Das Gemeinschaftsstadtwerk
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Das Gemeinschaftsstadtwerk
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<strong>Das</strong> <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong><br />
GESCHÄFTSBERICHT<br />
2009
Kennzahlen<br />
Auf einen BlicK<br />
Energiemengen 2008 2009<br />
Stromabgabe GWh 662 629<br />
Gasabgabe GWh 1.772 1.724<br />
Wärmeversorgung 2008 2009<br />
Wärmeabgabe GWh 21,7 21.4<br />
Eingebaute Zähler Anzahl 176 190<br />
Leistung kW 9.889 11.470<br />
Wasserversorgung Engelskirchen 2008 2009<br />
Wasserverkauf Tm 3 846 810<br />
Leitungsnetz einschließlich Hausanschlüsse km 262 263<br />
Eingebaute Zähler Anzahl 5.972 6.005<br />
Betriebsführung Wasser Marienheide 2008 2009<br />
Wasserverkauf Tm 3 562 562<br />
Leitungsnetz einschließlich Hausanschlüsse km 179 180<br />
Eingebaute Zähler Anzahl 3.898 3.970<br />
Betriebsführung Wasser Wiehl 2008 2009<br />
Wasserverkauf Tm 3 1.145 1.131<br />
Leitungsnetz einschließlich Hausanschlüsse km 328 329<br />
Eingebaute Zähler Anzahl 8.113 8.156<br />
Kaufmännische Dienstleistung Wasser Bergneustadt 2008 2009<br />
Wasserverkauf Tm 3 778 802<br />
Leitungsnetz einschließlich Hausanschlüsse km 138 138<br />
Eingebaute Zähler Anzahl 4.604 4.627<br />
Netzbetrieb Strom 2008 2009<br />
Durchleitungsmengen an Letztverbraucher Mio. kWh 752 687<br />
Ortsnetzstationen Stück 940 950<br />
Leitungsnetz einschließlich Hausanschlüsse km 2.575 2.595<br />
Netzanschlüsse Stück 38.566 38.650<br />
Eingebaute Zähler Stück 83.783 84.023<br />
Straßenbeleuchtung 2008 2009<br />
Kabelnetz inklusive Freileitung km 907 901<br />
Netzbetrieb Erdgas 2008 2009<br />
Durchleitungsmengen an Letztverbraucher Mio. kWh 1.797 1.746<br />
Übernahmestationen Stück 13 13<br />
Ortsregelanlagen Stück 115 115<br />
Versorgungsnetz einschließlich Hausanschlüsse km 1.850 1.854<br />
Netzanschlüsse Anzahl 37.858 38.036<br />
Eingebaute Zähler Anzahl 46.629 46.692<br />
Allgemeine Daten 2008 2009<br />
Konzessionsgemeinden Anzahl 10 10<br />
Fläche des Versorgungsgebietes km2 682 682<br />
Einwohner im Versorgungsgebiet Anzahl 232.368 230.413<br />
Investitionen Mio. € 5,5 8,4<br />
Stammkapital und Rücklagen Mio. € 32,1 32,1<br />
Mitarbeiter, die für AggerEnergie arbeiten Anzahl 186 186<br />
02
Inhalt<br />
INHALT<br />
Vorwort: <strong>Das</strong> <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong><br />
Netz: Energie für die Region<br />
Ausbildung: Für einen starken Nachwuchs<br />
Breitensport: Spiel‘ mit mir!<br />
Dorfleben: Wächter des Weihers<br />
Feuerwehr: Eine große Familie<br />
Kunst & Kultur: Im Verein für die Kultur<br />
Kirche & Jugend: <strong>Das</strong> Richtige tun<br />
Naturschutz: Imker aus Leidenschaft<br />
Schule: Harter Kern<br />
Wandern: Pionier auf dem Aggersteig<br />
Mitarbeiter: Vertrauen und Zusammenarbeit<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Lagebericht: <strong>Das</strong> Geschäftsjahr 2009<br />
Bericht des Aufsichtsrates | Bestätigungsvermerk<br />
03<br />
Seite 04|05<br />
Seite 06|07<br />
Seite 08|09<br />
Seite 10|11<br />
Seite 12|13<br />
Seite 14|15<br />
Seite 16|17<br />
Seite 18|19<br />
Seite 20|21<br />
Seite 22|23<br />
Seite 24|25<br />
Seite 26|27<br />
Seite 28|29<br />
Seite 30|37<br />
Seite 38|39
Vorwort der Geschäftsführung<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„TaTen sTaTT WorTe“:<br />
<strong>Das</strong> GemeinschafTssTaDTWerk<br />
ein Geschäftsbericht lebt hauptsächlich von<br />
Zahlen. Sie sagen klipp und klar, ob das vergangene<br />
Jahr erfolgreich war oder nicht. So<br />
gesehen, kann die AggerEnergie mit einem<br />
gewissen Stolz auf 2009 zurückblicken: Trotz<br />
schwieriger Lage aufgrund der globalen Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise sowie weiterer außergewöhnlicher<br />
Belas tungen verblieb ein gegenüber<br />
dem Vorjahr erhöhter Überschuss – eine gute<br />
Nachricht für die kommunalen Anteilseigner.<br />
Doch wie lauten die Geschichten hinter den<br />
Zahlen? Sie sind es, die Aufschluss geben über<br />
die Situation des Unternehmens – in der Vergangenheit,<br />
aber auch im Hinblick auf seine<br />
Entwicklung, auf die nähere Zukunft. So gesehen,<br />
hat die AggerEnergie 2009 ein sehr bewegtes<br />
Jahr erlebt, mit vielen einschneidenden<br />
Ereignissen, die über die zu berichtenden zwölf<br />
Monate hinausreichen.<br />
Um mit den angenehmeren Dingen zu beginnen:<br />
Wir konnten die Erdgaspreise für unsere<br />
Kunden um insgesamt 35 Prozent senken. Möglich<br />
wurde dies durch die so oft fälschlich kritisierte<br />
Ölpreisbindung: Die gefallenen Preise<br />
dieses Energieträgers verbilligten das Erdgas –<br />
und AggerEnergie gab diesen günstigen Effekt<br />
an ihre Kunden weiter. Im zweiten Halbjahr stiegen<br />
zwar die Rohölpreise wieder an; dennoch<br />
hielten wir die Erdgaspreise bis Jahresende stabil.<br />
An einer Erhöhung Anfang 2010 kamen wir<br />
Frank Röttger<br />
Der studierte Versorgungstechniker und Wirtschaftsingenieur<br />
startete 1991 seine Karriere bei der GVG Rhein-Erft. Seit Mitte<br />
1998 war er dort als Geschäftsführer tätig. Von der GVG<br />
Rhein-Erft wechselte Frank Röttger am 1. Oktober 2006 zur<br />
AggerEnergie. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.<br />
dann leider nicht mehr vorbei, allerdings von<br />
einem recht niedrigen Niveau aus. Generell bekam<br />
auch die AggerEnergie die Auswirkungen<br />
der schleppenden Konjunktur zu spüren: Der<br />
Absatz von Strom und Gas bei den Geschäftskunden<br />
ging spürbar zurück.<br />
Eine andere positive Nachricht des vergangenen<br />
Jahres benötigte einen längeren Anlauf: Bereits<br />
2008 war mit Hochdruck an der Zusammenführung<br />
der unterschiedlichen IT-Systeme der zur<br />
AggerEnergie fusionierten Unternehmen gearbeitet<br />
worden. Vollenden konnten wir das Projekt<br />
im April 2009. Seither werden alle Kundendaten<br />
von einem einheitlichen SAP-System verwaltet.<br />
Gleichzeitig haben wir damit bereits die spätestens<br />
zum 1.Oktober 2010 laut Energiewirtschaftsgesetz<br />
vorzunehmende Trennung von<br />
IT-Systemen des Netzes und des Vertriebs umgesetzt.<br />
Für unsere Kunden bedeutet dies –<br />
nach einigen Problemen – wieder eine klare und<br />
korrekte Rechnungslegung. Und für unsere Mitarbeiter<br />
eine Entlastung von vielen Umstellungsschwierigkeiten<br />
der Vergangenheit sowie Zusatzaufwänden<br />
im Zuge der Zusammenführung<br />
der IT-Systeme.<br />
Zu den weniger erfreulichen, dennoch wichtigen<br />
Erfahrungen des Geschäftsjahres zählte das Bild<br />
der AggerEnergie in der Öffentlichkeit: Es zeigte<br />
sich, dass es noch nicht bei allen Kunden verfestigt<br />
ist als das eines Unternehmens, das<br />
04<br />
nicht nur fair und zuverlässig Energie und Wasser<br />
liefert, sondern sich auch wie kein anderes<br />
in der Region vielfältig engagiert. Themen wie<br />
„Service-Probleme durch IT-Umstellungen“ und<br />
„Gaspreisklausel“ beeinträchtigten das Image<br />
des Unternehmens.<br />
Wir veranstalteten deshalb unter anderem Workshops<br />
mit Kunden, um ganz direkt deren Wünsche<br />
und Vorstellungen kennenzulernen. Ein<br />
Ergebnis ist ein Kombiprodukt für Strom und<br />
Gas, was wir seit Anfang 2010 anbieten. Weitere<br />
Resultate: Wir überarbeiteten unsere Kundenkorrespondenz,<br />
um die Schreiben kundenfreundlicher<br />
und verständlicher zu formulieren. Darüber<br />
hinaus haben wir auf unserer Homepage ein<br />
Dialog-Fenster geöffnet, in dieser Form in der<br />
Energiewirtschaft einmalig: In einem „Forum“<br />
können Kunden Fragen und Kritik zu allen Themen<br />
äußern. Sie werden in aller Öffentlichkeit<br />
von einer eigens hierfür eingesetzten Dialog-<br />
Managerin beantwortet. Und schließlich wurde<br />
2009 der Grundstein gelegt für eine breit angelegte<br />
„Produkt- und Imagekampagne“: Unter<br />
dem Motto „Taten statt Worte“ stellen sich die<br />
Mitarbeiter der AggerEnergie vor. Attraktive Angebote,<br />
umfangreiche Beratung und die Unterstützung<br />
von gemeinnützigen Initiativen in den<br />
Kommunen stehen im Mittelpunkt.<br />
Ganz im Sinne des Kampagnen-Mottos haben<br />
wir diesen Geschäftsbericht gestaltet: Wir zeigen,<br />
wie unsere Mitarbeiter sich für ihre Gemeinde,<br />
ihre Stadt engagieren. Ihre Betätigungsfelder<br />
sind so vielfältig wie die Region:<br />
Dorfverschönerung, Feuerwehr, Jugendsport,<br />
Schulförderung und vieles mehr. Überall packen<br />
wir in unserer Heimat dort mit an, wo ehrenamtlicher<br />
Einsatz gebraucht wird. Nach unserem<br />
Selbstverständnis ist die AggerEnergie das<br />
„<strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong>“ für alle Kommunen<br />
in der Region Oberberg und Overath. Wir liefern<br />
fair, sicher und zuverlässig Energie und Wasser,<br />
wir arbeiten intensiv für den Klimaschutz – und<br />
wir tragen mit unseren Mitteln zur Lebensqualität<br />
in den Kommunen bei. Eben „Taten statt<br />
Worte“.
