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Kulturbericht 2007: Bundesdenkmalamt

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Oberösterreich<br />

Neben den bekannten Kategorien Kirchen, Klöster, Burgen, Ruinen und Schlösser wurden<br />

<strong>2007</strong> auch eine Reihe anderer Denkmale instand gesetzt, restauriert oder einer allgemeinen<br />

Nutzung zugeführt. Im Museumsbereich waren es die Restaurierung des Steinfrieses des<br />

OÖ Landesmuseums Francisco Carolinum und als Beispiel in der Region das Museum für<br />

Hans Schnopfhagen in Oberneukirchen. In diesem Objekt wurde auch eine Landesmusikschule<br />

eingerichtet, eine in Oberösterreich sehr bedeutende Institution, der die Revitalisierung<br />

einer großen Zahl von Denkmalen zu verdanken ist.<br />

In der Kategorie Theater erbrachte die Instandsetzung des Innenraumes der Linzer<br />

Kammerspiele als Beispiel einer behutsamen Restaurierung ein gutes Ergebnis. Der Raum<br />

entstand 1957 nach einem Projekt des Architekten Clemens Holzmeister. In den spielfreien<br />

Monaten erfolgte die Restaurierung des Zuschauerraumes. Unter Beachtung der Anforderungen<br />

eines zeitgemäßen Theaterbetriebes wurden die Intentionen des Architekten Clemens<br />

Holzmeister hinsichtlich Raumwirkung, Materialität und Farbgebung wieder sichtbar<br />

gemacht und Neuerungen sorgfältig in die Raumschale eingebunden.<br />

Im Bereich von Gesundheit und Tourismus konnte in Bad Ischl das Kurmittelhaus<br />

restauriert werden. Auch der Ursprungsbau des Kurortes Bad Ischl, die<br />

klassizistische Trinkhalle, wurde einer denkmalgerechten Generalinstandsetzung<br />

mit neuem Nutzungsprofil unterzogen. Die nötigen funktionellen Verbesserungen<br />

erfolgten unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Anliegen.<br />

Die Herausforderung bestand darin, sowohl die Authentizität der Architektur<br />

der 1930er-Jahre zu wahren als auch ein für den modernen Kurbetrieb ansprechendes<br />

Ambiente zu schaffen.<br />

Für ein Sorgenkind, das ehemalige Schloss Wesenufer an der Donau, konnte<br />

durch eine soziale Nutzung eine neue Funktion gefunden werden. Zu nennen ist<br />

im Bereich des sozialen Wohnbaus die ehemalige Arbeitersiedlung in Plöcking,<br />

St. Martin im Mühlkreis, die nach langem Leerstand für Wohnzwecke adaptiert wurde.<br />

Ein erfreuliches Beispiel für eine wichtige, aber wenig repräsentierte Denkmalkategorie.<br />

In Mondsee wurde der Innenraum der Filialkirche Mariahilf durch eine weiße Farbgebung<br />

wieder in den Zustand der barocken Entstehungszeit versetzt. Durch die Restaurierung<br />

der Einrichtung aus der Werkstatt des bedeutenden Barockbildhauers Meinrad<br />

Guggenbichler konnten die ästhetischen Feinheiten der barocken Farbfassungen wiedergewonnen<br />

werden.<br />

Salzburg<br />

Neben der Begleitung zahlreicher Umbau- und Restaurierungsmaßnahmen von Profan-<br />

und Sakralbauten spielte <strong>2007</strong> hinsichtlich denkmalpflegerischer Großprojekte die Landeshauptstadt<br />

eine wesentliche Rolle. Im Zentrum der denkmalpflegerischen Überlegungen<br />

stand die künftige Oberflächengestaltung des Residenzplatzes. Im Vorfeld der geplanten<br />

neuen Oberflächengestaltung wurde der Platz archäologisch untersucht. Die Grabungsergebnisse<br />

beweisen eine Nutzung seit römischer Zeit. Beispielhaft sei eine Münze des 10. Jh.<br />

angeführt, die mit anderen zeitgleichen Artefakten einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis<br />

einer bislang nur spärlich im Fundmaterial vertretenen Zeitphase leistet. Mit der unter<br />

archäologischer Begleitung erfolgten Freilegung der originalen, jedoch nur noch in Teilen<br />

vorhandenen, barocken Flusssteinpflasterung konnte genauere Kenntnis über das barocke<br />

Platzkonzept gewonnen werden.<br />

Die dringend erforderliche Schadensbehebung an den Fassaden des Süd- und Nordturms<br />

des Salzburger Doms wurde fortgesetzt. In der Alten Residenz bildeten Restaurierungsvorhaben<br />

im Kaisersaal, im Blauen Salon und in der Schönen Galerie einen Schwerpunkt.<br />

Die seit Jahren laufende Restaurierung wurde <strong>2007</strong> in zwei hochbarocken Sälen<br />

fortgesetzt. Das Spiegelgewölbe des Kaisersaales konnte von Leimfarbschichten befreit<br />

und der zarte Bandlwerkstuck freigelegt werden. Die Schöne Galerie wurde mit ihrer aufwändigen<br />

Nischenarchitektur, den Marmorverkleidungen und Böden und dem Rottmayr-<br />

Deckenfresko restauriert.<br />

Bad Ischl, Bahnhofstraße 1,<br />

Kurmittelhaus<br />

Funde Salzburg,<br />

Residenzplatz<br />

Salzburg, Alte Residenz,<br />

Kaisersaal, Schöne Galerie<br />

<strong>Kulturbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

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