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VIP3000 – Bericht aus dem Vorstand - GIT Verlag

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24849<br />

14. Jahrgang<br />

Juni 2012<br />

3<br />

Branchenschwerpunkt: Biotechnologie<br />

STERILTECHNIK • HYGIENE • PRODUKTION<br />

Tutorial <strong>–</strong> Die Qualifizierung von Reinräumen <strong>–</strong> Prof. Gernod Dittel<br />

Molekulare Verunreinigungen in Reinräumen <strong>–</strong> Markus Keller<br />

Neues <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss Reinraumtechnik <strong>–</strong> Thomas Wollstein<br />

Offizieller Partner des VIP 3000 e. V.


ihr team<br />

für die achema<br />

treffen Sie uns auf der achema!<br />

Die AchemA 2012 verspricht mit ihren 4.000 Ausstellern <strong>aus</strong> über 50 Ländern<br />

erfolgreicher denn je zu werden. Als führendes imagebildendes medium prägt<br />

chemanager seit 20 Jahren die Geschäfts- und Investitionsentscheidungen in<br />

den Fach- und Führungsetagen der chemie- und Pharmaindustrie.<br />

Nutzen Sie Ihre chance und verschaffen Sie Ihren Innovationen Gehör <strong>–</strong><br />

wir sind für Sie da!<br />

Treffen Sie sich mit uns auf der AchemA und senden Sie uns Ihre Terminvorschläge<br />

mit <strong>dem</strong> Betreff „AchemA Terminanfrage“ per e­mail an:<br />

chemanager@gitverlag.com oder besuchen Sie uns im Übergang von<br />

halle 5.1/6.1 am Stand B2/B6.<br />

Wir sehen uns in Frankfurt!<br />

halle 5.1/6.1 <strong>–</strong> Stand B2/B6<br />

www.chemanager-online.com


AAF-Lufttechnik<br />

Seite<br />

6<br />

Ahlborn mess- und Regeltechnik 29<br />

Alsco Berufskleidungs-Service 43<br />

Architekturbüro Bayer & Strobel 21<br />

Basan 8, 11<br />

Berendsen 5<br />

Bosch Packaging Technology 46<br />

BSR Ing.-Büro 36<br />

Carpus + Partner 21<br />

CAS Clean- Air- Service 13<br />

CAT Clean Air Technology 22, 45<br />

Chemgineering Technology 40<br />

Clear & Clean Werk für Reintechnik 9<br />

Dastex Reinraumzubehör 15<br />

Dechema 8, 16<br />

Deha Haan & Wittmer 43<br />

Denios 37<br />

Dittel Engineering 27<br />

DKI Dt. Kupferinstitut eV 38<br />

Epson Deutschland 45<br />

ETH Zürich 12<br />

GEA Group 9<br />

Gerflor 3<br />

Hager + Elsässer 46<br />

Hydroflex 13, 33, 43<br />

Initial Textil Service 5<br />

IPA Fraunhofer Institut für Produktionstechnik & Automatisierung 24<br />

IPC Gansow 30, 39<br />

Labom meß- und Regeltechnik 34<br />

Lindner 5, 23<br />

mC Services 9<br />

messe Frankfurt Exhibition 5, 14<br />

Nora systems flooring systems 25, 39<br />

Norma Germany 9<br />

Palas 29<br />

Profi-con Contamination Control 12, Beilage<br />

Pure11 13<br />

ReinraumAka<strong>dem</strong>ie 44<br />

ReinRaumTechnik <strong>–</strong> Jochem 10<br />

Rentschler 20<br />

Rohr 37<br />

Sartorius 16<br />

Sauter Cumulus 6<br />

Schülke & mayr 17<br />

Semperit Technische Produkte 43<br />

Siemens 45<br />

StoCretec 23, 35<br />

Trelleborg Sealing Solutions Germany 8<br />

TU Graz 42<br />

VCI Verband Chemischer Industrie 8<br />

VDI Verein Deutscher Ingenieure 32<br />

VDmA Verband Deutscher maschinen- und Anlagenbau 9<br />

VIP 3000 6<br />

Weiss Klimatechnik 6<br />

Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> / <strong>GIT</strong> VERLAG 3<br />

Wilhelm Werner Reinstwassertechnik 45<br />

Her<strong>aus</strong>geber<br />

<strong>GIT</strong> VERLAG<br />

Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KGaA<br />

Geschäftsführung<br />

Jon Walmsley, Bijan Ghawami<br />

Produktmanager<br />

Dr. Michael Reubold<br />

Tel.: 06201/606 -745<br />

michael.reubold@wiley.com<br />

Chefredaktion<br />

Dr. Roy T. Fox<br />

Tel.: 06201/606 -714<br />

roy.fox@wiley.com<br />

Anzeigen<br />

Roland Thomé (Leitung)<br />

Tel.: 06201/606 -757<br />

roland.thome@wiley.com<br />

Ronny Schumann<br />

Tel.: 06201/606 -754<br />

ronny.schumann@wiley.com<br />

Dr. Katja Habermüller<br />

Tel.: 06201/606 -719<br />

katja-carola.habermueller@wiley.com<br />

Dr. Heiko Baumgartner<br />

Tel.: 06201/606 -703<br />

heiko.baumgartner@wiley.com<br />

Redaktionsassistenz<br />

Beate Zimmermann<br />

Tel.: 06201/606 -764<br />

beate.zimmermann@wiley.com<br />

Herstellung<br />

Christiane Potthast<br />

Kerstin Kunkel (Anzeigen)<br />

Elke Palzer (Layout+Litho)<br />

Sonderdrucke<br />

Dr. Roy T. Fox<br />

Tel.: 06201/606 -714<br />

roy.fox@wiley.com<br />

Adressmanagement<br />

Silvia Amend<br />

Tel.: 06201/606 -700<br />

silvia.amend@wiley.com<br />

<strong>GIT</strong> VERLAG<br />

Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KGaA<br />

Boschstraße 12<br />

69469 Weinheim<br />

Tel.: 06201/606-0<br />

Fax: 06201/606-792<br />

reinraumtechnik@gitverlag.com<br />

www.gitverlag.com<br />

Bankkonten<br />

Commerzbank AG Darmstadt<br />

Konto Nr.: 0171550100<br />

BLZ: 50880050<br />

Erscheinungsweise<br />

4 Ausgaben im Jahr<br />

1 Sonderheft ACHEmA<br />

Druckauflage 14.000<br />

(IVW-Auflagenmeldung, Q4 2011:<br />

13349 tvA)<br />

14. Jahrgang 2012<br />

Abonnement 2012<br />

5 Ausgaben 52,00 € zzgl. 7 % mwSt.<br />

Einzelheft 14,50 € zzgl. mwSt. und<br />

Porto<br />

Schüler und Studenten erhalten<br />

unter Vorlage einer gültigen Bescheinigung<br />

50 % Rabatt. Abonnementbestellungen<br />

gelten bis auf Widerruf;<br />

Kündigungen 6 Wochen vor Jahresende.<br />

Abonnementbestellungen<br />

können innerhalb einer Woche<br />

schriftlich widerrufen werden, Versand<br />

reklamationen sind nur innerhalb<br />

von 4 Wochen nach Erscheinen<br />

möglich.<br />

Originalarbeiten:<br />

Die namentlich gekennzeichneten<br />

Beiträge stehen in der Verantwortung<br />

des Autors. Nachdruck, auch <strong>aus</strong>zugsweise,<br />

nur mit Genehmigung der<br />

Redaktion und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Für unaufgefordert eingesandte<br />

manuskripte und Abbildungen<br />

übernimmt der <strong>Verlag</strong> keine Haftung.<br />

Dem <strong>Verlag</strong> ist das <strong>aus</strong>schließliche,<br />

räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

eingeschränkte Recht eingeräumt,<br />

das Werk/den redaktionellen Beitrag<br />

in unveränderter Form oder bearbeiteter<br />

Form für alle Zwecke beliebig<br />

oft selbst zu nutzen oder Unternehmen,<br />

zu denen gesellschaftsrechtliche<br />

Beteiligungen bestehen, so wie<br />

Dritten zur Nutzung übertragen.<br />

Dieses Nutzungsrecht bezieht sich<br />

sowohl auf Print- wie elektronische<br />

medien unter Einschluss des Internets<br />

wie auch auf Datenbanken /<br />

Datenträgern aller Art.<br />

Alle etwaig in dieser Ausgabe genannten<br />

und /oder gezeigten Namen,<br />

Bezeichnungen oder Zeichen können<br />

marken oder eingetragene marken<br />

ihrer jeweiligen Eigentümer sein.<br />

Druck<br />

Frotscher-Druck, Darmstadt<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 1439-4251


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<strong>GIT</strong> VERLAG, Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KGaA<br />

www.gitverlag.com<br />

Unsere Medien erreichen über 100.000 Entscheider in den<br />

Bereichen Chemie, Pharma und Lebensmittel.<br />

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Kostenfrei und unverbindlich<br />

per Email anfordern:<br />

ronny.schumann@wiley.com


Eine Runde Monopoly?<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

was in den anderen großen Wirtschaftszweigen vor<br />

sich geht, passiert auch in unserer kleinen, und doch<br />

stetig wachsenden „Reinraum“-Branche. Das Fusions-<br />

und Übernahmekarussell dreht sich stetig; die<br />

großen Fische suchen nach kleinen Fischen, um weiter<br />

zu wachsen und marktanteile zu sichern sowie<br />

sich strategisch für die Zukunft zu positionieren.<br />

VWR International hat (vorbehaltlich der Zustimmung<br />

der Behörden) basan gekauft; sie erweitert und<br />

verstärkt damit ihre marktpräsenz in Europa und Südostasien sowie das<br />

Portfolio in Produkten und Dienstleistungen. Decontam ist seit April Teil der<br />

Berendsen Gruppe, die rund 16.000 mitarbeiter in 15 Ländern beschäftigt<br />

und seit vielen Jahren zu den europäischen marktführern für Textildienstleistungen<br />

zählt. Als Teil der Gruppe wird decontam aber weiterhin als eigene<br />

marke für Reinraumdienstleistungen in Deutschland agieren. Warten<br />

wir ab, wer als nächstes auf der Übernahmeliste steht.<br />

Termine<br />

Auch kurz vor der Sommerp<strong>aus</strong>e stehen noch einige interessante Termine<br />

an. Auf der Achema vom 18.<strong>–</strong> 22. Juni treffen sich in Frankfurt die chemischen<br />

und biotechnologischen Prozessindustrien, um sich über aktuelle<br />

Branchentrends, neuste Entwicklungen und Technologien, maschinen,<br />

materialien, Produktionsverfahren und -anlagen, Produkte und Dienstleistungen<br />

zu informieren. Die Reinraumtechnik expandiert immer weiter in<br />

diese Industrien hinein <strong>–</strong> verschaffen Sie sich einen aktuellen marktüberblick<br />

dazu auf der Achema. Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Stand von<br />

Wiley-VCH / <strong>GIT</strong> VERLAG in Halle 5.1/ 6.1, Stand B2 / B6.<br />

Alle weiteren Veranstaltungen und Termine entnehmen Sie bitte unserem<br />

Eventkalender auf Seite 44.<br />

Sonderbeilage<br />

Als Tipp der <strong>GIT</strong>-Redaktion möchten wir Ihnen heute die Erst<strong>aus</strong>gabe des<br />

neuen Cleanroom magazins vorstellen, das Frank Duvernell, Geschäftsführer<br />

des Reinraumunternehmens profi-con und der pamp international UG, her<strong>aus</strong>gibt.<br />

Das magazin berichtet in aufgelockerter und unterhaltsamer Form<br />

über Aktuelles und Wissenswertes <strong>aus</strong> der Welt der Reinräume. Im Gegensatz<br />

zur Fachzeitschrift <strong>GIT</strong> ReinRaumTechnik möchte die Firmenzeitschrift nicht<br />

nur die Insider und Experten der Reinraumbranche ansprechen, sondern zielt<br />

auf ein breiteres Publikum ab. Das zweisprachige Cleanroom magazin erscheint<br />

vierteljährlich und ist über pamp international, Leipzig zu beziehen.<br />

highlights<br />

In unserer Sonder<strong>aus</strong>gabe zur Achema präsentieren wir Ihnen zum Branchentreffen<br />

einen Schwerpunkt Chemie und Biotechnologie. Unter <strong>dem</strong><br />

Titel „Produktion im Plastikbeutel“ gibt die Dechema einen Statusbericht<br />

zu Single-Use-Technologien in der Biotechnologie. Außer<strong>dem</strong> präsentieren<br />

wir einen Gewinner des ISPE “Facility of the Year Award 2012“.<br />

In einem vierteiligen Tutorial (1. Teil in dieser Ausgabe) präsentiert Prof.<br />

Gernod Dittel die Grundlagen zur Qualifizierung von Reinräumen. Und um<br />

auf den aktuellen Stand in Sachen Regularien zu sein, gibt Thomas Wollstein<br />

einen Überblick über die aktuellen Arbeiten im VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss<br />

Reinraumtechnik.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre unserer aktuellen Ausgabe<br />

und verbleibe mit sommerlichen Grüßen.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Roy T. Fox<br />

EDIToRIAl<br />

DER GEPRÜFTE UND<br />

ZERTIFIZIERTE REINRAUM-<br />

BODENBELAG für ein<br />

leistungsstarkes Kontaminations<br />

Management<br />

GERFLOR<br />

Kunden Abteilung<br />

Tel: 0 16 33-09 24-69<br />

industriekontakt@gerfl or.com<br />

gerfl or.de<br />

MIPOLAM BIOCONTROL<br />

ACHEMA<br />

18-22.06.2012<br />

Halle 3.1<br />

Stand D40<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 3


INhAlT<br />

REinRAuMTECHniK<br />

EDiTORiAL<br />

Eine Runde Monopoly 3<br />

Dr. Roy T. Fox<br />

ViP3000<br />

<strong>Bericht</strong>e <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Vorstand</strong> 6<br />

VERAnSTALTunGEn<br />

Achema 2012 8<br />

3. Reinraumforum Saar 10<br />

Das CleanRoomNet lädt am 21. Juni nach Spiesen-Elversberg ein<br />

P. Jochem<br />

21. ICCCS 2012 12<br />

International Symposium of Contamination Control<br />

Neuer Termin für die Branche 14<br />

Cleanzone am 24. und 25. Oktober<br />

SCHwERPunKT BiOTECHnOLOGiE<br />

Produktion im Plastikbeutel 16<br />

Statusbericht zu Single-Use-Technologien<br />

Dr. K. Rübberdt<br />

Facility of the Year 2012 20<br />

Neue Produktionsanlage erhält Award „Equipment Innovation“<br />

M. Dandl<br />

REinRAuMBAu<br />

Im Sinne der Gesundheit 21<br />

Zukunftsorientierter Neubau für die Pharmaproduktion<br />

Volle Kraft vor<strong>aus</strong> 22<br />

Danfoss Silicon Power zieht in neuen Reinraum ein<br />

S. Hild<br />

PARTiKELMOniTORinG<br />

Die aufstrebende Kontaminationsart 24<br />

molekulare Verunreinigungen in Reinräumen<br />

M. Keller<br />

TuTORiAL<br />

Die Qualifizierung von Reinräumen 27<br />

Ein ReinRaumTechnik-Tutorial in vier Teilen <strong>–</strong> Teil 1<br />

Prof. G. Dittel, C. Uhl<br />

REinRAuMREiniGunG<br />

Manuell oder maschinell? 30<br />

maschineneinsatz im Reinraum<br />

R. Mimmler<br />

4 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

STERiLTECHniK<br />

REGuLARiEn<br />

Nach wie vor aktuell 32<br />

Neues <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss Reinraumtechnik<br />

T. Wollstein<br />

VDI 2083, Blatt 3.1 36<br />

monitoring von Reinräumen und reinen Bereichen, aber wie?<br />

Dr.-Ing. J. Blattner<br />

HYGiEnE<br />

Multitalent Kupfer 38<br />

Ein wichtiger B<strong>aus</strong>tein in der Krankenh<strong>aus</strong>hygiene<br />

B. Schmitz<br />

QuALiTäTSSiCHERunG<br />

Mit System und detektivischem Gespür 40<br />

Abweichungsmanagement steigert Prozesssicherheit<br />

R. Lin<strong>dem</strong>ann<br />

Universitätslehrgang Reinraumtechnik an der TU Graz 42<br />

nEwS 5, 8, 9<br />

PRODuKTE 13, 29, 34, 35, 37, 39, 43, 45, 46<br />

TERMinE 44<br />

inDEx/iMPRESSuM 3. US<br />

© Titelbild: Sartorius | www.peterginter.com


Neuigkeiten im europäischen Reinraummarkt<br />

Der auf Reinraumbekleidung spezialisierte Textildienstleister decontam mit Sitz in<br />

Bad Windsheim ist seit April 2012 Teil der Berendsen Gruppe. Die Firma decontam ist<br />

seit mehr als 25 Jahren in diesem Bereich in Deutschland, Österreich und weiteren<br />

europäischen Ländern tätig und bietet Dienstleistungen rund um die Kontaminationskontrolle<br />

und Reinraumbekleidung in höchster Qualität an. Zu ihrem Kundenkreis<br />

zählen Unternehmen <strong>aus</strong> der Pharmaindustrie, Biotechnologie, medizintechnik,<br />

Halbleiter- und Elektronikindustrie. mit der marktabdeckung und <strong>dem</strong> Wissen von<br />

decontam, bietet Berendsen Cleanroom Service künftig allen Kunden noch mehr<br />

Service und Versorgungsqualität. Als ein Teil der Berendsen Gruppe wird decontam<br />

weiterhin als eigene marke für Reinraumdienstleistungen in Deutschland agieren.<br />

mit markus Schad als Geschäftsführer, wird auch die bestehende Geschäfts- und<br />

Servicestrategie von decontam fortgeführt.<br />

www.berendsen.com<br />

Großaufträge der lindner Reinraumtechnik in Bulgarien<br />

Die Lindner Reinraumtechnik<br />

hat mit der Sicherung<br />

von zwei Großaufträgen erfolgreich<br />

am bulgarischen<br />

Reinraummarkt Fuß gefasst.<br />

In Zusammenarbeit mit Lindner<br />

Bulgaria umfasst das<br />

Leistungsspektrum sowohl<br />

Planung als auch Fertigung,<br />

Lieferung und montage bei<br />

den beiden millionenprojekten<br />

Sopharma und Centillion. Sopharma, Bulgariens führendes Pharmaunternehmen,<br />

investiert dabei 37 mio. € in eine Bebauungsfläche von 20.000 m², wobei Lindner<br />

mit über 3.000 m² begehbaren Reinraumdecken und etwa 2.000m² Reinraumwänden<br />

inklusive Türen beteiligt ist. Der Auftragswert beträgt 1,1 mio. €. Centillion, einer<br />

der führenden Hersteller medizinischer Elektronik<strong>aus</strong>stattung, beauftragte Lindner<br />

mit Planungsleistungen im Wert von über 100.000 €, welche den Einsatz innovativer<br />

B<strong>aus</strong>toffe vorsehen. Die Bebauungsfläche beträgt dabei 7.400 m².<br />

© Sopharma<br />

NEwS<br />

www.lindner-reinraumtechnik.de<br />

Bester Service<br />

Bereits zum zweiten mal<br />

in Folge wurde Initial<br />

vom Handelsblatt und<br />

der Universität St. Gallen<br />

im Rahmen des Wettbewerbs<br />

„Deutschlands<br />

kundenorientierteste<br />

Dienstleister 2012“ <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Das Siegel,<br />

das seit 2006 jährlich<br />

vergeben wird, steht für<br />

unabhängig geprüfte<br />

Kundenorientierung. mit<br />

ihrem konsequent auf die Kundenbedürfnisse <strong>aus</strong>gerichteten Service und <strong>dem</strong> hohen<br />

Qualitätsanspruch platzierten sich Initial Hygieneservice und Initial Textilservice<br />

unter den Top 50 kundenorientiertesten Unternehmen Deutschlands. Holger may,<br />

Geschäftsführer Initial Central und Eastern Europe, freute sich über die Auszeichnung<br />

mit ihrer positiven Signalwirkung: „Ich bin wirklich stolz, dass wir uns erneut<br />

auf den vorderen Plätzen bei diesem Wettbewerber wiederfinden“, so may, „unsere<br />

Kundenorientierung hat ein hochwertiges Gütesiegel bekommen, das uns am markt<br />

unterscheidet!“<br />

www.initialservice.de<br />

24. + 25. Oktober 2012<br />

Frankfurt Messegelände/Halle 4.0<br />

Zukunftsmarkt<br />

Reinraum erleben<br />

Die Cleanzone ist der neue Branchentreff für<br />

Reinraumtechnologie. Die Fachmesse mit<br />

Kongress präsentiert erstmals Techno logien<br />

für reine Umgebungen in allen Anwendungsbereichen<br />

auf internationalem Niveau!<br />

Reinraumtechnologie von A <strong>–</strong> Z<br />

Branchenübergreifend<br />

International<br />

Überblick über alle Prozessstufen<br />

Top-Aussteller<br />

Umfangreiches Kongressprogramm<br />

Wissenschaftlich fundierte Vorträge<br />

Jetzt als Aussteller dabei sein!<br />

Informationen über das<br />

innovative Ausstellungskonzept<br />

erhalten Sie unter:<br />

www.cleanzone-frankfurt.de/12<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 5


RUBRIK<br />

<strong>VIP3000</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Bericht</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Vorstand</strong><br />

Am 22. und 23. märz fand die diesjährige erste offizielle mitgliederversammlung<br />

bei der Firma gempex GmbH in mannheim statt. Die Besonderheit<br />

dabei war, dass dieses Treffen nicht als übliche mitgliederversammlung,<br />

sondern als intensives Arbeitstreffen mit Präsentationen und<br />

Diskussionen zu den individuellen mitgliederpotentialen geplant und<br />

durchgeführt wurde. Und dass Arbeitstreffen nicht nur anstrengend, sondern<br />

auch durch<strong>aus</strong> spannend und motivierend sein können, das haben<br />

die hohe Teilnehmerzahl von 25 Firmenvertretern und auch die Ergebnisse<br />

des 1 ½ tägigen Workshops belegt.<br />

Wie können die <strong>VIP3000</strong> mitglieder ihre Qualität an den in Pharmaprojekten<br />

typischen und kritischen Schnittstellen verbessern? Wie kann<br />

man gegenseitig mehr von der Stärke des anderen mitglieds profitieren?<br />

Wie kann generell der Informations<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch zwischen den mitgliedern<br />

zu laufenden oder anstehenden Projekten verbessert werden? Welche<br />

Stärken können <strong>VIP3000</strong> mitglieder im Verbund <strong>dem</strong> Pharmakunden bieten?<br />

Wie kann man die Qualitätsmerkmale besser nach außen im Sinne<br />

einer verstärkten Werbung darstellen? Diese und noch viel mehr Fragen<br />

standen zur Diskussion, die neben einzelnen Fachbeiträgen auch heftig<br />

geführt wurde. Aber es wurde nicht nur diskutiert. Es wurden konkrete<br />

Ziele und Arbeitspakete definiert. Web basierte Informationsplattformen<br />

nur für die mitglieder, Ausarbeitung spezieller Werkzeuge wie z. B. ein<br />

idealisierter Projektablaufplan oder die Ausarbeitung eines Vereinskodex<br />

sind nur einige wenige Beispiele, die zeigen, dass es auch weiterhin<br />

spannend bleiben wird.<br />

Und damit neben aller Spannung und Arbeit auch der Unterhaltungswert<br />

und das direkte Networking nicht zu kurz kommen, wurden die<br />

mitglieder am Abend in eine „Produktion der besonderen Art“ entführt <strong>–</strong><br />

zum Essigdoktor nach Venningen in der Pfalz. Die dort gebotene Führung<br />

und Verköstigung hat manch einem die neue Erkenntnis vermittelt, das<br />

Essig durch<strong>aus</strong> etwas mit Pharmazie zu tun hat und auch nicht nur für<br />

den Salat verwendet werden muss.<br />

Zu guter Letzt wurden auch wieder neue mitglieder und Interessenten<br />

begrüßt.<br />

Für den <strong>Vorstand</strong><br />

Rino woyczyk und Ralf Gengenbach<br />

KoNTAKT<br />

<strong>VIP3000</strong>, wathlingen<br />

Tel.. +49 514492366<br />

info@vip3000.de www.vip3000.de<br />

www.vip3000.de<br />

Ganzheitliche lösung für labore<br />

Eine Innovation bindet Laborräume nahtlos ins Gebäu<strong>dem</strong>anagement<br />

ein und steigert deren Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort. Zu<strong>dem</strong><br />

reduziert das ganzheitliche und offene System den Planungs- und Koordinationsaufwand<br />

bei der Projekt<strong>aus</strong>führung.<br />

Die Regelung in Reinräumen, Laboratorien oder Krankenhäusern<br />

unterliegt strikten Vorgaben. Als Spezialist für Gebäu<strong>dem</strong>anagementsysteme<br />

und schnittstellenfreie Integration von Teilsystemen in gesamte<br />

Anlagen setzt Sauter schon seit vielen Jahren neue maßstäbe bei der<br />

Gebäudeautomation in «Critical Environments».<br />

Sicherheit an erster Stelle<br />

Eine ungenügende oder fehlerhafte Regelung der Zu- und Abluft kann zu<br />

empfindlichen Störungen im Laborbetrieb führen. Laborräumlichkeiten<br />

werden daher überwiegend im Unterdruck geregelt und gegen Nachbarbereiche<br />

abgegrenzt. Dennoch ist es unabdingbar, die Laborraumregelung<br />

vollständig und offen in ein Gebäu<strong>dem</strong>anagementsystem zu integrieren.<br />

Ein Laborraum-Controller, der zusätzlich zur Raumluftbilanzierung<br />

auch den Raumdruck, die Raumtemperatur, die Jalousien sowie das Licht<br />

regelt und überwacht, steigert nicht nur den Raumkomfort, sondern<br />

senkt auch den Energieverbrauch und die Betriebsaufwände nachhaltig.<br />

Sauter verfügt weltweit über ganzheitliches Know-how sowie leistungsstarke<br />

und zuverlässige Komponenten, um den spezifischen Bedingungen<br />

in Life Sciences und <strong>dem</strong> Gesundheitswesen gerecht zu werden.<br />

So bietet der Laborraum-Controller ecos500/502 zusammen mit <strong>dem</strong><br />

VAV Compact Regler ASV115 eine integrierte Lösung für optimale Sicherheit,<br />

Komfort und Effizienz in Laboren.<br />

Projektabwicklung<br />

Um die strengen Anforderungen der Betreiber und die gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu erfüllen, ist eine schnelle Kommunikation zwischen den<br />

einzelnen Komponenten erforderlich. Sauter setzt deshalb auf das BACnet/IP<br />

Protokoll. Der offene Kommunikationsstandard macht es möglich,<br />

das gesamte System vom Laborabzug bis zur managementebene unkompliziert<br />

zu vernetzen und massgeschneidert zu optimieren. Dank des<br />

GmP-konformen und validierbaren novaPro Open wird das Betreiben der<br />

Anlagen übersichtlich, rückverfolgbar und manipulationssicher.<br />

KoNTAKT<br />

Sauter-Cumulus Gmbh, Freiburg<br />

Tel.: +49 761 5105 0<br />

www.sauter-cumulus.de


ViP3000 <strong>–</strong> <strong>aus</strong> der Praxis für die Praxis<br />

Neue Generation von hEPA-Filtern<br />

von AAF<br />

Das neu entwickelte Vitcacel-Filter mit „Helior-Filtrations-Technologie“<br />

von AAF war für viele Besucher eine der faszinierenden Produktinnovationen<br />

der diesjährigen Reinraum-Lounge in Karlsruhe. Die Besucher<br />

wurden eingeladen, das Filterpack mit einem Holzhammer zu traktieren.<br />

Alexander Fedotov, der Präsident der russischen Gesellschaft für Reinraumtechnik<br />

(ASENmCO) und Lothar Gail (VDI) versuchten das unter<br />

Assistenz von Frank Spehl (AAF), aber der Filter hielt <strong>dem</strong> offenbar stand<br />

(Foto).<br />

Beim Einbau traditioneller Glasfaser-Filter kommt es aufgrund der<br />

begrenzten mechanischen Festigkeit des Filtermaterials immer wieder<br />

zu kostentreibenden Defekten. Die neuen Vitcacel -Filter, <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> patentierten<br />

membran-medium von AAF, zeigen ein hervorragendes Rückhaltevermögen<br />

und eine um Größenordnungen verbesserte mechanische<br />

Stabilität.<br />

Ein weiterer Vorteil der neuen Filter ist ihr geringer Luftwiderstand<br />

der ihren Energieverbrauch um bis zu 50% vermindert. Am Stand wurde<br />

die Frage diskutiert, welche Anwender auf die neuen Filter keinesfalls<br />

verzichten würden und welche <strong>dem</strong> erst später folgen würden.<br />

man stimmte überein, dass die attraktiven Gesamtkosten sowie die verbesserte<br />

Sicherheit die Vitcacel -Filter mit Helior-Technologie zu einem<br />

muss für alle Premium-Anwender machen. Dazu zählen die Hersteller<br />

und Anwender von Barriere-Systemen, RABS und Isolatoren sowie die<br />

Herstellung von Sterilprodukten und hochwirksamen Arzneimitteln. Bald<br />

danach dürften allerdings auch die übrigen Reinraum-Anwender die<br />

Kosteneinsparungen aufgrund des verringerten Druckgefälles und der<br />

erhöhten mechanischen Festigkeit einzuschätzen wissen.<br />

Selbst, wenn man nicht vorhat, HEPA-Filter während des Einbaues mit<br />

einem Hammer zu traktieren, wird Helior-Filtrations-Technologie die richtige<br />

