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Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins 2. Jahrgang 1997/2 ...

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<strong>Zeitschrift</strong> <strong>des</strong> <strong>Schweizerischen</strong> <strong>Burgenvereins</strong>Revue de l’Association Suisse Châteaux fortsRivista dell’Associazione Svizzera dei CastelliRevista da l’Associaziun Svizra da Chastels5. <strong>Jahrgang</strong>, 2000/4INHALTOlivier Paccolat, Pascal Taillardunter Mitwirkung von Alessandra AntoniniDie früh- und hochmittelalterlichenGipsbrennöfen von Gamsen (VS) .............................................. 97PUBLIKATIONEN............................................................................. 118VEREINSMITTEILUNGEN ............................................................... 120Dieses Heft wurde publiziert mit der Unterstützung durchdie Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW)Redaktion und Geschäftsstelle:Schweizerischer BurgenvereinTh. BitterliBlochmonterstr. 224054 BaselTelefon 061/361 24 44, Fax 061/363 94 05Postkonto 40-23087-6http://www.sagw.ch/members/SBVErscheint vierteljährlichISSN 1420-6994Druck:Umschlagbild:Couverture:Schwabe & Co. AG, Basel, Verlag und DruckereiDie Steinbrenner von Gamsen (VS) an der Arbeit.Eine Vision der Öfen am «Breitenweg».Vision imagée <strong>des</strong> fours de «Breitenweg» (A. Henzen).


ohne dass Schwundrisse entstehen.Ein Nachteil ist die Porosität vonGips, welche die Wasseraufnahmeund damit eine relativ rasche Zersetzungbegünstigt. Als Baumaterialist die Anwendung von Gips<strong>des</strong>halb auf trockene Gebiete undinsbesondere auf Innenräume beschränkt.KalksteinDer zum Brennen geeignete, möglichstreine Kalkstein besteht fastausschliesslich aus Kalzit (CaCO 3 ).Bei einer Brandtemperatur vonüber 900 ºC entweicht Kohlendioxid(CO 2 ), und es entsteht Kalziumoxid(CaO), der so genanntegebrannte Kalk. Gibt man Wasserzu, «löscht» man den Branntkalkund es entsteht Kalziumhydroxid(Ca(OH) 2 ). Mit Sand vermischtwird dieser Kalkbrei als VerputzundMauermörtel verwendet; ander Luft härtet er unter Aufnahmevon Kohlendioxid (CO 2 ) langsam ab.Wasserdampfdurchlässigkeit einerseitsund geringe Löslichkeit andererseitsmachen Kalk zu einemidealen Baumaterial für Innen- undAussenarbeiten. Lagert man gelöschtenKalk im Wasser, kann erüber Jahre aufbewahrt werden. ImGegensatz zu Gips härtet er nichtaus; eine lange Lagerung verbessertsogar Geschmeidigkeit und Qualität.Der so genannte Sumpfkalk,ein homogener, fetter Kalkbrei,eignet sich besonders für Feinputzarbeiten.Mineralogische AnalysenDie in Gamsen anstehende Gipssteinaderund die in den Öfenaufgefundenen Reste gebranntenSteingutes sind anhand von Röntgendiffraktions-und Dünnschliffanalysenauf ihre mineralogischeZusammensetzung untersucht worden6 . Wir erhofften uns dabei aucheine Antwort auf die Frage, welcheTemperaturen in den Öfen mitFeuerungsöffnung erreicht werdenkönnen.Der mineralogische Vergleich <strong>des</strong>Muttergesteins (anstehende Gipsbank)und der jeweils nach demletzten Brand im Ofen verbliebenenSteinmasse erlaubt keinen eindeutigenNachweis, dass in denÖfen von Gamsen Gipsstein gebranntworden ist; obwohl Gipssteinesowohl in den Einfüll- wieauch in den Ausräumschichten vorhandenwaren 7 . In den aus den Öfenstammenden Proben ist hingegenKalzit und Portlandit nachweisbar:Elemente, die beim Brennen vonKalkstein entstehen 8 . Bei der Interpretationder Analysen ist Vorsichtgeboten. Einerseits könnte der ausKalksteinen bestehende Ofenmanteldas Brenngut verunreinigt haben.Andererseits ist zu bedenken,dass sich das Muttergestein beimBrennen über 1000 ºC und das gebrannteSteinkonglomerat bei derlangen Lagerung im feuchten Bodenin ihrer Zusammensetzung veränderthaben könnten.Die Dünnschliffanalyse zweier Probenaus Ofen 5 zeigt, dass dasBrenngut hier einer Temperaturvon 1100 bis 1200 ºC ausgesetztworden ist. Beide Proben stammenvon der Steinmasse, die nach demletzten Brand zurückgeblieben ist.Die eine Probe haben wir unmittelbarüber der Herdstelle, die andereim oberen Teil der Brennkammer(Kontaktzone zum Ofenmantel)entnommen. Der unterschiedlicheEntnahmeort zeichnet sich am Ergebnisder Analyse nicht ab. InAnalogie zu Ofen 5 können wirdavon ausgehen, dass in den Öfenmit Feuerungsöffnung eine mittlereTemperatur von min<strong>des</strong>tens1000 ºC erreicht worden ist. Beidieser Temperatur kann sowohlGips wie auch Kalk gebrannt werden.Die Produktionsstätte von Gamsenscheint komplexer gewesen zu sein,als man auf den ersten Blick annehmenwürde. Die Analysen habengezeigt, dass in den Öfen mit Feuerungslochsowohl Gips- wie auchKalksteine gebrannt werden können.Es wäre denkbar, dass manbeide Materialien gleichzeitig 9oder aber nacheinander in den gleichenOfen gefüllt hat 10 . Beim Brennenvon Gipsstein in Öfen mitFeuerungsöffnung entsteht angesichtsder erreichbaren Temperaturenvon über 1000ºC hochgebrannterAnhydrit. Hingegen dürfte inden Öfen ohne Feuerungsöffnunglediglich eine Temperatur von 2004: Schematische Darstellung der chemischen Umwandlung von Gipsstein.Processus de transformation de la pierre à plâtre.99


8: Brennraum von Ofen 3. Oben rechts die Feuerungsöffnung, in der Mitte die auf Pfeilern verlegte Steinplatte(Auflager <strong>des</strong> Rostes). Sicht von der Bergseite.Vue de la paroi du laboratoire du four 3. En haut à droite, entrée; au centre, élément de soutènementde la sole. Vue depuis l’amont.den vollständig eingetieften Öfensind die Steine in den Grubenrandgepresst (Abb. 8). Über Ofen 5scheint ein mit Lehm vermischterMörtelestrich das Brenngut gedecktzu haben (Abb. 5). Vermutlichsicherten hier seitlich angelegteKamine den für den Brandnötigen Zug 22 .Der Feuerraum besteht jeweils auseinem kleinen Kanal 23 , über densich zwei Sturzsteine spannen (Abb.9 und 10). Wir vermuten, dass dieseSteine dazu dienten, ein Holzgerüstzu tragen, welches das Verlegen <strong>des</strong>Himmels erleichterte. Diese gewölbeartigangeordnete unterste Steinlagehatte den Rest <strong>des</strong> Brennguteszu tragen.Die Feuerungsöffnung ist rechteckig:die Gewände sind gemauert oderbestehen aus senkrecht gestelltenSteinplatten; eine grosse Steinplattebildet den Sturz. Über derÖffnung erhebt sich das mit Lehmmörtelgefügte Mauerwerk derStirnwand. Bei Ofen 5 befindet sichunter dem östlichen Gewände einezusätzliche Luftöffnung. Im angetroffenenZustand war die Feuerungsöffnungbei allen Öfen mitSteinen vermacht.BrennvorgangDie Funktionsweise derartiger Öfenist gut bekannt 24 . Zunächst wurdedas Rohmaterial in der Nähe <strong>des</strong>Ofens bereitgestellt. Ein Depotliess sich in Gamsen oberhalb vonOfen 1 auf einer Hangterrasse lokalisieren.Dann füllte der Heizer dasBrenngut von oben in den Brennraum.Jetzt konnte das Feuer entfachtwerden. Dank der Feuerungsöffnungwar es noch während demBrand möglich, das Feuer zu regulieren(Abb. 11 und 12). Anschliessendwurde die Öffnung mit Steinenverschlossen. Hiermit konnteman durch Sauerstoffentzug denBrand drosseln und verhindertegleichzeitig ein Zurückschlagender Flammen. Nach Beendigung<strong>des</strong> Bran<strong>des</strong>, nach mehreren TagenAbkühlung, wurde der Ofen vonoben entleert.Brennofen ohne Schnauze(Abb. 13)Bei diesem zweiten Ofentyp fehlteine Feuerungsöffnung an derOfenbasis 25 . Bevor das Brennguteingefüllt wird, muss hier zunächstgenügend Glut erzeugt werden.Auch diese Öfen können im Innerenmit einer Steinschale verkleidetsein, wohl um thermische Isolationund Wärmerückstrahlung zuverbessern. Diese «archaisch» wir-9: Sicht auf Ofen 3 (südwestlicher Viertel noch nichtausgegraben). In der Mitte <strong>des</strong> kanalförmigen Feuerraumesdas aus Pfeilern und Steinsturz bestehendeAuflager <strong>des</strong> Rostes.Vue générale du four 3. Le quart sud-ouest dufour n’a pas été dégagé. Les éléments de soutènementde la sole (deux bases espacées) sontvisibles au centre de la chambre de chauffeen forme de couloir. Vue verticale.10: Ofen 5. Detail <strong>des</strong> einen Auflagers (Pfeilerpaar mit Steinsturz) <strong>des</strong> Rostes. Unter dem Sturz der zu einerkompakten Masse verhärtete Rest gebrannten Steines. Ansicht von Norden.Détail d’un <strong>des</strong> deux soutènements de la sole du laboratoire du four 5. Sous le linteau, restes dematière première cuite. Vue du nord.102


