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wasser - werke - Heinsdorff, Markus

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<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong> Publications<br />

<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong> Veröffentlichungen<br />

"<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong> München" Programm<br />

Julia Rüping und Christoph Rapp, "<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>", in:<br />

WasserWirtschaft | 12|2011 | deutsch – German<br />

Christoph Rapp, "<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>", in:<br />

TUMcampus | 04.2011 | deutsch – German<br />

Renata Abreu, "<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>, Água: da arte à ciência", in:<br />

Applaus | 04 - 05.2012 | portugiesisch – Portuguese<br />

J. Jürgen Moises, “Schwemmlandbewohner", in:<br />

Süddeutsche Zeitung, Münchner Kultur | 12.08.2009 | deutsch – German<br />

Rüdiger Heise, “Wasser<strong>werke</strong> im Kallmann Museum" in:<br />

APPLAUS Kultur Magazin | 09.2009 | deutsch – German<br />

Andriola-Joraschky, “... international Aufmerksamkeit erregt ...“ in:<br />

KA-ON Internet-Kunstmagazin, www.ka-on.de | 09.2009 | deutsch - German


w a s s e r - w e r k e<br />

m a r k u s h e i n s d o r f f<br />

ein kooperationsprojekt mit dem hydromechanik-labor der technischen universität münchen


w a s s e r - w e r k e<br />

m a r k u s h e i n s d o r f f<br />

ein kooperationsprojekt mit dem hydromechanik-labor der technischen universität münchen<br />

ausstellung<br />

02.09. - 09.10.2011<br />

täglich außer montags,<br />

12 Uhr bis 18 Uhr<br />

Installation von<br />

Wasser - Kunstobjekten<br />

in der Ausstellungshalle,<br />

im Foyer der<br />

Technischen Universität<br />

Eingang Arcisstr. 21<br />

80333 München<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Christoph Rapp<br />

mail: rapp@tum.de<br />

tel: +49/89 28923822<br />

vorträge<br />

13.09. Wasserbau weltweit - Einblicke in kleine Welten<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. <strong>Markus</strong> Aufleger<br />

15.09. Eine kostbare Leihgabe der Natur<br />

Dr. Andreas Fath, Hansgrohe AG<br />

16.09. <strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>, Installationen und Objekte<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong><br />

19.09. Von Ursprung und Quelle<br />

Dr. Christoph Rapp<br />

21.09. Isarplan. Innerstädtische Abschnitte<br />

Irene Burkhardt<br />

22.09. Europa: Ein Kontinent lernt schwimmen<br />

Dr. phil. Wolf Dieter Enkelmann<br />

jeweils um 18 Uhr im Oskar von Miller Forum<br />

Oskar-von-Miller-Ring 25, 80333 München<br />

exkursionen<br />

05.09. 18 Uhr<br />

Historischer Ab<strong>wasser</strong>sammler<br />

in der Ungererstraße<br />

06.09. 18 Uhr<br />

Regenrückhaltebecken im Hirschgarten<br />

07.09. 15 Uhr<br />

Historische Pumpenanlagen<br />

im Schloss Nymphenburg<br />

08.09. 18 Uhr<br />

Praterkraftwerk<br />

09.09. 18 Uhr<br />

Renaturierte Isar<br />

www.<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>.org<br />

Nur nach Voranmeldung unter<br />

www.<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>.org<br />

laborführungen<br />

Hydromechanik-Labor<br />

der Technischen Universität<br />

17.09. 15-16 / 16-17 Uhr<br />

18.09. 15-16 / 16-17 Uhr<br />

20.09. 18-19 Uhr<br />

23.09. 18-19 Uhr<br />

Eingang Arcisstr. 21<br />

mit freundlicher Unterstützung:<br />

Verein zur Förderung des<br />

intern. Wissensaustauschs e.V.


101. Jahrgang · ISSN 0043 0978 · D 10812 · www.viewegteubner.de<br />

WASSERWIRTSCHAFT<br />

HYDROLOGIE - WASSERBAU - HYDROMECHANIK - GEWÄSSER - ÖKOLOGIE - BODEN<br />

Frohe Weihnachten<br />

und ein gutes neues Jahr!<br />

12 | 2011


BERICHT<br />

Julia Rüping und Christoph Rapp<br />

<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong><br />

Das von TU München ausgehende Kunstprojekt <strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong> greift den Spannungsbogen<br />

der lebensspendenden, aber auch zerstörenden Kraft des Wassers auf. Die Wasser-Objekte und<br />

-Darstellungen des international renommierten Installationskünstler <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> wollen<br />

über eine intensive und vielschichtige Berührung mit Wasser für dieses Element begeistern.<br />

Der Projekthintergrund<br />

Das Projekt <strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong> mit dem Leitgedanken<br />

Kunst und Wissenschaft wurde<br />

von <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> und Christoph<br />

Rapp initiiert, um über eine inten-<br />

sive und vielschichtige Berührung mit<br />

Wasser für das Element zu begeistern.<br />

Denn Wasser ist eines der wichtigsten<br />

und aktuellsten Themen unserer Zeit.<br />

Seine lebensspendende aber auch zerstörende<br />

Kraft ist einer der Spannungs-<br />

Bild 1: Sequenz von Luftringen im Wasser (Quelle: Christian Hacker)<br />

bögen, denen die <strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong> rund um<br />

den Globus folgen.<br />

Der international renommierte Installationskünstler<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>, der<br />

u. a. den deutsch-chinesischen Pavillon<br />

auf der EXPO 2010 in Shanghai gebaut hat<br />

2 WASSERWIRTSCHAFT 12 | 2011


Bild 2: Wasserschale (Quelle: Christian Hacker)<br />

und momentan die Mobile-Space-Tour bei<br />

der Deutschlandpräsentation in Indien<br />

gestaltet, hat in Zusammenarbeit mit dem<br />

Hydromechanik-Labor der TU München<br />

(TUM) eine Kunstausstellung geschaffen,<br />

die beginnend in München in verschiedenen<br />

Ländern gezeigt wird. Begleitet<br />

wird die Ausstellung von Vorträgen, Exkursionen<br />

und Workshops, um für die<br />

lokalen Lösungen globaler Probleme zu<br />

sensibilisieren.<br />

Kunstausstellung an der TU<br />

München<br />

Der Präsident der Technischen Universität<br />

München, Prof. Dr. Herrmann, der sich<br />

klar zum Leitmotiv Kunst und Wissenschaft<br />

bekennt, eröffnete die Ausstellung<br />

im Foyer der Universität. Dort konnten<br />

über fünf Wochen die Installationsobjekte<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>s, die seit 2009 im<br />

