12•reporte h r e n a m t l i c h m i t a r b e i t e nEin Herz für Arme ...... und Sinn für Humor»methusalem« sammelt weiterEinen neuen Frühling erlebten die zwei verwitweten Emil und BertiTrummer bei ihrer Heirat vor 19 Jahren − und die Geburt einer Vision.»Strickereiunternehmen« 140 Frauen engagiertAus Alt mach Neu Das Spezialgebiet des Trummer EmilDreamteam An der Arbeit und beim »Zvieri«Tatendrang kann nahezu unsterblichsein. In Frutigen, einem Dorf in denSchweizer Alpen, präsentiert er sichin weit fortgeschrittenem Alter: »Bertiist 85, ich werde 93. Bin noch rechtgut dran und danke dem Herrgott,dass ich noch auf der Welt sein darf,um etwas für arme Leute zu tun.«Hehrer UnternehmergeistEmil, in erster Ehe ungewollt kinderlos,hatte ein Kieswerk aufgebaut. Trompeteteer vor 80 Jahren als Jüngsterin der Heilsarmee, bläst er noch heuteden Es-Bass. Es gibt nicht viele Winkelder Welt, die er nicht bereist, in Super8gefilmt hat und heute noch Publikumpräsentiert. Emils Kinderwunsch wurdeüber Erwarten erfüllt: Die Heirat <strong>mit</strong>Berti machte ihn auf einen Schlag zum»Familienunternehmer«, 7-fachen Vaterund 11-fachen Grossvater.Es begann in MoskauMan kann im Alter die Füße hochlagern,die Zeit <strong>mit</strong> Kartenspiel oderbeim Kaffeekränzchen verbringen,Sinn gebende Maßnahmen ersinnen,den Fernseher strapazieren. Oder ...Emil berichtet: »Frisch verheiratet reistenwir nach Moskau und sahen vieleverarmte Menschen. Also ließen wirunsere Koffer samt Kleidern gleichda. Zuhause wollten wir eine einmaligeKleidersammlung machen; dochda<strong>mit</strong> begann unsere Sammelleidenschaft.Die Not in den Armenviertelnim Osten ist so groß, dass wir einfachnicht mehr anders konnten.«»Als eine Schuhhandlung liquidiertwurde«, ergänzt Berti, »erstand Emileinige Autoladungen Schuhe. Es folgtedie Liquidation eines Kleiderladensin Spiez. Es ergab sich einfach so; wirkonnten nicht mehr aufhören. Es wurdenimmer mehr Kleider gebracht.Bertis »Strickereiunternehmen«Auf die Frage, was an dieser Arbeit ammeisten Freude macht, meint Berti:»Wir hörten, dass im Osten Leute erfrieren.Zusammen <strong>mit</strong> den Kleidernerhielten wir auch Wolle, wusstenaber da<strong>mit</strong> nichts anzufangen und versorgtensie im Estrich. Aber ich konntewegen der Wolle nicht mehr schlafen.So gab ich sie an Frauen weiter; unddiese begannen zu stricken … Es freutmich, dass heute 140 Strickerinnenehrenamtlich an der Arbeit sind.«Aus Alt mach NeuEmil begeistert besonders, dass er <strong>mit</strong>Schuhwerk Freude machen kann: »Eskommen viele Schuhe, saubere undschmutzige. Diese putze ich − bis vorKurzem <strong>mit</strong> Unterstützung eines alten,fast blinden Mannes, der halt manchmalauch die Sohlen <strong>mit</strong>poliert hat.Wir wollen, dass die Empfänger derSchuhe beim Auspacken in<strong>mit</strong>ten ihrerArmut ein bisschen Freude erleben.«Noch (fast) kein bisschen müdeEin Nachfolger-Ehepaar samt Teamunterstützt Emil seit Jahren, dasLager samt Sortierraum sind inzwischenaus dem Wohnhaus ausgelagert.Aber Berti, Emils »Sekretärin«,wirkt weiter, und er selbst sitzt <strong>mit</strong>seinen 93 Jahren noch fast täglich amSteuer: »… am Morgen eine Räumungin Adelboden ... Heimfahrt ... Mittagessen… am Nach<strong>mit</strong>tag Schuhe abholenin Kandersteg … So läuft das beiuns manchmal alle Tage. Und hm …manchmal machen wir auch Pause, jadas gibt’s auch. Aber solange wir nochmögen und können und der Herrgottuns Zeit, Kraft, Mut und Freudigkeitgibt, fahren wir weiter. So ist es.