kende Ofenform erinnert in Bezugauf ihre Funktionsweise an prähistorischeoder polynesische Feuerstellen.In unserer Region ist dieserTyp relativ selten und nirgends eingehenddokumentiert worden 26 . InGamsen sind nun drei Beispielebelegt: ein Ofen (Ofen 2) am «Breitenweg»(Abb. 16), die beiden anderenÖfen (Ofen 6 und 7) bei der«Waldmatte» (Abb. 25).CharakteristikaAlle drei Öfen sind vollständig indas Erdreich eingelassen. Nur beiOfen 6 ist die Grube aber in ihrergesamten Tiefe ausgehoben worden.Bei Ofen 7 hat man eine natürlicheBodensenke, bei Ofen 2 dieGrube eines älteren Ofens (Ofen 1)ausgenutzt. Das Volumen der dreiÖfen ist konisch, wobei bei Ofen 7der Grundriss ins quadratischezieht. Der Durchmesser misst amoberen Rand zwischen 1,50 m und3,30 m (Erhaltungshöhe 1,60 m bis3,0 m). Es handelt sich um kleineÖfen, deren Volumen auf 4 bis15 m 3 geschätzt werden kann. DasOfeninnere ist bei Ofen 7 mit einerLehmschicht ausgestrichen. Diebeiden anderen Öfen haben eine gemauerteInnenschale, welche wiederholtausgebessert worden ist.Diese Öfen sind offensichtlich mehrmalsund vermutlich über einenlängeren Zeitraum hinweg verwendetworden.Bei Ofen 6 und 7 ist jeweils einMäuerchen nachweisbar, das senkrechtzum Ofenmantel steht und<strong>des</strong>sen Abbruchkrone in gleicherHöhe liegt wie diejenige <strong>des</strong> Ofens.Dieses Mäuerchen könnte mit demBeschicken bzw. mit dem Leeren<strong>des</strong> Ofens im Zusammenhang gestandenhaben.BrennvorgangMangels publizierter Vergleichsbeispielehaben wir versucht dieFunktionsweise dieser Ofenart miteinem Experiment zu klären 27(Abb. 14). Für den Bau <strong>des</strong> Versuchsofensist uns Ofen 6 (ersterZustand) im Massstab 1:2 Modellgestanden. Die Brennkammer unsererAnlage hatte somit ein konischesVolumen (oberer Durchmes-11: Stirnmauer von Ofen 5 mit verschlossener Feuerungsöffnung. Sicht von der Talseite.Vue de l’entrée du four 5 obstruée par un bouchon de pierres. Vue depuis l’aval.12: Stirnmauer von Ofen 5 mit offener Feuerungsöffnung. Sicht von der Talseite.Vue de l’entrée du four 5 sans bouchon. A l’arrière plan, base pour le soutènement du laboratoire.Vue depuis l’aval.13: Schematische Rekonstruktion eines Ofens ohne Schnauze. a) Brennraum, b) Feuerstelle.Restitution schématique en coupe du type de four sans entrée. a) laboratoire; b) foyer.103


ser 1,30 m, Höhe 1,50 m), warrundum geschlossen und mitKalkschiefersteinen ausgekleidet.Die Steinfugen waren mit Lehmverstrichen.Das auf der Ofensohle entfachteFeuer warf sehr schnell hohe Flammen.Nach vier Stunden war eineGlutschicht von 0,60 m Stärke vorhanden,auf die wir das Brenngutlegten: zuerst die grösseren Gipssteine,dann die kleineren. An derOberfläche dichteten wir das zueinem Hügel angehäufte Brenngutmit einer Schicht aus Kies und Sandab, wobei einzelne Öffnungen alsKamine verblieben. Um später dieBrandtemperatur evaluieren zukönnen, mischten wir Referenzmetalleunter das Brenngut 28 . Nachzweieinhalb Tagen wurde der Ofeninhalthalbseitig geleert. Die Gipssteinewaren noch sehr heiss! DasVolumen <strong>des</strong> Brenngutes und dieStärke der Holzkohleschicht entsprachendem Zustand vor demBrand; Asche war nicht entstanden.Die Gipssteine – zumin<strong>des</strong>t jeneaus der unteren Ofenhälfte – warenausreichend gebrannt. Zu Pulvergemahlen ergaben sie Gips vonguter Qualität.Von den Referenzmetallen ist beiunserem Experiment einzig dieZinn-Blei-Legierung geschmolzen.Im Zentrum <strong>des</strong> Ofens dürftedemnach eine Temperatur zwischen200 und maximal 327,4 ºC(Schmelzpunkt von reinem Blei)geherrscht haben.Zusammenfassend ist Folgen<strong>des</strong>festzuhalten: In den Öfen ohneSchnauze bedingt das Anfeuerneinen grossen Energieverlust. ImGegensatz dazu wirkt bei den Öfenmit Feuerungsöffnung die erzeugteWärme sofort auf das Brenngut ein.Die erreichte Maximaltemperaturvon rund 327 ºC zeigt, dass in denÖfen ohne Schnauze zwar Gips-Halbhydrat oder Gips-Halbanhydrit,aber nicht Anhydrit gewonnenwerden kann. Bemerkenswert istdie Einfachheit <strong>des</strong> Vorgehens, dasohne aufwändige Einbauten auskommt.Nur acht Stunden habenwir gebraucht, um unseren Experimentalofenherzustellen 29 . Wegenseiner einfachen Bauweise und da ereinzig für die Herstellung von Gipsbenötigt wurde, dürfte bei Gamsendieser Ofentyp eine breite Verwendunggefunden haben.Chronologie und Datierungder BrennöfenDatierbare Kleinfunde fehlen. ZeitlicheAbfolge und Datierung derÖfen von Gamsen stützen sichdemnach fast ausschliesslich auf dieC14-Analysen, der aus Feuerraumund Räumungsschichten entnommenenHolzkohleproben 30 . MitAusnahme von Ofen 8 können alleÖfen datiert werden 31 . Aus demDiagramm der C14-Werte geht14: Die vier Hauptphasen <strong>des</strong> Experiments: A) Bau <strong>des</strong> Ofens, B) Anzünden <strong>des</strong> Feuers, C) Mit Brenngut gefüllter Ofen, D) Halbseitige Ausräumung nach 2,5 Tagen.Ansichten von Norden.Four expérimental. Vues <strong>des</strong> principales étapes de l’expérimentation. A) construction du four. B) mise à feu. C) chargement de pierres à plâtre.D) défournement en cours après 2 jours et demi de cuisson. Vues depuis le nord.104


15: Diagramm der C14-Datierungen. Grau hinterlegt dieWahrscheinlichkeitskurve, darunter die Datierung bei 1 bzw. 2sigma Wahrscheinlichkeit.Bei einer Wahrscheinlichkeit von 2 sigma misst die Zeitspanne,welche für die Datierung der Öfen in Frage kommt, bis zu400 Jahre (Ofen 6). Ein Vergleich der C14-Werte unter Berücksichtigungder Entnahmestelle der Proben erlaubt dennoch dieBenutzungsdauer der Anlagen einzugrenzen.Ofen 1: Die einzige entnommene Probe stammt aus einer Ausräum-bzw. Abbruchschicht ausserhalb <strong>des</strong> Ofens (CRG1225).Ihre Datierung liegt zwischen 550 und 690.Ofen 2: Die eine Probe ist im Innern (UtC2208), die zweite(UtC2213) unmittelbar ausserhalb <strong>des</strong> Ofens entnommen worden.Die vorgeschlagene Datierung liegt bei beiden zwischen880 und 990.Ofen 3: Die zwei Proben aus dem Feuerraum (UtC2215,UtC9102-1) datieren zwischen 320 und 420. Sie sind etwasälter als diejenige der übrigen Öfen. Die dritte Probe(UtC2005) stammt aus der Räumungsschicht und weist aufeine Benutzung <strong>des</strong> Ofens noch im 5. oder 6. Jh.Ofen 4: Die beiden aus der Feuerkammer stammenden Proben(UtC2220 und UtC2221) haben eine einheitliche Datierungzwischen 430 und 550.Ofen 5: Eine Probe datiert die Holzkohleschicht <strong>des</strong> Feuerraumes(und demnach den jüngsten Brand) zwischen 410 und 600(UtC2230).Ofen 6: Die zwei im Feuerraum entnommenen Proben datieren indie Zeit zwischen 780 und 970 (UtC453, UtC453C). Dieausserhalb <strong>des</strong> Ofens, aus der jüngsten Benutzungsschicht stammendeProbe (ARC434) ist jünger (wie bei Ofen 3) und attestiertein Betreiben <strong>des</strong> Ofens noch im 11./1<strong>2.</strong> Jh.Ofen 7: Die erste Probe stammt aus der Kohleschicht, welche dieInnenschale <strong>des</strong> Ofens bedeckte (UtC1758B), die zweite aus derEinfüllung <strong>des</strong> Ofens (UtC570). Beide Datierungen liegen imZeitraum zwischen 640 und 700. Die dritte Probe stammt ebenfallsaus der Einfüllung <strong>des</strong> Ofens (ARC571), ist aber etwasjünger (zwischen 760 und 900).Tableau <strong>des</strong> datations C 14 . En trame grise, courbe de densité<strong>des</strong> probabilités; au-<strong>des</strong>sous, intervalles <strong>des</strong> datationsà 1 et 2 sigma.Les fourchettes chronologiques (2 sigma) proposées par lesdatations C14 sont relativement larges pour certains fours(jusqu’à 400 ans pour le four 6). L’interprétation de cesrésultats par rapport à la position de chaque prélèvementpermet néanmoins de mesurer plus précisément leur duréed’utilisation. Pour le four 1, le seul échantillon prélevé(CRG1225) n’a pas été effectué dans la structure ellemême,mais dans un niveau de vidange ou de démolition,rejeté dans la zone en aval. Sa datation est comprise entre550 et 69. Dans le four 2, les deux analyses C14 effectuées,l’une dans la structure (UtC2208), l’autre juste àl’extérieur (UtC2213), sont relativement homogènes avecune fourchette chronologique commune entre 880 et 990.Dans le four 3, les deux échantillons proviennent du niveaucharbonneux de la chambre de chauffe (UtC2215 etUtC9102-1). Ils ont donné <strong>des</strong> datations légèrement plusanciennes que les autres fours (fourchette commune entre320 et 420). L’utilisation de ce four est néanmoins attestéejusque dans les V e et VI e s. ap. J.-C. si l’on se réfère auprélèvement effectué dans les défournements de l’aire dechauffe (UtC2005). Dans le four 4, les deux prélèvements(UtC2220 et UtC2221) provenant du niveau charbonneuxde l’alandier, ont <strong>des</strong> datations concordantes avec un tronccommun entre 430 et 550. Dans le four 5, un seul échantillona été analysé (UtC2230) et daté entre 410 et 600.Il est issu du niveau charbonneux de la chambre de chauffeet correspond sans doute à la dernière utilisation. Le casdu four 6 est relativement semblable à celui du four 3.Les résultats <strong>des</strong> deux échantillons prélevés dans lescharbons de bois du foyer encore en place (UtC453 etUtC453C) coïncident relativement bien (fourchette communeentre 780 et 970), tandis qu’un prélèvement effectuédans le dernier niveau charbonneux de la zone detravail à l’extérieur du four (ARC434) permet d’attester lefonctionnement de la structure jusque dans les XI e , voireXII e s. ap. J.-C. Dans le four 7, deux datations se recoupent(fourchette commune entre 640 et 700). La premièrea été effectuée dans la couche charbonneuse recouvrantla paroi du four (UtC1758B), l’autre a été prise dans leremplissage du four (UtC570). Une troisième datation(ARC571) provient également du remplissage mais donneune fourchette chronologique plus tardive (760–900).105


