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Verbreitung und Phänologie der Libellen Baden ... - INULA

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52Holger Hunger, Franz-Josef Schiel & Bernd KunzCoenagrion ornatum (Selys, 1850)Kurzbeschreibung des Lebensraums: Coenagrion ornatum besiedelt langsamdurchflossene, sonnige Abschnitte von Gräben <strong>und</strong> Bächen mit krautigerWasservegetation <strong>und</strong> schlammigem Gr<strong>und</strong>. Eines <strong>der</strong> beiden baden-württembergischenVorkommen befindet sich an einem rasch fließenden, mitBetonsohlschalen ausgelegten Wiesengraben (KUNZ 2001b). Nähere Untersuchungendieses Lebensraumes zeigten (BK unpubl.), dass sich die Larvendort an nur wenigen geeigneten Bereichen entwickeln können, die zudemdurch die Dynamik des Baches weniger werden.Nachweise: Die wenigen F<strong>und</strong>orte von C. ornatum am Oberrhein <strong>und</strong> imDonauried an <strong>der</strong> bayerischen Grenze sind schon seit über einem Jahrzehnterloschen (STERNBERG & BUCHWALD 1999). Bei den Ende <strong>der</strong> 1980er-Jahre beiWaldkirch beobachteten Exemplaren handelte es sich vermutlich um Vermehrungsgäste(B. Schmidt, pers. Mitt.). H. Borsutzki gab die Art 1987 für das«Langenauer Moos, Ostteil, Landesgrenzgraben» in recht hohen Ab<strong>und</strong>anzenan. F<strong>und</strong>orte im Kraichgau, am Fe<strong>der</strong>see <strong>und</strong> im Bodenseebecken aus demZeitraum vor 1950 blieben in <strong>der</strong> Karte unberücksichtigt (siehe dafür STERN-BERG & BUCHWALD 1999). Das <strong>der</strong>zeitige Hauptvorkommen wurde 1995 entdeckt(KUNZ 2001b, 2002); ein weiteres, individuenschwaches Vorkommenfand BK 2004 durch gezielte Nachsuche etwa 9 km südlich davon.Situation: Die vor allem in Südosteuropa verbreitete Art wird als 'vom Aussterbenbedroht' mit dem Zusatz 'randlich einstrahlend' eingestuft. Die zweiaktuellen Vorkommen werden als Ausläufer <strong>der</strong> bayerisch-fränkischen Populationenangesehen. Beide Entwicklungsgewässer sind stark anthropogenbeeinflusst <strong>und</strong> wahrscheinlich erst in den letzten beiden Jahrzehnten besiedeltworden. Coenagrion ornatum hat demnach das Potential, neue Gewässererfolgreich zu besiedeln. Hauptsächlich fehlende bzw. nicht vor <strong>der</strong> Flugzeitausgeführte Mahd hin<strong>der</strong>t die Art vermutlich an einer weiteren Ausbreitung,da es – aus menschlicher Sicht – durchaus geeignete Gewässer gibt.Höhenverbreitung: Die aktuellen F<strong>und</strong>orte im Neckar-Tauberland liegen in390 <strong>und</strong> 450 m üNN; die verwaisten Fortpflanzungsgewässer am Oberrheinlagen auf 101 <strong>und</strong> 160 m üNN.Phänologie: Die Hauptflugzeit liegt im Juni <strong>und</strong> Juli. Den bisher frühesten<strong>und</strong> spätesten Nachweis erbrachte BK am Rohrbach (MTB 6726): 30.05.2004sowie 01.08.1996.Rote Liste Bestand Trend langfristig Trend kurzfristig Gefährdungsfaktoren RL2005 RL1995<strong>Baden</strong>-Württemberg 3 / es > DINF 1r 1Oberrheingraben a > . 0 0Schwarzwald . . . . . .Neckar-Tauberland/Hochrhein es > DINF 1r 1Schwäbische Alb . . . . . .Alpenvorland a > . 0 0Libellula Supplement 7: 15-188

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