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Reihenweise ‚gut angezogen'

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Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

40<br />

<strong>Reihenweise</strong><br />

<strong>‚gut</strong> angezogen’<br />

KRAFTHAND hat zusammen mit der Prüforganisation Dekra zehn<br />

Drehmomentschlüssel getestet und dabei deutliche Unterschiede festgestellt<br />

Teuer ist nicht gleich gut: Der Preisrahmen bewegte<br />

sich bei den getesteten Drehmomentwerkzeugen<br />

zwischen 120 und 350 Euro. Probleme<br />

beim Handling und deutliche Qualitätsdefizite<br />

waren jedoch von der Höhe des Preises unabhängig.<br />

Bilder: Blenk<br />

� 1968<br />

Im Werkstattalltag nehmen die Mechaniker einen Drehmomentschlüssel hart ‚ran’. Er wechselt gerne<br />

den Benutzer und wird mitunter zweckentfremdet – mit vielfach negativen Folgen für die Auslösegenauigkeit<br />

des Messwerkzeugs. Die Qualität spielt also neben der Handhabbarkeit eine große Rolle,<br />

darüber hinaus auch der Service des Anbieters. Einen Vergleich ist das umfangreiche Angebot dieser<br />

Schlüssel allemal wert.<br />

www.krafthand.de 23-24/2007<br />

Futuristisch mutet<br />

er an, der NSU Ro<br />

80. Sein Zweischeiben-Kreiskolbenmotor<br />

leistet<br />

115 PS und verhilft<br />

der Limousine<br />

zu einer Spitzengeschwindigkeit<br />

von 180 km/h.<br />

� 1969<br />

Der Metzeler-<br />

Delta, auf der<br />

IAA als Prototyp<br />

auf VW-Basis<br />

gezeigt, soll als<br />

Bausatz unter<br />

4000 DM kosten.<br />

Leider ging er<br />

nie in Serie.


Auf dem Markt sind unzählige Modelle<br />

zu finden. Drehmomentschlüssel mit<br />

digitaler Anzeige, mit Drehwinkelfunktion,<br />

rechts-/links-Anzug und Wechselkopf,<br />

gummiertem oder aufgerautem Stahlgriff,<br />

großer oder kleiner Ableseskala – lasergeprägt<br />

oder ‚hinter Glas’. Auch die<br />

Qualitätsunterschiede sind signifikant,<br />

müssen aber nicht zwingend etwas mit<br />

dem Endpreis zu tun haben.<br />

Um etwas ‚Licht ins Dunkel’ zu bekommen,<br />

hat sich die KRAFTHAND-Redaktion<br />

zehn Marken-Drehmomentschlüssel der<br />

Anbieter Gedore/Rahsol, Stahlwille, Hazet,<br />

Snap-On-Tools, Facom, Sturtevant/Richmont,<br />

KS-Tools, Sonic sowie Würth genauer<br />

angesehen. Zusätzlich unterzogen wir<br />

die Schlüssel einer Prüfroutine und testeten<br />

die fabrikneuen Werkzeuge mit Hilfe<br />

der Dekra-Prüfmittelüberwachung auf<br />

Genauigkeit.<br />

Da auch das beste Drehmomentwerkzeug<br />

bei Dauereinsatz Schaden nehmen<br />

kann, haben wir zusätzlich das Augenmerk<br />

auf den Support gerichtet: Wann und wo<br />

kann ich das Werkzeug reparieren respektive<br />

nachjustieren lassen? Woher bekomme<br />

ich Ersatzteile und wie lange ist die<br />

Ausfallzeit?<br />

ITT Automotive,<br />

ehemals Alfred<br />

Teves (ATE), präsentiert<br />

auf der IAA die<br />

erste Generation<br />

eines elektronisch<br />

geregelten Anti-<br />

Blockier-Systems<br />

(ABS).<br />

� 1970<br />

‚Etikettenschwindel’: Der ‚Ergotorque-Precision-<br />

Plus’ von KS-Tools (links) ist bis auf den etwas billig<br />

wirkenden Umsteck-Vierkant im Prinzip baugleich<br />

mit dem ‚Torcofix’ von Gedore/Rahsol.<br />

Wegen seines relativ<br />

hohen Verkaufspreises<br />

findet der<br />

Saab Sonett III nur<br />

recht wenige Kunden.<br />

Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

Dauereinsatz: Obwohl die beiden ‚Dremometer’<br />

von Rahsol bereits einen etwas ‚ramponierten’<br />

Eindruck machten (die Einstellung der Anzugsmomente<br />

ließ sich aufgrund des abgebrochenen<br />

Einstellzapfens nur noch mit einem Sechskant-<br />

Inbus vornehmen), erreichten sie bei der Kalibrierung<br />

die Sollwerte.<br />

Dekra-Messwertaufnahme:<br />

Das ‚Manoskop-730N’<br />

von Stahlwille<br />

lag mit lediglich<br />

einem ‚Ausreißer’ von<br />

3,29 Prozent Abweichung<br />

im Mittelwertbereich<br />

von 120 Nm<br />

noch deutlich innerhalb<br />

der Toleranz von<br />

vier Prozent.<br />

Einstellungssache: Beim ‚5122-1-CT’<br />

von Hazet war das Einstellen der<br />

‚Nonius-Skala’ nicht exakt möglich –<br />

die Längs- und Querstriche sind zum<br />

Beispiel bei 40 Nm nicht genau in<br />

‚Deckung’ zu bringen. Es fehlen zirka<br />

‚plus’ zwei Einheiten.<br />

Noch sehr aufgeräumt:<br />

Der<br />

Motorraum des<br />

Ford Taunus mit<br />

1,3-l-Maschine.<br />

23-24/2007 www.krafthand.de<br />

41


Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

42<br />

www.krafthand.de 23-24/2007<br />

,Richtig am Rad<br />

drehen’: Der Griff des<br />

‚4SDR-200’ von Sturtevant/Richmont<br />

erinnert an den eines<br />

Kinderfahrrads – die<br />

Arretierungsmöglichkeit<br />

(lock/unlock) ist<br />

sehr ‚fummelig’ und<br />

rastet oft nicht richtig<br />

ein.<br />

Innenleben: Aufrisszeichnung des ‚4SDR-200’ von Sturtevant/Richmont. Bild: Sturtevant/Richmont<br />