Hydromechanik-Labor der TUM entwickelt<br />

wurden, sowie Fotografien des<br />

Künstlers bestaunt und erlebt werden (s. a.<br />

Titelbild dieser Ausgabe). Das Herzstück<br />

der Ausstellung bildeten die von Delphinen<br />

inspirierten „Luftringe im Wasser“,<br />

eine weltweit einzigartige Installation<br />

(Bild 1). Die „Wasserschale“, ein gefüllter<br />

rotierender Behälter (Bild 2), der abrupt<br />

abbremst und wieder beschleunigt, faszinierte<br />

die Besucher gleichermaßen wie die<br />

„Klangschale“, die durch eine Resonanzspule<br />

unterschiedliche Muster auf der<br />

Wasseroberfläche erzeugt und diese sogar<br />

zum Tanzen anregt (Bild 3). „Libelle“ wurde<br />

eine Plexiglasröhre getauft, in der eine<br />

Luftblase von einem zum anderen Ende<br />

wandert; bei der Installation ‚Es könnte<br />

stürmisch werden‘ schaukeln Dreiecke<br />

durch abwechselndes Befüllen von Was-<br />

WASSERWIRTSCHAFT 12 | 2011<br />

serbehältern wie Meereswogen hin und her<br />

und in einer Sphäre von 2,5 m Durchmesser<br />

saust durch Unterdruck angetrieben<br />

ein Wasser-Luft-Gemisch (Bild 4).<br />

Begleitendes<br />

Veranstaltungsprogramm<br />

Aber auch das umfangreiche Veranstaltungsprogramm<br />

begeisterte die Teilnehmer,<br />

die sich den Facetten des Themas aus<br />

unterschiedlichen Beweggründen und<br />

Richtungen näherten. Fünf Exkursionen<br />

führten interessierte Münchner zu den<br />

ältesten sich in Betrieb befindlichen Pumpenanlagen<br />

der Welt im Schloss Nymphenburg,<br />

in die Max von Pettenkofer’schen<br />

Kanäle und das soeben eingeweihte<br />

Praterkraftwerk. Außerdem wurde<br />

das europaweit größte Regenrückhaltebecken<br />

besichtigt und die renaturierte Isar<br />

Bild 4: Austellungsraum mit Kunstobjekten<br />

Bild 3: Klangschale (Quelle: <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>)<br />

BERICHT<br />

begangen. Der wissenschaftliche Aspekt<br />

kam durch Führungen im Hydromechanik-Labor<br />

zur Geltung. In sieben Vorträgen<br />

im Oskar-von-Miller-Forum setzten<br />

sich ferner Referenten aus den Naturwissenschaften,<br />

der Kunst und Landschaftsarchitektur<br />

sowie der Japanologie und<br />

Philosophie mit dem Thema Wasser auseinander.<br />

Besucher der Ausstellung, Exkursionen<br />

und Vorträge zeigten sich begeistert. Als<br />

nächste Stationen sind Indien und Brasilien<br />

geplant. Weitere Informationen sind auch<br />

unter www.<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>.org zu finden.<br />

Autoren<br />

Julia Rüping<br />

München<br />

Dr. Christoph Rapp<br />

Fachgebiet Hydromechanik der TUM<br />

rapp@tum.de<br />

3


ABRIL/MAIO 2012 ANO 7 - EDIÇÃO 40<br />

A RevistA do Club tRAnsAtlântiCo<br />

<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong><br />

Água: da arte à ciência<br />

3 a Weinfest e Festival de Coros


Cultura<br />

4<br />

Água:<br />

arte e ciência ajudam a valorizar<br />

este fascinante elemento<br />

A água é o líquido mais precioso existente. Ao mesmo tempo,<br />

possui uma força destruidora. Sua contradição e necessidade<br />

exercem fascínio e exigem seu uso consciente, já que o ser<br />

humano é totalmente dependente dela.<br />

Por isso, o Club Transatlântico apresenta entre os dias 2 de abril<br />

a 3 de maio, a exposição itinerante “<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong> - água: da arte<br />

à ciência”, elaborada por <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>, em cooperação<br />

com o laboratório hidromecânico da Universidade Técnica de<br />

Munique, dirigido pelo Dr. Christoph Rapp.<br />

Graças a esta parceria, os artistas e cientistas puderam trazer<br />

ao Brasil uma maneira inovadora de relacionar arte, ciência e<br />

pesquisa. A exposição multimídia reúne fotos artísticas e vídeo,<br />

em uma oportunidade ímpar de acompanhar uma experiência<br />

inédita com a água. Esta é a primeira vez que parte da exposição,<br />

que foi concebida para ser itinerante, sai da Alemanha. E tem<br />

como sua primeira parada o Brasil.<br />

Exclusiva e adaptada para ser sediada no Club Transatlântico,<br />

a exposição terá seu vernissage no dia 10 de abril, às 19h, e<br />

contará com a presença do Governador do Estado da Baviera,<br />

Sr. Horst Seehofer.<br />

A exposição tem o patrocínio do Estado da Baviera e conta com<br />

o apoio do novo escritório da Universidade Técnica de Munique<br />

para a América Latina (TUM), sediado no Centro Alemão de<br />

Ciência e Inovação, em São Paulo.<br />

O artista <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> possui diversas obras sobre o<br />

