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Dombote 2-2013 - Der Ratzeburger Dom

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LesefrühlingBereits zum neunten Mal findet vom 13. bis17. Mai <strong>2013</strong> der <strong>Ratzeburger</strong> Lesefrühlingstatt. An jedem Abend lesen zwei Vorlesendeim Refektorium des <strong>Dom</strong>klosters aus ihremLieblingsbuch. Das Vorbereitungsteam, dasin diesem Jahr durch Dr. Julius Brunn undHorst Kienbaum erweitert wurde, hat wiederzehn interessante Vorleserinnen und Vorleseraus Ratzeburg und der Umgebung gefunden,deren Namen – wie immer – bis zu ihremAuftritt geheim bleiben. Jeder Lesebeitragwird durch eine musikalische Umrahmunggewürdigt, zu dem ebenfalls Musikerinnenund Musiker aus unserer Region beitragen.Wir freuen uns wieder auf viele Zuhörerinnenund Zuhörer in der einmaligen Atmosphäredes Refektoriums, denn auch durch ihr Kommenwird eine kulturelle Vielfalt sichtbar, dieunter uns vorhanden ist.Damit den Anregungen zum Selberlesenschnell Taten folgen können, bietet der Büchertischder Buchhandlung Weber wiederdie Möglichkeit, die gelesenen Bücher einzusehenund zu kaufen.<strong>Der</strong> Eintritt zu den Abenden, die um 19.30Uhr beginnen und eine gute Stunde dauern,ist natürlich kostenlos, denn alle Mitwirkendenarbeiten ehrenamtlich. Spenden für dieLeseförderprojekte der Bürgerstiftung sindwillkommen.Kathrin Steffen und Margret WohlfahrtSoviel du brauchst –Einladung zum KirchentagVom 1. bis 5. Mai dieses Jahres findet inHamburg der 34. Deutsche Evangelische Kirchentagstatt. Fünf Tage lang wird die Stadtmit einem besonderen Lebensgefühl verzaubertsein. Zahlreiche Veranstaltungen an vielenOrten und Plätzen laden ein zu Begegnungen,Kultur und Gebet.Aus Ratzeburg nimmt Pastorin Mareike Hansenvon der Gemeinde St. Georg auf demBerge teil. Wer an dem 5tägigen Ereignis interesiertist, setze sich mit Frau Hansen bitteunverzüglich telefonisch in Verbindung (Ratzeburg60 60 317). Wer nur an einem Tageteilnehmen will, kann über das Internet unterwww.kirchentag.de/sofortanmelden Kartenbestellen. Die Tageskarte kostet 28, ermäßigt17, die Abendkarte ist für 12 Euro zu haben.Für An- und Rückreise bietet sich der Städtebusnach Hamburg-Wandsbek (Linie 8700)an. <strong>Der</strong> Fahrpreis beträgt vor 9.00 Uhr 17.90Euro, nach 9.00 Uhr 15.30 Euro für 1 Person.Die Karte für bis zu 5 Personen kostetnach 9.00 Uhr 24.90 Euro. Mit einer voraberworbenen Teilnehmerkarte ist die Nutzungder öffentlichen Verkehrsmittel der HVV miteinbezogen. Das gilt auch für die Fahrt vonRatzeburg aus nach Hamburg und zurück.klÜber den Tellerrand geblicktSchrumpfende Mitgliedszahlen in den Gemeinden und hohe Instandhaltungskosten führendazu, dass nach der Erwartung von Fachleuten etwa jede zehnte Kirche demnächst von Schließung,Umwidmung oder gar Abriss bedroht ist. In Hamburg stößt der Plan, eine Kirche in eineMoschee umzuwandeln, auf heftige Kritik. Andererseits mangelt es an Ideen für eine andereNutzung, die dem früheren Charakter eines Gotteshauses angemessen ist.Diesen trüben Aussichten gegenüber gibt es eine erfreuliche Entwicklung zu vermelden. InMecklenburg-Vorpommern gibt es etwa 170 Kirchbauvereine, die sich seit der Wende für denErhalt ihrer Kirchen einsetzen. Dabei sind viele, die nicht Kirchenmitglied sind, aber doch ihreKirche, die über Jahrhunderte Mittelpunkt des Dorfes war, bewahren wollen. gbC 2 D


