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MitMenschen<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong><br />

<strong>Herbst</strong> 2012<br />

| 29


2 |<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

3 Unter uns gesagt<br />

4 <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

„Und jetzt auch noch Mathe …“<br />

6 in service GmbH<br />

Inklusives Hotel<br />

8 Trägerverein<br />

Förderung von Anfang an<br />

10 <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Berufskolleg<br />

Abschlussfeier mit Freude und Wehmut<br />

12 Qualitätsmanagement<br />

Zwei Bereiche zertifi ziert<br />

14 <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Wohnen<br />

Take me home to the Klosterberghof<br />

16 <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Förderschule<br />

Heinzelmännchen im Handtuchregal?<br />

17 Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Immer wieder sonntags …<br />

18 Förderschule<br />

Nostalgisches Papiertheater<br />

19 <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Berufskolleg<br />

Motopäden feierten Abschluss<br />

20 Integrationsunternehmen<br />

Aus dem Leben eines Wischmopps<br />

21 <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Wohnen GmbH<br />

Aufnahme von Kindern<br />

22 Was sonst noch geschah<br />

26 Termine<br />

26 Personalia<br />

Aufgrund der besseren Lesbarkeit<br />

wird die männliche Schreibweise<br />

für beide Geschlechter verwandt.


Unter uns gesagt …<br />

… liegt eine schwierige und arbeitsreiche<br />

Zeit hinter uns. In den<br />

letzten Jahren wurde in den Medien<br />

umfassend über die Missstände<br />

in deutschen Heimen in den 50er<br />

und 60er Jahren berichtet. Auch<br />

wir standen in diesem Zusammenhang<br />

2010 im Fokus des öffentlichen<br />

Interesses und haben uns<br />

unserer Verantwortung gestellt.<br />

Die Vorfälle wurden gemeinsam<br />

mit den Betroffenen gründlich<br />

aufgearbeitet, und für die transparente Aufarbeitung haben wir<br />

von vielen Seiten Lob und Anerkennung bekommen.<br />

Natürlich können wir die Missstände in der Vergangenheit nicht ungeschehen<br />

machen. Aber wir sind bemüht, die ehemaligen Heimbewohner<br />

in ihrer heutigen Situation zu unterstützen. Sie haben hier<br />

im <strong>Haus</strong>e einen Ansprechpartner, wir helfen bei Fragen zu Sozialleistungen,<br />

bieten Gesprächskreise an, wir vermitteln therapeutische<br />

Unterstützung, klären materielle Hilfen und setzen uns auf vielen<br />

Ebenen für die Betroffenen ein. Besondere Bedeutung hat auch die<br />

Frage der 'Entschädigung' für Arbeit hinsichtlich der Rentenversicherung<br />

bekommen. Das hat eine Dimension, die wir alleine nicht lösen<br />

können. Weder rechtlich, noch materiell. Hier ist der Staat gefragt,<br />

eine praktikable gesetzliche Fondslösung einzuführen.<br />

Für ehemalige Heimbewohner aus der Jugendhilfe wurde Anfang<br />

2012 ein Entschädigungsfonds gegründet. Für Heimbewohner in<br />

der ehemaligen DDR wurde Mitte 2012 ein Fonds gegründet. Für<br />

Opfer von Sexualdelikten ist ein Fonds in Vorbereitung. Für Heimbewohner<br />

der Behindertenhilfe ist jedoch noch kein Fonds in Sicht.<br />

Das zuständige Bundesministerium für Arbeit und Soziales wurde<br />

von uns für dieses Thema sensibilisiert und sieht das Erfordernis –<br />

aber wir sehen noch keine Anzeichen für eine konkrete Lösung auf<br />

politischer Ebene.<br />

Inzwischen stehen wir vor der Veröffentlichung der wissenschaftlichen<br />

Aufarbeitung durch die Ruhr-Universität Bochum, welche<br />

die Heimsituation im damaligen <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> eingehend untersucht<br />

hat. Unsere Vermutungen scheinen sich zu bestätigen, dass<br />

in den 50er und 60er Jahren Kinder und Jugendliche von Behörden<br />

und Ärzten im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> fehlplatziert wurden. Einige der<br />

Kinder hätten vom Jugendamt in einem Heim der Jugendhilfe untergebracht<br />

werden müssen. Aber vermutlich fehlte es damals an<br />

freien Plätzen in den Heimen der Jugendhilfe. Die Behörden sahen<br />

in der Unterbringung in unserer Einrichtung wohl die einzige Möglichkeit,<br />

den Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Im Bericht<br />

der Wissenschaftler deutet sich an, dass dies der Grund sein könnte,<br />

warum für die betreffenden Kinder die (nach heutigem Kenntnisstand)<br />

fragwürdige Diagnose 'Schwachsinn' gestellt wurde. Dadurch<br />

konnten die Behörden die Kinder ins <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> einweisen<br />

und stellten so die Weichen für deren weiteren Lebensweg.<br />

Heute haben unsere ehemaligen Bewohner – aus einer Einrichtung<br />

der Behindertenhilfe kommend – keine Chance, Leistungen<br />

aus dem Heimkinder-Fonds einzufordern. Denn der wurde nur für<br />

Kinder aus der Jugendhilfe eingerichtet. Die Betroffenen hatten<br />

aufgrund der Diagnose 'Schwachsinn' unter Missständen, schlechteren<br />

Bildungschancen und gesellschaftlicher Ausgrenzung zu leiden.<br />

Nun werden sie durch den Ausschluss vom Heimkinder-Fonds<br />

erneut benachteiligt. Ein Skandal!<br />

Wir haben Gespräche mit zahlreichen Politikern, Vertretern von<br />

Ministerien und Verbänden geführt, Briefe mit der Bitte um Berücksichtigung<br />

'unserer' Heimkinder geschrieben sowie Eingaben<br />

beim Petitionsausschuss des Landtages NRW und des Bundestages<br />

gemacht. Alle haben Verständnis signalisiert, viele Unterstützung<br />

zugesagt. Aber an den entscheidenden Stellen wird nicht gehandelt.<br />

In dieser Frage werden wir allein gelassen.<br />

Der Staat muss handeln: Er muss einen wirtschaftlichen Ausgleich<br />

hinsichtlich des Rentenersatzes für die geleistete Arbeit und eine<br />

einheitliche Fondslösung schaffen. Die Regierung spricht von Inklusion,<br />

schließt jedoch 'unsere Heimkinder' vom bestehenden<br />

Fonds aus. Und das, obwohl staatliche Behörden dafür mitverantwortlich<br />

waren, dass in vielen Fällen zweifelhafte Diagnosen zur<br />

Einweisung in ein Heim der Behindertenhilfe geführt haben. Das<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> – und auch andere Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

– sind noch nicht fertig mit der Vergangenheit. Wir haben<br />

noch eine schwierige und arbeitsreiche Zeit vor uns…<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr Günter Oelscher, Direktor<br />

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4 |<br />

Wolfgang Wielpütz von der TÜV NORD CERT GmbH, Direktor Günter Oelscher und Rotary-Präsident Dr. Ulrich Irriger freuten sich darüber, wie begeistert<br />

die Kinder aus einer Altenessener Kita mit den Mathe-Kisten spielten.<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

„Und jetzt auch noch Mathe …“<br />

„1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 ...“ Allmählich qualmt den Beschäftigten der<br />

Schreinerei schon der Kopf von all den Zahlen. Noch viele, viele<br />

kleine Holztäfelchen müssen bis zum Feierabend mit Zahlen beklebt<br />

werden. Zusammen mit fünfzehn Würfeln, die eine unterschiedliche<br />

Anzahl von Bohrungen haben, mit Ziffernreitern und<br />

Griffkorken ergeben sie den Inhalt einer sogenannten 'Mathe-Kiste'.<br />

Der Produktionsleiter Reinhard Wahle überzeugte sich persön-<br />

lich davon, wie begeistert und spontan Kinder sich diesem spielerischen<br />

Lernmaterial gegenüber öffnen und vorbehaltlos in ihren<br />

Spielalltag integrieren.<br />

Zunächst laden die Würfel, die in einem anregenden Rotton gebeizt<br />

sind, zum Türmchen-Bau ein, doch schon bald ahnt das neugierige<br />

Kind, dass wohl mehr dahinter steckt.<br />

Über eine gezielte Anleitung erhalten die Kinder schnell ein Gefühl<br />

für unterschiedlich große Mengen, um schließlich auf spielerische<br />

Weise die Bedeutung von Zahlen als abstrakte Größe zu


verinnerlichen. Außerdem werden Fähigkeiten wie Sortieren, Klassifi<br />

zieren, das Erfassen von Mustern und Reihenfolgen und die<br />

räumliche Wahrnehmung geschult – eine wirksame Methode, um<br />

die schulische Bildung von Kindern im Vorschulalter zu verbessern<br />

und Vorbehalte gegenüber dem Schulfach 'Mathematik' präventiv<br />

auszuräumen. Genau dieses hatte Hubert von Schnakenburg, der<br />

Schirmherr und Initiator dieser Produktidee, im Sinn. Auch eine<br />

Bielefelder Werkstatt für Menschen mit Behinderung hatte sich<br />

für die 'Mathe-Kisten' bereits begeistern lassen. Nun sollen auch<br />

rheinländische Kinder von dem Bildungsangebot profi tieren.<br />

Für die <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten, die die 'Mathe-Kiste' längerfristig<br />

in ihr Repertoire aufgenommen haben, war es zunächst relevant,<br />

dass das zu fertigende Produkt den Qualitätskriterien des TÜV entspricht,<br />

damit es sicher ist und nachweislich keine schädlichen<br />

Giftstoffe enthält. Mitentscheidend war darüber hinaus, dass der<br />

Aufwand für die Fertigung und der Preis in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis zueinander stehen. Und als sich dann noch herausstellte,<br />