„Unsere mitarbeiter strengen sich nicht nur für<br />
den Unternehmenserfolg an. Wie viele Bürger engagieren sie sich<br />
auch in ihrem privaten Umfeld: in Schule, Nachbarschaft, im<br />
Sportverein oder bei der Feuerwehr. Wo dies möglich ist, unterstützen<br />
wir sie darin – denn ohne Ehrenamt wäre unser Gemeinwesen<br />
viel ärmer.“ Frank Röttger, Geschäftsführer AggerEnergie<br />
05
netz<br />
Bergneustadt<br />
Fläche 38 km 2<br />
Einwohner 19.950<br />
Gasverbrauch 179.000 MWh*<br />
Stromverbrauch 93.000 MWh*<br />
Trinkwasserverbrauch 802 Tm 3<br />
Engelskirchen<br />
Fläche 63 km 2<br />
Einwohner 20.679<br />
Gasverbrauch 160.000 MWh*<br />
Stromverbrauch 77.000 MWh*<br />
Trinkwasserverbrauch 823 Tm 3<br />
Gummersbach<br />
Fläche 95 km 2<br />
Einwohner 52.710<br />
Gasverbrauch 503.000 MWh*<br />
Stromverbrauch 208.000 MWh*<br />
Marienheide<br />
Fläche 55 km 2<br />
Einwohner 14.277<br />
Gasverbrauch 105.000 MWh*<br />
Trinkwasserverbrauch 562 Tm 3<br />
Morsbach<br />
Fläche 56km 2<br />
Einwohner 11.846<br />
Gasverbrauch 63.000 MWh*<br />
Stromverbrauch 1.000 MWh*<br />
EnErgiE für diE rEgion<br />
diE AggErEnErgiE vErsorgt nEun städtE und gEmEindEn im obErbErgischEn KrEis<br />
sowiE diE stAdt ovErAth im rhEinisch-bErgischEn KrEis sichEr und zuvErlässig mit EnErgiE und zum tEil Auch mit<br />
trinKwAssEr. dAs vErsorgungsgEbiEt ErstrEcKt sich übEr 682 QuAdrAtKilomEtEr.<br />
Nümbrecht<br />
Fläche 72 km 2<br />
Einwohner 17.325<br />
Gasverbrauch 73.000 MWh*<br />
Overath<br />
Fläche 72 km 2<br />
Einwohner 27.146<br />
Gasverbrauch 189.000 MWh*<br />
Stromverbrauch 81.000 MWh*<br />
06
07<br />
Reichshof<br />
Fläche 115 km 2<br />
Einwohner 20.026<br />
Gasverbrauch 103.000 MWh*<br />
Stromverbrauch 4.000 MWh*<br />
Waldbröl<br />
Fläche 63 km 2<br />
Einwohner 19.918<br />
Gasverbrauch 99.000 MWh*<br />
Wiehl<br />
Fläche 53 km 2<br />
Einwohner 26.536<br />
Gasverbrauch 281.000 MWh*<br />
Stromverbrauch 109.000 MWh*<br />
Trinkwasserverbrauch 1.145 Tm 3<br />
*Absatz der AggerEnergie im Jahr 2009<br />
(gerundete Werte)
Theorie und Praxis „Es ist wichtig, dass die Unternehmen ihr Know-how in die<br />
berufliche Bildung einbringen, damit die Ausbildung junger Menschen nah an der betrieblichen<br />
Wirklichkeit bleibt.“ Reiner Weiser, Prüfer bei der IHK zu Köln, Mitarbeiter im Netzservice der AggerEnergie, Stabsfunktion Regulierung<br />
und Netzkoordination, Betriebsratsvorsitzender der AggerEnergie, Ausbildungsbeauftragter und Feuerwehrmann in Gummersbach<br />
08
Ausbildung<br />
FÜR EINEN STARKEN NACHWUCHS<br />
Mit Brief und IHK-Siegel: <strong>Das</strong> deutsche duale Ausbildungsmodell genießt in<br />
der Wirtschaft und im Ausland hohes Ansehen.<br />
Die duale Ausbildung in Deutschland ist ein<br />
Erfolgsmodell – nicht zuletzt dank der Praktiker<br />
aus den Unternehmen, die sich ehrenamtlich in<br />
den Prüfungsausschüssen der Industrie- und<br />
Handelskammern (IHK) engagieren. So wie<br />
Reiner Weiser, Mitarbeiter und Betriebsratsvorsitzender<br />
bei der AggerEnergie. Im Kammerbezirk<br />
Oberberg der IHK zu Köln begleitet der 46-Jährige<br />
künftige Anlagenmechaniker durch die<br />
Abschlussprüfungen. Dafür wird er von seinem<br />
Arbeitgeber in den beiden jährlichen Prüfungsphasen<br />
freigestellt. Die Mitglieder des IHK-Gremiums,<br />
in dem auch die Berufsschullehrer vertreten<br />
sind, führen die Aufsicht und bewerten<br />
schließlich die praktischen und theoretischen<br />
09<br />
Leistungen der Berufsanwärter. Als bei der<br />
Agger Energie 2007 der ers te Anlagenmechaniker,<br />
Einsatzgebiet Rohrsystemtechnik, seine Ausbildung<br />
aufnahm und Reiner Weiser zum Ausbildungsbeauftragten<br />
benannt wurde, bot sich der<br />
geprüfte Rohr netz meister an, auch in den IHK-<br />
Prü fungs aus schuss zu gehen. „<strong>Das</strong> ist eine gute<br />
Plattform, um Informationen zur Ausbildung zu<br />
bekommen“, so Weiser. Außerdem suche die<br />
IHK immer Freiwillige. Wer sich als Prüfer engagiert,<br />
bleibt stets auf dem neues ten Stand der<br />
Ausbildungsinhalte und steht im Austausch mit<br />
Fachkollegen aus anderen Betrieben. Vom Blick<br />
ihres Ausbilders über den Tellerrand profitiert vor<br />
allem der Nachwuchs selbst. Wenn eigene und<br />
fremde Azubis die Prüfung geschafft haben, ist<br />
auch Weiser froh. „Es ist schön, wenn man die<br />
Jungs da durchbekommen hat und sie aufs Leben<br />
loslassen kann.“ Als junger Mann habe er<br />
Maschinenschlosser und Schweißer gelernt und<br />
stelle fest, dass die theoretischen und praktischen<br />
Anforderungen in der gewerblichen Ausbildung<br />
sehr komplex geworden sind. Ausbilder<br />
und Berufsschullehrer „vom alten Schlag“ sollten<br />
das im Blick haben und müssten „manchen alten<br />
Zopf abschneiden“, so die Erfahrung des Agger-<br />
Energie-Mitarbeiters. Der Prüfungsausschuss bestimmt<br />
nicht über die Prüfungsinhalte – doch ein<br />
wenig Einfluss nehmen kann er schon. So machen<br />
Weiser und seine Fachkollegen auch schon<br />
mal Verbesserungsvorschläge, wenn sie den Eindruck<br />
haben, dass Prüfungsaufgaben nicht mehr<br />
so recht zur betrieblichen Wirklichkeit passen.<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Gummersbach<br />
Gummersbach ist unter den Kommunen in Oberberg mit rund 16 Prozent größter Anteilseigner<br />
der AggerEnergie. In der Kreisstadt befinden sich die Unternehmensverwaltung, der Vertrieb,<br />
der Netzservice und das Kundenzentrum in der City. Die Haushalte werden über ein<br />
Netz von rund 450 Kilometern Strom- und Gasleitungen versorgt. Beim Klimaschutz arbeiten<br />
die Stadt und der Partner AggerEnergie Hand in Hand. 2009 nahm das Unternehmen auf dem<br />
Rathaus und diversen Grundschulen Fotovoltaikanlagen in Betrieb. Weitere Anlagen folgten<br />
in 2010. Mit den Sonnenkraftwerken werden jährlich rund 140.000 Kilogramm CO 2 eingespart.<br />
Überdies zahlt der Betreiber eine flächenbezogene Pacht für die Dachnutzung an die<br />
Stadt. 2009 hat die AggerEnergie das Jubiläum „900 Jahre Gummersbach“, das Internationale<br />
Zirkuscamp, das Open-Air-Festival „Gummersbach rockt“ und den Stadtlauf gesponsert.
Breitensport<br />
An die Platte, fertig, los! Der Tischtenniskreis Oberberg will mit pfiffigen<br />
Aktionen schon Grundschulkinder für den Sport begeistern.<br />
Spiel' mit mir!<br />
Beim TTV Bielstein 04 werden schon mal Beine abgesägt<br />
und es wird wild in der Luft herumgeschlagen.<br />
Dann sind die Vereinsmitglieder so richtig in ihrem<br />
Element, genauer: Die kleinsten unter ihnen spielen<br />
auf tiefer gelegten Tischtennisplatten oder probieren<br />
erst einmal an Luftballons ihre Schläger aus. Für<br />
Petra Bösinghaus die reine Freude – die Vermessungstechnikerin<br />
in der Abteilung Netzservice der<br />
Agger Energie führt als „Patin“ Kinder an das Tischtennis<br />
heran. Zweimal in der Woche kommen die<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Wiehl<br />
Die Stadt Wiehl ist nach Gummersbach größter kommunaler Gesellschafter der AggerEnergie.<br />
Über ein Netz von insgesamt 800 Kilometern Strom- und Gasleitungen versorgt das Unternehmen<br />
die Kunden in Wiehl sicher und zuverlässig mit Strom und Erdgas – rund um die Uhr, an 365<br />
Tagen im Jahr. Die AggerEnergie ist darüber hinaus verantwortlich für 168 Strom-Ortsnetzstationen<br />
und 17 Gasdruckregel- und Messanlagen. Letztere entnehmen dem Ferngasnetz das stark<br />
verdichtete Erdgas, um es auf den erforderlichen Druck zu bringen, mit dem es in die Haushalte<br />
geliefert wird. Im Jahr 2000 übernahm das Unternehmen von der Stadt Wiehl die Betriebsführung<br />
für die Trinkwasserversorgung vor Ort. Im Ortsteil Alperbrück eröffnete 2002 auf Initiative<br />
der AggerEnergie die erste Erdgastankstelle im Oberbergischen Kreis. <strong>Das</strong> Unternehmen ist seit<br />
vielen Jahren ein verlässlicher Sponsor der renommierten Internationalen Wiehler Jazztage.<br />
10<br />
Jüngsten zum Zuge: „Die letzte halbe Stunde im<br />
Jugendtraining reservieren wir für sie. Dann widmen<br />
sich die Trainer individuell ‚ihren’ Patenkindern.“ Die<br />
47-Jährige spielt dann zum Beispiel einem fünfjährigen<br />
Mädchen ganz genau und regelmäßig den Ball<br />
auf dessen Vorhand, sodass es sich auf die richtige<br />
Technik dieses Schlages konzentrieren kann. „Am Anfang<br />
sind die meisten noch recht schüchtern, wenn<br />
sie mit ‚den Großen’ spielen sollen“, sagt Bösinghaus.<br />
„Schon bald kommen sie aber von selbst und<br />
fragen mit strahlenden Augen: Spielst Du mit mir?“<br />
Dann hat sie ihr Ziel erreicht: Kinder bereits im Grundschulalter<br />
für Tischtennis zu interessieren. Im Vorstand<br />
des Tischtenniskreises Oberberg unterstützt sie<br />
dabei die Breitensportbeauftragte Klaudia Discher.<br />
<strong>Das</strong> Gremium hat schon eine Menge bewegt: Kooperation<br />
mit der Handballakademie des VfL Gummersbach,<br />
mit der Gesamtschule Marienheide, und eine<br />
große Aktion mit zunächst 13 Grundschulen in Oberberg.<br />
Dort unterrichten eigens ausgebildete Trainer<br />
Tischtennis, um die Kinder für diesen Sport zu begeis<br />
tern. Die örtlichen Vereine beteiligen sich am Aufwand.<br />
Im Rahmen eines Schulfestes sind zudem<br />
Show-Wettkämpfe mit Mitgliedern des Zweit-Bundesligisten<br />
TTC Schwalbe Bergneustadt geplant. „Im Kreis<br />
läuft alles in die richtige Richtung“, freut sich die<br />
Technikerin. „Die Jugendförderung ist sehr erfolgreich,<br />
die Vereine profitieren davon.“ Nebenbei lernen die<br />
Kinder spielerisch soziales Verhalten und bewegen<br />
sich gesund. „Tischtennis ist ein sehr fairer Sport, das<br />
Verletzungsrisiko äußerst gering.“ <strong>Das</strong> weiß Petra Bösinghaus<br />
nur zu gut: Sie steht in der 1. Damenmannschaft<br />
des TTV Bielstein regelmäßig an der Platte.