Gedanken zur ZeitEr nennt sich Atheist oder auch Agnostiker,und er sieht in der Religion nicht wie ihreAnhänger das Heil, sondern die Ursache füralles Unheil dieser Welt. Für die blutigenAuseinandersetzungen zwischen Hindus undMoslems in Indien, Buddhisten und Moslemsin Birma, Sunniten und Schiiten im Irakund für islamistische Gotteskrieger, die denDschihad, den „heiligen Krieg“ gegen denWesten ausgerufen haben.„Religionen sind nicht nur Unsinn, sonderngefährlich“, sagt der NaturwissenschaftlerRichard Dawkins. Gefährlich, wenn im Namender Religion Andersgläubige und Andersdenkendeverfolgt werden. Gefährlich,wenn sowohl in der islamischen als auch inder christlich-westlichen Welt Fundamentalistensich anschicken, ihre für wahr erkanntenGlaubenssätze für absolut und gültig für dasgesamte gesellschaftliche Leben zu erklären.Gefährlich, wenn Intoleranz und Überlegenheitsgefühledazu führen, dass das, wasanderen heilig ist, verächtlich gemacht wirdwie in dem widerlichen Schmäh-Video überMohammed oder gar durch die Verbrennungdes Korans.Ja, wir leben in einer unfriedlichen Welt, unddaran hat leider auch die Religion ihren Anteil.Da hilft es nicht viel zu erkennen, dassviele Konflikte nur nach außen hin als religiöseKonflikte daherkommen. So sind die wiederausgebrochenen Unruhen in Nordirlandnicht eigentlich Kämpfe zwischen Katholikenund Protestanten, sondern zwischen irischenNationalisten und britischen Royalisten, undblutige Zusammenstöße zwischen der christlichenund muslimischen Bevölkerung inmanchen afrikanischen Staaten sind eigentlichsolche zwischen Nomaden und sesshaftenBauern. Es lässt sich nicht leugnen: Friedenoder Unfrieden hatten und haben oft ihrenUrsprung in der Religion, und es schmerztund macht wütend, wenn sie immer wiederdazu benutzt wird, Öl in das Feuer politischerKonflikte zugießen. Sollte man also die Religion abschaffen,wenn doch ihr Schaden größer ist als derNutzen?Nun, inzwischen haben wir reichliche undleidvolle Erfahrungen gemacht mit dem Versuchdes Menschen, in einer religionslosenWelt sich selbst oder gar die ganze Menschheitzu erlösen. Denn wer zeigt jetzt den Weg,bestimmt das Ziel, gibt das Maß an? Wo Gottoder Götter vom Thron gestürzt wurden, habenimmer bald Menschen ihn bestiegen,haben Menschen freiwillig oder gezwungenermaßenErsatzgötter angebetet, ob sie Hitler,Stalin oder Mao hießen. Und keiner hatdas Versprechen einer besseren Welt einlösenkönnen.So ist es wohl dem Menschen eigen, auf derSuche zu sein nach etwas, das ihn hält undträgt und einen Weg weist . Gibt es die eineAntwort, den einen Weg zu Gott, die wahreReligion? In seiner Ringparabel versucht Lessingeine Antwort zu geben. „So glaube jederseinen Ring (seine Religion) den echten …Es eifre jeder seiner unbestochenen, von Vorurteilenfreien Liebe nach. Es strebe von euchjeder um die Wette, die Kraft des Steins inseinem Ring an den Tag zu legen und kommedieser Kraft mit Sanftmut und mit herzlicherVerträglichkeit entgegen.“ Im Evangeliumdes Matthäus lautet das in aller Kürze so: „Anihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“Auf der 1. Synode der Nordkirche in TimmendorferStrand sprach die Bürgermeisterindes Ortes ein Grußwort. Sie beendete es mitden Worten: „<strong>Der</strong> eine Gott segne Ihre Synodeund uns alle.“ Die Bürgermeisterin heißtHatice Kara, entstammt einer Familie mittürkischen Wurzeln und ist Muslimin. Mögees doch zur Normalität werden, dass wir einander– so verschieden wir sind – in diesemGeist begegnen. Gerhard BergstedtC 3 D