dass sich alle Beschäftigten der Schreinerei an der Produktion<br />

beteiligen lassen, war, wie der Abteilungsleiter Guido Rausch anerkennend<br />

bemerkt, die Begeisterung für diese neue Produktidee<br />

vollkommen. Die Fertigung ist in viele kleine Arbeitsschritte unterteilt,<br />

die auch von unerfahrenen Praktikanten umgesetzt werden<br />

können. Die einen sägen die Seitenteile für die Würfel und leimen<br />

diese zusammen, andere übernehmen das Schleifen der Kanten und<br />

der Würfelaugen, die durch die Bohrungen entstehen. Währenddessen<br />

übernehmen die Kollegen die Grundierung von Karten und<br />

kleben Zahlen von 1 bis 10 auf. Wenn jeder mithilft, kommt an<br />

einem Arbeitstag schon eine Menge zusammen.<br />

Die Kinder öffnen sich dem spielerischen Lernmaterial gegenüber begeistert<br />

und spontan.<br />

Beim Zusammenstellen der vielen kleinen Einzelteile, die in eine<br />

Kiste gehören, ist natürlich eine Kontrolle durch die Gruppenleiter<br />

erforderlich. Die Beschäftigten sind jedenfalls stolz darauf, dass<br />

sie – auch wenn nicht alle besondere Fähigkeiten im mathematischen<br />

Bereich haben – durch ihr handwerkliches Geschick dazu<br />

beitragen können, dass Kindern das Lernen mehr Freude bereitet<br />

und leichter fällt. Unterm Strich ist das somit eine Rechnung, die<br />

'voll aufgeht' ...<br />

Barbara Kohlmann<br />

INFO<br />

Bereits zahlreiche Mathe-Kisten aus den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

sind schon in Bochumer Kindergärten im Einsatz<br />

– nun startete die Initiative des Rotary Distrikts 1900<br />

auch in Essen: Der Rotary Club Essen-Baldeney stattet<br />

hier fünf städtische Kindertagesstätten mit den Lernmaterialien<br />

aus.<br />

„Die Kinder gehen unbefangen mit Zahlen oder Mengen<br />

um und bekommen durch die Mathe-Kisten spielerisch ein<br />

Gefühl für das Rechnen“, berichtet Dr. Ulrich Irriger, Präsident<br />

des Rotary Clubs Essen-Baldeney, begeistert. „Wir<br />

freuen uns, dass dieses gemeinnützige Projekt gleich zwei<br />

Effekte hat: „Einerseits unterstützen wir damit Kitas, die<br />

nicht immer die Mittel für solche Lernmaterialien haben<br />

und andererseits die Menschen mit geistiger Behinderung<br />

in den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten.“<br />

Die Beschäftigten in der Schreinerei freuen sich über den Auftrag des<br />

Rotary Clubs Essen-Baldeney.<br />

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6 |<br />

in service GmbH<br />

Die Mitarbeiter im Service kümmern sich um das leibliche Wohl der Gäste. Foto: Hardy Welsch<br />

Inklusives Hotel<br />

Gloria ist stolz: Sie arbeitet als Zimmermädchen im '<strong>Franz</strong>', das<br />

am 24. Mai 2012 mit einem feierlichen Festakt vom Ruhrbischof<br />

<strong>Franz</strong>-Josef Overbeck eingeweiht wurde. Für die gehörlose Mitarbeiterin<br />

ist dies eine große berufl iche Chance. In dem ***-Hotel<br />

mit Tagungsbereich, Großküche und Catering-Service an der Steeler<br />

Straße 261 in Essen-Huttrop wird sie im Integrationsunternehmen<br />

'in service' angeleitet, damit sie später auch auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt Fuß fassen kann. „Die neue Tochtergesellschaft des<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es wird rund 40 neue Arbeitsplätze schaffen“, erläutert<br />

Direktor Günter Oelscher. „Die Hälfte der Mitarbeiter hat<br />

eine Behinderung. Durch die Arbeits- und Ausbildungsplätze eröffnet<br />

das <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> benachteiligten Menschen neue berufl iche<br />

Perspektiven.“ Die Arbeitsplätze werden vom Landschaftsverband<br />

Rheinland (LVR) und dem Land NRW im Rahmen des gemeinsamen<br />

Programms 'Integration unternehmen!' bezuschusst.<br />

Die Architektur wurde<br />

von vielen Einweihungsgästen gelobt.<br />

Foto: Andreas Bister


„Das sind keine Steuergelder“, betont Dr. Helga Seel, die Leiterin<br />

des Integrationsamtes. „Es sind Ausgleichsabgaben von Unternehmen,<br />

die keine Menschen mit Behinderungen beschäftigen.“<br />

Frau Dr. Seel gratulierte Direktor Oelscher zu dem 'großen Wurf' und<br />

zeigte sich begeistert von der Idee des Hotels <strong>Franz</strong>. Auch LVR-Sozialdezernentin<br />

Martina Hoffmann-Badache unterstützt das Konzept:<br />

„Integrationsunternehmen zeigen, dass Inklusion am Arbeitsplatz<br />

funktioniert – auch ökonomisch“. Die wirtschaftlich selbstständig<br />

arbeitenden Unternehmen erhalten lediglich einen fi nanziellen<br />

Ausgleich für den besonderen Aufwand, der mit der Beschäftigung<br />

einer hohen Zahl von Mitarbeitenden mit Handicap verbunden ist.<br />

Hoffmann-Badache freute sich, „dass mit dem Tagungs- und Stadthotel<br />

<strong>Franz</strong> nun das vierte Integrationsunternehmen in Essen an den<br />

Start geht“.<br />

Mehr als nur drei Sterne<br />

Eine weitere Besonderheit des Hotels ist der Komfort der barrierefreien<br />

Einrichtung: Das <strong>Haus</strong> ist nicht nur auf normale Business-<br />

Reisende und Individualtouristen eingestellt, sondern auch auf die<br />

ganz besonderen Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichsten<br />

Handicaps. Auf den ersten Blick fällt dies den Hotelgästen<br />

nicht auf, denn der Spagat zwischen Funktionalität und Design ist<br />

der Innenarchitektin Katja Schramm bestens gelungen. Doch auch<br />

Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Sehbehinderung oder<br />

Der Saal steht für große Veranstaltungen zur Verfügung.<br />

Foto: Eike Thomsen<br />

Hörschädigung werden sich im <strong>Haus</strong>e rundum wohlfühlen. Neben<br />

dem Hotel mit seinen 48 Zimmern (90 Betten) sind auch alle Räumlichkeiten<br />

des angeschlossenen Veranstaltungszentrums barrierefrei<br />

eingerichtet. Der Saal (für ca. 300 Personen) und die sieben Tagungsräume<br />

(8 bis 100 Personen) sind mit moderner Technik ausgestattet.<br />

Hier können jedoch nicht nur Tagungen, Fortbildungen und<br />

Seminare stattfi nden, sondern auch Betriebs- oder Familienfeiern.<br />

Außerdem wird auch ein professioneller Catering-Service aufgebaut.<br />

Viel Unterstützung<br />

Nur durch die Unterstützung u. a. der Stiftung Wohlfahrtspfl ege<br />

NRW, der Aktion Mensch, des Ministeriums für Arbeit, Integration<br />

und Soziales und des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR)<br />

(NRW – Programm 'Integration unternehmen!'), der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau und der Deutschen Behindertenhilfe konnte das<br />

Projekt realisiert werden. Das Investitionsvolumen umfasst rund<br />

16 Mio. Euro. Das Hotel <strong>Franz</strong> ist Mitglied im Verbund der Embrace<br />

Hotels. „Wir freuen uns“, sagt Martin Bünk, Präsident des Hotelverbundes,<br />

„dass jetzt auch in Essen ein so bedeutendes Hotel ein<br />

aktives Embrace-Mitglied wird, in dem man als Gast willkommen<br />

und als Mensch erwünscht ist!“ Die Embrace-Hotelbetriebe aus<br />

Deutschland und Europa haben sich dem Gedanken der Inklusion<br />

verschrieben.<br />

Valeska Ehlert<br />

Das Hotel ist familienfreundlich und daher auch für Individualtouristen<br />

bestens geeignet. Foto: Hardy Welsch<br />

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8 |<br />

Trägerverein<br />

Förderung von Anfang an<br />

Seit April 2012 sind viele Säuglinge und Kleinkinder im Gelände<br />

des <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es zu sehen, die mit ihren Eltern auf dem Weg<br />

zum 'SchIFF' sind.<br />

Die Rede ist jedoch nicht von einer Reise, sondern von der Interdisziplinären<br />

FrühFörderstelle ('SchIFF'). Diese hat mit ihren zehn<br />

Mitarbeitern das zweite Stockwerk des Sozialzentrums bezogen und<br />

sich schon bestens etabliert.<br />

Die Räume haben sich stark verändert: Man sieht buntes Therapiematerial,<br />

Sprossenwände, Matten, Instrumente, Spielsachen,<br />

Kinderwagen etc.<br />

Ambulantes Diagnostik- und Förder- bzw. Therapieangebot<br />

Im Nu hat es sich bei den niedergelassenen Kinderärzten, Eltern,<br />

Kindergärten, Krankenhäusern etc. herumgesprochen, dass das<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> ein neues ambulantes Diagnostik- und Förder-<br />

bzw. Therapieangebot mit verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten<br />

aufbaut.<br />

Konkret bedeutet dies, dass Kinder von null bis sechs Jahren vorgestellt<br />

werden können, wenn sie Entwicklungsauffälligkeiten – z. B.<br />

im Bereich der Bewegung und Wahrnehmung, Sprache und Denken,<br />

dem Spiel- und Sozialverhalten sowie in der sozial-emotionalen<br />

Entwicklung – zeigen. Dabei kann eine gesicherte Behinderung, der<br />

Verdacht einer Behinderung, eine Entwicklungsverzögerung oder<br />

das Risiko für eine dieser Auffälligkeiten vorliegen.<br />

Der niedergelassene Kinderarzt verordnet in einem solchen Fall<br />

eine eingehende Diagnostik durch das Team der IFF. Im Anschluss<br />

wird mit den Eltern der Förder- und Therapiebedarf für ein Jahr<br />

besprochen.<br />

Hierbei ist ausschlaggebend, dass die Kinder ein Kombinationsangebot<br />

(sog. Komplexleistung) aus den Bereichen der Pädagogik<br />

(Heilpädagogik, Motopädie) und der medizinischen Therapie (Physiotherapie,<br />

Ergotherapie und Logopädie) erhalten.<br />

Frau Dr. med. Maria del Pilar Andrino.


