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Aus den kommunalen Senioren- vertretungen und -beiräten

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Aktion gegen Armut –<br />

Der Sozialverband VdK reagiert<br />

auf eine alarmierende Entwicklung<br />

Während 3 Millionen Rentner<br />

von Armut bedroht sind, leben in<br />

Deutschland bereits 2,5 Millionen<br />

Kinder in Armut. Die Neurenten des<br />

Jahres 2006 liegen durchschnittlich<br />

mehr als 10 % unter <strong>den</strong>en des Jahres<br />

2000. Im Jahr 2020 wird laut<br />

Prognosen der OECD jeder vierte<br />

Rentenempfänger von Armut betroffen<br />

sein. Auf diese alarmierende Entwicklung<br />

reagiert der Sozialverband<br />

VdK Deutschland seit 2008 mit einer<br />

b<strong>und</strong>esweiten „Aktion gegen Armut“.<br />

Plakatmotiv der Kampagne zur Altersarmut.<br />

Projekte<br />

Aktion gegen Armut<br />

Die VdK will damit Politik, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Bevölkerung aufrütteln, aber vor<br />

allem <strong>den</strong> Druck auf die Sozialpolitik<br />

der Regierungsparteien in B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Ländern erhöhen: „Armutsbekämpfung<br />

<strong>und</strong> -vermeidung gehört ganz<br />

oben auf die politische Tagesordnung“,<br />

betont VdK-Präsi<strong>den</strong>tin Ulrike<br />

Mascher.<br />

Als armutsgefährdet gelten Menschen,<br />

die monatlich nur 60 % des<br />

Durchschnittseinkommens zur Verfügung<br />

haben. Dabei handelt es sich<br />

um Menschen, die mit weniger als<br />

880 Euro zurechtkommen müssen.<br />

In Deutschland sind davon 3 Millionen<br />

Rentner betroffen. Derzeit<br />

ist jede Dritte alleinstehende Rentnerin<br />

von Armut bedroht. Obwohl<br />

die Rentner in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />

stärker zur Kasse gebeten wur<strong>den</strong><br />

als andere Bevölkerungsgruppen,<br />

hat nach Rechnungen des VdK ein<br />

Durchschnittsrentner durch die Renten-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsreformen der<br />

letzten Jahre heute r<strong>und</strong> 130 Euro<br />

pro Monat weniger zur Verfügung<br />

als noch vor fünf Jahren.<br />

Um der wachsen<strong>den</strong> Altersarmut<br />

präventiv entgegenzuwirken fordert<br />

die VdK:<br />

-13-<br />

1. Die gesetzliche Rente darf nicht<br />

noch weiter in Richtung Gr<strong>und</strong>sicherung<br />

im Alter sinken. Der<br />

für 2011 geplante Nachholfaktor<br />

darf nicht in Kraft treten.<br />

2. Die Wiederbelebung der „Rente<br />

nach Mindesteinkommen“. Dabei<br />

wird Geringverdienern der<br />

Rentenversicherungsbeitrag aufgestockt<br />

<strong>und</strong> zwar auf eine Beitragshöhe,<br />

die 75 Prozent des<br />

Beitrags eines Durchschnittsverdieners<br />

entspricht.<br />

3. Dass die Rentenversicherungsbeitragszahlungen<br />

für ALG II-Empfänger<br />

deutlich erhöht wer<strong>den</strong>,<br />

so dass auch Langzeitarbeitslose<br />

wieder Rentenanwartschaften<br />

in nennenswerter Höhe erzielen<br />

können.<br />

4. Die Riester-Rente darf künftig nicht<br />

mehr in vollem Maße auf die<br />

Gr<strong>und</strong>sicherung im Alter angerechnet<br />

wer<strong>den</strong>. Sonst wird derjenige,<br />

der trotz geringen Einkommens<br />

zusätzlich privat vorgesorgt<br />

hat, um Armut im Alter zu verhindern,<br />

am Ende noch bestraft.<br />

Zusätzlich muss das Schonvermögen<br />

bei Hartz IV erhöht wer<strong>den</strong>,<br />

damit Menschen die privat<br />

fürs Alter vorsorgen im Falle der<br />

Arbeitslosigkeit das Ersparte nicht<br />

wieder weggenommen wird.<br />

5. Nur wenn alle Arbeitnehmer einen<br />

Lohn erhalten, von dem sie ohne<br />

staatliche Aufstockung leben können,<br />

wer<strong>den</strong> sie eine ausreichende<br />

Rente fürs Alter aufbauen.<br />

6. Um die Beschäftigungschancen<br />

älterer Arbeitnehmer zu verbessern,<br />

dürfen Weiterbildungs- <strong>und</strong><br />

Qualifizierungsmaßnahmen keiner<br />

Al tersgrenze unterliegen.<br />

Ohne bessere Beschäftigungschancen<br />

für Ältere macht „Rente<br />

mit 67“ keinen Sinn, sie führt<br />

lediglich zu Rentenkürzungen<br />

durch Abschläge bei vorzeitigem<br />

Rentenbeginn <strong>und</strong> fördert damit<br />

die Altersarmut.

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