Am Sonntag Exaudi, 12. Mai <strong>2013</strong>werden im <strong>Dom</strong> zu Ratzeburg konfirmiertAntonia Bielfeld, Ohst’en Barg 3, BäkAlexa Dudda, Hindenburghöhe 15, RatzeburgNico Eisenberg, Mechower Straße 10, BäkMarie Chantal Loessin, Silberberg 24, SalemGreta Lüders, Schulstraße 25a, BäkLukas Pöhl, Seestraße 12, SalemFrederic Roenpage, Wilhelm-Conrad-Röntgen-Weg 1, RatzeburgMichel Wagner, Ohst’n Barg 7, BäkTrutz von Warburg, <strong>Dom</strong>hof 15, RatzeburgFamiliennachrichtenTaufen:Valentin Gundlach (Hamburg)Maira Kedrowitsch (Hamburg)Felix Crasemann (Hamburg)Sophie Wieczorek (Hamburg)Paula Bergmann (Hamburg)Svenja Gerdtz (Hamburg)Bestattungen:Hans-Jürgen Schmädicke (Ratzeburg) im Alter von 75 JahrenHerta Guse geb. Gehrke (Römnitz-Kalkhütte) im Alter von 92 JahrenC 4 D


Baugeschichte der Bischofsherbergevon 1230 bis 2009(5. Folge )Phase III b. – 1653-1701Zunächst werden die Beobachtungen imRahmen der Baudokumentation 2008 bis2009dargestellt. Im Anschluss daran werdendie Spuren im Bauwerk mit dem im Mai1701 verfassten Inventar des Hauses in Bezuggebracht, dass aus Anlass des Überganges desFürstentums Ratzeburg an das Haus Mecklenburg-Strelitzverfasst wurde.Beim Umbau Mitte des 17. Jahrhundertswurde das Haus stark verändert. Man brachdie Giebel vollständig und die Traufwändeum ca.1 Meter ab. Dabei gingen auchdie Segmentbögen der Fenster im massivenMauerwerk verloren. Das Dachwerk von1230 - zu diesem Zeitpunkt 420 Jahre alt -wurde umgezimmert. Dabei verkürzte mandie Sparren und stellte sie mit einer flacherenDachneigung wieder auf, auch verdrehte mandie Sparren und versah das Dachwerk, das bisdahin zwei Kehlbalkenlagen hatte, nun mitnur einer Kehlbalkenlage. Die Deckenbalkenwurden ebenfalls zum größten Teil wiederverwendet, jedoch kamen auch neue hinzu.1653 – AusgangslageZunächst erscheint es sinnvoll, die Ausgangslagefür den Umbau von1653 darzustellen.<strong>Der</strong> Zustand zu Beginn der Baumaßnahmenumfasste eine stark gesetzte Kellerdecke, wobeinicht klar ist, über welchen Zeitraum sichdie Setzung vollzog. Alle eingebauten Bauteileder Maßnahme 1653 sind bis heute annäherndwaagerecht, hier hat es danach nurnoch Setzungen um ganz wenige Zentimetergegeben, was möglicherweise schon direkt imAnschluss an die Baumaßnahme geschehensein kann. Die ältere Deckenbalkenlage von1230 liegt auf den Absätzen der Außenwändeund hat sich bis zur Mitte an der Säule unterdem Längsunterzug vonallen Seiten bis zu ca. 35 cm abgesenkt. Diesedramatisch erscheinende Setzung fand vor1653 statt. Die Baumaßnahme 1653 glichvom Erdgeschossfußboden aus die Setzungaus, indem man das neue Fußbodenniveauwieder waagerecht herstellte, und zwar ungefährin der gleichen Höhe wie im Mittelalter.<strong>Der</strong> entstehende „Hohlraum“ zwischenaltem, in der Mitte abgesenktem und neuemFußbodenniveau wurde mit einer Bauschuttauffüllungaus dem übrig gebliebenenBaumaterial von 1653 aufgefüllt und mitLehm und Erde vermischt. Diese massiveAusgleichsschicht diente auch - wie aus demInventar von 1701 erschlossen werden kann– als Unterkonstruktion für einen Belag aus„Florsteinen“, vermutlich quadratische Ziegelplatten,wie sie im Kellergeschoss in denRäumen KG 01 und KG 02 erhalten sind.PlanungskonzeptBeim Ausbau des Erdgeschosses verfolgteman offenbar zunächst das Konzept, wiedereinen großen durchgehenden Raum wie seit1468/70 herzustellen. Deshalb fertigte manaus einem sehr kräftigen Eichenstamm einetoskanische Säule an, die man unter einen offenbarauch wieder verwendeten Mittellängsunterzug.Das nördliche und das südlicheEnde des über der Mittelsäule geschäftetenLängsunterzuges wurde in das