„tischtennis kann man bis ins hohe Alter betreiben, es ist fair und gesund.<br />
Trotzdem ist es eine Randsportart, etwa im Vergleich zu Fußball. In Oberberg haben wir aber vor<br />
allem bei den Jugendlichen eine sehr gute Resonanz erreicht.“ Petra Bösinghaus, Vermessungstechnikerin<br />
beim Netzservice der AggerEnergie, Mitglied im Vorstand des Tischtenniskreises Oberberg und Mannschaftsführerin der 1. Damen-<br />
mannschaft des TTV Bielstein 04<br />
11
dorfleben<br />
Wächter des Weihers<br />
Ein Dorf wird nicht allein dadurch schöner, dass man auf den Grünpfleger<br />
wartet. Vielerorts greifen die Bürger selbst zu Schaufel und Besen – so wie die<br />
Nachbarschaft des Dorfweihers in Reichshof-Hunsheim.<br />
Björn Hombach ist ein zupackender Typ – und<br />
heimatverbunden: Ausbildung zum Netzmonteur<br />
Gas und Wasser bei der AggerEnergie, mit<br />
26 Jahren seinen Meister gemacht, geheiratet,<br />
Familie gegründet und in seinem Geburtsort<br />
Hunsheim ein Häuschen am alten Dorfweiher<br />
gekauft. Mit der parkähnlichen Grünanlage<br />
drumherum ist der Löschwasserteich so etwas<br />
wie der Dorfmittelpunkt in dem Ortsteil von<br />
Reichshof. Gehegt und gepflegt wird das gut<br />
2.000 m 2 große Grundstück, das der Gemeinde<br />
gehört, von den Hombachs und fünf weiteren<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Reichshof<br />
1975 schloss die AggerEnergie (damals Gasgesellschaft Aggertal) den ersten langfristigen Konzessionsvertrag<br />
mit Reichshof und hat seitdem das Gasversorgungsnetz in der größten Flächengemeinde<br />
Oberbergs auf heute 170 Kilometer, inklusive Hausanschlussleitungen, ausgebaut. Mit<br />
der Denklinger Verwaltung schloss der Energiedienstleister bereits 1999 sein erstes kommunales<br />
Wärme-Contracting. Die AggerEnergie übernahm die Investition in die neue energieeffiziente Heizungsanlage<br />
im Rathaus und sorgt für eine einwandfreie Betriebsführung rund um die Uhr, an<br />
365 Tagen im Jahr. 2009 spendete die Agger Energie statt Weihnachtspräsenten 1.500 Euro für<br />
das erste Kinder-in-Not-Haus in Oberberg, das von der Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft St. Josefshaus<br />
Reichshof-Eckenhagen betreut wird. <strong>Das</strong> Haus nimmt Kinder in seine Obhut, die wegen akuter<br />
Not und Bedrohung für Leib und Leben aus ihren Familien geholt werden müssen.<br />
12<br />
Anrainern in ehrenamtlicher Arbeit. Vor vielen<br />
Jahren hat die Nachbarschaft einen Verein zum<br />
Erhalt ihres dörflichen Idylls gegründet: die Weihergemeinschaft.<br />
Für Björn Hombach, der im<br />
Haus seiner Eltern schräg gegenüber aufgewachsen<br />
ist und die Tradition seit Kindesbeinen<br />
kennt, war es selbstverständlich, dass er mit<br />
dem Hauskauf auch die Pflichten vom Vorbesitzer<br />
übernahm. „So ein Teich ist was fürs Herz –<br />
wie Urlaub“, sagt der Familienvater. Und auch<br />
die Söhne, drei und viereinhalb Jahre alt, lieben<br />
es, am Weiher im Gras herum zutollen und Fußball<br />
zu spielen. Alle zwei bis drei Wochen braucht<br />
der „Fußballrasen“ einen frischen Schnitt, und<br />
auch Sträucher und Bäume müssen gestutzt werden.<br />
Bei gutem Wetter verbringen Björn Hombach<br />
und seine Frau Sandra nach Feierabend und am<br />
Wochenende oft Stunden mit Gartenpflege.<br />
Auch für die Teichbewohner sorgt die Weihergemeinschaft:<br />
die acht stattlichen Karpfen, die<br />
Forellen und die Wildenten, die gelegentlich in<br />
ihrem hölzernen Teichdomizil vorbeischauen.<br />
Bei einem Großeinsatz der Feuerwehr vor zwei<br />
Jahren, als eine Reithalle im Dorf in Flammen<br />
stand, kam der amtliche Löschteich zu neuen<br />
Ehren. Björn Hombach blieb fast die ganze<br />
Nacht wach, weil es draußen zu laut war, um zu<br />
schlafen, aber auch, um sicher zu gehen, dass<br />
keine Fische beim Pumpen des Löschwassers zu<br />
Schaden kommen. „Die Karpfen sind unser Heiligtum“,<br />
sagt er augenzwinkernd.
Nachbarn „Ich bin in diesem Dorf aufgewachsen und fühle mich hier sehr<br />
zu Hause. Es gibt bei uns eine funktionierende Nachbarschaft. Man kennt und hilft sich.<br />
Unsere Weiher-Gemeinschaft ist ein gutes Beispiel dafür.“ Björn Hombach, Rohrleitungs baumeister<br />
Gas und Wasser, arbeitet im Netzvertrieb der AggerEnergie und wohnt in Reichshof-Hunsheim.<br />
13
Feuerwehr<br />
Überzeugter Helfer „Meinen Rufempfänger trage ich immer bei<br />
mir – auch bei der Arbeit. Wenn der piept, muss ich los. Meine Kollegen und<br />
Vorgesetzen unterstützen mein Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr.“ Oliver Veit,<br />
Meister Mess- und Regeltechnik, arbeitet beim Netzservice der AggerEnergie und wohnt in Wiehl.<br />
14
EINE GROSSE FAMILIE<br />
Die freiwillige Feuerwehr der Stadt Wiehl besteht<br />
seit 136 Jahren. 26 davon ist Oliver Veit, Meister<br />
Mess- und Regeltechnik bei der AggerEnergie,<br />
mit von der Partie. „Mein Vater war Mitglied der<br />
freiwilligen Feuerwehr. Also bin ich mal mitgegangen.<br />
Anfangs war es sicherlich noch die<br />
kindliche Faszination für große rote Autos, später<br />
kam der Wunsch hinzu, meinem Nächsten<br />
zu helfen“, erklärt der 37-jährige Familienvater.<br />
In der Jugendfeuerwehr standen neben Übungen<br />
und der Ausbildung auch zahlreiche Ausflüge,<br />
Treffen und gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />
auf dem Programm – eine spannende Zeit für<br />
den Teenager. Gehalten hat ihn bis heute die<br />
Kameradschaft und die enge Verbundenheit in<br />
der Truppe. „Wir sind eine große Familie“, sagt<br />
Oliver Veit.<br />
Inzwischen hat er bei der Feuerwehr Wiehl eine<br />
Führungsposition übernommen: Er ist Stadtbrandinspektor<br />
und Zugführer des Löschzuges 1.<br />
Neben der Führung und Leitung seines Löschzugs<br />
plant Oliver Veit Übungsdienste, erarbeitet<br />
zusammen mit anderen Führungskräften den<br />
Ausbildungsplan und feilt beständig an der<br />
Organisationsstruktur. „Praktisch ist, dass die<br />
Feuerwehr von meiner technischen Ausbildung<br />
profitiert — und die AggerEnergie umgekehrt von<br />
dem technischen, organisatorischen und sozialen<br />
Wissen, das ich bei der Feuerwehr erworben<br />
habe“, so Oliver Veit.<br />
Zwischen 40 und 80 Einsätze absolvieren die<br />
rund 80 Mitglieder des Löschzugs pro Jahr.<br />
15<br />
In der Kreisleitstelle in Gummersbach landen die Anrufe der Notrufnummer<br />
112. Dann wird die Feuerwehr informiert, die je nach Gefahrenpotenzial<br />
Personal und Fahrzeuge einteilt.<br />
Dazu zählen Brände, Unfälle mit eingeklemmten<br />
Personen, Ölspuren sowie Schäden durch Sturm<br />
und Schnee. „Natürlich sieht man auch schlimme<br />
Dinge. Vieles verarbeiten wir gemeinsam in<br />
der Gruppe. Seit einigen Jahren können wir Einsatzkräfte<br />
mit einem Notfallseelsorger sprechen.<br />
Eine positive Entwicklung, die uns allen hilft“,<br />
erklärt Oliver Veit.<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Morsbach<br />
Die Gemeinde Morsbach ist einer von neun kommunalen Gesellschaftern der AggerEnergie.<br />
1979 wurde der erste Konzessionsvertrag mit der AggerEnergie (ehemals Gasgesellschaft<br />
Aggertal) geschlossen. 1995 trat die Verlängerung des Vertrags um weitere 20 Jahre in Kraft.<br />
Die AggerEnergie betreibt in Morsbach ein 11 Kilometer langes Gasleitungsnetz und unterhält<br />
15 Gasdruckregel- und Messanlagen. Im Ortsteil Steimelhagen ist das Unternehmen zusätzlich<br />
für 8 Kilometer Strom-Hausanschlussleitungen und 125 Strom-Hausanschlüsse verantwortlich.<br />
Die AggerEnergie hat im Berichtsjahr 2009 die Feierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen des<br />
Männergesangvereins Edelweiß Alzen e. V. aus Morsbach unterstützt. Der Verein hatte 1999<br />
beim Bundesleistungssingen in Gummersbach erstmals den Titel „Meisterchor im Sängerbund<br />
Nordrhein-Westfalen“ errungen – ein Titel, der 2004 und 2009 verteidigt werden konnte.
Kunst & Kultur<br />
Ausstellungen „<strong>Das</strong> Haus der AggerEnergie ist zu einer festen Institution<br />
für die Ausstellung regionaler Kunstwerke geworden. Der Erlös wird zu gleichen Teilen<br />
zwischen den Künstlern und einem wohltätigen Zweck geteilt.“ Renate Wigger, Abteilungsleiterin PR<br />
bei der AggerEnergie, stellvertretende Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Kultur in Gummersbach<br />
16
IM VEREIN FÜR DIE KULTUR<br />
Im Foyer der AggerEnergie hängen viele Werke von oberbergischen Künstlern<br />
– so auch das Bild „Winter“ von Marianne Lenz-Krakau aus dem Jahr 1987.<br />
„Für Kunst habe ich mich schon immer interessiert.<br />
<strong>Das</strong>s ich aber einmal mit ihr beruflich so viel<br />
zu tun haben würde, hätte ich nicht gedacht“, sagt<br />
Renate Wigger, Abteilungsleiterin PR bei der Agger-<br />
Energie. Ihr Weg dorthin begann unspektakulär:<br />
Vor 17 Jahren bat sie der Geschäftsführer der Gasgesellschaft<br />
Aggertal, dem „Verein zur Förderung<br />
der Kultur in Gummersbach“ organisatorisch unter<br />
die Arme zu greifen. Auf Initiative des Oberstudiendirektors<br />
Horst Kienbaum hatten sich einige Bürger<br />
zusammengefunden, darunter auch Wiggers Chef,<br />
um die Gummersbacher Kultur mit privaten Mitteln<br />
zu fördern. Denn schon damals war es laut Kienbaum<br />
„ein offenes Geheimnis, dass die öffentlichen<br />
Hände schwere finanzielle Sorgen haben“,<br />
17<br />
mit der Folge von Kürzungen im städtischen Kulturangebot.<br />
Heute hat Renate Wigger den stellvertretenden<br />
Vorsitz inne, organisiert Ausstellungen im<br />
Gebäude der AggerEnergie an der Berstig, unterhält<br />
Kontakte zu zahlreichen Künstlern und Musikern<br />
und mitentscheidet über die Empfänger von Fördergeldern.<br />
Aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden<br />
erhalten jedes Jahr örtliche Kulturschaffende Unterstützung<br />
für ihre Arbeit – das Spektrum reicht vom<br />
Sinfonieorches ter des Oberbergischen Kreises über<br />
die Schreibwerkstatt im Bruno-Goller-Haus bis zur<br />
Musikschule Gummersbach. Auch der städtische<br />
Kulturausschuss freut sich über das Engagement<br />
des Vereins – Kunststück: ohne ihn wäre die Kultur<br />
in Gummersbach um einiges ärmer. Ihre Aufgabe<br />
bereichert Renate Wigger aber auch ganz persönlich:<br />
„Durch meine Kontakte zu den Künstlern habe<br />
ich sehr viel gelernt. Besonders Peter Leidig war mir<br />
eine große Hilfe bei der Konzeption meiner ersten<br />
Ausstellungen. Mit der Zeit bin ich dann immer<br />
treffsicherer geworden“, sagt sie. Ihre Lieblings-<br />
Epoche in der Malerei ist der Impressionismus, hier<br />
besonders Claude Monet. In ihrem Wohnzimmer<br />
hängen aber – Ehrensache – moderne Werke regionaler<br />
Künstler. Und sie schaut über den oberbergischen<br />
Rand hinaus: Eine Ausstellung mit Werken<br />
des Niederrheiners Joseph Beuys findet durchaus<br />
ihr Interesse. So sieht sie auch die Entwicklung des<br />
Kulturvereins: Sich noch mehr neuen Kulturformen<br />
zu öffnen, neue Mitglieder zu werben und noch<br />
mehr junge Menschen für die Kultur in Gummersbach<br />
zu begeistern. Dafür wird sich Renate Wigger<br />
einsetzen – im und neben ihrem Beruf.<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Engelskirchen<br />
Der Netzservice der AggerEnergie betreibt in Engelskirchen ein engmaschiges Versorgungsnetz<br />
mit 417 Kilometern Strom- und 235 Kilometern Erdgasleitungen sowie 128 Trafostationen und<br />
67 Gasdruckregelanlagen. Seit dem Kauf des Wasserwerks 1998 ist die AggerEnergie vor Ort<br />
auch Trinkwasserversorger mit einem 263 Kilometer langen Wasserleitungsnetz. Keine Innovation<br />
ohne Tradition: In der Baumwollspinnerei Ermen & Engels in Engelskirchen begann um 1900 die<br />
Elektrifizierung des Aggertals. Heute wird sämtlicher entlang der Agger mit Wasserkraft erzeugte<br />
Strom in das Versorgungsnetz der AggerEnergie eingeleitet. Im Strommix des Versorgers beträgt<br />
der Anteil der erneuerbaren Energien mittlerweile über 20 Prozent. 2009 hat die Agger Energie<br />
erneut den Engelskirchener Verein Kulturleben e. V. unterstützt, der in Zusammenarbeit mit der<br />
Gemeinde jährlich ein Open-Air-Konzert im Innenhof von Schloss Ehreshoven ausrichtet.