Die fachliche Kombination, die Häufi gkeit der Behandlung und die<br />

Wahl der Einzel- oder Gruppenförderung sind an die Bedürfnisse<br />

des Kindes und seiner Familie individuell angepasst.<br />

In Teambesprechungen und durch Verlaufsuntersuchungen wird der<br />

Bedarf überprüft und mit den Eltern besprochen. Im direkten Kontakt<br />

mit dem niedergelassenen Kinderarzt – und bei Einverständnis<br />

der Eltern auch mit weiteren betreuenden Institutionen wie z. B.<br />

einem Kindergarten – werden gemeinsame Unterstützungsmöglichkeiten<br />

abgestimmt.<br />

Multiprofessionelles Team<br />

Im multiprofessionellen Team des 'SchIFFs' arbeiten erfahrene<br />

Fachkräfte aus den Bereichen Heilpädagogik, Sozialpädagogik, Motopädie,<br />

Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie und Psychologie.<br />

Leiterin der Interdisziplinären FrühFörderstelle ist Frau Dr. Maria<br />

del Pilar Andrino, die als Kinderärztin und Genetikerin langjährige<br />

Erfahrung im Frühförderbereich und der Sozialpädiatrie aufweist.<br />

Neben der Komplexleistung werden auch Einzeltherapien angeboten.<br />

Kinder, die ausschließlich heilpädagogische Förderung benötigen,<br />

können über das sechste Lebensjahr hinaus betreut werden.<br />

Zusätzliche Schwerpunkte<br />

In den Räumlichkeiten des 'SchIFFs', in der psychomotorischen Bewegungslandschaft<br />

und dem Schwimmbecken unseres Sportzentrums<br />

sowie in unserem integrativen Reitbetrieb werden zusätzliche<br />

Schwerpunkte wie das heilpädagogische Reiten, Musiktherapie, unterstützte<br />

Kommunikation, Autismustherapie u. v. m. angeboten.<br />

In Kooperation mit unserem integrativen Reitbetrieb und unserer<br />

heilpädagogisch-psychiatrischen Ambulanz (Leuchtturm) entwickeln<br />

sich aktuell weitere Förderperspektiven. Bedarfsorientiert<br />

erhalten einige der in der IFF betreuten Familien ergänzende Unterstützung<br />

durch unseren Familienunterstützenden Dienst (FuD).<br />

Bestmögliche Hilfen aus einer Hand<br />

Weiterhin ist eine enge Zusammenarbeit mit unserer Koordinations-,<br />

Kontakt- und Beratungsstelle (KoKoBe) geplant, um bestmögliche<br />

Hilfen aus einer Hand zu ermöglichen. Das Feedback der<br />

betreuten Familien ist insgesamt sehr gut und das ohnehin le-<br />

bendige Bild des Zentralgeländes des <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es ist durch<br />

Kleinkinder, die fasziniert am Brunnen stehen bleiben oder fröhlich<br />

in die Bäckerei gehen, noch etwas bunter geworden.<br />

Die Interdisziplinäre FrühFörderstelle ist im Gesamtgefüge des<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es gut aufgehoben und entdeckt immer wieder<br />

neue Synergiemöglichkeiten.<br />

Dr. med. Maria del Pilar Andrino<br />

Weitere Informationen: Tel 02 01 . 27 69 – 777 oder unter<br />

www.franz-sales-haus.de<br />

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10 |<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Berufskolleg<br />

Abschlussfeier<br />

mit Freude und Wehmut<br />

Bei der diesjährigen Abschlussfeier der Heilerziehungshelfer und<br />

-pfl eger lagen Freude und Wehmut nah beieinander. Einerseits<br />

freuten sich die Schüler und Studierenden über die bestandenen<br />

Prüfungen und den Berufsabschluss – andererseits wurde die Freude<br />

durch die offi zielle Verabschiedung des langjährigen Schulleiters<br />

Bernd Lastering getrübt.<br />

Am 3. Juli 2012 fand in der Aula des Berufskollegs die feierliche<br />

Zeugnisübergabe an die frisch gebackenen Heilerziehungshelfer<br />

und Heilerziehungspfl eger statt. Auch diesmal waren wieder viele<br />

Angehörige und Praxisanleiter aus den Einrichtungen der Absolventen<br />

sowie Direktor Günter Oelscher anwesend.<br />

Ein buntes Programm, das von den ausscheidenden Klassen und<br />

den Klassenlehrerinnen Frau Richter und Frau Kayadelen gestaltet<br />

worden war, sorgte für die Unterhaltung und eröffnete interessante<br />

Einblicke in die zurückliegenden Jahre.<br />

Besonders hervorzuheben ist die 'Poetry Slam'-Einlage von Miriam<br />

Langenickel, die mit viel sprachlichem Witz die Ausbildung resümierte.<br />

Einen Einblick in diese Form der sprachlichen Performance<br />

erhielt sie im Rahmen einer Projektwoche des Berufskollegs.<br />

Nachdem alle Absolventen ihre Zeugnisse erhalten hatten, folgte<br />

die Verabschiedung des Schulleiters Bernd Lastering, der zur Bezirksregierung<br />

nach Düsseldorf wechselt und dort als Dezernent für<br />

den Bereich 'Berufskolleg' tätig sein wird.<br />

Direktor Oelscher würdigte die langjährige und erfolgreiche Tätigkeit<br />

des scheidenden Schulleiters und dankte ihm für die geleistete<br />

Arbeit.<br />

Bernd Lastering wechselt<br />

zur Bezirksregierung nach Düsseldorf.


Die frisch gebackenen staatlich geprüften Heilerziehungshelfer ... ... und staatlich anerkannten Heilerziehungspfl eger.<br />

Richtig wehmütig wurde es bei der Rede des stellvertretenden<br />

Schulleiters Christoph Michel, der seine Emotionen angesichts des<br />

Ausscheidens von Bernd Lastering kaum verbergen konnte.<br />

Während der 16-jährigen Zusammenarbeit der beiden Kollegen<br />

ist eine tiefe Freundschaft entstanden. Auch das Kollegium verabschiedete<br />

sich im Rahmen der Abschlussfeier mit einer Erinnerungs-Pinnwand<br />

vom 'Chef'.<br />

Schulsprecherin Lynn Adamczak überbrachte die Abschiedswünsche<br />

der Schülerschaft und auch viele Ehemalige nutzten die Gelegenheit,<br />

sich von Bernd Lastering persönlich zu verabschieden.<br />

Brigitte Hüsselmann<br />

Über den Abschluss 'staatlich geprüfter Heilerziehungshelfer'<br />

freuen sich:<br />

Viktoria Afeld, Verena Anderweit, Vincenc Bauernschmitt, Kerstin<br />

Baier, Dennis Bronsert, Jeannette Gani, Carina Geller, Sarah Hauffe,<br />

Ramona Heidrich, Daniela Heußner, Vanessa Kramer, Patrick Löhr,<br />

Nadine Moutty, Lisa Nern, Marc-André Nürnberg, Michelle Schröder,<br />

Svenja Svensson und Miriam Strothmann<br />

'Staatlich anerkannte Heilerziehungspfl eger' wurden:<br />

Sebastian Brama, Sabine Brinkmann, Tanja Brückner, Julia Bujok,<br />

Svenja Bühne, Manuel Flögel, Christina Gottschling, Rebecca Henkel,<br />

Sarah Küsters, Miriam Langenickel, Miriam Lasthaus, Carolin<br />

Matschke, Sara Jane Potarzycki, Ramona Rathmann, Jennifer Reiß,<br />

Birgit Rex, Marlene Sophie Richartz, Silke Rössler, Alexander Samp,<br />

Ulrike Schneider, Christian Schulz, Sara Schulz, Jan Stahlhut, Sarah<br />

Stang und Melanie Unterbrink<br />

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Im neuen Veranstaltungszentrum wurde Nicole Köster (2. v. l.) ein Zertifi kat für das Qualitätsmanagement im Bereich Arbeitsmarktintegration überreicht.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Zwei Bereiche zertifi ziert<br />

Die Arbeitsmarktintegration und das Fortbildungsreferat haben<br />

sich im Mai nach ISO 9001:2008 zertifi zieren lassen und die Anerkennung<br />

nach AZAV erhalten. Ein externes Zertifi zierungsunternehmen<br />

hat dazu die Arbeitsschritte in den Bereichen genau unter<br />

die Lupe genommen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die<br />

Erfordernisse der DIN-Norm für Qualitätsmanagement und der Akkreditierungs-<br />

und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV)<br />

erfüllt werden. Nun dürfen die Bereiche mit der Zertifi zierung werben<br />

und sind für ihre Zielgruppen deutlich interessanter.<br />

Was heißt das konkret für die Mitarbeiter? Die Qualität der eigenen<br />

Arbeit muss ständig hinterfragt und an die Bedürfnisse und<br />

Erwartungen der Teilnehmer angepasst werden. Dazu werden alle<br />

qualitätsrelevanten Arbeitsschritte in einem Leitfaden erfasst und<br />

alle Formulare, Checklisten usw., die bereits benutzt werden, auf<br />

Praktikabilität geprüft.<br />

Ziel ist es, im Qualitätsmanagement-Handbuch alle Arbeitsschritte<br />

so zu beschreiben, wie sie tatsächlich ablaufen sollen. Für die Mitarbeiter<br />

bedeutet das Handlungssicherheit und es vereinfacht die<br />

Arbeit, da man nicht jeden Arbeitsschritt oder Ablauf neu erfi nden<br />

muss.<br />

Außerdem wird verhindert, dass jeder Mitarbeiter eine andere Defi -<br />

nition von 'Qualität' hat. Wenn festgestellt wird, dass das Geschriebene<br />

nicht mit dem übereinstimmt, wie tatsächlich gearbeitet<br />

wird, reicht man einen Korrekturvorschlag ein. Dieser wird diskutiert<br />

und ggf. in das Handbuch aufgenommen. Durch den laufenden<br />

Verbesserungsprozess wird die Qualität gesichert und verbessert.<br />

Durch die Einführung des Qualitätsmanagements hat sich schon<br />

jetzt viel bewegt: Die Kollegen diskutieren miteinander über die<br />

bestmögliche Art und Weise, Arbeitsschritte durchzuführen und<br />

damit die Qualität ihrer Arbeit zu sichern.