Wahl für kosten- und qualitätsoptimierte Reinraum-Planung sein!<br />

Alexander Fedotov, lothar Gail<br />

und Frank Spehl auf <strong>dem</strong> AAF-Stand<br />

KoNTAKT<br />

AAF-lufttechnik Gmbh, oberh<strong>aus</strong>en<br />

Tel.: +49 208 828423 0<br />

sales.germany@aafeurope.com · www.aafeurope.com<br />

Maultaschen-Produktion unter<br />

Reinraum-Bedingungen<br />

KoNTAKT<br />

weiss Klimatechnik Gmbh, Reiskirchen-lindenstruth<br />

Tel.: +49 6408 84 6500<br />

info@wkt.com · www.wkt.com<br />

RUBRIK<br />

Weiss Klimatechnik erhielt von <strong>dem</strong> maultaschenhersteller Bürger den<br />

Auftrag, einen kompletten Reinraum mit Klimaanlage für deren Produktionsstandort<br />

in Crailsheim zu bauen. Das bereits in der Umsetzung befindliche<br />

Projekt wird Ende 2011 abgeschlossen sein. Weiss Klimatechnik<br />

überzeugte den Auftraggeber durch seine umfassende Kompetenz in den<br />

Bereichen Hygieneklima und Reinraumklimatisierungen sowie durch seine<br />

langjährigen Erfahrungen im Lebensmittelsektor.<br />

Crailsheim ist neben Ditzingen einer von zwei Produktionsstandorten<br />

des maultaschen-Spezialisten. Die in einem durchgehenden Prozess<br />

zubereiteten und gekochten maultaschen gelangen über ein Transportsystem<br />

in den neuen Verpackungsraum, in <strong>dem</strong> die Anlage derzeit entsteht.<br />

Das eingesetzte System Laminar Flow Ultraclean von Weiss Klimatechnik<br />

arbeitet mit vertikaler, turbulenzarmer Verdrängungsströmung<br />

<strong>–</strong> das Produkt wird dadurch im Bearbeitungsprozess vor Keimbelastung<br />

geschützt. Zur Erzeugung des Reinraums wird gefilterte Zuluft konstant<br />

eingebracht. Die Filterung erfolgt mit Schwebstofffiltern hoher Güte, die<br />

kleinste Partikel einschließlich mikroorganismen zurückhalten. Die Gesamtkeimzahl<br />

(GKZ) wird signifikant reduziert, die Haltbarkeit der Produkte<br />

wird verlängert.<br />

Bürger investiert mit dieser maßnahme in eine Technologie, die noch<br />

mehr Frische für seine Produkte und zugleich einen wirtschaftlichen<br />

Herstellungsprozess garantiert <strong>–</strong> dabei erfüllt das Unternehmen die<br />

höchsten Hygienestandards der Branche. Hersteller <strong>aus</strong> der Lebensmittelindustrie<br />

zählen seit langem zum Kundenkreis der Weiss Klimatechnik<strong>–</strong><br />

darunter Produzenten von milchprodukten, Babynahrung und Fertiggerichten,<br />

aber auch Hersteller von Abfüllanlagen als Erst<strong>aus</strong>rüster.<br />

Die Anforderungen an Reinräume sind in diesem Sektor stetig gestiegen<br />

<strong>–</strong> da chemische Konservierungsstoffe immer häufiger durch natürliche<br />

Haltbarkeitsmaßnahmen ersetzt werden.<br />

© ExQuisine | Fotolia.com<br />

www.vip3000.de


VERANSTAlTUNGEN/NEwS<br />

Achema 2012<br />

Die Aussichten für die Achema<br />

2012 sind vor Beginn der weltweiten<br />

Leitmesse für chemische<br />

Technik und Biotechnologie außerordentlich<br />

positiv. Die Veranstalter<br />

gehen von einem leichten<br />

Wachstum gegenüber der letzten<br />

Veranstaltung im Jahr 2009 <strong>aus</strong>,<br />

bei der 3.767 Aussteller und über<br />

173.000 Teilnehmer gezählt wurden.<br />

Wachstumsstark zeigen sich<br />

vor allem die Ausstellungsgruppen<br />

mess- und Regeltechnik und Pharma-,<br />

Verpackungs- und Lagertechnik.<br />

mit rund 50 % ist die internationale<br />

Beteiligung außerordentlich<br />

stark, wobei China und Indien<br />

hohe Zuwachsraten verzeichnen,<br />

aber auch die Türkei, Südkorea und<br />

einige osteuropäische Länder.<br />

Die Achema findet alle drei<br />

Jahre statt und ist mit ihrer Kombination<br />

<strong>aus</strong> Ausstellung, einem<br />

Kongress mit rund 900 Vorträgen<br />

und zahlreichen Gast- und Partnerveranstaltungen<br />

weltweiter Gipfel<br />

für Wissenschaftler, Entwickler und<br />

Anwender <strong>aus</strong> allen Branchen der<br />

Prozesstechnik.<br />

Hintergrund für das Wachstum der<br />

Veranstaltung ist die positive Ent-<br />

wicklung in wichtigen Branchen<br />

wie der chemischen Industrie, der<br />

Automatisierungsindustrie, der Labor-<br />

und Analysentechnik und im<br />

maschinen- und Anlagenbau, wie<br />

Vertreter der Branchenverbände<br />

bei der Wirtschaftpressekonferenz<br />

zur Achema am 16. April in Frankfurt<br />

am main erläuterten. Einer<br />

der wesentlichen Treiber ist das<br />

Streben nach Energieeffizienz.<br />

Auf der Achema 2012 ist Energie<br />

eines der Schwerpunktthemen;<br />

neben der effizienten Nutzung<br />

steht auch die Energiegewinnung<br />

sowie die Entwicklung innovativer<br />

Energieträger und -speicher<br />

im mittelpunkt. Chemie und Verfahrenstechnik<br />

können hier wesentliche<br />

Beiträge leisten, unter<br />

anderem bei der Entwicklung von<br />

Batterie- und Brennstoffzellentechnik,<br />

aber auch durch neue Konzepte<br />

zur Wärmespeicherung.<br />

KoNTAKT<br />

Dr. Kathrin Rübberdt<br />

Dechema, Frankfurt<br />

Tel.: +49 69 75 64 277<br />

ruebberdt@dechema.de<br />

www.dechema.de<br />

Zehn Millionen für die Gesundheit<br />

Die Firma Trelleborg Sealing Solutions Silcotech investiert in Stein am Rhein 10 mio. CHF in die Herstellung von Life Science Produkten. Nach der Übernahme des Spezialisten<br />

für die Verarbeitung von Flüssigsilikon durch Trelleborg Sealing Solutions wird die Fertigungskapazität von Silcotech bei Reinraumprodukten verdreifacht. Damit wird der<br />

Standort für die weltweiten Vertriebsaktivitäten des Spezialisten für Dichtungslösungen vorbereitet. Außer<strong>dem</strong> reagiert das Unternehmen sowohl auf erhöhte Nachfrage nach<br />

laufenden Produkten als auch auf steigenden Bedarf an neuen Produkten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> medizin- und Pharmabereich. „mit den erweiterten Fertigungskapazitäten schaffen wir die<br />

Vor<strong>aus</strong>setzungen für vermehrte Aufträge, die uns durch die globalen Vertriebsaktivitäten von Trelleborg Sealing Solutions erreichen werden“, betont Geschäftsführer matthias<br />

Jakob. Er sieht das Unternehmen nach der Übernahme durch Trelleborg Sealing Solutions im letzten Jahr in der globalen markterschließung deutlich gestärkt. „Schließlich<br />

ist Trelleborg selbst ein Pionier der ersten Tage in der Verarbeitung von Silikon und kann für unseren Fertigungsstandort weltweit Kunden und Aufträge gewinnen.“ Die jetzt<br />

geplante Investition wird die Kapazität der Reinraumfertigung verdreifachen und die Produktionskapazität des Standorts 2013 insgesamt um über 30 % erhöhen. Auf <strong>dem</strong><br />

Betriebsgelände entsteht zwischen den beiden bisherigen Gebäuden ein neuer dreistöckiger Komplex. Dieser wird einen Reinraum der Klasse ISO 7 und einen Reinraum der<br />

Klasse ISO 8 nach ISO 13485 beherbergen. 2013 werden die baulichen maßnahmen abgeschlossen sein und anspruchsvollsten Produktionskriterien entsprechen.<br />

Neuer Vorsitzender<br />

Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie<br />

(DIB) im Verband der Chemischen Industrie (VCI)<br />

hat einen neuen Vorsitzenden: Dr. matthias Braun,<br />

mitglied der Geschäftsführung des Unternehmens<br />

Sanofi-Aventis Deutschland sowie Vicepresident<br />

Continous Improvement und Lean management<br />

auf der Konzernebene von Sanofi, hat den DIB-<br />

Vorsitz übernommen. Er folgt auf Dr. Stefan marcinowski,<br />

der dieses Ehrenamt als <strong>Vorstand</strong>smitglied<br />

der BASF seit Oktober 2008 <strong>aus</strong>geübt hatte. Um<br />

die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im<br />

internationalen Wettbewerb zu erhalten und zu<br />

stärken, müsse die Biotechnologie in ihrer gesamten Bandbreite angewendet werden<br />

können, so der neue DIB-Vorsitzende, „politische markteingriffe wie in der Pflanzenbiotechnologie<br />

oder bei Biopharmazeutika gefährden dagegen Investitionen in den<br />

Innovations- und Produktionsstandort Deutschland.“<br />

8 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

www.vci.de<br />

Zweiter wesentlicher Innovationstreiber<br />

ist der allmähliche<br />

Übergang von fossilen zu nachwachsenden<br />

Rohstoffen. mit der<br />

virtuellen Plattform „Biobased-<br />

World at Achema“ bietet die Veranstaltung<br />

ein weltweites Forum,<br />

bei <strong>dem</strong> neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse ebenso Thema sind<br />

wie die Entwicklung geeigneter<br />

Verarbeitungsprozesse, bei denen<br />

biotechnologische Verfahren eine<br />

besondere Rolle spielen.<br />

www.trelleborg.com<br />

Übernahme<br />

Vor Kurzem ist es zu einer Einigung über die Übernahme des Unternehmens basan<br />

durch VWR International gekommen. Dies betrifft auch basans Niederlassungen und<br />

Geschäftsstellen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Italien, Singapur, malaysia<br />

und Vietnam. Durch die Übernahme werden die Vertriebs- und Dienstleistungsmöglichkeiten<br />

beider Gesellschaften im Bereich Reinraum weiter <strong>aus</strong>gebaut und den<br />

bestehenden Kunden von basan und VWR International verbesserte Dienstleistungen<br />

und eine breitere Produkt- und Servicepalette geboten. Diese Transaktion wird<br />

es basan und VWR ermöglichen, ihr enormes Branchenwissen, ihr Produkt- und Serviceangebot<br />

sowie ihr vertriebliches Fachwissen zu bündeln. Die Produktlinie von<br />

basan ergänzt das Produktangebot von VWR außerordentlich gut und wird zu<strong>dem</strong><br />

beiden Parteien die möglichkeit eröffnen, noch bessere Serviceleistungen zu bieten<br />

und damit eine Wertsteigerung für alle unsere Kunden zu erreichen.<br />

www.basan.de


NEwS<br />

Firmenübernahme<br />

Die Norma Group, ein internationaler markt- und Technologieführer für hoch entwickelte<br />

Verbindungstechnik, hat zum 19. April 2012 die Firma Connectors Verbindungstechnik<br />

erworben. Über die Details der Transaktion wurde zwischen den Parteien<br />

Stillschweigen vereinbart. Connectors, mit Sitz in Tagelswangen in der Schweiz, ist<br />

spezialisiert auf Verbindungssysteme für die Pharmazeutik und Biotechnologie. Das<br />

Unternehmen produziert und vertreibt seit über 25 Jahren Verbindungselemente, die<br />

den höchsten Reinheitsanforderungen der Steriltechnik im medizinbereich entsprechen.<br />

Werner Deggim, CEO der Norma Group, sagt: „Der Erwerb eines Anbieters für<br />

spezialisierte Verbindungstechnik im medizinisch-technischen Bereich ermöglicht Norma<br />

Group den Zugang zu Kunden in der Pharmaindustrie und Biotechnologie. Die Expertise<br />

von Connectors werden wir nutzen, um unser Produktportfolio und unsere globale<br />

marktpositionierung in der Verbindungstechnologie noch weiter <strong>aus</strong>zubauen.“<br />

www.normagroup.com<br />

Schwieriges Marktumfeld für 2012<br />

Die Auftragssituation der Hersteller von Komponenten, maschinen und Anlagen für<br />

die Photovoltaik in Deutschland hat sich zum Ende des ersten Quartals 2012 erheblich<br />

abgekühlt. In der aktuellen Geschäftsklimaumfrage des Verbandes Deutscher<br />

maschinen- und Anlagenbau (VDmA) melden 83 % der Unternehmen eine Verschlechterung<br />

der Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr. Die teilnehmenden Branchenvertreter<br />

bewerten die wirtschaftliche Entwicklung für das laufende Jahr deutlich<br />

kritischer als es noch im Herbst 2011 der Fall war. „Die Photovoltaik-Zulieferer<br />

in Deutschland gehen von einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von 21,5 % im<br />

Jahr 2012 <strong>aus</strong>. Gründe für die nachlassende Investitionsbereitschaft sind die von den<br />

Zell- und modulherstellern aufgebauten Überkapazitäten sowie die unsichere Entwicklung<br />

der PV-Installationsmärkte“, erklärt Dr. Peter Fath, Technologievorstand der<br />

Firma centrotherm photovoltaics und Vorsitzender von VDmA Photovoltaik-Produktionsmittel.<br />

In der Umfrage geben aktuell 58 % der Unternehmen an, aufgrund der<br />

schwierigen marktlage Kurzarbeit zu nutzen. Gut 62 % der melder planen darüber<br />

hin<strong>aus</strong> sich von einem Teil der Belegschaft zu trennen. „Wir sind trotz<strong>dem</strong> zuversichtlich,<br />

dass der deutsche Photovoltaik-maschinenbau seine Schlüssel stellung in der<br />

Photovoltaikproduktion behaupten wird“, betont Dr. Florian Wessendorf, Projektleiter<br />

bei VDmA Photovoltaik-Produktionsmittel. „Um die straffen Her<strong>aus</strong>forderungen für<br />

die PV-Produktion <strong>–</strong> weitere Kostensenkung bei gleichzeitiger Effizienz-Steigerung <strong>–</strong><br />

zu bewältigen, werden unsere Kunden auch in Zukunft auf die marke „made in Germany“<br />

setzen und in neueste Produktionsanlagen investieren“, ergänzt Fath.<br />

www.vdma.org<br />

Übernahme abgeschlossen<br />

Die GEA hat die Übernahme der Aseptomag mit Hauptsitz in Kirchberg, Schweiz,<br />

mit Wirkung zum 24. April 2012 vollzogen. mit Aseptomag hat GEA einen weltweit<br />

führenden Anbieter von aseptischen und hygienischen Ventilen, Ventilmodulen und<br />

Systemlösungen erworben, dessen Kunden hauptsächlich molkerei-, Getränke- und<br />

Nahrungsmittelbetriebe, aber auch die Pharma-, Chemie- und Kosmetikindustrie<br />

sind. Das Unternehmen wird im zweiten Quartal in das Segment GEA mechanical<br />

Equipment integriert.<br />

www.gea.com<br />

Kampf gegen den Krebs<br />

German Science Day (GSD) - Fight Cancer! gibt Fakten zum deutschen Biotechnologie-<br />

Sektor im Bereich der Onkologie bekannt. Seit <strong>dem</strong> Jahr 2000 haben europäische Biotechnologie-Unternehmen<br />

mit <strong>dem</strong> Fokus auf die Entwicklung onkologischer medikamente<br />

Finanzmittel in Höhe von mehr als 10,5 mrd. US-$ eingeworben. Ein Anteil von<br />

über 2,4 mrd. US-$ wurde allein von deutschen Biotechnologie-Unternehmen eingeworben,<br />

was 23 % dieser mittelzuflüsse <strong>aus</strong>macht. Die durchgeführte Studie evaluierte<br />

die neun Nationen, die auf <strong>dem</strong> Gebiet der Entwicklung neuer medikamentöser Krebstherapien<br />

am aktivsten tätig sind: Österreich, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien,<br />

Norwegen, Schweden, Schweiz und Großbritannien. Innerhalb der Studie wurden<br />

im Bereich der Onkologie 109 Biotechunternehmen erfasst. Davon befinden sich mit<br />

29 Unternehmen 27 % <strong>–</strong> und damit der größte Teil dieser Firmen <strong>–</strong> in Deutschland.<br />

www.german-science-day.de<br />

Wir sind Europas einziger Hersteller von<br />

Verbrauchsmaterial der Reinraumtechnik<br />

mit über 30 Jahren Produktionserfahrung.<br />

Präzisions- und Fein-<br />

Reinigungstücher<br />

<strong>aus</strong> Gestricken und <strong>aus</strong> Vliesstoffen<br />

Spendersysteme<br />

für Feinreinigungstücher<br />

Reinraum-Notizbücher<br />

und reine Papiere<br />

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Tel. 49 - 451 - 38 95 00, Fax 49 - 451 - 38 171<br />

mail clearclean@t-online.de<br />

Internet cleanboss.de<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 9


© Henry Czauderna | Fotolia.com<br />

VERANSTAlTUNGEN<br />

3. Reinraumforum Saar<br />

Das CleanRoomNet lädt am 21. Juni nach Spiesen-Elversberg ein<br />

Paul Jochem,<br />

Reinraumtechnik Jochem<br />

10 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

Diese Veranstaltung ist ein muss für Partner der<br />

Pharmaindustrie, für Hersteller von medizinprodukten,<br />

Apotheken, Labors/mikrobiologische Labors<br />

(Klasse D), Krankenhäuser, Universitäten<br />

sowie Kunststoffverarbeiter im Bereich medizinprodukte.<br />

Erwartet werden Interessenten <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> Vierländereck.<br />

Die Healthcare-Branche im Saarland ist ein dynamisches<br />

Umfeld, was nicht zuletzt durch die<br />

Vernetzung der Unternehmen innerhalb der<br />

Cluster „Healthcare“ und „medizintechnik“<br />

rührt. Diese wird durch die Zentrale für Produktivität<br />

und Technologie (ZPT) der IHK des Saarlandes<br />

gefördert und war Grundstein des Reinraumforums.<br />

Auch bei dieser Veranstaltung wollen die<br />

macher des mittlerweile traditionellen Reinraumforums,<br />

Technologien aufzeigen, die im<br />

Bereich der Reinraumtechnik, insbesondere der<br />

Pharmaindustrie und der medizinprodukteherstellung<br />

unverzichtbar sind.<br />

Durch die immer steigenden technischen<br />

Anforderungen, Änderungen des medizinproduktegesetzes,<br />

Produkt-Erweiterung, Produktions-Kosten<br />

usw. ist es überlebenswert und<br />

unverzichtbar sich solcher Foren zu bedienen.<br />

Das Reinraumforum greift diese Themen auf und<br />

informiert über aktuelle Trends und Entwicklun-<br />

nach<strong>dem</strong> die beiden ersten Reinraumforen<br />

ein überraschend großes<br />

Teilnehmerfeld (je ca. 70 Teilnehmer<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> gesamten Bundesgebiet)<br />

erzielt hatten, startet das Clean-<br />

Roomnet-netzwerk am 21. Juni 2012<br />

im CFK Zentrum für Freizeit und<br />

Kommunikation, im nassenwald 1,<br />

66538 Spiesen-Elversberg, sein<br />

3. saarländisches Reinraumforum.<br />

gen, gleichzeitig dient es auch <strong>dem</strong> Gedanken<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />

zwischen den Teilnehmern.<br />

Zu Beginn der diesjährigen Veranstaltung haben<br />

die Teilnehmer die möglichkeit, sich Einblicke<br />

in die Reinräume- und Sterilisations-Bereiche<br />

des Netzwerkpartners WZB zu verschaffen. mit<br />

einem Rundgang durch die vielfältige Reinraumraumlandschaft<br />

von WZB beginnt am frühen<br />

Nachmittag das Reinraumforum. Der Rundgang<br />

wird durch das Fachpersonal der Firma begleitet.<br />

Programm<br />

Rechtsanwalt Philipp Reusch<br />

Herr Reusch betreut nationale und internationale<br />

Unternehmen in allen haftungsrechtlichen Angelegenheiten.<br />

Herr Reusch beschäftigt sich mit <strong>dem</strong> Thema:<br />

Rückruf von Herzklappen <strong>–</strong> Ein Erfahrungsbericht<br />

Organisatorische Anforderungen und Ablauf-<br />

Lessons learned „medizintechnik <strong>–</strong> rechtliche Aspekte,<br />

aktuelle Fallbeispiele“. Herr Reusch sagt:<br />

„Unsere Kunden erhalten eine praxisorientierte<br />

Branchenlösung, um Risiken des operativen<br />

Geschäfts präventiv zu begegnen.“ Wir unterstützen<br />

sowohl die Rechtsabteilung als auch die<br />

jeweiligen Fachabteilungen bei der Erkennung


von Risiken und deren Vermeidung. Selbstverständlich<br />

stehen wir unseren Kunden auch bei<br />

gerichtlichen Verfahren zur Verfügung.<br />

Dr. Rudi herterich, Geschäftsführer DhC Business<br />

Solutions Gmbh & Co. KG<br />

Herr Dr. Herterich beschäftigt sich mit <strong>dem</strong> Thema:<br />

Lösungswege zur Compliance <strong>–</strong> Ein Erfahrungsbericht.<br />

Die DHC ist einer der führenden Lösungsanbieter<br />

für die Gestaltung von Geschäftsprozessen<br />

und deren Umsetzung in der Life Science- und<br />

Fertigungsindustrie. Herr Dr. Herterich sagt: „Als<br />

international tätiger Lösungsanbieter mit Sitz in<br />

Saarbrücken sowie Niederlassungen in Zürich und<br />

London bieten wir Unterstützung bei der Gestaltung<br />

von Geschäftsprozessen und deren Umsetzung<br />

mit IT-Systemen in der Life Science- und Fertigungsindustrie“.<br />

Die DHC bietet unter anderem<br />

spezielle Branchenlösungen für Life Science Industrie<br />

(insbesondere Pharma, Chemie, Kosmetik und<br />

Nahrungsmittelindustrie) sowie medizintechnik.<br />

Prof. heiko Zimmermann, Fraunhofer IBMT,<br />

St. Ingbert<br />

Herr Prof. Zimmermann wird Ihnen „Das Labor<br />

der Zukunft“ näher bringen. Bei der Entwicklung<br />

des Labors der Zukunft wird die Kooperation zwischen<br />

Wirtschaft und Wissenschaft die tragenden<br />

Säulen in diesem Projekt bilden. Das Fraunhofer-<br />

Institut für Biomedizinische Technik (IBmT) führt<br />

dieses Know-how branchen-, fach-, und <strong>aus</strong>bildungsübergreifend<br />

zusammen. Wirtschaftsminister<br />

Christoph Hartmann stärkt den Technologiestandort<br />

durch neue Förderschwerpunkte. „Künftig<br />

sollen saarländische Unternehmen wie z. B. Labordienstleister,<br />

Klimatechnikhersteller, Pharmazie-<br />

und maschinenbauunternehmen verstärkt von<br />

Beginn an in die Entwicklung neuer Technologien<br />

eingebunden werden“. Ein Ziel ist zum Beispiel,<br />

ein mobiles, multifunktionales Labor in einem<br />

LKW zu entwickeln, das überall eingesetzt werden<br />

kann. Darüber hin<strong>aus</strong> werden speziell <strong>aus</strong>gebaute<br />

Forschungsräume, sogenannte Andockstellen,<br />

eingerichtet, die es weiteren Partnerunternehmen<br />

ermöglichen, später in die gemeinsame Entwicklungsarbeit<br />

einzusteigen.<br />

Dirk Steil, Geschäftsführer Becker Reinraumtechnik,<br />

Saarbrücken<br />

Wirtschaftsminister Christoph Hartmann stärkt<br />

den Technologiestandort durch neue Förderschwerpunkte.<br />

„Künftig sollen saarländische<br />

Unternehmen wie z. B. Labordienstleister, Klimatechnikhersteller,<br />

Pharmazie- und maschinenbauunternehmen<br />

verstärkt von Beginn an in die<br />

Entwicklung neuer Technologien eingebunden<br />

werden“. Anhand von Fallbeispielen wird Herr<br />

Steil die wesentlichen merkmale her<strong>aus</strong>stellen,<br />

Der Vollversorger<br />

für den Reinraum<br />

Versorgungssicherheit <strong>aus</strong> einer Hand<br />

die bei der Planung und <strong>dem</strong> Bau von Reinräumen,<br />

aber auch beim laufenden Betrieb ein optimales<br />

Kosten/Nutzenverhältnis generieren. Im<br />

Anschluss an die Veranstaltung wird den Veranstaltungsteilnehmern<br />

ein: Fingerfood-Buffet in<br />

der CFK-Sportsbar gereicht, sowie die möglichkeit<br />

eines aktiven meinungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ches angeboten.<br />

Rückfragen sowie Dialog-Gespräche sind<br />

in diesem Kreise <strong>aus</strong>drücklich erwünscht.<br />

Anmeldung<br />

Interessenten können sich unter der Website:<br />

www.becker-reinraumtechnik.de die Anmeldeformulare<br />

sowie die Tagesordnung downloaden. Die<br />

Anmeldefrist ist der 18. Juni 2012. Wir würden<br />

uns freuen, Sie an diesem Tag begrüßen zu dürfen.<br />

Die Veranstaltung ist für alle Teilnehmer kostenlos.<br />

KoNTAKT<br />

VERANSTAlTUNGEN<br />

Paul Jochem<br />

Reinraumtechnik Jochem, Neunkirchen<br />

Tel.: +49 172 6185324<br />

info@reinraumtechnik-jochem.de<br />

www.reinraumtechnik-jochem.de<br />

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Tel. +49 6107 9008-500<br />

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Neue Adresse!<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 11


© swisshippo/Fotolia<br />

VERANSTAlTUNGEN<br />

21. iCCCS 2012<br />

Das 21. Symposium der ICCCS (International<br />

Confederation of Contamination Control Societies)<br />

findet am 3.<strong>–</strong> 7. September 2012 an der<br />

ETH Zürich statt. Erstmals wurde das Symposium<br />

in 1972 in Zürich <strong>aus</strong>gerichtet. Die ICCCS<br />

ist eine non-profit Föderation von 17 nationalen<br />

Reinraum-Verbänden.<br />

Die Kontaminationskontrolle ist essentiell für<br />

alle High-Tech Industrien und Forschung, bei denen<br />

die Reinheit die Vor<strong>aus</strong>setzung für die Produkte-Qualität,<br />

die Umwelt, die Sicherheit und<br />

die Gesundheit der mitarbeiter und Verbraucher<br />

ist. Solche Prozesse werden in der Regel in sogenannten<br />

„Reinen Räumen“ durchgeführt, in<br />

denen die Reinheit der Luft und der Oberflächen,<br />

also der maximal erlaubte Grad der Kontamination<br />

mit physikalischen (hauptsächlich Partikel),<br />

12 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

chemischen und biologischen Kontaminationen<br />

vorgeschrieben und unter Kontrolle ist. Auch<br />

andere physikalische Parameter wie die Temperatur,<br />

Feuchtigkeit, Luftdruck und Vibrationen<br />

werden in der Regel kontrolliert und dokumentiert.<br />

Neue Forschungen und Applikationen<br />

in aufkommenden Technologien haben in der<br />

letzten Zeit das Reinraum-management und die<br />

Kontaminationskontrolle revolutioniert. Für die<br />

neuen Her<strong>aus</strong>forderungen in den Lebenswissenschaften<br />

und der Nanotechnologie werden<br />

neue Konzepte mit System-Ansatz eingesetzt.<br />

Das Symposium, welches jedes zweite Jahr in<br />

einem anderen Land veranstaltet wird, ist der<br />

Treffpunkt für alle, die in Industrien wie auch in<br />

den Lebenswissenschaften und in der Forschung<br />

tätig sind, in denen die Reinheit in allen ihren<br />

Wir sind auf der<br />

Internationale Fachmesse und Kongress<br />

für Reinraumtechnologie<br />

24.-25.10. 2012 in Frankfurt/M.<br />

Aspekten von hoher Wichtigkeit ist. Das Symposium<br />

wird von der SwissCCS (SRRT) Schweizerische<br />

Gesellschaft für Reinraumtechnik, Swiss<br />

Contamination Control Society organisiert, unter<br />

<strong>dem</strong> Patronat des Instituts für Quantenelektronik<br />

der ETH Zürich.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

www.icccs2012.ethz.ch<br />

KoNTAKT<br />

Dr. Alfred Moser<br />

ICCCS 2012<br />

ETH Zurich, Switzerland<br />

Tel.: +41 76 345 6444<br />

moser@scienceservices.ch<br />

www.icccs2012.ethz.ch<br />

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PRoDUKTE<br />

Neu auf <strong>dem</strong> Parkett<br />

Der markt für Reinraum-Produkte ist in Bewegung. Gefragt sind hohe Verfügbarkeit<br />

und individuelle Beratung. Genau das hat sich die im Januar gestartete Firma pure11<br />

<strong>aus</strong> münchen auf die Fahne geschrieben. Um schnell und gezielt auf Kundenwünsche<br />

reagieren zu können, reicht heute der klassische Vertrieb nicht mehr <strong>aus</strong>. Neben einem<br />

stationären Office und einem Katalog gewinnt das Internet auch in der Branche<br />

immer mehr an Stellenwert. Der Kunde will online stöbern, eine große Auswahl an<br />

qualitativ hochwertigen Produkten vorfinden und einen fairen Preis bekommen. Das<br />

alles am besten mit kompetenter Beratung und termingerechter Lieferung. Anforderungen,<br />

auf die sich die vertriebserfahrene Geschäftsführerin Gitte Hansen und ihr<br />

Team bestens eingestellt haben. Natürlich gibt es einen Katalog zum Blättern. Doch<br />

diese möglichkeit haben pure11-Kunden auch online. Tag und Nacht kann man so<br />

nach Artikeln suchen und dann eine konkrete Informations- oder Bestellanfrage senden.<br />

