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Arbeitsheft - THW - Bundesschule

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Übung „HEROS“„99“Anlegen und Durchführen von Übungen<strong>Arbeitsheft</strong> zum Lehrgang


Erstellt von:Klaus RiebauerGrafische Bearbeitung von:<strong>THW</strong>-<strong>Bundesschule</strong> NeuhausenKlaus Riebauerunter der Mitwirkung von:Unterlagen der AKNZVersion: 06.2008letzte Änderung: 5.6.2008Herausgeber:Bundesanstalt Technisches Hilfswerk- <strong>THW</strong> Leitung, <strong>THW</strong>-<strong>Bundesschule</strong> Neuhausen -Provinzialstraße 9353127 Bonn© 2008 Bundesanstalt Technisches HilfswerkBonnNachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise –nur mit Genehmigung der <strong>THW</strong> Leitung, <strong>THW</strong>-<strong>Bundesschule</strong> NeuhausenDie Wiedergabe zu gewerblichen Zwecken ist verboten.2


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellenInhaltsverzeichnis1 Allgemeines............................................................................................. 41.1 Übungen sind:........................................................................................... 42 Übungsarten............................................................................................ 52.1 Übungsziele: ............................................................................................. 72.2 Fehlerquellen beim Anlegen von Übungen: ............................................... 73 Anlegen von Übungen ............................................................................ 83.1 Grundsätze zum Anlegen von Übungen: ................................................... 83.2 Durchführen: ............................................................................................. 83.3 Auswerten:................................................................................................ 83.4 Allgemeine Planungsgrundsätze: .............................................................. 93.5 Übungsauftrag: ......................................................................................... 94 Schriftliche Unterlagen:........................................................................ 104.1 Lage ....................................................................................................... 104.2 Gedachter Verlauf ................................................................................... 114.3 Zeit- und Themenplan ............................................................................. 124.4 Einlagen.................................................................................................. 125 Personaleinsatz bei Übungen............................................................... 145.1 Vorbereitungsgruppe............................................................................... 145.2 Aufgaben der Vorbereitungsgruppe......................................................... 145.3 Vorbereitungsgruppe / Übungsleitung...................................................... 145.4 Schiedsrichterdienst................................................................................ 155.5 Öffentlichkeitsarbeit / Gästebetreuung..................................................... 156 Kennzeichnung von Personal............................................................... 166.1 Leitungsdienst (Farbe Gelb) .................................................................... 166.2 Schiedsrichterdienst (Farbe weiß) ........................................................... 166.3 Gäste / Presse (Farbe grün).................................................................... 177 Schadensdarstellung ............................................................................ 187.1 Grundsätze der Schadensdarstellung...................................................... 187.2 Hilfsmittel ................................................................................................ 188 Auswertung ........................................................................................... 199 Arbeitsschritt – Wir entwickeln eine Lage ........................................... 229.1 Auswählen eines Ausgangsszenarios (Lage)........................................... 229.3 Übungsbestimmungen ............................................................................ 2310 Arbeitsschritt – Wir entwickeln einen „Gedachten Verlauf“ ............... 2410.1 Gedachter Verlauf ................................................................................... 24AbbildungsverzeichnisAbbildung 1 - Beispiel Einlage.......................................................................................13Abbildung 2 - Kennzeichnung Übungsleitung ................................................................16Abbildung 3 - Kennzeichnung Schiedsrichter................................................................. 16Abbildung 4 - Kennzeichnung ÖA/Gästebetreuung........................................................17Abbildung 5 - Schadensdarstellung...............................................................................183