hervor, dass die Tätigkeit der Steinbrennerim 4. oder 5. Jahrhundertbegonnen (Ofen 3, UtC2215) undim Verlaufe <strong>des</strong> 11. oder 1<strong>2.</strong> Jahrhunderts(Ofen 6, ARC434) geendethaben dürfte (Abb. 15). DieseZeitspanne von 600 bis 700 Jahrenlässt sich in zwei Phasen unterteilen.Eine erste Gruppe von Öfen(Ofen 3, 4 und 5) scheint zwischen400 und 600/700 benutzt wordenzu sein; eine zweite (Ofen 2, 6 und7) zwischen 700 und 1000/1200.Ofen 1 könnte sowohl während derersten wie auch während der zweitenPhase in Funktion gewesensein. Diesen beiden Benutzungsphasenentspricht jeweils ein bestimmterOfentyp. Die Öfen mitSchnauze sind die älteren: ihre Benutzungfällt in die Zeit zwischen400 und 600, allenfalls noch etwasspäter (siehe Ofen 1). Die Öfenohne Schnauze sind erst ab 600/700betrieben worden. Angesichts derkleinen Anzahl freigelegter Öfenist diese Feststellung allerdings mitVorsicht zu interpretieren. DieWahl <strong>des</strong> Ofentyps dürfte wohl jeweilsvom Produkt abhängig gewesensein, das man herzustellenwünschte: im Frühmittelalter offenbarKalk oder hochgebranntenAnhydrit und im MittelalterStuckgips.Anhand der Überlagerung vonSchichten und Bauteile lassen sicham «Breitenweg» drei Öfen in einerelativ chronologische Abfolge bringen.Ofen 1 und 3 dürften gleichzeitigbestanden haben; die jüngsteRäumungsschicht von Ofen 1 überdecktaber Ofen 3. Ofen 2 zerstörtseinerseits Ofen 1 und ist demnachjünger als Ofen 1 und 3. Die C14-Werte stimmen mit dieser Sequenzüberein.Bei den auf der «Waldmatte» stehendenÖfen 6 und 7 basiert diechronologische Abfolge auf denWerten der C14-Datierung. BeiOfen 6 liegt die Datierung zwischen720 und 1170 (bzw. zwischen780 und 970 wenn man einzig dieProben aus dem Feuerraum in Erwägungzieht), bei Ofen 7 zwischen640 und 900 (zwischen 640 und700 für die Feuerstelle). Diese beidenÖfen könnten demnach gleichzeitigbestanden haben. Nicht ganzauszuschliessen ist allerdings, dassdie in der Einfüllung von Ofen 7liegende Probe (ARC 571) von einerRäumung <strong>des</strong> Ofens 6 stammt.In diesem Falle wäre Ofen 7 der ältereder beiden Öfen.Berücksichtigen wir die Lokalisierungder einzelnen Proben, so erlaubtdie C14-Datierung der Öfen– zumin<strong>des</strong>t als Hypothese – folgen<strong>des</strong>Szenario zu formulieren:Die Öfen am «Breitenweg»gehören zu einer Steinbrenner-Werkstatt, deren Ausbeutung vermutlichbereits im 4. Jahrhundertansetzt. Zuerst scheint Ofen 3 inBetrieb genommen worden zu sein;im 5. oder 6. Jahrhundert kommenOfen 4, 5 und 1 hinzu, wobei letztererbis ins 7. oder 8. Jahrhundertbetrieben worden sein dürfte. Umdiese Zeit scheint zumin<strong>des</strong>t einTeil der Werkstätte in das Gebietder «Waldmatte» verlagert wordenzu sein. Hier ist zunächst Ofen 7,dann Ofen 6 entstanden. Gleichzeitigmit diesem jüngeren Ofen istam «Breitenweg» Ofen 2 in Betriebgenommen worden. Im Verlaufe<strong>des</strong> 9. Jahrhunderts ist Ofen 7 verlassenworden. Die beiden Öfen 2und 6 – es sind die beiden am weitestenvoneinander entfernt liegendenAnlagen – dürften hingegen bisins 10. bzw. 11./1<strong>2.</strong> Jahrhundert inFunktion geblieben sein.SchlussbetrachtungenDie Entdeckung von Gips- und/oder Kalkbrennöfen aus dem Frühmittelalterin der Nähe von Gamsenist einerseits von technikgeschichtlichemInteresse, andererseitsvon wirtschaftshistorischerBedeutung. Der technikgeschichtlicheWert der Öfen liegt darin,dass sich in Europa für die römischeZeit und für das Frühmittelalterzwar Beispiele der Gipsanwendungbelegen lassen, kaum aber Stättender Gipsherstellung. In unserer Gegend,insbesondere im Wallis, sinddie Öfen von Gamsen die ersten, diemit der Produktion dieses speziellenMaterials im Zusammenhanggebracht werden können. Die zweihier beobachteten Ofentypen (mitbzw. ohne Schnauze) scheinen innerhalbeines klar begrenzten Zeitrahmensbenutzt worden zu sein.Die Öfen mit Schnauze sind imZeitraum zwischen 400 und600/700 n. Chr. betrieben worden.In diesen Anlagen können Temperaturenvon über 1000 ºC erzeugtwerden. Sie bieten somit die technischeVoraussetzung für die Herstellungvon Kalk und hochgebranntemAnhydrit. Die Öfen ohneFeuerungsöffnung sind hingegenerst ab 700 und bis gegen1000/1100 betrieben worden. Indiesen Öfen kann man eine Temperaturvon rund 300 ºC erreichen; siesind <strong>des</strong>halb lediglich für die Herstellungvon Stuckgips (Gips-Halbhydrat und Gips-Halbanhydrit)geeignet. Die Ofenform hatsich dem Produkt angepasst, dasman herstellen wollte.Die Steinbrennerwerkstätte vonGamsen scheint sich in einer erstenPhase (4.–5. Jh.) rasch entwickeltzu haben. Ihr schliesst sich einePhase grösster Produktivität an(6.–8./9. Jh.). Dann folgt einePhase <strong>des</strong> Abklingens (9.–1<strong>2.</strong> Jh.).Zunächst sind mehrere Öfen vongrosser Kapazität (30–35 m 3 ) errichtetworden; sie konzentrierensich alle auf der Flur am «Breitenweg»(Ofen 1, 3, 4 und 5). DieseAnlagen sind später zugunstenkleinerer Öfen (4–15 m 3 ) aufgegebenworden. Letztere verteilen sichauf zwei Fluren: am «Breitenweg»(Ofen 2) und bei der «Waldmatte»(Ofen 6 und 7).Die wirtschaftliche Bedeutung derProduktionsstätte ist schwierig abzuschätzen,insbesondere währendder Zeitspanne grösster Produktivität(ca. zwischen 400 und600/700). Es scheint uns aber offensichtlich,dass es sich nicht um vereinzelteÖfen gehandelt habenkann, deren Betreibung mit demEigengebrauch eines Grundbesitzersoder einer kleinen Gemeinschaftim Zusammenhang stand.Wenn man Anzahl, Kapazität unddie über einen langen Zeitraum reichendeBetreibung der Anlagenbetrachtet, ist man versucht hiereinen vorindustriellen Betrieb zu106