tema, feitas em locais como o oceano Atlântico, Índico e Pacífico,<br />

assim como nos rios Isar, Danúbio, Jangtse, Mekong, Rio das<br />

Pérolas e outros — em colaboração com o Instituto Goethe da<br />

Tailândia, Indonésia e da China e com o programa da UNESCO<br />

Aschberg Bursary.<br />

Apesar da base e o conceito do projeto terem sido criados<br />

na Alemanha, em cada país a exposição será adaptada e<br />

personalizada de acordo com as características locais.<br />

Para tanto, os organizadores entram em contato com as<br />

comunidades e realizam pesquisas específicas, criando uma<br />

exposição diferente em cada lugar.<br />

A equipe conseguiu construir a primeira instalação do mundo<br />

capaz de gerar anéis de ar na água – um vídeo espetacular com<br />

a mais moderna técnica de slow-motion será exibido.<br />

Segundo os organizadores, a ideia principal da exposição<br />

é proporcionar um contato intenso com o elemento água, ao<br />

mesmo tempo em que conscientiza as pessoas acerca do seu<br />

uso responsável. O projeto foi exibido pela primeira vez em<br />

2009, no Museu Kallmann, e em 2011, com novos trabalhos,<br />

na Universidade Técnica de Munique.<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong><br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> é artista instalador de Munique e professor<br />

de artes convidado em diversas universidades da China. Executou<br />

a casa alemã e chinesa de bambu na EXPO 2010, em Xangai. Além<br />

do bambu como material de construção, ele dedicou sua criação<br />

principalmente ao elemento água. Desde 1990 foram elaboradas<br />

inúmeras instalações e objetos sobre a água.<br />

O laboratório de hidromecânica<br />

No laboratório de hidromecânica da Universidade Técnica de<br />

Munique, pesquisadores estudam há 80 anos os fluxos de água<br />

em rios, canais e encanamentos. Os resultados contribuem para<br />

a proteção contra enchentes, para o uso sustentável da energia<br />

hidráulica e para o fornecimento eficiente desse valioso bem, assim<br />

como o seu descarte. Desde 2009, o laboratório, sob a direção do<br />

Dr. Christoph Rapp, se dedica, além da formação de estudantes<br />

universitários, à pesquisa de complexas situações mecânicas de<br />

fluxo, utilizando os mais modernos métodos de medição.<br />

Conheça mais sobre o artista, o laboratório hidromecânico<br />

da Universidade Técnica de Munique e o projeto nos sites<br />

www.heinsdorff.de, www.hy.bv.tum.de e www.<strong>wasser</strong>-<strong>werke</strong>.org.<br />

EXPOSIçÃO<br />

De 2 de abril a 3 de maio, de segunda a sexta-feira, das 9h às 22h,<br />

no Foyer Cultural<br />

vErnISSagE<br />

10 de abril, terça-feira, às 19h<br />

Club Transatlântico<br />

Divulgação


17. Juli bis 18. Oktober 2009<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> - Wasser<strong>werke</strong><br />

Isarprojekt 2009<br />

Installation und Fotografie<br />

Eine Ausstellung zum 1200-jährigen Ortsjubiläum von Ismaning<br />

Mit seinen Installationen und Skulpturen hat der Münchner Künstler und Gastprofessor für Architektur in China,<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>, international Aufmerksamkeit erregt.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Pekinger Goethe-Institut hat <strong>Heinsdorff</strong> im Jahr 2007 in China Pavillons für die<br />

„Deutschland-Promenade“ geschaffen – ein Aufsehen erregendes Projekt mit einem fast vergessenen Rohstoff<br />

der Region, Bambus.<br />

Damit regte er im Hightech-süchtigen China eine ganz neue Diskussion über die Nachhaltigkeit von Baustoffen an.<br />

Auf Bali ließ er im Jahr 2002 ein rätselhaftes Luftobjekt auf einem künstlichen Reisfeld landen. Über dem Isarkanal<br />

ließ er 1990 aufblitzende Metallsegel als Windmobile und Lichtreflektoren schweben; 1995 baute er ein verwegenes<br />

Rollgerät, das in schwindelnder Höhe auf einem Hochseil zwischen dem Turm des Deutschen Museums und dem<br />

Europäischen Patentamt hin- und herjagte. Kinetische Skulpturen von <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> stehen in München an<br />

mehreren Plätzen, zum Beispiel die Arbeit „Tenso“ vor der Pfennigparade wie auch in Köln und Berlin. In der Region<br />

Bordeaux in Frankreich gestaltete er den ganzen Park von Las Fosses zum Künstlergarten um. Für den Ismaninger<br />

Skulpturengarten 2000 schuf er das spektakuläre Leuchtobjekt „Pool“.<br />

Dieser vor Ideen sprühende Künstler hat sich im Hinblick auf die 1200-Jahrfeier von Ismaning einen abwechslungsreichen<br />

Parcours durch das Museum ausgedacht. Mit Fotografien, Klang- Bild- und Objektinstallationen zeigt er<br />

spielerisch, meditativ und experimentell die enge Verbindung des Elements Wasser beziehungsweise der Isar mit<br />

dem daran liegenden 1200-jährigen Ort.<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> ist 1954 in Steinkirchen geboren. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Mün-<br />

chen Bildhauerei bei Robert Jacobson. Von 1980 bis 1989 leitete er die Schule für Gestaltung Villa Pacieri in Rom.<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> lebt in München und arbeitet als freischaffender Künstler. Seine Projekte verwirklicht er weltweit.<br />

In China lehrt er als Gastprofessor für Architektur.<br />

Für eine große Installation im Kallmann-Museum mit Isarkieseln sind alle Kunstfreude und Museumsbe-<br />

sucher eingeladen, bis zur ersten Juliwoche ihren Lieblings-Isarkiesel ins Museum zu bringen, er wird<br />

dann zu einem Teil des Kunstwerks (maximaler Durchmesser ca. 4cm).