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen1 AllgemeinesFür Führungskräfte aller Führungsebenen ist es unabdingbar, dass sie diewährend der Basisausbildung erworbenen Fachkenntnisse, Kenntnisseüber Führungs- und Einsatzgrundsätze sowie die fachtechnischenFertigkeiten in der Anwendung der Ausstattung durch ständiges „Üben“weiter vertiefen und festigen.Übungen sollten daher stets Höhepunkte der Ausbildung sein um denAusbildungsstand feststellen zu können.Übungen sind aufwendige (Zeit, Kosten, Personal) Ausbildungsveranstaltungen,in denen Helfer und Führungskräfte allerFührungsebenen im <strong>THW</strong> ihr erworbenes Wissen und Können untermöglichst realitätsnahen Bedingungen anwenden können.Dabei sind grundsätzlich zwei allgemeine Ziele zu verfolgen:1. Die Leistungsfähigkeit soll so gesteigert werden, dass sie denAnforderungen eines Einsatzes gerecht werden können.2. Die fachtechnische Ausstattung der Einheiten soll auf dieVerwendbarkeit im Einsatz geprüft werden, um eventuellvorhandene Mängel erkennen und abstellen zu können.Merksatz:Zweck von Übungen ist es, Führungskräfte und Helfer planmäßig so aufihre Aufgaben vorzubereiten, dass sie im Einsatzfall allen ihnenobliegenden Aufgaben zu erfüllen vermögen. Die Führungskräfte müssendarin geschult werden, eine Lage richtig zu beurteilen, schnelleEntschlüsse zu fassen und ihre Einheiten durch entsprechende Befehlezweckmäßig einzusetzen.Helfer sollen üben, Befehle und Anordnungen sachgemäß auszuführen.1.1 Übungen sind: Höhepunkte der Ausbildung Prüfstein für Ausbildungsstand und Einsatzbereitschaft unabdingbar um Fachkenntnisse zu vertiefen und fachtechnischeFertigkeiten in der Anwendung der Ausstattung zu festigen wichtig um Kenntnisse über Führungs- und Einsatzgrundsätze zuvertiefen wichtig um den Helfer auch psychisch auf den „Ernstfall“vorzubereiten4


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen2 ÜbungsartenWir unterscheiden folgende Übungsarten: Planübung Stabsübung Rahmenübung Einsatzübung Alarmübung MarschübungPlan-, Gelände- und Objektbesprechungen sind keine Übungen. Siekönnen aber im Zusammenhang mit Übungen stattfinden.So kann beispielsweise eine Schlussbesprechung nach einer Übung alsPlanbesprechung durchgeführt werden.Planübungen: Bei Planübungen wird das Gelände anhand von Plänen, Karten,Lageplänen, Stadtplänen, an Modellen oder am Sandkastendargestellt Führer und Unterführer werden für ihre Aufgaben im Einsatzvorbereitet Eingeteilte Führer handeln, befehlen, veranlassen oder führen ausFührungsvorgangFührungsvorgangTaktische ÜberlegungenBefehlsgebungStabsrahmenübungen dienen der Schulung von:: Führungskräften und Helfern in Arbeitsweisen von <strong>THW</strong>-Führungsstellen der Einsatzstruktur Führungskräften, Helfern undhauptamtlichen Mitarbeitern die in den Organisationseinheiten OV-Stab, Geschäftstelle, LB-Dienststelle mit der <strong>THW</strong>-Einsatzstrukturzusammenarbeiten<strong>THW</strong>Rahmenübungen: Rahmenübungen schulen Führer, Unterführer, Führungsstellen mitdem erforderlichen Personal im Zusammenwirken allerFührungskräfte. Neben den „Stäben“ nehmenEinheiten/Teileinheiten in Rahmenbesetzung (z.B. ZTr) teil5