Überraschend ist, wenn dann nicht nur nach Schema F gehandelt wird, sondern<br />

von den Beratern Vorschläge kommen, die <strong>dem</strong> Kunden klare Vorteile bringen. Etwa<br />

durch die Empfehlung besser geeigneter Produkte oder auch durch eine günstigere<br />

Alternative. moderne Unternehmen können das, denn sie sind nicht an Großhersteller<br />

gebunden. Die Experten suchen stets die am besten zu den Kundenwünschen<br />

passenden Optionen <strong>aus</strong>. mittels intelligenter Logistiklösungen werden schließlich<br />

auch die Lieferzeiten knapp gehalten. Im Falle von pure11 ermöglicht das die enge<br />

Zusammenarbeit mit renommierten, ISO-zertifizierten Partnern im Bereich Einkauf<br />

und Logistik. pure11 will mittelfristig zu den führenden Anbietern von Reinraumzubehör<br />

und -bekleidung gehören. Damit sind die Vor<strong>aus</strong>setzungen bestens erfüllt.<br />

Pure11 Gmbh<br />

Tel.: +49 89 64993940 · info@pure11.de · www.pure11.de<br />

Neuer Katalog<br />

Von Reinräumen schon sehnsüchtig erwartet: der neue<br />

Hydroflex Katalog Reinigung & Hygiene-Lösungen<br />

für Reinräume. Darin finden sich innovative<br />

Produkte, mit denen Hygienestandards<br />

optimiert und die Sicherheit nachhaltig<br />

erhöht werden kann. Kunden, für die<br />

nur höchste Qualitätsstandards und<br />

eine perfekte Reinraumhygiene zählen<br />

und die maßgeschneiderte Lösungen<br />

rund um Reinigungs-Systeme und Einweg-<br />

Bekleidung suchen, finden in <strong>dem</strong> neuen Katalog<br />

schnell das geeignete Produkt. Weiterhin enthält der druckfrische Katalog auch Neuheiten<br />

wie z. B. Vorpräparationssysteme für Reinraum mopps.<br />

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Tel.: +49 6462 91598 0 · info@hydroflex-solutions.de · www.cleanroom-hygiene.de<br />

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Reine Luft ist unser Business.<br />

Messtechnik und -service<br />

<strong>–</strong> Reinraumqualifizierung<br />

<strong>–</strong> Filtersystem-Integritätstest<br />

<strong>–</strong> Instandhaltung und Sanierung<br />

<strong>–</strong> Strömungsvisualisierung<br />

Prozessvalidierung<br />

<strong>–</strong> Qualifizierung von thermischen<br />

Prozessen<br />

Dienstleistungen<br />

<strong>–</strong> Qualitätssicherungsmassnahmen<br />

<strong>–</strong> Validierungsvorschriften<br />

<strong>–</strong> Arbeitsvorschriften<br />

<strong>–</strong> Kundenseminare und Workshops<br />

Kalibrierservice<br />

<strong>–</strong> Vertrieb von CLiMET-Partikelzähler<br />

und deren Kalibrierung<br />

<strong>–</strong> Kalibrierung von physikalischen<br />

Messgeräten<br />

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CH<strong>–</strong>9630 Wattwil<br />

T +41 (0)71 987 01 01<br />

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D-52134 Herzogenrath<br />

T +49 (0)2407 5656 - 0<br />

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T +43 (0)1 71728 285<br />

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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 13


VERANSTAlTUNGEN<br />

neuer Termin für die Branche<br />

Cleanzone am 24. und 25. oktober<br />

Die Besucher der Cleanzone sind Entscheider<br />

<strong>aus</strong> den Bereichen Chemie, medizin, Pharma,<br />

Lebensmittel, Nano-, Optik- und Lasertechnologie,<br />

mikroelektronik, Automobil, Luft- und<br />

Raumfahrttechnik. Ihnen bietet der deutsch- und<br />

englischsprachige Cleanzone Congress einen<br />

umfassenden Überblick über alle wesentlichen<br />

Themengebiete für den Betrieb von Reinräumen.<br />

Auf der Agenda stehen dabei die gesetzlichen<br />

und formellen Grundlagen bis hin zu neuen möglichkeiten<br />

und Grenzen der Reinraumtechnik.<br />

Auch die zum optimalen Betrieb von Reinräumen<br />

nicht-technischen Komponenten wie Reinraumkleidung<br />

oder Personalschulungen fließen als<br />

spezialisierte Vorträge in das Programm ein.<br />

Themen 2012 in der Übersicht<br />

Grundlagen<br />

◾ Quo vadis Cleanroom Technology?<br />

◾ Richtlinien & Regularien<br />

◾ Reinraumtauglichkeit<br />

◾ Zonenkonzepte<br />

Reinraumtechnik<br />

◾ Planung & Bau von Reinräumen<br />

◾ Ausstattung von Reinräumen<br />

14 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

◾ Luft- und Filtertechnik<br />

◾ Effizienter Einsatz von Reinstmedien<br />

und Energie<br />

◾ messtechnik & monitoring<br />

◾ Acceptance & Compliance (GmP & Technical)<br />

Betrieb von Reinräumen<br />

◾ Schleusensysteme<br />

◾ Reinraumreinigung<br />

◾ Bekleidungssysteme<br />

◾ Personalschulung<br />

Die Kongressmesse Cleanzone wird von der<br />

messe Frankfurt veranstaltet. Für die inhaltliche<br />

Ausrichtung des Kongresses zeichnet der<br />

Content-Partner Reinraum Aka<strong>dem</strong>ie/Leipzig<br />

verantwortlich. Der Anspruch an das Programm<br />

ist hoch: Alle Vorträge beruhen auf wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und sind vollkommen<br />

produkt- und unternehmensunabhängig. Dazu<br />

werden international anerkannte Experten geladen,<br />

um den Wissens<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch auch über die<br />

Ländergrenzen hin<strong>aus</strong> zu fördern.<br />

Die mitglieder des hochkarätigen Fachbeirates<br />

des Cleanzone Congress sind:<br />

◾ Prof. Gernod Dittel, CEO, Dittel Engineering<br />

Die Cleanzone am 24. und 25. Oktober<br />

2012 in Frankfurt am Main geht als<br />

eigenständige, branchenübergreifende<br />

Veranstaltung für das Thema<br />

Reinraumtechnologie an den Start.<br />

neben der Fachmesse bietet der<br />

neue Pflichttermin einen hochkarätigen<br />

Kongress. Schon jetzt stehen die<br />

Themen fest.<br />

◾ Koos Agricola, medewerker R&D,<br />

Océ-Technologies B.V.<br />

◾ Dipl.-Phys. Thomas Wollstein,<br />

Technisch-Wissenschaftlicher mitarbeiter,<br />

VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.<br />

◾ Dr.-Ing. Udo Gommel, Abteilungsleiter<br />

Reinst- u. mikroproduktion, Fraunhofer-<br />

Institut für Produktionstechnik und<br />

Auto matisierung IPA<br />

◾ Frank Duvernell, Geschäftsinhaber,<br />

Reinraum Aka<strong>dem</strong>ie<br />

Ruf <strong>aus</strong> der Branche<br />

Hintergrund für die Implementierung dieser<br />

neuen Kongressmesse für Reinraumtechnologie<br />

ist die positive Verbreitung der Technologie. So<br />

wurde der Wunsch nach einer eigenständigen<br />

Plattform direkt an die messe Frankfurt herangetragen.<br />

Sie verfügt durch internationale Leitmessen<br />

wie die Light&Building oder Automechanika<br />

bereits über langjährige Erfahrung im Bereich<br />

technologiegetriebener Veranstaltungen. Die<br />

neue Fachmesse präsentiert Hersteller <strong>aus</strong> den<br />

Bereichen Reinraumanlagen, -technik und -baukomponenten<br />

sowie die hierfür notwendigen Verbrauchsmaterialien.<br />

Ebenfalls dabei sind Universitäten<br />

und Hochschulen, die mit ihren Leistungen


„Die messe Frankfurt veranstaltet im Bereich „Das Wachstum in den reinraumtechnischen<br />

Technologie und Produktion seit vielen Jah- Anwendungen zeigt sich in einer immer stärren<br />

innovative und international erfolgreiche ker werdenden Wirtschaftskraft der aufstre-<br />

messen. mit der Cleanzone gehen wir auf benden märkte, sowie durch eine kontinuier-<br />

den steigenden Bedarf an Reinraumtechnoliche Weiterentwicklung und Innovation der<br />

logie ein. Diesem zukunftsweisenden Thema involvierten Technologiebereiche. Als interdis-<br />

stellen wir eine eigene Plattform zur Verfüziplinäre Kommunikations- und Informationsgung:<br />

einen Treffpunkt für alle Anwender, plattform wird der Kongress der Cleanzone<br />

Lieferanten und Spezialisten von Reinräu- mit seinen drei Sektionen <strong>–</strong> Basics, Technomen,<br />

branchenübergreifend und unabhängig logies, Operations <strong>–</strong> einen wesentlichen Bei-<br />

von den Reinraumklassen.“<br />

trag zu der Dynamik und <strong>dem</strong> weiteren Erfolg<br />

der Branche beitragen.“<br />

Kl<strong>aus</strong> Reinke, mitglied der Geschäftsleitung<br />

der messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />

Professionelle<br />

Reinraum-Kompetenz<br />

Prof. Gernod Dittel,<br />

CEO, Dittel Engineering in Kochel am See/Ried<br />

dastex<br />

Reinraumzubehör GmbH & Co. KG<br />

Draisstraße 23<br />

D-76461 Muggensturm<br />

die zukünftige Entwicklung der Reinraumtechnik<br />

mitbestimmen. Der Kongress ergänzt die messe<br />

um eine hochkarätige Wissensplattform.<br />

Unterstützung erhält die messe Frankfurt<br />

von renommierten Branchenexperten: Neben<br />

der Reinraum Aka<strong>dem</strong>ie wirken die VDI-Gesellschaft<br />

Bauen und Gebäudetechnik, die International<br />

Confederation of Contamination Control<br />

Societies (ICCCS) sowie das Deutsche Reinrauminstitut<br />

e.V. (DRRI) mit. Und auch die ReinRaum-<br />

Technik ist als medienpartner mit an Bord.<br />

KoNTAKT<br />

VERANSTAlTUNGEN<br />

Weitere Informationen unter<br />

cleanzone.messefrankfurt.com<br />

Anja Diete<br />

messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt am main<br />

Tel.: +49 69 7575 6290<br />

anja.dietemessefrankfurt.com<br />

www.messefrankfurt.com<br />

Telefon +49 (0) 72 22 - 96 96-60<br />

Telefax +49 (0) 72 22 - 96 96-88<br />

Email info@dastex.com<br />

Internet www.dastex.com<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 15


© Gina Sanders | Fotolia.com<br />

SChwERPUNKT BIoTEChNoloGIE<br />

Produktion im Platikbeutel<br />

Statusbericht zu Single-Use-Technologien<br />

In den vergangenen zehn Jahren hat die Vielfalt<br />

und Anzahl der auf <strong>dem</strong> markt erhältlichen<br />

Single-Use-Systeme in biopharmazeutischen<br />

Entwicklungs- wie auch Produktionsprozessen<br />

stetig zugenommen. Im Jahr 2009 wurde eine<br />

jährliche Wachstumsrate von 35 % erreicht, die<br />

vor allem Produkten für das Upstream Processing<br />

zuzuschreiben war.<br />

Single-Use- oder Disposable-Technologien<br />

basieren auf Komponenten, die in der Regel <strong>aus</strong><br />

Kunststoffmaterial bestehen und für den einmaligen<br />

Gebrauch bestimmt sind. Der Grundstein<br />

dafür wurde mit <strong>dem</strong> ersten Kunststoffblutbeutel<br />

durch die Firma Fenwal Laboratories (heute<br />

Fenwal Blood Techniques, Illinois) im Jahre 1953<br />

gelegt. In den 1960er Jahren kamen Kunststoffflaschen,<br />

-kolben, -petrischalen und 96-Wellplatten<br />

auf den markt, die für Routinearbeiten<br />

im Zellkulturlabor zunehmend ihre Gegenspieler<br />

<strong>aus</strong> Glas ersetzten. In den frühen 1970er Jahren<br />

entwickelten Knazek und sein Team den ersten<br />

Hohlfaserbioreaktor und zeigten, dass Säugerzellen<br />

unter in vivo-ähnlichen Bedingungen zu<br />

Hochzelldichten wachsen können. Das bildete<br />

die Vor<strong>aus</strong>setzung für die in den 1980er Jahren<br />

populäre in vitro-Produktion diagnostischer und<br />

therapeutischer Antikörper im mg-Bereich. Ebenfalls<br />

mitte der 1970er Jahre begannen Nunc und<br />

16 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

Bioferon (heute Rentschler) mit der Produktion<br />

von Wannenstapeln <strong>aus</strong> Polystyren. Diese auch<br />

als CellFactories bekannten Systeme wurden<br />

überwiegend zur Kultivierung adhärenter Säugerzellen<br />

genutzt und lösten in den 1990er Jahren<br />

die bis dahin zum Beispiel in der Impfstoffproduktion<br />

verwendeten Rollerflaschen in Good<br />

manufacturing Practice (GmP)-Produktionen ab.<br />

Breites Produktspektrum für das<br />

Upstream Processing<br />

Heute kann der Anwender auf eine Vielzahl von<br />

Produkten unterschiedlichster Anbieter zurückgreifen.<br />

Die Single-Use-Systeme werden dabei<br />

mehrheitlich in Prozessen genutzt, in denen<br />

proteinbasierte Biotherapeutika <strong>aus</strong> Säugerzellen<br />

das Zielprodukt sind. Die Verfügbarkeit eines<br />

weiten Spektrums an Komponenten, geeigneten<br />

Sensoren und Single-Use-Pumpen erlaubt heute<br />

die Realisierung eines kompletten Single-Use-<br />

Upstream-Processing bis 2 m 3 Kulturvolumen.<br />

Wellendurchmischte Bioreaktoren (Wave Bioreactor<br />

von GE Healthcare und Biostat CultiBag<br />

Rm von Sartorius Stedim Biotech) sind ebenso erhältlich<br />

wie gerührte Single-Use-Bioreaktoren in<br />

verschiedenen Ausführungen (z. B. rigide Kunststoffkessel<br />

von mobius CellReady, UniVessel SU,<br />

Modularisierung, Flexibilität, geringe<br />

umrüstzeiten, Minimierung von<br />

Kontaminationsrisiken <strong>–</strong> wer die<br />

Ansprüche an Produktionsprozesse<br />

in kleinem Maßstab konsequent zu<br />

Ende denkt, landet fast zwangsläufig<br />

beim Konzept der Single-use-Technologien.<br />

So verwundert es kaum, dass<br />

diese in den letzten Jahren den weg<br />

<strong>aus</strong> der nische in breite Anwendungen<br />

gefunden haben.<br />

CelliGEN BLU oder flexible Beutel-(Bag) Systeme<br />

von S.U.B., Biostat CultiBag STR, XDR Bioreactor).<br />

Sie unterscheiden sich hinsichtlich Größe, Wirk-<br />

und mischprinzip sowie Instrumentierung und<br />

zeichnen sich durch eine definierte Fluiddynamik<br />

<strong>aus</strong>. Für die Realisierung sich ständig wiederholender<br />

Teilaufgaben (mischen, Lagern und Transportieren,<br />

Inokulumproduktion und Fermentation<br />

sowie Biomasseabtrennung) hat sich außer<strong>dem</strong><br />

die Zusammenfassung verfahrenstechnischer<br />

Grundoperationen zu Prozessplattformen bewährt.<br />

Prozessplattformen sind technisch umgesetzte,<br />

gut definierte Abläufe von Prozessen<br />

oder Prozessschritten. Es gibt sie bereits in unterschiedlicher<br />

Größe sowie Anzahl und Reihenfolge<br />

der Prozessschritte für die medienherstellung, die<br />

Fermentation und die Biomasseabtrennung.<br />

Technische Grenzen für den Einsatz der Single-Use-Technologien<br />

im Upstream Processing<br />

ergeben sich <strong>aus</strong> den eingesetzten Kunststoffen.<br />

Ihnen sind hinsichtlich Stabilität, Einsatzbereich,<br />

maßstabvergrößerung und Handling Grenzen<br />

gesetzt. Gegenwärtig liegt die Größengrenze<br />

anwenderseitig bei 1.000 <strong>–</strong> 2.000 l Bagvolumen<br />

und 30 Zoll Filterkartuschen, auch wenn herstellerseitig<br />

größere Bagsysteme (bis 5.000 l)<br />

offeriert werden. Anlagenkapazitäten oberhalb<br />

dieser Größenordnung werden durch die An-


wender aktuell durch Parallelisierung<br />

bewerkstelligt. Nach jüngsten<br />

Umfragen der Aspen Brook Consulting<br />

scheint das für über 80 % der<br />

Anwender <strong>aus</strong>reichend.<br />

Nachholbedarf im<br />

Downstream-Bereich<br />

Obwohl der zunehmende Einsatz<br />

von Single-Use-Technologien für<br />

das Upstream-Processing auch<br />

die Entwicklung von Systemen<br />

für das Downstream Processing<br />

nach sich zog, haben sie dort noch<br />

nicht die Bedeutung erlangt wie<br />

im Upstream-Bereich. Die zur Herstellung<br />

biopharmazeutischer Produkte<br />

angewendeten, verfahrenstechnischen<br />

Grundoperationen im<br />

Downstream-Bereich beinhalten<br />

klassische Filtrationsverfahren und<br />

chromatographische Schritte, aber<br />

auch neuartige Technologien wie<br />

funktionelle Filtrations-/ Absorptionsverfahren<br />

und „mixed-mode“-<br />

Technologien. Der Begriff „mixedmode“<br />

steht dabei für einen<br />

multiplen Retentionsmechanismus<br />

als Grundlage der Wechselwirkungen<br />

zwischen Probe und Sorbens.<br />

Der Abfüllprozess des formulierten<br />

Endproduktes ist in der biopharmazeutischen<br />

Produktion dagegen in<br />

den meisten Fällen ein klassischer<br />

Flüssigtransfer mit oder ohne finale<br />

Gefriertrocknung. Aus den<br />

Grundoperationen werden die zur<br />

Isolierung und Aufreinigung des<br />

Produktes geeigneten methoden<br />

<strong>aus</strong>gewählt und zu einer Sequenz<br />

zusammengefügt. Die Reihenfolge<br />

und Qualität der verwendeten<br />

methoden variiert dabei in Abhängigkeit<br />

der Eigenschaften und Anforderungen<br />

an die Qualität des zu<br />

reinigenden Produktes.<br />

Wie im Upstream-Processing<br />

kommen auch im Downstream-<br />

Processing die Hauptvorteile beim<br />

Einsatz von Single-Use-Technologien<br />

gegenüber klassischen, wiederverwendbaren<br />

Systemen zum<br />

Tragen: (1) niedrigere Investitionskosten,<br />

(2) verkürzte Entwicklungs-<br />

und Implementierungszeiten, (3)<br />

reduzierter Qualifizierungs- und<br />

Instandhaltungsaufwand und (4)<br />

erhöhte Flexibilität. Dennoch besteht<br />

im Downstream-Bereich noch<br />

Nachholbedarf. Schon etabliert sind<br />

Einwegmischer bis 1.000 l sowie<br />

die Einwegversionen klassischer<br />

mikrofiltrations- (0,1/0,2 µm) und<br />

Tiefenfiltrationssysteme, während<br />

die Ultrafiltration nach wie vor<br />

ein Flaschenhals ist. Ganz anders<br />

verhält sich die Situation bei den<br />

chromatographischen Systemen.<br />

Den Vorteilen Flexibilität und reduzierter<br />

Zeit- und Kostenaufwand<br />

durch vorgepackte, sofort nutzbare<br />

(„ready-to-use“) Säulen stehen die<br />

Kosten für die eingesetzten chromatographischen<br />

Gele als Nachteil<br />

gegenüber. Für Prozesse mit häufigen<br />

Ernten und Aufreinigungen in<br />

Säulen mit hoher Lebensdauer sind<br />

chromatographische Einwegsysteme<br />

momentan keine attraktive Lösung.<br />

Es laufen Neuentwicklungen,<br />

die auf die Leistungssteigerung bei<br />

gleichzeitiger Kostenreduktion im<br />

Prozess in Verbindung mit Single-<br />

Use-Technologien abzielen. Dazu<br />

gehören der Einsatz von „mixedmode“-Sorbentien<br />

sowie sequentiellen<br />

Chromatographien, die durch<br />

neue Selektivitäten im Proteincapture<br />

und die effizientere Ausnutzung<br />

eine signifikante Reduktion<br />

Volle Performance<br />

für den Reinraum.<br />

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70 % v/v IPA getränkte Tücher<br />

zur Desinfektion von Flächen.<br />

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des benötigten Chromatographiemediums<br />

ermöglichen.<br />

Die eher zögerliche Entwicklung<br />

im Bereich der Chromatographie<br />

hat jedoch zur Entwicklung von alternativen<br />

Aufreinigungstechniken<br />

geführt. Funktionelle Filtrationen<br />

mit mem branadsorbern kombinieren<br />

die Vorteile der Einwegfiltration<br />

mit funktionellen Oberflächen, vor<br />

allem mit Ionen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>cher- und<br />

Affinitätseigenschaften. Sie werden<br />

von vornherein als Single-<br />

Use-Systeme konzipiert. Dennoch<br />

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Schülke & Mayr GmbH<br />

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SChwERPUNKT BIoTEChNoloGIE<br />

sehen Experten wie Detlef Eisenkrätzer, Roche<br />

GmbH, im Fehlen von preiswerten Alternativen<br />

zu „mehrweg“-Affinitäts-Chromatografiesäulen<br />

eines der größten Hindernisse für den Einsatz von<br />

Single-Use-Technologie.<br />

Monitoring und Automatisierung<br />

Hinsichtlich Prozessmonitoring und Automatisierungstechnik<br />

verfügen Single-Use-Systeme bis<br />

jetzt nicht über den vollen Funktionsumfang wie<br />

ihre traditionellen Gegenspieler. Sie sind sowohl<br />

mit in situ- als auch ex situ-Sensoren <strong>aus</strong>gerüstet.<br />

In situ-Sensoren, welche im Kontakt mit<br />

<strong>dem</strong> Kulturmedium stehen, müssen sterilisierbar<br />

sein. Ex situ-Sensoren, welche entweder eine<br />

nicht-invasive Überwachung mittels optischer<br />

Sensoren durch ein transparentes Fenster oder<br />

klassischer Sensoren innerhalb eines Probenahmestromes<br />

außerhalb der Sterilbarriere ermöglichen,<br />

brauchen das nicht.<br />

Für die messung von Standard-Prozessparametern<br />

wie Druck, Temperatur, und zum Teil auch<br />

pH und pO2 gibt es mehrere Systeme, so dass die<br />

messbarkeit dieser Größen gewährleistet ist. Für<br />

weitere Prozessparameter ist die Auswahl der<br />

zur Verfügung stehenden Analytik jedoch eingeschränkt<br />

auf die Systeme, für die ein Hersteller<br />

eine Integrationsmöglichkeit in sein Produkt anbietet.<br />

Konkret bedeutet das, dass die verwendbare<br />

Analytik in der Regel durch die Auswahl des<br />

Anbieters des Single-Use-Systems vorgegeben ist.<br />

hürden beim Einsatz von Single-Use-<br />

Technologien<br />

Sowohl im Upstream- als auch auch im<br />

Downstream-Processing sind die verfahrenstechnische<br />

Charakterisierung der Single-Use-Systeme<br />

und ihre Standardisierung noch unzureichend.<br />

Limitationen von Single-Use-Systemen umfassen<br />

aber auch die Begrenzung bezüglich Druck,<br />

Durchflussraten, Zentrifugalkräften, der Tempe-<br />

18 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

ratur und der O 2- bzw. CO 2-Strippingraten. Als<br />

weitere Beschränkungen sind mögliche Leachables<br />

und Extractables, die Größenbegrenzung, die<br />

erhöhten Kosten für das Verbrauchsmaterial, die<br />

Lieferantensicherheit und die noch mangelnde<br />

Sensortechnik in Verbindung mit der Automatisierung<br />

zu nennen. Schließlich erfordert die erfolgreiche<br />

Implementierung von Single-Use-Technologien<br />

auch Veränderungen und neue Ansätze bei<br />

der Anlagenrealisierung, der mitarbeiterschulung,<br />

der Qualitätssicherung und Abläufen der Produktion,<br />

die bereits in der Planungsphase beginnen.<br />

Nichtsdestotrotz erlauben die auf <strong>dem</strong> markt<br />

verfügbaren Produkte bei richtigem Einsatz und<br />

richtiger Handhabung kleinere, billigere, grünere,<br />

sicherere und schnellere Entwicklungen<br />

sowie Produktionen. Das erklärt wohl auch die<br />

Tatsache, dass sie inzwischen <strong>aus</strong> klein- sowie<br />

mittelvolumigen Verfahren für Biopharmazeutika<br />

und Biosimilars in allen Hauptprozessschritten,<br />

vor allem aber <strong>dem</strong> Upstream-Processing-<br />

Bereich, nicht mehr wegzudenken sind. Das<br />

betrifft die schnelle Entwicklung sowie das „auf<br />

den markt bringen“ neuer Biotherapeutika wie<br />

zum Beispiel von Antikörpern und Veterinär- sowie<br />

humanen Impfstoffen. „Wir sehen vor allem<br />

im Bereich der Impfstoffe vielversprechende<br />

Anwendungsfelder: kleine Volumen, kampagnenweise<br />

Produktion, flexible Produktionsanforderungen,<br />

Risiko von Crosskontamination, hier<br />

können Single-Use-Technologien ihre Vorteile<br />

<strong>aus</strong>spielen“, meint Dr. Karsten Behrend, m+W<br />

Process Industries GmbH. Die mehrheit der<br />

Biotherapeutikaproduzenten (vor allem Lohnhersteller)<br />

nutzt wo immer möglich Single-Use-<br />

Systeme. Im deutschsprachigen Raum sind das<br />

u. a. Baxter Österreich, Boehringer Ingelheim,<br />

Hoffmann La-Roche Deutschland und Schweiz,<br />

merck Serono Deutschland und Schweiz, Novartis<br />

Schweiz und Österreich, Rentschler und<br />

Werthenstein BioPharma.<br />

Noch dominieren in solchen Firmen hybride<br />

Produktionsanlagen, in denen Single-Use- und<br />

traditionelle Systeme <strong>aus</strong> Glas oder Edelstahl<br />

kombiniert werden. Doch werden erste Produktionsanlagen,<br />

die durchgängig mit Single-Use-<br />

Systemen arbeiten, geplant. Dem generellen<br />

Trend hin zu Single-Use-Systemen tragen auch<br />

die global operierenden Entwickler und Hersteller<br />

Rechnung. Von ihnen haben GE Healthcare,<br />

merck millipore und Sartorius Stedim Biotech<br />

gegenwärtig das größte Portfolio. Innerhalb der<br />

Entwickler und Hersteller ist jedoch sehr viel<br />

Bewegung. Vereinzelt kommen neue Akteure<br />

auf den markt, doch rechnen Experten mit einer<br />

Konsolidierung des marktes in den nächsten<br />

Jahren. Im Vorteil sind diejenigen Firmen, die<br />

eine breite Produktpalette haben und <strong>dem</strong> Anwender<br />

im Rahmen des Gesamtprozesses vielseitige<br />

Unterstützung garantieren können.<br />

her<strong>aus</strong>forderungen<br />

Her<strong>aus</strong>forderungen bei der Umstellung auf<br />

Single-Use-Systeme liegen vor allem im Facility<br />

Layout, in der Handhabung und in der Entsorgung.<br />

Das Facility Layout wird neben den betrieblichen<br />

Auflagen vor allem durch die behördlichen<br />

getrieben und hat das potenzielle Risiko<br />

der Verunreinigung des Wirkstoffes im Fokus. So<br />

resultieren hohe Anforderungen an die Qualität<br />

der Reinraum<strong>aus</strong>führung sowie der zugehörigen<br />

Lüftungs- und Klimatechnik. Neben den<br />

erforderlichen Investitionskosten stellen hierbei<br />

insbesondere die Betriebskosten einen nicht unerheblichen<br />

Anteil dar.<br />

Der Einsatz von Einwegsystemen ist meist mit<br />

der Durchführung vieler manueller Schritte bei<br />

der Anwendung verbunden; generell ist der Automatisierungsgrad<br />

der Systeme geringer als der<br />

vergleichbarer klassischer Systeme. Oft wird ein<br />

Gesamtsystem zur Durchführung eines Prozessschrittes<br />

<strong>aus</strong> Einzelkomponenten zusammengesetzt.<br />

In einigen Anwendungsfällen (z. B. Verwendung<br />

von Gefahrstoffen oder Organismen mit<br />

Gefährdungspotenzial) sollte vor Einsatz des Sys-


tems die Integrität des Gesamtsystems geprüft<br />

werden. „Einweg-Systeme sind überwiegend<br />

manuell gefertigt, lassen sich aber nur schwer<br />

oder gar nicht auf Integrität beim Endanwender<br />

prüfen. Dieser hat daher nicht die möglichkeit<br />

festzustellen, ob ein Einweg-System z. B. durch<br />

den Transport oder die Handhabung vor Ort beschädigt<br />

wurde, was letztlich zu Undichtigkeiten<br />

im System führen würde, und gleichzeitig eine<br />

Kontamination bzw. einen effektiven Produktverlust<br />

erzeugt. Dadurch entstehen <strong>dem</strong> Anwender<br />

erhebliche Verluste, die ihn schon im Vorfeld<br />

dazu bewegen, von einer technischen Einweg-<br />

System-Lösung Abstand zu nehmen“, erläutert<br />

Jens Kubischik, Pall GmbH Life Sciences. „Aus<br />

diesem Grund ist ein vertrauensvolles Verhältnis<br />

zwischen Lieferant und Anwender unabdingbar,<br />

und wird durch einen transparenten Herstellungsprozess,<br />

der z. B. im Rahmen eines Audits<br />

inspiziert werden kann, gestärkt.“<br />

Zu einer erfolgreichen Implementierung von<br />

Single-Use-Technologien in einen biopharmazeutischen<br />

Herstellungsprozess gehört schließlich<br />

auch die Sicherstellung der Entsorgung. Da<br />

es sich bei den Single-Use-Systemen häufig um<br />

Verbundwerkstoffe handelt, liegt die Her<strong>aus</strong>forderung<br />

in der Trennung der materialien. Neben<br />

unterschiedlichen Kunststoffen werden teilweise<br />

auch metalle als Einbauten verwendet.<br />

Da heute schon in <strong>aus</strong>gewählten Applikationen<br />

sämtliche Prozessschritte <strong>aus</strong> Single-Use-<br />

Systemen realisiert werden, ist das Abfallvolumen<br />

entsprechend groß. Die dabei anfallenden<br />

Beutel, Schläuche, Filter etc. sind unter Umständen<br />

mit Organismen und/oder mit umweltgefährdenden<br />

Chemikalien belastet und müssen<br />

vor der Entsorgung entsprechend behandelt<br />

werden. Die Entsorgung der Kunststoffe erfolgt<br />

üblicherweise durch Verbrennung oder manchmal<br />

auch durch Deponierung.<br />

Gegenwärtig sind nur bedingt Systeme am<br />

markt erhältlich, die die großen Abfallmengen zerkleinern<br />

oder kompaktieren können. Insbesondere<br />

im Zusammenhang mit der Inaktivierung/Dekontamination<br />

gibt es so gut wie keine Lösung auf<br />

<strong>dem</strong> markt. Außer<strong>dem</strong> gibt es keine möglichkeit,<br />