Der erste Eindruck<br />

Im Grunde entscheidet auch beim Kauf eines<br />

Drehmomentschlüssels der erste Eindruck.<br />

Löste das ‚Daherkommen’ des Baumarkt-‚No-Names’<br />

durchweg negative<br />

Reaktionen aus (deshalb und aufgrund des<br />

� 1970<br />

V8-Motor in einem<br />

Gran Turismo:<br />

Zwei Schrägstromvergaser<br />

von Stromberg<br />

verhelfen dem<br />

3,0-l-Aggregat<br />

des Triumph Stag<br />

zu moderaten<br />

145 PS.<br />

denkbar mangelhaften Testergebnisses bei<br />

der Kalibrierung wird dieser Schlüssel<br />

nachfolgend nicht weiter behandelt), so<br />

glänzten manche Redakteurs-Augen bereits<br />

beim Auspacken der verschiedenen<br />

Marken-Schlüssel ob der Form und der<br />

ersten haptischen Erfahrung. Leider man-<br />

� 1971<br />

Wegen der kurzfristigen<br />

Absage<br />

der IAA wird die<br />

Automechanika<br />

als ‚Ersatzmesse’<br />

improvisiert – und<br />

etabliert sich auf<br />

Anhieb.<br />

Auf den ‚Kopf’ ist Verlass: Snap-On-Tools gewährt<br />

eigenen Angaben zufolge auf das Ratschengetriebe<br />

30 Jahre Garantie.<br />

‚Wackelkandidat’: Der Griff des Drehmomentschlüssels<br />

der Firma Würth könnte etwas besser<br />

verarbeitet und fixiert sein.<br />

gelte es mitunter an der durchgängigen<br />

Umsetzung der Qualität und des Designs.<br />

So wirken manche Detaillösungen wie Zugeständnisse<br />

an die vermeintlich niedrigen<br />

Herstellungskosten. Interessant ist zudem<br />

die Erkenntnis, dass unabhängig vom ‚Daherkommen’<br />

und vom eigentlichen Preismodell<br />

des Werkzeugs einmal gute und<br />

einmal eher mangelhafte Verpackungslösungen<br />

gefunden wurden.<br />

Was sämtlichen Drehmomentschlüsseln<br />

gemeinsam war: Sie wurden alle inklusive<br />

individuellem (seriennummerspezifischen)<br />

Prüfzertifikat und Bedienungsanleitung geliefert.<br />

Bei einigen Anbietern wirkte der<br />

Bertone präsentiert<br />

noch als<br />

Prototyp den<br />

Lamborghini<br />

Countach LP-<br />

500. Der 5,0-l-V-<br />

12-Mittelmotor<br />

leistet 440 PS.


Saubere Dokumentation:<br />

Die jeweiligen<br />

Messergebnisse sind<br />

einem Kalibrierschein<br />

zu entnehmen.<br />

‚Kalibrierschein’ jedoch wie ein Standardvordruck<br />

mit immer denselben Werten, der<br />

augenscheinlich jedem Schlüssel beigelegt<br />

wird. (Die Redaktion verzichtet aus Gründen<br />

der eindeutigen Nachweisbarkeit auf<br />

die Nennung der Anbieter). Gedore/Rahsol<br />

hingegen legte sogar einen mehrseitigen,<br />

� 1972<br />

Mobiles ‚Testlabor’: Der Dekra-Sachverständige<br />

und Drehmomentschlüssel-Experte Roland<br />

Stumpf bei der Prüfung der Testschlüssel.<br />

gebundenen Kalibrierschein des Deutschen<br />

Kalibrierdienstes (DKD) vor.<br />

Lesen Sie nachfolgend die Einzelbeurteilungen<br />

der Schlüssel und entnehmen<br />

Sie die Details zur Kalibrierung und dem<br />

angebotenen Support der Übersicht auf<br />

Seite 50.<br />

Die erste Hebeanlage für<br />

Nutzfahrzeuge: Der ‚Hebeboy’<br />

von Finkbeiner ist den heutigenNutzfahrzeug-Hebebühnen<br />

schon sehr ähnlich.


Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

Stahlwille<br />

,Manoskop-730N’<br />

Das Biegestab-Prinzip<br />

Das ‚Manoskop-730N’ von Stahlwille, das<br />

über einen ergonomisch-geformten, gummierten<br />

Zwei-Kompontengriff verfügt,<br />

überzeugte bei der ersten Betrachtung. Die<br />

Anzugswerte werden über ein leicht zu<br />

drehendes und stabil wirkendes Kunststoffrad<br />

am Schlüssel-Ende (‚Quick-<br />

Select’) eingestellt. Die Hauptskala (Nm<br />

und lbf.in/lbf.ft) ist sehr groß, übersichtlich<br />

und sehr leicht ablesbar. Auch die Justage<br />

gelingt überaus genau.<br />

Hauptunterscheidungsmerkmal allerdings<br />

ist das so genannte ‚Biegestabprinzip’:<br />

Das Messelement aus Federstahl wird<br />

laut Stahlwille nur beim Anziehvorgang<br />

belastet – es gibt also keine Federn, die mechanisch<br />

ermüden könnten – das permanente<br />

Zurückstellen (ehedem ein heikles<br />

Thema in der Werkstatt/im Reifencenter)<br />

des Schlüssels entfalle damit. Darüber hinaus<br />

ist die Innenmechanik gekapselt, was<br />

zusätzlich das Eindringen von Schmutz<br />

verhindern soll.<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist die solide<br />