Kirche & Jugend<br />
Im Skikeller der evangelischen Kirchengemeinde in Oberwiehl kann jeder<br />
Skier, Stöcke und Schuhe zum kleinen Preis ausleihen. Betreut wird das<br />
Angebot vom ski-begeisterten Ehepaar Grümer.<br />
<strong>Das</strong> richtige tun<br />
Jugendgruppen, Konfirmandenunterricht, Skifreizeiten<br />
– das ehrenamtliche Engagement von<br />
Ekkehard Grümer ist vielfältig. Begonnen hat es<br />
für den technischen Betriebswirt bei der Agger<br />
Energie bereits vor 34 Jahren. „Da war ich<br />
selbst gerade 16 und habe im CVJM die Jugendarbeit<br />
für Jungen übernommen.“ Seitdem ist er<br />
18<br />
fasziniert von der Gemeinschaft und fühlt sich<br />
wohl in „seiner“ Gemeinde, der evangelischen<br />
Kirchengemeinde Wiehl. Ekkehard Grümer ist<br />
ein gläubiger Mensch und versucht, seinen<br />
Glauben auch im Alltag zu leben. Deshalb bereitet<br />
er gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen<br />
Jugendliche auf ihre Konfirmation vor. Und einmal<br />
im Jahr bietet er gemeinsam mit seiner<br />
Frau Skifreizeiten für jedermann an. „Wir fahren<br />
mit jungen Erwachsenen bis 25 und Menschen<br />
in den 50ern. Es ist interessant zu sehen, wie<br />
die unterschiedlichen Gruppenmitglieder sich ergänzen.<br />
Alle haben ein gemeinsames Hobby<br />
und viel Spaß“, erzählt der 50Jährige.<br />
Ekkehard Grümer wurde 2008 ins Presbyterium<br />
der Gemeinde gewählt – keine leichte Entscheidung<br />
für ihn: „Ich habe mich gefragt, ob ich der<br />
hohen Verantwortung in diesem Amt gerecht<br />
werden kann. Aber letztlich hat mich mein<br />
Glaube darin bestärkt, das Richtige zu tun“,<br />
sagt er. <strong>Das</strong> Presbyterium entscheidet über verschiedene<br />
Angelegenheiten der Gemeinde.<br />
Ekkehard Grümer ist als Presbyter Mitglied des<br />
Bauausschusses und kümmert sich um die Bausubstanz<br />
der Kirche, die Verwaltung der Liegenschaften<br />
sowie um neue Gemeindeprojekte wie<br />
den Neubau des Kindergartens. Im Dezember<br />
wurde der Grundstein gelegt. Nächs tes Jahr sollen<br />
dort die Kinder aus Vogelnest, Marienkäfer,<br />
Gänseblümchen und Eichhörnchengruppe<br />
einziehen.<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Bergneustadt<br />
Die Stadt Bergneustadt ist einer der neun Gesellschafter der AggerEnergie. Im Jahr 1961<br />
schlossen die Stadtväter einen Konzessionsvertrag mit der damaligen Gasgesellschaft Aggertal.<br />
1995 übernahm die Stromversorgung Aggertal die Stromlieferung für Bergneustadt und<br />
weitere Kommunen in Oberberg. Seit 2006 operieren die Gasgesellschaft Aggertal und die<br />
Stromversorgung Aggertal gemeinsam unter dem Dach der AggerEnergie. In Bergneustadt betreibt<br />
der Netzservice der AggerEnergie insgesamt 287 Kilometer Strom- und 168 Kilometer<br />
Gasleitungen sowie 109 Ortsnetzstationen für Strom und 10 Gasdruckregel- und Messanlagen.<br />
Seit vielen Jahren unterstützt die AggerEnergie als Sponsor das Rathausplatz Open-Air in<br />
Bergneustadt.
Der Weg als Ziel „Als Christ kann man nicht einfach zusehen. Man muss anpacken,<br />
helfen, verändern und die frohe Botschaft verbreiten. Deshalb bin ich in unserer Gemeinde aktiv<br />
und arbeite viel mit Jugendlichen. <strong>Das</strong> ist mein Weg, den ich bewusst gewählt habe.“ Ekkehard Grümer,<br />
Technischer Betriebswirt bei der AggerEnergie, wohnt in Wiehl und ist Presbyter in der evangelischen Kirchengemeinde Wiehl.<br />
19
naturschutz<br />
Imker aus LeIdenschaft<br />
„Ich weiß gern, was ich esse.“ Deshalb hält Uwe Greff im Garten nicht nur<br />
Bienen, sondern auch Hühner. Die Imkerei ist für ihn ein Ausgleich zum oft<br />
hektischen Arbeitsalltag und ein Beitrag zum Schutz der heimischen Natur.<br />
Uwe Greff ist Freizeit-Imker und hat damit ein Hobby,<br />
das selten geworden ist. In seinem Garten in<br />
Wind hagen bei Gummersbach hält der Mitarbeiter<br />
der AggerEnergie sechs Bienenvölker. Alles begann<br />
im Frühling 2006. Da las er – in seiner Hängematte<br />
unter blühenden Apfelbäumen liegend – in einer<br />
Zeitschrift aus dem Biomarkt vom großen Sterben<br />
der Bienen. Tatsächlich summte in der üppigen<br />
Blütenpracht über ihm nicht eine einzige Biene. Der<br />
Gedanke ließ ihn nicht los. Er wandte sich an den<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Waldbröl<br />
1978 schloss die Stadt Waldbröl einen Konzessionsvertrag mit der damaligen Gasgesellschaft<br />
Aggertal, der es dem Gasversorgungsunternehmen erlaubte, auf öffentlichen Grundstücken<br />
und Wegen Leitungen zu verlegen und Versorgungsanlagen zu betreiben. Im Jahr darauf<br />
begann die Erschließung des Südkreises mit Erdgas. 1995 trat die Verlängerung des Konzessionsvertrags<br />
um weitere 20 Jahre in Kraft. Die AggerEnergie, die 2006 aus der Fusion der<br />
Gasgesellschaft und der Stromversorgung Aggertal entstand, betreibt in Waldbröl heute ein<br />
142 Kilometer langes Gasleitungsnetz und 14 Gasdruckregel und Messanlagen. Die Stadt ist<br />
Gesellschafter der AggerEnergie. Im Berichtsjahr 2009 hat das Energieunternehmen als Sponsor<br />
die hochkarätig besetzte Konzertreihe „Waldbröler Musiksommer“ unterstützt.<br />
20<br />
Bienenzuchtverein Gummersbach, und ein paar Tage<br />
später stand sein künftiger „Bienenvater“ und<br />
Lehrmeister mit einem ganzen Volk vor der Haustür.<br />
Die Leidenschaft für die Imkerei wuchs durch<br />
die Beschäftigung mit den Bienen. Guter Wille und<br />
eine wohlgenährte Königin allein machen noch keinen<br />
Honig, lernte Greff bald. Auch Wetter und Umwelteinflüsse<br />
spielen eine Rolle. „<strong>Das</strong>s man immer<br />
wieder Neues ausprobieren muss, macht die Sache<br />
so spannend“, schwärmt er. Die bei Imkern so gefürchtete<br />
Varroa-Milbe, die es sich im Stock gemütlich<br />
macht, wo sie Bienen und ihre Brut aussaugt,<br />
habe in Oberberg weniger Schaden ange richtet als<br />
anderswo. „Wir haben Glück, dass es hier weniger<br />
großflächigen Ackerbau gibt“, so Greff. Denn der<br />
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mache die Tiere<br />
anfälliger für Krankheiten. Der überzeugte Bio-Imker<br />
rückt der Milbe mit organischer Ameisensäure zu<br />
Leibe. Und er lässt seinen Bienen etwas von ihrem<br />
Honig übrig, damit sie gut über den Winter<br />
kommen. Greff, der Mitglied im NABU-Oberberg<br />
ist, geht es auch nicht so sehr um den Honig, sondern<br />
um den Erhalt der Natur mit ihrer ganzen Vielfalt.<br />
Und jeder Hobbygärtner könne etwas dazu beitragen,<br />
indem er zum Beispiel insektenfreundliche<br />
heimische Hölzer statt Exoten pflanze. Gartenbesitzer<br />
Greff nennt ein Beispiel, das zu denken gibt:<br />
„Auf der Hainbuche leben rund 470 Insektenarten,<br />
in unserer Kirschlorbeerhecke sind es bloß 17.“
„Gibt es weniger Bienen, werden auch weniger Blüten<br />
bestäubt und die Ernte fällt geringer aus. Bestäubte Pflanzen bringen bis zu fünfmal<br />
mehr Ertrag.“ Uwe Greff, Mitarbeiter beim Netzservice der AggerEnergie, ist im Bienenzuchtverein Gummersbach<br />
aktiv und beim Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), Kreisverband Oberberg. Mit im Bild: HovawartHündin Ida.<br />
21
Schule<br />
Lücken schließen „Wir springen im Förderverein ein, wenn die<br />
Grundschule keine Möglichkeit hat, dringend benötigte Mittel zu beschaffen oder wenn<br />
kleinere Arbeiten zu erledigen sind. Um über uns zu informieren und weitere Mitglieder zu<br />
werben, habe ich die Homepage des Vereins überarbeitet.“ Mario Schönig, Bezirksmeister bei der<br />
AggerEnergie, wohnt in Marienheide und ist Mitglied des Vorstands im Förderverein der Grundschule Müllenbach.<br />
22
Wenn an der Gemeinschaftsgrundschule Müllenbach die Mittel für Papier<br />
oder den neuen Anstrich der Schulküche fehlen, hilft der Förderverein.<br />
Mario Schönig gehört in Marienheide zum „harten<br />
Kern“. Dazu zählen Leute, die anpacken, wenn etwas<br />
getan werden muss – ohne dass hierfür Mittel zur<br />
Verfügung stehen. Von einem „Fluch der guten Tat“<br />
will der Bezirksmeister bei der AggerEnergie aber<br />
nicht sprechen: „In Marienheide kennt jeder jeden.<br />
Da ist es selbstverständlich, sich gegenseitig zu helfen.“<br />
Bei Mario Schönig begann es mit dem Handballverein<br />
Marienheide, in dem seine beiden Kinder<br />
Tobias (10) und Kilian (12) spielen. Jedes zweite Wo-<br />
HARTER KERN<br />
23<br />
chenende fährt der Vater die Söhne zu einer Begegnung,<br />
und im Verein fällt natürlich auch einige Arbeit<br />
an. Dort fragte ihn eines Tages ein anderer Vater, ob<br />
er die Internet-Seiten des Fördervereins Gemeinschaftsgrundschule<br />
Müllenbach auf Vordermann bringen<br />
könnte. So kam Bezirksmeister Schönig zu einer<br />
weiteren ehrenvollen Aufgabe – die er mit großem<br />
Ehrgeiz löste: „Ich habe die Seiten umgebaut, inhaltlich<br />
erweitert und vor allem viele Bilder eingestellt. Für<br />
mindestens ein Jahr werde ich die Seiten weiter pflegen“,<br />
sagt er. <strong>Das</strong> Ergebnis kann unter der Adresse<br />
www.ggs-muellenbach.eu begutachtet werden. Der<br />
Förderverein der Grundschule Müllenbach hilft dort,<br />
wo die Kommune passen muss: „Die Finanzlage ist<br />