massive Mauerwerkeingelegt.Von diesem Baukonzept wich man jedochnoch während der Bauzeit wieder ab (Planänderung)und fügte Fachwerkwände so ein,dass eine Raumstruktur mit insgesamt vierRäumen entstand. Alle Fachwerkwände diesesUmbaus von 1653 sind bis heute erhalten:Die Mittellängswand, die Fachwerkwandzwischen den Räumen auf der Ostseite sowiedie ungefähr in der Mitte liegende Fachwerkwandzwischen den Räumen auf der Westseite.Im Übrigen brach man in die MassivenWände einige größere Fensteröffnungen ein,zum Teil dort, wo vorher schon Fensteröffnungenbestanden Hatten: Im Raum EG 01auf der Ostseite, im Raum EG 05 auf derOst- und auf der Nordseite.C 5 D


allerdings die Ausstattung aller Räume miteinem Ziegelbelag gewesen, die das Inventarfür 1701 eindeutig überliefert. Nur vermutetwerden konnte im Rahmen der Baubeobachtung,dass das Obergeschoss 1653 nochnicht ausgebaut worden war. Dieses bestätigtdas Inventar, indem es das Obergeschoss als„Kornboden“ überliefert. Das Inventar schafftauch Klarheit in der Frage einer Erschließungzwischen Erd- und Kellergeschoss: Es gab zudiesem Zeitpunkt keine Treppe.Im Inventar findet sich eine deutliche Aussagezur Nutzung des Hauses zu diesem Zeitpunkt:Das Erdgeschoss wurde als „Cantzley“genutzt. Schon für die Zeit um 1670 gibt eseinen Literaturhinweis, dass das Gebäude alsKanzlei genutzt worden sei. <strong>Der</strong> Funktionder Kanzlei und der Frage, ob der Umbaudes Hauses um 1653 schon zum Zwecke derKanzlei ausgeführt wurde - wofür die nachgewiesenenRaumfolgen und Ausstattungensprechen - sollte zu einem späteren Zeitpunktnachgegangen werden.Für den 1701 überlieferten Zustand ist es bemerkenswert,dass sich im Kellergeschoss zweikleine Wohnungen befanden, die - wie dieSchriftquelle berichtet - nicht mit dem Erdgeschossim Zusammenhang standen und nurüber Schwibbogenherde beheizt wurden.Erdgeschoss 1701<strong>Der</strong> Schriftquelle zufolge befand sich in der„Diehle“ ein Feuerherd am Schornstein. SeineLage ist über die restauratorischen Befundeund die Funktionalität eines Hinterladerofensin der Stube eindeutig nachgewiesen.Die abgetrennte Speisekammer war hingegennicht mehr eindeutig im Baubestand ablesbar.Die „Cantzley oder Stube“ weist 1701einen Steinplattenbelag auf, vermutlich dengleichen wie er im Raum KG 01/ KG 02aus Backsteinen im Format ca. 21x21x5 cmerhalten ist. Die Decke ist mit Brettern belegt- wie im Bestand ablesbar und erhalten.Mit „18 Fenstern“ sind die einzelnen Glasflächender Bleiverglasungen gemeint. Diesesergibt für jedes der drei Fenster je sechs Glasflächen,also einen Holzrahmen mit einersenkrechten und zwei waagerechten Teilungen.Von den 18 Glasflächen sind 14 drehbareFlügel (drei Fenster, jeweils zweibahnig mitje drei Glasflächen). Die Fenster sind grüngestrichen. <strong>Der</strong> Standort des Kachelofens istin der Schriftquelle nicht angegeben, aber inder Bausubstanz erkennbar: In der südöstlichenRaumecke. Zu den nicht wandfestenAusstattungen gehören ein großer Schrank(„Schapp“), eine Wanduhr („HengeKlock“),ein Stundenglas, eine mit Eisen beschlageneschwarze Truhe („Lade“), eine grüne Bankmit Lehne, ein geschnitzter und vergoldeterLehnstuhl sowie sechs Stühle mit einem buntenBezug. Auf dem zugehörigen langen Tischliegt eine Decke aus gleichem Stoff. An derWand „herumb“ hängen Gardinen wiederumaus gleichem Stoff – vermutlich vor denFensternischen. Ein Ölgemälde („contrafait“)wird ebenfalls beschrieben.Die „Neben Cammer“ (Raum EG 03/04)weist ebenfalls einen Steinplattenbelag alsFußboden auf, auch eine Bretterdecke. Da esin dem Raum nur ein Fenster gibt, ist der Berichtvon „9 alten Fenstern“ so zu verstehen,dass hier noch eine ältere kleinteilige Aufteilungerhalten war (dreibahnig zu je drei Glasflächen).Die Lage des beschriebenen Wandabortsist nicht genau nachvollziehbar.C 7 D