Süddeutsche Zeitung MÜNCHNER KULTUR Mittwoch, 12. August 2009<br />

Die Isar bringt die Kunst: <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> und ein vom Fluss herangetriebener Baum, das größte Exponat der Ausstellung. Foto: Stephan Rumpf<br />

Man steigt nie zweimal in denselben<br />

Fluss. So heißt es sinngemäß bei Heraklit,<br />

und ganz ähnlich auch bei Goethe.<br />

„Gleich mit jedem Regengusse / Ändert<br />

sich dein holdes Tal, / Ach, und in demselben<br />

Flusse / Schwimmst du nicht zum<br />

zweitenmal“, schreibt dieser in seinem<br />

Gedicht „Dauer im Wechsel“. Die Grundaussage<br />

ist die gleiche, nämlich: panta<br />

rhei – alles fließt, verändert sich. Ist<br />

gleich und doch nicht gleich. Zugegeben,<br />

nicht jeder, der am Isarufer steht, wird sofort<br />

vom Flusslauf auf den Lauf der Welt<br />

schließen. Aber wer sich Zeit nimmt, genau<br />

hinsieht, merkt, wie die Isar über<br />

Stunden, Tage, Wochen, Monate hinweg<br />

ihr Gesicht verändert, ihre Farbe, ihre<br />

Tiefe; wie sie ihre Umwelt beeinflusst<br />

und tatsächlich nie die Gleiche ist. Der<br />

Münchner Installations-Künstler <strong>Markus</strong><br />

<strong>Heinsdorff</strong> hat das getan. Hat über<br />

Monate hinweg die Isar immer wieder<br />

aufgesucht. Und mit dem Fotoapparat ihre<br />

verschiedenen Gesichter und Stimmungen<br />

eingefangen. Das Ergebnis ist<br />

derzeit im Ismaninger Kallmann-Museum<br />

zu besichtigen, und zwar unter dem<br />

Titel „Wasser<strong>werke</strong>“.<br />

Zu sehen sind in der Ausstellung, die<br />

zum Programm der 1200-Jahr-Feier der<br />

Stadt Ismaning gehört, aber nicht nur Fotografien<br />

von <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>, sondern<br />

auch Steine und Schwemmhölzer,<br />

die er bei seinen Isarwanderungen gesammelt<br />

hat. Und die, so könnte man sagen,<br />

Schwemmlandbewohner<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> und seine „Wasser<strong>werke</strong>“ im Kallmann-Museum in Ismaning<br />

die Isar selbst als Künstlerin zeigen, da<br />

sie den Hölzern und Steinen über Tage,<br />

Wochen oder gar Jahrtausende hinweg<br />

ihre Farbe und Gestalt gegeben hat. Deshalb<br />

auch der Titel „Wasser<strong>werke</strong>“, bedeutet<br />

dieser doch nichts anderes als, wie<br />

es <strong>Heinsdorff</strong> formuliert: „Das Wasser<br />

hat’s gemacht.“ Er selber musste die Wasser<strong>werke</strong><br />

nur noch sammeln und ihnen<br />

den letzten Schliff geben, und zwar<br />

durch eine angemessene Präsentation.<br />

So lagern die verwitterten Schwemmhölzer<br />

nun geschwärzt und von West nach<br />

Ost gerichtet auf einem Leuchtkasten,<br />

während die insgesamt 108 Steine in kleinen<br />

Wasserschalen liegen.<br />

Die Inspiration für diese Form der Inszenierung<br />

hat sich der Münchner auf seinen<br />

vielen Asienreisen geholt, die ihn in<br />

15 Jahren unter anderem nach China,<br />

Thailand, Indonesien und Indien geführt<br />

haben. Aber auch bei einem ähnlichen<br />

Projekt in Stuttgart mit edlen chinesischen<br />

Regenbogensteinen. Nun sind die<br />

Isarkiesel nicht so wertvoll, wirken im<br />

Wasserbad aber trotzdem wie teure Kostbarkeiten.<br />

Und beeindrucken durch ihren<br />

Farb- und Formenreichtum. Ganz<br />

ähnlich die Schwemmhölzer, die teilweise<br />

an Kalligraphie erinnern. Das größte<br />

Schwemmholz liegt aber nicht im, sondern<br />

vor dem Museum: Ein 19 Meter langer<br />

Baum, den <strong>Heinsdorff</strong> ebenfalls bei einem<br />

Isarspaziergang entdeckt und den<br />

die Gemeinde Ismaning in einer großen<br />

Aktion aus dem Fluss geborgen und danach<br />

bis zur Ausstellungseröffnung ein<br />

Jahr lang eingelagert hat. Seitdem liegt<br />

er direkt vor dem Eingang. „Ein fertiges<br />

Kunstwerk, da ist nichts wegzunehmen<br />

und nichts hinzuzutun“, so der gelernte<br />

Bildhauer, der an der Münchner Akademie<br />

bei Robert Jacobsen studierte.<br />

Warum die Gemeinde Ismaning gerade<br />

auf <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> für ihre Jubiläumsausstellung<br />