Warum haben wir das Qualitätsmanagement ausgerechnet in diesen<br />

beiden Bereichen eingeführt? Die Agentur für Arbeit verlangt in<br />

ihren Ausschreibungen ein solches Qualitätsmanagementsystem.<br />

Ohne die Zertifi zierung könnten wir keine weiteren Maßnahmen<br />

wie Reha-BvB, Unterstützte Beschäftigung oder Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit<br />

anbieten. Auf dem Fortbildungsmarkt werden<br />

die Anbieter deutlich bevorzugt, die ihr Qualitätsmanagement unter<br />

Beweis gestellt haben.<br />

Zusätzliche Anerkennung<br />

Deshalb hat auch unser Fortbildungsreferat eine Zertifi zierung angestrebt.<br />

Außerdem können dadurch auch Teilnehmer, die durch die<br />

Agentur für Arbeit gefördert werden, an Kursen des Fortbildungsreferates<br />

teilnehmen. Dafür sorgt eine zusätzliche Anerkennung, die<br />

AZAV, die auch die Arbeitsmarktintegration erhalten hat.<br />

Bernadette Kallis (links) freute sich über die Zertifi zierung des Fortbildungsreferats.<br />

Demnächst folgt die Zertifi zierung des Zweigbetriebs Ruhrau. Hier<br />

ist es der Bereich Metallverarbeitung, der die DIN Norm 9001:2008<br />

erfüllen muss. Da ein Großkunde die Zertifi zierung von allen Lieferanten<br />

fordert, muss die Metallverarbeitung sie bis Ende September<br />

2012 erlangen.<br />

Wie geht es nach der Zertifi zierung weiter? In so genannten 'internen<br />

Audits' wird regelmäßig überprüft, ob die im Handbuch beschriebenen<br />

Arbeitsabläufe auch tatsächlich so umgesetzt werden.<br />

Als Ergebnis der Audits erhalten alle befragten Bereiche einen Bericht,<br />

der Empfehlungen zur Verbesserung erhält.<br />

Jedes Jahr erfolgt eine so genannte Rezertifi zierung, alle drei Jahre<br />

wird eine 'große' Zertifi zierung – ähnlich der Erstzertifi zierung –<br />

durchgeführt.<br />

Stefanie Siebelhoff<br />

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14 |<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Wohnen<br />

Take me home<br />

to the Klosterberghof<br />

Am 9. Juni 1975 war es soweit: Ein junger Mann von 22 Jahren<br />

durchschritt die Pforten des <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es und begann seinen<br />

Dienst in einer Wohngruppe für junge Erwachsene.<br />

1975 war im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> noch vieles anders: Die roten Backsteingebäude<br />

dominierten das Bild in der Zentraleinrichtung. Außenwohnheime<br />

gab es noch nicht, auch keine Werkstätten für Menschen<br />

mit Behinderung. In der Pädagogik wehte noch ein anderer<br />

Wind. Da waren eindeutige Regeln gefordert.<br />

Reinhold Huppertz begann damals in einer Wohngruppe mit 25<br />

Bewohnern und erlebte den Wechsel zu einer anderen pädagogischen<br />

Ausrichtung in den Wohngruppen mit. Es wurde individueller<br />

auf die Bedürfnisse der Bewohner geschaut und was unter den<br />

Rahmenbedingungen damals möglich war, wurde realisiert. Durch<br />

seine Persönlichkeit veränderte Herr Huppertz die Arbeit in der<br />

Wohngruppe mit. Er stand und steht bis heute für Klarheit, Wertschätzung,<br />

Begeisterungsfähigkeit, Humor und Interesse an dem<br />

anderen Menschen.<br />

Er besitzt das pädagogische Geschick, gut in Beziehung zu anderen<br />

Menschen treten zu können und ihnen bei ihren Problemen passgenau<br />

unter die Arme zu greifen. Denn die Bewohner wussten immer,<br />

wo sie bei Herrn Huppertz 'dran waren'. Fähigkeiten, die er auch<br />

später gut als Gruppenleiter gebrauchen und einsetzen konnte.<br />

1992 wurde Reinhold Huppertz Bereichsleiter in der Wohneinrichtung.<br />

Unter dem neuen Direktor Herrn Schriebner und der neuen<br />

pädagogischen Leitung von Frau Herta Jenisch erwachte das <strong>Franz</strong><br />

<strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> aus seinem Dornröschenschlaf: Die Leitungsstrukturen<br />

des <strong>Haus</strong>es wurden neu aufgestellt.<br />

Über die Ebene der Gruppenleiter wurde die Ebene der Bereichsleitung<br />

eingeführt. Und mit Herrn Huppertz hatten Frau Jenisch<br />

und Herr Schriebner einen Mitstreiter gefunden, die Pädagogik entscheidend<br />

zu modernisieren. Es galt, für die Menschen mit Behinderungen<br />

eine optimale Förderung zu organisieren. Herr Huppertz<br />

trug dazu bei, dass dieser Prozess vom Erfolg gekrönt war. Aber es<br />

gab noch mehr zu tun: Alle alten Gebäude der Einrichtung wurden<br />

entweder kernsaniert oder abgerissen.


„Es wurde geklotzt und nicht mehr gekleckert“, sagte Herr Huppertz<br />

in dem Film, der anlässlich des 125-jährigen Bestehens des<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es erstellt wurde. Daneben begann man den Prozess<br />

der 'Dezentralisierung'. Man verlagerte Wohngruppen aus der<br />

Zentraleinrichtung in kleinere Wohneinheiten.<br />

Auch hier mischte Herr Huppertz mit. Neben den Außenwohnheimen<br />

wurden auch die Außenwohngruppen aus der Taufe gehoben.<br />

Die Angebote der <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Wohnen GmbH wurden immer individueller<br />

und näherten sich immer mehr dem 'normalen' Lebensstandard<br />

der Gesellschaft. Die alte Anstalt wandelte sich zum Dienstleister<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

Auch im Bereich des Krisenmanagements entwickelte Herr Huppertz<br />

unvergessliche Fähigkeiten und Talente. Egal, ob bei Bewohnern<br />

oder im Team der Bereichsleitung – er glich wie kein Zweiter zwischen<br />

den unterschiedlichen Interessen aus und verhalf so dem<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> zu einem gutem Wohn- und Betriebsklima.<br />

Ein Mensch mit vielen Interessen<br />

Neben seiner Arbeit als Bereichsleiter war Reinhold Huppertz auch<br />

als 'Eventmanager' des <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es tätig: Ob Kanufahrten,<br />

Radtouren, Wanderungen oder Motorradtouren, er organisierte die<br />

Ausfl üge und nahm selbst mit Begeisterung teil. Dadurch half er,<br />

das Wir-Gefühl in der <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>-Gemeinschaft entscheidend<br />

zu stärken.<br />

Herr Huppertz war schon immer ein Mensch mit vielen Interessen.<br />

Obwohl er immer mit vollem Einsatz für das <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> da<br />

war, hatte er viele Hobbys, wie z. B. Sport, Jagen, Angeln, das<br />

Schmieden und das Herstellen von Messern.<br />

In den letzten zwei Jahren hatte Herr Huppertz seine Bereichsleitungsfunktion<br />

aufgegeben und fungierte als Ansprechpartner<br />

für die ehemaligen Heimbewohner mit Missbrauchserfahrungen. Er<br />

wurde den Ehemaligen ein wichtiger Berater und Unterstützer, bei<br />

dem sie ihre Anliegen thematisieren konnten und tatkräftige Hilfe<br />

erhielten.<br />

Der letzte Arbeitstag<br />

Am 8. Juni 2012 war es dann soweit: Der letzte Arbeitstag von<br />

Herrn Huppertz stand an und wurde groß auf dem Klosterberghof<br />

gefeiert. Viele Kollegen und langjährige Weggefährten nutzten die<br />

Gelegenheit, um sich von ihm zu verabschieden und ihm für seine<br />

hervorragende Arbeit zu danken.<br />

Wie es Tradition im <strong>Haus</strong> ist, bekam auch Herr Huppertz ein Abschiedslied<br />

von seinen Kollegen gesungen. Als 'Special Guest aus<br />

Wittentown' griff Herr Direktor Oelscher dann beim Abschiedssong<br />

'Take me home …' in die Gitarrensaiten.<br />

Aber so ganz geht man nie: Herr Huppertz wird weiterhin für die<br />

Ehemaligen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und dem<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> so erhalten bleiben.<br />

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch mal für 37 Jahre unermüdlichen<br />

Einsatz für das <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> und wünschen Herrn<br />

Huppertz alles Gute und viel Freizeit.<br />

Frank Zachäus<br />

Engagement<br />

Engagement<br />

| 15


16 |<br />

David ist stolz auf den selbst gewaschenen Schal. Sebastian und Daban befüllen die Waschmaschine.<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Förderschule<br />