Vermutlich befand er sich am nördlichen Endeder Westwand (Raum EG 04, Westwand), woes einen verstärkten und mehrfach verändertenWandbereich gibt, in dem man sich guteinen älteren Abortbereich vorstellen kann.Aus der Kammer gelangte man wiederum indie Diele. Ob er hier einen (mit Brettern?)abgeteilten Gang in die Diele gab, der vomRaum EG 05 abgeteilt war, ist in den Spurenam Bauwerk nicht ablesbar.<strong>Der</strong> Raum EG 05 , der von seiner Ausstattungher als Wohnraum, jedoch gegenüber denRäumen EG 02 und EG 03 als nachrangig gedeutetwerden konnte, diente als „Ein kleineWohn Stube“ einer alten Frau, die das Einheizender Kachelöfen übernahm - und auchdas Haus in Ordnung hielt („in acht nimbt“).Auch dieser Wohnraum weist einen Steinplattenbelagund eine Bretterdecke auf. Die Fensteraufteilungmit sechs Glasflächen je Fensterentspricht denen im Raum EG 02. Für diesenWohnraum sind außerdem Fensterlädenüberliefert, die an den Spuren am Bauwerknicht erkennbar waren. Die Schriftquelle berichtetvon einem Kachelofen, einen „Camienund Schornstein“, deren Orte in der Bausubstanznicht mehr auffindbar waren. Denkbarist, dass sie sich in der nordwestlichen Raumeckebefanden, wo von ca. 1468 an ein großerKamin bestanden hatte.Oben an der Treppe befindet sich eine „Luken-Thür“,vermutlich eine Klappe aus Brettern,die sich - wie die Formulierung „dafüroben“ (davor oben) eindeutig ableitbar ist- am oberen Rand der Treppe befand. DasTreppenloch in der Decke des Erdgeschossesist in der südöstlichen Raumecke der RäumeEG 01 und OG 01 erhalten. Ob sich hier eineschmale steile Stiege oder - wie angenommen- eine kleine Wendeltreppe befand, ist wederaus der Schriftquelle noch aus dem Baubefundals Quelle ableitbar.<strong>Der</strong> „Kornboden“ (das Obergeschoss) istnicht unterteilt, weist zwei Fenster zum Palmberg(nach Süden) und zwei hölzerne Luken(„Thüren“) nach Norden auf. Die korbbogigenFensteröffnungen im südlichen Giebelsind noch im Baubestand erkennbar, dernördliche Giebel wurde später erneuert.Kellergeschoss 1701Eine Treppenverbindung zwischen Erd- undKellergeschoss gab es in dieser Bauphasenicht. Hier bestanden „2 schlechte Wohnungen“:Beide waren mit „gebrochenen Thüren“versehen, wobei „gebrochen“ mit nicht„zerbrochen“ zu übersetzen ist, sondern mit„unterteilt“: Mit vier Hängen werden zweiübereinander liegende horizontal geteilteTürflügel gehalten (landläufig: „Klöndör“).Die erste der beiden Wohnungen ist bis heutein der Bausubstanz gut nachvollziehbar:Die Diele besteht aus den Räumen KG 01und KG 02. Hier befand sich auch der - inSchriftquelle und Baubestand überlieferte -Schwibbogenherd. Die Stube ist ebenfallseindeutig im KG 07 zu verorten. Da dieSchriftquelle eine zweite Wohneinheit überliefert,kann die zu Wohnung 1 gehörigeKammer nicht im Raum KG 06, sondernvielmehr im Raum KG 03 (“Die hinter Camer“)angenommen werden. Damit wärendie Räume auf der Südseite als „Die andereNeben Wohnung“ zu identifizieren: DieDiele dieser Wohnung wäre im Raum KG 05anzunehmen, der ehemals einen südlichenAusgang besaß. Hier wären eine „Klöndör“und die vier kleinen Fenster vorstellbar. DieStube dieser Wohnung wäre dann im RaumKG 06 wieder zuerkennen, die den Bewohnernals Schlafraum diente.Dr. Holger Reimers, BauhistorikerC 8 D


