VIP3000 – Bericht aus dem Vorstand - GIT Verlag
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24849<br />
14. Jahrgang<br />
Juni 2012<br />
3<br />
Branchenschwerpunkt: Biotechnologie<br />
STERILTECHNIK • HYGIENE • PRODUKTION<br />
Tutorial <strong>–</strong> Die Qualifizierung von Reinräumen <strong>–</strong> Prof. Gernod Dittel<br />
Molekulare Verunreinigungen in Reinräumen <strong>–</strong> Markus Keller<br />
Neues <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss Reinraumtechnik <strong>–</strong> Thomas Wollstein<br />
Offizieller Partner des VIP 3000 e. V.
ihr team<br />
für die achema<br />
treffen Sie uns auf der achema!<br />
Die AchemA 2012 verspricht mit ihren 4.000 Ausstellern <strong>aus</strong> über 50 Ländern<br />
erfolgreicher denn je zu werden. Als führendes imagebildendes medium prägt<br />
chemanager seit 20 Jahren die Geschäfts- und Investitionsentscheidungen in<br />
den Fach- und Führungsetagen der chemie- und Pharmaindustrie.<br />
Nutzen Sie Ihre chance und verschaffen Sie Ihren Innovationen Gehör <strong>–</strong><br />
wir sind für Sie da!<br />
Treffen Sie sich mit uns auf der AchemA und senden Sie uns Ihre Terminvorschläge<br />
mit <strong>dem</strong> Betreff „AchemA Terminanfrage“ per email an:<br />
chemanager@gitverlag.com oder besuchen Sie uns im Übergang von<br />
halle 5.1/6.1 am Stand B2/B6.<br />
Wir sehen uns in Frankfurt!<br />
halle 5.1/6.1 <strong>–</strong> Stand B2/B6<br />
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AAF-Lufttechnik<br />
Seite<br />
6<br />
Ahlborn mess- und Regeltechnik 29<br />
Alsco Berufskleidungs-Service 43<br />
Architekturbüro Bayer & Strobel 21<br />
Basan 8, 11<br />
Berendsen 5<br />
Bosch Packaging Technology 46<br />
BSR Ing.-Büro 36<br />
Carpus + Partner 21<br />
CAS Clean- Air- Service 13<br />
CAT Clean Air Technology 22, 45<br />
Chemgineering Technology 40<br />
Clear & Clean Werk für Reintechnik 9<br />
Dastex Reinraumzubehör 15<br />
Dechema 8, 16<br />
Deha Haan & Wittmer 43<br />
Denios 37<br />
Dittel Engineering 27<br />
DKI Dt. Kupferinstitut eV 38<br />
Epson Deutschland 45<br />
ETH Zürich 12<br />
GEA Group 9<br />
Gerflor 3<br />
Hager + Elsässer 46<br />
Hydroflex 13, 33, 43<br />
Initial Textil Service 5<br />
IPA Fraunhofer Institut für Produktionstechnik & Automatisierung 24<br />
IPC Gansow 30, 39<br />
Labom meß- und Regeltechnik 34<br />
Lindner 5, 23<br />
mC Services 9<br />
messe Frankfurt Exhibition 5, 14<br />
Nora systems flooring systems 25, 39<br />
Norma Germany 9<br />
Palas 29<br />
Profi-con Contamination Control 12, Beilage<br />
Pure11 13<br />
ReinraumAka<strong>dem</strong>ie 44<br />
ReinRaumTechnik <strong>–</strong> Jochem 10<br />
Rentschler 20<br />
Rohr 37<br />
Sartorius 16<br />
Sauter Cumulus 6<br />
Schülke & mayr 17<br />
Semperit Technische Produkte 43<br />
Siemens 45<br />
StoCretec 23, 35<br />
Trelleborg Sealing Solutions Germany 8<br />
TU Graz 42<br />
VCI Verband Chemischer Industrie 8<br />
VDI Verein Deutscher Ingenieure 32<br />
VDmA Verband Deutscher maschinen- und Anlagenbau 9<br />
VIP 3000 6<br />
Weiss Klimatechnik 6<br />
Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> / <strong>GIT</strong> VERLAG 3<br />