«Für <strong>AVC</strong> ist es ein Privileg, jährlich12 Lastwagenladungen <strong>mit</strong> insgesamt6000 Bananenkisten voll Kleider,Schuhzeug und Strickwaren, die vonFrutigens »Methusalem« samt Frauund engagiertem Team gesammelt, gereinigt,poliert, sortiert und fein säuberlichverpackt worden sind, abzuholenund in Richtung Osten weiterzuleiten.Andreas Rossel»Methusalem« sammelt weiterDas Filmporträt finden Sie unterwww.avc-de.org I www.avc-at.org
t u n e s i e n13Tod oder LebenOb in <strong>Deutschland</strong>, Österreich, Russland, inder Schweiz, den USA, oder sonst irgendwoauf der Welt − es ist überall das Gleiche:Wenn Andreas Berglesow von dem berichtet,was er erlebt hat, entscheiden sichMenschen, ihr Leben Gott anzuvertrauen.tunesien weiterhin im BlickfeldTunesien, das Land in dem die Revolution in Nordafrika begann,ist aus den Schlagzeilen verschwunden, aber nicht aus unseremBlick und dem Herzen von Gott. Die im wahrsten Sinnedes Wortes »wundervoll« begonnene Arbeit wird fortgesetzt.Gott hört zu, wenn wir beten! Im letzten<strong>AVC</strong>-report (S. 4: Besuch im Land der Revolution)haben wir aufgerufen, für offeneTüren im Flüchtlingscamp an der tunesischlibyschenGrenze zu beten. Nachdem diechristlichen Helfer von den Funktionärendes UN World Food Programms anfänglichaus dem Lager geworfen worden waren,hat das bewährte christliche HilfswerkACT erneut die Erlaubnis erhalten, im Lagerzu arbeiten. Und was absolut genialist: Weil die physischen Bedürfnisse derFlüchtlinge jetzt durch die Versorgung derUNO gut abgedeckt sind, hat das christlicheTeam nun die Kapazitäten frei, sich um sozialeKontakte zu kümmern. Es organisiertSport- und andere Freizeitaktivitäten, wasgroßartige Möglichkeiten für persönlicheGespräche, u.a. über den Glauben eröffnet.Dringend gesucht!Helfer für Kurzzeiteinsätzevon ein bis zwei Wochen. Voraussetzungensind eine große Flexibilität undSprachkenntnisse (Englisch, Französischund/oder Arabisch). Interessentenerhalten mehr Infos direkt bei <strong>AVC</strong>Schweiz.Andreas war fünf Stunden tot, nach einemschweren Autounfall in Sibirien. Eine Begegnung<strong>mit</strong> Jesus gab ihm sein Leben zurück,veränderte es und prägte eine starkeÜberzeugung: Der Himmel ist real – auchdie Hölle. Diese Botschaft gibt er liebevoll,aber kompromisslos weiter. Viele werdennachdenklich und ziehen Konsequenzen.Die Meinung ist verbreitet, dass die BevölkerungWesteuropas gegenüber derguten Nachricht von Jesus »dicht« wäre.Das »Pflaster sei hart« und Evangelisationkaum möglich. Doch das Beispiel von Andreasbelegt eine andere Ausgangslage:Nicht das Pflaster ist zu hart, sondern unsereBotschaft vielleicht zu weich. Wo dasEvangelium ohne Abstriche weitergegebenwird, kann es seine lebensveränderndeund -rettende Kraft entfalten. A.H.Die Audio-CD »Ich war fünf Stunden tot« kann bei<strong>AVC</strong> bezogen werden. Eine Video-DVD ist in Produktion.Bruno Wacker