gekommen ist? Das hat<br />

mit „Pool“ zu tun, einer Lichtskulptur,<br />

die er für den Ismaninger Skulpturengarten<br />

2000 realisiert hat; und die, weil sie<br />

so gut ankam, immer noch in Ismaning<br />

steht. Aber auch damit, dass das Jubiläums-Thema<br />

„Wasser“ in <strong>Heinsdorff</strong>s Biographie<br />

immer wieder auftaucht. Nicht<br />

nur, weil der 1954 geborene Künstler im<br />

Isartal aufwuchs und später in München<br />

fast 20 Jahre lang sein Atelier in direkter<br />

Nähe zur Praterinsel hatte. Auch in seinem<br />

Werk spielt Wasser eine große Rolle:<br />

Von seiner ersten großen Isar-Arbeit im<br />

Jahr 1990, für die er unter anderem<br />

13 Meter hohe Aluminiumrahmen über<br />

dem Isarkanal installierte, über einen<br />

Wassergarten in Frankreich bis hin zu<br />

den spektakulären Bambusbauten, die er<br />

seit Jahren in Asien verwirklicht. Etwa<br />

ein schwimmendes Teehaus in Vietnam;<br />

oder die riesigen Bambus-Pavillons, die<br />

er 2007 in Zusammenarbeit mit dem Pekinger<br />

Goethe-Institut für die „Deutschland-Promenade“<br />

in China geschaffen<br />

Bayern Seite 37, München Seite 37<br />

hat, und von denen er auch im Oktober<br />

wieder einige errichten wird, am Zusammenfluss<br />

des Jangtse und des Han-Flusses.<br />

Im Gegensatz zu den „Wasser<strong>werke</strong>n“<br />

in Ismaning sind das moderne<br />

Hightech-Werke, die einen traditionellen<br />

Rohstoff auf völlig neue Weise nutzen:<br />

eben Bambus.<br />

Dass ein gelernter deutscher Stahlbildhauer<br />

im vom westlichen Stahlbau begeisterten<br />

China den Naturstoff Bambus<br />

wieder populär macht, hat dabei durchaus<br />

eine gewisse Ironie. Und Konsequenz.<br />

Denn das ist es, was <strong>Heinsdorff</strong><br />

bei seiner Arbeit in Asien, neuerdings in<br />

Südamerika und eben auch in Ismaning<br />

interessiert: „Einerseits etwas mit meiner<br />

Kultur in einem fremden Land grenzüberschreitend<br />

zu realisieren, und auch<br />

eine Akzeptanz dafür zu finden. Und andererseits<br />

etwas aus einer fremden Kultur<br />

in meine Arbeit einfließen zu lassen.“<br />

Das gilt auch für die „Wassermusik“, einer<br />

weiteren Installation im Kallmann-<br />

Museum, die einen noch ungenannten Aspekt<br />

des Wassers mit ins Spiel bringt: seinen<br />

Klang. Hier fallen Tropfen aus Trink<strong>wasser</strong>behältern<br />

in verschiedene Metallgefäße<br />

und erzeugen unterschiedlich hohe<br />

Klänge. Sehr asiatisch. Und beruhigend.<br />

Und erinnert einen durch das unablässige<br />

„pling, plong“ doch auch an das<br />

Fortschreiten der Welt (Kallmann-Museum<br />

Ismaning, Schlossstraße 3b, bis zum<br />

18. Oktober). JÜRGEN MOISES<br />

SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München A45668711<br />

Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de svra039


K a l l m a n n-museum I s m a n I n g<br />

Inspirierende Isar<br />

Zum 1200. Geburtstag Ismanings hat der Münchner Künstler <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> ein vielgestaltiges Isarprojekt ersonnen,<br />

das er vor und in der Orangerie des Schlossparks präsentiert.<br />

FOTO:© <strong>Markus</strong> HeinsdOrFF; cOurTesy kallMann-MuseuM, isManing<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>: Isarzyklus, 2009<br />

Flüsse haben von alters her die Menschen<br />

zum Nachdenken angeregt und bis heute<br />

faszinieren sie die am Ufer Lebenden.<br />

Zwischen dem Diktum Heraklits, dass alles<br />

fließt, und den bildkräftigen Isar-Meditationen<br />

von <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> lässt sich durchaus ein<br />

lockerer Zusammenhang herstellen, der auf<br />

verschlungene Weise auch die 1200 verflossenen<br />

Jahre des Ortes Ismaning mitreflektiert.<br />

<strong>Heinsdorff</strong>, 1954 in Steinkirchen in eine Künstlerfamilie<br />

hineingeboren, betont in seinen, von<br />

der Isar inspirierten Arbeiten sowohl das dynamische<br />

Moment des Fließens, das der Vorsokratiker<br />

so herausgestrichen hat, als auch den statischen<br />

Aspekt, wie er vom Flussbett, aber auch<br />

den aus dem Wasser gezogenen Fundstücken repräsentiert<br />

wird. Die Dialektik von Fließen und<br />

Stillstand kulminiert in einem 20 Meter langen<br />

Baumtorso, den der Künstler und seine Helfer<br />

aus der Isar bargen, um ihn vor der Orangerie<br />

auszustellen. Glatt geschmirgelt durch die Arbeit<br />

des fließenden Isar<strong>wasser</strong>s ist der ehemalige<br />

Baum zu einem zweckfreien Artefakt geworden.<br />

Solche vom Betrachter mit ganz unterschiedlichen<br />

Bedeutungen aufladbare Kunstobjekte<br />

prägen das Werk des Foto- und Installationskünstlers.<br />

1990 ließ er über dem Isarkanal in<br />

München ein Windmobile schweben. Fünf<br />

Jahre später glitt zwischen dem Turm des Deutschen<br />

Museums und dem Europäischen Patent-<br />

amt ein Kunstobjekt auf einem Hochseil hin<br />

und her. 2002 baute <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> auf Bali<br />