sehen. Die Produktionsstätte vonGamsen zeugt von einer Entwicklungder Bautechnik, die zu einerbreiteren Benutzung von Kalkmörtelund Gips führte. In der gegenEnde <strong>des</strong> 3. oder im beginnenden 4.Jahrhundert verlassenen römischenSiedlung «Waldmatte» ist mitMörtel gebundenes Mauerwerk nurbei einem einzigen Bau nachgewiesen32 . Im Frühmittelalter dürftenGips und Kalk für die Errichtungwichtiger Bauten vermehrt angewendetworden sein, wohl auch fürden Bau der ersten Kirchen vonGlis (5.–6. Jh. n. Chr.) 33 .Das allgemeine Umfeld der Produktionsstättebleibt im Dunkeln.Es ist aber wenig wahrscheinlich,dass es sich bei den Betreibern derÖfen um einfache Bauern handelte,die während <strong>des</strong> Winters, wenn aufdem Feld weniger Arbeit anfällt,als Brenner tätig wurden. DiesesHandwerk verlangt viel technischesKönnen. Das Bauen einesOfens, das Bereitstellen <strong>des</strong> Brennstoffes,das Brechen und Zusammenlesen<strong>des</strong> Brenngutes sind nurein Teil der anfallenden Arbeit. DasProdukt muss danach verkauft undgeliefert werden. Existierte bereitsin dieser Frühzeit eine Art Bruderschaft,die diesem Gewerbe nachging,wie es – allerdings viel später– für das 13. Jahrhundert in Baselbelegt ist 34 ? Waren es Sippschaften,welche die Produktion sicherten?Oder war es Aufgabe <strong>des</strong> Territorialherren,<strong>des</strong> Bischofs, Kalkund Gips herstellen zu lassen? EineAntwort auf diese Frage würde eserlauben, die wirtschaftliche Entwicklungder Region näher zu beleuchten.16: Schematischer Plan der Öfen am «Breitenweg». Hell gerastert die ausgegrabenen Flächen.Plan schématique <strong>des</strong> fours du secteur de «Breitenweg». En trame claire: surfaces fouillées.Arbeiten konnten insgesamt fünfÖfen freigelegt und untersuchtwerden. Die Öfen waren auf gleicherHöhe, in einer Reihe angeordnetund lagen in einer natürlichenMulde, rund 10 m oberhalb der aktuellenRhoneebene. Von den fünfÖfen waren vier mit einer Feuerungsöffnungausgestattet; einzigbei Ofen 2 fehlte sie. Die Ofenanlagenunterschieden sich in Bezugauf Dimension und Innenschale.Die Öfen schnitten tief in den Hangein und störten Befunde aus derEisenzeit und der römischen Epoche.Ihre chronologische Abfolgewar nur beschränkt nachvollziehbar:Die Ausräumschicht von Ofen1 überdeckte Ofen 3; Ofen 1 wur<strong>des</strong>einerseits bei der Anlage von Ofen2 zerstört.Ofen 1Ofen mit Schnauze; 1992 entdeckt(erstes Abbruchmaterial), 1999freigelegt. Erhalten waren Teile <strong>des</strong>Brennraumes mit seiner gemauertenInneneinrichtung 37 sowieSchnauze und vorgelagerte Küche.Der Abhang unterhalb <strong>des</strong> OfensBeschreibung der Brennöfen(Abb. 16, 17 und 18)Die Brennöfen am «Breitenweg»(Ofen 1 bis 5)Die Öfen am «Breitenweg» wurdenin den Jahren 1987 35 , 1992 36 und1998 anlässlich Sondiergrabungenentdeckt. 1999 folgte eine Flächengrabung,die ein Areal von ca.900 m 2 umfasste. Dank dieser17: Sicht auf das Grabungsgelände am «Breitenweg» von Norden.Vue générale <strong>des</strong> fours de «Breitenweg» depuis l’aval.107


18: Steingerechte Aufnahmen der Öfen am «Breitenweg».Relevés pierre à pierre <strong>des</strong> fours de «Breitenweg».108


war auf einer Fläche von 80 m 2 miteiner bis zu einem Meter starkenSchicht aus Asche und brandgerötetenSteinen bedeckt. In dieserSchicht waren zwei Ausräumphasenzu erkennen. Ofen 1 wur<strong>des</strong>icher mehrfach verwendet. Spätestensfür den Bau von Ofen 2 wurdeer letztmals ausgeräumt und anschliessendabgebrochen (Abb. 19).Der Brennraum hatte einen quadratischenGrundriss (Seitenlängerund 5,50 m). Seine Mauerschale(Stärke 0,50 m) war auf einer Höhevon maximal 0,80 m erhalten. DasMauerwerk bestand aus vier unregelmässigverlaufenden Lagen; dieSteine waren mit Lehm gebunden.Hinter der Mauerschale war derGrubenrand bis in eine Tiefe von0,30–0,40 m brandgerötet: dieVerfärbung war intensiv undreichte von rot bis orange. An derBasis <strong>des</strong> Brennraumes war eine gemauerteBank von maximal 0,50 mBreite zu erkennen. Sie bestand ausgrob zugehauenen Steinen und warwohl das Auflager <strong>des</strong> Himmelsoder eines Rostes. Diese Bank erlaubtedie Rekonstruktion einesBrennraumes mit einer Basis von4 4 m. Die Kapazität <strong>des</strong> Ofensbetrug demnach min<strong>des</strong>tens 25 m 3 .Die geringe Tiefe dieser Anlage unddie grosse Menge <strong>des</strong> talseitig verworfenenAbbruchmaterials lassenuns aber vermuten, dass der Ofenmit einem oberirdischen Aufbau zuergänzen ist.Die Feuerungsöffnung war quadratisch(Seitenlänge 0,90 m) und nahezu0,80 m tief. Sie war mit grossenSteinblöcken verschlossen.Die Küche hatte einen langgezogenenGrundriss (2 5 m) und warseitlich von Mäuerchen begrenzt.Das Bodenniveau lag auf gleicherHöhe wie die Schwelle der Feuerungsöffnungund fiel talseitigleicht ab.Oberhalb <strong>des</strong> Ofens zeichnete sichim Hang eine Terrasse ab, derenAusdehnung über die ergrabeneFläche hinaus führte. Es konntenhier mehrere Benutzungsniveausnachgewiesen werden.19: Ofen <strong>2.</strong> Links die von einer modernen Kanalisation durchschlagenen Reste <strong>des</strong> älteren Ofens 1. Aufsicht.Vue générale du four 2 imbriqué dans le four 1. Une canalisation moderne recoupe le four 1 de parten part. Vue de <strong>des</strong>sus.Ofen 2Ofen ohne Schnauze; 1999 entdecktund ausgegraben.Der Brennraum war im Grundrisskreisförmig, im Aufriss konisch;der Innendurchmesser oben grösser(2,50 m) als an der Basis (2,00 m).Bei einer Erhaltungshöhe von1,50 m betrug das errechnete Min<strong>des</strong>tfassvermögen6 m 3 . Im Gegensatzzu den übrigen am «Breitenweg»entdeckten Ofenanlagenfehlte bei diesem Ofen die Feuerungsöffnung.Die gemauerte Innenschalewar rundum geschlossenund bestand aus grob zugehauenen,schiefrigen Kalksteinen, welche inunregelmässigen Lagen verlegt undmit einem graublauen Lehm ausgefugtwaren. Im Norden zog dieseMauerschale an die Feuerungsöffnungvon Ofen 1.Der Ofen wurde min<strong>des</strong>tens zweiMal benutzt. Im Innern verbliebenReste <strong>des</strong> letzten Bran<strong>des</strong>: Am Boden<strong>des</strong> Feuerraumes lag eine0,20–0,40 m mächtige Asche- undKohleschicht und darüber eine0,20–0,30 m mächtige, weissliche,kompakte Masse (gebrannter Stein).Der Rest der Einfüllung bestandaus Versturzmaterial, Steinen undLehm (Schichtstärke 1 Meter).Ofen 3Ofen mit Schnauze; 1987 entdeckt,1999 ausgegraben. Der Erhaltungszustandvon Brennraum, Feuerraumund Feuerungsöffnung warhervorragend. Eine mehrmaligeBenutzung bzw. eine bauliche Erneuerung<strong>des</strong> Ofens war nicht zuerkennen.Der Brennraum war im Grundrissbirnförmig; seine Masse betrugenam oberen Rand rund 4,50 5,0 m,an der Basis 3,40 2,70 m. Bei einerErhaltungshöhe von 2,30 m(bergseitig) betrug das errechneteMin<strong>des</strong>tfassvermögen 27 m 3 . DerInnenmantel <strong>des</strong> Brennraumes (nurim Nordwesten erhalten) bestandaus maximal 10 unregelmässig verlaufendenSteinlagen. Hinter derVerkleidung war die Grubenwandstark verziegelt; die lehmige Erdebis in eine Tiefe von 0,40 m gerötet.An der Basis der Kammerzeichnete sich eine 0,70 m breiteErdbank ab, deren Oberfläche stellenweisemit Steinplatten abgedecktwar.Der Feuerraum bestand aus einemKanal (Breite 1,20 m, Länge 3,50m), der die Feuerungsöffnung verlängerte.Das Niveau der Kanalsohlelag 0,70 m tiefer als dasjenigeder Ofenbank. Unmittelbar hinterder Feuerungsöffnung und in derKanalmitte waren zwei Sturzsteinezu erkennen, die – in einem Abstandvon 2 m – den Kanal überbrückten.Sie waren auf je zweigegen die Kanalwand gemauerteStützen verlegt. Zusammen mit derOfenbank bildeten diese monoli-109


