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Erfahrungen mit Gefährdungsbeurteilungen für ... - auf der Chillventa

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<strong>Erfahrungen</strong> <strong>mit</strong> Gefährdungsbeurteilungen fürAmmoniakkälteanlagenDr. Dieter Krauß- Rechtliche Grundlagen- 7 Schritte einer Gefährdungsbeurteilung- Gefahren erkennen und vermeiden- Beson<strong>der</strong>heiten des Gefahrstoffes Ammoniak- Aufgaben des Anlagenbetreibers


Risiko beim Umgang <strong>mit</strong> NH3Risk of Death Attitude Activity1-3 in 1.000.000.000 AcceptableAmmonia fatal accidentBeing struck by lightning1 in 1.000.000 Some Natural disasterswarnings1 in 100.000 Traffic accidents1 in 10.0001 in 1.000All industial workAll accidents1 in 100 Unaceptable----------------------------------------Lindborg, A.: 31st Annual Meeting IIARMarch 22–25, 2009, Dallas; Texas


ArbSchG §5 und §6Gesetz über die Durchführung vonMaßnahmen des Arbeitsschutzeszur Verbesserung <strong>der</strong> Sicherheitund des Gesundheitsschutzes<strong>der</strong> Beschäftigten bei <strong>der</strong> ArbeitBetriebssicherheitsverordnung (§ 3)Gefahrstoffverordnung (§7)Arbeitsstättenverordnung (§3).


Ableitung von BetreiberpflichtenGefährdungsbeurteilungStoffeigenschaftenMaßnahmenWirksamkeitFortschreibung


Anlässe für eine GefährdungsbeurteilungÄn<strong>der</strong>ungenimArbeitsabl<strong>auf</strong>neueArbeits<strong>mit</strong>telPersonalwechselInvestitionsvorhabenneuerArbeitsstoffUnfälle /Beinaheunfälle


7 Schritte einer GefährdungsbeurteilungÜberprüfung Fortschreibungwirksam akzeptabel• Erfassen <strong>der</strong> Betriebsorganisation• Erfassen <strong>der</strong> Tätigkeiten• Er<strong>mit</strong>teln von möglichen Belastungen• Er<strong>mit</strong>teln <strong>der</strong> möglichen Gefährdungen• Beurteilen des Risikosnicht akzeptabel• Festlegen von Schutzzielen undMaßnahmen• Realisieren <strong>der</strong> Maßnahmen• Kontrolle <strong>der</strong> Wirksamkeitnicht wirksam


Gefährdungsbeurteilung für NH 3 -KälteanlagenTRGS 402ArbSchGTRBS 1111TRGS 600PSA-BenVTRD 452TRGS 400TRGS 510GefahrstoffV


Gefahrstoff AmmoniakBeispiel: Stoffliche GefährdungenArt <strong>der</strong>GefährdungEigentliche GefährdungZur Beseitigung o<strong>der</strong> Verringerung <strong>der</strong> Gefährdung vorhandeneMaßnahmenHandlungsbedarfBemerkungenAmmoniak,stoffbezogen<strong>der</strong>mal (Hautkontakt <strong>mit</strong> flüssigemProdukt)- Produktführung im geschlossenen System, prozessbedingtaustretende Ammoniakmengen beim An- und Abschließen desTransportbehälters sind <strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> Konstruktion <strong>der</strong> Eckventileminimal,- nur eingewiesene und belehrte Mitarbeiter führen das An- undAbschließen <strong>der</strong> Transportbehälter unter strikter Verwendung <strong>der</strong>persönlichen Schutzausrüstung (Handschuhe, Brille) aus,JA /NEINAlle Stoff- undsicherheitsrelevantenDaten imSicherheitsdatenblatt nachREACH-VOdes Lieferanten(Version 8.0)<strong>der</strong>mal (Haut- und Augenkontakt<strong>mit</strong> gasförmigem Produkt)- Produktführung im geschlossenen System, prozessbedingtaustretende Ammoniakmengen beim An- und Abschließen desTransportbehälters sind <strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> Konstruktion <strong>der</strong> Eckventileminimal,- nur eingewiesene und belehrte Mitarbeiter führen das An- undAbschließen des Transportbehälters unter strikter Verwendung<strong>der</strong> persönlichen Schutzausrüstung (Handschuhe, Brille) aus- beim Austreten größerer Mengen infolge einer StörungSchutzmaske tragen bzw. bei Gefährdung von Personen o<strong>der</strong>unklarer Situation Rettungskräfte nach BetriebsanweisungalarmierenJA /NEINinhalativ (Einatmen vonAmmoniakdämpfen)bzw. bei Gefährdung von Personen o<strong>der</strong> unklarer SituationRettungskräfte nach Betriebsanweisung alarmierenJA /NEIN