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellenLagefeststellungLagekarteBeurteilung der LageEntschluss und BefehlsgebungErkundungs- und MeldewesenTelekommunikationEinsatzübungen: Einsatzübungen werden als Fachübung, als Teilübung unterBeteiligung von Technischen Zügen und verschiedenenFachgruppen und als Vollübung durchgeführtÜberprüfung der Kenntnisse undFähigkeiten von Führungskräften imtaktischen und einsatztechnischenBereichZusammenwirken der FachgruppenÜberprüfung der fachtechnischenFähigkeiten von Unterführern undHelfern in der sicheren Beherrschungvon Gerät bei der Anwendung imEinsatz (Ausbildungsstand)Alarmübungen: Alarmübungen dienen zur Überprüfung der Erreichbarkeit durch dieAlarmierungsmittel und -systemeMarschübungen: Bei Marschübungen werden die Tätigkeiten und Maßnahmengeübt, die einem Einsatz am Einsatzort vorausgehenHerstellen der Marsch- und EinsatzbereitschaftErkundung von MarschwegenMarsch im VerbandVerhalten von Führern, Unterführern und Helfern vor, während undnach dem MarschVersorgung mit Betriebsstoffen6


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellenPlanbesprechung: Die Planbesprechung ist auch keine Übung. Sie kann aber imZusammenhang mit einer Übung stattfinden. Die Schlussbesprechungeiner Übung kann z.B. als Planbesprechungstattfinden. Taktische Erörterungen können mit einerPlanbesprechung erarbeitet werden. Sie eignet sich zur Schulungin der Beurteilung der Lage, zur Erarbeitung von Entschlüssen undzum Erstellen von Maßnahmenkatalogen o.ä.2.1 Übungsziele: Überprüfung des Ausbildungsstandes Zusammenarbeit mit anderen Fachgruppen Anwendung des Führungsvorganges Schulung in Arbeitsweisen Überprüfung der technischen Ausstattung Darstellung von Einsatzsituationen Steigerung der Motivation der Helfer Zusammenarbeit mit anderen Organisationen2.2 Fehlerquellen beim Anlegen von Übungen: Ungeeignetes Objekt für die Übung Mangelhafte Schadendarstellung Zu großer Übungseinstieg Fehlen eines Leitungsdienstes Zu geringer Schiedsrichtereinsatz Ungenauer „Gedachter Verlauf“ Keine Beteiligung anderer Organisationen Keine Abschlussbesprechung Keine Auswertung Nicht-Einhalten der Melde- und Befehlswege Übergehen von Führungsebenen Zu geringer Zeitansatz7


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen3 Anlegen von ÜbungenBei jeder Übung sind organisatorisch drei voneinander abhängige Phasenzu unterscheiden:AnlegenDurchführenAuswertenDa das Anlegen einer Übung, abhängig von der Übungsart den größtenZeitaufwand bedeutet, muss ein ausreichender zeitlicher Vorlauf geplantwerden.Der eigentliche „Übungstag“ sind oft nur wenige Stunden bis vielleichtzwei Tage.Das Auswerten erfordert je nach Übungsart und –größe einenentsprechenden zeitlichen Aufwand.3.1 Grundsätze zum Anlegen von Übungen: Übungsart festlegen Übungsziele definieren Leitungsdienst/Schiedsrichterdienst organisieren Übungsleitung zusammenstellen Kosten ermitteln Übungsunterlagen erstellen Schadendarstellung vorbereiten Behördliche Genehmigungen einholen Übungsgelände erkunden3.2 Durchführen Einweisung des Leitungsdienstes Einweisung des Schiedsrichterdienstes Einweisung Gästebetreuung Übung steuern Übungsverlauf dokumentieren (Video, Foto)3.3 Auswerten Erste Schlussbesprechung Würdigung der Organe des Leitungsdienstes Weisungen für Abbau und Rückführung Auswertung der Schiedsrichterbogen8


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen Schriftliche Auswertung Schlussabrechnung mit Kostenaufstellung Dankschreiben3.4 Allgemeine Planungsgrundsätze: Übungsteilnehmer Übungsziel Realitätsbezogenes Üben Örtliche Kräfte / Leitstellen Typische Schadenlagen Kosten Stufenweise Durchführung von Übungen3.5 Übungsauftrag: Übungsthema Übungsziel(e) Übungszeitpunkt und Dauer Übungsörtlichkeiten Anzunehmende Schäden Übungsteilnehmer Leitungs- und Schiedsrichterdienst Hinweise auf <strong>THW</strong>-Verfügungen zu Übungen Kostenbeteiligung Angaben zu zeitlichen Planungen der Übung9