Heinzelmännchen<br />

im Handtuchregal?<br />

Arian aus der Unterstufe zieht eine Kiste mit gebrauchten Handtüchern,<br />

Lappen und Lätzchen zum Wäscheraum. Im Wäschekorb<br />

liegt nur ein kleiner Berg 'Schmutzwäsche', aber in den Regalen ist<br />

die sorgfältig zusammengelegte saubere Wäsche gestapelt. Welche<br />

'Heinzelmännchen' waren denn da am Werk?<br />

Der Duft von Bügelwäsche empfängt einen schon vor der Schulküche:<br />

Hier trifft sich donnerstags die '<strong>Haus</strong>wirtschafts-AG' mit<br />

Kerstin Brockhoff zur Wäschepfl ege. Daban, Nicole und Onur warten<br />

schon, die anderen trudeln später ein; Daban stellt das Bügeleisen<br />

ab und setzt sich mit an den Tisch. Sie stellen sich kurz<br />

vor: Als Schüler der Berufspraxisstufe (BPS) 1 ist Daban schon ein<br />

'alter Hase' bei der Wäschepfl ege. Denn da gibt es den 'Wäschepfl<br />

egedienst' schon lange. Hier sind also die 'Heinzelmännchen' zu<br />

fi nden! Nicole hat schon beim Schulpraktikum Spaß an der Wäschepfl<br />

ege gefunden. Nur für die Schüler der BPS 2 ist der Bereich<br />

noch Neuland. Sie berichten: „Zuerst müssen wir uns die Hände<br />

waschen, lange Haare werden zusammengebunden und dann fangen<br />

wir an“.<br />

Die Schüler lernten zunächst, schmutzige Kleidung wahrzunehmen.<br />

Da galt es, Flecken und unangenehme Gerüche an Textilien<br />

zu fi nden und die Notwendigkeit des Waschens zu erkennen. Und<br />

was sind überhaupt 'Textilien'?<br />

Handlungsorientiert beschäftigen sie sich mit dem Bedienen der<br />

Waschmaschine, den Textilpfl egesymbolen und den Temperaturangaben.<br />

In der Schule gibt es nur 60°-Wäsche (blaue Markierung)<br />

und 95°-Wäsche (rote Markierung = heiß). Die Schüler haben aber<br />

auch Handwäsche kennengelernt und Wollsachen in der Schüssel<br />

durchgewaschen. Im Waschmittelquiz haben die Jungen gewonnen.<br />

Nach dem Bügeln wird das Falten der Wäsche eingeübt, teilweise<br />

mit Falthilfen. Und schließlich stapelt sich die saubere Wäsche<br />

im Regal! Die Schüler erwerben grundlegende Qualifi kationen<br />

über Kenntnisse im <strong>Haus</strong>halt und Möglichkeiten ihrer Vertiefung<br />

und Organisation. „Ich habe Spaß daran und will für eine eigene<br />

Wohnung üben“, erklärt Daban. Onur möchte mal im <strong>Haus</strong>halt helfen<br />

können und freut sich schon aufs Bügeln.<br />

Zum Abschluss erhalten alle ein Zertifi kat über die Tätigkeiten, die<br />

sie selbstständig durchführen können und auf die sie mit Recht<br />

stolz sein können. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön aller<br />

Schüler an die fl eißigen Helfer vom Wäschepfl egedienst der BPS 1<br />

und von der <strong>Haus</strong>wirtschafts-AG der BPS 1+2!<br />

Barbara Piechocki, Kerstin Brockhoff


Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Immer wieder sonntags …<br />

Seit drei Jahren gibt es im ehemaligen Prälatenhaus ein 'leckeres<br />

Angebot' für Klienten aus dem ABW: Alle 14 Tage sonntags zwischen<br />

11:00 und 14:00 Uhr treffen sich die Klienten, um gemeinsam<br />

ein abwechslungsreiches Frühstücksbüffet zuzubereiten. Fest<br />

im Programm sind ofenfrische Brötchen und Croissants, Rühreier<br />

und natürlich heißer Kaffee.<br />

Der Kostenbeitrag beträgt zwei Euro. Die Betreuung des Frühstücks<br />

haben seit Spätsommer 2011 Sylvia Medykiewicz (ABW Karmelitenweg)<br />

und Isabelle Görke (ABW Huttrop) übernommen.<br />

Andreas Bister hat die Teilnehmer und Betreuer gefragt, wie ihnen<br />

das gemeinsame Frühstück gefällt:<br />

Heinz-Josef:<br />

»Damit ich mal Abwechslung<br />

habe und nicht so alleine bin<br />

komme ich hier hin. Da hat man<br />

mal eine richtig schöne Unterhaltung.<br />

Ich bin zufrieden.«<br />

Patricia:<br />

»Ich mag euch alle, ich tu<br />

gerne hier helfen, so wie<br />

heute. Da habe ich Rühreier<br />

gemacht, Wurst und Käse auf<br />

den Tisch gestellt.«<br />

Hannes:<br />

»Das Treffen ist gut, um<br />

nette Leute kennenzulernen.<br />

Die Brötchen, Eier, der Kaffee<br />

und die Plätzchen sind lecker.«<br />

Bendict:<br />

»Es ist schön,<br />

unter Leuten zu sein.«<br />

Udo:<br />

»Mir gefallen die Gruppe<br />

und das Essen; die Zeit ist<br />

zu kurz, bitte mehr ältere<br />

Damen.«<br />

Sylvia:<br />

»Was ich toll fi nde? Es ist<br />

abwechslungsreich und sehr<br />

gut organisiert. Unter den<br />

Klienten läuft es hier total<br />

super. Es ist auch nett, andere<br />

Klienten kennenzulernen –<br />

auf eine lockere Weise.«<br />

Isabelle:<br />

»Ich habe sehr gerne diese<br />

Organisationsaufgabe übernommen.<br />

Ich fi nde, dass der Brunch<br />

ein sehr schönes Angebot ist.<br />

Mir gefällt es gut, gemeinsam<br />

ein Frühstück zuzubereiten<br />

und mit anderen Klienten ins<br />

Gespräch zu kommen. Alle ABW-<br />

Klienten aus dem <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong><br />

<strong>Haus</strong> sind herzlich eingeladen.<br />

Wir freuen uns auf euren<br />

Besuch.«<br />

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18 |<br />

Förderschule<br />

Nostalgisches Papiertheater<br />

Im zurückliegenden Schuljahr haben die Schüler der Berufspraxisstufe<br />

2 wieder ein neues Stück für ihr wunderschönes historisches<br />

Papiertheater inszeniert. Nach dem Erfolg von 'Hänsel und Gretel',<br />

auch beim <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Weihnachtsmarkt, kam nun 'Der Freischütz'<br />

von Carl Maria von Weber in einer knapp 35 Minuten dauernden<br />

Fassung auf die kleine Bühne. Dabei wurde deutlich mehr Aufwand<br />

betrieben als im letzten Stück, war die Bühne doch erst kürzlich<br />

mit einer komplett neuen Lichttechnik versehen worden. Den absoluten<br />

Höhepunkt stellte die schaurig-gruselige Wolfsschluchtszene<br />

dar, in der es nicht nur blitzte und donnerte, sondern auch alle<br />

Register der Bühnentechnik durch Nebeleffekte und Bühnenmaschinerie<br />

gezogen wurden. An den Gesichtern der Zuschauer war<br />

die Spannung deutlich abzulesen und man konnte beobachten, wie<br />

die Schüler mit den Protagonisten mitfi eberten.<br />

Von der ersten bis zur letzten Minute verfolgte das Publikum die<br />

Handlung des berühmten Bühnenstücks gebannt und war von der<br />

Inszenierung schließlich restlos begeistert. Nachdem das kleine<br />

Ensemble am Ende jeder Vorstellung mit viel Applaus belohnt wurde,<br />

durften die Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen werfen.<br />

Die beiden Schülerensembles.<br />

Dort erfuhren sie, dass es oft nur kleiner Effekte bedarf, um große<br />

Wirkungen zu erzielen. Neben dem disziplinierten Einsatz der Schüler<br />

waren unter der Leitung von Hans-Günter Papirnik wieder viele<br />

bekannte Stimmen des Lehrerkollegiums gewonnen worden, um<br />

eine Hörspiel-CD einzusprechen, die wieder synchron zu den Aufführungen<br />

ablief. Die Tontechniker Matthias Scheele und Patrick<br />

Simsheuser sorgten dafür, dass Musik und Dialoge perfekt auf die<br />

Szenen abgestimmt wurden. So konnten sich die Schüler voll und<br />

ganz auf die Figurenführung und die Bühnentechnik konzentrieren.<br />

Auch dieses Mal waren die Schüler in zwei Ensembles aufgeteilt,<br />

sodass sich der Aufführungsstress während der neun Vorstellungen<br />

an fünf Tagen in Grenzen hielt. Beide Ensembles freuen sich darauf,<br />

beim diesjährigen Weihnachtsmarkt weitere Aufführungen vom<br />

'Freischütz' einem breiten Publikum präsentieren zu können. Ach<br />

übrigens: Die Ideen für eine nächste Inszenierung liegen bereits in<br />

der Schublade und sollen dort bestimmt nicht lange bleiben. Das<br />

Publikum freut sich bereits jetzt darauf und wartet gespannt auf<br />

das nächste Schuljahr.<br />

Hans-Günter Papirnik


Bürgermeister Jelinek gratulierte den Absolventen.<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Berufskolleg<br />

Motopäden feierten Abschluss<br />

Motopäden sind Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen. Ihre<br />