an seiner Idee eines Luftschiffs und momentan<br />

wirbt der Künstler auf der vom Goethe-Institut<br />

organisierten Deutschland-Promenade in<br />

chinesischen Großstädten mit seinen Bambus-<br />

Pavillons für einen vergessenen traditionellen<br />

Werk- und Baustoff.<br />

Von der Meditation zur Musik<br />

Im Innern des Museums erwarten den Besucher<br />

Fotoarbeiten, in denen der Künstler mit den<br />

spezifischen Möglichkeiten dieses Mediums<br />

Eigenschaften des Wassers – dessen Durchsichtigkeit,<br />

die Lichtbrechung oder die Konturenauflösung<br />

– zur Sichtbarkeit bringt. Die zwei<br />

Installationen in den beiden lang gestreckten<br />

rückwärtigen Präsentationsräumen des Kallmann-Museums<br />

verbinden die Isar-Thematik<br />

mit anderen kulturellen Kontexten. Besondere<br />

Sympathie bringt der Künstler den fernöstlichen<br />

Kulturen mit ihrer Vorliebe für Meditation und<br />

Gelassenheit entgegen. Äste und Zweige aus<br />

der Isar hat <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> getrocknet und<br />

durch Verkohlung konserviert sowie einheitlich<br />

schwarz gefärbt, um sie dann auf einem Lichttisch<br />

spaltenförmig auszulegen. Es entsteht der<br />

Eindruck einer kalligrafischen Schrift mit all<br />

ihren Konnotierungen. Doch tatsächlich ergibt<br />

sich hier keine Schrift, sondern ein Spiel mit Be-<br />

deutungserwartung und Bedeutungslosigkeit.<br />

Im nächsten Raum wertet der Flusskundige<br />

normale Isarkiesel dadurch auf, dass er die Flusssteine<br />

einzeln in 108 Glasschalen mit Wasser bedeckt<br />

und in drei Doppelreihen präsentiert. Um<br />

den Raum läuft auf Augenhöhe ein Fries aus<br />

128 Fotografien der Isar-Flusslandschaft, wobei<br />

den Zahlen der Schalen und Fotos keine andere<br />

denn eine rein zufällige Bedeutung zukommt.<br />

Wer will oder entsprechend gestimmt ist, mag<br />

diese Installationen als Meditationsräume oder<br />

Flussaltäre verstehen. Im letzten Raum dieser<br />

Ausstellung, die in der Form eines Rundgangs<br />

gehalten ist, hat <strong>Heinsdorff</strong> noch einmal seine<br />

Wassermusik aufgebaut. Aus Wasserreservoirs<br />

tröpfelt es in am Boden stehende Metalldosen.<br />

Durch eine Dosierungsvorrichtung kann die<br />

Frequenz der Wassertropfen verändert werden,<br />

sodass sich »Tonbilder« erzielen lassen, die<br />

zwischen einem meditativen Lento und einem<br />

drängenden Glockenspiel oszillieren.<br />

Rüdiger Heise<br />

◗ <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong> – Wasser<strong>werke</strong>. Isarprojekt<br />

2009, Installation und Fotografie.<br />

Bis 18. Oktober, Di–So 14.30–17 Uhr,<br />

Kallmann-Museum Ismaning,<br />

Schloßstr. 3 b, 85737 Ismaning.<br />

Informationen: Tel. (089) 9 61 29 48.<br />

APPLAUS - 9/2009<br />

53


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z.B.: Restaurant Madrid Suchen<br />

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Startseite Europa Deutschland Bayern Ismaning<br />

Bookmark |<br />

Museum<br />

Kallmann Museum Bewertungen<br />

Wasserwelten im Kallmann Museum<br />

Ismaning<br />

==WASSERWERKE KALLMANN-MUSEUM IN DER<br />

ORANGERIE ISMANING===<br />

===EINLEITUNG===<br />

Sonntag Nachmittag. Keine Idee für einen Ausflug. Gut, dass es da<br />

Navigationsgeräte gibt, die einen Ausflugsziele in der näheren<br />

Umgebung anbieten. Nie hätte ich die Wasser<strong>werke</strong> gesehen. Also<br />

Sehenswürdigkeiten eingegeben und als Vorschlag bekam ich den<br />

Wasserturm in Garching, das sind etwa 20 Km Entfernung von mir.<br />

Ab in das Auto und losgefahren. Der Wasserturm war schnell<br />

gefunden, er stand da und mehr auch nicht, man konnte nicht hinein<br />

und niemals mal richtig um ihn herum gehen.<br />

Das nächste Ziel in der Nähe war Schloss Ismaning. Weiter ging<br />

meine Fahrt. Am Schloss angekommen, entpuppte sich dieses<br />

Schloss als jetziges Ismaninger Rathaus und Bürgerbüro. Gut, dass<br />

es da in dem Schlosspark noch die Orangerie Ismaning gibt. Um die<br />

soll es in meinem Bericht gehen.<br />

== ORANGERIE ISMANING ==<br />

===ADRESSE===<br />

Orangerie Ismaning<br />

Schlossstrasse 3b<br />

85737 Ismaning<br />

Telefon: 0899612948<br />

Internet: www.kallmann-museum.de<br />

===ÖFFNUNGSZEITEN===<br />

Die Orangerie mit dem Kallmann Museum hat von Dientag bis<br />

Sonntag von 14:30 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Meldet man sich mit einer Gruppe an, darf man auch außerhalb der<br />

Öffnungszeiten vorbei kommen.<br />

===ANFAHRT===<br />

Am besten ihr gebt die Adresse in das Navigationsgerät ein.<br />

Ansonsten fahrt ihr die A9 und nehmt die Ausfahrt Garching. Dort ist<br />

dann Ismaning ausgeschildert. Direkt im Zentrum Ismanings befindet<br />

sich der Schlosspark mit dem Museum. Auch von München aus<br />

kann man mit der S-1 bis Ismaning fahren und dann dort zu Fuß<br />

zum Schloss und dem Museum laufen. Das sollte jeder in 8 Minuten<br />

bequem schaffen.<br />

===EINTRITT===<br />

Die Kosten für die Besichtigung dieses Museums betragen für den<br />

Erwachsenen 3,50€ und für ermäßigte 2,00 Euro.<br />

===VON DER ORANGERIE ZUM KALLMANN MUSEUM===<br />

=== DAS MUSEUM===<br />

84 von 100 | 1 Bewertungen<br />

Hotels in der Nähe<br />

Übersicht | Bewertungen | Karte | Bilder | Auszeichnungen<br />

| Homepage<br />

perfekt!<br />

Das Gebäude ist eine klassischer Bau einer Orangerie, ihr sehr es<br />

auf den Photos am Ende des Berichtes. Toll in Schuss, sehr schön<br />

die Farbe, große Fensterfronten, ein teilweise gläsernes Dach. Bis in<br />

das Jahr 1983 wurde es auch als Orangerie genutzt. Im Jahre 1992<br />

erfolgte dann in diesem Gebäude die Eröffnung des Kallmann<br />

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Deutschland<br />

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Museums. Das Museum gibt einen Überblick über das Leben und<br />