in Marienheide, wie in vielen Gemeinden, traurig“,<br />
weiß Schönig. So sorgt der Verein für ein gesundes<br />
Schul-Frühstück mit einer „Snack-Bar“, bei der sich<br />
auch Frau Schönig engagiert, die Schulpflegschafts-<br />
Vorsitzende. Wenn Geld für Papier fehlt, wenn die<br />
Schulküche einen neuen Anstrich braucht – stets<br />
steht der Verein der Schule zur Seite, finanziell oder<br />
ganz praktisch: „Wir haben zum Beispiel den Kinderspielplatz<br />
an der Schule abgerissen und einen neuen<br />
mit aufgebaut“, berichtet der Familienvater. Die Mittel<br />
des Fördervereins speisen sich aus Elternbeiträgen,<br />
Spenden und gerichtlich zugewiesenen Bußgeldern.<br />
Rund 80 Mitglieder zählt der Verein, doch auch ihn<br />
drücken „Nachwuchssorgen“: „Wir haben zu wenige<br />
Leute, die sich neben ihrem Beruf ehrenamtlich engagieren.“<br />
Eine der Ausnahmen heißt Mario Schönig.<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Marienheide<br />
Den ersten Konzessionsvertrag schloss die Gemeinde Marienheide mit der AggerEnergie (ehemals<br />
Gasgesellschaft Aggertal) im Jahr 1954. Zuletzt wurde ein Gas-Konzessionsvertrag Ende<br />
1994 geschlossen, der eine Laufzeit von 20 Jahren hat. Die AggerEnergie betreibt in Marienheide<br />
ein 55 Kilometer langes Gasleitungsnetz sowie 27 Gasdruckmess- und Regelanlagen.<br />
1997 übernahm das Unternehmen die Betriebsführung des Wasserwerks in Marienheide.<br />
Im Berichtsjahr 2009 förderte die AggerEnergie das Schulprojekt „Circus Traumland“ an der<br />
Gesamtschule Marienheide. Über 100 junge Artisten, Tänzer und Musiker trainierten monatelang<br />
für ihren großen Auftritt in der Manege, zeitweise sogar zusammen mit professionellen<br />
Artisten, Clowns, und Tierbändigern. Dieses besondere Schulprojekt gibt es bereits seit mehr<br />
als zehn Jahren.
Gut zu Fuß „Ich liebe die Natur und entdecke sie gern zu Fuß. Also habe ich eine<br />
eigene Wandergruppe gegründet und biete regelmäßig Touren an. Gemeinsam mit sehr unterschied-<br />
lichen Menschen wird Wandern für mich zu einem spannenden Erlebnis.“ Eckart Schumacher wohnt in Wiehl<br />
und arbeitet im Geschäftskunden-Vertrieb der AggerEnergie.<br />
24
Wandern<br />
PIONIER AUF DEM AGGERSTEIG<br />
Ein Paar geländetaugliche Schuhe, Funktionskleidung,<br />
Wanderstöcke, GPS-Gerät, einen<br />
Rucksack mit etwas Verpflegung und dem Notwendigsten<br />
zur Versorgung kleinerer Blessuren –<br />
mehr braucht ein Wanderer nicht. Oder doch?<br />
„Allein oder zu zweit wandern ist auch schön,<br />
aber in der Gruppe macht es einfach viel mehr<br />
Spaß“, sagt Eckart Schumacher. Der Mitarbeiter<br />
im Vertrieb der AggerEnergie hat lange gesucht,<br />
wurde aber nicht fündig. Deshalb hat er einfach<br />
eine eigene Wandergruppe gegründet: die<br />
„Trekcologne“.<br />
„Je nach Wetterlage treffen wir uns einmal die<br />
Woche zu einer Tour. <strong>Das</strong> geht immer ganz<br />
spontan. Jeder kann eine Tour vorschlagen. Finden<br />
sich genügend, geht es los“, erklärt der<br />
44-Jährige. Mitwandern kann bei Trekcologne jeder,<br />
der es etwas sportiver mag. Die Mitglieder<br />
kommen aus dem Raum Köln, Wuppertal und<br />
dem Oberbergischen.<br />
Eckart Schumacher pflegt regelmäßig die Internetseiten<br />
der Gruppe und bietet auch eigene<br />
Touren an. Er hat sogar einen eigenen Wanderpfad<br />
„erfunden“ – den Aggersteig. Dafür studierte<br />
er viele Wanderkarten aus der Region, überlegte<br />
zuerst, wo der Weg entlang führen könnte,<br />
und erwanderte ihn am Computer mit der<br />
Maus. Schließlich marschierte er mit seiner Frau<br />
und einem GPS-Fahrtenschreiber los. <strong>Das</strong> Gerät<br />
zeichnete die Koordinaten auf, die er zu Hause<br />
am Schreibtisch auswertete und daraus seinen<br />
eigenen Wanderweg kreierte.<br />
25<br />
Wandern inspiriert, vor allem Stadtmenschen. „Manche schreiben nach einer<br />
Wandertour sogar Gedichte über ihre Erlebnisse. <strong>Das</strong> ist faszinierend“, sagt<br />
Eckart Schumacher.<br />
Überwiegend auf Naturpfaden folgt der Aggersteig<br />
auf 120 Kilometern dem Verlauf der Agger<br />
von der Quelle in Meinerzhagen bis zur Sieg. Er<br />
ist in sechs Etappen aufgeteilt, deren Start- und<br />
Endpunkte jeweils gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zu erreichen sind. Und was zeichnet einen<br />
guten Wanderweg aus? „Er sollte abseits<br />
des Straßenverkehrs liegen, auch ein paar sportliche<br />
Etappen bieten, und der Wanderer sollte<br />
am Wegrand hin und wieder auf ein paar kulturelle<br />
Sehenswürdigkeiten treffen. Dann darf die<br />
Wanderung auch gern mal zwei Tage dauern“,<br />
so Schumacher.<br />
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Overath<br />
Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis ist einer von neun kommunalen Gesellschaftern der<br />
AggerEnergie. 1961 schlossen die Stadtväter einen Konzessionsvertrag mit der früheren Gasgesellschaft<br />
Aggertal, der 1994 um weitere zwanzig Jahre verlängert wurde. 1995 übernahm die<br />
Stromversorgung Aggertal die Stromlieferung nach Overath. Seit 2006 operieren Gasgesellschaft<br />
und Stromversorgung Aggertal gemeinsam unter dem Dach der AggerEnergie. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
ist für ein 267 Kilometer langes Gasleitungsnetz sowie 14 Gasdruckregel- und Messanlagen verantwortlich.<br />
Hinzu kommen 459 Kilometer Stromleitungen, 7.610 Hausanschlüsse und 238 Ortsnetzstationen.<br />
2009 hat die AggerEnergie die Herausgabe der Jubiläums-Festschrift des „Rheinisch-<br />
Bergischen Sängerkreises e. V.“ finanziell unterstützt. Der Traditionsverein feierte in diesem Jahr<br />
unter dem neuen Namen „Rheinisch-Bergischer Chorverband“ sein 75-jähriges Bestehen.
Mitarbeiter<br />
Im Geschäftsjahr 2009 hat sich die Zahl der<br />
Belegschaftsmitglieder gegenüber dem Vorjahr<br />
um 5 Mitarbeiter auf insgesamt 151 erhöht. In<br />
dieser Zahl sind 17 Mitarbeiter mit Altersteilzeitregelung<br />
enthalten. Zum Jahresende waren<br />
22 Mitarbeiter in einem Teilzeitarbeitsverhältnis<br />
sowie 3 befristet Beschäftigte für die AggerEnergie<br />
tätig (ohne Altersteilzeit).<br />
Zu den Pensionären wurden auch im Berichtsjahr<br />
traditionell die guten Kontakte aufrecht-<br />
erhalten.<br />
Nachwuchskräfte<br />
Die AggerEnergie ist sich ihrer gesellschaftlichen<br />
Verpflichtung bewusst, jungen Menschen eine<br />
fundierte Ausbildung zu ermöglichen. Im Berichtsjahr<br />
wurden insgesamt neun Jugendliche<br />
ausgebildet. Damit hat die AggerEnergie ihr<br />
Engagement für den Nachwuchs weiter ausgebaut.<br />
Angeboten werden die Ausbildungsberufe<br />
Industriekaufmann/ -frau und Anlagenmecha-<br />
niker/-in.<br />
Im Geschäftsjahr 2009 feierten drei Mitarbeiter<br />
ihr 10-jähriges, ein Mitarbeiter sein 25-jähriges<br />
und ein weiterer sein 40-jähriges Dienstjubiläum.<br />
Die gesamten Personalaufwendungen sind gegenüber<br />
dem Vorjahr – trotz der Tariferhöhung<br />
um 2,1 Prozent zum 1. Januar 2000 – aufgrund<br />
der strukturellen Veränderungen innerhalb des<br />
Personalbestandes leicht auf 9,9 Millionen Euro<br />
gesunken.<br />
Vertrauen und<br />
ZusaMMenarbeit<br />
Qualifikation<br />
Auf Grundlage des unternehmensweiten Personalentwicklungskonzeptes<br />
werden für die Mitarbeiter<br />
je nach individuellem und betrieblichem<br />
Bedarf Schulungen angeboten. Im Geschäftsjahr<br />
2009 lag der Schwerpunkt auf SAP-Schulungen.<br />
Anerkennung und Dank gebühren den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern für die Leistungsbereitschaft<br />
und ihren persönlichen Arbeitseinsatz.<br />
Besonders zu würdigen sind die außergewöhnlichen<br />
Mehrbelas tungen durch die Fusion, insbesondere<br />
durch das IT-Projekt und das BGH-Urteil<br />
zur Gaspreisklausel. Dieser Dank gilt auch den<br />
Mitgliedern des Betriebsrates für die konstruktive<br />
Zusammenarbeit auf der Basis gegenseitigen<br />
Vertrauens.<br />
Netzservice Strom<br />
Im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages mit<br />
RWE Rhein-Ruhr Netzservice waren im Geschäftsjahr<br />
2009 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für<br />
26<br />
die Agger Energie tätig. Sie haben ihren Arbeitsplatz<br />
in Gummersbach-Dieringhausen und sind für<br />
Planung, Bau und Betrieb des Stromversorgungsnetzes<br />
der AggerEnergie zuständig. Auch die Betreuung<br />
der Straßenbeleuchtung, das Zählermanagement<br />
und die Abwicklung von elektrischen<br />
Dienstleistungen gehört zu ihrem Aufgabenfeld.<br />
Alle Kollegen ziehen an einem Strang, um das<br />
hohe Niveau einer effizienten Energieversorgung<br />
auf die Bedürfnisse der AggerEnergie-Kunden<br />
auszurichten. Es gilt, neuen Maßstäben und Anforderungen<br />
gerecht zu werden, die nur mit Fachkompetenz<br />
und Engagement zu meistern sind.<br />
Oberste Priorität sind der Neubau und die Erneuerung<br />
von Netzen sowie die Inspektion und Wartung,<br />
um einen sicheren und wirtschaftlichen<br />
Betrieb zu gewährleisten. Auch die Rund-um-die-<br />
Uhr-Bereitschaften vor Ort sorgen bei unvermeidlichen<br />
Störungen für eine schnellst mögliche Wiederversorgung<br />
und Fehlerbeseitigung.