Die Feuerungsöffnung (Breite 0,60m) führte in einen gemauerten,1,50 m langen Kanal, der sich nachinnen verbreiterte (1,10 m). Sie warmit Steinen verschlossen. Der Bodenvon Feuerraum und Feuerungsöffnungwar mit einer Kohleschichtvon 0,20 m Stärke bedeckt. Darüberlagen Reste von gebranntemStein. Im Übrigen bestand die Einfüllungaus lehmiger Erde und Steinen.Diese oberste Schicht entspracheiner bewussten Verfüllung<strong>des</strong> Hohlraumes.20: Verschlossene Feuerungsöffnung von Ofen 3. Ansicht von der Talseite.Vue de l’entrée obstruée du four 3. Vue de l’aval.thischen Platten wohl das Auflagereines Rostes.Von der Feuerungsöffnung (Breite1,10 m, Tiefe 0,70 m) existiertennur noch die seitlichen Gewände(Abb. 20). Die westliche Leibungbestand aus einer gestellten Steinplatte;die östliche aus mehrerenflach gelegten Steinen. Die Öffnungwar mit grossen Steinblöckenverschlossen (Erhaltungshöhe derVermauerung 0,80 m).Die Küche dürfte eine Fläche von 6auf 2,30 m umfasst haben; ihr Gehniveauwar eben.21: Ofen 4. Aufsicht.Vue générale du four 4. Vue verticale.Im Innern <strong>des</strong> Ofens verbliebenReste <strong>des</strong> letzten Bran<strong>des</strong>: der Bodender Feuerkammer war mit einer0,10 m mächtigen Kohleschichtüberdeckt. Darauf lag eine aus gebranntemStein bestehende, kompakteMasse (Schichtstärke 0,30 m).Der Rest der Einfüllung gelangtenach Aufgabe <strong>des</strong> Ofens in denHohlraum (Schichtstärke nahezu1,0 m): zunächst lagerten sich Sedimenteab, dann planierte man dieverbliebene Senke mit Steinen unterschiedlichsterGrösse.Ofen 4Ofen mit Schnauze; 1999 entdecktund freigelegt. Erhalten waren Feuerraummit Feuerungsöffnung. Diegeringe Tiefe, mit welcher dieseAnlage in die Erde eingegraben war(erhaltene Höhe <strong>des</strong> Feuerraumesmaximal 0,90 m), lässt uns vermuten,dass der Brennraum einen oberirdischenAufbau besass. Eine mehrmaligeBenutzung <strong>des</strong> Ofens zeichnetesich weder am Bau noch anhandder Ablagerungen ab (Abb. 21).Der Feuerraum war im Grundrissbirnförmig; am oberen Rand breiter(Durchm. rund 1,50 m) als ander Basis. Die seitlichen Mauern(Stärke 0,60 m) bestanden aus in Ansätzenlageweise verlegten, schiefrigenKalksteinen. Hinter der Mauerschalewar die Grubenwand bis ineine Tiefe von 0,20 bis 0,60 m intensivrot verziegelt.Ofen 5Ofen mit Schnauze; 1998 entdeckt,1999 freigelegt. Die Erhaltung war– abgesehen von der Störung imWesten (Sondiergraben) – hervorragend.Bei diesem Ofen waren dreiBauphasen und ebenso viele Benutzungsphasenzu erkennen.Der Brennraum war im Grundrissannähernd kreisförmig; am oberenRand breiter (Durchm. 5,30 m) alsan der Basis (Durchm. 3,80 m). Beieiner Erhaltungshöhe von 2,10 m(bergseitig) betrug das errechneteMin<strong>des</strong>tfassvermögen 35 m 3 (Abb.22 und 23). An der Basis der Brennkammerzeichnete sich eine gemauerteBank ab (Breite 0,30– 0,50 m).Das Innere <strong>des</strong> Brennraumes warmit einer Mauerschale verkleidet(nur in Resten erhalten). Hinter derMauerschale war die Grubenwandverziegelt; die lehmige Erde bis ineine Tiefe von 0,40 m orange bis rotverfärbt (Abb. 7).Der Feuerraum besass ursprünglicheinen ovalen Grundriss (2,30 2,80 m). Seine Mitte war in Bezugzum Brennraum nach Norden verschoben.Die Sohle lag rund 0,75 mtiefer als das Niveau der Ofenbank.In einer jüngeren Bauphase wurdeder Boden in der Verlängerung derSchnauze konkav eingetieft; dieausgehobene Erde beidseits derMulde zu einem 0,50 m breitenAuflager aufgeschüttet. Es entstanddadurch ein Kanal von 0,40 m Tiefeund 0,70 m Breite. Auf den Kanalwangenstanden paarweise die Stützenzweier Sturzplatten: das einePaar unmittelbar hinter der Feuerungsöffnung,das andere in derhinteren Hälfte <strong>des</strong> Feuerkanals.110


Hier war auch die Sturzplatte erhalten:ein unten flach, oben konvexgewölbter Monolith (Masse: 1,45 0,45 0,30 m, Abb. 10). Die Stützenwaren aus drei bis vier flach gelegtenSteinen gefügt. Zwei grosse,neben den Pfeilern liegende Kohlefragmentelassen uns vermuten,dass die Sturzplatten – ihr Abstandbetrug 1,30 m – zusammen mit derOfenbank ein Holzgerüst stützten,das für die Konstruktion <strong>des</strong> Himmelsdiente.Während die eben beschriebenenStützen auf den Kanalwangen standen,war auf der Kanalsohle derRest einer weiteren Stütze gleicherKonstruktion zu beobachten. Diesegehörte zu einem älteren Zustand<strong>des</strong> kanalförmigen Brennraumes.Die Feuerungsöffnung war hochrechteckig(0,75 m 0,65 m) und0,80 m tief. Der monolithischeSturz war zugehauen (1,30 0,70 0,20 m). Die Gewände bestandenaus flach gelegten, mit Lehm ausgefugtenSteinen. Unter dem östlichenGewände war eine Kaminöffnung(0,15 m 0,10) angeordnet,deren Wangen aus gestellten Steinplattenbestanden. Das westlicheGewände zog gegen einen grossenFelsbrocken, in den man ein Auflagergespitzt hatte. Die Schnauzewar mit Steinen vermacht.Die Stirnwand ruhte auf der Sturzplatteder Feuerungsöffnung undwar auf einer Höhe von 0,70 m erhalten.Die Steine waren wenigsorgfältig verlegt, ihre Fugen mitLehm verstrichen. Auf dem Steinsturzder Schnauze waren zweigrosse, giebelartig versetzte Steinplattenangeordnet (nur die eine erhalten).Diese dienten entweder zurEntlastung <strong>des</strong> darunter liegendenMonoliths oder bildeten eine zusätzlicheKontrollöffnung.Die Küche war langgezogen (5,50 2,0 m) und rund 1,50 m in die Erdeeingegraben. An den Langseitenwar sie von Trockenmäuerchen begrenzt.Die Ablagerungen im Ofen widerspiegeltenseine mehrfache Nutzung.Zuunterst lagen wenig ausgeprägteSchichten: Überreste derjeweiligen Ausräumung und Reinigung(Abb. 24). Auf diesen Abla-22: Ofen 5 während dem Ausgraben. Das südwestliche Viertel <strong>des</strong> Brennraumes ist noch nicht freigelegt.Rechts die Stirnmauer mit der Schnauze, in der Mitte das Stützelement <strong>des</strong> Rostes. Ansicht von Osten.Vue générale du four 5 en cours de fouille. Le quart sud-ouest du laboratoire n’a pas été dégagé.A droite, paroi frontale et entrée; au fond du four, éléments de soutènement de la sole. Vue de l’est.23: Ofen 5: Schnitt durch die Einfüllung (Ansicht von Norden). Unten der Feuerraum mit einem Stützelement(Pfeiler mit Sturzplatte) <strong>des</strong> Rostes. Darüber die verhärtete Masse gebrannten Steines und die Einfüllung <strong>des</strong>Ofens nach seiner Aufgabe.Vue de la coupe est-ouest du four 5. Au fond, chambre de chauffe comportant un élément dusoutènement du laboratoire (piédroits et linteau). Au-<strong>des</strong>sus, résidus de la matière cuite (gangueblanchâtre). Au sommet, comblement volontaire du four. Vue du nord.gerungen lagen die Rückstände <strong>des</strong>jüngsten Bran<strong>des</strong>: eine aschehaltigeSchicht, darüber ein Steinkonglomerat.Auf dem Vorplatz wurdeeine rot verbrannte, kompakteLehmschicht beobachtet, in dieGipssteine gebettet lagen (Schichtstärkebis 1 m). Es handelte sichhier wohl um Reste <strong>des</strong> Lehmüberzuges,der das Brenngut an der Erdoberflächeisolierte. Die jüngstenSchichten entstanden nach der Aufgabe<strong>des</strong> Ofens: die Senke wurdemit einer heterogenen Einfüllung(vorwiegend mit Steinen) willentlichverfüllt.Im Feuerraum stellten wir dreiBauphasen fest. Der ursprüngliche,mit einem gemauerten Brennraumund einer Bank versehene Ofen besasseinen ovalen Feuerraum. Späterwurde der Feuerraum kanalförmigverändert, wobei die Auflager <strong>des</strong>Rostes auf der Kanalsohle standen.In einer weiteren Phase wurde derKanal erneuert; die Auflager <strong>des</strong>Rostes standen nun auf den Seitenwangen.Stirnwand und Feuerungsöffnungdürften anlässlich dieserjüngsten Bauphase erneuert wordensein.111