Verrastung der variantenreichen Einsteckwerkzeuge<br />

beziehungsweise der mitgelieferten<br />

sehr soliden Umschaltknarre – ein<br />

unbeabsichtigtes Lösen soll den Produktangaben<br />

zufolge durch das sogenannte<br />

‚Quick-Release-System’ unmöglich sein.<br />

Einen Wehrmutstropfen galt es dennoch zu<br />

� 1972<br />

44<br />

www.krafthand.de 23-24/2007<br />

BMW präsentiert<br />

eine<br />

Turbo-Studie<br />

mit Flügeltüren.<br />

verkraften: Die Lieferung des ‚Manoskops-<br />

730N’ erfolgte leider in einem weniger<br />

stabilen, ineinander verschraubbaren<br />

‚Kunststoffrohr’.<br />

Rahsol<br />

,Dremometer-Typ BC’<br />

‚Der Klassiker’<br />

Der Drehmomentschlüssel ‚Dremometer-<br />

BC’ der Gedore-Marke Rahsol (Richard<br />

Abr. Herder KG) kommt extrem puristisch<br />

daher und wird seit Jahrzehnten annähernd<br />

unverändert produziert. Die 553<br />

mm lange und 1,4 kg schwere Ganzmetallkonstruktion<br />

aus hochfester Aluminium-<br />

Legierung wirkt zudem stabil und ‚edel’.<br />

Auch der Antriebs-Vierkant, der Auswurfmechanismus<br />

für die Steckschlüssel-<br />

Einsätze und der Einstellmechanismus für<br />

den Drehmomentwert wecken Vertrauen.<br />

„Der ‚Dremometer’ wird vor allem gerne<br />

von den ‚alten Hasen’ des Werkstattgeschäfts<br />

bevorzugt“, berichtet Roland<br />

Stumpf, Sachverständiger bei der Dekra.<br />

Eine wirkliche Besonderheit des ‚Dremometers’<br />

ist jedoch die fehlende Ratschenfunktion.<br />

Dies setzt jedes Mal das neue<br />

Ansetzen des Steckschlüssels beim Anzugsvorgang<br />

voraus. Aufsteckknarren sind<br />

jedoch in 1 / 4“-, 3 / 8“-, 1 / 2“-, 3 / 4 “- oder 1“-Antriebs-Vierkant<br />

lieferbar. (Anm. d. Red.:<br />

1 /2“-Ausgang, Bestellnummer: 754-02).<br />

Auch das Einstellen des Anzugswertes er-<br />

� 1973<br />

folgt nicht wie bei allen anderen Testschlüsseln<br />

nach der so genannten ‚Nonius-<br />

Skala.’ Das Prinzip des ‚Nonius’ besteht<br />

darin, dass an einem Messgerät die Teilstriche<br />

an einer festen und einer beweglichen<br />

Ableseskala bei der Einstellung zur<br />

Deckung kommen. Die gut ablesbare Doppelskala<br />

(Nm und lbf.in/lbf.ft) lässt deshalb<br />

ein allzu penibles Einstellen auf beispielsweise<br />

112 Nm nicht zu – was im Zweifel in<br />

der Praxis auch nicht notwenig ist. Das<br />

Einstellen selbst geht mit Hilfe eines ausziehbaren<br />

Winkelschlüssels einfach vonstatten<br />

– die Einstellung von höheren<br />

Werten ist allerdings etwas mühsam. Der<br />

Schlüssel wird in einer stabilen Hardcover-<br />

Box mit Tragegriffen geliefert.<br />

Hazet<br />

,5122-1-CT’<br />

Hazet<br />

,6122-1-CT’<br />

Schlank sein ist nicht alles<br />

Ebenso hochwertig kommen der ‚5122-1-<br />

CT’ und der ‚6122-1-CT’ von Hazet ‚rüber’.<br />

Die beiden in der Länge unterschiedlichen<br />

und sehr schlanken Schlüssel lassen sich<br />

über den Griff einstellen: Der ‚kleine Bruder’<br />

verfügt über einen Drehmechanismus<br />

am stabilen Griff selbst, der ‚6122-1-CT’ ist<br />

mit einem grünen Drehrad am Griffrücken<br />

aus Kunststoff arretierbar. Beide Varianten<br />

funktionieren ohne Probleme. Der ‚6122-1-<br />

CT’ verfügt zudem über einen rot-eloxierten<br />

‚Signalgeber’, der bei Erreichen des gewünschten<br />

Drehmoments hervortritt (was<br />

eher als ‚schöne’ Spielerei zu werten ist)<br />

und über eine verschraubte Umschalt-<br />

Der Aufbau des VW<br />

412 basiert immer<br />

noch auf der Grundidee<br />

des luftgekühlten<br />

Heckmotors aus dem<br />

VW Käfer.