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen4 Schriftliche Unterlagen:Zur Durchführung einer Übung sind schriftliche Unterlagen zu erstellen.Dazu gehören mindestens:1.Lage2.Gedachter VerlaufBei Bedarf kommen dazu der:3.Übungsauftrag4.Anweisung für den Leitungsdienst5.Anweisung für den Schiedsrichterdienst6.Anweisung für die ÖffentlichkeitsarbeitVon Vorteil ist es, wenn alle schriftlichen Unterlagen oben rechts denNamen der Übung tragen. Die Verwendung von farbigem Papier wie in derÜbersicht gezeigt erleichtert die Zusammenstellung derÜbungsunterlagen. Die Erarbeitung der Unterlagen erfolgt in Stufen:–Auswertung des Übungsauftrages (Übungsziele, Übungsart usw.)–Ersterkundung des Übungsgeländes–Bildung einer Vorbereitungsgruppe–Gelände-/Objektbesprechung–Beschaffung von Plänen, Kartenmaterial–Entwurf der Lage–Entwurf des gedachten Verlaufs–Bei Bedarf Anweisungen für Leitungs-, Schiedsrichterdienst–Anmeldung der Übung bei Behörden–Vorbereitungen für die Kommunikationsmittel–Anweisung für die Öffentlichkeitsarbeit–Übungsauftrag4.1 LageDie Lage ist eine angenommene Situation, in der sich die Einsatzkräfte zueinem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort befinden. Sie gibtauch Aufschluss über Schäden und die eigenen Kräfte. Die Lage sollrealitätsnah sein.Beim Entwerfen der Lage ist das Übungsziel stets im Auge zu behalten.Allgemeine Lage (Überblick über den Gesamtbereich)- Lage des Katastrophenschutzes- <strong>THW</strong>-LageBesondere Lage ( Konkrete Lage im Bereich der übenden Kräfte)- Lage des <strong>THW</strong> (hinführend zur Ausgangslage beiÜbungsbeginn)10


Lfd.Nr.Zei t7 1250 ÜL GrFüB18Le itungsma ßna hmendurch an Einlagen/EreignisseVerletzter kommt ausKeller gekrochen, teiltGrFü mit, dass Keller vollWasser läuft, es sindnoch 2 Kol lege n imKeller. Sind im Kellerein gespe rrt und kö nnennich t al lein h eraus.Erwartete Maßnahmender üben den KräfteErkennen desEinsatzschwerpunktes;Meldung an ZTr,Maßnahmen zumAbpumpen desWassers einleiten,Anforderung FGr I,ETBAnlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellenBemerkungen zur Lage (Konkrete Einzelangaben die zuberücksichtigen sind)- Bestimmte Hinweise zur Ausstattung, Stärke, bestehendeEinsätze von Einheiten- Konkrete Gefährdungen- WetterAllgemeineLageBesondere LageBemerkungen zurLageBeispiel:Allgemeine Lage:Die Gemeinde Neuhausen ist .....Es handelt sich um einen Wohn- und Gewerbebereich in offenerBauweise.Besondere Lage: Gasexplosion Lindenstraße 4 in Neuhausen.Ursache unbekannt.Löscharbeiten seitens der Feuerwehr sind abgeschlossen. Das <strong>THW</strong> istalarmiert.Leitender Notarzt und Sanitätsdienst sind vor Ort.Bemerkungen zur Lage:Fachberater <strong>THW</strong> ist in der ELStadtwerke sind verständigt, allerdings noch nicht vor Ort.4.2 Gedachter VerlaufDer Gedachte Verlauf ist eine kurze und zeitlich geordnete Schilderungdes beabsichtigten Ablaufs der Übung.Er hat im einzelnen folgenden Zweck:1. Die Übung in wesentlichen Zügen festzulegen2. Die Übungsphasen zu verteilen3. Für Einlagen der Leitung: Zeit, Ort und Art anzugebenAnlage11