Ihr <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong> in Nümbrecht<br />
1978 schloss die Gemeinde Nümbrecht einen Konzessionsvertrag mit der Gasgesellschaft Aggertal,<br />
der heutigen AggerEnergie. Seitdem ist das Erdgasnetz in der Gemeinde auf 108 Kilometer<br />
angewachsen. Hinzu kommen 76 Gasdruckregel- und Messanlagen, die der Energieversorger vor<br />
Ort betreibt. Über viele Jahre hat sich die AggerEnergie als Mitveranstalter des „Bunten Umwelttags<br />
Nümbrecht“ engagiert – auch 2009, anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Veranstaltung,<br />
bei der sich im Nümbrechter Kurpark die Region mit ihrer ganzen Vielfalt präsentiert. Die<br />
AggerEnergie sponserte außerdem das Klassik-Open-Air 2009 auf Schloss Homburg in Nümbrecht.<br />
<strong>Das</strong> Konzert ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Oberbergischen Kreises, des Förderkreises<br />
Kultur der Gemeinde Nümbrecht, des Fördervereins Schloss Homburg und des Kulturkreises<br />
Wiehl, als federführendem Veranstalter.<br />
27
Nichts ist so beständig wie der Wandel<br />
Die kinetische Wandplastik „Moving Pictures“ des Düsseldorfer Bildhauers Jörg Wiehle<br />
an der Fassade des Verwaltungsgebäudes der AggerEnergie in Gummersbach verändert<br />
ihre Gestalt schon beim leisesten Windhauch.<br />
28
Organe der Gesellschaft<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
Gesellschafter Anteile in % Vertreter (2009)<br />
RheinEnergie GmbH 65,63 Dr. Rolf Martin Schmitz bis 21. April 2009<br />
Dr. Dieter Steinkamp ab 14. Mai 2009<br />
Stadt Gummersbach 16,13 Wolfgang Becker bis 26. Oktober 2009<br />
Walter Schneider ab 27. Oktober 2009<br />
Stadt Wiehl 6,19 Karl Ludwig Riegert<br />
Gemeindewerke Engelskirchen 4,30 Wilfried Römer bis 11. November 2009<br />
Dr. Gero Karthaus ab 12. November 2009<br />
Stadt Bergneustadt 3,23 Gerhard Halbe<br />
Stadt Overath 2,42 Hans Gerd Wunderlich<br />
Gemeinde Marienheide 0,61 Christoph Beyer bis 26. Oktober 2009<br />
Peter Sturm ab 27. Oktober 2009<br />
Stadt Waldbröl 0,61 Michael Fuchs<br />
Gemeinde Reichshof 0,53 Gregor Rolland bis 9. November 2009<br />
Rüdiger Gennies ab 10. November 2009<br />
Gemeinde Morsbach 0,35 Raimund Reuber bis 26. Oktober 2009<br />
Jörg Bukowski ab 27. Oktober 2009<br />
Gesamt 100,0000<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
Dr. Rolf Martin Schmitz Vorstandsvorsitzender, Vorsitzender Aufsichtsrat (bis 21. April 2009)<br />
Dr. Dieter Steinkamp Vorstandsvorsitzender, Vorsitzender Aufsichtsrat (ab 14. Mai 2009)<br />
Dr. Klaus Blau Erster Beigeordneter, stellv. Vorsitzender Aufsichtsrat (bis 26. Oktober 2009)<br />
Christoph Schmitz Prokurist, stellv. Vorsitzender Aufsichtsrat (ab 14. Dezember 2009)<br />
Thomas Breuer Vorstand<br />
Christoph Brüggen Geschäftsführer (bis 29. Mai 2009)<br />
Bernd Dillenburger Prokurist<br />
Paul Eßer Kfm. Angestellter<br />
Thorsten Falk Erster Beigeordneter<br />
Dieter Hassel Vorstand<br />
Andreas Heider Bürgermeister<br />
Michael Pfeiffer Geschäftsführender Gesellschafter; Ratsmitglied<br />
Volker Staufert Vorstand<br />
Geschäftsführung<br />
Frank Röttger<br />
Werner Becker-Blonigen (bis 8. Juni 2009)<br />
29
Lagebericht<br />
<strong>Das</strong> Geschäftsjahr 2009<br />
I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Energieversorgung in Deutschland<br />
Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2009 zum<br />
ersten Mal seit sechs Jahren geschrumpft. Mit<br />
- 5,0 % war der Rückgang des preisbereinig ten<br />
Bruttoinlandsprodukts (BIP) so stark wie noch<br />
nie in der Nachkriegszeit. Die Konsumfreude der<br />
Bürger ließ nach dem Auslaufen der Abwrackprämie<br />
für Altfahrzeuge nach. Wegen ihrer nicht<br />
ausgelasteten Kapazitäten verschoben auch die<br />
Unternehmen den Kauf neuer Maschinen.<br />
Deutschland exportierte 2009 rund 18 % weniger<br />
Waren als ein Jahr zuvor.<br />
Der Primärenergieverbrauch (PEV) in Deutschland<br />
sank im Berichtsjahr 2009 um rund 6 %<br />
auf 455,2 Mio. t SKE (Steinkohleeinheiten). Aufgrund<br />
der im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr<br />
kühleren Witterung bewegte sich die Zahl<br />
an Gradtagen um 1,6 % über dem Vorjahresniveau,<br />
im Vergleich zum langjährigen Mittel war<br />
das Jahr 2009 trotzdem um 0,2 °C wärmer.<br />
30<br />
Der Netto-Stromverbrauch in Deutschland ist<br />
2009 im Durchschnitt über alle Verbrauchergruppen<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 % auf<br />
rund 512 Mrd. Kilowattstunden (kWh) gefallen.<br />
Der Verbrauch an Erdgas verminderte sich im<br />
Jahr 2009 gegen über dem Vorjahr um 5 % auf<br />
895 Mrd. kWh.
Gelb und orange für Erdgas, blau für Trinkwasser –<br />
die AggerEnergie hat 2009 rund zehn Kilometer neue<br />
Gas- und Wasserleitungen sowie 28 Kilometer<br />
Stromkabel verlegt.<br />
II. Geschäftsentwicklung 2009<br />
Energie- und Wasserversorgung in der Region<br />
Die Gesellschaft liefert als regionales Dienstleistungsunternehmen<br />
Strom in erster Linie in<br />
fünf Kommunen und in zwei Ortschaften zweier<br />
weiterer Kommunen sowie Erdgas in zehn Städte<br />
und Gemeinden der Region. Darüber hinaus<br />
betreibt die Gesellschaft die Wasserversorgung<br />
in der Gemeinde Engelskirchen. In der Stadt<br />
Wiehl und in der Gemeinde Marienheide wird<br />
die Wasserversorgung in Form von Betriebsführungen<br />
betrieben. In der Stadt Bergneustadt ist<br />
die Gesellschaft für die kaufmännische Abwicklung<br />
der Wasserversorgung zuständig. Ferner<br />
betreibt sie Straßenbeleuchtungsanlagen und<br />
bietet weitere energienahe Dienstleistungen an.<br />
31
Lagebericht<br />
III. Absatz- und Preisentwicklung<br />
Sparte Strom<br />
An Endkunden wurden 628,6 Gigawattstunden<br />
(GWh) (- 5,0 %) abgesetzt. In Folge von konjunkturellem<br />
Minderverbrauch der Geschäftskunden<br />
reduzierte sich der Absatz in dieser Kundengruppe<br />
um 28,6 GWh beziehungsweise 8,7 %. Der<br />
Arbeitspreis für Privat- und Gewerbekunden wurde<br />
zum 1. Januar 2009 um 1,7 ct/kWh angehoben,<br />
die Preise für Wärmespeicherkunden zum<br />
gleichen Zeitpunkt um 1,4 ct/kWh. Im weiteren<br />
Jahresverlauf wurden die Preise trotz steigender<br />
Netznutzungsentgelte aufgrund der Wettbewerbssituation<br />
stabil gehalten.<br />
Sparte Gas<br />
Der Gasverkauf an Endkunden reduzierte sich<br />
gegenüber dem Vorjahr um 48,0 GWh (- 2,7 %)<br />
auf 1.723,7 GWh. Im Segment der Geschäftskunden<br />
ist die starke Reduktion des Gasverbrauchs<br />
auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
zurückzuführen. Die Kunden verbrauchten<br />
Sparte Wasserversorgung, Betriebsführungen und Dienstleis tungen für Wasserwerke<br />
Der Wasserverkauf in der Gemeinde Engelskirchen<br />
betrug im Jahr 2009 810 Tm³ und lag damit<br />
4,2 % unter dem Vorjahr. Die beiden betriebsgeführten<br />
Wasserwerke der Gemeinde<br />
Marienheide verkaufen 562 Tm³ beziehungsweise<br />
das der Stadtwerke Wiehl GmbH 1.131 Tm³<br />
Wärmeversorgung und sonstige Dienstleistungen<br />
Der Absatz in der Sparte Wärme betrug mit<br />
21,4 GWh rund 0,3 GWh weniger als im Vorjahr.<br />
AggerEnergie betreibt außerdem Straßenbeleuchtungsanlagen,<br />
bietet Gasgerätewartungen<br />
an und erbringt weitere energienahe sowie sonstige<br />
Dienstleistungen.<br />
Trinkwasser. Beide Absatzmengen liegen auf<br />
dem Niveau des Vorjahres. <strong>Das</strong> Wasserwerk der<br />
Stadt Bergneustadt, für das AggerEnergie kaufmännische<br />
Dienstleistungen erbringt, verkaufte<br />
im Berichtsjahr 802 Tm³ und damit rund 3,1 %<br />
mehr als im Vorjahr<br />
32<br />
56,9 GWh beziehungsweise 10,9 % weniger als<br />
im Vorjahr. Die Gasverkaufspreise für die Privat-<br />
und Gewerbekunden konnten zum 1. Januar<br />
2009 um 0,50 Cent/kWh gesenkt werden. Auch<br />
zum 1. April 2009 und zum 1. Juli 2009 konnten<br />
weitere Preissenkungen um - 0,90 ct/kWh<br />
beziehungsweise um - 0,73 ct/kWh durchgeführt<br />
werden. Zum 1. Oktober 2009 konnten die<br />
Preise trotz gestiegener Beschaffungskosten<br />
kons tant gehalten werden.<br />
„Von der Rolle“: In<br />
der Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise gingen<br />
Strom- und<br />
Gasverbrauch zurück.