knarre. Beide Schlüssel wirken trotz der<br />

‚schlanken Linie’ und Dank der hartverchromten<br />

Stahlkonstruktion und den stabilen<br />

Kunststoffgriffen robust.<br />

Was das Einstellen der Anzugswerte<br />

betrifft, so ist die feste Skala des ‚5122-1-<br />

CT’ bei inhomogener Werkstattbeleuchtung<br />

schwer ablesbar. Ebenso zu bemängeln<br />

war, dass das Einstellen des ‚Nonius’<br />

nicht exakt möglich ist – die Längs- und<br />

Querstriche sind beispielsweise bei 40 Nm<br />

nicht genau in ‚Deckung’ zu bringen. Beim<br />

Weiterdrehen um zwei Einheiten wirkt die<br />

Einstellung dagegen korrekt.<br />

Der ‚kleine’ Hazet wird lediglich in einem<br />

Karton geliefert, der ‚6122-1-CT’ in<br />

einer stabilen und ‚schmucken’ Kunststoffbox<br />

mit ‚Schauglas’.<br />

KS-Tools<br />

,Ergotorque-Precision-Plus’ Sturtevant / Richmont<br />

,4SDR-200’<br />

‚Blaumann’<br />

Beim ‚Ergotorque-Precision-Plus’ von<br />

KS-Tools hingegen – der in einer dünnen<br />

quadratischen Plastik-Verpackung geliefert<br />

wird – fällt erst einmal der tiefblaue<br />

Schafft und die ‚Kunststoffoptik’ des Griffs<br />

beziehungsweise der Kappe des Umsteck-<br />

Vierkants auf. Tatsächlich handelt es sich<br />

bei diesem Schlüssel um einen Rahsol<br />

‚Torcofix’ – nur die beim Original geschraubte<br />

Umschaltknarre wurde gegen<br />

eine einfache, verchromte Durchsteckknarre<br />

getauscht. Der polierte Ratschenkopf<br />

verfügt eigenen Angaben zufolge über<br />

einen zuverlässigen 60-Zahn-Mechanismus.<br />

Die Gleitrollen-Knickmechanik im<br />

Innern des Schlüssels soll lange Standzeiten<br />

und eine höhere Genauigkeit gewährleisten.<br />

Erwähnenswert ist noch der als Zubehör<br />

erhältliche ‚T-Griff-Antriebs-Vierkant’.<br />

Gegen den original Umsteck-Vierkant<br />

� 1974<br />

getauscht, erleichtert er das Vorspannen<br />

einer Schraubverbindung mit der Hand.<br />

Die Einstellbarkeit via Stellrad am<br />

Griff-Ende ist sehr gut gelöst. Über den gut<br />

sichtbaren blauen Mikrometer-Skalenring<br />

lässt sich die Teilung bestens einstellen.<br />

Ebenso gut ist die Fixierung des Einstellwertes<br />

gelöst: Durch ‚sattes’ Eindrücken<br />

lässt sich das gewünschte Drehmoment fixieren.<br />

Das eigentliche Sichtfenster und<br />

die Skala sind hingegen schlecht ablesbar<br />

und eher klein gehalten – das Sichtfenster<br />

verkratzt zudem sehr leicht. Jedoch verspricht<br />

Produktmanager Ralf Oehmig Abhilfe:<br />

„Wir werden eine Lupe in das Sichtfenster<br />

integrieren und das Glas selbst<br />

etwas vertiefen. Bis März 2008 möchten wir<br />

diesen überarbeiteten Schlüssel auf den<br />

Markt bringen.“<br />

Der Exravagante<br />

Fast exotisch hingegen unser erster ‚US-<br />

Boy’. Der ‚4SDR-200’ von Sturtevant/Richmont<br />

(bereits seit 60 Jahren stellen die<br />

Amerikaner Drehmomentwerkzeuge her)<br />

kommt in einer exakt passenden Hardcover-Box.<br />

Der Schlüssel selbst wirkt jedoch<br />

irgendwie ‚improvisiert’ – die schwere<br />

Knarre fast handgeschmiedet, sehr einfach<br />

und überaus robust. Das Umschalten zwischen<br />

Rechts- und Linksanzug funktioniert<br />

sehr solide und direkt.<br />

Die Drehmomenteinstellung erfolgt<br />

wie bei allen anderen Testschlüsseln (mit<br />

Ausnahme des ‚Dremometer-BC’ von Gedore/Rahsol<br />

und des Schlüssels von<br />

Würth) über eine ‚Nonius-Skala’. Eher unterdimensioniert<br />

wirkt hingegen das verchromte<br />

Verbindungsrohr. Das Einstellen<br />

eines Anzugswertes am Griff gestaltet sich<br />

,unübersichtlich’ – daran kann auch die<br />

Porsches Star des Pariser Autosalons<br />

ist der 911 Turbo. Der mit 6,5 : 1<br />

niedrig verdichtete Sechszylinder-<br />

Boxermotor entfaltet dank Abgasturbolader<br />

260 PS und erreicht<br />

damit eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 250 km/h.


Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

blau-eloxierte drehbare Mikrometerskala<br />

nichts ändern. Der Griff selbst ist etwas<br />

lieblos mit einer „oftmals durchdrehenden“,<br />

so Stumpf, Gummimanschette überzogen<br />

und erinnert eher an den Griff eines<br />

Kinderfahrrads. Auf der aktuellen Internetseite<br />

von Sturtevant/Richmont wird<br />

jedoch bereits Abhilfe versprochen: „All<br />

preset torque wrenches now feature new<br />

more comfortable and durable grip.“ Auch<br />

die Fixierung des Anzugsmoments des<br />

unter anderem bei Daimler verwendeten<br />

Werkzeugs lässt sich nur schwer einstellen<br />

und klemmt zwischendurch.<br />

Snap-On-Tools<br />

,QD3RN200 / Fixed-Ratchet’<br />

Glänzender ‚Ami’<br />

Ein ‚Edelvertreter’ in der Riege – dies lässt<br />

bereits der hohe Preis vermuten – ist der<br />

Standard- 1 / 2“-‚QD3RN200/Fixed-Ratchet’-<br />

Schlüssel von Snap-On-Tools. Die Amerikaner<br />

haben sich alle Mühe gegeben und<br />

liefern den Schlüssel in einer roten Hartschalen-Box.<br />

Das komplett verchromte<br />

Werkzeug überzeugt durch einen angerauten<br />

stabilen Einstellgriff und einen<br />

robusten geschraubten Ratschenkopf<br />

mit charakteristischem ‚On-/Off-Schalter’.<br />

Snap-On-Tools gewährt eigenen Angaben<br />

zufolge auf das Ratschengetriebe 30 Jahre<br />

(!) Garantie (auf Material- und Herstellungsfehler).<br />

Die Einstellung der Anzugswerte erfolgt<br />

mittels Drehen am Griff und verschieben<br />

des ‚Feststellrings’. Die Skala ist in das<br />

Material eingeätzt und wirkt durchaus edel<br />

46<br />

www.krafthand.de 23-24/2007<br />

– zur Freude der amerikanischen Kunden:<br />

„Die Amerikaner stehen auf so was und akzeptieren<br />

nichts anderes“, berichtet der<br />

freie Handelsvertreter im Auftrag von<br />

Snap-On-Tools, Max Konrad. Leider sind<br />

die Skalen nicht bei allen Lichtverhältnissen<br />

gut abzulesen.<br />

Facom<br />

,306-200D’<br />

Der Franzose<br />

Mit der teuerste unter den Testschlüsseln<br />

war der ‚306-200D’ des französischen Anbieters<br />

Facom. Das längste Werkzeug in der<br />

Runde verfügt über eine leider in der Aufnahme<br />

etwas wackelige, steckbare Knarre<br />

und als einziger Schlüssel über eine Stützgriff-Aufnahme<br />

(Der Stützgriff liegt der<br />

sehr großen Universal-Hartcover-Box bei).<br />

Interessant war jedoch der Umstand, dass<br />

bei unserem Testexemplar die ‚Druckkugel’<br />

– um bei einem Wechsel die Knarre wieder<br />

abzuziehen – auf der anderen Seite des<br />

Aufnahmekopfes offenbar fehlte oder nicht<br />

vorgesehen war. Die mit Industrie-Klebefilm<br />

aufgebrachte Anzugsrichtungs-Anzeige<br />

wirkte ebenfalls etwas ‚improvisiert’.<br />

Das Anzugsmoment hingegen ist sehr<br />

sauber einstell- und gut ablesbar, lediglich<br />

die aufgebrachten Zahlen auf der Mikrometerskala<br />

könnten deutlicher erkennbar<br />

sein. Auch der breite Einstellring rastet<br />

beim Feststellen des Drehmomentwertes<br />

sauber ein. Darüber hinaus verfügt der<br />

Griff aus robustem Kunststoff über einen<br />

Haken zum Aufhängen an der Werkzeugwand.<br />

Sonic<br />

Produkt-Nr. ,731340200’<br />

Der ‚Eroberer’<br />

Der Drehmomentschlüssel‚ Produkt-Nr:<br />

‚731340200’, der holländischen Marke<br />

‚Sonic’ ähnelt optisch dem Modell von<br />

Snap-On-Tools, verfügt jedoch über einen<br />

gummierten Griff und ist wesentlich preisgünstiger.<br />

Komplett verchromt macht er<br />

einen wirklich soliden Eindruck. Beim<br />

zweiten Hinsehen fallen jedoch Unzulänglichkeiten<br />

in der Verarbeitung auf: So löst<br />

sich beispielsweise der Abdeckgummi an<br />

der Schlüsselstange in Richtung Ratschenkopf.<br />

Darüber hinaus rastet der Fixierring<br />

beim Einstellen des Anzugswertes nicht<br />

immer ein und wirkt etwas hakelig.<br />

Die Einstellskala ist passabel ablesbar<br />

– bereitet jedoch aufgrund der Verchromung<br />

bei seitlichem Lichteinfall Probleme.<br />

Der ebenfalls verchromte, umschaltbare<br />

Ratschenkopf wirkt solide und ist geschraubt<br />

– ein Druckknopf erleichtert das<br />

Ausdrücken der ‚Nuss’.<br />

Eigenen Angaben zufolge möchte die<br />

Generalvertretung für Deutschland, die<br />

Firma Oko-Werkzeuge im schwäbischen<br />

Nürtingen, mit der holländischen Marke<br />

‚Sonic’ verstärkt in den deutschen Markt.<br />

„Wir wollen mit einem attraktiven Preismodell<br />

und solider Qualität überzeugen“,<br />

erklärt Alexander Schöttle, Geschäftsführer<br />

bei Oko. Was die Dauerhaltbarkeit<br />

des Schlüssels anbelangt, gäbe es laut<br />

Stumpf allerdings noch Verbesserungspotenzial.