Übungsabschnitt12ÜbungHEROS97Übungsthema Üb ungsz iel Taktische Zeit Real ZeitAlarmierung desTZEi nsatz des TZbei ein erGasexplosion3 Ei nsatzend e- schnelle Herstellung derEi nsatzbereitschaft- Verbindungsaufnahme mitLeitstelle- Abrücken zur Einsatzstelle- Kontaktaufnahme mit EL- Einrichten und Betreiben derBefehlsstelle- Arbeit des Tz untereinsatzmäßigenBedingungen- Nachbereitung- Wied erh erstellenEi nsatzbereitschaft45 min.4 – 5Std.1-2 Std.Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen4. Die Leitungsgehilfen und Schiedsrichter mit den Absichten desÜbungsleiters vertraut zu machen5. Die Zusammenarbeit im Leitungs- und Schiedsrichterdienst zuerleichternDer gedachte Verlauf darf denÜbenden nicht bekannt werden4.3 Zeit- und ThemenplanVor der Ausarbeitung des gedachten Verlaufes ist zunächst ein Zeit- undThemenplan zu fertigen, der die gemäß Übungsauftrag vorgegebenenÜbungsziele und –themen in einen groben zeitlichen Rahmen einordnet.Der Zeit- und Themenplan soll als Vorbereitung des gedachten Verlaufseine Übersicht über den inhaltlichen und zeitlichen Ablauf unterBerücksichtigung der Übungsziele geben.Zeit- und ThemenplanAnlageFerner soll er die Einarbeitung und Zuordnung der Einlagen in dengedachten Verlauf erleichtern.Bei der Durchführung der Übung hat der Zeit- und Themenplan keineBedeutung. Hier ist nur der Gedachte Verlauf von Bedeutung.4.4 EinlagenEinlagen sind nach Ort, Zeit und näheren Begleitumständenfestgelegte Vorfälle, mit deren Hilfe die Übung im Sinne desgedachten Verlaufs in Gang gebracht, weiter entwickelt,beeinflusst und beendet wird.Sie werden in Form von Meldungen, Anträgen, Befehlen oderOrientierungen, aber auch als reale Ereignisse, z.B.Darstellung eines Brandes oder Rauchentwicklung, von der Übungsleitungnach festgelegtem Zeitplan eingebracht.12


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellenEinlage Nr.: 2Einzuspielen durch:Taktische Zeit:Einzuspielen bei:Verletztendarsteller19:20 UhrErkundung der Schadensstelle durch ZTr„Hilfeschreie aus zerstörtem Gebäude“Hinweis:Schreie erst wenn ZTr vor Ort istAbbildung 1 - Beispiel Einlage13


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen5 Personaleinsatz bei Übungen••••••VorbereitungsgruppeLeitungsdienstÜbungsleitungSchiedsrichterdienstPersonal für Öffentlichkeitsarbeit/GästebetreuungKennzeichnung des Personals5.1 VorbereitungsgruppeDer Übungsleiter ist der Verantwortliche beim Anlegen und Durchführeneiner Übung und zugleich oberster Schiedsrichter.Zur Vorbereitung sind je nach Umfang der Übung mehrere Personenbeteiligt, diese bilden die Vorbereitungsgruppe.Die Vorbereitungsgruppe wird bei der Durchführung der ÜbungBestandteil des Leitungsdienstes.5.2 Aufgaben der Vorbereitungsgruppe••••••••Alle schriftlichen Unterlagen für die Übung erstellenÜbungsobjekte/ -räume besichtigenKostenfragen klärenAbsprachen/Genehmigungen rechtzeitig einleitenVerfahrensregeln bei Schäden abklärenPresse-/ Öffentlichkeitsarbeit bei Bedarf regelnDokumentation der Übung sicherstellenErkenntnisse aus früheren Übungen einbeziehen5.3 Vorbereitungsgruppe / ÜbungsleitungAus dem Personal der Vorbereitungsgruppe wird bei der Übung dasPersonal für die Übungsleitung. Sie sind in die Übung eingearbeitet undder Gedachte Verlauf sowie die Einlagen sind bekannt.ÜbungsleitungLeitungsgehilfenSicherheitskräfteLeitungshelferDarsteller „Schäden“Darsteller „Verletzte“Darsteller „sonstige Kräfte“14


