Kreative Vielfalt - Bologna-Zentrum
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INTERNATIONALER STUDIEREN<br />
qStrategische<br />
Lage<br />
Ihre Vorteile im Dreiländereck an der Grenze von Deutschland, Belgien und den<br />
Niederlanden spielt die FH Aachen geschickt aus. Selbst ein Dreifach-Programm<br />
gibt es, in dem die Studierenden drei Länder kennenlernen und drei Hochschulen<br />
Wenn<br />
Nathalie Kanj sich vor ihrem Büro<br />
ins Auto setzt und in Richtung Südwest<br />
fährt, ist sie nach nicht einmal acht<br />
Kilometern in Belgien. Fährt sie nach<br />
Nordwest, überquert sie nach fünf<br />
Kilometern die niederländische Grenze.<br />
„Die Lage hier im Dreiländereck ist für<br />
uns eine Verpflichtung“, sagt Kanj, die<br />
stellvertretende Leiterin des Akademischen<br />
Auslandsamtes der Fachhochschule<br />
Aachen. Abkommen mit ausländischen<br />
Universitäten gehören schon seit Jahren<br />
zum Kern des Aachener Studienangebots.<br />
„Die Studierenden, die zu uns in die<br />
Beratung kommen, planen mit größter<br />
Selbstverständlichkeit ein Auslandssemester<br />
ein“, sagt Nathalie Kanj.<br />
Dieses Selbstbewusstsein sei neu, eine<br />
Entwicklung der vergangenen Jahre.<br />
Sie ist sich sicher, dass die zahlreichen<br />
Partnerschaftsprogramme dazu beigetragen<br />
haben: Die Maschinenbauer an<br />
der FH etwa hatten schon lange vor<br />
dem <strong>Bologna</strong>-Prozess Doppeldiplome im<br />
Angebot – ein Programm mit Frankreich,<br />
eines mit den Niederlanden. Bei den<br />
Wirtschaftswissenschaftlern gibt es seit<br />
Jahren sogar ein Programm, in dem die<br />
Studierenden innerhalb von drei Jahren in<br />
drei Ländern und drei Sprachen studieren<br />
und am Ende zwei akademische<br />
Abschlüsse erhalten. „Wir sind immer<br />
bemüht, neue Kooperationen einzugehen<br />
und damit unseren Studierenden den Weg<br />
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ins Ausland zu erleichtern“, sagt Kanj.<br />
Erst im vergangenen Dezember wurde<br />
ein Doppelmasterabkommen mit der<br />
renommierten HEC Management School<br />
der Université de Liège unterzeichnet.<br />
Neu sind auch Promotionsprogramme<br />
mit ausländischen Hochschulen – eine<br />
Besonderheit für eine deutsche Fachhochschule.<br />
Die belgischen Universitäten in<br />
Hasselt und in Limbourg sind als Partner<br />
mit im Boot und vergeben den Doktortitel,<br />
den die Aachener selbst nicht verleihen<br />
dürfen. Ähnliche Abkommen wurden<br />
etwa mit der Universität in <strong>Bologna</strong> und<br />
der Universität in Brüssel beschlossen.<br />
Oft kommt es vor, dass Studierende<br />
mit Sonderwünschen ins akademische<br />
Auslandsamt kommen. „Ich habe zum<br />
Beispiel festgestellt, dass immer wieder<br />
Design-Studenten nach einem Studium in<br />
Eindhoven gefragt haben“, sagt Nathalie<br />
Kanj. Mit der dortigen Hochschule hatten<br />
die Aachener noch kein Kooperationsprogramm.<br />
Wegen der vielen Nachfragen<br />
allerdings organisierte Kanj mit ihrem<br />
Team innerhalb kürzester Zeit eine<br />
Zusammenarbeit mit den Niederländern:<br />
Sie sprach mit den Aachener Professoren<br />
aus dem Fachbereich Gestaltung, nahm<br />
Kontakt mit ihren Kollegen in Eindhoven<br />
auf – und schon gibt es ein gemeinsames<br />
Abkommen. „Solche unbürokratischen,<br />
schnellen Lösungen haben wir schon öfter<br />
auf die Beine stellen können“, sagt sie.<br />
Der <strong>Bologna</strong>-Prozess habe ihr die<br />
Arbeit deutlich erleichtert. Die gemeinsamen<br />
Standards wie etwa die ECTS-<br />
Kreditpunkte und das Diploma Supplement<br />
– jenes internationale Zeugnis, das<br />
die Studierenden zu ihrem deutschen<br />
Abschluss dazu bekommen – hätten den<br />
Kontakt mit ausländischen Hochschulen<br />
zu einem Selbstläufer gemacht. Viele<br />
Kooperationen mit Ländern außerhalb<br />
Europas seien wegen der Bachelor- und<br />
Masterstruktur nun problemlos möglich.<br />
Die Aachener arbeiten etwa mit Australien<br />
eng zusammen, mit Namibia, Jordanien<br />
und vielen weiteren Ländern. Und wer<br />
sein Studienvorhaben vor seinem Auslandsaufenthalt<br />
mit einem Professor abspricht,<br />
kann sich sein Austauschsemester<br />
erleichtern. „Mit mangelndem Anerkennungswillen“,<br />
sagt Nathalie Kanj, „haben<br />
wir hier überhaupt kein Problem.“<br />
Die sichtbaren Erfolge der Internationalisierungsstrategie<br />
erfreuen besonders<br />
Professor Helmut Jakobs, den Prorektor<br />
für Lehre und Studium der Aachener Fachhochschule.<br />
Ein jährlicher internationaler<br />
Tag wird ab 2010 noch mehr Lust auf<br />
das Ausland wecken. Und die FH macht<br />
sich zugleich fit für Bewerber, die für ein<br />
Studium nach Deutschland kommen:<br />
Dazu hat die FH Aachen ein eigenes<br />
Freshman-Institut gegründet, das auf dem<br />
Campus in Jülich seinen Sitz hat. „Damit<br />
zielen wir besonders auf die Studieren- RR