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Handelsmanagement - Zentes / Swoboda / Foscht, Leseprobe

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B. Positionierungs- und Profilierungsstrategien 143<br />

und Kontrollverluste. Eine Herausforderung besteht v.a. bzgl. der Koordination und der<br />

Führung von Multi Channel-Unternehmen. So ist v.a. in der hier eingenommenen prozessualen<br />

Betrachtung zu entscheiden, wann bei wachsender strategischer Bedeutung des<br />

einen gegenüber dem anderen Kanal Verschiebungen der Prioritäten und Zuständigkeiten<br />

notwendig sind. <strong>Zentes</strong>/Schramm-Klein (2006) zeigen wie sich das Multi Channel-<br />

Management im deutschen Handel zunehmend etabliert (hat).<br />

Es ist ersichtlich, dass sich die Forschungsschwerpunkte im Multi Channel Retailing (siehe<br />

Tabelle 2.1) von allgemeinen Erfolgspotenzialen des Multi Channels hin zu dezidierten<br />

Analysen, z.B. zum Vergleich zwischen Erfolgspotenzialen zwischen Online und Offline-Handel<br />

oder tiefergehende Kundensegmentanalysen, bewegt.<br />

Kundenintegration<br />

Die Integration von Kunden in den Leistungserstellungsprozess hat in Handelsunternehmen<br />

eine durchaus beachtliche Tradition (z.B. in Form von Testmärkten bei neuen Artikeln,<br />

Ladenlayouts oder bei der Kundenansprache in der Vorkauf-, Kauf- und Nachkauphase).<br />

Dies gewinnt aber bei Multi Channel-Unternehmen –aufgrund neuer technologischer<br />

Möglichkeiten und des Wandels im Käuferverhalten –deutlich an Bedeutung. Ohne<br />

an dieser Stelle Begriffsfassungen zu diskutieren, die oft auf klassische Business-to-<br />

Business- und kooperative Prozessbeschreibungen von Lawrence/Lorsch (1967, S. 11)<br />

zurückgehen, wird hier folgende Definition zu Grunde gelegt:<br />

Die oft synonym verwendeten Begriffe der „customer integration“ (Moeller<br />

2008) und „value co-creation“ (Andreu/Sánchez/Mele 2010) fußen auf der<br />

traditionellen Kundenorientierung und fokussieren darüber hinausgehend<br />

die Kundeninteraktion und die Wertschöpfungserstellung durch Kunden<br />

(Kurzmann/Reinecke 2009).<br />

Die Ziele der Kundenintegration werden bspw. von Bruhn/Stauss (2009) danach differenziert,<br />

obdie Integration der Kunden imInnovations- oder Leistungserstellungsprozess<br />

oder im Relationship Marketing eingesetzt wird. Abbildung 2.28 visualisiert entsprechende<br />

Ziele von Handelsunternehmen und traditionelle als auch zukünftig denkbare Ansätze<br />

oder Formen derKundenintegration v.a. aufgrund neuerTechnologien.<br />

Beispiele von Kundenintegration imInnovationsprozess des Handels finden sich seit Jahren<br />

inForm von diversen, räumlich begrenzten Tests, die im Hinblick auf neue Produkte,<br />

Preise oder Teilsortimente ebenso durchgeführt werden, wie oft im Hinblick auf Betriebstypen<br />

oder Ladenlayouts. Dies kann in traditionellen stationären oder Future Stores erfolgen<br />

wie auch über E-und M-Commerce-Channels. Sowird der Konsument durch neue<br />

mediale soziale Netzwerke und Diskussionsforen direkt als auch indirekt inden Innovationsprozess<br />

eingebunden, in dem für die direkte Partizipation eine Zusammenarbeit zwischen<br />

Konsument und Handelsunternehmenentstehen kann (Ellonen/Kosonen 2010).Die<br />

direkte Innovationsbeteiligung der Konsumenten äußert sich durch aktive Teilnahme an<br />

von Unternehmen angelegten Diskussionsforen oder dafür vorgesehenen Kommunikationsbereichen<br />

innerhalb der Social-Media-Plattformen, sozur Entwicklung von Prozessen<br />

durch Kommunikation bestehender Problemfelder, z.B. beim Online-Einkaufsvorgang.<br />

Eine indirekte Beteiligung der Kunden am Innovationsprozess ist geprägt durch<br />

aktive Informationsbestrebungen der Handelsunternehmen auf öffentlichen Diskussionsforen.<br />

Die Kundenintegration am Innovationsprozess wird auch „crowd-sourcing“ genannt<br />

(Constantinides/Romero/Boria 2008). Dies kann direkt erfolgen, z.B. erhalten Kunden<br />

Entlohnungen für Ideen oder sie werden an den Umsätzen beteiligt, oder indirekt er

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