Aufgabe ist es, Menschen, die in Wahrnehmungs- und Bewegungsfunktionen<br />

eingeschränkt oder behindert sind, in ihren Lern- und<br />

Entwicklungsprozessen zu begleiten und zu fördern. Der Schlüssel<br />

dazu ist die Bewegung. Am 29. Juni 2012 erhielten die ersten<br />

Absolventen im Rahmen einer Feierstunde ihre Abschlusszeugnisse<br />

aus der Hand ihres Klassenlehrers Stefan Krabs. Die staatlich<br />

anerkannten Fachkräfte sind der erste Jahrgang von Motopäden,<br />

die am <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Berufskolleg ihre Ausbildung abgeschlossen haben,<br />

da es den zweijährigen Bildungsgang erst seit dem Schuljahr<br />

2010/2011 am Berufskolleg gibt.<br />

Entsprechend stolz war man auf das Geleistete. Mit viel persönlichem<br />

Engagement des scheidenden Schulleiters Bernd Lastering<br />

und des Bildungsgangleiters Stefan Krabs, der von seiner Kollegin<br />

Julia Hirsch tatkräftig unterstützt wurde, konnte der Bildungsgang<br />

erfolgreich an den Start gebracht werden. Mitgetragen wird die<br />

Ausbildung auch durch das <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>, da man die Bedeutung<br />

von Bewegung für die gesunde Entwicklung von Kindern und<br />

Jugendlichen, von Menschen mit Behinderung und alten Menschen<br />

sehr schnell erkannt hat.<br />

Auch die Stadt Essen war der Auffassung, dass die Bedeutung des<br />

Bildungsganges für die hiesige Schullandschaft gewürdigt werden<br />

muss und entsandte Bürgermeister Rudolf Jelinek zur Abschlussfeier<br />

(siehe Foto). Dieser gab den Absolventen mit auf den Weg, dass<br />

sie mit ihrer hohen fachlichen Qualifi kation für zukünftige berufl iche<br />

Herausforderungen bestens gerüstet sein werden.<br />

Neben der Zeugnisübergabe erhielten die Absolventen den 'Europass<br />

Mobilität'. Dieser ist ein Dokument zum Nachweis von Lernaufenthalten<br />

im europäischen Ausland innerhalb der berufl ichen<br />

Aus- und Weiterbildung oder des Studiums. Im Rahmen eines zweiwöchigen<br />

Aufenthaltes in Schottland, der durch das 'Leonardo'-<br />

Mobilitätsprogramm der EU gefördert wurde, konnten sich die Studierenden<br />

sowohl in der englischen Sprache als auch fachbezogen<br />

in der von Veronica Sherborne entwickelten psychomotorischen<br />

Bewegungspädagogik und -therapie weiterbilden.<br />

Wir gratulieren den Absolventen: Daniel Bolz, Pierre Bruns, Mira<br />

Faber, Sonja Fischer, Patricia Klak, Rebecca Kubiak, Sebastian Lindemeier,<br />

Annika Maiwald-Walter, Sarah Pniewski, Bernadette Reichmann,<br />

Dennis Schäfers, Corinna Trockel und Alexandra Zimmer.<br />

Brigitte Hüsselmann<br />

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20 |<br />

Integrationsunternehmen<br />

Aus dem Leben eines Wischmopps<br />

„Hallo, ich bin Kalle Wischmopp, ein wertvoller Helfer der Firma<br />

'in time'. Ich habe in den letzten Monaten einen kometenhaften<br />

Aufstieg vollzogen: In meinem ersten Leben war ich der Felixhaus-<br />

Mopp. Das war nicht so besonders aufregend, denn ich war für den<br />

Schmutz der Teilnehmer aus den Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen<br />

und der Gärtner der 'in time' zuständig.<br />

Das war schon manchmal frustrierend: Gerade hatte ich in Gemeinschaftsarbeit<br />

mit der Moppführerin die Flure auf Hochglanz gebracht,<br />

da kommt die Gärtnertruppe nass und schmutzig von der<br />

Arbeit und die ganze Pracht ist dahin. Die Flure waren wieder mit<br />

Fußspuren und Erde übersät. Natürlich habe ich versucht, mich<br />

davor zu drücken. Ich habe nach der Hygienewäsche versucht, nach<br />

ganz unten in den Stapel zu kommen. Da war ich dann manchmal<br />

zwei Tage in der Wäschekammer. Immer noch besser, als klatschnass<br />

und dreckig im Felixhaus zu liegen.<br />

Das hat sich aber seit dem April schlagartig geändert. Ich mogle<br />

mich jetzt immer nach oben auf den Stapel, weil ich dann mit ins<br />

Hotel <strong>Franz</strong> kann. Da ist immer was los und das Reinigen macht<br />

echt Spaß. Alles sieht so schön neu aus. Na ja, es gibt natürlich<br />

auch da den ein oder anderen Frust: Bauarbeiter rein – Bauarbeiter<br />

raus. Aber damit muss man ja als Vorarbeiter umgehen können.<br />

Ja, sie haben richtig gelesen, ich bin in der Hierarchie nach oben<br />

gerutscht. Als Vorarbeiter-Wischmopp komme ich in jede Ecke des<br />

Hotels, weil ich der 'Jonny Controletti' bin und gucken muss, wo<br />

die anderen Möppe die Ecken rund wischen, denn das geht ja gar<br />

nicht! Ich wische mal nebelfeucht oder auch klatschnass, je nachdem<br />

wie Master B. mich einsetzt. Das ein oder andere Mal nehme<br />

ich auch die Schweißtropfen vom Chef mit auf, wenn er mal wieder<br />

unter Termindruck steht.<br />

Am liebsten bin ich aber der Nachwischer. Erst wenn meine Kollegen<br />

den groben Dreck entfernt haben, komme ich aus dem Saubereimer,<br />

werde kräftig gedrückt und gleite fröhlich über den Boden.<br />

Dann strahlt mein Chef und freut sich, dass alles blitzsauber ist.<br />

Nach getaner Arbeit ist Freizeit angesagt: Ich fahre Karussell in der<br />

Waschtrommel. Im Trockner ist es warm wie im Urlaub im Süden<br />

und anschließend bin ich wieder schön fl auschig. Dann kann ich<br />

mich ganz entspannt oben auf dem Möppestapel ausruhen, denn<br />

ich will morgens gleich wieder mit.<br />

Schade, dass wir mit der Grundreinigung des Hotels fertig sind.<br />

Ich arbeite daran, dass ich in die Wäsche des Hotels gerate: Die<br />

Aufschrift 'in time' auf meiner Rückseite ist schon ziemlich verwaschen.<br />

Noch ein wenig Geduld und ich gehe als Mopp des neuen<br />

Integrationsunternehmens 'in service' durch und schleiche mich so<br />

ins Hotel.<br />

Also bis bald im Hotel <strong>Franz</strong>. Ich liege wahrscheinlich in der Wäschekammer<br />

ganz oben, denn ich will sehen, wer hier ein und aus<br />

geht. Vielleicht ist ja mal eine Berühmtheit dabei. Der würde ich<br />

gern mal hinterher wischen. Wenn das nicht klappt, werde ich eine<br />

Flitsche für die Fensterreinigung, dann kann ich weiter mit Master<br />

B. ins Hotel und die großen Fenster von innen und außen wienern.<br />

Die Flitsche hat immer den richtigen Durchblick und sieht genau,<br />

wer in diesem besonderen Hotel so 'absteigt'.<br />

Euer Kalle“<br />

Anke <strong>Franz</strong>en<br />

Weitere Informationen zu unserem Gebäudereinigungsservice<br />

und weiteren Arbeitsgebieten des Integrationsunternehmens<br />

'in time' erhalten Sie unter www.intime-essen.de oder Sie rufen<br />

uns an: Tel 02 01 . 27 69 – 825.


<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Wohnen GmbH<br />

Aufnahme von Kindern<br />

Viele Eltern fragen sich, wie der Weg aussieht, wenn ihr minderjähriges<br />

Kind in das <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> aufgenommen werden soll.<br />

Meistens steht vor dem ersten Anruf in unserer Einrichtung ein<br />

langer Prozess des Nachdenkens. Die Eltern klären für sich, ob sie<br />

ihr Kind in einer Wohngruppe unterbringen wollen und wann der<br />

richtige Zeitpunkt dafür ist. Viele Eltern entscheiden sich dafür,<br />

weil sie mit ihren Kräften am Ende sind, sie die Betreuung der<br />

Kinder nicht mehr gewährleisten können oder weil die Kinder viele<br />

Verhaltensauffälligkeiten haben. Andere Eltern entscheiden sich<br />

für eine Unterbringung, weil sie ihren Kindern nicht genügend soziale<br />

Kontakte mit Gleichaltrigen ermöglichen können.<br />

Der erste Kontakt zum <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> erfolgt meistens telefonisch,<br />

die Eltern erkundigen sich nach den Aufnahmemöglichkeiten.<br />

Im Gespräch wird der aktuelle Hilfebedarf aus Sicht der Eltern<br />

geklärt. Um einen ganzheitlichen und multiprofessionellen Blick<br />

auf die Fähigkeiten, Ressourcen, den Hilfebedarf und die Situation<br />

des Kindes zu erhalten, werden im nächsten Schritt Berichte<br />

von der Förderschule, anderen Fördereinrichtungen oder von der<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie gesichtet. Anhand dieser Informationen<br />

kann eine Wohngruppe gesucht werden, in der das Kind die<br />

entsprechenden Fördermöglichkeiten erhalten kann.<br />

Bei einem persönlichen Gespräch im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> lernen die<br />

Eltern dann die Mitarbeiter, unsere Pädagogik sowie das Leben in<br />

den Wohngruppen kennen und erhalten einen ersten Einblick in die<br />

gesamte Einrichtung.<br />

Im nächsten Schritt kommt das Kind oder der Jugendliche zum<br />

Probewohnen in die Einrichtung. Das ist für Kinder, Eltern und<br />

Mitbewohner gleichermaßen spannend. Die Mitarbeiter haben dadurch<br />

die Möglichkeit, das Kind im Alltag mit all seinen Stärken,<br />

Fähigkeiten und Problematiken differenziert kennenzulernen. Im<br />

Anschluss werden die Erfahrungen mit der zuständigen Bereichsleitung,<br />

der Gruppenleitung und den Mitarbeitern ausgewertet und<br />

gemeinsam entschieden, ob das Kind/der Jugendliche aufgenommen,<br />

bzw. auf die Warteliste gesetzt werden kann.<br />

Danach gibt es viele organisatorische Aspekte zu beachten: Die Eltern<br />

stellen bei ihrem zuständigen überörtlichen Sozialhilfeträger<br />

einen Antrag auf Übernahme der Kosten für die stationäre Unterbringung.<br />

Die Förderschule erhält die notwendigen Informationen<br />

sowie Unterlagen über die geplante Aufnahme und prüft ihrerseits,<br />

auch mit einer Probebeschulung, ob das Kind/der Jugendliche in<br />

In den Wohngruppen fi nden Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene ein neues Zuhause.<br />