Gefahrstoff AmmoniakBeispiel: Anlagenbezogene GefährdungenArt <strong>der</strong>GefährdungAmmoniak,anlagenbezogenEigentliche GefährdungZur Beseitigung o<strong>der</strong> Verringerung <strong>der</strong> Gefährdungvorhandene MaßnahmenTransportbehälter (Ventil) undicht - Verwendung von bauartzugelassenen Gebinden, ,- wie<strong>der</strong>kehrende Prüfung alle 5 Jahre entsprechend ADR 4.1,-unter Beachtung <strong>der</strong> Arbeitsschutzbestimmungen Ventilekontrollieren und ggf. vollständig schließen,-…..allgemein Anlage undicht (sieheauch Betrachtung <strong>der</strong> einzelnenKomponenten weiter unten)- Raumüberwachung <strong>der</strong> Gesamtanlage erfolgt <strong>mit</strong> unabhängigarbeitenden Gassensoren,- optisch/akustische Signalisierung bei Voralarm (20 mg/m³, 27,4ppm) in einem <strong>der</strong> Räume,-Abschaltung <strong>der</strong> Anlage (alle Magnetventile zu) bei Hauptalarm(500 mg/m³, 685 ppm),-…….Handlungs-bedarfJA /NEINJA /NEINBemerkungenAmmoniakbehälter <strong>mit</strong> Volumen980 l sind keinesicherheitsrelevantenAnlagenteile(SRA) nachTAA-GS-24Druck in <strong>der</strong> Anlage zu hochAusfall <strong>der</strong> ElektroenergieKompresser undicht- verplombte Sicherheitsventile <strong>mit</strong> Ansprechdruck 22 bar,- vorgeschaltete Berstscheibe <strong>mit</strong> Ansprechdruck 18 bar,- Drucküberwachung zwischen Berstscheibe undSicherheitsventil durch Induktivkontaktmanometer undMeldesignal,- unabhängige Stromversorgung (USV) sichert die Versorgung<strong>der</strong> Prozessleittechnik und <strong>der</strong> Raumüberwachung über einenausreichenden Zeitraum zum Herunterfahren <strong>der</strong> Kälteanlage ineinen betriebssicheren Stillstand,- Abschaltung <strong>der</strong> Anlage (alle Magnetventile zu)JA /NEINJA /NEIN- alle Magnetventile schließen bei Not-Aus (manuell o<strong>der</strong>Auslösung durch Gaswarnanlage)JA /NEIN


TOP-Prinzip (TRGS 500)AllgemeineMaßnahmenTechnischeMaßnahmenOrganisatorischeMaßnahmenIndividuelleMaßnahmenGestaltung <strong>der</strong>ArbeitsstätteAufstellungsort<strong>der</strong>Kälteanlage(EN 378)Not-Aus-AbschaltungInspektion,Wartung,InstandsetzungAusbildungBetriebsanweisungUnterweisung/SchulungRaumluftabsaugungZugangsbeschränkungEinsatzzeitPersönlicheSchutzausrüstungHautschutzReinigungSchutzmaßnahmen