IV. Allgemeines zum Geschäftsjahr 2009<br />
<strong>Das</strong> Geschäftsjahr 2009 war geprägt durch die<br />
Auswirkungen und die Umsetzung des neuen<br />
Rechtsrahmens in der Netzregulierung, insbesondere<br />
durch die zum 1. Januar 2009 eingeführte<br />
Anreizregulierung und die bilanziellen und<br />
steuerlichen Aspekte der sogenannten Mehrerlösabschöpfung.<br />
Außerdem beeinflusste die<br />
Entwicklung hinsichtlich der Billigkeit von Energiepreisen<br />
und die rechtliche Beurteilung von<br />
Widersprüchen gegen Preisanpassungen das<br />
Tagesgeschäft der AggerEnergie.<br />
IT-Landschaft<br />
Die bisher betriebenen beiden IT-Systeme wurden<br />
zum 1. April 2009 auf ein einheitliches<br />
spartenintegriertes SAP-System migriert. Gleichzeitig<br />
wurde die spätestens zum 1. Oktober<br />
2010 gemäß Energiewirtschaftsgesetz umzusetzende<br />
Trennung von IT-Systemen der Energieversorger<br />
in einen Liefermandanten und einen<br />
Netzmandaten umgesetzt. Die Kommunikation<br />
beider Systeme mit Marktpartnern erfolgt seitdem<br />
über die Marktkommunikations-Standards<br />
GPKE (Strom) und GELI (Gas). <strong>Das</strong> Umstellungsprojekt<br />
und die anschließende Stabilisierungsphase<br />
prägten den Geschäftsverlauf 2009<br />
und führen zu Veränderungen bei Geschäftsprozessen<br />
und Kundenkontakten.<br />
Billigkeit und Preisanpassung<br />
Die Folgen des Ende des Jahres 2008 ergangenen<br />
Urteils des Bundesgerichtshofes<br />
(BGH) zu rechts unwirksamen Preisänderungsklauseln<br />
in Gas-Sonderverträgen wirkten sich<br />
auch 2009 auf AggerEnergie aus. Einige Kunden<br />
haben aus diesem Urteil einen Rückzahlungsanspruch<br />
abgeleitet und Klage gegen AggerEnergie<br />
angestrengt. Eine Grundlage für generelle Ansprüche<br />
auf Rückzahlung der Gaspreiserhöhungen<br />
sieht die Gesellschaft jedoch weiterhin<br />
nicht. Aktuell laufen Verfahren vor dem Amtsgericht<br />
Gum mers bach, dem Landgericht Köln und<br />
dem Oberlandesgericht Köln. Eine einheitliche<br />
Urteils tendenz hat sich bisher nicht gebildet.<br />
Mit Wirkung zum 1. Mai 2009 wurden die Vertragsklauseln<br />
der AggerEnergie aufgrund der geänderten<br />
rechtlichen Anforderungen umgestellt.<br />
Energiebeschaffung<br />
Die Zusammenarbeit mit der RheinEnergie Trading<br />
GmbH (RET) auf dem Gebiet der Energiebeschaffung<br />
wurde 2009 auch auf Erdgas ausgedehnt.<br />
Daneben bezieht AggerEnergie rund<br />
1 % der verkauften Strommenge aus Wasser-<br />
Laufkraftwerken im Aggertal.<br />
Ertragslage<br />
Von den Umsatzerlösen (vor Abzug der Strom-/<br />
Energiesteuer) entfallen 107,3 Mio. € auf die<br />
Sparte Gas und 124,2 Mio. € auf die Sparte<br />
Strom. Die übrigen Umsatzerlöse von 6,8 Mio. €<br />
resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf<br />
von Wasser und Wärme sowie aus der Betriebsführung<br />
für die Wasserwerke in Wiehl und<br />
Marienheide, aus dem kaufmännischen<br />
Dienstleistungsvertrag mit dem Wasserwerk<br />
Bergneustadt sowie aus weiteren energienahen<br />
Dienst leistungen.<br />
33<br />
IT-Architektur: Der erfolgreiche<br />
Abschluss der SAP-Umstellung bei<br />
der AggerEnergie hat den<br />
Geschäfts verlauf im Jahr 2009 geprägt.
Lagebericht<br />
Regenerative Energien: So wie hier auf der Gemeinschaftshauptschule Engelskirchen-<br />
Ründeroth wird im Oberbergischen Kreis mittlerweile auf vielen Schuldächern Solarstrom<br />
erzeugt.<br />
Die gesamten Umsatzerlöse sanken im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 10,2 Mio. € in erster Linie, da<br />
Verkaufspreise für Privat- und Gewerbekunden<br />
der Sparte Gas in drei aufeinander folgenden<br />
Quartalen gesenkt und im anschließenden<br />
vierten Quartal konstant gehalten werden konnten.<br />
Daneben machten sich die Auswirkungen<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise bei den konjunkturabhängigen<br />
Großkunden stark bemerkbar.<br />
Einzelne Kunden nahmen beispielsweise<br />
zwischen 30 % und 50 % weniger Strom ab als<br />
im Vorjahr.<br />
Die marktbedingte Bezugsverteuerung in der<br />
Sparte Strom führte zu einem nur unterlinearen<br />
Rückgang des Materialaufwands um 5,8 Mio. €<br />
auf 178,1 Mio. €. Unter Einbeziehung der betrieblichen<br />
Aufwendungen ergab sich ein Rückgang<br />
von insgesamt 14,0 Mio. €.<br />
<strong>Das</strong> Betriebsergebnis stieg im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 7,0 Mio. €. Bedingt durch den Ergebnisabführungsvertrag<br />
mit der Tochtergesellschaft<br />
AggerService GmbH wurde deren Jahresverlust<br />
in Höhe von 3,1 Mio. € übernommen und führte<br />
zu einem negativen Finanzergebnis. Es ergab<br />
sich insgesamt ein um 3,9 Mio. € besseres Ergebnis<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von<br />
13,3 Mio. €.<br />
34<br />
<strong>Das</strong> Jahresergebnis des Vorjahres wurde durch<br />
die Bildung von Rückstellungen, insbesondere<br />
für Ansprüche im Rahmen der Mehrerlösabschöpfung<br />
negativ beeinflusst, das Geschäftsjahr<br />
2009 wurde durch gegenläufige Effekte<br />
(teilweise Auflösung von Rückstellungen) positiv<br />
beeinflusst.<br />
Investitionen und Finanzierung<br />
Investiert wurde 2009 hauptsächlich in den<br />
Ausbau und die Ertüchtigung der regionalen<br />
Versorgungsanlagen für Strom, Gas und<br />
Wasser. Daneben wurden große Projekte der<br />
Wärmeversorgung und der regenerativen Energiegewinnung<br />
realisiert. Die gesamte Investitionssumme<br />
im Geschäftsjahr 2009 betrug<br />
8,3 Mio. €. Neben Eigenmitteln erfolgte die<br />
kurzfristige Finanzierung auch über das bei der<br />
Konzernmutter geführte Verrechnungskonto.<br />
2009 wurden insgesamt 28 km Stromversorgungsleitungen<br />
verlegt und 218 neue Strom-<br />
Hausanschlüsse erstellt. Damit werden von der<br />
Netzgesellschaft AggerService GmbH in der<br />
Sparte Strom 950 Ortsnetzstationen, 900 km<br />
Mittelspannungsleitungen und 1.695 km Niederspannungsleitungen<br />
und 38.650 Strom-
Hausanschlüsse betrieben. Daneben unterhält<br />
AggerEnergie im Auftrag der Kommunen ein<br />
901 km langes Straßenbeleuchtungsnetz.<br />
Es wurden 6,5 km Gasleitungen und 178 neue<br />
Gas-Hausanschlüsse erstellt. <strong>Das</strong> Gas-Leitungsnetz<br />
umfasst einschließlich der Hausanschlussleitungen<br />
1.854 km und 13 Übernahmestationen,<br />
die im Verbund mit 115 Ortsregelanlagen<br />
stehen.<br />
Im Wassernetz auf dem Gebiet der Gemeinde<br />
Engelskirchen wurden 4,1 km Leitungen und<br />
25 neue Hausanschlüsse verlegt.<br />
Gasversorgung in der Gemeinde Nümbrecht<br />
Mit der Gemeinde Nümbrecht wurde Einigkeit<br />
beim Verkauf des Gasnetzes zum 1. Januar<br />
2011 erzielt, bei gleichzeitiger Übernahme des<br />
Netzbetriebs durch AggerEnergie für die Dauer<br />
von 20 Jahren. Die Verträge sollen nach Klärung<br />
aller Details im Lauf des Jahres 2010 unterzeichnet<br />
werden.<br />
Regenerative Energien<br />
AggerEnergie hat 2009 Fotovoltaik-Anlagen mit<br />
einer Peak-Leistung von insgesamt 157 kW auf<br />
Dächern öffentlicher Gebäude der Stadt Gummersbach<br />
errichtet. Der Betrieb und die Einspeisung<br />
der erzeugten Energie tragen zum<br />
weiteren Ausbau regenerativer Energieerzeugung<br />
in der Region bei.<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
Die Bilanzsumme der AggerEnergie hat sich<br />
zum 31. Dezember 2009 um 10,6 Mio. € auf<br />
101,8 Mio. € gegenüber dem Bilanzstichtag des<br />
Vorjahres verringert. Der Anteil des Sachanla-<br />
gevermögens an der Bilanzsumme beträgt<br />
54,6 %. Mit einer Eigenkapitalquote von<br />
42,2 % verfügt die AggerEnergie über eine solide<br />
Kapitalausstattung. <strong>Das</strong> Sachanlagevermögen<br />
ist durch Eigenkapital, empfangene Ertragszuschüsse<br />
sowie durch Sonderposten für<br />
Investitionszuschüsse zu 96,6 % gedeckt.<br />
Risikomanagement<br />
<strong>Das</strong> Risikomanagement der AggerEnergie ist in<br />
alle wesentlichen unternehmerischen Entscheidungs-<br />
und Geschäftsprozesse integriert. Mittels<br />
IT-Unterstützung durch eine über die Branche<br />
hinaus genutzte Software und regelmäßige<br />
Integration der Geschäftsführung und der Bereichsverantwortlichen<br />
in die Aktualisierung<br />
des Risiko-Portfolios ist eine termin- und sachgerechte<br />
Identifikation und Überwachung der<br />
Risiken sichergestellt. Einzelrisiken werden<br />
nach Brutto-Schadenspotenzial, Ereigniswahrscheinlichkeit<br />
und Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen<br />
unter der Berücksichtigung von Schwellenwerten<br />
bewertet. Jedes Risiko ist einem<br />
eindeutigen Verantwortlichen zugeordnet.<br />
35<br />
Durch laufendes Monitoring der Entwicklung<br />
bei Wechselkunden und durch Intensivierung<br />
vertrieblicher (Re-)Akquisitionsmaßnahmen,<br />
durch Produktentwicklung und den Ausbau von<br />
Geschäftsfeldern wird dem Absatzrückgang<br />
durch Kundenverlust und Energiesparmaßnahmen<br />
gegengesteuert.<br />
Dem Risiko des Forderungsausfalls bei Großkunden<br />
begegnet AggerEnergie durch Bonitätsprüfungen,<br />
durch eine Lieferkreditausfallver sicherung<br />
und durch stringentes Forderungs management.<br />
Energiebezugsrisiken werden durch die Kooperation<br />
mit der RheinEnergie Trading GmbH reduziert.<br />
Risiken im technischen Betrieb der Versorgungsnetze<br />
und Erfordernisse aus den Vorgaben der<br />
behördlichen Netzregulierung werden durch die<br />
Instandhaltungs-Optimierung im Rahmen des<br />
Pachtvertrags mit dem Netzbetreiber und durch<br />
Zielvorgaben der AggerEnergie minimiert.<br />
Die Geschäftsführung sieht keine Risiken, die unter<br />
Berücksichtigung von Gegensteuerungs- und<br />
Minimierungsmaßnahmen den Fortbestand des<br />
Unternehmens unmittelbar gefährden.