24: Schematischer Schnitt durch Ofen 5 (Ansicht von Osten): 1) Einfüllung nach Aufgabe <strong>des</strong> Ofens. 2) Rest gebrannter Steine. 3a) Brennstoffreste am Boden <strong>des</strong> kanalförmigenFeuerraumes. 3b) Beim Leeren <strong>des</strong> Ofens entstandene kohlehaltige bzw. rot verziegelte Schichten. 4) Jüngste Abbruchschicht. 5) Rest der letzten Ausräumung<strong>des</strong> Ofens. 6) Umgelagerter Rest der Lehmschicht, welche das Brenngut an der Oberfläche isolierte. 7) Mauerschale <strong>des</strong> Brennraumes. 8) Grubenrand. 9) Feuerungsöffnungmit Sturz und Rest der Stirnmauer. 10) Seitliche Stützmauer der Küche. 11) Wange <strong>des</strong> kanalförmigen Feuerraumes. 12) Brennstoffreste am Boden <strong>des</strong> älteren,ovalen Feuerraumes.Coupe stratigraphique interprétée à travers le four 5. Vue de l’est. 1) Comblement du four après son abandon. 2) Restes de la production non défournée.3a) Combustible encore en place de la chambre de chauffe en forme de couloir. 3b) Niveaux charbonneux et rubéfiés de défournement. 4) Démolitionfinale. 5) Résidus de la dernière fournée. 6) Restes de la chape d’argile recouvrant le chargement. 7) Paroi avant la dernière fournée. 8) Terrain encaissant.9) Entrée et paroi frontale. 10) Partie du muret délimitant l’aire de chauffe. 11) Remblai aménagé pour la chambre de chauffe en forme de couloir.12) Combustible résiduel de la chambre de chauffe ovale.Den drei Bauphasen entsprachenvier Benutzungsphasen (4 Feuerstellenund Ausräumniveaus). Aufdem Vorplatz waren die drei erstenBenutzungsphasen anhand vonzwei sich jeweils wiederholendenSchichten zu erkennen: einschwarzes Ascheniveau und eineSchicht rot verbrannten Lehms.Ersteres entsprach der Reinigungder Feuerstelle (während demBrand?), letztere der Reinigung <strong>des</strong>Ofens vor seiner Wiederverwendung.Die letzte Benutzung <strong>des</strong>Ofens war allein anhand derAschenschicht belegt. Die unmittelbareAbfolge der Schichten (ohneZwischenablagerungen) deutet aufeine kontinuierliche Betreibung<strong>des</strong> Ofens. Zwischen dem <strong>2.</strong> und4. Brand wurden die seitlichenTrockenmauern erneuert.25: Schematischer Plan der Öfen bei der «Waldmatte». Die Öfen sind in der Einfüllung einer Spaltekarstischen Ursprungs eingetieft. Gestrichelte Linie: Verlauf der Mulde; hell gerastert: ausgegrabene Flächen.Plan schématique <strong>des</strong> fours du secteur de «Waldmatte». En trame claire: surfaces fouillées.Les «^» représentent la faille d’origine karstique comblée, dans laquelle les fours ont été implantés.26: Sicht auf das Grabungsgelände der «Waldmatte»von Süden. Im Vordergrund Ofen 7, in derMitte der Experimentalofen mit den bereitgelegtenGipssteinen, im Hintergrund Ofen 6.Vue générale <strong>des</strong> fours de «Waldmatte». Aupremier plan, les restes du four 7; au centre, lefour expérimental avec un amas de roche degypse prête à cuire; à l’arrière plan, les vestigesdu four 6. Vue de l’ouest.112


27: Steingerechte Aufnahmen der Öfen bei der «Waldmatte».Relevés pierre à pierre <strong>des</strong> fours de «Waldmatte».Die Brennöfen bei der«Waldmatte» (Ofen 6 bis 8)Die Öfen bei der «Waldmatte»(Abb. 25, 26 und 27) wurden 1987anlässlich Sondierungen entdeckt 38 :Zwei waren direkt vom Autobahnbaubedroht und wurden <strong>des</strong>halbin den Jahren 1992/1993 und <strong>1997</strong>ausgegraben (Ofen 6 und 7). Ofen28: Ofen 6 im Schnitt. An der Mauerschale lassensich drei Bauphasen unterscheiden. Ansicht vonNorden.Vue du four 6 et de sa zone de travail en coursde fouille. Vue du nord.8 lag hingegen oberhalb der gefährdetenZone; er wurde nur in Ansätzenfreigelegt, da er erhalten blieb.Im Gegensatz zu den ersten beidenÖfen besass Ofen 8 eine Feuerungsöffnung.Die relativ chronologischeAbfolge der Öfen war nicht zu erkennen.Ofen 6Ofen ohne Schnauze; 1987 entdeckt,1992/1993 ausgegraben.Der Brennraum war im Grundrisskreisförmig; oben breiter (Durchm.3,30 m) als an der Basis (Durchm.1,60 m). Bei einer Erhaltungshöhevon 2,80 m betrug das errechneteMin<strong>des</strong>tfassvermögen rund 15 m 3 .Das Innere war mit einem trockengefügten Steinmantel verschalt, andem drei Bauphasen abzulesen waren(Abb. 28). Nur der untere Teilgehörte zum ursprünglichen Bau(bis in eine Höhe von 1,40 m). Dasüber 10 Steinlagen erhaltene Mauerwerkbestand aus kleinformatigenSteinen (0,15 0,10 m), diesorgfältig, mit schmalen Fugen,zum Teil schräg (Ährenmuster),zum Teil flach verlegt waren. In einerzweiten Phase wurde der obereTeil der Mauerschale ersetzt (aufeiner Höhe von 1,20 m). Bezüglichder älteren Innenflucht war die jüngereetwas zurückgesetzt. Das neueMauerwerk war weniger sorgfältiggefügt: die Steine waren grösser(0,20 0,30 m), die Lagen wenigausgeprägt, die Fugen derart breit,dass man stellenweise die stark verziegelteGrubenwand sehen konnte.In einer dritten Phase wurde dieMauerkrone <strong>des</strong> Ofens erneuertund senkrecht zur Innenflucht eine0,90 m starke Mauer errichtet.Letztere war auf einer Länge von2,60 m erhalten (Mauerstärke amäusseren Ende 0,40 m). Für dieseBauphase waren grosse (0,50 0,60 m), unregelmässig verlegteKalksteinplatten charakteristisch.In der Ofeneinfüllung verbliebenReste der jüngsten Benutzungsphase.Die Ablagerungen amBoden – unten eine weisslicheSteinmasse (Schichtstärke 0,05 m),darüber eine Mischung aus verbranntemStein, Holz und Holzkohle(Schichtstärke 0,08 m) –häuften sich wohl beim Ausräumen<strong>des</strong> Ofens an. Darüber lagen Reste<strong>des</strong> letzten Bran<strong>des</strong>: viel Holzkohle(Schichtstärke 0,50 m) und gebranntesSteinmaterial (Schichtstärkebis zu 0,20 m). Später wurdeder Ofen bis zur Mauerkrone mitErde und grossen Steinen eingefüllt(Schichtstärke ca. 1,50 m).Das Benutzungsniveau im unmittelbarenUmkreis <strong>des</strong> Ofens wurdenur im Süden und Westen gefasst(Abb. 29). Es konnten drei Benutzungsphasennachgewiesen werden,die jeweils von Ablagerungen113


29: Ofen 6 mit angrenzendem Gehhorizont während der Ausgrabung. Ansicht von Norden.Vue du four 6 et de sa zone de travail en cours de fouille. Vue du nord.30: Ofen 6 (ganz rechts) mit der bergseitigen Terrassenmauer (links). Ansicht von Osten.Vue d’un tronçon du mur de terrasse (STR 577) et de son retour, protégeant le four 6. Au centre,fosse (STR 572), à droite, parement du four 6. Vue de l’est.Osten wies sie eine Verlängerungauf, die zum Ofen abgewinkelt undauf weitere 1,50 m nachweisbar war(str 577, Abb. 30). Diese Mauern begrenztenein Areal von rund 30 m 2(3,50 ca. 9,0 m). Hier konnteHolz und Brenngut gelagert werden.Auf dieser Terrasse befand sicheine annähernd kreisrunde Grube(Durchm. 1,20 m, Tiefe 0,80 m),welche mit Abbruchmaterial (Steineund Lehm) verfüllt war (str 572).Ihre Funktion war nicht erkennbar(Abb. 25).Der zeitliche Bezug zwischen demBau der Terrassenmauern und derBenutzung <strong>des</strong> Ofens war nicht eindeutig.Die ältere Terrassenmauerscheint gleichzeitig mit der Einrichtungder Gewerbezone entstandenzu sein, wohl um den an dieserStelle abrupt abfallenden Hang zustabilisieren. Die Erneuerung derMauer dürfte hingegen mit denjüngeren Benutzungsphasen <strong>des</strong>Ofens im Zusammenhang stehen.Die Grube im Süden scheint zeitgleichmit der jüngsten Benutzung<strong>des</strong> Ofens entstanden zu sein.Ofen 7Ofen ohne Schnauze; 1990 entdeckt,1993 an der Oberfläche freigelegtund <strong>1997</strong> ausgegraben.Der Brennraum entsprach im Grundrisseinem Rechteck mit gerundetenEcken (Seitenlängen am obereneines Baches überdeckt waren. Dasunterste Niveau war brandgerötetund enthielt Holzkohle sowie einzelngelegte Steinplatten. DiesesNiveau entsprach der Benutzung<strong>des</strong> Ofens in seinem ersten Zustand.Das zweite Benutzungsniveau bestandaus Asche, Holzkohle undverbranntem Lehm. Das dritte Niveauwar wiederum brandgerötet.Rückstände gebrannten Steinesund Holzkohle zeugten von der intensivenBenutzung <strong>des</strong> umliegendenPlatzes.In einem Abstand von rund 3,50 mzum Ofen wurde auf der Bergseiteeine einhäuptige, aus grossen Steinengefügte Trockenmauer freigelegt(str 598). Sie war auf einerLänge von mehr als 22 Metern fassbar(Erhaltungshöhe 0,90 m). Im31: Ofen 7 im Schnitt. In der Einfüllung erkennt man deutlich die Reste von Brennstoff (schwarze Holzkohleschicht)und Brenngut (weisse Masse). Ansicht von Süden.Vue <strong>des</strong> restes du four 7, après recoupement par <strong>des</strong> tranchées pour les observations stratigraphiques.Le remplissage est marqué par un niveau charbonneux (combustible) et par une gangue blanchâtre(résidus de la cuisson de la roche de gypse). Vue du sud.114