Eigenschaften von Ammoniak ISiedepunkt- 33,4 °CDampfdruckbei 20 °C8,74 baruntereExplosionsgrenzein Luft15 Vol. %(>105 g/m³)


Eigenschaften von Ammoniak IIfarbloses Gasleichter als Luftstechen<strong>der</strong> Geruchextrem guteWasserlöslichkeit> 500 g/Liter


Transport von Ammoniak-Freistellung im Zusammenhang <strong>mit</strong> Mengen, die je Beför<strong>der</strong>ungseinheitbeför<strong>der</strong>t werden (1.1.3.6 ADR): für Ammoniak = 50 kg- Flaschen kennzeichnen- Flaschenventil durch Schutzkappe o<strong>der</strong> Schutzkragen sichern- Schriftliche Weisungen <strong>mit</strong>führen- eingeschränkte Sicherheitsausrüstung- keine „orange Tafel“, kein „ADR-Schein“ erfor<strong>der</strong>lich


DIN EN 378-3 Kälteanlagen und Wärmepumpen- Aufstellungsort und Schutz von Personen I -- Aufstellung im Freien o<strong>der</strong> Maschinenraum(Belüftung, Rohrleitungen, Beleuchtung, Not-Aus,Warnhinweise, Wände, Türen)-Belüftung (bei üblichen Bedingungen, bei Personen<strong>auf</strong>enthalt,Notlüftung)- Beson<strong>der</strong>heiten für R717 (Bodenwanne, Augendusche,Notdusche bei >1000 kg Füllmenge, keine Sprinkleranlagen,elektrische Anlage muss nicht den Anfor<strong>der</strong>ungen fürgefährdete Bereiche entsprechen)- Leckagedetektion


DIN EN 378-3 Kälteanlagen und Wärmepumpen- Aufstellungsort und Schutz von Personen II -R717-Alarmeinrichtungen:- generell bei > 50 kg Füllmenge:350 mg/m³ = Lüftung an21200 mg/m³ = Not aus- bei > 3000 kg Füllmenge an ständig besetzte Stelleweiterleiten,- bei indirekten Systemen und > 500 kg FüllmengeDetektoren ohne „öffentlichen“ Alarm auch imSekundärkreisl<strong>auf</strong>


Raumüberwachung (BGR 500, EN 378)-Gaswarngerät (automatische Überwachung)- Empfehlungen (weit unterhalb EN 378, 25% LFL)VoralarmHauptalarmobere obere Alarmgrenze50 bis 300 ppm (optische, akustische Warnung)500 - 1000 ppm (techn. Lüftung ein)>3000 ppm (Abschaltung <strong>der</strong> Anlage, Not-Aus)50 ppm 100 ppm 200 ppm


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Gefahren beim Umgang <strong>mit</strong> Ammoniak- giftig beim Einatmen- verursacht Verätzungen- giftig für Wasserorganismen(WGK 2 nach WHG wie Heizöl)GefahrstoffVRL 67/548/EWG)CLP Verordnung


Umgang <strong>mit</strong> AmmoniakNH 3-Konz.,ppmWirkung <strong>auf</strong> den ungeschütztenmenschlichen OrganismusExpositionszeit< 5Geruchswahrnehmungsgrenze bei T< 0 °C, „Alarmzeichen“unbegrenzt20AGW-Wert900)(früher MAK nach TRGS8 stündiger Arbeitstag100400 – 700unangenehm, aber keineGesundheitsbeeinträchtigungReizung von Augen, Nase undAtmungsorganen bei einstündigerEinwirkungso schnell wie möglichdie Zone verlassenkeine ernsthaftenLangzeitverletzungen5000 Erstickung, Lähmungtödlich innerhalbweniger min.


Umgang <strong>mit</strong> AmmoniakSachkundemindestens 18 JahreEinweisungBelehrung mindestensjährlichAmmoniak ist bei sorgfältigem Umgang sicherzu beherrschen !

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