die Verbundstoffe vor Ort zu trennen, um sie gegebenenfalls<br />

einer Wiederverwertung zuzuführen.<br />

Das bedeutet, dass eine aufwendige und kostenintensive<br />

Logistik erforderlich ist, die den Vorteil der<br />

Single-Use-Technologie im Prozesseinsatz schmälern<br />

kann. Hier besteht ein großer Bedarf, der<br />

durch innovative Lösungen gedeckt werden muss;<br />

Konzepte für den materialfluss müssen schon in<br />

der Planungsphase berücksichtigt werden. Da es<br />

in anderen Industriezweigen, wie z. B. der Lebensmittelindustrie,<br />

bereits ähnliche Fragestellungen,<br />

aber auch Lösungsansätze gibt, sollte eine Adaption<br />

auf den Biotechnologiesektor möglich sein.<br />

Neue Anwendungsfelder für Single-<br />

Use-Technologien<br />

Es ist anzunehmen, dass der markt für Single-<br />

Use-Technologien für die Herstellung der proteinbasierten<br />

Therapeutika nicht in <strong>dem</strong> maße<br />

weiterwachsen wird, wie das bisher der Fall<br />

war. Gelingt die notwendige Weiterentwicklung,<br />

kommen wir der kompletten Single-Use-Produktionsanlage<br />

und damit der „Single-Use Factory<br />

in der Box“ aber immer näher. „Eine Vision ist<br />

die in einem Container integrierte Impfstofffabrik<br />

<strong>aus</strong> SUS, die es binnen kürzester Zeit an<br />

einem beliebigen Ort in der Welt (das Personal<br />

mit <strong>dem</strong> Fachwissen natürlich vor<strong>aus</strong>gesetzt) erlaubt,<br />

den Impfstoff herzustellen“, sagt Prof. Dr.<br />

Regine Eibl, Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> scheinen neue Applikationen<br />

für die Single-Use-Bioreaktoren wahrscheinlich,<br />

die (1) die Herstellung mikrobieller Nischenprodukte,<br />

(2) Produktionsverfahren mit Algen<br />

sowie auf (3) pflanzlichen Suspensionszellen,<br />

Wurzelkulturen und mesenchymalen Geweben<br />

basierende Produkte für den Pharma-, Food- und<br />

Kosmetikbereich zum Ziel haben. „Es gibt bereits<br />

SChwERPUNKT BIoTEChNoloGIE<br />

zahlreiche zu 100 % in SUS etablierte Fermentationsprozesse<br />

mit tierischen Zellkulturen. Ihre Zahl<br />

wird wachsen“, sagt Detlef Eisenkrätzer, Roche<br />

GmbH. Entscheidend werden die Biotherapeutika<br />

der jüngsten Generation jedoch die Weiterentwicklung<br />

der Single-Use-Technologie prägen.<br />

„Eines der vielversprechendsten zukünftigen Anwendungsfelder<br />

für die Single-Use-Technologie<br />

ist die personalisierte medizin und hier vor allem<br />

die Produktion von Zelltherapeutika mit Stamm-<br />

und T-Zellen“, meint Regine Eibl. Zelltherapeutika<br />

gelten als wichtiges Produktsegment der<br />

personenspezifischen medizin und umfassen<br />

die seit Anfang der 1990er Jahre auf den markt<br />

drängenden Produkte für die regenerative medizin<br />

(Haut, Knorpel und Knochen) sowie das erste<br />

personenspezifische Vakzin, das im April 2010<br />

die FDA-Zulassung zur Therapie von Prostatakrebs<br />

erhielt. Um die Zelltherapie, die verglichen<br />

mit <strong>dem</strong> etablierten manufacturing von Proteintherapeutika<br />

noch in den Kinderschuhen steckt,<br />

zum kommerziellen Erfolg zu führen, sind innovatives<br />

Equipment und neue Technologien zwingend<br />

notwendig. Single-Use-Systeme werden<br />

hier bedingt durch die Produktanforderungen<br />

und -verwendung zum „muss“. mehr als 200<br />

Zelltherapeutika für die Transplantationsmedizin,<br />

Krebs- und Aids-Therapien befinden sich derzeit<br />

im Stadium der klinischen Erprobung <strong>–</strong> eine gewaltige<br />

Chance nicht nur für die medizin, sondern<br />

auch für die Single-Use-Technologien.<br />

KoNTAKT<br />

Dr. Kathrin Rübberdt<br />

Dechema Gesellschaft für Chemische Technik<br />

und Biotechnologie e.V., Frankfurt<br />

Tel.: +49 69 75 64 2 77<br />

presse@dechema.de<br />

www.dechema.de<br />

© Sartorius AG<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 19


© i+o<br />

SChwERPUNKT BIoTEChNoloGIE<br />

Facility of the Year 2012<br />

Neue Produktionsanlage erhält Award für „Equipment Innovation“<br />

Die Facility of the Year Awards sind ein weltweit<br />

anerkanntes, erstklassiges Auszeichnungsprogramm,<br />

welches von der International Society<br />

for Pharmaceutical Engineering (ISPE), Interphex<br />

und <strong>dem</strong> Pharmaceutical Processing magazin<br />

gesponsert und jährlich verliehen wird. Es prämiert<br />

Projekte, bei denen hochmoderne und<br />

innovative Technologien zum Einsatz kommen,<br />

um die Kosten zur Herstellung von medikamenten<br />

zu senken und die Qualität der Wirkstoffe zu<br />

verbessern.<br />

Verantwortlich für die Planung und Realisierung<br />

der prämierten Anlage waren die auf<br />

die Pharmabranche spezialisierte PhC Pharma-<br />

Consult, ein Tochterunternehmen der i+o, zusammen<br />

mit PHA <strong>–</strong> Philipp Hess Associates. Die<br />

langjährigen Planungspartner haben von der<br />

Konzeptionierung des Projektes bis hin zur Qualifizierung<br />

ihren Kunden Rentschler durch die<br />

Designphase, Prozessgestaltung sowie IT Integration<br />

begleitet und die Anlage erfolgreich durch<br />

die Inbetriebnahme geführt.<br />

„Die neue Produktionsanlage weist der<br />

Pharmabranche die Richtung, wie die Fabrik der<br />

Zukunft zur erfolgreichen Herstellung von biopharmazeutischen<br />

Wirkstoffen <strong>aus</strong>zusehen hat“,<br />

so Dr. Philipp N. Hess, managing Partner PHA <strong>–</strong><br />

Philipp Hess Associates und Partner der i+o.<br />

20 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

Die neue 1.000 l Multi-Produkt Disposable-<br />

Anlage zeichnet sich durch ihr flexibles Raumkonzept<br />

<strong>aus</strong>. Dieses umfasst vier unabhängige<br />

Allzweck-Reinraumanlagen für den Betrieb der zu<br />

100 % mobilen Einweg-Produktions<strong>aus</strong>stattung<br />

für Upstream Processing (USP) und Downstream<br />

Processing (DSP) sowie eine Inoculum Suite.<br />

Der durchgängige Einsatz von single-use Produktionsanlagen<br />

macht Steam-in-Place (SIP)<br />

und Clean-in-Place (CIP) überflüssig. Sämtliche<br />

Reinraum-Suiten sind an das anlagenweite Data<br />

Logging System (DLS) angeschlossen, welches für<br />

„plug and play“ der mobilen Produktions<strong>aus</strong>stattung<br />

vorkonfiguriert ist. Eine weitere Optimierung<br />

wurde durch die Umsetzung von „lean“ Logistik-<br />

und Herstellungsprinzipien erreicht sowie<br />

durch das Konzept der „Visual Factory“.<br />

Das modulare Konzept der Produktionsanlagen<br />

erlaubt eine schnelle Implementierung<br />

alternativer Produktions <strong>aus</strong> rüstungen gemäß den<br />

jeweiligen Kundenwünschen. “mit dieser neuen<br />

Produktionsanlage können wir unseren Kunden<br />

deutliche Kosteneinsparungen bei der Herstellung<br />

von Wirkstoffen für ihre klinischen Studien bieten“,<br />

sagte Thomas Siklosi, Senior Vice President<br />

GmP Operations bei Rentschler Biotechnologie<br />

„Wir dürfen sagen, dass wir sehr stolz sind, dass<br />

Rentschler diese hohe Auszeichnung erhalten<br />

Rentschler Biotechnologie, ein<br />

Full-Service Lohnhersteller von Biopharmazeutika,<br />

erhält den Facility<br />

of the Year Award 2012 (FOYA) in der<br />

Kategorie „Equipment innovation“.<br />

Den Preis erhält Rentschler für sein<br />

flexibles Anlagen-Konzept, das die<br />

Reduzierung von Herstellkosten und<br />

Produktzykluszeiten ermöglicht.<br />

hat. Es bestätigt unsere Überzeugung, dass die<br />

Kombination <strong>aus</strong> interdisziplinarisch eingesetzten<br />

Teams und Pharma spezifischen Know-how-<br />

Trägern ein optimales Ergebnis und Benchmark<br />

setzende Projekte hervorbringt“, erläutert Ernst<br />

Sander, managing Director der PhC PharmaConsult<br />

und Partner i+o.<br />

KoNTAKT<br />

Martina Dandl<br />

i+o Industrieplanung + Organisation GmbH & Co. KG,<br />

Heidelberg<br />

Tel.: +49 6221 379 204<br />

m.dandl@io-consultants.com<br />

www.io-consultants.com


im Sinne der Gesundheit<br />

Zukunftsorientierter Neubau für die Pharmaproduktion<br />

Um den ständig steigenden hygienischen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, verlässt man<br />

das in die Jahre gekommene Apothekengebäude.<br />

Im GmP-gerechten Neubau ist der gesamte<br />

Betriebsablauf optimal für die Zukunft gerüstet.<br />

Realisiert wurde das Gebäude von den Architekten<br />

Bayer&Strobel <strong>aus</strong> Kaiserslautern. Die Christoffel<br />

Labor Experten, Tochterunternehmen von<br />

Carpus+Partner, übernahmen die Planung der<br />

Good-manufacturing-Practice(GmP)-Bereiche,<br />

medizintechnik, Reinstwasser-Anlage, Apotheken<strong>aus</strong>stattung<br />

für Herstell- und Logistikbereiche<br />

sowie das GmP-monitoring.<br />

höchste hygienestandards<br />

„Die räumliche und <strong>aus</strong>stattungstechnische Organisation<br />

einer GmP-gerechten Umgebung ist<br />

in der Pharmaproduktion zwar alltäglich, für eine<br />

Krankenh<strong>aus</strong>apotheke aber dennoch anspruchsvoll“,<br />

erklärt Armin Wentzler, Bereichsleiter Klinik-<br />

und medizintechnikplanung bei den Christoffel<br />

Labor Experten. „Um Kontaminationen zuverlässig<br />

zu verhindern, sind alle Reinräume nur über<br />

mehrstufige Schleusensysteme zu betreten.“<br />

Der Reinraumbereich umfasst eine Zone mit<br />

drei Reinräumen der Luftqualifizierung B. Zwei<br />

davon für die GmP-gerechte Zytostatikaherstel-<br />

lung und ein Raum für die aseptische Zubereitung<br />

von Lösungen zur parenteralen Ernährung<br />

(TPE). Damit diese beiden Produktgruppen auch<br />

an externe Patienten gegeben werden dürfen, ist<br />

eine formale Herstellungserlaubnis zu erlangen.<br />

Dabei kommt <strong>dem</strong> GmP-monitoring große Wichtigkeit<br />

zu. Die Zytostatika- bzw. TPE-Werkbänke<br />

sind im Arbeitsbereich <strong>aus</strong> fugenlosem Edelstahl<br />

gefertigt und werden über geräteinterne Filtertechnik<br />

und mittels Laminarflow mit Luft höchster<br />

Güte nach Reinraumklasse A beaufschlagt.<br />

Alle Einrichtungen der Reinräume sind auf<br />

die Anforderungen der Klinikapotheke <strong>aus</strong>gerichtet:<br />

So verfügt sie z. B. auch über einen<br />

Durchlade-Pharmareinigungsautomaten und einen<br />

Durchlade-Sterilisator.<br />

Betriebsabläufe optimiert<br />

Bei der Begleitung der Grundriss- und Layoutplanung<br />

legten die Experten besonderen Wert auf<br />

die effiziente Organisation der Betriebsabläufe<br />

innerhalb des Gebäudes. Rohstoff- und Arzneimittelbelieferung<br />

sowie Arzneimittellogistik und -herstellung<br />

sind daher im Erdgeschoss angesiedelt. Ergänzend<br />

finden sich hier ein Primärlager, Lager für<br />

Rohstoffe und Packmaterial sowie das Rückstelllager.<br />

Räumlich getrennt lagern Säuren und Lau-<br />

neben der Ausgabe von handelsüblichen<br />

Medikamenten ist die<br />

Apotheke der universitätsmedizin<br />

Mannheim auch für die Produktion<br />

maßgeschneiderter Präparate für<br />

bestimmte Patientengruppen verantwortlich. <br />

gen sowie brennbare Flüssigkeiten in speziellen<br />

Räumen mit entsprechenden Sicherheitsstandards.<br />

Zusätzlich wurden ein 50 m 2 großer Kühl- und ein,<br />

besonders gegen unbefugten Zutritt und Einbruch<br />

geschützter, Betäubungsmittelraum eingerichtet.<br />

Herzstück der Logistik sind eine Kommissionieranlage<br />

und das Hochregallager, in <strong>dem</strong> die<br />

Produktpaletten in zwei Ebenen abgestellt sind.<br />

In der halbautomatischen Kommissionieranlage<br />

werden die medikamente <strong>aus</strong> den Regalen entnommen,<br />

gescannt und auf ein Transportband<br />

gelegt. Eine Kombinationsanlage <strong>aus</strong> Scanner<br />

und Sorter gleicht die über das Transportband<br />

ankommenden Produkte mit den Bestelllisten<br />

ab und fügt sie den stationsbezogenen medikamenten-Transportboxen<br />

zu. Die verplombten<br />

Behälter erreichen über ein automatisches Warentransportsystem<br />

unterirdisch ihre Zielorte innerhalb<br />

des Klinikgeländes.<br />

Aus der Klinikapotheke der Universitätsmedizin<br />

mannheim ist eine kleine Pharmaproduktion<br />

geworden, die alle GmP-Regularien erfüllt.<br />

KoNTAKT<br />

Carpus+Partner AG, Aachen<br />

Tel.: +49 241 88 75 0<br />

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www.carpus.de<br />

REINRAUMBAU<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 21


REINRAUMBAU<br />

Abb. 1: Einer der neuen Reinräume bei Danfoss Silicon Power in Flensburg<br />

Volle Kraft vor<strong>aus</strong><br />

Danfoss Silicon Power zieht in neuen Reinraum ein<br />

Abb. 2: Reinraumwand zwischen Endtest und Verpackung:<br />

Die oberen Wandöffnungen sind Sichtfenster<br />

mit Verglasung für den Sichtkontakt des Personals, die<br />

unteren Wandöffnungen dienen als Wanddurchführung<br />

für Rollbahnen zum materialtransport<br />

Flensburg, Werksgelände von Danfoss Silicon<br />

Power an der Husumer Straße: Von außen<br />

deutet nichts darauf hin, dass sich in <strong>dem</strong> von<br />

Danfoss im November 2010 gekauften ehemaligen<br />

motorola-Gebäude einer der momentan<br />

größten Reinräume für Leistungselektronikbauteile<br />

in Europa befindet. Die millionenschwere<br />

Investition war gleich <strong>aus</strong> zwei Gründen erfor-<br />

22 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

derlich geworden: Zum einen, um die hohen<br />

TS-16949-Qualitätsstandards für die Produktion<br />

von Power-modulen zu erfüllen; zum anderen,<br />

weil die Danfoss-Räumlichkeiten am Standort in<br />

Schleswig aufgrund des starken Wachstums ihre<br />

Kapazitätsgrenzen sprengten. Zur Information:<br />

Danfoss Silicon Power gehört zur Danfoss Power<br />

Electronics Division mit Sitz in Dänemark, die<br />

Produktpalette umfasst vor allem Frequenzumrichter<br />

und Solar-Wechselrichter.<br />

Als Dienstleister rund um die Reinraumtechnik<br />

in Flensburg mit an Bord: die CAT Clean Air<br />

Technology GmbH <strong>aus</strong> Stuttgart. Das von Steffen<br />

Hild 1995 gegründete und geführte Unternehmen<br />

bietet seinen Kunden Abnahmemessungen<br />

im Reinraum ebenso wie die Qualifizierung und<br />

Validierung reinraumtechnischer Produktionsstätten.<br />

Zum Dienstleistungs-Portfolio gehören<br />

außer<strong>dem</strong> Strömungsvisualisierungen, Kalibrierungen,<br />

monitoringsysteme sowie Inbetriebnahmen<br />

und Optimierungen von Lüftungsanlagen.<br />

Ehrgeiziger Zeitplan<br />

Beim Projekt von Danfoss in Flensburg übernahm<br />

die CAT nicht nur den Part des Qualifizierers,<br />

sondern auch die Rolle des Fachplaners<br />

für Reinraumtechnik und die des Bauherrenver-<br />

in gerade mal neun Monaten hat die<br />

CAT Clean Air Technology GmbH <strong>aus</strong><br />

Stuttgart für Danfoss Silicon Power<br />

in Flensburg einen 4.000 m2 großen<br />

Reinraum realisiert. Entwickelt und<br />

produziert werden hier Leistungsmodule<br />

für die Bereiche industrie,<br />

Automotive und erneuerbarer Energie<br />

unter anderem für Frequenzumrichter,<br />

Stromversorgung, Hybridfahrzeuge,<br />

Lenkungssysteme sowie<br />

für Solarstrom und windturbinen.<br />

Die mit <strong>dem</strong> Reinraum einhergehende<br />

Gebäu<strong>dem</strong>odernisierung<br />

ermöglicht es Danfoss zugleich, die<br />

Energiekosten ebenso wie die CO2- Emissionen für den Reinraumbetrieb<br />

um bis zu 24 % zu senken.<br />

Abb. 3: Detailfoto vom Kugeldüsen<strong>aus</strong>lass: mit dieser<br />

Art von Zuluft<strong>aus</strong>lass wird eine Durchmischung des<br />

Luftvolumens im Plenum erreicht<br />

treters, der die beteiligten Gewerke koordinierte<br />

und überwachte. Die gesamte Reinraumtechnik<br />

inklusive medienver- und -entsorgung mitsamt<br />

Stickstoff-, Formiergas-, Druckluft- und Vakuumstation<br />

sowie Reinstwasseranlage lag in Händen<br />

von Imtech Deutschland als <strong>aus</strong>führende Firma.<br />

Die Wahl von Danfoss fiel nicht zufällig auf<br />

die CAT. Schon in Schleswig hatte die rund 35<br />

mitarbeiter starke Stuttgarter Firma ab Frühjahr<br />

2010 die bestehende Reinraumfläche in<br />

nur vier monaten unter laufender Produktion


Abb. 4: CAT-Geschäftsführer<br />

Steffen Hild (li.) zusammen mit Holger<br />

Ulrich, Geschäftsführer von Danfoss<br />

Silicon Power<br />

um 600 m 2 erweitert. „Das war<br />

sozusagen die Eintrittskarte für<br />

größere Projekte bei uns im Unternehmen“,<br />

erklärt Holger Ulrich,<br />

Geschäftsführer von Danfoss Silicon<br />

Power.<br />

Über<strong>aus</strong> ehrgeizig war dabei<br />

auch der Zeitplan für die 4.000 m 2<br />

großen Reinräume in Flensburg:<br />

Ende 2010 begann die CAT mit der<br />

machbarkeitsstudie, wenig später<br />

dann auch mit den Planungsarbeiten,<br />

das Ausschreibungs- und<br />

Angebotsprozedere war bis Ende<br />

April 2011 abgeschlossen, mitte<br />

mai starteten die Umbauarbeiten,<br />

Ende Oktober war der Reinraum<br />

einrichtungsfertig. Nach den Qualifizierungs-<br />

und Leistungsmessungen<br />

aller Versorgungssysteme<br />

erfolgt im Dezember 2011 die<br />

reinraumtechnische Abnahme und<br />

Übergabe an den Kunden. „Erfreulich<br />

ist für uns neben der technisch<br />

<strong>aus</strong>gereiften Ausführung vor allem<br />

auch die Tatsache, dass die Umsetzung<br />

ohne Termin- und Kostenabweichung<br />

über die Bühne ging“,<br />

betont Holger Ulrich.<br />

Kräftige Energieeinsparung<br />

Bei der Realisierung des Reinraums<br />

hatte eine hohe Energieeffizienz<br />

oberste Priorität. Teilweise konnte<br />

dabei sogar auf den Bestand<br />

zurückgegriffen werden. So zum<br />

Beispiel auf die vorhandene Umluftanlage,<br />

die mit einer jährlichen<br />

Kühllast von 301.800 kW/h um<br />

185.000 kW/h unter einer neuen<br />

Lüftungsanlage mit hocheffizienter<br />

Wärmerückgewinnung liegt. Zwar<br />

verbraucht die „alte“ Umluftanlage<br />

aufgrund ihrer Betriebsweise<br />

mehr Wärme, dafür beträgt die<br />

Befeuchtungseinsparung jährlich<br />

über mehr als eine million Kilogramm.<br />

Unterm Strich spart Danfoss<br />

durch den Betrieb der bisherigen<br />

Umluftanlage Energiekosten in<br />

Höhe von ca. 40.000 € pro Jahr ein.<br />

Neu hinzugekommen ist ein<br />

Hybridkühlturm, wodurch Außenlufttemperaturen<br />

bis +14°C als<br />

einzige Kühlquelle für die benötigte<br />

Kälteleistung genutzt werden<br />

können. Insgesamt reduziert<br />

Danfoss damit die CO 2-Emissionen<br />

um 560 t /Jahr. Darüber hin<strong>aus</strong><br />

entschied man sich in Flensburg<br />

für den Einsatz von LED-Leuchten,<br />

wodurch jährlich weitere 110 t CO 2<br />

eingespart werden.<br />

Ein weiteres technisches Feature<br />

ist unter anderem eine Hochdrucksprinkleranlage,<br />

die deutlich weniger<br />

Löschwasser benötigt als viele<br />

vergleichbare Anlagen und dadurch<br />

auch zur Reduzierung indirekter<br />

Brandschäden wie zum Beispiel<br />

durch Löschwasser oder Stillstandzeiten<br />

von Anlagen beiträgt. Die<br />

elektrisch betriebene Pumpeneinheit<br />

und die Hochdruck-Wassernebeldüsen<br />

stammen übrigens <strong>–</strong> von<br />

Danfoss / Semco.<br />

KoNTAKT<br />

REINRAUMBAU<br />

Steffen hild<br />

CAT Clean Air Technology GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Tel.: +49 711 3 65 91 99 0<br />

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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 23


PARTIKElMoNIToRING<br />

Die aufstrebende Kontaminationsart<br />

Molekulare Verunreinigungen in Reinräumen<br />

Dipl.-Biol. (t.o.) Markus Keller,<br />

Fraunhofer IPA<br />

Durch die genannten Transportvorgänge können<br />

Partikel an prozesskritische Stellen gelangen<br />

und dort erheblichen Schaden verursachen. Falsche<br />

Belichtung bei Lithographieprozessen in<br />

der Halbleiterei oder ein heiß laufendes Lager<br />

durch ein kleines Korund-Partikel in der Lagerschale,<br />

die Liste der Schadensszenarien lässt<br />

sich beliebig fortsetzen. Durch entsprechende<br />

Luftfiltration und Luftführung kann eine extrem<br />

partikelreduzierte Umgebung geschaffen werden.<br />

Die <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> partikulären Reduktionsgrad<br />

resultierenden Reinraumklassen sind allseits<br />

bekannt in der Richtlinie ISO 14644-1 international<br />

definiert (1).<br />

24 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

Eine weitere luftgetragene Kontaminationsquelle,<br />

welche als Konsequenz eine reine Umgebung<br />

fordert, sind Bakterien und Pilzsporen. Pilze<br />

nutzen das medium Luft direkt als Verbreitungsmedium<br />

ihrer Sporen. Bakterien, in der Luft meist<br />

an Partikel angelagert (2), können sich bei Kontakt<br />

mit einer Oberfläche mit den notwendigen<br />

Bedingungen für eine Keimvermehrung (Wunden,<br />

Lebensmittel, Atemwege,…) rasch vermehren<br />

und beträchtlichen gesundheitlichen und wirtschaftlichen<br />

Schaden verursachen. Im modernen<br />

Krankenh<strong>aus</strong> ähnelt deswegen der Operationssaal<br />

lüftungstechnisch einem Reinraum. Die verschiedenen<br />

Klassen werden in der Richtlinie DIN<br />

1946-4 definiert (3). Auch die Sterilproduktion in<br />

der Pharmatechnik wird in reinen Produktionsumgebungen<br />

vorgenommen. Im EU-GmP Leitfaden<br />

Annex 1 werden die Grenzwerte für Partikel<br />

und mikroorganismen für die verschiedenen<br />

GmP-Bereiche festgeschrieben (4).<br />

Molekulare Kontaminationen<br />

Wie sieht es jedoch mit <strong>dem</strong> medium Luft an<br />

sich <strong>aus</strong>? Normale Umgebungsluft besteht <strong>aus</strong><br />

78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 0,9 % Argon<br />

und 0,035 % des treibh<strong>aus</strong>aktiven Gases Kohlendioxid.<br />

Ebenfalls treibh<strong>aus</strong>aktiv ist Wasser-<br />

Abb. 1: Verschiedene Boden- und Wandmaterialproben<br />

für die Bestimmung der materialspezifischen Ausgasungsrate<br />

durch Beprobung mittels mikrokammer<br />

Spricht man über Reinräume und<br />

reine Produktionsumgebungen,<br />

denkt man zu allererst an Partikel.<br />

Partikel stellen historisch das erste<br />

zu kontrollierende luftgetragene<br />

Kontaminationsrisiko dar. Vor allem<br />

durch Reibung und Verbrennungsprozesse<br />

werden Partikel generiert,<br />

welche an das umgebungsmedium<br />

Luft abgegeben werden. Durch Luftkonvektion,<br />

Sedimentation, elektrostatische<br />

oder magnetische Effekte<br />

und Thermophorese werden die Partikel<br />

mit und durch das Medium Luft<br />

transportiert.<br />

Abb. 2: ISO-AmC Klassifizierung<br />

nach ISO 14644-8<br />

dampf, was in wechselnden mengen vorliegt,<br />

im mittel 0,4 % (5). Zusätzlich befinden sich in<br />

der Luft die Edelgase und weitere Spurengase,<br />

wie methan, Wasserstoff, Stickoxide, Ozon,<br />

flüchtige organische Verbindungen (VOC) und<br />

viele weitere Substanzklassen. Aufgrund des<br />

Konzentrationsbereichs der Spurengase werden<br />

diese nicht in Prozent angegeben, sondern in<br />

ppbV (parts per billion by volume) oder pptV


Abb. 3: Tragbare VOC-Probenahmeeinheit<br />

(parts per trillion by volume). In urbaner Umgebungsluft<br />

sind beispielsweise durchschnittlich<br />

10 <strong>–</strong>100 ppbV VOC enthalten. Je nach Anforderung<br />

und Prozess sind entsprechende Teile der<br />

Spurengase unerwünscht und werden deshalb<br />

als Kontaminationsquelle definiert. Diese immer<br />

wichtiger werdende Kontaminationsquelle<br />

sind die nach ISO 14644-8 sogenannten<br />

luftgetragenen molekularen Kontaminationen<br />

(airborne molecular contaminations, AmC).<br />

Warum? Zum einen wird das stetige Zunehmen<br />

des „Sick building syndroms“ von Personen in<br />

öffentlichen wie auch privaten Gebäuden diskutiert.<br />

Betroffene menschen zeigen klinisch<br />

manifeste Krankheitsmuster wie migräne oder<br />

Asthma, welche auf eine Umgebung, in der sich<br />

der Patient aufhält, jedoch anfänglich keiner<br />

definierten Ursache zurückzuführen ist. Diese<br />

Abb. 4: Thermodesorptions-Gaschromatograph-massenspektrometer (TD-GC/MS)<br />

kann nach messungen unter anderem an stark<br />

erhöhten Anteil an flüchtigen organischen Verunreinigungen<br />

(VOC) der Umgebungsluft festgemacht<br />

werden (6).<br />

Zum anderen steigen in der Halbleiterindustrie<br />

aufgrund stetig kleiner werdender Strukturbreiten<br />

auf den Wafern die Reinheitsanforderungen<br />

an die Produktionsumgebung stetig an. In<br />

Lithographieprozessen ist ein wachsendes Kontaminationsproblem<br />

das sogenannte „time dependent<br />

haze“. Dabei bilden sich <strong>aus</strong> auf einem<br />

Wafer kondensierten molekularen Verbindungen<br />

<strong>aus</strong> der Luft Kristalle, welche wiederum in ihrer<br />

Form als Partikel Fehler während der Chipherstellung<br />

verursachen (7). Um schädliche Effekte<br />

durch AmC während des Produktionsprozesses<br />

unter Reinraumbedingungen <strong>aus</strong>zuschließen,<br />

werden firmeninterne Grenzwerte definiert. Da-<br />

für bedarf es entsprechender AmC-kontrollierter<br />

Produktionsumgebungen. Die Richtlinie ISO<br />

14644-8 definiert Reinraumklassen hinsichtlich<br />

der Belastung durch luftgetragene molekulare<br />

Verunreinigungen AmC (8). Die Klassen werden<br />

hierbei als dekadischer Logarithmus der Konzentration<br />

in Gramm pro Kubikmeter der betrachteten<br />

Kontaminantengruppe angegeben, beispielsweise<br />

als ISO-AmC = <strong>–</strong>7,8 (VOC).<br />

Kontrollierte Umgebungsbedingungen<br />

Die meisten sich aktuell in Betrieb befindlichen<br />

Reinräume reduzieren <strong>aus</strong>schließlich partikuläre<br />

Kontaminationen nach den entsprechenden Vorgaben.<br />

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• Beständigkeit gegen biologische Kontaminationen: hervorragend<br />