die Werke des 1991 verstorbenen Malers Prof. Hans Jürgen<br />

Kallmann.<br />

Er war bekannt durch die Portraits bekannter Persönlichkeiten, wie<br />

Konrad Adenauer oder Brecht. Die Kallmann Ausstellung wird<br />

ergänzt durch wechselnde Ausstellungen anderer Künstler. Zur Zeit<br />

und darüber möchte ich euch berichten findet dort die Ausstellung<br />

Wasserwelten statt.<br />

=== Prof. Hans Jürgen Kallmann===<br />

Hans Jürgen Kallmann lebte von 1908 bis 1991. Er war der Sohn<br />

eines Arztes, er wuchs in Halle an der Saale auf und ging als<br />

Künstler 1930 nach Berlin. Er bekam Ausstellungsverbot und ein<br />

Großteil seiner Werke wurde 1939 in Berlin bei der<br />

Gemäldeverbrennung mit vernichtet, da er ein sogenannter<br />

entarteter Künstler sein sollte. Er ging nach Venezuela und<br />

unterrichtete dort als Professor für Akt und Porträtmalerei. 1951 kam<br />

er nach Deutschland zurück und lebte als freischaffender Künstler in<br />

Pullach bei München Bekannt wurde er als Porträtmaler von<br />

bekannten Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer, Theodor Heuß,<br />

Johannes XXIII., Mao oder Bertolt Brecht. Auch Tierbilder,<br />

Landschaften und Interieurs schuf er. Viele dieser Arbeiten sind in<br />

dem Kallmann Museum zu sehen.<br />

Sein Lebenswerk wird heute in dem Kallmann Museum in Ismaning<br />

bewahrt.<br />

===WASSERWERKE-DIE AUSTTELLUNG===<br />

Angekommen in Ismaning spazierte ich bei sonnigen Herbstwetter<br />

durch den Schlosspark Ismaning. Viele Menschen spazierten dort.<br />

Schöne große Bäume, gepflegter Rasen, schönes Wetter. Ein<br />

schöner Ausflug. Dann entdeckte ich die Orangerie. Sie leuchtete<br />

mich richtig an.<br />

Hereinspaziert und erst mal geschaut. Eine Frau saß dort an einem<br />

Schreibtisch und erzählte mir gleich einiges über das Museum und<br />

die Ausstellung. Ich bekam noch Flyer, bezahlte meinen Eintritt und<br />

begann mit der Besichtigung.<br />

Als erstes kam ich in einen kleineren länglichen Raum, dort hingen<br />

Gemälde von dem Herrn Kallmannan den Wänden, gezeichnet in<br />

Ölfarbe, es waren Porträt Zeichnungen, Tierbilder, da fand ich<br />

besonders interessant die fliegende Eule. Ich sah<br />

Landschaftsgemälde, alles gezeichnet in Öl und auch in einer<br />

speziellen Mischtechnik aus Pastell und Temperamalerei. Gut solche<br />

Gemälde sind Ansichts-Sachen und Geschmacksache, meinen<br />

Geschmack trafen sie nicht unbedingt und wenn ich ehrlich bin,<br />

vorher sagte mir der Name Kallmann auch nicht viel.<br />

Dort konnte man einiges über sein Leben lesen und seine Werke<br />

bestaunen. Ich hatte wieder etwas dazu gelernt. Doch das sollte<br />

nicht alles sein, was ich zu sehen und zu hören bekam. Ich hörte<br />

Geräusche, wie Musik, verschiedene gleich bleibende Töne. Ich ging<br />

in den Raum aus dem diese Töne kamen, was sah ich dort: Es<br />

waren Wasserbehälter aufgehangen und sie tropften in verschiedene<br />

Gefäße. Jedes Gefäß ergab durch sein Material und auch durch die<br />

Tropfen Größe und Geschwindigkeit. Diese konnte mit einem kleinen<br />

Rad an dem Behälter geregelt werden verschiedene Töne. Ich<br />

befand mich in der Wasserausstellung von <strong>Markus</strong> <strong>Heinsdorff</strong>. Seine<br />

Ausstellung kann man noch bis zum 18.Oktober 2009 dort<br />

besichtigen. Herr <strong>Heinsdorff</strong> ist ein freischaffender Künstler und lebt<br />

in München. Er ist Gastprofessor in China und erregte mit seinen<br />

Projekten, wie zum Beispiel dem Luftobjekt in Bali, der Deutschland<br />

Promenade in China, mit windmobilen, Lichtreflektoren kinetischen<br />

Figuren und einem Hochseilakt, wo er auf einem Roller zwischen<br />

Deutschen Museum und Patentamt in München hin- und hersauste<br />

weltweit für aufsehen. Anlässlich der 1200 Jahrfeier in Ismaning<br />

präsentiert er sein Wasser<strong>werke</strong> Projekt im Kallmann Haus. Die<br />