Foto: Eike Thomsen<br />

der Förderschule beschult werden kann. Dann vereinbart die Wohngruppenleitung<br />

mit den Eltern einen konkreten Umzugstermin. Die<br />

Familie erhält die Heimverträge und es werden Besuchsregelungen<br />

besprochen, denn die Anbindung an die Familie ist wichtig und<br />

soll nach Möglichkeit erhalten bleiben. Dem Einzug in ein neues<br />

Zuhause steht dann nichts mehr im Wege.<br />

Bei der Aufnahme eines Erwachsenen in eine Wohngruppe sind die<br />

Abläufe ähnlich. Hier ist der größte Unterschied, dass die Eltern<br />

zuvor Kontakt zu einer KoKoBe (Kontakt-, Koordinierungs- und<br />

Beratungsstelle des LVR) aufnehmen. Die KoKoBe informiert die<br />

Eltern über alle Wohnformen der Behindertenhilfe. Die Eltern und<br />

der Mensch mit Behinderung entscheiden sich dann für einen Träger<br />

von Wohnangeboten.<br />

Frank Zachäus<br />

| 21


Was<br />

sonst noch geschah ...<br />

22 |<br />

Der Erlebnis-Zoo in Hannover<br />

In der niedersächsischen Landeshauptstadt<br />

Hannover fi ndet man einen der ältesten<br />

Zoos der Republik, der erstaunlich<br />

modern ist. Der Zoo wurde schon 1865<br />

eröffnet.<br />

Damals wollte man sich schon vom Ausstellungscharakter<br />

anderer Zoos entfernen<br />

und die Tiere vor ihrer heimischen Kulisse<br />

zeigen.<br />

Vieles wurde zur Expo 2000 erarbeitet,<br />

so gibt es unterschiedliche Themenbereiche<br />

wie Indien, Kanada, die afrikanische<br />

Steppe – aber auch einen niedersächsischen<br />

Bauernhof.<br />

... Andreas unterwegs<br />

... Andreas unterwegs<br />

Die Erlebnistour beginnt im 'Sambesi-Gebiet',<br />

wo afrikanische Tiere, wie Flusspferde<br />

und Antilopen, zuhause sind. Hier bildet<br />

eine Bootsfahrt durch die afrikanische<br />

Dekoration den ersten Höhepunkt.<br />

Ein weiteres Highlight ist der Gorillaberg,<br />

der geformt ist wie ein afrikanisches Gebirge.<br />

Hier können sich verschiedene Affenarten<br />

austoben und die Gorillafrau, die<br />

kürzlich Nachwuchs bekommen hat, trägt<br />

diesen wie einen Rucksack huckepack<br />

durch die Anlage.<br />

In 'Indien' ist ein Palast als Heimat von<br />

den Elefanten, Leoparden und asiatischen<br />

Affen hergerichtet worden.<br />

... Andreas unterwegs<br />

An der 'Yukon-Bay' sind die 'McKenzies'<br />

mit ihren Tieren zuhause. Sie bieten den<br />

Besuchern vor der Kulisse eines nachgebauten<br />

kanadischen Küstendorfs eine<br />

einzigartige Robbenshow mit musikalischer<br />

Einlage. An allen Stationen gibt<br />

es Verkaufsstände mit Produkten aus den<br />

unterschiedlichen Regionen. Eine Entdeckungstour<br />

durch diesen schönen Zoo ist<br />

ein lohnender Ausfl ug.<br />

Ich bin mit der Bahn zum Hannoveraner<br />

Hauptbahnhof und weiter mit der SL 11<br />

bis zur (H) Zoo gefahren.<br />

Weitere Infos gibt es im Internet unter<br />

www.zoo-hannover.de<br />

INFO<br />

Der Autor<br />

Andreas Bister ist im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong><br />

<strong>Haus</strong> aufgewachsen. Mittlerweile<br />

wird er in seiner eigenen Wohnung<br />

nur noch ambulant betreut<br />

und arbeitet im Integrationsunternehmen<br />

'in time gGmbH'.<br />

In seiner Freizeit ist er viel<br />

unterwegs. Er ist ein guter Beobachter,<br />

fotografi ert viel und<br />

berichtet gerne über seine Erlebnisse.<br />

Auch die Robbenshow war ein tolles Erlebnis.<br />

Foto: Andreas Bister


... in der Förderschule<br />

Integrative Zusammenarbeit<br />

Auch im vergangenen Schuljahr gab es<br />

regelmäßige Sportstunden von Grundschülern<br />

der Tuttmannschule mit Unter-<br />

und Mittelstufenschülern der <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong>-<br />

Förderschule.<br />

Das Tanzfest in der Tuttmannschule.<br />

Ein Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt<br />

beim Tanzfest der Tuttmannschule.<br />

Als Tanzgruppe 'Tutti und <strong>Franz</strong>' trugen sie<br />

sehr temperament- und stimmungsvoll einen<br />

'Piratentanz' vor und kamen damit bei<br />

großen und kleinen Zuschauern gut an.<br />

Die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

der Lehrer (Frau Papies/Herr<br />

Kober) und Schüler fördert weitergehende<br />

integrative Maßnahmen.<br />

So wünschten sich die Grundschüler, einmal<br />

am Unterricht der Förderschüler teilzunehmen.<br />

An einem Schultag hospitierten<br />

je zwei Schüler im Klassenunterricht<br />

– und hatten nachher zahlreiche Fragen<br />

und viel zu erzählen. Ein guter Schritt,<br />

um Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.<br />

Die Förderschüler wünschen sich<br />

einen Gegenbesuch.<br />

Barbara Piechocki<br />

Erfolgreiche Kooperation<br />

Gute Zusammenarbeit und klare Absprachen<br />

zwischen Förderschule und Werkstatt<br />

ermöglichen jedes Schuljahr, dass die<br />

Schüler der Berufspraxisstufen ein zweiwöchiges<br />

Praktikum in den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong><br />

Werkstätten absolvieren können. Dabei<br />

werden die Wünsche der Schüler für einen<br />

bestimmten Arbeitsbereich von den verantwortlichen<br />

Mitarbeitern der Werkstatt<br />

berücksichtigt.<br />

Großes Lob gab es von den Eltern der<br />

Schüler über den interessanten und informativen<br />

Besichtigungstermin in der<br />

Werkstatt. Die Eltern konnten ihre Kinder<br />

während des Praktikums an ihren Arbeitsplätzen<br />

erleben und erhielten bereitwillig<br />

Auskünfte über Arbeitsfelder und Antworten<br />

auf Fragen über den zukünftigen berufl<br />

ichen Weg ihrer Kinder.<br />

Barbara Piechocki<br />

Tage der Lebensorientierung<br />

In der Zeit vom 7. bis 9. Mai 2012 nahmen<br />

neun Schüler der Berufspraxisstufe<br />

an den Tagen der Lebensorientierung im<br />

<strong>Haus</strong> Altfrid in Kettwig teil. Alle Aktionen<br />

waren eingebunden in die Legende<br />

'Die Ritter der Tafelrunde von König Ar-<br />

Was sonst noch geschah ...<br />

Was sonst noch geschah ...<br />

Was sonst noch geschah ...<br />

tus'. Mit dem Ziel, als einer der besten<br />

Ritter einen Platz in der Tafelrunde zu erhalten,<br />

mussten die Schüler diverse Prüfungen<br />

bestehen, in denen sie ihren Mut,<br />

ihr Geschick und vor allem ihre Teamfähigkeit<br />

unter Beweis stellen konnten. Viele<br />

Aufgaben waren nur in der Gruppe oder<br />

mit einem Partner zu erfüllen, sodass den<br />

Schülern die Bedeutsamkeit und Wichtigkeit<br />

von Gemeinschaft und Freundschaft<br />

verdeutlicht wurde.<br />

Die Schüler haben sehr interessiert und<br />

engagiert an allen Aktivitäten rund um<br />

dieses Thema mitgearbeitet, z. B. bei<br />

dem Gruppenspiel in der Turnhalle, dem<br />

Kletterturm, dem Gehen eines Waldweges<br />

mit verbundenen Augen, der Nachtwanderung,<br />

dem Gestalten von Kerzen, den<br />

Gesprächsrunden und der Feier des Abschlussgottesdienstes.<br />

Mit sichtbarem Stolz und großer Freude<br />

nahmen sie am Schluss ihre Ernennungsurkunden<br />

zum 'Ritter der Tafelrunde' entgegen.<br />

Beate Reichenberg<br />

„Wo führt mich das Leben hin?“ | 23


Schulfest<br />

Schulfest<br />

24 |<br />

Schulfest<br />

Kleines Schulfest<br />

Für den 3. Mai 2012 hatte die Förderschule<br />

ein 'kleines Schulfest' geplant.<br />

Klein war es aber nur im Hinblick auf die<br />

Dauer des Festes (16:00 bis 18:00 Uhr) –<br />

nicht jedoch hinsichtlich der Teilnehmerzahl<br />

und des Programms. Ein besonderes<br />

Highlight war das Fußballturnier, bei dem<br />

die Schüler gegen Lehrer und auch zwei<br />

Mannschaften von Pädagogen aus dem<br />

Wohnbereich spielten. Die 'Zusammenarbeit'<br />

mit den Erziehern hat Schülern wie<br />

Lehrern viel Spaß gemacht. Vielen Dank<br />

für diesen tollen Einsatz! Zum Anfeuern<br />

kamen zahlreiche Zuschauer auf den Kunstrasenplatz.<br />

Knapp gewonnen haben die<br />

Lehrer das Turnier.<br />

Wer sich weniger für Fußball interessierte,<br />

fand auf dem Schulhof im Spielmobil zahlreiche<br />

lustige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten.<br />

Auch die in der Projektwoche<br />

erbauten Kurbelkisten kamen wieder zum<br />

Einsatz. Die Eltern sorgten dafür, dass es<br />

einen gut gefüllten Kuchenstand gab. Den<br />

Spendern an dieser Stelle noch einmal<br />

herzlichen Dank.<br />

Barbara Piechocki<br />

... im Trägerverein<br />

Das Bildungsprozessmanagement<br />

geht in die Verlängerung<br />

Im Juli 2010 startete das ESF-Projekt 'Bildungsprozessmanagement<br />

für Mitarbeiter<br />

mit Leitungsfunktion in einer Behinderteneinrichtung'<br />

im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>. In<br />

dem zweijährigen Projektzeitraum sollte<br />

ein EDV-System auf die Beine gestellt<br />

werden, welches die Profi le aller Arbeitsbereiche<br />

sowie die Kompetenzen der Mitarbeiter<br />

erfasst und teambezogen miteinander<br />

abgleicht. Damit soll ein gezielter<br />

Entwicklungs- und Bildungsbedarf abgebildet<br />

werden und zu einem dynamischen<br />

Entwicklungsprozess führen.<br />

Jedoch war die Erarbeitung eines benutzerfreundlichen<br />

EDV-Systems sehr zeitintensiv<br />

und führte dazu, dass einige<br />

geplante Teilprojekte – wie z. B. Schulungen<br />

der Mitarbeiter – im Rahmen der<br />

Bildungsbedarfsanalyse nicht im Projektzeitraum<br />

durchgeführt werden konnten.<br />

Aufgrund dieser Tatsache hat das ESF-<br />

Team beim Bundesverwaltungsamt eine<br />

Projektverlängerung bis zum 30. April<br />

2013 beantragt und dafür grünes Licht<br />

bekommen. Dadurch können wir den am<br />

Projekt beteiligten Mitarbeitern den Zeitdruck<br />

bei der Gesprächsdurchführung, der<br />

Ergebnisauswertung und der Planung der<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen nehmen.<br />