• Desinfektionsmittel- und Chemikalienbeständigkeit: sehr gut<br />

• Aufl adungsneigung: < 10 V<br />

• ESD-Schutz: 10 Jahre Gewährleistung auf die elektrostatischen<br />

Eigenschaften<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 25


PARTIKElMoNIToRING<br />

können Reinraumklassen von ISO 1 oder besser<br />

erreicht werden. Eine laminare Strömungsführung<br />

verhindert eine Querkontamination<br />

durch aufgewirbelte Partikel oder Keime. Diese<br />

hochreinen Räume haben jedoch ein oft nicht<br />

beachtetes manko: Sie reduzieren <strong>aus</strong>schließlich<br />

Partikel, jedoch nicht gasförmige Verbindungen,<br />

welche die Luft als medium kontaminieren. Anders<br />

gesprochen: Wenn der neu gebaute Reinraum<br />

mit hervorragender Partikelfiltrationstechnik<br />

in der Zuluftfahne einer Kompostieranlage<br />

steht, braucht man sich nicht wundern, dass es<br />

innen gen<strong>aus</strong>o riecht wie außen. Der Raum ist ja<br />

„nur“ partikulär rein!<br />

AMC-reduzierte Reinräume<br />

Gegenüber klassischen Reinraumlösungen mit<br />

<strong>aus</strong>schließlicher Partikelfiltration ist ein Reinraumkonzept<br />

mit reduzierter Belastung an luftgetragenen<br />

molekularen Verunreinigungen weit<strong>aus</strong><br />

komplexer in der Planung und Ausführung.<br />

Zuerst gilt es, die zu kontrollierenden Kontaminationen<br />

festzulegen und zu klassifizieren. Handelt<br />

es sich bei den zu kontrollierenden AmC um<br />

flüchtige organische Verunreinigungen, die sogenannten<br />

VOC? Handelt es sich um Chlorwasserstoff?<br />

Handelt es sich um Schwefelwasserstoff?<br />

Jede AmC-Stoffklasse bedarf einer gesonderten<br />

Filtrationstechnik, welche in den Zuluft- und<br />

Umluftkanal eingesetzt werden kann.<br />

Filtrationstechniken für VoC<br />

Aktivkohlefilter filtrieren effektiv flüchtige organische<br />

Verbindungen. Eine Filtereffizienz von<br />

90 % ist hierbei ein realistischer Anhaltspunkt<br />

für die Filtereffizienz von Aktivkohlefiltern bezüglich<br />

VOC. Wenn man diesen Wert der partikulären<br />

Filtereffizienz von 99,9995% eines HEPA<br />

U15 Filter gegenüberstellt, sieht man deutlich<br />

das Problem: mit einer <strong>aus</strong>geklügelten Filtrationstechnik<br />

alleine kann man einen sehr guten<br />

VOC-reduzierten Reinraum nicht realisieren. Eine<br />

saubere Zuluft ist immens wichtig als gute Ausgangsbasis<br />

für einen VOC-reduzierten Reinraum.<br />

Deshalb muss schon in der Konzeptionsphase<br />

der spätere Standort genauestens unter die Lupe<br />

genommen werden: was ist die vorherrschende<br />

Frischluftrichtung? Gibt es eventuelle problematische<br />

Abluftfahnen <strong>aus</strong> Verkehr und Industrie?<br />

Wo installiert man am besten den Zuluftkanal im<br />

Gebäude? Als weiterführende Literatur ist hier<br />

auf die grundlegend überarbeitete Neuauflage<br />

des Buches „Reinraumtechnik“ des Springer<br />

<strong>Verlag</strong>s, insbesondere das Kapitel über spezielle<br />

Kontaminationsquellen verwiesen (9).<br />

Material<strong>aus</strong>wahl<br />

Aufgrund energetischer Einsparmaßnahmen<br />

wird der Anteil der zu temperierenden und be-/<br />

entfeuchtenden Zuluft generell so gering als<br />

26 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

möglich gehalten. Somit stammen die meisten<br />

AmC/VOC, welche es zu kontrollieren gilt, <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> betrachteten System Umluftklimatechnik/<br />

Reinraum. Folgende Komponenten sind dabei<br />

unter anderem zu betrachten:<br />

◾ Baumaterialen (Böden, Wände, Dichtungsstoffe,<br />

Filtermedien, Lüftungskanäle,…)<br />

◾ Bekleidung (Handschuhe, Anzüge, mundschutz,<br />

Schuhe,…)<br />

◾ Faktor mensch<br />

◾ Verpackungsmaterialien (Folien, Transportboxen,…)<br />

◾ maschinenkomponenten (Gehäuse, Schmiermittel,<br />

Dichtungen,…)<br />

◾ Reinigungsmedien (Detergenzien, Reinigungstücher,…)<br />

Diese Komponenten sind dabei meist auf wenige<br />

materialklassen zurückzuführen. Beispielhaft<br />

sind wenige Vertreter aufgeführt:<br />

◾ Kunststoffe (Polypropylen, Teflon, Polycarbonat,…)<br />

◾ Elastomere (Silikone, Kautschuk,…)<br />

◾ metalle (Edelstahl, Aluminium, Buntmetalle,…)<br />

◾ Flüssigkeiten (Isopropanol, Aceton,…)<br />

◾ Anorganische nichtmetallische Werkstoffe<br />

(Keramik, Glas,…)<br />

Wird schon bei der material<strong>aus</strong>wahl darauf<br />

geachtet, <strong>aus</strong>schließlich wenig VOC-emittierende<br />

Produkte zu verwenden, wird die spätere<br />

Reinraumbelastung an VOC deutlich geringer<br />

<strong>aus</strong>fallen. Auch erhöht sich die Standzeit der<br />

Aktivkohlefilter, welche nur eine begrenzte Kapazität<br />

besitzen. Ob die Filter schon nach einem<br />

halben Jahr oder erst nach zwei Jahren <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht<br />

werden müssen, ist ein deutlicher monetärer<br />

Faktor! Langfristig günstiger ist es, die<br />

gesamten materialemissionen im Vergleich zu<br />

herkömmlichen materialien zu reduzieren, anstatt<br />

kostspielige VOC-Filtrationstechniken einzusetzen.<br />

Ausgasung <strong>aus</strong> Materialien <strong>–</strong><br />

Mess- und Klassifizierungsverfahren<br />

In vor<strong>aus</strong>gehender Literatur und der neuen<br />

Richtlinie VDI 2083 Blatt 17 wird ein einheitliches<br />

Verfahren zur messung und anschließenden<br />

vergleichbaren Klassifizierung von materialien<br />

hinsichtlich deren VOC-Ausgasungseigenschaften<br />

beschreiben (10) (11) (7) (12) (13). Dabei<br />

wird eine repräsentative materialprobe nach<br />

definierter Ablagerung mittels mikrokammer<br />

beprobt, die Ausgasungsprodukte gesammelt<br />

und qualitativ-quantitativ bestimmt (14) (15).<br />

Nach der Ermittlung der oberflächenspezifischen<br />

Emissionsrate des materials SER wird diese in<br />

eine einheitliche material-Klassifizierungszahl<br />

überführt. Diese Zahl ermögliche eine vergleichende<br />

material<strong>aus</strong>wahl hinsichtlich der Ausgasung<br />

an VOC. Ein Überblick über durchgeführte<br />

materialklassifizierungen ist unter der Rubrik<br />

„Ausgasung“ in der Datenbank www.cleanmanufacturing.fraunhofer.de<br />

öffentlich einsehbar.<br />

Neben der meist durchgeführten Bestimmung<br />

an Ausgasung von VOC können auch Ausgasungen<br />

von in wässriger Lösung ionisch reagierender<br />

Verbindungen (bspw. Chlorwasserstoff oder<br />

Ammoniak) und vielen weiteren Verbindungen<br />

und Verbindungsklassen vorgenommen werden.<br />

Grundlage dabei ist immer die mikrokammermessung<br />

und Sammlung der Ausgasungsprodukte<br />

auf einen spezifischen Adsorber.<br />

ISo-AMC-Klassifizierung<br />

von Rein räumen<br />

Die Klassifizierung eines Reinraums nach ISO<br />

14644-8 wird zweistufig vorgenommen. Zuerst<br />

werden die zu messende Verbindung oder<br />

Verbindungsklasse bestimmt. Diese wird auf<br />

einem geeigneten Adsorber gesammelt. Danach<br />

wird die gesammelte masse der gesuchten<br />

Verbindungs(-klasse) analytisch quantifiziert.<br />

Die bestimmte masse wird in Relation des analysierten<br />

Luftvolumens gesetzt, was wiederum<br />

direkt den Klassifizierungswert ergibt. Wird beispielsweise<br />

die Klassifizierung an VOC nach ISO<br />

14644-8 gefordert, eignet sich als Adsorbens<br />

Tenax TA in passivierten Edelstahlröhrchen. mit<br />

Hilfe einer tragbaren Probenahmepumpe wird<br />

ein bestimmtes Volumen der zu vermessenden-<br />

Reinraumluft über den Adsorber gezogen. Die<br />

anschließende Analyse mittels Thermodesorptions-Gaschromatographie/massenspektroskopie<br />

(TD-GC/mS) ergibt eine Gesamtmasse an<br />

VOC von beispielsweise 10 µg. Wurden 10 Liter<br />

Reinraumluft analysiert, resultiert dar<strong>aus</strong> eine<br />

ISO-AmC-Klasse (VOC)<br />

= <strong>–</strong> 3 als eine realistische Klassifizierung nach<br />

ISO 14644-8 für einen Reinraum in urbaner industrieller<br />

Umgebung. Diese messungen wie<br />

auch die Bestimmung der Ausgasungs-materialklasse<br />

werden vom Fraunhofer IPA angeboten.<br />

Literatur auf Anfrage beim Autor erhältlich.<br />

KoNTAKT<br />

Dipl.-Biol. Markus Keller<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA, Stuttgart<br />

Tel.: +49 711 970 1560<br />

markus.keller@ipa.fraunhofer.de<br />

www.ipa.fraunhofer.de


© Gina Sanders/Fotolia.com<br />

Die Qualifizierung von Reinräumen<br />

Ein ReinRaumTechnik-Tutorial in vier Teilen <strong>–</strong> Teil 1<br />

Prof. Gernod Dittel,<br />

Dittel Engineering<br />

Christian Uhl,<br />

Dittel Engineering<br />

In der Pharmabranche ist die Qualifizierung die<br />

Vor<strong>aus</strong>setzung dafür, dass überhaupt produziert<br />

werden darf. mit <strong>dem</strong> regulären Betrieb darf<br />

nämlich erst begonnen werden, nach<strong>dem</strong> die<br />

Geeignetheit der Räume festgestellt wurde. mit<br />

anderen Worten: nach der „Qualifizierung“. Im<br />

ReinRaum Tutorial „Qualifizierung von Reinräumen“<br />

erläutert Prof. Gernod Dittel die Richtlinien<br />

und maßnahmen zur Qualifizierung. Teil 1<br />

beschäftigt sich mit der Erstqualifizierung und<br />

den Formen der Qualifizierung. In den kommenden<br />

Ausgaben der ReinRaumTechnik erfahren<br />

Sie mehr über die Erstellung des masterplans<br />

und des Lastenhefts (Teil 2), die Qualifizierungsphasen<br />

DQ, IQ, OQ, PQ (Teil 3) und die Themen<br />

Änderungskontrolle, Requalifizierung und Abnahmeinspektion<br />

(Teil 4).<br />

Teil 1:<br />

Maßnahmen zur Erstqualifizierung<br />

In der maßgeblichen EG-Richtlinie 2003/94 zur<br />

Herstellungspraxis für Humanarzneimittel heißt<br />

es: „Der Hersteller stellt sicher, dass die Herstellungsvorgänge<br />

in Übereinstimmung mit der<br />

Guten Herstellungspraxis und der Herstellungsgenehmigung<br />

durchgeführt werden.“ Dazu gehört,<br />

dass „Räumlichkeiten und Ausrüstungen<br />

TUToRIAl<br />

Die Qualifizierung von Anlagen der<br />

Reinraumtechnik ist eine aufwändige<br />

nagelprobe, bei der es für die<br />

Betriebe um alles geht. Für viele<br />

von ihnen ist der nachweis der<br />

Fähigkeit, die saubere Produktion<br />

im Reinraum tatsächlich zu beherrschen,<br />

keine freiwillige Kür, sondern<br />

notwendige Pflicht.<br />

zur Verwendung für hinsichtlich der Produktqualität<br />

kritische Herstellungsvorgänge ... auf ihre<br />

Eignung hin überprüft (Qualifizierung) und validiert“<br />

werden. Die EG-Richtlinie wurde zusammen<br />

mit weiteren europäischen Richtlinien in<br />

deutsches Recht umgesetzt, und zwar in Form<br />

der Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung<br />

(AmWHV).<br />

Für die Details der Qualifizierung ist der auf<br />

der EG-Richtlinie aufbauende Leitfaden für die<br />

Gute Herstellungspraxis (EU-GmP-Leitfaden)<br />

entscheidend. Dieser wird regelmäßig von der<br />

EU-Kommission aktualisiert. Ebenfalls sind zu beachten:<br />

◾ Normen wie die „EN ISO 14644 Reinräume<br />

und zugehörige Reinraumbereiche“, vor<br />

allem bezüglich der messtechnischen Abnahmemessungen,<br />

◾ Richtlinien wie die „VDI 2083 Reinraumtechnik“,<br />

die ebenfalls detailliert auf die messtechnik<br />

eingeht,<br />

◾ Empfehlungen wie der Aide-mémoire, der<br />

den Inspektoren der Bundesländer als Anhaltspunkt<br />

für die Durchführung eines Audits<br />

dient , und<br />

◾ Leitlinien der International Society for<br />

Pharma ceutical Engineering (ISPE).<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 27


TUToRIAl<br />

Ziel der Qualifizierung einer Reinraumtechnischen<br />

Anlage ist der Nachweis, dass diese den<br />

normativen und benutzerspezifischen Anforderungen<br />

entsprechend geplant, gebaut und in<br />

Betrieb genommen wurde. Unter Reinraumtechnische<br />

Anlage ist die Reinraumhülle mit Einbauten,<br />

die Lüftungsgeräte samt Kanalsystem und<br />

Einbauten sowie die mess-, Steuer- und Regelungstechnik<br />

zu verstehen.<br />

Inwiefern neben der Reinraumtechnischen<br />

Anlage weitere Anlagen, Systeme und Komponenten<br />

qualifiziert werden sollten, oder ob diese<br />

nur gemäß der GEP (Good Engineering Practice)<br />

und nach Stand der Technik geplant, erstellt<br />

und abgenommen werden, wird im „ISPE<br />

Baseline Guide Volume 5“ erläutert. Dort wird<br />

zwischen Systemen mit drei Wirkungsstufen auf<br />

die Produktqualität („Direct Impact“, „Indirect<br />

Impact“, „No Impact“) unterschieden (Impact<br />

Assessment). Dadurch können die kritischen<br />

Komponenten erkannt und der Qualifizierungsumfang<br />

frühzeitig festgelegt werden.<br />

Es gibt zwei möglichkeiten, eine Qualifizierung<br />

durchzuführen. Die erste ist eine prospektive<br />

Qualifizierung. Diese folgt im Wesentlichen<br />

28 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

<strong>dem</strong> in Abbildung 1 dargestellten Verlauf und<br />

wird parallel zur Planung, Realisierung und Abnahme<br />

durchgeführt. Die zweite möglichkeit, die<br />

retrospektive Qualifizierung, ist nur für bereits in<br />

Betrieb befindliche, bisher nicht qualifizierte Anlagen<br />

anwendbar. Dabei sollen die Dokumentation<br />

der Anlagen aktualisiert und der Nachweis<br />

erbracht werden, dass die geforderten Spezifikationen<br />

erfüllt werden. Hierbei ist eine Risikoanalyse<br />

sehr nützlich, um kritische Punkte und<br />

Problemstellungen zu erkennen. Häufig werden<br />

zur retrospektiven Qualifizierung von Reinraumtechnischen<br />

Anlagen bereits erhobene historische<br />

Daten wie Herstellungsprotokolle oder<br />

messtechnische Aufzeichnungen verwendet.<br />

Für beide Qualifizierungsarten, prospektiv und<br />

retrospektiv, ist der erste Schritt immer die Erstellung<br />

eines Qualifizierungsmasterplans. Lesen<br />

Sie hierzu mehr in Folge 2 des ReinRaumTechnik<br />

Tutorials in der kommenden Ausgabe.<br />

Kosten einer Qualifizierung<br />

Viele Firmen verfügen nicht über die nötigen<br />

Ressourcen oder die nötigen Kompetenzen, um<br />

die Qualifizierung einer Reinraumtechnischen<br />

Anlage durchzuführen. Darum werden häufig<br />

externe Dienstleister herangezogen. Oft wird<br />

auch der zeitliche Aufwand für eine <strong>aus</strong>führliche<br />

Qualifizierung unterschätzt: Erfahrungsgemäß<br />

muss mit einigen 100 Stunden Arbeit gerechnet<br />

werden. Wird die Durchführung durch einen<br />

externen Dienstleister übernommen, kann der<br />

Bauherr durch den möglichen Know-how-Transfer<br />

sehr profitieren.<br />

Der hohe Arbeitsaufwand und der Knowhow-Transfer<br />

haben aber auch ihren Preis. In<br />

Abbildung 2 ist dargestellt, wie sich der Preis für<br />

die Qualifizierung pro Quadratmeter Reinraum<br />

mit zunehmender Reinraumgröße verändert.<br />

Die einzelnen Punkte um den Graph stehen für<br />

höhere Kosten oder niedrigere Kosten bei einem<br />

Reinraum gegebener Größe. Diese Schwankungen<br />

hängen zusammen mit der Komplexität der<br />

Anlage, der Art der Qualifizierung (retrospektiv<br />

oder prospektiv) sowie der Anzahl der Qualifizierungsstufen<br />

und der zu qualifizierenden Räume<br />

und Klimageräte.<br />

Dieser Graph ist eine Erkenntnis <strong>aus</strong> einigen<br />

in der Vergangenheit durchgeführten Projekten<br />

Abb. 1: Schematische Darstellung der Qualifizierung<br />

einer Reinraumtechnischen Anlage


Abb. 2: Qualifizierungskosten je Quadratmeter Reinraum<br />

eines Anbieters von Qualifizierungstätigkeiten.<br />

Wie sich zeigt, steigen die Kosten pro Quadratmeter<br />

an, je kleiner der Reinraum ist. Dies liegt<br />

daran, dass ein gewisser Grundaufwand immer<br />

gegeben ist, unabhängig von der Größe des<br />

Reinraums. mit zunehmender Reinraumgröße<br />

fällt der Preis für die Qualifizierung pro Quadratmeter<br />

Reinraum.<br />

Unterm Strich lässt sich dar<strong>aus</strong> folgendes<br />

Fazit ziehen <strong>–</strong> gerade für kleine und mittelständische<br />

Anwender der Reinraumtechnik:<br />

Der Prozess der Qualifizierung insgesamt ist<br />

sicherheitskritisch, sehr zeitaufwändig und zu<strong>dem</strong><br />

kostenintensiv. Firmen ohne <strong>aus</strong>reichende<br />

Ressourcen sind darum gut beraten, einen ex-<br />

ternen Dienstleister mit der Qualifizierung zu<br />

beauftragen.<br />

Teil 2 von „Die Qualifizierung von Reinräumen“<br />

lesen Sie in der kommenden Ausgabe<br />

ReinRaumTechnik 03/2012 mit Erscheinungstermin<br />

am 04. September 2012.<br />

Literaturverzeichnis: 1<strong>–</strong> 9<br />

KoNTAKT<br />

Prof. Gernod Dittel<br />

Dittel Engineering, Ried / Kochel am See<br />

Tel.: +49 8857 8990 0<br />

info@dittel-ce.de<br />

www.dittel-ce.de<br />

TUToRIAl<br />

hochgenaue Messung der luftfeuchte<br />

Der neue digitale Psychrometergeber FPA 836-3P3<br />

von Ahlborn ist mit zwei hochgenauen Pt 100 Temperaturfühlern<br />

<strong>aus</strong>gestattet. Die Fühler bieten am<br />

messgerät eine Auflösung von 0,001 K ohne jeden<br />

Linearisierungsfehler. Damit werden die Trocken- und<br />

Feuchttemperaturwerte präzise erfasst. Auf Basis der<br />

Formeln von Dr. Sonntag und unter Berücksichtigung<br />

des Enhancementfaktors nach W. Bögel werden alle<br />

Feuchtemessgrößen exakt berechnet. Außer<strong>dem</strong> sind<br />

die Fühler ab Werk in mehreren Punkten justierbar, dabei<br />

wird die Fehlerkurve im Stecker abgelegt. Über zwei<br />

galvanisch getrennte messeingänge wird der Psychrometergeber<br />

an das Präzisionsmessgerät Almemo 1036-<br />

2 angeschlossen. Im messgerät ist ein Luftdrucksensor<br />

eingebaut. Der gemessene Luftdruck wird in die Berechnungen<br />

mit einbezogen. messbereichsumfang und<br />

Genauigkeit werden so gegenüber älteren Systemen<br />

deutlich erhöht. Gemessen werden können relative<br />

Luftfeuchte, Taupunkttemperatur, mischung, absolute<br />

Feuchte, Dampfdruck und Enthalpie.<br />

Ahlborn Mess- und Regelungstechnik Gmbh<br />

Tel.: +49 8024 3007 0<br />

dieter.ahlborn@ahlborn.com · www.ahlborn.com<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 29


© max Krasnov/fotolia.com<br />

REINRAUMREINIGUNG<br />

Manuell oder maschinell?<br />

Maschineneinsatz im Reinraum<br />

Reinräume dienen der Herstellung und Verpackung<br />

sehr sensibler Produkte, die schon bei<br />

kleinsten Verunreinigungen durch Schwebstoffe<br />

in deren Umgebung unbrauchbar würden. Wegen<br />

der sehr unterschiedlichen Anforderungen<br />

der Tätigkeiten oder Herstellungsprozesse wird<br />

nach DIN ISO 14644 in die Reinraumklassen ISO<br />

1 bis ISO 9 unterschieden: Je kleiner die Zahl,<br />

desto größer der geforderte Reinheitsgrad.<br />

Die Einteilung der Retinraumklassen wird<br />

u. a. in der Norm DIN ISO 14644 geregelt. Der<br />

Begriff „Reinstraum“ kommt in der Norm nicht<br />

vor, man spricht hier <strong>aus</strong>schließlich von Reinräumen.<br />

In der Literatur wird jedoch der Begriff<br />

„Reinstraum“ für Reinräume mit <strong>dem</strong> Reinheitsgrad<br />

ISO 1 bis ISO 3 verwendet.<br />

Die in Reinräumen vorherrschenden Verschmutzungen,<br />

besser gesagt Kontaminationen,<br />

unterscheiden sich nicht wesentlich von<br />

denen in anderen Bereichen. Sie liegen aber<br />

in wesentlich geringeren Konzentrationen vor<br />

und werden als Partikel bezeichnet. Für jede<br />

Reinraumklasse sind maximalwerte für die<br />

Partikelkonzentration in Partikel/μm³ vorgegeben.<br />

Die maximalwerte der Konzentrationen<br />

sind jedoch für die einzelnen Partikelgrößen<br />

unterschiedlich. Zum besseren Verständnis<br />

zwei Beispiele:<br />

30 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

◾ Die maximalkonzentrationen in Reinraumklasse<br />

ISO 2 betragen: Für Partikel der Größe<br />

bis 0,1 μm (1 μm = 1 t<strong>aus</strong>endstel mm):<br />

max. 10 Partikel/μm³; für Partikel der Größe<br />

bis 0,2 μm: max. 2 Partikel/μm³.<br />

Größere Partikel dürfen nicht vorhanden<br />

sein. Dies ist eigentlich unvorstellbar rein.<br />

◾ Für die Reinraumklasse ISO 8 gilt:<br />

Partikelgröße bis 0,5 μm: max. 3.520.000<br />

Partikel/μm³; Größe bis 5,0 μm: max.<br />

29.300 Partikel/μm³.<br />

Die Quellen dieser Verschmutzungen liegen in<br />

erster Linie bei den menschen, die sich in den<br />

Reinräumen bewegen und dort arbeiten, aber<br />

auch <strong>–</strong> und die Betonung liegt hier wirklich<br />

bei auch <strong>–</strong> bei maschinen, Anlagen und Transportmitteln.<br />

Der größte Schmutzverursacher<br />

ist aber eindeutig der mensch <strong>–</strong> durch Haare,<br />

Hautschuppenteilchen und Abrieb von Arbeitskleidung.<br />

Spezielles Maschinenkonzept<br />

Betrachtet man Publikationen und Foren zur<br />

Reinigung von Reinräumen, stellt man fest, dass<br />

in diesen Fällen <strong>aus</strong>schließlich über die Reinigung<br />

in sogenannten Reinsträumen geschrieben<br />

wenn man von Rein- oder Reinsträumen<br />

spricht, denken viele<br />

zuerst an Hochtechnologie wie<br />

beispielsweise Computerchipherstellung<br />

und Mikroelektronik.<br />

und an manuelle Reinigung. nun<br />

gibt es auch spezielle Reinigungsautomaten<br />

für diese Aufgaben.<br />

wurde. Hier ist die Sensibilität natürlich sehr<br />

groß, das heißt: Die Partikelkonzentrationen und<br />

Partikelgrößen sind äußerst gering und die zu<br />

reinigenden Flächen besonders klein. Aus diesen<br />

Gründen wurde richtigerweise nur über die manuelle<br />

Reinigung unter schwierigsten Bedingungen<br />

berichtet.<br />

Die Firma IP Gansow beschäftigt sich seit<br />

mehr als 20 Jahren mit <strong>dem</strong> Thema Fußbodenreinigung<br />

in Reinräumen und ESD-geschützten Bereichen<br />

<strong>–</strong> beides darf man bei Anwendungen wie<br />

zum Beispiel Chipherstellung beziehungsweise<br />

mikroelektronik nicht trennen. Beschäftigen<br />

heißt, solche maschinen auch zu fertigen, obwohl<br />

die benötigten Stückzahlen relativ klein sind. Diese<br />

Art von Sondermaschinenbau zeichnet das Unternehmen<br />

seit vielen Jahrzehnten <strong>aus</strong>.<br />

hohe Anforderungen an den Einsatz<br />

von Reinigungsmaschinen<br />

Die Anforderungen an eine Scheuersaugmaschine<br />

für die Reinraumreinigung sind sehr hoch.<br />

Die modulare Bauweise der „green line“-Scheuersaugmaschinen<br />

bietet die Vor<strong>aus</strong>setzung, mit<br />

speziellen B<strong>aus</strong>ätzen im laufenden Fertigungsprozess<br />

<strong>aus</strong> einer Standardmaschine eine Spezialmaschine<br />

für den Einsatz in Reinräumen und/


oder ESD-geschützten Bereichen<br />

oder auch für andere Sonderanwendungen<br />

bauen zu können.<br />

Für den Einsatz in Reinräumen<br />

muss eine solche maschine bestimmte<br />

Anforderungen erfüllen.<br />

Dabei spielt das Antriebskonzept<br />

(batterie- oder netzbetrieben) keine<br />

Rolle. Neben vielen anderen Besonderheiten<br />

muss die maschine in<br />

je<strong>dem</strong> Fall mit einem Schwebstofffilter<br />

für die Turbinenabluft <strong>aus</strong>gestattet<br />

werden.<br />

Materialien<br />

Die materialien für Tank, Verkleidungen<br />

usw. müssen über eine<br />

sehr gut zu reinigende Oberfläche<br />

verfügen und im besten Fall auch<br />

noch antistatisch wirken. Sie müssen<br />

also entweder <strong>aus</strong> elektrisch<br />

leitfähigen Kunststoffen oder metallischen<br />

materialien gefertigt<br />

sein. Ist dies nicht der Fall, kann<br />

die maschine Schwebstoffe in der<br />

Umgebung elektrostatisch anziehen<br />

und bei einer unkontrollierten<br />

Entladung wieder abwerfen, womit<br />

die Partikelkonzentrationen sich<br />

ungewollt schlagartig erhöhen<br />

können.<br />

Theoretisch ist auch eine Nachrüstung<br />

von maschinen möglich,<br />

was aber aufgrund des enormen<br />

technischen und zeitlichen Aufwands<br />

wirtschaftlich nicht zu vertreten<br />

ist. Weitere Details zum Bau<br />

von maschinen für die Reinraumreinigung<br />

können an dieser Stelle<br />

verständlicherweise nicht preisgeben<br />

werden.<br />

In je<strong>dem</strong> Fall muss die Reinigungsmaschine<br />

alle Forderungen<br />

für den Einsatz in sensiblen Bereichen<br />

erfüllen, das heißt: die<br />

maximal zulässigen Partikelkonzentrationen<br />

nicht negativ beeinflussen<br />

<strong>–</strong> weder durch Aufwirbeln<br />

von Partikeln noch durch Kontamination<br />

durch sich selbst. Auch<br />

muss gewährleistet sein, dass nach<br />

notwen digen Reparaturen, natürlich<br />

außerhalb der Reinraumzonen,<br />

die maschine vor Wie der eintritt in<br />

die Reinräume gründlich dekontaminiert<br />

wird. Dies gilt übrigens für<br />

alle Produktions- und Transportmittel,<br />

die <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Reinraumbereich<br />

entfernt wurden.<br />

Ob eine solche Reinigungsmaschine<br />

in Reinräumen eingesetzt<br />

werden darf, entscheidet immer<br />

und <strong>aus</strong>schließlich der Betreiber.<br />

Die Feststellung erfolgt in der Regel<br />

durch die Bewertung der in die<br />

maschine implantierten Schutzeinrichtungen<br />

und durch messungen<br />

der Partikelkonzentrationen vor,<br />

während und nach <strong>dem</strong> Einsatz der<br />

Reinigungsmaschine im betroffenen<br />

Reinraum.<br />

Betätigungsfeld mit<br />

großem Potenzial<br />

Die geschätzte zu reinigende Fläche<br />

in <strong>aus</strong>gewiesenen Reinräumen<br />

und grenznahen Flächen zu<br />

Reinräumen ist unserer An sicht<br />

nach viel größer als man an nimmt.<br />

Zählt man die Produktionsflächen<br />

der Pharma-, Getränke-, Lebensmittelindustrie,<br />

der Käsereien und<br />

molkereien zusammen, kommt<br />

man allein in Deutschland auf eine<br />

gigantische Fläche, die nach hygienischen<br />

Aspekten gereinigt werden<br />

muss, um so den vorliegenden Forderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

