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2013 - Dresdner Kreuzchor

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<strong>2013</strong>/14Wir haben uns blind verstanden adele stolte,zu martin flämigs zeiten eine der gefragtesten sopranistinnen,erinnert sich an den kreuzkantor von 1971 bis 1991Adele Stoltein den 1960er jahrenMan kann schon sagen, dass ihre Augen leuchten. Doch,sie strahlen Begeisterung aus. Fragt man Adele Stoltenach Martin Flämig, ist noch immer die alte Wertschätzungzu spüren, das künstlerische Ergebensein im bestenSinne des Wortes. Trotz ihres Alters ist sie noch immereine feine Dame; sie sitzt unweit der Glienicker Brücke inihrer Potsdamer Wohnung und strahlt all das aus, wasman die Vornehmheit einer großen Künstlerin nennenwürde, die in Würde ergraut ist.In den Sechziger und Siebziger Jahren war Adele Stolteeine der beliebtesten und gefragtesten Sopranistinnen derDDR im Konzertfach. So wurde sie auch irgendwann nachDresden empfohlen, wo Martin Flämig zunächst an derheutigen Kirchenmusikhochschule wirkte und mehrereLaienchöre leitete. „Das Besondere war: Er hat mich immergeholt für etwas anderes als Bach. Er kannte sehr gutmeine gerade Stimme, die auch für andere Werke geeignetwar. Unser erstes gemeinsames Projekt war Ernst PeppingsTe Deum, das er erst kurz nach der Uraufführungmit dem Hochschulchor aufgenommen hatte und nun inDresden aufführte.“ Besonders schätzen lernte er Stoltessaubere Intonation und ihre gute Vorbereitung: „Es warein geistiger und geistlicher Gleichklang. Über seine aufgeklärteFrömmigkeit redete er zwar nicht, aber das wardas, was ihn innerlich festgehalten hat.“Die gefragte Sängerin, die bereits unter beiden Mauersberger-Brüdernin Leipzig und Dresden sang, erarbeitetesich nach und nach einen großen Namen. In Anlehnungan ihre westdeutsche Kollegin nannte man sie die AgnesGiebel des Ostens, weil sie ebenfalls nur im konzertantenRepertoire zu Hause war. Dass sie als Pfarrerstochter auchvon staatlicher Seite als kulturelle Größe anerkannt wurde,zeigte sich in besonderer Weise 1971, als plötzlich RudolfMauersberger gestorben war. Da wollte ein Mitarbeiterdes Kulturministeriums von Adele Stolte wissen, ob ausihrer Sicht Martin Flämig der geeignete Nachfolger alsKreuzkantor sei. „Ich hatte da meine Zweifel, ob er miteinem Knabenchor zurechtkommt.“ Auf die Frage nachdem Warum holt sie gestisch sehr weit aus und erinnertsich gewissermaßen auch mit den Armen: „Weil er alsMusiker so aus dem Vollen schöpfte, dass ich öfter dachte,oh Gott, die armen Jungs!“ Dann holt Adele Stolte ein

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