Wilhelm Werner Reinstwassertechnik 45<br />
Her<strong>aus</strong>geber<br />
<strong>GIT</strong> VERLAG<br />
Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KGaA<br />
Geschäftsführung<br />
Jon Walmsley, Bijan Ghawami<br />
Produktmanager<br />
Dr. Michael Reubold<br />
Tel.: 06201/606 -745<br />
michael.reubold@wiley.com<br />
Chefredaktion<br />
Dr. Roy T. Fox<br />
Tel.: 06201/606 -714<br />
roy.fox@wiley.com<br />
Anzeigen<br />
Roland Thomé (Leitung)<br />
Tel.: 06201/606 -757<br />
roland.thome@wiley.com<br />
Ronny Schumann<br />
Tel.: 06201/606 -754<br />
ronny.schumann@wiley.com<br />
Dr. Katja Habermüller<br />
Tel.: 06201/606 -719<br />
katja-carola.habermueller@wiley.com<br />
Dr. Heiko Baumgartner<br />
Tel.: 06201/606 -703<br />
heiko.baumgartner@wiley.com<br />
Redaktionsassistenz<br />
Beate Zimmermann<br />
Tel.: 06201/606 -764<br />
beate.zimmermann@wiley.com<br />
Herstellung<br />
Christiane Potthast<br />
Kerstin Kunkel (Anzeigen)<br />
Elke Palzer (Layout+Litho)<br />
Sonderdrucke<br />
Dr. Roy T. Fox<br />
Tel.: 06201/606 -714<br />
roy.fox@wiley.com<br />
Adressmanagement<br />
Silvia Amend<br />
Tel.: 06201/606 -700<br />
silvia.amend@wiley.com<br />
<strong>GIT</strong> VERLAG<br />
Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KGaA<br />
Boschstraße 12<br />
69469 Weinheim<br />
Tel.: 06201/606-0<br />
Fax: 06201/606-792<br />
reinraumtechnik@gitverlag.com<br />
www.gitverlag.com<br />
Bankkonten<br />
Commerzbank AG Darmstadt<br />
Konto Nr.: 0171550100<br />
BLZ: 50880050<br />
Erscheinungsweise<br />
4 Ausgaben im Jahr<br />
1 Sonderheft ACHEmA<br />
Druckauflage 14.000<br />
(IVW-Auflagenmeldung, Q4 2011:<br />
13349 tvA)<br />
14. Jahrgang 2012<br />
Abonnement 2012<br />
5 Ausgaben 52,00 € zzgl. 7 % mwSt.<br />
Einzelheft 14,50 € zzgl. mwSt. und<br />
Porto<br />
Schüler und Studenten erhalten<br />
unter Vorlage einer gültigen Bescheinigung<br />
50 % Rabatt. Abonnementbestellungen<br />
gelten bis auf Widerruf;<br />
Kündigungen 6 Wochen vor Jahresende.<br />
Abonnementbestellungen<br />
können innerhalb einer Woche<br />
schriftlich widerrufen werden, Versand<br />
reklamationen sind nur innerhalb<br />
von 4 Wochen nach Erscheinen<br />
möglich.<br />
Originalarbeiten:<br />
Die namentlich gekennzeichneten<br />
Beiträge stehen in der Verantwortung<br />
des Autors. Nachdruck, auch <strong>aus</strong>zugsweise,<br />
nur mit Genehmigung der<br />
Redaktion und mit Quellenangabe<br />
gestattet. Für unaufgefordert eingesandte<br />
manuskripte und Abbildungen<br />
übernimmt der <strong>Verlag</strong> keine Haftung.<br />
Dem <strong>Verlag</strong> ist das <strong>aus</strong>schließliche,<br />
räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />
eingeschränkte Recht eingeräumt,<br />
das Werk/den redaktionellen Beitrag<br />
in unveränderter Form oder bearbeiteter<br />
Form für alle Zwecke beliebig<br />
oft selbst zu nutzen oder Unternehmen,<br />
zu denen gesellschaftsrechtliche<br />
Beteiligungen bestehen, so wie<br />
Dritten zur Nutzung übertragen.<br />
Dieses Nutzungsrecht bezieht sich<br />
sowohl auf Print- wie elektronische<br />