Würth<br />

Art.-Nr. ,07147123’<br />

Der ‚Montageprofi’<br />

Würth hat den hauseigenen Drehmomentschlüssel<br />

mit dem Anzugsbereich von<br />

40-200 Nm (Art.-Nr. ,07147123’) mit einem<br />

rutschhemmenden Zwei-Komponentengriff<br />

versehen. Dieser wirkt jedoch bei erster<br />

Betrachtung nicht optimal verarbeitet – so<br />

waren beispielsweise einige Gussgrate unsauber<br />

entfernt. Zusätzlich wusste der Sachverständige<br />

Stumpf von „gelockerten Griffen“<br />

bei gebrauchten Modellen zu berichten.<br />

Das Einstellen des Anzugsmoments ist<br />

sehr gut zu bewerkstelligen, obwohl die Skala<br />

in Nm und lbf.in/lbf.ft etwas klein ausfällt. Um<br />

die Einstellung zu fixieren, ist am Griffende<br />

ein Umschaltdreher vorhanden, welcher sehr<br />

zuverlässig funktioniert. Die fest verbundene<br />

Umschaltknarre hingegen machte den Aussagen<br />

von Stumpf zufolge nach längerem Gebrauch<br />

des öfteren Probleme. Positiv fiel dagegen<br />

auf, daß Würth der einzige Anbieter ist,<br />

der bereits in der Informationsbroschüre auf<br />

das Entlasten der Feder beziehungsweise das<br />

Rückstellen des Schlüssels hinweist.<br />

Fazit<br />

Auch nach längerer Betrachtung fällt es<br />

schwer, einen bestimmten Drehmomentschlüssel<br />

objektiv und nachhaltig zu<br />

empfehlen – zu unterschiedlich sind die einzelnen<br />

Modelle in der Ausführung,Verarbeitung<br />

und im Preis. Womöglich wäre eine<br />

Kombination mancher Modelle die perfekte<br />

Lösung. Sicherlich sind auch die Anforderungen<br />

je nach Werkstattbetrieb andere. So<br />

reicht ein ‚günstigeres’ Modell (ab einhundert<br />

Euro) sicherlich aus, wenn der Schlüssel<br />

nur sporadisch im Einsatz ist.<br />

Was wir jedoch grundsätzlich feststellten,<br />

ist die Tatsache, dass nicht ein einziges<br />

Werkzeug über alle Werte signifikant außerhalb<br />

der vorgeschriebenen Toleranzgrenze<br />

von +/– vier Prozent lag. Einige singuläre<br />

‚Ausreißer’ wie bei dem ‚5122-1-CT’ von<br />

Hazet oder dem ‚Ergotorque-Precision-Plus’<br />

von KS-Tools seien den ‚Unwägbarkeiten’<br />

der Mechanik geschuldet. Um sich diesbezüglich<br />

ein gesichertes Urteil zu bilden, wäre<br />

sicherlich ein Dauertest in der Praxis und die<br />

Nachkalibrierung zum Beispiel nach einem<br />

Jahr notwendig – die Ergebnisse wären<br />

sicherlich denkbar spannend. Georg Blenk<br />

Nachgefragt bei<br />

Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

Thomas Schlatter, Experte für Prüf- und Messtechnik<br />

bei der Dekra<br />

Sehr geehrter Herr Schlatter, was sollte<br />

man beim Kauf eines Drehmomentschlüssels<br />

grundsätzlich beachten?<br />

Aus Sicht eines Sachverständigen<br />

ist besonders auf die Dokumentation<br />

der Anzeige-Genauigkeit des Gerätes<br />

zu achten. Ein Kalibriernachweis des<br />

Herstellers oder ein Kalibrierzertifikat<br />

eines entsprechenden Labors sollte auf<br />

jeden Fall beigelegt sein.<br />

Der Einsatz eines Drehmomentschlüssels<br />

erfolgt unter verschiedenen – teils<br />

widrigen – Bedingungen. Darüber<br />

hinaus geht er täglich durch mehrere<br />

Anwenderhände. Wie kann ich im<br />

Werkstattbetrieb die Lebenszeit eines<br />

Drehmomentschlüssels verlängern?<br />

Grundsätzlich ist die Handhabung<br />

gemäß Bedienungsanleitung des Herstellers<br />

oberstes Gebot. Was das<br />

Verschleißverhalten betrifft, sind Produkte<br />

mit Spiralfeder-Mechanik nach<br />

Arbeitsende möglichst jedes Mal zu<br />

entspannen.<br />

Unter welchen Umständen sind<br />

Drehmomentschlüssel reparierbar –<br />

und wann macht es wirklich Sinn?<br />

Für den Sachverständigen steht<br />

natürlich das sicherheitstechnisch einwandfreie<br />

Ergebnis sowie die Anzeige-<br />

Genauigkeit im Vordergrund, wobei<br />

selbstverständlich die Wirtschaftlichkeit<br />

nicht außer Acht gelassen werden<br />

darf. Eine Reparatur – vorausgesetzt,<br />

sie wird fachgerecht und mit Originalteilen<br />

ausgeführt – ist einem Neukauf<br />

sicherlich vorzuziehen.<br />

Zertifizierte Betriebe müssen Verfahren<br />

zur Prüfmittelüberwachung<br />

nachweisen. Auch die meisten Fahrzeughersteller<br />

fordern von ihren<br />

Servicebetrieben den Nachweis eines<br />

Prüfzertifikates auch für Dreh-<br />

Stressabbau: „Drehmomentschlüssel mit<br />

Spiralfeder-Mechanik sind nach Arbeitsende<br />

zu entspannen“, erklärt Thomas Schlatter.<br />

Bild: Dekra<br />

momentschlüssel. Welche Hilfestellung<br />

bietet die Dekra in diesem Zusammenhang?<br />

Mit unserem mobilen Service kommen<br />

wir direkt in die Werkstätten. Wir<br />

kalibrieren dort unter anderem Drehmomentwerkzeuge<br />

nach ‚DIN-EN-<br />

ISO-6789’, bringen eine Prüfplakette<br />

als sichtbaren Nachweis der erfolgreichen<br />

Prüfung beziehungsweise deren<br />

Gültigkeit an und stellen den zugehörigen<br />

Kalibrierschein aus. Die Zusammenstellung<br />

aller kalibrierten Prüfmittel<br />

dokumentieren wir in einer<br />

Übersichtsliste beziehungsweise in<br />

einer Datei im Excel-Format.<br />

Bei Bedarf führen wir darüber hinaus<br />

die notwendige Kennzeichnung<br />

des Gerätes zur eindeutigen Identifizierung<br />

und Rückverfolgbarkeit durch.<br />

An Markenartikeln ersetzen wir im Bedarfsfall<br />

einfache Verschleißteile sofort<br />

vor Ort – beispielsweise Griffe, Skalen<br />

und Ähnliches.<br />

Die Fragen stellte Georg Blenk<br />

23-24/2007 www.krafthand.de<br />

49


Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

