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mit gebundenen händen - AVC Deutschland: Aktion für verfolgte ...

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löst eine Schockwelle aus − bis hinein ins Parlament. DieMeinung der Mehrheit ist klar: Diese Christen müssen umgebrachtwerden. Einige wenige wollen die Afghanen vonSchuld entlasten und »nur« die für deren Abfall verantwortlichenausländischen Missionare töten. Ein Sturm bricht los.Der stellvertretende Parlamentspräsident fordert öffentlich,dass diese Christen aufzuspüren und zu töten seien.VerhaftungswelleIm Mai 2010 wird unter anderen auch Sayid Musa, meinFreund aus Kabul, verhaftet und ins Gefängnis geworfen.Es folgen endlose Verhöre, Demütigungen, Missbrauchund Misshandlungen. Er weiß, als ehemaliger Moslem hater kaum eine Chance, lebend herauszukommen. Umsoberührender ist, was er aus dem Gefängnis schreibt.Brief aus dem Gefängnis (Auszüge)»Brüder und Schwestern, erinnert Ihr Euch an die erstenJünger von Jesus? Sie wurden verfolgt, zersägt, geschlagen,den Löwen vorgeworfen, angeklagt und zum Tod verurteilt.Sie waren trotzdem voll Freude, weil sie ein Zielhatten: die Ewigkeit … Ich bin voll Hoffnung und bitte euch,haltet die Verfolgung geduldig aus und bleibt Jesus treubis ans Ende! Ich bitte euch, verkündigt die Nachricht vonJesus umso entschlossener. Betet weiter und gebt nichtauf! Ich bin jetzt bereit, meinem Gott alles zu geben: MeinLeben, meine Frau, meine Kinder und mein Eigentum unddie Verfolgung zu ertragen.Mein Ziel ist es, dass mein Gerichtsverfahren öffentlich abgehaltenwird. Dann kann ich Jesus, den Sohn Gottes derganzen Welt bekannt machen; ganz besonders dem afghanischenVolk. Denn was bedeutet es, ohne Jesus Christusin dieser Welt oder der nächsten zu leben ... NICHTS!«Um der befürchteten Ermordung von Sayids Familie vorzubeugen,haben wir sie nach Pakistan gebracht.Der Verhaftung entgangenAuch mein Name steht auf der Fahndungsliste; dochnoch ahne ich nichts davon. Ich erhalte einen Anruf aus<strong>Deutschland</strong>, ich solle dringend für eine Konferenz zurückkommen.Das passt mir überhaupt nicht. Ich sageab. Doch auch dieser Anrufer gibt nicht auf, bis ich einwillige.Zum Zeitpunkt der Anrufe hielt ich mich gerade inKabul auf und hatte außer ein paar Kleidungsstücken undmeinem Pass nichts bei mir. Während ich auf dem Flughafenwiderwillig nach <strong>Deutschland</strong> einchecke, brechenPolizisten meine Wohnung auf, um mich zu verhaften.Von den Taliban ermordetIn <strong>Deutschland</strong> erfahre ich, dass die Taliban in Nord-Afghanistanacht Christen ermordet haben. Wenige Tage späterfolgt die nächste Hiobsbotschaft: Die Polizei hat zwei meinerbesten Freunde aus H., Mohammad und Noor, samtzwei ausländischen Missionaren verhaftet. Auch <strong>mit</strong> diesenbin ich befreundet; wir haben zusammen gearbeitet. Icherfahre, dass die Geheimpolizei eine Liste <strong>mit</strong> Namen vonVerhaftungswelle Christen endlos verhört, gedemütigt, misshandeltChristen zusammengestellt hat − <strong>mit</strong> meinem zuoberst.Einen Tag später trifft die Meldung ein, dass ein weitererChrist, Ghol Anar, im Norden verhaftet worden ist. Inmeinen Gedanken tobt ein Sturm: Was wird noch allesgeschehen? Die Polizei nimmt Fragen der Religion sehrernst, und wenn es so weiter geht, werden sie alle unsereGeschwister umbringen.Zurückkehren oder nicht?Die Christen vor Ort haben mir nahegelegt, nicht zurückzukommen.So sitze ich hier fest und komme mir hilflosvor. Irgendwie wünsche ich, ihnen und Jesus im Gefängnisnahe zu sein. Ich kann von hier aus nur beten, E-Mailsschreiben und telefonieren. Manchmal bete ich <strong>mit</strong> ihnengemeinsam am Telefon für Afghanistan und die Christenim Gefängnis.Apostelgeschichte liveIch denke an eine Begebenheit in der Apostelgeschichte:Petrus sitzt im Gefängnis. Die Gemeinde betet für ihn, undGott öffnet die Gefängnistüren. Das gibt mir Hoffnung:Warum sollte sich nicht wiederholen, was damals geschehenwar?Nur ein paar Tage später werden die beiden Missionarefreigelassen, wenig später Mohammad und Noor undschließlich auch Sayid Musa.Sie berichten am Telefon, dass sie während der GefangenschaftJesus auf großartige Weise erfahren undanderen Gefangenen und wachhabenden Soldaten vonihm erzählt haben. Hätten sie ein Gesuch eingereicht,im Gefängnis predigen und Gottes Liebe weitergeben zudürfen, wäre das nie bewilligt worden. So aber warensie nicht zu stoppen.Für mich ist es ein großes Wunder, dass Mohammad, Noor,Sayid Musa und Gol Anar auf so unkonventionelle Weisedie Gelegenheit erhalten haben, in einem afghanischenGefängnis den christlichen Glauben weiterzugeben − undwieder freigekommen sind.Widerstand macht starkEin Nebeneffekt der Verfolgungswelle in Afghanistan ist,dass die christlichen Gemeinden stärker und lebendigergeworden sind als vorher. In zunehmender Form erlebensie Gottes Kraft. Jesus wirkt Wunder und lässt Afghanenseine Liebe spüren. Und er hat noch viel mehr vor <strong>mit</strong> diesemLand: Er wird dort Geschichte schreiben − eine Geschichteohne Ende.A. A.

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