Wasserkanister die Musik erzeugen gehören dazu. Was für eine<br />

Idee und so einfach die Umsetzung. Es ist moderne Kunst, ob man<br />

das nun braucht oder nicht, die Idee finde ich sehr interessant.<br />

Im nächsten Raum geht es weiter, viele Tische aneinander gereiht<br />

auf den weißen Tischen stehen kleine Glasschalen. Sie sind gefüllt<br />

mit Wasser und in jeder der schalen liegt ein Stein. Rote, weiße,<br />

schwarze, gescheckte alle Farben sind vertreten. Die Größe der<br />

Steine ca. 4 cm Durchmesser. Interessant inszeniert durch das Licht<br />

und die weißen Tische. Die Steine wurden an und in der Isar<br />

gesammelt und für dieses interessante Projekt dort ausgestellt. Ob<br />

man so etwas braucht, ich weiß es nicht. Es ist die Idee und eine<br />

moderne Kunst. Für mich viel interessanter in dem Raum einen<br />

kleine Fotogalerie. An den wänden entlang wie eine Borde in<br />

Augenhöhe kleine Fotos von der Isar, den Ufer, den Fluss, den<br />

Bäumen, den Pflanzen, ein Foto angereiht an das andere. Tolle<br />

Fotos, wie an einem Flusslauf konnte man die Reihe abgehen und<br />

diese sehenswerten Aufnahmen betrachten. Das hat mir recht gut<br />

gefallen.<br />

Im nächsten Raum wieder etwas eigenartiges, eine riesige weiße<br />

Fläche aus Tischen zusammengestellt. Auf den Tischen liegen<br />

Holzstöcke, ganz schwarz nicht glänzend, sie sahen aus in der<br />

Farbe wie Holzkohle. Sie waren glatt und hatten alle eine andere<br />

Form. Das ist Kunst? Beeindruckt hat mich dort die Wirkung von<br />

Licht und dem Holz, das schwarze Holz auf dem hell angestrahlten<br />

Tisch.<br />

Und es geht weiter mit der Ausstellung Wasser<strong>werke</strong>. Im nächsten<br />

Raum sind große Fotos aufgehangen, Fotos von der Brandung der<br />

Isar, den Flussläufen, den Mündungen. Das sind schon interessante<br />

Aufnahmen, fast ein wenig neidisch werde ich, da wenn ich an meine<br />

Kunst<strong>werke</strong> denke.<br />

Weiter geht es, jetzt befinde ich mich in einem kleinen Raum, ich<br />

stehe so wie an einem Pult und durch einen Beamer wird ein<br />

sprudelnder Floß an der Wand dargestellt, es ist als ob eine kleine<br />

Flutwelle mir entgegen schwappt, interessant die Formen des<br />

Wassers, die Wirbel, das Sprudeln, immer ist es in Bewegung.<br />

Sicher hat das jeder von euch schon einmal gesehen, hier finde ich<br />

die Atmosphäre ganz besonders, ich stehe direkt davor, kann es<br />

genau beobachten, wie das Wasser auf mich zu schießt und werde<br />

nicht nass. So eine Gelegenheit hat man nicht zu oft.<br />

Im darauffolgenden Raum der wieder um einiges größer ist sehe ich<br />

wieder Fotos von 4 verschiedenen Fotografen. Ihr Thema natürlich<br />

die Isar. Es gibt Unter<strong>wasser</strong> - Fotos zu sehen, Wasserpflanzen<br />

direkt im Wasser fotografiert, die Steine, die Pflanzen. Es sind auch<br />

Fotos dabei von den Tageszeiten an der Isar, der Morgen neblig und<br />

düster. Die Sonne und dann die blaue Stunde vor dem Eintritt der<br />

Dunkelheit. Interessant und zum Größtendteil recht sehenswert. Es<br />

befindet sic hauch in diesem Raum ein Behälter mit Wasser, durch<br />

einen Bewegungsmelder beginnt sich das Wasser zu bewegen - es<br />

dreht sich. So etwas sieht man ja oft, in einem Museum schaut man<br />

schon etwas genauer hin, auf die Kreisel, die Bewegungen des<br />

Wassers.<br />

Gehe ich nun aus dem Raum heraus, stehe ich wieder an dem<br />

Eingang des Museums. Mein Rundgang ist beendet. Noch einmal<br />

laufe ich zurück und lasse alles auf mich einwirken. Schon eine Idee<br />

das Wasserwerk in der Orangerie Ismaning.<br />

Vor dem Museum befindet sich noch ein riesiger Baum, er ist<br />

natürlich auch aus der Isar, er wurde geborgen und hier vor das<br />

Museum transportiert. Das Holz ist ganz glatt durch das Wasser<br />

geschliffen, wer weiß welchen Weg er hinter sich hat?<br />

==SUMMARY===<br />

Durch Zufall entdeckte ich dieses Museum und es war beim ersten<br />

betrachten etwas eigenartig: moderne Kunst überall dort, aber auch<br />

faszinierend. Mich regte die Ausstellung Wasser<strong>werke</strong> zum<br />

Nachdenken an. Was schafft das Wasser alles, Leben, Tod , Blüten<br />

und Untergang. Es bearbeitet die Natur so, wie der Fluss läuft ,es<br />

findet immer seinen Weg. Das Wasser hat viele Gesichter, es schafft<br />

Kunst<strong>werke</strong> und zerstört sie auch wieder. Ich nahm mir die Zeit und<br />

schaute mir diese Werke an. Laufe ich nun am Fluss entlang, schaue<br />

ich nach den Steinen den Stöcken, der Brandung der Mündung und<br />

den Sprudel. Diese Ausstellung öffnet die Augen für die Natur, die in<br />

nächster nähe sich befindet. Moderne Kunst, eigenartig und doch<br />

beeindruckend.<br />

Im Museum erfuhr ich auch noch viel über das Leben und die Werke<br />

von dem Maler Kallmann. Es sind dort abwechselnd Ausstellungen,<br />

mit Sicherheit schaue ich mir wieder eine an. Kommt ihr mit?

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