REINRAUMREINIGUNG<br />

Abb. 1: Premium line ESD: Eine Scheuersaugmaschine, die speziell für die<br />

maschinelle Reinigung von Reinräumen entwickelt wurde.<br />

Der Anteil der Eigenreinigung ist<br />

gerade bei den sensiblen Flächen<br />

noch relativ hoch. Allein in explosionsgeschützten<br />

Bereichen<br />

ist davon <strong>aus</strong>zugehen, dass mehr<br />

als 90 % der Fläche eigengereinigt<br />

werden. Hier öffnet sich ein<br />

großes Feld für Dienstleister der<br />

Reinigungsbranche, die ihr Knowhow<br />

ergebnisorientiert einbringen<br />

können.<br />

Erstveröffentlichung: rationell reinigen,<br />

Ausgabe 02/2012.<br />

KoNTAKT<br />

Roland Mimmler<br />

IP Gansow GmbH, Unna<br />

Tel.: +49 2303 2580 0<br />

r.mimmler@gansow.de<br />

www.gansow.de<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 31


REGUlARIEN<br />

nach wie vor aktuell<br />

Neues <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss Reinraumtechnik<br />

Thomas wollstein, VDI<br />

32 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

Bevor die erste VDI 2083 Blatt 1 erscheinen<br />

konnte, wurden Diskussionen geführt, ob sich<br />

das Thema überhaupt für Regelsetzungsarbeit<br />

eigne. Das Vorhaben gelang, nicht zuletzt dank<br />

der Beharrlichkeit von engagierten Fachleuten<br />

wie Dr. Hans Schicht und Dr. Lothar Gail. Nächster<br />

Schritt war die Internationalisierung: Als erst<br />

die europäischen Normen der Reihe EN 1631<br />

und EN 1632 und etwas später die ISO 14644<br />

erschien, war in diesen Normen deutlich der<br />

Fußabdruck der VDI 2083 zu sehen. Es ist kaum<br />

zu bestreiten, dass dies der Branche im Ausland<br />

nicht nur Ansehen, sondern auch Vorsprung gegenüber<br />

der Konkurrenz verschaffte.<br />

Unterdessen haben die Fachleute im Fach<strong>aus</strong>schuss<br />

Reinraumtechnik sich auf diesen<br />

Lorbeeren nicht <strong>aus</strong>geruht: Die VDI 2083 wurde<br />

stetig weiterentwickelt und umfasst mittlerweile<br />

20 Richtlinien.<br />

Jede einzelne dieser Richtlinien stellt das Ergebnis<br />

eines Prozesses der Konsensfindung zunächst<br />

im Richtlinien<strong>aus</strong>schuss, danach <strong>–</strong> über<br />

das Einspruchsverfahren <strong>–</strong> zwischen Richtlinien<strong>aus</strong>schuss<br />

und Fachöffentlichkeit dar. Aus diesem<br />

Grund gelten die endgültigen Fassungen der<br />

VDI-Richtlinien als anerkannte Regeln der Technik,<br />

die maßgeblich das geschuldete Niveau von<br />

Leistungen definieren.<br />

„wer nicht normt, wird genormt.“<br />

Dieses Motto eines Vorsitzenden<br />

der ehemaligen VDi-Gesellschaft<br />

Technische Gebäude<strong>aus</strong>rüstung<br />

(heute: VDi-Gesellschaft Bauen und<br />

Gebäudetechnik, darin Fachbereich<br />

Technische Gebäude<strong>aus</strong>rüstung)<br />

prägt schon seit den 1970er Jahren<br />

die Arbeit des Fach<strong>aus</strong>schusses Reinraumtechnik.<br />

Dieses Richtlinienwerk ständig auf Ballhöhe<br />

zu halten ist Aufgabe des Fach<strong>aus</strong>schusses Reinraumtechnik.<br />

Alle bestehenden Richtlinien werden<br />

spätestens fünf Jahre nach ihrem Erscheinen<br />

auf Aktualität geprüft.<br />

Nach wie vor aktuell<br />

In diesem Jahr wurden die beiden Richtlinien<br />

VDI 2083 Blatt 4.1 „Planung, Bau und Erst-Inbetriebnahme“<br />

und VDI 2083 Blatt 5.1 „Betrieb“<br />

überprüft und bestätigt.<br />

Überarbeitungen<br />

Richtlinien, deren Inhalte als nicht mehr aktuell<br />

gesehen werden, sind zu überarbeiten. Aktuell<br />

sind das die Richtlinien<br />

◾ VDI 2083 Blatt 7 „Reinstmedien“,<br />

◾ VDI 2083 Blatt 9.1 „Oberflächenreinheit und<br />

Reinheitstauglichkeit“,<br />

◾ VDI 2083 Blatt 10 „Reinstmedienversorgungssysteme“<br />

◾ VDI 2083 Blatt 12 „Sicherheit und Umweltschutz“<br />

und<br />

◾ VDI 2083 Blatt 15 „Personal und Schulung“<br />

Die Überarbeitung läuft im Fall der VDI 2083<br />

Blatt 7 und Blatt 10 bereits. Diese beiden Richtli


nien sollen im Rahmen der Aktualisierung<br />

zusammengeführt werden.<br />

Die Gründung der Ausschüsse zur<br />

Überarbeitung der Richtlinien VDI<br />

2083 Blatt 9.1, Blatt 12 und Blatt<br />

15 steht <strong>aus</strong>.<br />

Zu neuen Ufern<br />

Die Zeit steht nicht still: Nach<strong>dem</strong><br />

Anfang der 1970er Jahre allen Bedenken<br />

zum Trotz die partikuläre<br />

Luftreinheit doch klassifiziert wurde,<br />

wurde Anfang des 21. Jahrhunderts<br />

mit zunächst ähnlicher Skepsis<br />

die chemische Kontamination<br />

(im Fachslang auch AmC genannt)<br />

aufs Korn genommen. VDI 2083<br />

Blatt 8.1 erschien 2009 als Weißdruck.<br />

Anders als die Internationale<br />

Norm ISO 14644-8, die letztendlich<br />

eine Klassifizierung von AmC<br />

erlaubte, aber nichts zur messung<br />

und minderung sagte, lag der Fokus<br />

bei VDI 2083 Blatt 8.1 auf der<br />

Praxis, d. h. auf messung, Interpretation<br />

von messergebnissen und<br />

minderung von AmC.<br />

Vorläufig letztes „unmögliches“<br />

Thema ist Biokontamination. Der<br />

Entwurf VDI 2083 Blatt 18 liegt seit<br />

Anfang 2011 vor und wird in diesem<br />

Jahr als Weißdruck erscheinen.<br />

Und auch danach wird es weitergehen.<br />

Aktuelle Entwicklungen,<br />

neue Themen<br />

Verbrauchsmaterialien<br />

Bei kaum einem Thema herrschen<br />

so viele fälschliche Ansichten vor<br />

wie bei diesem. Da wird im Vertrieb<br />

bei einem Tuch „fusselfrei“<br />

mit „reinraumtauglich“ gleichgesetzt<br />

oder es werden Produktarten<br />

und die Eignung für bestimmte<br />

ISO-Luftreinheitsklassen korreliert.<br />

man kann das alles ungestraft tun,<br />

da es keine Festlegungen gibt.<br />

Inzwischen <strong>–</strong> nach langen, kontroversen<br />

Diskussionen im Ausschuss<br />

und umfangreichen Untersuchungen<br />

und H<strong>aus</strong>aufgaben zwischen<br />

den Sitzungen <strong>–</strong> ist der Ausschuss<br />

zu der Ansicht gekommen, dass es<br />

nicht möglich sein wird, eine einfache<br />

Klassifizierung von Produkten<br />

zu finden.<br />

Der Ausschuss hofft, Ende 2012<br />

oder Anfang 2013 den Entwurf<br />

einer Richtlinie VDI 2083 Blatt<br />

9.2 vorlegen zu können, die <strong>dem</strong><br />

Nutzer trotz<strong>dem</strong> bei der Auswahl<br />

helfen soll.<br />

Minienvironments<br />

Nach<strong>dem</strong> VDI 2083 Blatt 16.1 zu<br />

abgetrennten reinen Umgebungen,<br />

sprich: Isolatoren usw., erschien,<br />

soll mit Blatt 16.2 das Thema der<br />

minienvironments vertieft werden.<br />

Die Arbeit in diesem Ausschuss<br />

schreitet voran.<br />

Reinheitstauglichkeit von Materialien<br />

Der Entwurf VDI 2083 Blatt 17<br />

wurde Anfang 2011 her<strong>aus</strong>gegeben.<br />

Nach Abarbeiten der Einsprüche<br />

ist die endgültige Fassung in<br />

Vorbereitung.<br />

10 Ångström<br />

Der Trend geht zu „10 Ångström“,<br />

oder, modern <strong>aus</strong>gedrückt, zu den<br />

Nano-Partikeln. Der Fach<strong>aus</strong>schuss<br />

Reinraumtechnik hat eine kleine<br />

Gruppe von Fachleuten beauftragt,<br />

sich diesem Thema zu widmen.<br />

Eine Erweiterung der Luftreinheitsklassen<br />

zu kleineren Partikelgrößen<br />

hin erscheint angesichts der zunehmenden<br />

Anwendung der Nanotechnik<br />

sinnvoll.<br />

Monitoring und Fortlaufende<br />

Übereinstimmung<br />

VDI 2083 Blatt 3 „messtechnik“<br />

hat gegenüber der ISO 14644-3<br />

schon den Vorzug, <strong>dem</strong> Anwender<br />

Hinweise zu geben, welche messung<br />

für welchen Zweck sinnvoll<br />

ist. Die aktuelle Ergänzung VDI<br />

2083 Blatt 3.1 „monitoring“ befasst<br />

sich spezifisch mit den Anforderungen<br />

an das monitoring<br />

und eine geplante VDI 2083 Blatt 2<br />

„Fortlaufende Übereinstimmung“<br />

soll Hilfestellung dabei geben,<br />

geeignete Parameter und messintervalle<br />

zum Nachweis der fortlaufenden<br />

Übereinstimmung zu identifizieren.<br />

Themen an der „Peripherie“<br />

der Reinraumtechnik<br />

luftfiltersyssteme<br />

Die Richtlinie VDI 3803 Blatt 4,<br />

eine der VDI-Lüftungsregeln, befasst<br />

sich mit der Filteranwendung<br />

für RLT-Anlagen, z. B. im Wohn- und<br />

Bürobereich, im Gesundheitswe-<br />

sen, im Pharma-, Labor- und Lebensmittelbereich<br />

sowie für öffentliche<br />

Bauten, Dienstleistungs- und<br />

Gewerbebetriebe, Schulen, Sportanlagen.<br />

Sie befasst sich mit der<br />

praktischen Anwendung der technischen<br />

Regeln EN 779, EN 1822<br />

sowie VDI 2083 Blatt 3 und gilt für<br />

alle RLT-Anlagen für Aufenthaltsbereiche,<br />

in denen sich bestimmungsgemäß<br />

Personen mehr als 30 Tage<br />

pro Jahr oder regelmäßig länger<br />

als zwei Stunden je Tag aufhalten.<br />

Sie basiert auf der hervorragenden<br />

Schweizerischen „Filterrichtlinie“<br />

SWKI VA101-01:2007-11.<br />

Betrieb und Instandhaltung<br />

RLT-Anlagen müssen bestimmungsgemäß<br />

betrieben und instandgehalten<br />

werden. Dies ist<br />

Gegenstand der aktuell als Entwurf<br />

vorliegenden Richtlinie VDI 3810<br />

Blatt 4. Die Richtlinie entstand im<br />

Fachbereich Facility-management<br />

der VDI-Gesellschaft Bauen und<br />

Gebäudetechnik; folglich wird das<br />

Thema durch die Brille des Betreibers<br />

betrachtet. Es werden Fragen<br />

der Betreiberverantwortung ange-<br />

sprochen und Grundlagen für eigene<br />

Checklisten bereitgestellt.<br />

Technical Good Manufacturing<br />

Practice (tGMP)<br />

Böse Zungen sagen mitunter, GmP<br />

und Technik seien zwei Welten, die<br />

aufeinander treffen. Die Brücke<br />

zwischen diesen beiden Welten zu<br />

schlagen und <strong>dem</strong> Anwender, der<br />

ein GmP-Projekt plant, schon frühzeitig<br />

Hilfestellung zu geben, ist Ziel<br />

des Richtlinienprojekts VDI 6305.<br />

was treibt Fachleute zur<br />

technischen Regelsetzung?<br />

Die Regelsetzungsarbeit ist eine<br />

ehrenamtliche. Sie steht damit in<br />

Konkurrenz zum Broterwerb. Was<br />

motiviert also menschen, ihr Fachwissen<br />

in die technische Regelsetzung<br />

einzubringen, obwohl sie kein<br />

Geld dafür bekommen?<br />

Wer seinen Lebensunterhalt mit<br />

seinen Fachkenntnissen erwirbt,<br />

ist nach gelten<strong>dem</strong> Recht (u. a.<br />

§242 BGB „Leistung nach Treu und<br />

Glauben“) dazu verpflichtet, diese<br />

Fachkenntnisse aktuell zu halten.<br />

» Das Vorpräparations-System für Reinraum Mopps <strong>–</strong><br />

für Fortschritt in der Reinraumreinigung.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand,<br />

bzw. auf <strong>dem</strong> Mopp:<br />

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REGUlARIEN<br />

PurQuip ® Prepare <strong>–</strong><br />

und pressen können Sie vergessen.<br />

Der Spezialist für Reinraum Reinigungssysteme<br />

und Einwegbekleidung.<br />

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Neu


REGUlARIEN<br />

Tab. 1: Aktueller Stand der Richtlinienreihe VDI 2083 (siehe auch www.vdi.de/2083).<br />

= Entwurf = zurückgezogen = überprüft<br />

Name Titel Ausgabedatum Status<br />

VDI 2083 Blatt 1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Partikelreinheitsklassen der Luft 2005-05<br />

VDI 2083 Blatt 3 Reinraumtechnik <strong>–</strong> messtechnik in der Reinraumluft 2005-07<br />

VDI 2083 Blatt 3.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> messtechnik in der Reinraumluft <strong>–</strong> monitoring 2011-05<br />

VDI 2083 Blatt 4.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Planung, Bau und Erst-Inbetriebnahme von Reinräumen 2006-10<br />

VDI 2083 Blatt 4.2 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Energieeffizienz 2011-04<br />

VDI 2083 Blatt 5.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Betrieb von Reinräumen 2007-09<br />

VDI 2083 Blatt 5.2 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Betrieb von Reinräumen <strong>–</strong> Dekontamination von mehrweg-Reinraumbekleidung 2008-10<br />

VDI 2083 Blatt 7 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinheit von Prozessmedien 2006-11<br />

VDI 2083 Blatt 8.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> molekulare Verunreinigung der Reinraumluft (AmC) 2009-07<br />

VDI 2083 Blatt 9.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinheitstauglichkeit und Oberflächenreinheit 2006-12<br />

VDI 2083 Blatt 10 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinstmedien-Versorgungssysteme 1998-02<br />

VDI 2083 Blatt 11 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualitätssicherung 2008-01<br />

VDI 2083 Blatt 12 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Sicherheits- und Umweltschutzaspekte 2000-01<br />

VDI 2083 Blatt 13.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser <strong>–</strong> Grundlagen 2009-01<br />

VDI 2083 Blatt 13.2 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser <strong>–</strong> mikroelektronik und andere techn. Anwendungen 2009-01<br />

VDI 2083 Blatt 13.3 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser <strong>–</strong> Pharmazie und andere Life-Science-Anwendungen 2010-10<br />

VDI 2083 Blatt 15 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Personal am Reinen Arbeitsplatz 2007-04<br />

VDI 2083 Blatt 16.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Barrieresysteme (Isolatoren, mini-Environments, Reinraummodule) <strong>–</strong> Wirksamkeit und Zertifizierung 2010-08<br />

VDI 2083 Blatt 17 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinheitstauglichkeit von Werkstoffen 2011-02<br />

VDI 2083 Blatt 18 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Biokontaminationskontrolle 2012-01<br />

Das bedeutet, sich hinsichtlich der<br />

anerkannten Regeln der Technik,<br />

des Stands der Technik und des<br />

Stands von Wissenschaft und Technik<br />

laufend fortzubilden, um in der<br />

Lage zu sein, eine „Leistung so zu<br />

bewirken, wie Treu und Glauben<br />

mit Rücksicht auf die Verkehrssitte<br />

es erfordern“. Besser als im ständigen<br />

lebhaften Dialog mit anderen<br />

Fachleuten und als dadurch, dass<br />

man selber mit daran arbeitet, die<br />

Nive<strong>aus</strong> zu definieren, geht das<br />

gar nicht. Und hier schließt sich<br />

der Kreis zu <strong>dem</strong> anfangs zitierten<br />

Ausspruch: Wer in der technischen<br />

Regelsetzung aktiv gestaltend mitarbeitet,<br />

der normt und kennt die<br />

Spielregeln. Wer sie nur fallweise<br />

als Nachschlagewerk nutzt, mag<br />

sie auch kennen, aber er wird halt<br />

genormt.<br />

In diesem Sinne sind Sie als Leser<br />

natürlich eingeladen, darüber<br />

nachzudenken, ob Sie nicht auch<br />

aktiv gestaltend tätig werden können<br />

und wollen. Sind bei den oben<br />

34 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

beschriebenen Projekten welche,<br />

bei denen Sie Ihr Fachwissen einbringen<br />

können, kontaktieren Sie<br />

die VDI-Geschäftsstelle. Und fehlt<br />

Ihnen im vorhandenen Regelwerk<br />

eine Richtlinie, warum nicht mit<br />

uns darüber reden und prüfen, ob<br />

wir nicht Fachleute finden, die bereit<br />

sind, diese mit Ihnen zusammen<br />

zu erarbeiten?<br />

KoNTAKT<br />

Dipl.-Phys. Thomas wollstein<br />

VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.,<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 6214 500<br />

wollstein@vdi.de<br />

www.vdi.de/gbg<br />

Temperaturstabile Druckmittler<br />

Hygienische Druckmittler für eine Vielzahl von Anwendungen im erweiterten Temperaturbereich<br />

präsentiert der deutsche messgerätehersteller Labom. Die Druckmittler<br />

sind auf die eigenen Druckmessgeräte abgestimmt, aber auch an messgeräten<br />

anderer Hersteller einsetzbar. mit seinem modular abgestimmten Systembaukasten<br />

ermöglicht Labom Anwendern <strong>aus</strong> den Bereichen Food, Pharma, Chemie und Biotechnologie<br />

individuelle Lösungen ihrer messprobleme. Um eine optimale Reinigbarkeit<br />

zu ermöglichen, werden die Oberflächen der Geräte in hygienischer Ausführung<br />

standardmäßig mit Rauwerten von Ra ≤ 0,8 µm für Drehteile und Ra ≥ 0,4 µm für<br />

Folien geliefert. Druckmessgeräte und Druckmittler für hygienische<br />

Anwendungen müssen den Regeln des Hygienic<br />

Design entsprechen. Oberflächenqualität,<br />

Beständigkeit und Verträglichkeit der Werkstoffe<br />

müssen kontaminationsgefährdete Anordnungen<br />

<strong>aus</strong>schließen und eine einwandfreie Reinigbarkeit<br />

im Rahmen von CIP/SIP-Prozessen<br />

gewährleisten. Alle hygienischen Druckmittler<br />

von Labom sind nach den einschlägigen<br />

Hygienestandards der FDA und der EHEDG<br />

zertifiziert. Um für jeden Anwendungsbereich<br />

eine optimale Temperaturkompensation zu erreichen,<br />

bietet Labom in Abhängigkeit von der Prozessanforderung<br />

drei unterschiedliche membrantypen an.<br />

labom Mess- und Regeltechnik Gmbh<br />

Tel.: +49 4408 804 0<br />

info@labom.com · www.labom.com


Ableitfähiges Bodensystem<br />

Schutz elektronischer Bauteile, Explosions- und Personenschutz:<br />

Der neue Leitlack StoPox WL 118 schützt in Verbindung<br />

mit <strong>aus</strong>gewählten Deckbeschichtungen vor Schäden<br />

durch elektrische Entladungen. Erstmalig wird der Personenschutz<br />

auch mit einem diffusionsoffenen Gesamtsystem<br />

erreicht. Elektrostatische Entladung (ESD) ist ein durch<br />

große Potenzialdifferenz in einem elektrisch isolierenden<br />

material entstehender Funke oder Durchschlag, der einen<br />

kurzen hohen elektrischen Stromimpuls verursacht. Die<br />

Potentialdifferenz entsteht dabei meist durch Reibungselektrizität.<br />

Die elektrostatische Entladung liegt in einem sehr<br />

kurzen Zeitfenster sowie in einem geringen Einschlagsbereich<br />

und verursacht eine hohe elektrische Leistung und<br />

hohe elektrische Leistungsdichte im Bauelement. In der<br />

Industrie-Elektronik können hochsensible Elektronikteile<br />

schon bei minimalen elektrostatischen Entladungen von<br />

unter 10 V beschädigt werden, deshalb ist es erforderlich,<br />

diese hochsensiblen ESD-gefährdeten Bauteile zu schützen.<br />

Um elektrostatische Entladungen zu verhindern, sollten<br />

daher nur ableitfähige materialien und Ausrüstungen in<br />

ESD-sensiblen Bereichen verwendet werden. Ableitfähige<br />

Bodensysteme leiten Ladungen kontrolliert in die Erde ab.<br />

ESD-Beschichtungen besitzen meistens einen sehr niedrigen Widerstand, der für Personen gefährlich wird, sobald diese an offenen Spannungen arbeiten. Dies bedroht in erheblichem<br />

maße die Gesundheit. mit <strong>dem</strong> Leitlack WL 118 wird der Personenschutz nach DIN VDE 0100-410 gewährt. Ein relativ hoch eingestellter Erdableitwiderstand sorgt<br />

für den notwendigen Schutzmechanismus und erfüllt dabei die technischen Anforderungen der gängigen ESD-Normen. Die Leitschicht StoPox WL 118 ist mit vielen StoCretec<br />

Deckbeschichtungen kombinierbar. In Zusammenstellung mit der Deckschicht StoPox WB 110 ist erstmalig der Personenschutz mit einem diffusionsoffenen System möglich.<br />

StoCretec Gmbh<br />

Tel.: +49 6192 401 104<br />

info.stocretec.de@stoeu.com · www.stocretec.de<br />

Achema Reporter<br />

in diesem Jahr werden erstmals<br />

die Achema-Reporter von wiley-<br />

VCH vom Frankfurter Messegelände<br />

berichten.<br />

Studenten verfahrenstechnischer,<br />

chemischer oder biotechnischer<br />

Studiengänge erfragen<br />

im Auftrag von CiTplus und<br />

CHEManager bei den Ausstellern<br />

die interessantesten neuheiten.<br />

ihre <strong>Bericht</strong>e erscheinen <strong>–</strong> von<br />

unseren Fachredakteuren behutsam<br />

überarbeitet <strong>–</strong> tagesaktuell<br />

auf den Zielgruppenportalen<br />

www.chemanager-online.com<br />

und www.git-labor.de.<br />

mehrere Hochschulen begleiten aktiv das Achema-<br />

Reporter-Projekt. Die Studenten kommen unter anderem<br />

von den Hochschulen Albstadt-Sigmaringen (Prof. Ingrid<br />

müller), merseburg (Prof. Ulf Schubert) und münster<br />

(Prof. Horst Altenburg), sowie <strong>aus</strong> Krakau und Kattowitz<br />

und von den GDCh-Jungchemikerforen (JCF) der Universität<br />

münster und der FH Steinfurt. Betreut werden<br />

die Studenten in der Regel von fachkundigen Scouts der<br />

Hochschulen, von Doktoren, Diplomingenieuren/-chemikern<br />

und masterabsolventen.<br />

Neben <strong>dem</strong> Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn, sowie<br />

der möglichkeit, sich einem künftigen Arbeitgeber im<br />

besten Licht zu präsentieren, winken den teilnehmenden<br />

Studenten auch viele wertvolle Sachpreise.<br />

Die Leser von www.chemanager-online.com und<br />

www.git-labor.de bestimmen durch ihre Clicks, welche<br />

Nachrichten Ihnen am interessantesten erscheinen.<br />

REGUlARIEN<br />

Diese werden dann in den messe-Nachlese-<br />

Ausgaben von CITplus und CHEmanager, sowie<br />

weiteren Zeitschriften wie der <strong>GIT</strong> Laborfachzeitschrift,<br />

der LVT Lebensmittel Industrie oder der<br />

ReinRaumTechnik im geeigneten Umfeld veröffentlicht.<br />

Interessierte Studenten können sich auch noch<br />

an den messetagen während der Achema am<br />

Stand von Wiley-VCH anmelden.<br />

Weitere Informationen sind ab Anfang Juni unter<br />

www.chemanager-online.de/Achema-Reporter<br />

verfügbar.<br />

Wiley-VCH auf der<br />

Achema<br />

Halle 5.1/6.1<br />

Stand B 2/B6<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 35


REGUlARIEN<br />

VDi 2083, Blatt 3.1<br />

Monitoring von Reinräumen und reinen Bereichen, aber wie?<br />

Für grundsätzliche Überlegungen und zur Auswahl<br />

der zu überwachenden Parameter ist die<br />

neu veröffentlichte Richtlinie: VDI 2083, Blatt 3.1<br />

„Reinraumtechnik <strong>–</strong> messtechnik in der Reinraumluft<br />

<strong>–</strong> monitoring“ ein hilfreiches Nachschlagewerk.<br />

Reinräume und zugehörige Reinraum-Bereiche<br />

bieten die möglichkeit, Kontamination<br />

durch luftgetragene Partikel bis zu einem gewissen,<br />

angemessenen Grad zu überwachen, und<br />

die Tätigkeiten in kontaminationsempfindlichen<br />

Bereichen sicherstellen. Zu den Produkten und<br />

Prozessen, die von beherrschter luftgetragener<br />

Kontamination profitieren, zählen u. a. jene, die<br />

in der pharmazeutischen und Nahrungsmittelindustrie<br />

sowie in der Raumfahrt-, mikroelektronik-,<br />

und medizintechnik zur Anwendung<br />

kommen. Neben der Partikelreinheit der Luft sind<br />

viele zusätzliche Parameter zur Kontrolle von<br />

Reinräumen und anderen zugehörigen Bereichen<br />

zu berücksichtigen. Ein Teil dieser zu überwachenden<br />

Parameter sind normativ vorgegeben,<br />

aber es können auch vom Betreiber weitere Parameter,<br />

die durch eine Risikobetrachtung als kritisch<br />

erachtet werden, festgelegt werden.<br />

36 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

qualifizierung<br />

Periodisch oder ständig?<br />

Die neu veröffentlichte Richtlinie VDI 2083, Blatt<br />

3.1 beschreibt die dauernde anlagenbezogene<br />

messtechnische Überwachung einzelner Parameter<br />

von reinraumtechnischen Anlagen. Die Überwachung<br />

kann kontinuierlich (z. B. Druck, Temperatur,<br />

Feuchte, Partikel und Luftgeschwindigkeit)<br />

oder sequenziell (z. B. mikrobiologie) erfolgen.<br />

Desweiteren werden in dieser Richtline Verfahren<br />

zur Durchführung von messungen an reinraumtechnischen<br />

Anlagen spezifiziert und die<br />

dafür geeigneten messgeräte beschrieben, um<br />

diese als Standard für die Überwachung festzulegen.<br />

Desweiteren unterscheidet die neue Richtline<br />

klar zwischen den periodischen messungen<br />

zur Qualifizierung, bzw. Re-Qualifizierung und<br />

den überwiegend permanent durchzuführenden<br />

messungen für das „monitoring“.<br />

Die periodischen messungen (jährlich oder<br />

halbjährlich durchgeführt) in Reinräumen zur<br />

Qualifizierung sind in der Reihe DIN EN ISO<br />

14644 beschrieben, sowie in den entsprechenden<br />

Blättern der VDI 2083 anwendungsbezogen<br />

erläutert und ergänzt. Diese periodischen mes-<br />

Die VDi-Richtlinie 2083 Reinraumtechnik,<br />

Blatt 3.1 „Reinraumtechnik<br />

<strong>–</strong> Messtechnik in der Reinraumluft <strong>–</strong><br />

Monitoring“ ist neu erstellt worden.<br />

Herr Dr.-ing. Jürgen Blattner stellt<br />

die Richtlinie kurz vor.<br />

sungen dienen zum Nachweis der fortlaufenden<br />

Übereinstimmung der Forderungen an den<br />

Betrieb der Reinraum-Anlage oder des Reinen<br />

Bereiches. Ebenso sind die mindestanforderungen<br />

für die Prüfung und Überwachung festgelegt.<br />

Diese mindestanforderungen müssen in<br />

einem Prüfplan vom Betreiber festgeschrieben<br />

werden. In je<strong>dem</strong> Prüfplan sollten auch die<br />

besonderen Betriebsanforderungen, die Risikobewertung<br />

der Anlage und ihre Verwendung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Neben den periodischen messungen zur<br />

Klassifizierung oder Qualifizierung von Räumen<br />

auf der einen Seite ist auch die messtechnische<br />

Überwachung bestimmter Parameter, entweder<br />

regelmäßig oder ständig gefordert. Nur für letztere,<br />

das klassische „monitoring“, gilt die neue<br />

Richtlinie VDI2083, Blatt 3.1.<br />

Die Vorgaben zu den permanenten Überwachungsmessungen<br />

(monitoring) haben zum Ziel,<br />

den Anwender bei der Auswahl von methoden<br />

zu unterstützen, die es ermöglichen, anlagen-<br />

und prozessbedingte Abweichungen von den<br />

Anforderungen im Betrieb (z. B. Druckkaskade,<br />

Partikelkonzentrationen) zu ermitteln.