PUBLIKATIONENLes châteaux médiévauxdu JuraMusée du Mont-Repais, La Caquerelle –32 pages. CHF 15 (+ frais de port)Suite au succès rencontré par son exposition,le Groupe d’Histoire du Mont-Repais (G.H.M.R.) a publié une plaquettede trente-deux pages, reprenantles panneaux présentés à La Caquerelle(Jura). Dans cette plaquette, on pourralire une introduction à l’histoire <strong>des</strong>châteaux médiévaux de notre région,un vocabulaire historique, une évocationde la vie à l’interieur de ceux-ci,ainsi que la présentation de seize châteaux(XI e –XV e s.), encore visibles,dont cinq de la région de la Birse parThomas Bitterli, secrétaire générale del’Association suisse châteaux forts.La page consacrée à chacun d’eux contientun historique, une présentationde la ruine, le chemin d’accès et une bibliographierécente; on trouve parfoisune légende liée à ce château. Une cartemarque l’emplacement de tous les châteauxde la région. La texte <strong>des</strong> panneauxprésentant les seize châteauxforts a été traduit en allemand, à l’intentionde nos voisins de Suisse alémanique.Der Text von 16 Burgen, die in der Ausstellunggezeigt werden, ist auch in deutscherÜbersetzung erhältlich.On peut commander la plaquette à /die Broschüre ist erhältlich bei:Musée du Mont-Repais, La Caquerelle,2883 Montmelon. Tél. 032/426 66 56.Reto MartiZwischen Römerzeitund MittelalterForschungen zur frühmittelalterlichenSiedlungsgeschichte der Nordwestschweiz(4.–10. Jahrhundert). Archäologie undMuseum, Band 41A/B, hrsg. von Archäologieund Kantonsmuseum Baselland, Liestal2000 – 2 Bände, 407 und 280 S.,177 Abbildungen, 301 Tafeln. CHF120.–Die Arbeit zeichnet anhand der vorhandenenarchäologischen, namenkundlichenund schriftlichen Quellendie siedlungsgeschichtlichen Prozessevon der spätrömischen Zeit bis insfrühe Mittelalter nach. Ausgangspunktbilden die archäologischenFunde und Befunde aus dem KantonBasel-Landschaft, ergänzt mit solchenaus dem Castrum Rauracense (Kaiseraugst,Kt. AG). Praktisch das gesamteMaterial – Siedlungsfunde, Grabfunde,Kirchen – wird vorgelegt, analysiertund im Katalog (Bd. 41B) ausführlichbeschrieben.Gerd StrickhausenBurgen der Ludowingerin Thüringen, Hessenund dem Rheinland.Studien zur Architektur und Lan<strong>des</strong>herrschaftin Hochmittelalter. Quellen und Forschungenzur hessischen Geschichte, Bd.109, 1998. Zu beziehen bei der HistorischenKommission für Hessen, Friedrichplatz15, DE-35037 Marburg (Lahn) –396 S. 141 Abbildungen. DEM 96.–Der Autor untersucht die Burgen derLudowinger und fügt einem bisherwenig bearbeiteten Forschungsgebiet,der komplexen Bearbeitung von Burgeninnerhalb einer Herrschaft, einenwichtigen Baustein ein. Damit wirddas grundlegende Werk von HansPatze über die Entstehung der Lan<strong>des</strong>herrschaftin Thüringen um einenwesentlichen Aspekt der Lan<strong>des</strong>geschichteerweitert. Ein Hauptteil <strong>des</strong>Buches erfasst in Form eines Kataloges67 Burgen der Ludowinger und derenMinisterialen, mit Lage- und Baubeschreibung,teilweise auch mit Plänen.Christine KellerGefässkeramik aus Basel.Untersuchungen zurspätmittelalterlichenund frühneuzeitlichenGefässkeramik aus Basel.Typologie – Technologie –Funktion – HandwerkMaterialhefte zur Archäologie in BaselBd. 15A (Text) und 15B (Katalog), Basel1999 – 208 und 236 S. Abb. s/w undfarbig, gebunden. Je CHF 45.–.ISBN 3-905098-26-0 und 3-905098-27-1Die Autorin untersucht und vergleichtin dieser Basler Dissertation diespätmittelalterliche und frühneuzeitlicheGefässkeramik aus verschiedenenFundorten in Basel. Damit schlägt sieeine Brücke vom 13. ins 17. Jh. Nebstder typologischen Einordnung derGefässe werden Aspekte zur Herstellungstechnik,zur Funktion und zumHafnerhandwerk aufgegriffen. Grundlageder Auswertung bildet das Fundmaterialvon rund 13 Fundorten ausder Stadt Basel. Dem Textband liegtein umfangreicher Katalog bei.Vom Umgang mit RuinenKolloquium <strong>des</strong> Rheinischen Vereins fürDenkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.in Trier 1<strong>2.</strong> Juni 1999. Materialien zurBodendenkmalpflege in Rheinland Heft12, hrsg. von Harald Koschik, LandschaftsverbandRheinland, RheinischesAmt für Bodendenkmalpflege. Rheinland-Verlag Köln in Kommission bei Dr. RudolfHabelt Bonn, 2000 – 96 S. mit farbigenAbb.ISBN 3-7927-1813-8Wie vielfältig die Möglichkeiten sind,mit antiken, mittelalterlichen oderneuzeitlichen Ruinen umzugehen,brachten die Teilnehmer eines Kolloquiumsin Trier anschaulich zur Sprache.Der Bogen spannt sich von den römischenThermen unter dem Viehmarktin Trier bis zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirchein Berlin. DieBeiträge machen deutlich, dass dasThema bis heute nichts von seiner Aktualitätund Brisanz verloren hat.Tugium 16/2000Jahrbuch <strong>des</strong> Staatsarchivs <strong>des</strong> KantonsZug, <strong>des</strong> Amtes für Denkmalpflege undArchäologie, <strong>des</strong> Kantonalen Museums fürUrgeschichte Zug und <strong>des</strong> Museums in derBurg Zug. Hrsg. vom Regierungsrat <strong>des</strong>Kantons Zug, 2000 – 172 S. s/w und farbigeAbb.ISBN 3-907587-16-2Aus dem Inhalt:Hans-Ulrich Schiedt: «... und das sol einoffne landtstras sin.» Historische Verkehrswegeund historischer Landverkehrim Kanton Zug. Thomas Glauser:Sust und Zoll in der spätmittelalterlichenStadt Zug. Peter Streitwolf: Dasalte Kaufhaus von Zug. Stadtkernforschungzum hohen und späten Mittel-118