Gottesdienste im <strong>Ratzeburger</strong> <strong>Dom</strong> APRIL | MAI | JUNI <strong>2013</strong>Samstag | 20. April 18.00 Uhr Abendgebet - Evensong<strong>Dom</strong>chor, <strong>Dom</strong>probst G.-A. ReußSonntag Jubilate | 21. April 10.15 Uhr Tauferinnerungs-Gottesdienst<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußSamstag | 27. April 18.00 Uhr Wiedereinweihung der Großen Rieger-OrgelSonntag Kantate | 28. April10.15 Uhr15.00 Uhr18.00 UhrFestgottesdienst Bischöfin Kirsten Fehrs u.a.Familienkonzert Die Bremer StadtmusikantenFestkonzert <strong>Ratzeburger</strong> <strong>Dom</strong>chor u.a.Montag | 29. April 20.00 Uhr Vaya con Dios(Filmclub Burgtheater)Dienstag | 30. April 20.00 Uhr Trompete und OrgelChristian Packmohr, Frank. DittmerMittwoch | 1. Mai 12.15 Uhr OrgelmatineeChristian SkobowskyDonnerstag | 2. Mai 19.00 Uhr Orgelnacht MartinChor der Lauenburgischen Gelehrtenschule u.a.Samstag | 4. Mai <strong>2013</strong> 18.00 Uhr Wochenschlussandacht<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußSonntag Rogate | 5. Mai 10.15 Uhr Gottesdienst <strong>Dom</strong>probst Gert-Axel Reußanschließend KirchenkaffeeDonnerstag Himmelfahrt | 9. Mai 10.15 Uhr Musik-Gottesdienst <strong>Dom</strong>probst ReußDietrich Hempel (Violine), Christian Skobowsky (Orgel)Samstag | 11. Mai 18.00 Uhr Wochenschlussandacht<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußSonntag Exaudi | 12. Mai 10.00 (!) Uhr Konfirmations-Gottesdienst mit Abendmahl<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußSamstag | 18. Mai 18.00 Uhr Wochenschlussandacht<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußPfingstsonntag | 19. Mai10.15 Uhr12.00 UhrGottesdienst <strong>Dom</strong>probst Gert-Axel Reuß, Gruppe ChoralConcertMatinee – 1 Jahr NordkirchePfingstmontag | 20. Mai 10.00 Uhr Gottesdienst<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußSamstag | 25. Mai 18.00 Uhr WochenschlussandachtPastor Klaus EulenbergerSonntag Trinitatis | 26. Mai 10.15 Uhr GottesdienstPastor Klaus EulenbergerSamstag | 1. Juni 18.00 Uhr WochenschlussandachtPastor Paul Philipps1. Sonntag nach Trinitatis | 2. Juni 10.15 Uhr10.00 UhrGottesdienst Pastor Paul Philipps anschließend KirchenkaffeeGottesdienst Dorfgemeinschaftshaus Bäk <strong>Dom</strong>probst ReußSamstag | 8. Juni 18.00 Uhr Eröffnung des OrgelsommersLandesjugendchor Schleswig-Holstein u.a.2. Sonntag nach Trinitatis | 9. Juni 10.15 Uhr Gottesdienst<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußSamstag | 15. Juni 18.00 Uhr Wochenschlussandacht<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel Reuß3. Sonntag nach Trinitatis | 16. Juni 10.15 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl<strong>Dom</strong>probst Gert-Axel ReußSamstag | 22. Juni 18.00 Uhr OrgelkonzertSilvius von Kessel4. Sonntag nach Trinitatis | 23. Juni 10.15 Uhr GottesdienstPastor Jan SimonsenSamstag | 29. Juni18.00 Uhr22.30 UhrOrgelkonzert Christian SkobowskyNächtliche <strong>Dom</strong>begehung mit Gregorianischem ChoralChoralschola St. Nicolai Mölln5. Sonntag nach Trinitatis | 30. Juni 10.00 Uhr GottesdienstPastor Alfred BruhnSamstag | 6. Juli 18.00 Uhr Orgel-Andacht zum Wochenschluss Gisela Semper (Orgel),Posaunenchor Graupa-Liebethal, Pastor Ekkehard Langbein6. Sonntag nach Trinitatis | 7. Juli 10.15 Uhr Gottesdienst Pastor Ekkehard Langbeinanschließend KirchenkaffeeMittagsgebet mo-fr 12.15 UhrC 12 D

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