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18<br />
ner möglichen höheren Anfangsinvestition<br />
bei Berücksichtigung der<br />
Lebenszykluskosten gegenüber<br />
herkömmlichen Technologien als<br />
langfristig wirtschaftlicher herausstellen<br />
kann. Dies vor allem, wenn<br />
auch üblicherweise in der Kostenrechnung<br />
nicht erfasste Einflussgrößen<br />
berücksichtigt werden. Für<br />
die Berücksichtigung von Lebenszykluskosten<br />
sind die Kosten eines<br />
Produktes über all seine Lebensphasen<br />
(vom Erwerb bis zur Entsorgung)<br />
zu analysieren.<br />
Temperaturabgesenkter Asphalt ist<br />
sicherlich eine Innovation, die unter<br />
diese Selbstverpflichtung fällt.<br />
Ein entsprechender Hinweis bei<br />
der Angebotsabgabe könnte ein<br />
weiterer Schritt hin zur größeren<br />
Akzeptanz dieser Technik sein.<br />
Auswirkungen<br />
von REACH auf<br />
den Einbau von<br />
Walzasphalt<br />
Die europäische Binnenmarktrichtlinie<br />
REACH (Registration, Evaluation,<br />
Authorisation and Restriction<br />
of Chemicals) fordert die Registrierung<br />
aller Stoffe mit einer Produktion<br />
über 1.000 Tonnen pro Jahr<br />
bis zum 1. Dezember 2010. Mit dieser<br />
Registrierung muss jeder Hersteller<br />
Grenzwerte (DNEL, Derived<br />
No Effect Level) und Schutzmaßnahmen<br />
für den Arbeitsschutz,<br />
den Umweltschutz, den Gewässerschutz<br />
usw. angeben.<br />
Dies bedeutet u.a., dass auch von<br />
den Bitumenherstellern ein DNEL<br />
für Emissionen aus Bitumen ange-<br />
geben werden muss. Noch offen<br />
ist, ob dieser DNEL wie der alte<br />
Deutsche Grenzwert auf Basis von<br />
Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen<br />
aufgestellt wird. Denkbar wären<br />
auch andere DNEL wie ausschließlich<br />
der Aerosolanteil der<br />
Emissionen aus Bitumen oder eine<br />
ganz andere Bezugsgröße.<br />
Nach mehreren Gesprächen mit<br />
Eurobitume, dem europäischen<br />
Verband der Bitumenhersteller,<br />
gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit,<br />
dass sich der DNEL auf<br />
Dämpfe und Aerosole aus Bitumen<br />
beziehen wird. Offen ist die<br />
Höhe des DNEL. Die Ergebnisse<br />
der Rattenstudie des Fraunhofer-<br />
Instituts (s. Kapitel „Ratteninhalationsstudie“)<br />
legen einen deutlich<br />
unter 10 mg/m 3 liegenden Wert<br />
nahe. Dies ist vor allem dadurch<br />
bedingt, dass die Konzentration,<br />
bei der bei den Ratten irritative Effekte<br />
der Atemwege festgestellt<br />
wurden, auf den Menschen umge-<br />
Exposition in mg/m 3<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Temperaturabgesenkte Asphalte<br />
rechnet werden müssen. Hierbei<br />
werden üblicherweise Extrapolationsfaktoren<br />
berücksichtigt, etwa<br />
ein Faktor von 100. Bei den Ratten<br />
zeigten sich bei 20 mg/m 3 Effekte,<br />
bei 4 mg/m 3 keine Effekte mehr.<br />
Die Bitumenhersteller warten daher<br />
auf die Ergebnisse der Humanstudie<br />
Bitumen (S.30/31). Die<br />
Ergebnisse dieser Studie am Menschen<br />
lassen unter Umständen<br />
die Ermittlung eines DNEL zu,<br />
ohne entsprechende Extrapolationsfaktoren<br />
berücksichtigen zu<br />
müssen.<br />
Grundsätzlich liegt aber die Vermutung<br />
nahe, dass der DNEL, wenn<br />
er denn auf Dämpfe und Aerosole<br />
bezogen wird, unter 10 mg/m 3 liegen<br />
wird.<br />
Falls diese Annahmen zum Tragen<br />
kommen, könnte der temperaturabgesenkte<br />
Einbau von Walzasphalt<br />
die Lösung sein.<br />
Zapfer Bohlenführer Glätter<br />
konventionell temperaturabgesenkt<br />
Abbildung 8:<br />
Expositionen beim konventionellen und temperaturabgesenkten maschinellen<br />
Einbau von Gussasphalt (95 %-Werte der Datenkollektive)