Lagebericht<br />
V. Ausblick 2010<br />
Rahmenbedingungen<br />
Deutschlands Unternehmen sehen für das Jahr<br />
2010 erstmals seit Ausbruch der Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise wieder optimistischer in die Zukunft.<br />
Dennoch erholt sich die Konjunktur nur in<br />
kleinen Schritten. Im stark industriell geprägten<br />
Oberbergischen Kreis hat sich der Erholungskurs<br />
im Gegensatz zu anderen Regionen noch nicht<br />
durchgesetzt. In Deutschland wird jedoch angesichts<br />
der anziehenden Auslandsnachfrage im<br />
Jahr 2010 mit einem moderaten Wachstum<br />
gerechnet.<br />
Energieabsatz<br />
Für das Jahr 2009 erwarten wir einen Stromabsatz<br />
von rund 631 GWh und einen Gasabsatz von<br />
rund 1.728 GWh, inklusive Innenlieferung für die<br />
Sparte Wärme.<br />
Entwicklung der Verkaufspreise<br />
Zum 1. Januar 2010 können die Stromverkaufspreise<br />
in der Grundversorgung konstant gehalten<br />
werden. Im Segment der Gas-Vollversorgungskunden<br />
müssen die Verkaufspreise um<br />
0,46 ct/kWh angehoben werden.<br />
Investitionen<br />
Für das Geschäftsjahr 2010 sind Investitionen<br />
von insgesamt 10,5 Mio. € vorgesehen. Zur Gewährleistung<br />
der Versorgungssicherheit werden<br />
damit die von der Rheinischen NETZGesellschaft<br />
mbH betriebenen Strom- und Gasanlagen und<br />
die Wasser- und Wärmeversorgungsanlagen der<br />
AggerEnergie erweitert und ertüchtigt. Darüber<br />
hinaus wird in die Sanierung des Verwaltungsgebäudes<br />
und in die Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
investiert. Die Finanzierung soll aus eigenen<br />
Mitteln erfolgen.<br />
36<br />
Netzbetreiber ab 1. Januar 2010<br />
Die Rheinische Netzgesellschaft mbH, Köln<br />
(RNG), hat zum 1. Januar 2010 die Funktion<br />
des Netzbetreibers für die Strom- und Gasnetze<br />
der AggerEnergie übernommen. Sie ist verantwortlich<br />
für den wirtschaftlichen und sicheren<br />
Betrieb der Versorgungsanlagen und agiert im<br />
Rahmen der Regulierung durch die Bundesnetzagentur.<br />
Die Anlagen der AggerEnergie werden<br />
im Wege der Verpachtung an die RNG übertragen,<br />
die AggerEnergie erbringt den Netzservice<br />
und technische Dienstleistungen für die RNG.<br />
Die bisher mit der Funktion des Netzbetreibers<br />
betraute Tochtergesellschaft AggerService<br />
GmbH wird im Zuge der geänderten Aufgaben<br />
einen neuen Geschäftszweck erhalten.<br />
Energie- und Wasserversorgung in der Region<br />
Die AggerEnergie wird ihren Weg zur Schaffung<br />
eines regionalen Querverbundunternehmens<br />
fortsetzten und über die Sicherung von Konzessionsverträgen<br />
ihre Marktstellung und ihre regionale<br />
Wertschöpfung weiter ausbauen. Über die<br />
Integration und Beteiligung der Kommunen wird<br />
ein regionaler Mehrwert im Sinne eines <strong>Gemeinschaftsstadtwerk</strong>s<br />
geschaffen. In der Gemeinde<br />
Marienheide und in der Stadt Waldbröl, deren<br />
Strom-Konzessionsverträge 2010 neu vergeben<br />
werden, hat sich AggerEnergie um die Konzession<br />
beworben.<br />
Beteiligung an der RheinEnergie express<br />
AggerEnergie wird sich 2010 voraussichtlich mit<br />
einem Anteil von 4 % am Stammkapital der<br />
RheinEnergie express GmbH, Köln, beteiligen.<br />
Mit dieser Vertriebstochter bieten die RheinEnergie<br />
AG und ihre Beteiligungen nun auch Energie<br />
außerhalb ihrer Stammgebiete an.<br />
Produkt- und Imagekampagne<br />
Im zweiten Quartal 2010 wird AggerEnergie eine<br />
groß angelegte Produkt- und Imagekampagne<br />
starten. Über Kombi-Produkte und entsprechende<br />
Laufzeiten kann sich der Kunde attraktive<br />
Rabatte und Boni sichern. AggerEnergie<br />
wird mit dem Slogan „Taten statt Worte“ nach<br />
außen transparenter und persönlicher auftreten
und sich durch diverse Maßnahmen offener präsentieren.<br />
Die Einführung eines Dialog-Forums<br />
im Internet und die Präsentation in der Tagespresse<br />
und auf Werbeflächen gehören ebenso<br />
zur Kampagne wie die bürger- und kundenfreundliche<br />
Gestaltung einer Road-Show in den<br />
Kommunen sowie Förderungs- und Sponsoringauftritte<br />
der AggerEnergie mit dem Schwerpunkt<br />
Nachwuchsförderung.<br />
Regionale Energieprojekte<br />
2010 wird AggerEnergie weiterhin regionale<br />
Ener gieprojekte vorantreiben und Maßnahmen<br />
zur nachhaltigen wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Energiegewinnung und Energienutzung<br />
umsetzen und unterstützen. Unter anderem<br />
werden 2010 auf Dächern öffentlicher Gebäude<br />
der Stadt Gummersbach weitere Fotovoltaik-<br />
Anlagen mit einer Peak-Leistung von zusätzlich<br />
rund 133 kW in Betrieb genommen.<br />
Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
Aktuelle und zukünftige Risiken für das Unternehmen<br />
ergeben sich vor allen durch:<br />
➔ die zunehmende Wechselbereitschaft der<br />
Kunden aufgrund von preisgünstigen Angeboten<br />
überregionaler Wettbewerber,<br />
➔ die bundesweit hohen Energiepreise und die<br />
schlechte wirtschaftliche Gesamtprognose<br />
führen zu öffentlichem und politischem<br />
Druck,<br />
➔ die Auswirkungen der staatlichen Regulierung<br />
der Strom- und Gasnetze auf die Erlössituation<br />
des Netzbetriebs werden durch Kostenoptimierung<br />
nicht vollständig zu kompensieren<br />
sein. Ein weiteres Risiko wird in der<br />
Haltung der Gerichte in Bezug auf Widersprüche<br />
von Kunden bei Preisen und Verträgen<br />
gesehen,<br />
➔ die nur zögerlich anziehende Konjunktur,<br />
➔ die schlechte Kapital- und Kreditausstattung<br />
der Industrieunternehmen. Diese kann zu<br />
steigenden Insolvenzen und Investitionsstau<br />
führen sowie Umsatz und Marge der<br />
AggerEnergie negativ beeinflussen.<br />
Die Risikostrategie der AggerEnergie ist 2010<br />
und langfristig darauf eingestellt, unternehmerische<br />
Entscheidungen erst nach sorgfältigem<br />
Abwägen von Chancen und Risiken zu treffen.<br />
Chancen sieht die Gesellschaft in der Bindung<br />
von Kunden durch die regionale Präsenz und<br />
Kundennähe sowie in der Gewinnung neuer<br />
Kunden durch attraktive Produkte und durch<br />
Schaffung von ansprechendem Mehrwert.<br />
Ergebniserwartung<br />
AggerEnergie ist ein leistungsfähiges Energieversorgungsunternehmen<br />
in der Region, das durch<br />
Erweiterung des Produkt- und Dienstleistungsspektrums<br />
und durch laufende Kostenoptimierung<br />
wettbewerbsfähige Preise und Leistungen<br />
Taten statt Worte (1)<br />
Wasserkraftwerk Ohl-Grünscheid, Engelskirchen<br />
Im offenen Dialog klären sich Missverständnisse meist wie von selbst. Deshalb haben wir<br />
jetzt auf unserer Homepage ein Forum ins Leben gerufen. In Zukunft können Sie hier alles<br />
loswerden, was Sie bewegt. Egal ob Fragen, Wünsche oder Kritik – eine Antwort ist Ihnen<br />
sicher. Sie können uns auch per Telefon, E-Mail oder über unsere Kundenzentren kontaktieren.<br />
Jetzt reinschauen auf www.aggerenergie.de/forum<br />
37<br />
anbieten wird. Auch 2010 werden wir ein angemessenes<br />
Ergebnis erzielen, das allerdings stark<br />
unter dem Einfluss des Wettbewerbsdrucks und<br />
unter den Einflüssen auf die Erlöse des Netzbetriebs<br />
steht.<br />
Gummersbach, im März 2010<br />
Frank Röttger<br />
Geschäftsführer<br />
AggerEnergie GmbH<br />
Gummersbach<br />
Taten statt Worte: Die AggerEnergie setzt in ihrer neuen Image- und Produktkampagne auf<br />
offenen Dialog und Transparenz.<br />
SA10056_Agger_PZ_A4.indd 2 01.04.10 19:46
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Bericht des AufsichtsrAtes<br />
Der Aufsichtsrat hat sich von der Geschäftsführung<br />
der Gesellschaft durch schriftliche und<br />
mündliche Berichte regelmäßig über den Gang<br />
der Geschäfte sowie über die Lage und Entwicklung<br />
der Gesellschaft und über grundsätzliche<br />
Fragen der Geschäftspolitik berichten lassen und<br />
mit der Geschäftsführung darüber in mehreren<br />
Sitzungen beraten. Durch diese Maßnahmen hat<br />
der Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht.<br />
Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss<br />
2009 und der Lagebericht sind von<br />
der zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr<br />
2009 gewählten PKF FASSELT SCHLAGE Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Duisburg, geprüft<br />
und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen worden. Der Aufsichtsrat hat das<br />
Prüfungsergebnis zustimmend zur Kenntnis<br />
genommen.<br />
38<br />
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss 2009<br />
und den Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden<br />
Ergebnis seiner Prüfung sind Einwendungen<br />
nicht zu erheben. Der Aufsichts<br />
rat billigt den Jahresabschluss 2009 und erklärt<br />
sich mit dem Bericht der Geschäftsführung und<br />
deren Vorschlag für die Gewinnverwendung<br />
einverstanden.<br />
Er empfiehlt der Gesellschafterversammlung<br />
den Jahres abschluss in der vorgelegten Fassung<br />
festzustellen.<br />
Gummersbach, den 27. Mai 2010<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates
Bestätigungsvermerk<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus<br />
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang<br />
– unter Einbeziehung der Buchführung und<br />
den Lagebericht der AggerEnergie GmbH für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember<br />
2009 geprüft. Nach § 10 Abs. 4 EnWG<br />
umfasste die Prüfung auch die Einhaltung der<br />
Pflichten zur Entflechtung in der internen Rechnungslegung<br />
nach § 10 Abs. 3 EnWG. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen<br />
handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung<br />
der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />
der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />
über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />
der Buchführung und über den Lagebericht<br />
sowie über die interne Rechnungslegung<br />
nach § 10 Abs. 3 EnWG abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach<br />
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />
den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung und durch<br />
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden<br />
und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt<br />
werden kann, ob die Pflichten nach § 10 Abs. 3<br />
EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt sind.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />
der Gesellschaft sowie die Erwartungen über<br />
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />
BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />
DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie<br />
Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />
Jahresabschluss und Lagebericht sowie in der internen<br />
Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />
Vertreter, die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und des Lageberichts<br />
sowie die Beurteilung, ob die Wertansätze und<br />
die Zuordnung der Konten in der internen Rechnungslegung<br />
nach § 10 Abs. 3 EnWG sachgerecht<br />
und nachvollziehbar erfolgt sind und der<br />
Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir<br />
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine<br />
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />
bildet. Unsere Prüfung des Jahresabschlusses<br />
unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und des Lageberichts hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund<br />
der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />
entspricht der Jahresabschluss den<br />
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />
39<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der<br />
Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />
vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />
Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die<br />
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar. Die Prüfung der Einhaltung<br />
der Pflichten zur Entflechtung in der internen<br />
Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG hat<br />
zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Duisburg, den 6. Mai 2010<br />
PKF FASSELT SCHLAGE<br />
Partnerschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Hünger Kawaters<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Impressum<br />
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Alexander-Fleming-Straße 2<br />
51643 Gummersbach<br />
www.aggerenergie.de<br />
Telefon: 0 22 61 I 30 03 - 0<br />
Fax: 0 22 61 I 30 03 - 199<br />
Redaktion Renate Wigger in Zusammenarbeit mit Dr. Jürgen Bermes,<br />
Kerstin Mahnke, Nina Richter, Kommit Medien GmbH<br />
Gestaltung Madeleine Housselle<br />
Fotos Martin Leclaire<br />
Druck Gronenberg GmbH & Co. KG, Wiehl