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen5.4 SchiedsrichterdienstSchiedsrichter müssen die entsprechende Qualifikation für dieentsprechende Ebene haben.SchiedsrichterdienstSchiedsrichter für EbeneFüStSchiedsrichter für EbeneEinheiten5.5 Öffentlichkeitsarbeit / GästebetreuungSchiedsrichter für EbeneTeileinheitenDas könnte der BÖH des Ortsverbandes übernehmen oder Personal ausdem BÖH-Pool der GeschäftsstelleÖffentlichkeitsarbeitGästebetreuungPersonal je nachAufwand15


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen6 Kennzeichnung von PersonalDie Kennzeichnung des Personals ist für übende Teilnehmer von Vorteil.Sie können die Personen, die nicht unmittelbar zu den Übenden gehören,besser unterscheiden.6.1 Leitungsdienst (Farbe Gelb)ÜbungsleiterLeitungsdienstFahrzeugeGelbe Armbinde mit Aufschrift „Übungsleiter“an beiden OberarmenGelbe Armbinde ohne Aufschrift am rechtenOberarmGelbes Blatt (DIN A 4), Querformat, vorne rechtsan Windschutzscheibe (event. Name der Übung)Abbildung 2 - Kennzeichnung Übungsleitung6.2 Schiedsrichterdienst (Farbe weiß)Oberschiedsrichter weiße Armbinde mit Aufschrift Schiedsrichter“an (Bei Bedarf) beiden OberarmenAlle Schiedsrichter weiße Armbinde mit Aufschrift(Schiedsrichter) am rechten OberarmFahrzeugeWeißes Blatt (DIN A 4), Querformat, vorne rechts anWindschutzscheibe (event. Name der Übung)Abbildung 3 - Kennzeichnung Schiedsrichter16


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen6.3 Gäste / Presse (Farbe grün)Leiter derGästebetreuungGäste-/PressebetreuerFahrzeugeGäste,Presse usw.Grüne Armbinde mit Aufschrift „Gäste-/Pressebetreuung“ an beiden OberarmenGrüne Armbinde mit Aufschrift „Gäste-/Pressebetreuer“ am rechten OberarmWeißes Blatt (DIN A 4), Querformat, vorne rechts anWindschutzscheibe (event. Name der Übung)Formlose Kennzeichnung mit Namensanhänger(grün)Abbildung 4 - Kennzeichnung ÖA/Gästebetreuung17


