Berlin/ Worms, 06.09.2012 - GBS-Selbsthilfegruppe Sinsheim e.V.
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Fit durch die Jahreszeit<br />
Manche Menschen scheinen<br />
tatsächlich nie krank zu<br />
werden. Bis in hohe Alter<br />
bleiben sie gesund und<br />
munter. Und sogar jede<br />
Erkältungswelle geht spurlos<br />
an ihnen vorbei. Wie<br />
kann das sein? Dieser Frage<br />
ist Gene Stone nachgegangen.<br />
Er hat fünfundzwanzig<br />
Personen befragt, die<br />
sich über eine ausgezeichnete<br />
Gesundheit freuen<br />
können. Und diese geben<br />
ihre Geheimnisse preis.<br />
Manchmal ist es ein Nahrungsergänzungsmittel wie Bierhefe<br />
oder Vitamin C, oder auch die Nutzung von Heilpflanzen.<br />
Es kann auch ein bestimmtes Ernährungskonzept sein, bei<br />
dem es gilt sich kalorienarm zu ernähren oder auf tierische<br />
Produkte zu verzichten. Auch Bewegung bringt Gesundheit,<br />
durch Dehnübungen oder auch ein Lauftraining. Bestimmte<br />
Orte, genannt Blue Zone, versprechen eine höhere Lebenserwartung.<br />
Für mache ist es die Einhaltung bestimmter Hygieneregeln,<br />
für andere der Verzicht auf übermäßige Sauberkeit.<br />
Dem einen tut ein Mittagsschläfchen gut, dem anderen die<br />
kalte Dusche am Morgen. Der Autor hat die Gesundheitstipps<br />
überprüft, so dass man dem Buch auch entnehmen<br />
kann, inwieweit der Erfolg der Ratschläge durch medizinische<br />
Forschungsergebnisse belegt werden kann. Manchmal sind<br />
es aber auch sehr persönliche Tipps, die als hilfreich empfunden<br />
werden, ohne dass sich eine fundierte Erklärung dafür<br />
finden lässt. Alle hier vorgestellten Personen verfolgen also<br />
sehr verschiedene Gesundheitskonzepte. Sie haben aber eins<br />
gemeinsam. Sie sorgen gut für sich und tun aktiv etwas für<br />
ihre Gesundheit. Wird man selbst immer wieder von gesundheitlichen<br />
Problemen geplagt, kann man sich umsehen und<br />
Ratschläge, die einem vorteilhaft für die eigene Gesundheit<br />
erscheinen, ausprobieren. Auch der Autor hat das getan und<br />
dies und jenes ausprobiert, einiges übernommen und anderes<br />
nicht. Auch wenn man selbst über eine gute Gesundheit<br />
verfügt, kann man sich von dem Buch inspirieren lassen. Es<br />
ist immer wieder interessant zu lesen, wie andere Menschen<br />
es mit ihrer Gesundheit halten. Eigenverantwortung zu übernehmen,<br />
scheint in jedem Fall hilfreich zu sein.<br />
Rezension von Heike Rau<br />
16 | <strong>GBS</strong>-Magazin 10/2012<br />
Buchvorstellung<br />
„Warum manche Menschen nie krank werden<br />
und wie auch Sie in Zukunft gesund bleiben“ von Gene Stone<br />
LESEPROBE<br />
Luigi Cornaro kam um 1460 als Sprössling einer reichen<br />
venezianischen Adelsfamilie zur Welt. Ganz wie es sich in<br />
der Epoche der Renaissance für einen italienischen Adeligen<br />
gehörte, führte auch Cornaro ein ausschweifendes Leben<br />
und schwelgte in Luxus und Überfluss. Er trug Gewänder<br />
aus importierter Seide, saß bei Turnieren und Paraden auf<br />
einem kostspieligen Logenplatz und aß, wann immer ihm<br />
der Sinn danach stand und wonach es ihn gerade gelüstete.<br />
Das Leben eines Adligen drehte sich zur damaligen Zeit fast<br />
ausschließlich um Vergnügungen. Man vertrieb sich die Zeit<br />
mit sportlichen Wettkämpfen, intellektuellen Diskussionen<br />
und natürlich mit üppigen Speisen. Für einen Aristokraten<br />
war es durchaus üblich, den Tag mit einem opulenten Frühstück<br />
zu beginnen, sich danach ein wenig dem Geschäftlichen<br />
zu widmen und anschließend ein zweites Frühstück<br />
einzunehmen. Danach vergnügte er sich beispielsweise<br />
bei einem Pferderennen oder war mit dem Dogen (damals<br />
das Oberhaupt der Republik Venedig) verabredet, um über<br />
politische Angelegenheiten zu diskutieren. Spätestens dann<br />
war es Zeit für eine weitere Mahlzeit, nach der er sich zu<br />
einem Verdauungsschlaf niederlegte, um erfrischt und ausgeruht<br />
vielleicht zu einer abendlichen Tanzveranstaltung zu<br />
gehen, bei der selbstverständlich reichlich Speis und Trank<br />
aufgetischt wurden. Wohlhabende Menschen wie Cornaro<br />
nahmen üblicherweise vier bis fünf überaus üppige Mahlzeiten<br />
pro Tag zu sich. Opulente Festgelage waren immer<br />
auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Gäste zu beein-<br />
drucken, und so wurden besonders gerne Speisen kredenzt,<br />
deren Zutaten kostspielig waren (wie Zucker) oder<br />
schwer erhältlich (wie Spargel, der außerhalb der Saison aus<br />
dem Ausland herbeigeschafft werden musste). Der folgende<br />
Speiseplan zeigt, welche ausgefallenen Köstlichkeiten<br />
bei einem venezianischen Festmahl zu Lebzeiten Cornaros<br />
aufgetischt wurden:<br />
Nach Rosenblüten duftendes Wasser<br />
(zum Waschen der Hände)<br />
Gebäck aus Pinienkernen und Zucker<br />
Kuchen mit Mandeln und Zucker (eine Art Marzipan)<br />
Spargel<br />
Würstchen und Fleischklößchen<br />
Gebratenes Rebhuhn mit Soße<br />
Vergoldete und versilberte ganze Kalbsköpfe<br />
Kapaun und Täubchen sowie Würste, Schinken und