Vergleich – Drehmomentschlüssel 1 / 2 -Zoll, Einsatzbereich 40-200Nm *1<br />

Anbieter/Importeur<br />

Gedore Tool Center KG,<br />

Postfach 12 03 61,<br />

42873 Remscheid,<br />

Telefon 0 21 91/5 96-9 00,<br />

www.gedore.de<br />

50<br />

www.krafthand.de 23-24/2007<br />

Produkt Maximale Abweichung *2 Service<br />

Manoskop-730N Maximale Abweichung 3,29<br />

Prozent (3,83 Nm) im mittleren<br />

Messbereich von 120 Nm.<br />

Eduard Wille GmbH & Co. KG,<br />

Postfach 12 01 03,<br />

42331 Wuppertal,<br />

Telefon 02 02/47 91-0, www.stahlwille.de<br />

Hazet-Werk,<br />

Güldenwerther-<br />

Bahnhofstraße 25 – 29,<br />

42857 Remscheid,<br />

Servicecenter:<br />

Telefon 0 21 91/7 92-3 55,<br />

www.hazet.de<br />

KS-Tools,<br />

Werkzeuge – Maschinen GmbH,<br />

Seligenstädter Grund 10 – 12,<br />

63150 Heusenstamm,<br />

Telefon 0 61 04/49 74-0<br />

www.kstools.de<br />

Zemo Vertriebs GmbH,<br />

Peutestrasse 47,<br />

20539 Hamburg,<br />

Telefon 0 40/78 91 81-02,<br />

www.zemo-tools.de<br />

SNA Germany GmbH,<br />

Geschäftsbereich Snap-On-Tools,<br />

Auf dem Hüls 5,<br />

40822 Mettmann,<br />

Telefon 0 21 04/95 09-0,<br />

www.snapon.de<br />

� 1975<br />

Das Antiblockiersystem<br />

(ABS)<br />

kommt auf den<br />

Markt.<br />

� 1976<br />

Bosch stellt<br />

erstmals eine<br />

Lambdasonde<br />

vor.<br />

Dremometer-Typ BC Maximale Abweichung 2,52<br />

Prozent (2,94 Nm) im mittleren<br />

Messbereich von 120 Nm.<br />

5122-1-CT<br />

6122-1-CT<br />

5122-1-CT: Maximale Abweichung<br />

5,04 Prozent (1,92 Nm)<br />

im unteren Messbereich von<br />

40 Nm.<br />

6122-1-CT: Maximale Abweichung<br />

3,24 Prozent (1,26 Nm)<br />

im unteren Messbereich von<br />

40 Nm.<br />

Ergotorque-Precision-Plus Maximale Abweichung 5,65<br />

Prozent (6,42 Nm) im mittleren<br />

Messbereich von 120 Nm.<br />

4SDR-200 Maximale Abweichung 3,93<br />

Prozent (4,54 Nm) im mittleren<br />

Messbereich von 120 Nm.<br />

QD3RN200/Fixed-Ratchet Maximale Abweichung 3,43<br />

Prozent (6,46 Nm) im oberen<br />

Messbereich von 200 Nm.<br />

� 1977<br />

Der Bundesverband öffentlich<br />

bestellter und vereidigter sowie<br />

qualifizierter Sachverständiger<br />

(BVS) gründet die Gesellschaft<br />

für Technische Überwachung<br />

(GTÜ) in München.<br />

� 1978<br />

Gedore/Rahsol bietet kostenlos die Kalibrierung<br />

und Justage von mechanischen Drehmomentschlüsseln<br />

aus dem eigenen Hause.<br />

Für Fremdfabrikate ist eine DKD-Kalibrierung<br />

möglich. Für Reparaturaufträge werden<br />

einheitliche Pauschalpreise berechnet.<br />

Hotline: +49 0180/4 37 36 68,<br />

Formular: www.gedore.de > service+more ><br />

reparaturservice<br />

Reparaturen, Prüfungen und die Nachjustierung<br />

(Kalibrierung) werden inklusive Genauigkeitsgarantie<br />

und Kalibrierschein im Werk<br />

angeboten. Auch ein Ausstellen eines DKD-<br />

Scheines – auch für Fremdfabrikate – ist möglich.<br />

Verschiedene Reparatursätze sind verfügbar.<br />

Hazet bietet einen kompletten Direkt-Service<br />

im Werk: Justierung/Kalibrierung, Reparatur<br />

inklusive ‚Hazet-Prüfplakete’ und verspricht<br />

eine schnelle Abwicklung. Verschiedene Reparatursätze<br />

sind verfügbar. Ein Formular zum<br />

Rücksenden von Werkzeugen steht unter<br />

www.hazet.de >Service > Servicecenter ><br />

Formular zum Download zur Verfügung.<br />

Reparaturen, Kalibrier- und Wartungsarbeiten<br />

werden bei hauseigenen Schlüsseln kostenlos<br />

ausgeführt – zusätzlich wird ein entsprechendes<br />

Kalibrier-Zertifikat ausgestellt. Auf Wunsch<br />

wird ein Ersatzschlüssel geliefert – den Angaben<br />

zufolge sogar teilweise kostenlos. Ebenfalls<br />

ist die Kalibrierung über den DKD möglich.<br />

Reparaturen, Kalibrier- und Wartungsarbeiten<br />

werden in der hauseigenen Werkstatt ausgeführt.<br />

Zusätzlich werden Wartungsverträge angeboten.<br />

Vorort-Reparatur des Ratschenkopfes durch<br />

den lokalen Handelsvertreter (aktuell 52 in<br />

Deutschland). Die fortführenden Wartungsarbeiten/Reparaturen<br />

erfolgen durch hauseigene<br />

Reparaturzentren.<br />

Der Mercedes-Benz-<br />

Diesel-Rekordwagen<br />

C111/III bricht auf<br />

der süditalienischen<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

bei<br />

Nardò alle absoluten<br />

Weltrekorde<br />

zwischen 100 km<br />

Strecke und zwölf<br />

Stunden Dauer.


Vergleich – Drehmomentschlüssel 1 / 2 -Zoll, Einsatzbereich 40-200Nm *1<br />

Anbieter/Importeur Produkt Maximale Abweichung *2 Service<br />

Facom GmbH,<br />

Otto-Hahn-Straße 9,<br />

42369 Wuppertal,<br />

Telefon 02 02/6 98 19-3 00,<br />

www.facom.de<br />

Oko-Werkzeuge und Maschinen,<br />

In den Breitäckern 8,<br />

72622 Nürtingen,<br />

Telefon 0 70 22/60 25 60,<br />

www.oko-werkzeuge.de<br />

Adolf Würth GmbH & Co. KG,<br />

Reinhold-Würth-Straße 12 – 17,<br />

74653 Künzelsau-Gaisbach,<br />

Telefon 0 79 40/15-0,<br />

www.wuerth.de<br />

306-200D Maximale Abweichung<br />

1,90 Prozent (0,75 Nm) im<br />

unterem Messbereich von<br />

40 Nm.<br />

Produkt-Nr. ,731340200’ Maximale Abweichung<br />

– 2,19 Prozent (– 0,90 Nm)<br />

im unteren Messbereich von<br />

40 Nm.<br />

Art.Nr. ,07147123’ Maximale Abweichung 2,87<br />

Prozent (3,35 Nm) im mittleren<br />

Messbereich von 120 Nm.<br />

*1 Die Liste führt lediglich einen Teil der Anbieter auf, die auf dem deutschen<br />

Markt tätig sind, und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. (Einige,<br />

teils namhafte Marktteilnehmer, waren beispielsweise nicht bereit, Testmaterial<br />