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen7 SchadensdarstellungBei Übungen müssen den Teilnehmern zur besserenVorstellungskraft Schadensereignisse oftmals künstlich dargestelltwerden.Hilfsmittel die dazu in Betracht kommen, werden als Schadensdarstellungbezeichnet.Sie sollen realitätsnah Art, Ort und Umfang von Schäden darstellen.7.1 Grundsätze der SchadensdarstellungEine realistische Schadensdarstellung stärkt Einsicht und Motivation derÜbenden.Bei Einsatzübungen sollte die Schadensdarstellung realitätsnah und -möglichst plastisch sein.Schäden kann nur darstellen und beschreiben, wer sie als Praktikerwirklich kennt.Schadensdarstellung erst dann, wenn die Lage es erfordert, dass sich dieTeilnehmer damit befassen.Bei der Planübung ist eine bildliche Darstellung unterstützend.In einer Planübung haben gefährliche Schadensdarstellungen mit Hilfevon Pyrotechnischen Mitteln, Nebelkerzen usw. nichts zu suchen.Sicherheitsbestimmungen und Anweisungen der Hersteller von Hilfs- undDarstellungsmitteln sind immer einzuhalten.Der Einsatz von Hilfsmitteln ist im Gedachten Verlauf zu vermerken undmit dem Leitungsdienst zu besprechen.7.2 HilfsmittelRauchkörper, Knallkörper, Theaterfeuer, gefärbte Flüssigkeiten, Dummys,Brandpaste, Nebelmaschine, Trassierband, Schmink-Set, beschrifteteTafeln, Verletztendarsteller, Foto`s / Bilder, Schrott-Kfz, Behältnisse /Fässer, Gefahrenhinweise,Abbildung 5 - Schadensdarstellung18


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen8 AuswertungEine Schlussbesprechung sollte unmittelbar nach der Übung stattfinden.Verantwortlich ist der ÜbungsleiterrinneruInhalte:• Bekanntgabe der Übungsziele und Schwerpunkte• Schilderung der Lage• Gedachter Verlauf und tatsächlicher Verlauf• Allgemeine Bewertung• Zusammenfassung wichtiger Erkenntnisse• Hinweis auf Auswertung• Feststellung – Übungsziele erreichtEin Erfahrungsbericht (Muster Anlage) soll dem für den jeweiligen BereichVerantwortlichen objektiv aufzeigen, welche Ziele die Übung hatte, ob undinwieweit diese erreicht wurden und welche Maßnahmen zur Behebungvon Mängeln notwendig sindDies ist nur dann möglich, wenn die aufgetretenen Mängel nichtbeschönigt, sondern offen ausgesprochen werden.Zur Erstellung des Erfahrungsberichtes sind heranzuziehen:• Alle Übungsunterlagen (insbes. Übungsanweisung / ged. Verlauf)• Alle Schiedsrichterbogen• Alle Einsatztagebücher• Ggf. alle Ein- und Ausgänge (Nachrichtenvordrucke,Meldevordrucke uns sonstige Unterlagen)• Foto`s, Video`sVerantwortlich für die Erstellung des Erfahrungsberichtes ist derÜbungsleiter.Vorschläge zur Beseitigung von Mängeln geraten leider schnell inVergessenheit.Deshalb:- Erstellen einer „Check-/ Überwachungsliste“ der Mängel- Möglichst schnell diese Punkte zu erledigen19


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellenLernerfolgskontrolleFrage 1Welchen Zweck haben Übungen?Frage 2Zählen Sie die Übungsarten aufFrage 3Nennen Sie die wichtigsten Übungsziele20


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellenFrage 4Welche schriftlichen Unterlagen sind immer erforderlich?Frage 5Welchen Zweck hat der „Gedachte Verlauf“?Frage 6Welche Übungsart wählen Sie, wenn Sie Führungskräfte und Helfer imZusammenwirken von Taktik und Technik überprüfen wollen?21