Des Weiteren kann das Kompetenzmanagementsystem<br />

im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> weiter<br />

etabliert werden.<br />

Ansprechpartnerin für das ESF-Projekt<br />

bleibt weiterhin Nina Montag.<br />

Anna Theinen<br />

So sehen Sieger aus: Diesmal gewannen<br />

die Lehrer beim Fußballturnier.<br />

Dr. Ralf Brauksiepe (2. v. l.) besuchte das<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>.<br />

Besuch aus Berlin<br />

Herr Dr. Ralf Brauksiepe, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär bei der Bundesministerin<br />

für Arbeit und Soziales, der 2. Bürgermeister<br />

der Stadt Essen, Herr <strong>Franz</strong>-Josef Britz<br />

und Dieter Landskrone, Kreisvorsitzender<br />

CDA Essen besuchten am 2. Mai 2012<br />

das <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>. Herr Direktor Günter<br />

Oelscher und die Rechtsanwältin Nina<br />

Staubach-Wicke führten die Gäste durch<br />

die Einrichtung und berichteten von der<br />

Situation der ehemaligen Heimkinder aus<br />

dem <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>.<br />

Der Parlamentarische Staatssekretär informierte<br />

sich über den Stand der Aufarbeitungsbemühungen<br />

und lobte das<br />

Vorgehen der Einrichtung. Herr Oelscher<br />

äußerte Kritik an dem bestehenden Fonds<br />

für Heimkinder aus der Erziehungshilfe<br />

und wies darauf hin, dass die Bewohner<br />

des <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es, die in den 50er<br />

und 60er Jahren fälschlicherweise in der<br />

Behindertenhilfe platziert wurden, vom<br />

Fonds für ehemalige Heimkinder ausgeschlossen<br />

sind. Herr Dr. Brauksiepe versprach,<br />

dem Ministerium die Kritikpunkte<br />

mitzuteilen und an einer Lösung für ehemalige<br />

Heimkinder aus der Behindertenhilfe<br />

weiterzuarbeiten.


... im Berufskolleg<br />

Puppentheater<br />

beim Sommerfest<br />

Auch in diesem Jahr hat der Unterkurs der<br />

Heilerziehungshelfer wieder ein Puppenspiel<br />

für das Sommerfest des <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong><br />

<strong>Haus</strong>es einstudiert. Den beliebten Klappmaulpuppen,<br />

die die Schüler im Rahmen<br />

des Werkunterrichts bei Hannes Papirnik<br />

herstellten, wurde in dem selbst erdachten<br />

Stück 'Mittendrin' Leben eingehaucht.<br />

'Mittendrin' bedeutet so viel wie mitten<br />

im Universum. Dort, auf einem weit<br />

entfernten Planeten, auf dem die 'Diven'<br />

leben, landet ein Ufo mit ziemlich zotteligen<br />

und sonderbaren Wesen, die den Planet<br />

für sich einnehmen wollen. Mit Hilfe<br />

der 'Men in Black' schaffen es die Diven<br />

jedoch, sich gegen die Eindringlinge zu<br />

verteidigen – und noch viel besser, sich<br />

mit ihnen zu versöhnen und den Planet<br />

zu teilen.<br />

Eine schöne Geschichte, die auch von<br />

Verständnis und Inklusion erzählt. Leider<br />

konnten in diesem Jahr nur zwei der geplanten<br />

drei Vorstellungen durchgeführt<br />

werden, da heftiger Regen einsetzte.<br />

Die empfi ndlichen Puppen mussten so<br />

schnell wie möglich ins Trockene gebracht<br />

werden. Umso größer war die Freude, dass<br />

trotz des schlechten Wetters sehr viele<br />

Zuschauer zu den beiden ersten Vorführungen<br />

kamen.<br />

Brigitte Hüsselmann<br />

Valentina Agnoletti, Lisa Rossmüller und<br />

Ann-Christin Dahm warten auf den Auftritt<br />

ihrer Puppen.<br />

... in der Seelsorge<br />

Erstkommunionund<br />

Konfi rmationsvorbereitung<br />

Sechs junge Menschen aus dem <strong>Franz</strong><br />

<strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> und der unmittelbaren Nachbarschaft<br />

bereiteten sich in diesem Jahr<br />

auf die Erstkommunion und Konfi rmation<br />

vor. Sie folgten der Einladung: „Lass Dich<br />

entdecken! – Entdecke Jesus!“ Zur Vorbereitung<br />

gehörten Lieder und Geschichten<br />

von Jesus genauso wie eine Vorstellung<br />

vor der versammelten Gottesdienstgemeinde.<br />

Drei junge Leute wurden im Laufe<br />

der Vorbereitung auch getauft. Mit ihrer<br />

Begeisterung und Lebendigkeit gehörten<br />

sie schließlich selbst zu den 'Entdeckungen'<br />

der Gottesdienstgemeinde unseres<br />

<strong>Haus</strong>es.<br />

Justus Könemann<br />

Was sonst noch geschah ...<br />

Was sonst noch geschah ...<br />

Was sonst noch geschah ...<br />

Katholikentag in Mannheim<br />

„Einen neuen Aufbruch wagen!“ sagten<br />

sich an Christi Himmelfahrt 23 Gläubige<br />

und fuhren vom <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> aus zum<br />

Katholikentag nach Mannheim. Der stand<br />

nämlich unter diesem Motto.<br />

Mannheim zeigte sich von seiner gastfreundlichen<br />

Seite: In einer Stadtteilschule<br />

verwöhnten freundliche Quartiermeister<br />

die Gruppe aus dem <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>. In<br />

der sehenswürdigen Altstadt boten viele<br />

Stände ihre Informationen oder Mitmachprogramme<br />

an. Highlights waren ein<br />

Konzert mit den Wise Guys, die Nacht der<br />

Lichter, der Abschlussgottesdienst mit<br />

Katholikentagsgruppe in Mannheim.<br />

begeisternder Musik und ein Treffen mit<br />

Bischof <strong>Franz</strong>-Josef Overbeck, von dem<br />

dieser anschließend begeistert berichtete.<br />

In der Gruppe wuchs das Gefühl:<br />

Wir gehören dazu! Das bunte und dichte<br />

Programm beim Katholikentag kann bisweilen<br />

richtig anstrengend sein. Dass es<br />

in der Gruppenatmosphäre überwiegend<br />

sonnig war, ist den sechs ehrenamtlichen<br />

Begleitern zu verdanken, die den Seelsorger<br />

unterstützten. So war sich die Gruppe<br />

bei ihrem Nachtreffen Anfang Juli sicher:<br />

„Unser Aufbruch hat sich gelohnt!“<br />

Justus Könemann<br />

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26 |<br />

Termine<br />

08.09.2012<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Open Air auf dem Zentralgelände<br />

(11:30 bis 19:00 Uhr)<br />

15.09.2012<br />

<strong>Herbst</strong>fest der Werkstätten, Dahlhauser<br />

Straße 239 (13:00 bis 18:00 Uhr)<br />

06. bis 21.10.2012<br />

<strong>Herbst</strong>ferienprogramm<br />

20. und 21.10.2012<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> Fußballpokal<br />

26.10.2012<br />

<strong>Herbst</strong>fest des Freizeitbereichs, in<br />

diesem Jahr zum ersten Mal im neuen<br />

Veranstaltungszentrum<br />

(16:00 bis 20:00 Uhr)<br />

02.11.2012<br />

Halloweenparty in der Disco<br />

(16:00 bis 21:00 Uhr)<br />

09.11.2012<br />

St. Martinsfeier in der Kirche,<br />

anschließend Zug über das Zentralgelände<br />

(17:30 bis 20:00 Uhr)<br />

Bitte vormerken:<br />

01. und 02.12.2012<br />

Traditioneller Weihnachtsmarkt im <strong>Franz</strong><br />

<strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> und Eröffnung der Ausstellung<br />

zum 100-jährigen Bestehen der<br />

Krippenlandschaft in der Kirche.<br />

In der Vorweihnachtszeit bieten wir Ihnen<br />

Adventkränze, handgefertigte Kerzen,<br />

Weihnachtssterne, Grußkarten aus<br />

handgeschöpftem Papier sowie kleine<br />

Geschenke aus den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

an.<br />

Infos: 02 01 . 85 36 – 456 oder<br />

werkstätten@franz-sales-haus.de<br />

Weitere Informationen und Termine<br />

fi nden Sie im Internet auf<br />

www.franz-sales-haus.de


28 |<br />

Im nächsten Heft<br />

Diagnostik & Therapie | Einweihung in Eiberg<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong><br />

Steeler Straße 261<br />

45138 Essen<br />

Tel.: 0201 . 2769 - 0<br />

Fax: 0201 . 2769 - 270

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