Die Richtlinie<br />

Die neue Richtlinie ist wie folgt aufgebaut:<br />

◾ Anwendungsbereich<br />

Abgrenzung zwischen monitoring<br />

und Klassifizierungsmessungen<br />

◾ Normative Verweise<br />

◾ Begriffe<br />

Aktionsgrenze, Alarmgrenze<br />

◾ messgrößen<br />

messunsicherheit, Kalibrierung,<br />

Anforder ungen an messgeräte,<br />

◾ Raumbezogene messgrößen<br />

Druck, Temperatur, rel. Feuchte,<br />

Luft geschwindigkeit, Partikel,<br />

Luftkeime<br />

◾ Partikelmonitoring<br />

Probenahme, messstellen,<br />

Probenluft transport<br />

◾ mikrobiologisches monitoring<br />

Probenahme, Probenahmeplan,<br />

mess verfahren<br />

◾ Schnittstellen<br />

◾ Software<br />

◾ Alarmierung<br />

◾ Dokumentation<br />

Datenarchivierung, Alarmprotokoll,<br />

Audit Trail, Datensicherung<br />

◾ Checkliste für die Auslegung<br />

eines monitoring-Systems<br />

Ganzheitliches Konzept<br />

Das Konzept cleanroomconcept.com ist ein Zusammenschluss von Partnern, die ihr „Handwerk“ seit Jahren perfekt verstehen. So konnten <strong>aus</strong> Praxiserfahrung innovative Ideen<br />

entstehen und erfolgreich zum Nutzen der Betreiber umgesetzt werden. Von Anfang an bestimmt ein ganzheitliches Konzept jeden Schritt, von der Idee über das umgesetzte<br />

Projekt, bis hin zur dauerhaften Aufrechterhaltung. Erlebnisschulungen runden das Ganze noch ab. Das Produkt und/oder der Prozess definiert die Anforderungen. Die Partner<br />

nehmen jedes noch so kleine Detail gemeinsam unter die Lupe und beurteilen die Relevanz. Nichts wird zum Selbstzweck! Nur wer beispielsweise das Bekleidungskonzept<br />

und das sich dar<strong>aus</strong> ergebende Prozedere kennt, ist auch in der Lage eine Personalschleuse nebst Einrichtung erfolgreich zu planen und umzusetzen. Diese Vorgehensweise<br />

spart dauerhaft enorme Kosten und es erspart <strong>dem</strong> Betreiber jeglichen Ärger und Folgekosten bei der Implementierung. Kompetente Kundenberatung und Betreuung die auf<br />

Praxiserfahrung basiert, ist unverzichtbar. Ein wesentlicher Punkt ist auch die Berücksichtigung<br />

der Normen und Regelwerke. Konsequent wird untersucht in welcher<br />

Form Interpretationen möglich sind, um Aufwand und Kosten im Griff zu behalten.<br />

Ein weiteres merkmal ist das Reinheitskonzept. Es berücksichtigt einfach alles, was<br />

mit Reinheit zu tun hat. An richtiger Stelle gesetzte Barrieremaßnahmen verhindern<br />

die Verschleppung von Schmutz und Kontaminationen in die nächst reineren Zonen.<br />

Die präventive Betrachtungsweise liefert das gewünschte Ergebnis. Wer bereits Reinraumbetreiber<br />

ist, profitiert von innovativen maßnahmen, die zur Prozessoptimie-<br />

rung und Produktqualitätssteigerung beitragen.<br />

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Fazit<br />

Die neue Richtlinie VDI 2083, Blatt<br />

3.1 ist ein gutes Hilfsmittel um<br />

eine permanente Überwachung<br />

von Reinräumen und Reinen Bereichen<br />

zu planen und umzusetzen.<br />

Die Richtlinie listet die meisten<br />

Parameter auf, die betrachten werden<br />

müssen um einen kontrollierten<br />

Produktionsprozess zu überwachen<br />

und zu dokumentieren.<br />

Natürlich sind nicht alle möglichen<br />

Parameter aufgeführt, sondern der<br />

Betreiber eines Reinraumes ist angehalten<br />

nach einer Risikobetrachtung,<br />

alle Parameter für seinen<br />

Produktionsprozess festzulegen.<br />

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vom 18.06. - 22.06.2012<br />

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3 Jährlich mehr als 1.000 realisierte<br />

kundenspezifische Lösungen<br />

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3 International 15 Standorte<br />

Partner der Umwelt<br />

Desweiteren sind speziell für das<br />

Partikelmonitoring Grundlagen zusammengefasst<br />

die in diversen Regularien<br />

bereits gefordert waren.<br />

Vor allem aber sind die Checklisten<br />

im Anhang ein gutes Hilfsmittel um<br />

ein monitoring vernünftig aufzubauen<br />

und zu betreiben.<br />

KoNTAKT<br />

REGUlARIEN<br />

Dr.-Ing. Jürgen Blattner<br />

BSR Ingenieur-Büro,<br />

Oberh<strong>aus</strong>en-Rheinh<strong>aus</strong>en<br />

Tel.: +49 7254 95959 0<br />

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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 37


hYGIENE<br />

Multitalent Kupfer<br />

Ein wichtiger B<strong>aus</strong>tein in der Krankenh<strong>aus</strong>hygiene<br />

Der Druck auf Krankenhäuser steigt: Ab April<br />

sollen auf Landesebene neue Verordnungen<br />

zur Infektionshygiene in Kraft treten. Alarmiert<br />

von aktuellen mRSA-Todesfällen fordert die Öffentlichkeit<br />

mehr Sicherheit. Ärzte und Kliniken<br />

werden zunehmend zur Verantwortung gezogen.<br />

Doch bringen neue Gesetze und Verhaltensregeln<br />

die gewünschte Infektionsprophylaxe in<br />

Krankenhäusern?<br />

Beispielsweise sieht die Verordnung eine<br />

Hygienefachkraft an Kliniken mit mehr als 400<br />

Betten vor. Doch nur 19 % der insgesamt 2.064<br />

Krankenhäuser in Deutschland betrifft diese<br />

Größenangabe überhaupt (Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt). Experten fordern jetzt einen multidimensionalen<br />

Ansatz. „Klassische Hygienestrategien<br />

wie verstärktes Händewaschen reichen<br />

zukünftig nicht mehr alleine <strong>aus</strong>, sondern<br />

müssen durch weitere Strategien ergänzt werden.<br />

Auch die potenziellen Übertragungswege<br />

für nosokomiale Infektionen im Patienten-nahen<br />

Umfeld müssen unter Kontrolle gehalten werden.<br />

Kupfer kann hierbei eine wichtige ergänzende<br />

Funktion haben“, erklärt Prof. Dr. martin<br />

Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche<br />

Gesundheit der Universität Bonn und<br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenh<strong>aus</strong>hygiene.<br />

Jetzt setzen immer mehr deut-<br />

38 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

sche Kliniken auf Türklinken oder Lichtschalter<br />

<strong>aus</strong> Kupfer <strong>–</strong> wie beispielsweise in Berlin, Hagen<br />

oder Hamburg.<br />

Das Problem ist bekannt: In Deutschland erkranken<br />

jedes Jahr bis zu 600.000 Patienten an<br />

Infektionen, die in Zusammenhang mit einem<br />

medizinischen Eingriff stehen. Trotz der bisher<br />

ergriffenen maßnahmen sterben jährlich zwischen<br />

7.500 und 15.000 menschen daran. So<br />

die aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums.<br />

Besonders Patienten mit einem<br />

geschwächten Immunsystem wie Neugeborene,<br />

Intensivpatienten, chronisch Kranke oder alte<br />

menschen sind gefährdet. „Unsere Waffen gegen<br />

nosokomiale Infektionen werden aufgrund<br />

der zunehmenden Antibiotika-Resistenzen immer<br />

stumpfer“, warnt Prof. Exner. „Nosokomiale<br />

Infektionen sind daher in ganz Europa eine der<br />

größten medizinischen Her<strong>aus</strong>forderungen der<br />

Zukunft.“<br />

Türklinken und lichtschalter<br />

sind hotspots<br />

Kliniken zählen zu den Brennpunkten für nosokomiale<br />

Infektionen, weil hier auf engem<br />

Raum viele anfällige Personen zusammenkommen.<br />

Bakterien können so leicht von Zimmer<br />

Kliniken erweitern ihre Strategien<br />

im Kampf gegen Antibiotikaresistente<br />

Bakterien (MRSA).<br />

Viele Ex perten fordern einen<br />

multidimens ionalen Ansatz.<br />

zu Zimmer wandern. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

haben ergeben, dass es Hotspots<br />

für gefährliche Bakterien gibt: In der Regel<br />

sind Lichtschalter, Türklinken oder auch die<br />

Kugelschreiber des Personals sowie weitere<br />

stark frequentierte Oberflächen hoch verkeimt.<br />

Standardmäßig bestehen diese <strong>aus</strong> Edelstahl,<br />

Plastik oder Aluminium. Doch diese Risikoquellen<br />

lassen sich ganz einfach reduzieren: „Auf<br />

Kupferoberflächen verschwinden innerhalb von<br />

zwei Stunden 99,9 Prozent aller Bakterien. Auf<br />

anderen Oberflächen wurden dagegen Überlebensraten<br />

derselben mikroben von bis zu drei<br />

Tagen gemessen“, erklärt Dr. Anton Klassert,<br />

Geschäftsführer des Deutschen Kupferinstituts.<br />

„Durch die Abgabe von Kupferionen werden die<br />

mikrozellen geschädigt und eliminiert.“<br />

Kupfer-Türklinken in Berlin<br />

Diese aktuellen wissenschaftlichen Ergebnisse<br />

haben auch Dr. Thomas Krössin überzeugt. Als<br />

Geschäftsführer des neuen Evangelischen Geriatriezentrums<br />

Berlin (EGZB) entschied er sich<br />

daher dafür, auf einer neu eröffneten Station<br />

des EGZB, der mit rund 200 Betten größten Einrichtung<br />

für Altersmedizin in Deutschland, <strong>aus</strong>schließlich<br />

Kupfer-Türklinken einzusetzen. „Na-


türlich werden die mitarbeiter, Bewohner und<br />

auch Angehörigen über das neue rötliche material<br />

informiert“, so Dr. Krössin. Dabei wird nicht<br />

nur die Wirkungsweise erläutert, sondern auch<br />

noch mal das Bewusstsein dafür geschärft, dass<br />

in den Stationen eine besondere Hygienesituation<br />

herrscht, die ebenso besondere hygienische<br />

Verhaltensregeln erfordert. „Kupfer kann sich zu<br />

einem wichtigen B<strong>aus</strong>tein der Krankenh<strong>aus</strong>hygiene<br />

entwickeln und bei Bestätigung der aktuellen<br />

Studien die bisherigen metalllegierungen<br />

von Kontaktflächen ergänzen oder gar ersetzen“,<br />

erklärt Dr. Krössin. „Dabei ist kontrovers<br />

zu diskutieren, ob der Einsatz auf freiwilliger<br />

Basis oder durch gesetzliche Auflage erfolgen<br />

sollte.“ Der erfahrene Krankenh<strong>aus</strong>manager<br />

wechselte im April an das Evangelische Krankenh<strong>aus</strong><br />

Bielefeld und will auch hier den Einsatz<br />

von Kupferlegierungen prüfen. „Eben weil der<br />

Kampf gegen multiresistente Stämme niemals<br />

zu gewinnen ist, müssen die Strategien ständig<br />

neu überdacht werden. Kupferlegierungen sind<br />

da eine interessante Innovation und ergänzen<br />

die Standard-Hygienestrategien.“<br />

Experten sind sich einig: Eine effektive Hygienestrategie<br />

setzt sich <strong>aus</strong> verschiedenen<br />

B<strong>aus</strong>teinen zusammen <strong>–</strong> <strong>aus</strong> einem verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit Antibiotika, Verhaltensregeln,<br />

einer maßvollen Arbeitsbelastung,<br />

neuen materialien sowie strukturellen und gesetzlichen<br />

Veränderungen. „mit <strong>dem</strong> neuen Infektionsgesetz<br />

müssen alle Krankenhäuser Hygienefachkräfte<br />

einsetzen“, verdeutlicht Dr. Krössin.<br />

„Zukünftig müssen Fachleute für Hygiene enger<br />

als bisher mit <strong>dem</strong> management zusammenarbeiten<br />

<strong>–</strong> insbesondere weil es um die Gesundheit<br />

der Patienten geht.“ Zu<strong>dem</strong> fehle es häufig<br />

an <strong>dem</strong> wissenschaftlichen Background oder Interesse,<br />

um neue Studien erfassen und umsetzen<br />

zu können.<br />

Erfolgreicher Feldversuch in hamburg<br />

Auch an der Asklepios Klinik in Hamburg-<br />

Wandsbek wurde die antimikrobielle Wirkung<br />

von Kupfer in einem Feldversuch bestätigt. Über<br />

mehrere monate hinweg wurde eine Krankenh<strong>aus</strong>station,<br />

die mit speziellen Kupferlegierun-<br />

gen <strong>aus</strong>gestattet war, mit einer herkömmlichen<br />

Station verglichen. Das Ergebnis: Auch unter Alltagsbedingungen<br />

wurde die Zahl der Antiobiotika-resistenten<br />

Bakterien (mRSA) um ein Drittel<br />

reduziert, die Infektionsraten sanken.<br />

„Alle diese Studien sind ein Anfang. Die Ergebnisse<br />

geben wichtige Hinweise und müssen<br />

in weiteren Studien und Publikationen belegt<br />

werden“, so Prof. Exner. Auch Wissenschaftler<br />

in England, Japan, Südafrika, Chile und den USA<br />

erproben aktuell Kupferlegierungen. Eine US-<br />

Studie auf Intensivstationen hat 2011 erstmalig<br />

wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kupfer das<br />

Infektionsrisiko um mehr als 40 % senken kann.<br />

KoNTAKT<br />

Birgit Schmitz<br />

Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e. V.,<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 4796 328<br />

birgit.schmitz@copperalliance.de<br />

www.copperalliance.de<br />

www.kupferinstitut.de<br />

Kautschuk-Bodenbeläge für Reinräume<br />

Globale Konkurrenz und steigende Qualitätsanforderungen<br />

erfordern eine stetige Verbesserung der Reinheitsbedingungen<br />

von Produktionsanlagen, -prozessen und<br />

-umgebungen. Um diese Anforderungen zu erfüllen,<br />

werden modernste Reinraumtechnik und für Reinräume<br />

zertifizierte Werkstoffe eingesetzt. Je nach Branche, Reinraumklasse<br />

und der dort hergestellten Produkte werden<br />

auch an Bodenbeläge höchste Anforderungen bezüglich<br />

Partikelemissionsverhalten, Ausgasungsverhalten, chemischer<br />

und biologischer Beständigkeit, Reinigbarkeit und<br />

ESD-Schutz gestellt. Ausgewählte nora Bodenbeläge <strong>aus</strong><br />

Kautschuk sind auf ihre Reinraum- und Reinheitstauglichkeit<br />

getestet und als geeignet bis ISO Klasse 2 / GmP-<br />

Klasse A eingestuft beziehungsweise bis ISO-AmC Klasse-6.3<br />

zertifiziert worden. Zu<strong>dem</strong> sind die Bodenbeläge<br />

der Firma nora systems sehr gut beständig gegenüber<br />

biologischen Kontaminationen, Chemikalien und Desinfektionsmitteln.<br />

Für die geringe Aufladungsneigung von<br />

weniger als 10 V, die Leit- und Ableitfähigkeit gegen EPA<br />

Erde und im System Fußboden / leitfähiges Schuhwerk gibt der Hersteller eine 10-jährige Garantie. In Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort können Planer und<br />

Nutzer <strong>aus</strong> einer Reihe von Bodenbelägen in verschiedenen Designs, Abmessungen und technischen Eigenschaften <strong>aus</strong>wählen: norament 928 grano ed <strong>–</strong> der Spezialist für besondere<br />

Belastungen, noraplan sentica ed und noraplan signa ed <strong>–</strong> die Reinraum-Allrounder in Bahnen und Fliesen sowie noraplan astro ec <strong>–</strong> die Lösung für hohe Leitfähigkeit.<br />

Nora Systems Gmbh<br />

Tel.: +49 6201 805666<br />

reinraum@nora.com · www.nora.de<br />

hYGIENE<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 39


© unpict | Fotolia.com<br />

QUAlITäTSSIChERUNG<br />

Mit System und detektivischem Gespür<br />

Abweichungsmanagement steigert Prozesssicherheit<br />

Ralph lin<strong>dem</strong>ann,<br />

Chemgineering Technology Gmbh<br />

Im GmP-Umfeld lassen sich Abweichungen<br />

wie folgt definieren: Abweichungen sind ungeplante<br />

und/oder unvorhergesehene Ereignisse,<br />

welche nicht <strong>dem</strong> validierten Standardprozess<br />

oder einer genehmigten Arbeitsanweisung entsprechen.<br />

Hierbei ist darauf zu achten, dass<br />

Vorgaben <strong>aus</strong> herstellerspezifischen SOPs (Standard<br />

Operating Procedures) Vorrang haben vor<br />

geltenden Normen und Richtlinien, solange die<br />

Normen durch diese erfüllt werden. Bekannte<br />

Beispiele für Abweichungen in der GmP-Produktion<br />

sind Partikel im Gutprodukt (Spritze, Vial,<br />

Ampulle), das Überschreiten von Grenzwerten<br />

bei mikrobiologischem monitoring und das Abweichen<br />

von SOPs.<br />

40 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

Der typische Ablauf eines Abweichungsereignisses<br />

vom Auftreten bis zum Abschluss der<br />

Untersuchung lässt sich in den nachfolgenden<br />

Schritten zusammenfassen.<br />

◾ Abweichung: Verursacht durch ein unerwartetes<br />

oder ungeplantes Ereignis.<br />

◾ Entdecken: Stößt ein mitarbeiter auf eine<br />

Abweichung, ist er in der Pflicht, die nächsten<br />

Schritte einzuleiten. Je nach Position<br />

bzw. Verantwortlichkeit heißt dies mindestens,<br />

dass er seinen nächsten Vorgesetzten<br />

informieren muss. Spätestens dieser hat<br />

wiederum die Pflicht, das Ereignis zu dokumentieren<br />

und die Qualitätssicherung zu<br />

informieren.<br />

◾ Erfassen und Bewerten: Die entdeckte<br />

Abweichung ist nach einem in einer Arbeitsanweisung<br />

festgelegten Verfahren zu<br />

dokumentieren. mit der Dokumentation der<br />

Abweichung sollte auch eine Erstbewertung<br />

ihrer Kritikalität, also ihrem nach aktuellem<br />

Kenntnisstand vorliegenden Einfluss auf die<br />

Faktoren Qualität, Reinheit, Sicherheit oder<br />

Identität des Produktes, erfolgen. Je nach<br />

Kritikalitätsstufe können unterschiedliche<br />

maßnahmen notwendig sein bzw. kann<br />

der Umfang der durchzuführenden Untersuchung<br />

variieren. Sollte die im Weiteren<br />

Für jeden Hersteller pharmazeutischer<br />

Produkte hat der Personen-<br />

und Patientenschutz oberste<br />

Priorität. neben der Qualifizierung<br />

und Validierung von Anlagen und<br />

Prozessen wird dies durch Arbeitsanweisungen<br />

sowie festgelegte<br />

Prozesse bei Abweichungen erreicht.<br />

Seit einigen Jahren richten Behörden<br />

ihr Augenmerk verstärkt auf Abweichungen<br />

und korrigierende bzw.<br />

vorbeugende Maßnahmen. Damit<br />

sind alle Hersteller gefordert, ein<br />

entsprechendes System zu etablieren,<br />

um Abweichungen zu erfassen<br />

und zu bearbeiten.<br />

durchgeführte Abweichungsuntersuchung<br />

Fakten ergeben, welche zur Erhöhung oder<br />

Senkung der Kritikalität führen, ist eine<br />

Neubewertung dieser im Laufe des Abweichungsmanagementprozesses<br />

nötig.<br />

◾ Untersuchen: Das Vorgehen zur Erfassung<br />

und anschließenden Untersuchung einer Abweichung<br />

sollte einem in einer SOP festgelegten<br />

Verfahren folgen. Somit lässt sich eine<br />

einheitliche Qualität bei der Bearbeitung von<br />

Abweichungen gewährleisten. Die Untersuchung<br />

einer Abweichung sollte folgende<br />

Punkte enthalten:<br />

◾ Aus der Beschreibung einer erkannten<br />

Abweichung sollen die Umstände, unter welchen<br />

sie aufgetreten ist, klar hervorgehen.<br />

Keinesfalls ist schon in der Beschreibung der<br />

Abweichung eine Annahme über das dar<strong>aus</strong><br />

resultierende Risiko für das Produkt zu treffen,<br />

da die Gründe für die Abweichung noch<br />

nicht <strong>aus</strong>reichend ermittelt sind. Vielmehr<br />

sollte die Beschreibung Ansatzpunkte für die<br />

nachfolgende Ursachenanalyse liefern.<br />

◾ Alle unmittelbar nach Erkennen einer Abweichung<br />

getroffenen Sofortmaßnahmen<br />

sollten genannt werden. Als Sofortmaßnahme<br />

gelten nur solche maßnahmen, die<br />

kurzfristig nach Entdecken der Abweichung


Abb. 1: Regulatorische Anforderungen.<br />

Abb. 2: Schematischer Ablauf einer Abweichung.<br />

Abb. 3: Vorgehen für einen Abweichungsbericht.<br />

getroffen und umgesetzt<br />

wurden. Dazu gehört es, den<br />

Vorgesetzten (z. B. Schichtleiter<br />

oder Herstellungsleitung) und<br />

die Qualitätssicherung zu informieren.<br />

Diese können dann<br />

über das weitere Vorgehen,<br />

z. B. einen Produktionsabbruch<br />

oder das Fortführen einer<br />

Charge, entscheiden. Ebenso<br />

sollte jede Charge, die potenziell<br />

von einer Abweichung<br />

betroffen ist, zunächst unter<br />

Quarantäne stehen. Somit kann<br />

der Hersteller verhindern, dass<br />

eventuell betroffene Produkte<br />

vor Abschluss der vollständigen<br />

Abweichungsuntersuchung zur<br />

Auslieferung kommen.<br />

◾ Zur Untersuchung einer<br />

Abweichung sollte stets ein<br />

Untersuchungsteam (Deviation<br />

Investigation Team) gebildet<br />

werden. Da eine Abweichung<br />

bzw. die möglichen Ursachen<br />

in den seltensten Fällen unmittelbar<br />

auf einen Themenbereich<br />

beschränkt sind, ist ein <strong>aus</strong><br />

unterschiedlichen (möglicherweise<br />

betroffenen) Fachbereichen<br />

zusammengesetztes Team<br />

empfehlenswert. Z. B. sind an<br />

der Untersuchung einer Abweichung<br />

an einer Abfülllinie idealerweise<br />

sowohl mindestens ein<br />

mitarbeiter <strong>aus</strong> der Abteilung<br />

Technik sowie ein mitarbeiter<br />

<strong>aus</strong> der Abteilung Produktion/<br />

Herstellung beteiligt. Immer<br />

involviert in die Abweichungsuntersuchung<br />

ist die Qualitätssicherung.<br />

Denn sie entscheidet<br />

letztlich über die Kritikalität<br />

einer Abweichung und in der<br />

Regel gemeinsam mit der Herstellungsleitung<br />

über ggf. notwendige<br />

weitere maßnahmen,<br />

die <strong>dem</strong> aktuellen Kenntnisstand<br />

der Abweichungsuntersuchung<br />

entsprechen.<br />

◾ Wesentlicher Bestandteil einer<br />

Abweichungsuntersuchung<br />

ist die Ursachenanalyse (Root<br />

C<strong>aus</strong>e Analyse). Dabei wird<br />

durch Verwendung bestimmter<br />

Hilfsmittel und Vorgehensweisen<br />

die Ursache für das<br />

Auftreten einer Abweichung<br />

möglichst gezielt nachgewiesen.<br />

Ist ein eindeutiger Nachweis<br />

nicht möglich, so kann der<br />

Ausschluss möglicher Ursachen<br />

dabei helfen, eine spätere<br />

Risikoabschätzung zu treffen.<br />

Einige Beispiele für typische<br />

Hilfsmittel zur Ursachenermittlung<br />

sind: Fishbone- oder<br />

Prozessflussdiagramme sowie<br />

Entscheidungsbäume. Die<br />

Verwendung solcher Hilfsmittel<br />

sollte in der Ursachenanalyse<br />

immer dokumentiert sein. So<br />

ist auch später noch nachvollziehbar,<br />

wie das Untersuchungsteam<br />

zum abschließenden<br />

Ergebnis gekommen ist.<br />

◾ Im Idealfall führt die Ursachenanalyse<br />

zu einem definitiven<br />

„Root C<strong>aus</strong>e.“ Sollte dieser<br />

nicht nachweisbar sein, so<br />

lassen sich über ein Ausschlussverfahren<br />

auch ein oder<br />

mehrere potenziell mögliche<br />

Ursachen betrachten. Es kann<br />

auch passieren, dass man keine<br />

Ursache nachweisen kann. In<br />

diesem Fall wird es schwierig,<br />

konkrete maßnahmen zu definieren,<br />

die ein erneutes Auftreten<br />

derselben Abweichung<br />

verhindern sollen.<br />

◾ Beurteilen: Der nächste<br />

Schritt in der Abweichungsuntersuchung<br />

ist die Beurteilung<br />

des Produkteinflusses. Sind die<br />

Ursachen für das Auftreten der<br />

Abweichung hinreichend bekannt,<br />

besteht die möglichkeit<br />

den Einfluss auf die während<br />

und gegebenenfalls auch vor<br />

Auftreten des Ereignisses produzierten<br />

Chargen zu bewerten.<br />

Auf Basis dieser Bewertung<br />

wird dann über die weitere Verwendung<br />

der entsprechenden<br />

Chargen entschieden.<br />

◾ Maßnahmendefini-<br />

tion: Bei der Festlegung von<br />

maßnahmen zur Reaktion auf<br />

bzw. Behebung der Abweichung<br />

ist zu unterscheiden<br />

zwischen: Sofortmaßnahmen<br />

unmittelbar nach Auftreten<br />

der Abweichung, wie z. B. ein<br />

Chargenabbruch. mittelfristigen<br />

maßnahmen während der<br />

laufenden Abweichungsunter-<br />

QUAlITäTSSIChERUNG<br />

suchung, wie z. B. die erneute<br />

Inspektion einer gesamten<br />

Charge. Langfristigen maßnahmen<br />

CAPA (Corrective Action<br />

/ Preventive Action), die ein<br />

erneutes Auftreten derselben<br />

Abweichung verhindern sollen<br />

wie etwa der Umbau einer<br />

maschine. Alle getroffenen oder<br />

geplanten maßnahmen und <strong>–</strong><br />

soweit schon vorliegend, deren<br />

Ergebnisse <strong>–</strong> sollten Hersteller<br />

im Zuge der Abweichungsuntersuchung<br />

dokumentieren.<br />

◾ Die gesamte Abweichungsuntersuchung<br />

sollte in einem<br />

Abweichungsbericht festgehalten<br />

werden. Dabei ist auf eine<br />

chronologische Reihenfolge zu<br />

achten. So wird am Anfang des<br />

Abweichungsberichts die eigentliche<br />

Abweichung beschrieben,<br />

anschließend das geplante<br />

Vorgehen erfasst und dann die<br />

Untersuchung entsprechend<br />

dokumentiert. Z. B. sollte der<br />

Produkteinfluss erst nach der<br />

vollständigen Ursachenanalyse<br />

dokumentiert sein, da sich<br />

dieser erst zu diesem Zeitpunkt<br />

eindeutig bewerten lässt.<br />

langfristig denken<br />

Bei den nachhaltigen maßnahmen<br />

(CAPA) zur Behebung der Ursache<br />

einer aufgetretenen Abweichung<br />

bzw. eines aufgetretenen Fehlers<br />

ist klar zwischen korrigierenden<br />

und vorbeugenden maßnahmen<br />

zu unterscheiden. Durch korrigierende<br />

maßnahmen lassen sich die<br />

Ursachen und Folgen einer aufgetreten<br />

Abweichung kurzfristig<br />

beheben. Im Idealfall sollten sie<br />

vor Abschluss der Abweichungsbearbeitung<br />

umgesetzt sein. Können<br />

also mit den mittelfristigen maßnahmen<br />

der Abweichungsuntersuchung<br />

gleichgestellt werden. Vorbeugende<br />

maßnahmen haben das<br />

Ziel, ein erneutes Auftreten derselben<br />

Abweichung oder desselben<br />

Fehlers zu vermeiden. Diese maßnahmen<br />

können durch<strong>aus</strong> über einen<br />

Zeitraum von mehreren monaten<br />

angesetzt sein, z. B. wenn der<br />

Umbau einer maschine ansteht.<br />

Oft werden CAPA analog den<br />

Abweichungen in einem ähnlichen<br />

oder sogar identischen System<br />

erfasst und nachverfolgt. Zur sinnvollen<br />

Definition muss die Ursache<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 41