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen9 Arbeitsschritt – Wir entwickeln eine Lage9.1 Auswählen eines Ausgangsszenarios (Lage)a. Hierbei können vergangene Einsätze eine Hilfestellunggebenb. Hilfreich kann auch der „Katalog der Einsatzoptionen“ seinc. Anregungen können auch aus dem Extranet „Übungen“genommen werden9.2 Grobformulierung der Lage9.2.1 Allgemeine LageAnlage - Lage- Seit Tagen gehen im Landkreis erhebliche Niederschlägeherunter. Die Flüsse und Bäche erreichen voraussichtliche morgenihren Höchststand.....- Gegen 13:10 Uhr befuhr ein Tanklastzug die Bundesstrasse inRichtung Althausen.Im Bereich des unbeschrankten Bahnüberganges kam es zu einerKollision mit einem Personenzug. Die örtliche Feuerwehr istbereits vor Ort.9.2.2 Besondere Lage- Der Fahrzeugführer ist eingeklemmt und wird durch die FFw ...befreit. Die SEG Bergung des OV ... ist alamiert und auf demMarsch zur Einsatzstelle.- Das <strong>THW</strong> des OV ... ist mit einem TZ-R in der Unterkunft inBereitschaft. Der FaBe des OV ist in der TEL des Landkreises.9.2.3 Bemerkungen zur Lage- Der Landkreis verfügt über eine integrierte Leitstelle.- Die LuK OV ist in der Unterkunft einsatzbereit- Die Firma XY ist ein metallverarbeitender Betrieb derschwerpunktmäßig CNC-Teile fertigt.- Angaben zum Wetter, Temperatur, Bevölkerung22


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen9.3 ÜbungsbestimmungenJe nach Übungsart ist es erforderlich, dass in Übungsbestimmungen auforganisatorische und eventuell technische Besonderheiten hingewiesenwird. Bei Einsatzübungen z.B. der Hinweis auf das Verhalten bei realenUnfällen während der Übung. Die Darstellung anderer Stellen musserläutert werden. Kennzeichnung von Personal und Fahrzeuge.Schadendarstellung und Fernmeldewesen müssen bei Bedarf erläutertwerden.23


Anlegen und Durchführen von Übungen im <strong>THW</strong>HinweiseFundstellen10 Arbeitsschritt – Wir entwickeln einen „Gedachten Verlauf“10.1 Gedachter VerlaufDer gedachte Verlauf ist eine geraffte und zeitlich geordneteSchilderung des vorgesehenen Ablaufs der Übung. Er baut auf dieAusgangssituation der Lage auf.Das Wort „gedacht“ drückt aus, dass er kein fester Verlauf für denÜbungsablauf sein kann, da sich die Reaktionen der Übenden aufbestimmte Einlagen im Vorhinein nicht genau festlegen lassen,sondern nur als erwartete Maßnahmen in den gedachten Verlaufaufgenommen werden können. Das Geschick des Leitungsdienstesbesteht darin, bei grobem Abweichen der Reaktionen der Übendenvom gedachten Verlauf die Übung durch zusätzliche oderabgeänderte Einlagen im Sinne der Übungsziele zu beeinflussen.Anlage –GedachterVerlauf10.1.1 Vordruck „Gedachter Verlauf“Leitungsmaßnahmen können vielfältiger Art sein, z.B. „von oben“ als Befehle von Übergeordneten Stellen, diedurch die Leitung eingeben werden „von unten“ durch Darstellung der Schäden und durchSchiedsrichterentscheidungen die Form der Einlagen erfolgen schriftlich, mündlich, überKommunikationsmittel oder SchadendarstellungenMuster –GedachterVerlaufDer gedachte Verlauf legt fest, durch wen eine Einlage übermitteltoder dargestellt werden soll und an wen die Einlage zu richten ist.Leitung und Schiedsrichter erhalten in der Spalte „ErwarteteMaßnahmen“ einen Hinweis darauf, welche Maßnahmen von denübenden Kräften ergriffen werden sollen.Gefährden abwegige Entschlüsse den Übungsablauf. ist durchspontan ui gebende Einlagen des Leitungs- undSchiedsrichterdienstes einzugreifen (Meldung an die Leitung!).10.2 Fehler beim Ausfüllen der VordruckeTypische Fehler sind- Als Einlage wird eine erwartete Maßnahme formuliert.- Die Einlage ist nicht ausführlich oder deutlich genug- Die Chronologie eines Einsatzes stimmt nicht- Einlagen sind nicht logisch und passen nicht in den Ablauf24

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