alter. Rüdiger Rothkegel: Die StadtZug und ihre Mauern. AusgewählteAspekte und Neuigkeiten.Dispergiertes Weisskalkhydratfür die Restaurierung undDenkmalpflege. Altes Bindemittel– Neue MöglichkeitenHrsg. von Elisabeth Jägers. Michael ImhofVerlag, Petersberg 2000 – 140 S. s/w undfarbige Abb. DEM 78.–ISBN 3-932526-58-9Mit der vorliegenden Publikation wirdein Konservierungsmittel vorgestellt,das das vertraute und altbewährtehistorische Bindemittel Weisskalkhydratmit den Errungenschaften dermodernen Baustofftechnologie verbindet.Durch den Prozess <strong>des</strong> Dispergierens,einer u.a. in der Beton- und Keramikindustrieseit Jahren üblichenAufbereitungstechnik, wird Kalk inseinen Eigenschaften in erstaunlichemMasse verändert. Ziel dieser Publikationist es, das Prinzip <strong>des</strong> dispergiertenKalkhydrates und den Einflussder verschiedenen Zuschläge undZusätze auf die Eigenschaften derMassen aufzuzeigen und damit eineGrundlage für die praktische Anwendung<strong>des</strong> Konservierungsmittels zuschaffen. Die hier zusammengestellten12 Beiträge wurden im April 2000in Köln im Rahmen eines Symposiums,veranstaltet vom Bun<strong>des</strong>verbandder Diplom-RestauratorInnen e.V. inZusammenarbeit mit der FH Köln,vorgestellt.Denkmalpflege und Archäologieim Kanton LuzernJahresbericht der Kantonalen Denkmalpflege1998, Jahresbericht der Kantonsarchäologie1998.In Jahrbuch der Historischen GesellschaftLuzern 17, 1999.Aus dem Inhalt:Georg Carlen: Gelfingen, Schloss Heidegg.Gesamtrestaurierung <strong>des</strong> Schlossturmesund der Umgebungsarbeiten(S.72–81). Georg Carlen, Monika Twerenbold:Meggen, Schloss Meggenhorn.Konservierung und Renovation derObergeschosse (S. 105–109). JürgManser: Sursee, Oberstadt – Unterstadt(S. 148–154). Jakob Obrecht: Wolhusen,Äussere Burg Wiggern(S. 155–159).Burgenforschung aus Sachsen13 (2000)Beiträge zur Burgenforschung im FreistaatSachsen und angrenzender Gebiete. Hrsg.von Heinz Müller, Deutsche Burgenvereinigunge.V., Lan<strong>des</strong>gruppe Sachsen. VerlagBeier & Beran, archäologische Fachliteratur,Weissbach 2000 – 178 S.ISBN 3-930036-46-0Inhalt:G. Billig: Der Bergfried von Waldenburg– Restbild und Problematik. M.Weinhold, A. Müller: Die FelsenburgWinterstein. Rekonstruktionsversuchanhand <strong>des</strong> Geländebefun<strong>des</strong>. I. Spazier:Die niederadligen Befestigungender Niederlausitz und <strong>des</strong> Elbe-Elster-Gebietes. B. Finger: Zu Typologie undStil der mittelalterlichen Burg- undSchlosskapellen in Obersachsen. G.Billig: Die Wasserburg Linda und ihreStellung in der vogtländischen Geschichte.H. J. Pohl: Der Weisse Turmund die Kapelle St. Ägidius – NeueAuffassungen zu längst verschwundenenBauwerken auf dem MeissnerBurgberge. Y. Hoffmann: BaugeschichtlicheBeobachtungen am Bergfriedder Burg Stein bei Hartenstein.K. P. Mitlacher: Baualterspläne für dieBurg Wildenfels und Pläne zur städtebaulichenEntwicklung der StadtWildenfels für den Zeitraum von 1170bis zum ausgehenden 18. Jh. I. Grässler:Der Turmstreit zu Sachsen.Gerhard SeibWehrhafte Kirchenin NordhessenBeiträge zur Hessischen Geschichte Band14, hrsg. von Wilhelm A. Eckhardt. VerlagTrautvetter & Fischer Nachf. Marburgan der Lahn 1999 – 264 S.Kirche und Kirchhof bildeten seit altersher eine schutzgewährende Stätte:als heiliger bzw. geweihter Ort, alsein von der Umgebung ausgegrenzterBereich, der Immunität geniesst. ImÜbrigen waren Kirchen häufig Trägervon Rechtssymbolen, indem ihre Portaleund Kirchhöfe als Stätten derRechtspflege dienten. Dem Kirchhofkam zwar primär die Funktion alsBestattungsplatz zu, darüber hinausdiente er jedoch als sicherer Ort fürSpeicherbauten der Dorfbevölkerung,schliesslich als potentielle Zufluchtstätte,als Refugium.Die vorliegende Studie zeigt deutlich,dass ein Grossteil der mittelalterlichenLandkirchen in Nordhessen auf Wehrhaftigkeitangelegt war; nicht wehrhaftausgestattete Bauten bildeten dieAusnahme. Die vorliegende Publikationbeschreibt in analytischer Weiseden Kirchhof, das Langhaus und denKirchturm der Wehrkirchen. Der sehrumfangreiche Katalogteil mit voluminöserFotodokumentation liegt nurals Mikrofiche vor und kann bei denMühlhauser Museen, Postfach 1228,DE-99961 Mühlhausen, eingesehenwerden.Reinhard BarthTaschenlexikon KreuzzügeVerlag Piper, München 1999 – 263 S. mit8 Karten.Das Taschenlexikon kann nur schlaglichtartigeEinblicke vermitteln. Es istals Leselexikon konzipiert und bieteteine anregende Lektüre für denjenigen,der sich durch die Verweise voneinem zum nächsten der gut dreihundertArtikel führen lässt. Sie sinddurchwegs in sich geschlossen und vermittelnauf kurzweilige Art und Weiseein Bild <strong>des</strong> Orients zur Zeit derKreuzzüge. Während die einen ArtikelInformationen zu Personen odervon historischen Stätten und Schauplätzenliefern, gibt es auch allgemeinereArtikel, welche die Geschehnisseim westlichen Europa verankern. DemBuch sind acht Karten, ein erweiterterIndex und eine Literaturliste beigefügt,die vornehmlich deutschsprachigeTitel umfasst.Flavio ContiCastelli e RoccheLe fortificazioni italiane del Medioevo edel RinascimentoEd. Istituto geografico De Agostini, Novara1999 – 320 pag. 400 illustrazionia colori. ITL 60.000ISBN 88-415-6894-1Una guida preziosa e un invito allavisita alle principali fortificazioni medievalie rinascimentali dell’Italia.Tutte le informazioni pratiche e lenotizie storico-architettoniche regioneper regione. Oltre 550 edifici fortificati.119


VEREINSMITTEILUNGENJahresgabe 2000Der 27. Band der Schweizer Beiträgezur Kulturgeschichte und Archäologie<strong>des</strong> Mittelalters enthält eine Monographiezu den archäologischen und historischenForschungen auf der BurgAlt-Wädenswil. Die Jahresgabe 2000(im Mitgliederpreis inbegriffen) wirdam 31. März 2001 auf der Burg Wädenswilder Öffentlichkeit übergebenund den Mitgliedern anschliessendzugesandt.Vorschau auf 2001Samstag, 31.3.2001:Burgfest auf der Ruine Alt-Wädenswilin Zusammenarbeit mit derKantonsarchäologie Zürich. Führungen.11–16 Uhr.Anlässlich <strong>des</strong> Erscheinens der Jahresgabe2000 «Alt-Wädenswil – vomFreiherrenturm zur Ordensburg» organisierender Schweizerische Burgenvereinund die KantonsarchäologieZürich auf der Burg Alt-Wädenswileinen Aktionstag mit verschiedenenAttraktionen: Führungen durch dieRuine, Präsentation von Originalfunden,Spiele und Speis und Trank.Samstag, 19.5.2001:Frühjahresexkursionnach Stein a. Rh.Anmeldeunterlagen folgen in Heft1/2001 Anfang April 2001.Samstag, 9.6.2001:Exkursion nach Bremgarten14 bis ca. 17 Uhr. Genauere Angabenvgl. unten unter Zürcher VortragsreiheSamstag/Sonntag, 25./26.8.2001:Ordentliche Mitgliederversammlungim Raum MittelwallisAnmeldeunterlagen folgen in Heft2/2001 Anfang Juli 2001.Samstag, 2<strong>2.</strong>9.2001:Tagesexkursion mit Besuch der BurgenGrünenberg und Kastelen.Anmeldeunterlagen folgen in Heft2/2001 Anfang Juli 2001.Zürcher Vortragsreihe2000/2001Donnerstag, 18.1.2001lic. phil. Benedikt Zäch(Münzkabinett Winterthur)Opfergeld und SchätzeSpätmittelalterliche Münzfunde imBodenseegebiet als Zeugen derWirtschaftsgeschichteMittelalterliche Wirtschaft ist ohneGeld fast nicht denkbar. Münzengehören daher zu den häufigsten undvor allem mobilsten Massengütern.Münzfunde, ob als Schätze, als Opfergeldoder als verlorene Einzelmünzenüberliefert, bilden Wirtschaftsräumeund Verkehrsverbindungen ab, aberauch Konjunkturen und Krisen derlabilen mittelalterlichen Wirtschaft.Am Beispiel <strong>des</strong> Bodenseegebietessoll gezeigt werden, wie eine von derGeschichtsforschung bislang eher amRande berücksichtigte Quellengruppeneue Einblicke in alte Fragen vermitteltund neue Fragen zur Wirtschaftsgeschichteaufwirft.Donnerstag, 2<strong>2.</strong><strong>2.</strong>2001lic. phil. Andreas Motschi(Kantonsarchäologie Aargau)«Da inen gelegen»Gefangenen-Inschriften <strong>des</strong> 16. bisfrühen 18. Jahrhunderts im Spittelturmvon BremgartenDer 1556/57 errichtete Spittelturmbildet den repräsentativ ausgestattetenZugang zur Oberstadt von Bremgarten.In seinem ersten Obergeschoss warbis in das frühe 19. Jh. ein städtischesGefängnis untergebracht, das nurdurch eine Öffnung in der Decke erreichbarwar. Dieser Raum war späterunzugänglich. Die kürzlich erfolgteÖffnung führte zur Entdeckung einerVielzahl von Wand-Graffiti, die vonInsassen hinterlassen worden waren:Texte, Wappen, Hauszeichen, Monogramme,Jahreszahlen, Symbole undbildliche Darstellungen. Der reicheBestand an Gefangenen-Inschriftenund -Graffiti dient im Vortrag als Anlass,das Justizwesen der Untertanenstadtzur Zeit <strong>des</strong> Ancien Régimenäher zu betrachten.Samstag, 9.6.2001Nachmittags-Exkursion nach Bremgartenmit Andreas Motschi, Referent<strong>des</strong> Vortrages vom 2<strong>2.</strong><strong>2.</strong>2001.Treffpunkt: Bahnhof Bremgarten.Zürich ab 13.13Dietikon ab 13.33Dietikon an 13.28Bremgarten an 13.54(Fahrplanänderung vorbehalten)Die Vorträge finden um 18.15 Uhr inder Universität Zürich-Zentrum statt.Gäste sind willkommen. Die Veranstaltungensind unentgeltlich.Jahresbericht 2000der SAGWDie Schweizerische Akademie derGeistes- und Sozialwissenschaften(SAGW) publiziert einen Jahresbericht,den auch Mitglieder derangeschlossenen Gesellschaften beziehenkönnen. Den Jahresbericht2000 können Sie unentgeltlich biszum 1. März 2001 bei der SAGW,Generalsekretariat, Hirschengraben11, Postfach 8160, 3001 Bern,bestellen. Der Bericht wird im Mai2001 ausgeliefert.120


Burgenkalender2001Der vom<strong>Schweizerischen</strong>BurgenvereinherausgegebeneKalender 2001ist auf derGeschäftsstellenoch an Lagerund kann jederzeit,auch später imJahr, nachbestelltwerden.Preise bis 30.3.2001:Für Mitglieder Fr. 2<strong>2.</strong>–,für Nichtmitglieder Fr. 28.– (inkl. Porto);ab 1.4.2001 einheitlich Fr. 14.–.


SchweizerischerAssociation SuisseAssociazione SvizzeraAssociaziun SvizraBurgenverein<strong>des</strong> Châteaux fortsdei Castellida Chastels

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