Grundkurs Informatik Aufgabensammlung mit Lösungen Teil 1
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Aufgaben und <strong>Lösungen</strong> 1-85<br />
Axiom 1: Kommutativität<br />
Axiom 2: Assoziativität<br />
Axiom 3: Absorption<br />
Axiom 4: Existenz des Null- und Einselements und Verknüpfung da<strong>mit</strong><br />
Ein Verband heißt distributiver Verband, wenn außerdem die Distributivgesetze gelten.<br />
Ein Verband heißt ein komplementärer distributiver Verband, wenn zusätzlich komplementäre<br />
Elemente eingeführt werden. Ein komplementärer distributiver Verband wird<br />
auch als Boole’scher Verband bezeichnet.<br />
Wählt man als Verknüpfungen und , und identifiziert man das zu a komplementäre<br />
Element <strong>mit</strong> a, so erkennt man, dass der Aussagenlogik die algebraische Struktur eines<br />
Boole’schen Verbandes zu Grunde liegt. Wie man leicht zeigen kann, lassen sich insbesondere<br />
die logischen Verknüpfungen Implikation, Äquivalenz und Exklusiv-Oder auch<br />
durch Konjunktion, Disjunktion und Negation ausdrücken, so dass man tatsächlich <strong>mit</strong> den<br />
beiden zweistelligen Verknüpfungen und auskommt.<br />
e) Venn-Diagramme dienen in der Mengenlehre zur anschaulichen, grafischen Darstellung<br />
der Verknüpfung von Mengen. Es gibt eine strukturelle Übereinstimmung (Isomorphie) der<br />
Mengenlehre <strong>mit</strong> der Aussagenlogik: „oder“ entspricht „Vereinigung“, „und“ entspricht<br />
„Durchschnitt“ und „nicht“ entspricht „Komplementbildung“. Deswegen hat man auch die<br />
an die Symbole der Mengenoperationen erinnernde Schreibweise und für die logischen<br />
Verknüpfungen „oder“ und „und“ eingeführt. Wegen dieser Isomorphie lassen sich<br />
auch logische Verknüpfungen durch Venn-Diagramme anschaulich darstellen, wie die folgende<br />
Abbildung zeigt:<br />
a) A B<br />
b)<br />
A B<br />
c) A B<br />
a) Schnittmenge A B der Mengen A und B, entsprechend der logischen UND-Verknüpfung.<br />
b) Vereinigungsmenge A B der Mengen A und B, entsprechend der ODER-Verknüpfung.<br />
c) (A B) (/A /B), entsprechend der XOR-Verknüpfung.<br />
f) Wendet man die Boole’sche Algebra auf die Analyse und Synthese von digitalen Schaltungen<br />
an, so identifiziert man „wahr“ bzw. 1 <strong>mit</strong> dem Zustand „Spannung vorhanden“ und<br />
„falsch“ bzw. 0 <strong>mit</strong> dem Zustand „Spannung nicht vorhanden“. Die Boole’sche Algebra<br />
wird dann als Schaltalgebra bezeichnet und Funktionen von Wahrheitswerten als Schaltfunktionen.<br />
Präziser spricht man von n-stelligen binären Schaltfunktionen f(x1, x2,... xn) <strong>mit</strong><br />
den Variablen x1, x2,... xn, da die Argumente xi nur die beiden Werte 0 und 1 annehmen<br />
können. Sowohl Definitionsbereich als auch Wertebereich sind also auf die Werte {0,<br />
1} beschränkt, es gibt daher nur 2 2n n-stellige binäre Schaltfunktionen, die sich wegen der<br />
Endlichkeit von Definitions- und Wertebereich immer in Form von endlichen Wahrheitstabellen<br />
angeben lassen.<br />
Die bereits eingeführten logischen Verknüpfungen kann man demnach auch als ein- und<br />
zweistellige Schaltfunktionen auffassen. Alle 4 einstelligen und alle 16 zweistelligen<br />
Schaltfunktionen sind so<strong>mit</strong> bereits in Form logischer Verknüpfungen oder Wahrheitsfunktionen<br />
eingeführt worden.<br />
Allgemein lässt sich eine Schaltfunktion als „schwarzen Kasten“<br />
<strong>mit</strong> einem Ausgang und einem oder mehreren Eingängen<br />
darstellen:<br />
e1<br />
e2<br />
.<br />
.<br />
.<br />
en<br />
n-stellige Schaltfunktion<br />
g) Das Boole’sche Normalform-Theorem liefert eine einfache Möglichkeit, aus der Wahrheitstabelle<br />
einer Schaltfunktion die Schaltfunktion selbst zu konstruieren. Zur Herleitung<br />
des Boole’schen Normalform-Theorems geht man von folgender Identität aus, die sich<br />
aus den Gesetzen des Boole’schen Verbandes ergibt:<br />
a