QUAlITäTSSIChERUNG<br />

der Abweichung bekannt sein. Je<br />

genauer eine Ursache ermittelt ist,<br />

desto präziser lassen sich CAPA<br />

definieren. Besonders wichtig ist<br />

es, zielgerichtet maßnahmen zu<br />

definieren, um die Fehlerursachen<br />

abzustellen. Gegebenenfalls ist ein<br />

Effektivitätscheck angebracht. Dies<br />

bedeutet, dass nach einem geeigneten,<br />

zu definierenden Zeitraum<br />

nach Abschluss einer CAPA geprüft<br />

wird, ob diese maßnahme gegriffen<br />

hat. Ist dies nicht der Fall, muss<br />

man sie ggf. anpassen oder sogar<br />

komplett neu definieren. Sowohl<br />

CAPA als auch eine Notwendigkeit<br />

eines Effektivitätschecks sollten<br />

bereits im Abweichungsbericht<br />

festgehalten werden.<br />

Konsequenz zahlt sich <strong>aus</strong><br />

Die Bearbeitung und Behebung<br />

von Abweichungen bindet Zeit<br />

und Ressourcen. Je nach Kritikalität<br />

und der dar<strong>aus</strong> resultierenden<br />

Tiefe kann eine Abweichungsuntersuchung<br />

leicht mehrere Wochen<br />

dauern. Ein stabiler Prozess<br />

generiert weniger Abweichungen.<br />

Je besser ein Prozess <strong>–</strong> technisch<br />

oder organisatorisch <strong>–</strong> bekannt ist<br />

und gesteuert wird, desto geringer<br />

ist das Risiko von Abweichungen.<br />

Aus technischer Sicht bedeutet<br />

ein konsequentes Abweichungsmanagement<br />

eine kontinuierliche<br />

Prozessoptimierung. Denn jede<br />

erkannte Abweichung und die<br />

dar<strong>aus</strong> resultierenden und umgesetzten<br />

maßnahmen erhöhen die<br />

Prozesssicherheit.<br />

KoNTAKT<br />

Ralph lin<strong>dem</strong>ann<br />

Chemgineering Technology GmbH,<br />

Heidelberg<br />

Tel.: +49 62 21 58 99 771<br />

ralph.lin<strong>dem</strong>ann@chemgineering.com<br />

www.chemgineering.com<br />

42 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

Universitätslehrgang Reinraumtechnik der TU Graz<br />

© Ortner Reinraumtechnik<br />

Wurde der Universitätslehrgang<br />

der Technischen Universität Graz<br />

ursprünglich als 5-semestriges ma -<br />

sterprogramm konzipiert, gibt es<br />

ab November 2012 nun auch die<br />

möglichkeit, eine 4-semestrige Ausbildung<br />

zum/zur „Aka<strong>dem</strong>ischen Experten/Expertin<br />

in Reinraumtechnik“<br />

zu absolvieren. Diese Ausbildung<br />

eignet sich vor allem für Personen<br />

mit matura-Abschluss und zusätzlicher<br />

Berufserfahrung im Bereich der<br />

Reinraumtechnik (min. fünf Jahre).<br />

Angesprochen werden dabei Personen<br />

<strong>aus</strong> den Bereichen mikroelektronik,<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

sowie Anlagenplanung und -bau.<br />

Produkte, die unter Reinraumbedingungen<br />

hergestellt werden,<br />

unterliegen einer besonderen Erwartungshaltung<br />

in Bezug auf ihre<br />

außergewöhnlich verlässliche Qualität.<br />

Sowohl in der Planungs- und<br />

Errichtungsphase als auch in der<br />

Betriebsphase ist die hohe Kompetenz<br />

der handelnden Personen von<br />

Start des lehrgangs: 8. November 2012<br />

Ende der Bewerbungsfrist: 29. Juni 2012<br />

lehrgangsoptionen:<br />

4 Semester: Aka<strong>dem</strong>ische/r Experte/Expertin<br />

5 Semester: Master of Engineering<br />

Teilnahmegebühren: 13.900,- €* für 4 Semester<br />

18.900,- €* für 5 Semester<br />

(*es fällt keine USt. an, exklusive Reise-, Aufenthalts-<br />

und Verpflegungskosten)<br />

Die TU Graz bemüht sich für diese Ausbildung<br />

um Fördermittel!<br />

Detaillierte Zulassungsvor<strong>aus</strong>setzungen unter:<br />

www.LifeLongLearning.tugraz.at<br />

weitere Informationen und Anmeldung:<br />

TU Graz Life Long Learning, Frau Mag. Lucia Huemer,<br />

Tel.: +43 (0)316 873 4934, lucia.huemer@tugraz.at,<br />

www.LifeLongLearning.tugraz.at<br />

großer Wichtigkeit. Daher ist es unerlässlich,<br />

im gesamten Bereich der<br />

Leistungskette auf Experten und<br />

Expertinnen vertrauen zu können,<br />

die diese vernetzten Querschnittstechnologien<br />

beherrschen.<br />

Der Anspruch dieser Ausbildung<br />

liegt deshalb nicht im absoluten<br />

Fachwissen in allen Gewerken,<br />

sondern in der guten Grundkenntnis<br />

der Querschnittstechnologien.<br />

Die Inhalte erstrecken sich somit<br />

von der mikrobiologie und Hygiene<br />

über Strömungslehre, materialwissenschaften,<br />

mess-, Regel- und<br />

Elektrotechnik, Partikel- und Filtertechnik<br />

bis hin zum Projekt- und<br />

Risikomanagement.<br />

Erfolgreiche Absolventen und<br />

Absolventinnen verfügen<br />

◾ über ein breites Fachwissen<br />

quer durch alle technischen Gewerke<br />

und können Zusammenhänge<br />

erkennen und bewerten<br />

◾ über ein breites Fachwissen<br />

im Bereich der Planung, Inbetriebnahme,<br />

Qualifizierung und<br />

Abnahme von Reinräumen und<br />

Reinraumanlagen<br />

◾ über die Fähigkeit, Produktions-<br />

und Arbeitsprozesse zu analysieren,<br />

den Einfluss „mensch und<br />

maschine“ zu bewerten und<br />

dafür Lösungen zu erarbeiten<br />

◾ über die Fähigkeit, Risiken und<br />

Gefahren zu erkennen und<br />

entsprechende maßnahmen zu<br />

setzen<br />

Um die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit<br />

und Studium zu erleichtern,<br />

finden die Unterrichtseinheiten<br />

in Blöcken von donnerstagnachmittags<br />

bis samstagabends statt.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> werden Präsenzlehrveranstaltungen<br />

mit Online-<br />

Lehre verknüpft, um verpflichtende<br />

Anwesenheitszeiten so gering wie<br />

möglich zu halten.<br />

Kooperationspartner in der Entwicklung:<br />

ATP Architekten und Ingenieure, Baxter Innovations,<br />

CAS Clean-Air-Service, Fresenius Kabi, Hämosan Life<br />

Science Services, Human.technology Styria, Infineon<br />

Technologies Austria, Kraft Foods R&D, M+W Process<br />

Industries, Ortner Reinraumtechnik, PEA-CEE, Rupp,<br />

Schirnhofer<br />

wissenschaftliche lehrgangsleitung:<br />

TU Graz, Institut für Prozess- und Partikeltechnik<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Johannes Khinast,<br />

Tel.: +43 316 873 7978 oder 9708,<br />

khinast@tugraz.at<br />

Dr.med.univ. Christoph Kutschera,<br />

Tel.: +43 316 873 4885,<br />

christoph.kutschera@tugraz.at


hohe Belastbarkeit und gute Beständigkeit<br />

Der bewährte Semperguard Nitrile „Classic“ wird durch das zusätzliche merkmal<br />

„ohne Silikon“ aufgewertet und reiht sich mit seinem neuen Namen Semperguard<br />

Xpert in die Semperguard Nitrile X-Serie ein. Semperguard Xpert bietet durch seine<br />

höhere Wandstärke den besten Schutz im Semperguard-Einmalhandschuh-Portfolio<br />

und wird besonders gern von Experten im Arbeitsschutz und Pharmabereich eingesetzt.<br />

Im Bereich Arbeitsschutz punktet er bei den professionellen Anwendern durch<br />

seine hohe Belastbarkeit und der guten Beständigkeit gegen Öle und Fette. Im Bereich<br />

Pharma & Labor bietet Semperguard Xpert eine sehr gute Beständigkeit gegen eine<br />

Vielzahl von Chemikalien. Durch die Signalfarbe blau und seiner erhöhten Wandstärke<br />

ist er auch für den Lebensmittelbereich geeignet und wird gern bei mechanischer<br />

Beanspruchung eingesetzt. Da im Produktionsprozess kein Silikon verwendet wird,<br />

findet der Semperguard Xpert nun zusätzliche Anwendungsgebiete in der Beschichtungsindustrie<br />

als auch in den sensiblen Bereichen<br />

der Feinmechanik und Optik.<br />

Das hautfreundliche Nitril -<br />

material ist sehr belastbar<br />

und ist zu<strong>dem</strong> frei von<br />

Phthalaten/Weichmachern<br />

und allergenen Latexproteinen.<br />

Semperit AG holding<br />

Tel.: +43 1 79777 0<br />

semperguard@semperit.at · www.sempermed.com<br />

PRoDUKTE<br />

Erweitertes Angebot<br />

Ihr erweitertes Angebot im Bereich Reinraum hat die Firma Alsco Berufskleidungs-Service auf der Reinraum-Lounge 2012 in Karlsruhe präsentiert. Das weltweit führende<br />

Familienunternehmen wartet gleich mit drei Neuheiten auf: Als einziger deutscher text iler Dienstleister bietet Alsco Beta-Sterilisation für Reinraum-Kleidung an. Außer<strong>dem</strong><br />

verfügt das Unternehmen über den deutschlandweit ersten Reinraum der ISO Klasse 3 nach END ISO 14644-1. Daneben positioniert Alsco eigene Reinraumkleidung am markt,<br />

die den hohen Ansprüchen der Branche Rechnung trägt. „Die Resonanz der Besucher auf unser umfassendes Angebot war <strong>aus</strong>gesprochen positiv“, äußert sich Thorsten<br />

Forkel, Vertriebsleiter Reinraum bei Alsco begeistert über den großen Unternehmenserfolg auf der Reinraum-Lounge. „Wir konnten uns endgültig als einer der marktführer<br />

in der Branche etablieren.“ Alsco Deutschland macht sich die langjährigen Erfahrungen der Kollegen <strong>aus</strong> Italien zunutze und bietet ab sofort eine Beta-Sterilisation der Reinraumkleidung<br />

an. Der Vorteil bei diesem Verfahren liegt in der gewebe- und materialschonenden Behandlung, einer Just-in-Time Bearbeitung und der Einsparung von Energiekosten.<br />

In Italien ist Alsco mit diesem Verfahren seit Jahren marktführer<br />

und betreut renommierte Unternehmen <strong>aus</strong> der Pharma-Branche. In enger<br />

Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> Konfektionär Alsco Hightech hat der Textilleaser<br />

Alsco eine eigene Reinraum-Linie entworfen, die für die Beta-Sterilisation<br />

geeignet ist. Die Firma reagiert mit dieser neuen Linie und der zukunftsweisenden<br />

Sterilisationsmethode auf die gestiegene Nachfrage <strong>aus</strong> der Pharma-<br />

und Chemiebranche nach einer keimfreien Sterilisation von Reinraumkleidung.<br />

In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen im Bereich<br />

Reinraum bereits durch ein bundesweites Logistiknetz, umfassende Betreuung<br />

und kundenspezifische Komplettlösungen überzeugen. Alle Informationen<br />

zur Reinraum-Branche, den umfassenden Serviceleistungen oder zu den<br />

bestehenden bzw. neu lancierten Produkten können Interessierte übrigens<br />

branchenspezifisch zugeschnitten unter einem neu gestalteten menüpunkt<br />

auf der Homepage des Unternehmens einsehen.<br />

Alsco Berufskleidungs-Service Gmbh<br />

Tel.: +49 221 98605 0<br />

hv@alsco.de · www.alsco.de<br />

Reinraum Moppbezüge mit Farbkodierung<br />

Die Farbkodierung unterschiedlicher Einsatzbereiche ist im Reinraum ein effektiver<br />

Weg, Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Hydroflex bietet die Farbkodierung von<br />

wiederverwendbaren Reinraum moppbezügen an. Das speziell entwickelte Druckverfahren<br />

garantiert eine langlebige, reinraumgerechte Kennzeichnung. Diese ist<br />

dauerhaft autoklavierbar, desinfektionsmittelbeständig und abriebfrei. Der Aufdruck<br />

ist völlig individuell wählbar, und kann auch in Form von Firmenlogo, Bereichs-Bezeichnung<br />

oder Symbolen für die Anwenderhilfe gestaltet werden.<br />

Die farbliche Kennzeichnung ermöglicht eine<br />

sofortige und einfache Zuordnung<br />

der mopps zum jeweiligen Einsatzbereich.<br />

Somit werden Verschleppungen<br />

von Kontaminationen<br />

wirkungsvoll vermieden,<br />

und Anwendern wird die Reinigungsaufgabe<br />

vereinfacht.<br />

Diese innovative Kennzeichnung<br />

ist für alle (wasch- & autoklavierbaren)<br />

Reinraum mikrofaser mopps<br />

der Purmop Reihe erhältlich. muster<br />

und weitere Informationen fragen Sie<br />

bitte jederzeit an.<br />

hydroflex ohG<br />

Tel.: +49 6462 91598 0<br />

t.becker@hydroflex-solutions.de · www.hydroflex-solutions.de<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 43


TERMINE<br />

Juni<br />

44 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />

2012<br />

Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />

Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />

Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />

Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />

22 1 2 3 26 1 31 1 2 3 4 5 35 1 2<br />

23 4 5 6 7 8 9 10 27 2 3 4 5 6 7 8 32 6 7 8 9 10 11 12 36 3 4 5 6 7 8 9<br />

24 11 12 13 14 15 16 17 28 9 10 11 12 13 14 15 33 13 14 15 16 17 18 19 37 10 11 12 13 14 15 16<br />

25 18 19 20 21 22 23 24 29 16 17 18 19 20 21 22 34 20 21 22 23 24 25 26 38 17 18 19 20 21 22 23<br />

26 25 26 27 28 29 30 30 23 24 25 26 27 28 29 35 27 28 29 30 31 39 24 25 26 27 28 29 30<br />

31 30 31<br />

Juli<br />

Juni<br />

18.<strong>–</strong> 22. Achema Frankfurt/Main www.messe-frankfurt.de<br />

21. 3. Reinraum Forum Saar Spiesen www.cleanroomnet.de<br />

21. Verhalten in reinen Räumen Aschaffenburg www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

26.<strong>–</strong> 27. Reinraumtechnik und Reinraumpraxis München www.vdi-wissensforum.de<br />

26.<strong>–</strong> 28. Der GMP-Beauftragte in der Biotechnologie heidelberg www.concept-heidelberg.de<br />

26.<strong>–</strong> 27. 6. Cleanroom Expert Days, hygienemanagement im Reinraum leipzig www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

28. 7. Cleanroom Expert Days, Reinraum und Krankenh<strong>aus</strong> leipzig www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

Juli<br />

04. her<strong>aus</strong>forderungen und Chancen der neuen ApBetro leipzig www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

September<br />

03.<strong>–</strong> 07. 21. Symposium der ICCCS Zürich www.icccs2012.ethz.ch<br />

05.<strong>–</strong> 06. hygiene im pharmazeutischen Betrieb (h1) heidelberg www.concept-heidelberg.de<br />

11. Verhalten in reinen Räumen wattwil (Ch) www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

12. 6. Symposium “Die Apotheke von Morgen” Steinbach (Ts) www.Becker-Reinraumtechnik.de<br />

12.<strong>–</strong> 13. Reinraumtechnik und Reinraumpraxis offenburg www.vdi-wissensforum.de<br />

12.<strong>–</strong> 13. Grundlagen und handhabung der professionellen Reinraumreinigung wattwil (Ch) www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

14. Verhalten in reinen Räumen Aschaffenburg www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

19. Reinraummesstechnik wattwil (Ch) www.swisscleanroomconcept.ch<br />

20. Druck- und Prozessluft messen wattwil (Ch) www.swisscleanroomconcept.ch<br />

26. Reinräume in der Automobilindustrie Aschaffenburg www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

27. hygieneanforderungen an reinlufttechnische Anlagen und Geräte Berlin www.pcs-gmp.com<br />

CLEANROOM<br />

EXPERIENCE<br />

www.CL-EX.com<br />

Ein Projekt der<br />

reinraum-aka<strong>dem</strong>ie<br />

CLEANROOM<br />

EXPERTS DAYS<br />

Die Tagungsreihe<br />

CLEANROOM EXPERIENCE<br />

WISSENSPORTAL<br />

www.CL-EX.com<br />

CLEANROOM EXPERIENCE<br />

SHOWROOM<br />

Die Reinraum<strong>aus</strong>stellung<br />

August<br />

Ein reiner Raum entsteht im Kopf<br />

Seminare<br />

Trainings<br />

Schulungen<br />

Workshops<br />

Fachveranstaltungen<br />

Kontakt: Rosa-Luxemburg-Str. 12-14 • 04103 Leipzig • Tel.: +49(0)341-98989-303 • Mail: info@reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />

September<br />

Kompetenz rund um den Reinraum<br />

Wir sind auf der<br />

Internationale Fachmesse und Kongress<br />

für Reinraumtechnologie<br />

24.-25.10. 2012 in Frankfurt/M.


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PRoDUKTE<br />

Komplettlösungen für die Getränkeindustrie<br />

Die Firma Wilhelm Werner hat für einen internationalen<br />

Spirituosenhersteller eine umfassende Lösung für die Herstellung<br />

von Prozesswasser für drei Standorte entwickelt.<br />

Das Prozesswasser dient an allen drei Standorten als Rohstoff<br />

des Produktes im Prozess der mazeration. Damit realisiert<br />

der Hersteller einen einheitlichen Reinwasser-Standard<br />

und somit höchste, wiedererkennbare Produktqualität und<br />

Prozesssicherheit. Grund genug für das Unternehmen Wilhelm<br />

Werner das Produktportfolio um das Segment „food & beverage“<br />

zu erweitern: Dies beinhaltet die Vorbehandlung des<br />

Trinkwassers (Filtration, Enthärtung, ggf. Entgasung), ein- oder<br />

zweistufige Umkehrosmose, Filtration sowie das Lager <strong>–</strong> und<br />

Verteilsystem in einer Größenordnung von 1 <strong>–</strong> 25 m3 � �<br />

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/h. Anlagen<br />

dieser Art werden von Getränke-Herstellungsbetrieben und Lohnfertigern nachgefragt. Aber auch im kleinen maßstab bietet Wer-<br />

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ner kundenspezifische Lösungen im Segment Rein- und Reinstwasser an: Kleine Anlagen zur Herstellung von Laborwasser sowie �������������������������<br />

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Reinstwassersysteme für die hochkritische Analytik in der Qualitätskontrolle.<br />

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wilhelm werner Gmbh<br />

Tel.: +49 2171 7675 0<br />

info@werner-gmbh.com · www.werner-gmbh.com<br />

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Portfolio erweitert<br />

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Vier Rohrzellenelektrolyse-Anlagen erweitern das Portfolio der Siemens-Division Industry Automation im Bereich der Wasserdesinfektion.<br />

Die Anlagen der Produktreihe Osec B-Pak verfügen über einen verbesserten Aufbau und über eine neu konstruierte<br />

Elektrolysezelle. Die Rohrzellenelektrolyse-Anlagen erzeugen <strong>aus</strong> Wasser und Salz eine Natriumhypochlorit-Lösung für die Desinfektion<br />

von Trink-, Prozess- und Schwimmbeckenwasser. Durch die bedarfsgerechte Vor-Ort-Herstellung von Natriumhypochlorit<br />

werden Gefahren der Lagerung und des Transports von Chlorgas oder handelsüblicher Natriumhypochlorit-Lösung vermieden.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> liegen die Betriebskosten niedriger als der Einkauf<br />

von fertigem Natriumypochlorit, sodass sich die Anschaffungskosten<br />

schnell amortisieren. Die Anlagen sind kompakt und platzsparend<br />

auf einem Rahmen aufgebaut, einfach zu bedienen und auf<br />

eine lange Lebensdauer <strong>aus</strong>gelegt. Herzstück ist eine neu konstruierte<br />

und robuste Elektrolysezelle mit Plexiglasgehäuse, die Desinfektionslösung<br />

von hoher Stabilität erzeugt. Die Anlagen werden<br />

komplett vormontiert, elektrisch verdrahtet und getestet <strong>aus</strong>gelie-<br />

� fert. Sie lassen sich am Einsatzort � schnell installieren und in Betrieb<br />

nehmen.<br />

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Siemens Industry Automation<br />

infoservice@siemens.com · www.siemens.com �<br />

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Achsroboter für extreme Arbeitsbedingungen � �<br />

Produktionsprozesse in septischen und aseptischen Umgebungen gelten als Königsklasse der<br />

Automation. Der Einsatz aggressiver Reinigungsmittel und Atmosphären kennzeichnen<br />

diese Anwendungen in der medizintechnik, Pharmazie oder der Lebensmittelverarbeitung.<br />

Speziell für sie hat Epson seinen bewährten C3 6-Achsroboter weiterentwickelt.<br />

Dank einer besonderen Kapselung aller beweglichen Teile, einem neuen Gerätedesign<br />

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nach speziellen hygienischen Gesichtspunkten sowie einer besonderen Oberflächenbeschichtung<br />

erfüllt der Epson C3 nunmehr alle Anforderungen für den Einsatz in IP67- und IP67/<br />

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VHP-Umgebungen (Vaporized Hydrogen Peroxide). Volker Spanier, Leiter Factory Automation bei<br />

Epson Deutschland, erläutert: „mit <strong>dem</strong> diesem 6-Achsroboter betreten wir einen neuen markt.<br />

Die medizin- und Pharmatechnik bedeutet für uns als Hersteller von Automatisierungslösungen<br />

sowohl eine Her<strong>aus</strong>forderung als auch eine Chance. Die Her<strong>aus</strong>forderung rührt <strong>aus</strong> den besonderen<br />

Ansprüchen der Branche hinsichtlich Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Umgebungsbedingungen.<br />

Chancen bieten viele, zum Teil noch brachliegende Segmente wie Assistenz- und Diagnostiksysteme,<br />

Produktion und Verarbeitung von medizin- und labortechnischen Produkten.“<br />

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Epson Deutschland Gmbh<br />

Tel.: +49 2159 538 0<br />

info@epson.de · www.epson.de<br />

ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 45<br />


PRoDUKTE<br />

Verlässliche lösung für hohe wasserqualität<br />

Reinstwasser auf Basis höchster Qualitätsstandards <strong>–</strong> dies ist<br />

das grundlegende Ziel einer jeden Wasseraufbereitungsanlage<br />

in der Pharmaindustrie. Eine weit verbreitete Verfahrenskombination<br />

zur Herstellung von Pharmawasser <strong>aus</strong> Trinkwasser ist die<br />

Enthärtung mittels Ionen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch, gefolgt von einer Umkehrosmose<br />

sowie einer nachgeschalteten elektrochemischen Deionisation<br />

(EDI) zur Restentsalzung. Zum Anschluss an EDI-module<br />

hat Hager + Elsässer, einer der führenden Hersteller von Anlagen<br />

für die Prozess- und Reinstwasseraufbereitung in Deutschland,<br />

jetzt ein neues steuerbares Gleichstromnetzteil entwickelt. Der<br />

Ceditrol verfügt über eine Reihe an Vorteilen im Vergleich zu<br />

herkömmlichen modellen. Das EDI-Verfahren wird eingesetzt,<br />

um salzhaltige Komponenten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> vorbehandelten Reinstwasser<br />

zu entfernen. Die treibende Kraft ist ein elektrisches<br />

Feld, das sich aufgrund einer angelegten elektrischen Spannung<br />

aufbaut. Hierfür ist der Ceditrol zuständig, der für die benötigte<br />

gleich bleibende Spannung und Strom in der Anlage sorgt. Das<br />

Gerät verbessert die Gesamtleistung des EDI-moduls und erhöht<br />

die Produktqualität im Reinstwasser. Die Netzspannung des Ceditrol<br />

ist extrem stabil. Jede Überlastung, die die Anlage beschädigen<br />

könnte, wird automatisch vermieden. Die Abgabe von Spannung und Stromstärke wird auf einer „Pulse-by-Pulse“-Basis<br />

kontrolliert. Durch ihre kompakte Bauart lässt sich die Neuentwicklung mit einem äußerst geringen Aufwand im Schaltschrank<br />

montieren bzw. in vorhandene Systeme integrieren. Alle benötigten Komponenten <strong>–</strong> Trafos, Platine und Signaltrenner <strong>–</strong> sind in<br />

einem Gerät vereint, was Platz spart. Erste Betriebserfahrungen zeigen eine um ca. 10 % verringerte Leistungsaufnahme bei um<br />

ca. 15 % verbesserter Leitfähigkeit im Permeat. Des Weiteren verkürzen sich die Regenerationszeiten gegenüber den bisherigen<br />

Systemen von über sechs Stunden auf weniger als 30 minuten.<br />

hager + Elsässer Gmbh<br />

Tel.: +49 711 7866 0<br />

info@he-water.com · www.hager-elsaesser.com<br />

Neuentwicklungen für Pharmazeutika<br />

Bosch Packaging Technology feiert den Verkauf<br />

seines 100. Isolators sowie die Einführung<br />

der Schleuse Fast Air Lock ISS 1000 für<br />

den schnellen Transfer pharmazeutischen Zubehörs<br />

in und <strong>aus</strong> Isolatoren. Ein effizientes<br />

Verdampfungsverfahren und eine optimierte<br />

Ladeeinheit sorgen für erheblich reduzierte<br />

Transferzeiten von lediglich ca. 20 minuten.<br />

Die ISS 1000 ist in integrierter und freistehender<br />

Ausführung erhältlich und läuft unabhängig<br />

vom Betrieb des Hauptfüllisolators. Der<br />

Bereich Inspektionstechnologie präsentiert<br />

die neue KKX 3900 für X-Ray-basierte Inspektion<br />

gefüllter Kapseln sowie manuelle, halb-<br />

und vollautomatische Inspektionsmaschinen<br />

von Eisai machinery. Das System beruht auf<br />

der Soft X-Ray Technologie und wird für gefüllte Kapseln eingesetzt. Die KKX 3900 inspiziert qualitative Prozessparameter<br />

wie Gewicht, Länge und Zustand der Kapseln mit hoher Genauigkeit. Außer<strong>dem</strong> erkennt sie alle Arten von<br />

Fremdkörpern, wie zum Beispiel metall. Die modulare und eigenständige Inspektionseinheit ist mit jeder Kapselfüllmaschine<br />

kompatibel. Sie ist unempfindlich gegen Umwelteinflüsse wie Vibration, Luftströme und Feuchtigkeit und<br />

erreicht eine Produktions<strong>aus</strong>bringung von 220.000 Kapseln pro Stunde. Überdies präsentiert Bosch eine komplette Prozesskette für trockene Pharmazeutika, bei welcher<br />

unterschiedliche Anlagen sämtliche Prozessschritte abbilden. Dazu zählen mischen, Granulieren und Beschichten sowie das Pressen von Tabletten und das Befüllen von Kapseln.<br />

Damit bietet Bosch <strong>aus</strong> einer Hand eine Komplettlösung für die Herstellung trockener Pharmazeutika, die sowohl für kleine Chargen und Laboranwendungen als auch für<br />

große Chargen in Produktionsumgebung eingesetzt werden kann. Weitere Neuentwicklungen und ein umfassendes Serviceangebot unterstreichen die Position von Bosch als<br />

Anbieter von Komplettlösungen. Ein innovatives Füllsystem, neues Track & Trace Equipment und neuartige Kolbenstangenmontage- und Etikettiersysteme für Spritzen werden<br />

durch weitere Entwicklungen für CIP (cleaning in place), Sterilisation, Abfüllen und Verpackung ergänzt.<br />

Robert Bosch Gmbh, Packaging Technology<br />

Tel.: +49 711 811 0<br />

packaging@bosch.com · www.boschpackaging.de<br />

46 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012

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