zur Verfügung zu stellen.)<br />

� 1980<br />

Als erstes deutsches<br />

Auto erhält<br />

der Mercedes-Benz<br />

W126 (S-Klasse)<br />

einen Airbag.<br />

Teile & Systeme<br />

Produkte<br />

Facom bietet seinen Kunden einen werkseitigen<br />

Kalibrierungs- und Reparaturservice. Abhängig<br />

vom gewählten Servicemodell können<br />

individuelle Wartungsintervalle bestimmt werden.<br />

Die Drehmomentschlüssel der Marke Sonic<br />

werden direkt bei Oko-Werkzeuge repariert<br />

und kalibriert.<br />

Würth ‚Master-Service’: Der Drehmomentschlüssel<br />

wird abgeholt (Würth-Abholbox)<br />

und in eigenen Fachwerkstätten repariert<br />

und kalibriert.<br />

Kostenlose Service-Nummer: 08 00/9 62 78 37<br />

*2 Testwerte/Kalibrierung: Maximal zulässige Abweichung +/– vier Prozent<br />

nach Prüfmethode DIN-EN-ISO-6789, Messwertaufnehmer: Stahlwille 7723,<br />

10-1.100 Nm, 504480162, bei 21 °C – aufgenommen wurden dreimal fünf<br />

Messwerte, jeweils bei 40, 120 und 200 Nm<br />

Die Kfz-Überwachungsorganisation<br />

freiberuflicher<br />

Kfz-Sachverständiger (KÜS)<br />

wird in Königswinter gegründet.<br />

Seit dem 2. April<br />

1991 nimmt sie auch Fahrzeuguntersuchungen<br />

vor.<br />

23-24/2007 www.krafthand.de<br />

51


Erfahrungsaustausch<br />

Wie man<br />

Drehmomentschlüssel prüft<br />

Aus den KRAFTHAND-Archiven 10/1955<br />

So langsam wird man sich<br />

damit abfinden müssen,<br />

dass an jedem neuen Wagenmodell<br />

immer mehr Schrauben<br />

mit vorgeschriebenem Drehmoment<br />

vorhanden sind. Wer<br />

die Kopfschrauben und<br />

Flansch-Stehbolzen, Federbügelmuttern<br />

und Vorderradlager<br />

heil und unverzogen durch die<br />

Kundendienstarbeit bringen<br />

will, muss den Schlüssel „nach<br />

� 1980<br />

Porsche stellt unter dem<br />

Namen PDK (Porsche<br />

Doppelkupplungsgetriebe)<br />

ein Direktschaltgetriebe<br />

vor. Die ersten<br />

Studien dazu gingen auf<br />

das Jahr 1969 zurück.<br />

52<br />

www.krafthand.de 23-24/2007<br />

Maß“ und nicht mehr „nach<br />

Gefühl“ handhaben.<br />

Wenn man hört, dass zum<br />

Beispiel bei so hochklassigen<br />

Fahrzeugen wie dem Mercedes<br />

220 die Pleuelschrauben nur<br />

mehr nach Drehmoment angezogen<br />

werden und überhaupt<br />

keine Sicherung haben (die<br />

richtige Vorspannung der<br />

Schraube ist die beste und zuverlässigste<br />

Sicherung), dann<br />

Die Einstellung des Drehmoments<br />

wird beim Rahsol-<br />

Drehmometer an einem<br />

Sechskant im Griff des<br />

Schlüssels vorgenommen.<br />

� 1981<br />

Honda bringt in Kooperation<br />

mit Alpine Electronics<br />

erstmals ein Auto-<br />

Navigationssystem, den<br />

‚Electro Gyrocator’, auf<br />

den Markt.<br />

� 1982<br />

kommen einem allerdings<br />

Zweifel über die Folgen, die ein<br />

nicht mehr genau arbeitender<br />

Drehmomentschlüssel haben<br />

könnte. Man hat ja schließlich<br />

nicht überall die Möglichkeit,<br />

wie im Falle der erwähnten<br />

Pleuelschrauben, durch Nachmessen<br />

der elastischen Längenänderung,<br />

die die Schraube<br />

durch die Anzugskraft erfährt,<br />

eine Kontrolle auszuüben.<br />

Wie kann man also<br />

Drehmomentschlüssel auf genaue<br />

Übereinstimmung der<br />

Zeigerwerte mit der wirklich<br />

ausgeübten Kraft nachprüfen?<br />

Am einarmigen Schlüssel ist<br />

das sehr einfach. Man spannt<br />

den Vierkant in einen Schraubstock<br />

und misst von Mitte Vierkant<br />

bis zu einem möglichst<br />

weit außen am Hebel liegenden<br />

Punkt eine Hebelarm-<br />

Länge ab und markiert diesen<br />

Punkt mit einem Reißnadelriss.<br />

Dann hängt man an der<br />

markierten Stelle eine gewöhnliche<br />

Federzugwaage ein<br />

und liest ab, welche Zugkraft<br />

bei dem zu prüfenden<br />

Drehmoment angezeigt wird.<br />

Zugkraft mal Hebelarmlänge<br />

ergibt dann den Prüfwert. Wer<br />

keine Zugwaage hat oder es<br />

noch genauer machen will,<br />

kann an der gemessenen Hebelarmlänge<br />

auch Gewichte<br />

anhängen. Man braucht bei<br />

normalen Drehmomentschlüsseln<br />

nicht sehr ängstlich bezüglich<br />

ihrer aufs Gramm stimmenden<br />

Werte zu sein, weil viel<br />

größere Ungenauigkeiten, ja<br />

schon durch den Gewindezustand<br />

(rau oder glatt) und die<br />

Reibfläche des Kopfes sowie<br />

den Schmierzustand gegeben<br />

sind.<br />

Bei selbstauslösenden Drehmomentschlüsseln,<br />

wie sie in<br />

größeren Werkstätten immer<br />

häufiger anzutreffen sind, ist<br />

es allerdings wichtiger, die eingestellten<br />

Werte, die ja nicht<br />

mehr von einem Zeiger angezeigt<br />

werden, gelegentlich<br />

nachzuprüfen. Andererseits ist<br />

es derart bequem, die 12 bis 34<br />

Kopfschrauben einfach mit ei-<br />

Datsun feiert<br />

sein zehnjähriges<br />

Jubiläum in<br />

Deutschland.


nem fest eingestellten Wert<br />

nacheinander ohne besonders<br />

scharf hinsehen zu müssen,<br />

anzuziehen, bis es im Schlüssel<br />

„knacks“ macht, dass man es<br />

gar nicht mehr missen möchte.<br />

Natürlich kann man eine<br />

Schraube zur Prüfung zuerst<br />

mit dem normalen Drehmomentschlüssel<br />

auf zum Beispiel<br />

10 mkg anziehen und<br />

dann mit dem selbstauslösenden<br />

Schlüssel drangehen und<br />

sehen, ob es mit dem eingestellten<br />

Wert 10 auch knackst.<br />

Will man es genauer haben,<br />

dann soll man lieber ein einfaches<br />

Prüfgerät anschaffen, das<br />

schon wegen seiner Unkompliziertheit<br />

zur Verwendung reizt.<br />

Es besteht aus einem einfachen<br />

Stück Rohr und zwei kleinen<br />

Querbalken. An einem<br />

Ende ist ein Aufsteckvierkant<br />

Opel zeigt auf<br />

dem Genfer Salon<br />

erstmals einen<br />

Dieselmotor<br />

mit Comprex-<br />

Druckwellen-<br />

Aufladung.<br />

angeschweißt, in den der<br />

Schlüssel eingesteckt wird.<br />

Und nun braucht man nur<br />

noch eine simple Zeigerwaage<br />

und einen Holzklotz als Unterlage<br />

zum Auflegen des einen<br />

Endes für das Rohr. Drückt<br />

man auf den Hebel des Schlüssels,<br />

dann braucht man nur auf<br />

den Zeiger der Waage zu achten.<br />

Es muss dann beim eingestellten<br />

Wert das Auslöse-<br />

Knacks-Geräusch kommen.<br />

Das Prüf Rohrgestänge wird<br />

von dem Herstellerwerk der<br />

Drehmomentschlüssel über<br />

den Fachhandel auf Wunsch<br />

mitgeliefert.<br />

Die Einfachheit der Prüfung<br />

selbstauslösender Drehmomentschlüssel<br />

löst bei jedem Betrachter<br />

Anerkennung für den guten<br />

Gedanken aus.<br />

� 1983<br />

VDO stellt eine neuartige Studie für die<br />

zukünftige Armaturengestaltung im Kfz vor.

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