medien unter Einschluss des Internets<br />
wie auch auf Datenbanken /<br />
Datenträgern aller Art.<br />
Alle etwaig in dieser Ausgabe genannten<br />
und /oder gezeigten Namen,<br />
Bezeichnungen oder Zeichen können<br />
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ihrer jeweiligen Eigentümer sein.<br />
Druck<br />
Frotscher-Druck, Darmstadt<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 1439-4251
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<strong>GIT</strong> VERLAG, Wiley-VCH <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KGaA<br />
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Bereichen Chemie, Pharma und Lebensmittel.<br />
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ronny.schumann@wiley.com
Eine Runde Monopoly?<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
was in den anderen großen Wirtschaftszweigen vor<br />
sich geht, passiert auch in unserer kleinen, und doch<br />
stetig wachsenden „Reinraum“-Branche. Das Fusions-<br />
und Übernahmekarussell dreht sich stetig; die<br />
großen Fische suchen nach kleinen Fischen, um weiter<br />
zu wachsen und marktanteile zu sichern sowie<br />
sich strategisch für die Zukunft zu positionieren.<br />
VWR International hat (vorbehaltlich der Zustimmung<br />
der Behörden) basan gekauft; sie erweitert und<br />
verstärkt damit ihre marktpräsenz in Europa und Südostasien sowie das<br />
Portfolio in Produkten und Dienstleistungen. Decontam ist seit April Teil der<br />
Berendsen Gruppe, die rund 16.000 mitarbeiter in 15 Ländern beschäftigt<br />
und seit vielen Jahren zu den europäischen marktführern für Textildienstleistungen<br />
zählt. Als Teil der Gruppe wird decontam aber weiterhin als eigene<br />
marke für Reinraumdienstleistungen in Deutschland agieren. Warten<br />
wir ab, wer als nächstes auf der Übernahmeliste steht.<br />
Termine<br />
Auch kurz vor der Sommerp<strong>aus</strong>e stehen noch einige interessante Termine<br />
an. Auf der Achema vom 18.<strong>–</strong> 22. Juni treffen sich in Frankfurt die chemischen<br />
und biotechnologischen Prozessindustrien, um sich über aktuelle<br />
Branchentrends, neuste Entwicklungen und Technologien, maschinen,<br />
materialien, Produktionsverfahren und -anlagen, Produkte und Dienstleistungen<br />
zu informieren. Die Reinraumtechnik expandiert immer weiter in<br />
diese Industrien hinein <strong>–</strong> verschaffen Sie sich einen aktuellen marktüberblick<br />
dazu auf der Achema. Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Stand von<br />
Wiley-VCH / <strong>GIT</strong> VERLAG in Halle 5.1/ 6.1, Stand B2 / B6.<br />
Alle weiteren Veranstaltungen und Termine entnehmen Sie bitte unserem<br />
Eventkalender auf Seite 44.<br />
Sonderbeilage<br />
Als Tipp der <strong>GIT</strong>-Redaktion möchten wir Ihnen heute die Erst<strong>aus</strong>gabe des<br />
neuen Cleanroom magazins vorstellen, das Frank Duvernell, Geschäftsführer<br />
des Reinraumunternehmens profi-con und der pamp international UG, her<strong>aus</strong>gibt.<br />
Das magazin berichtet in aufgelockerter und unterhaltsamer Form<br />
über Aktuelles und Wissenswertes <strong>aus</strong> der Welt der Reinräume. Im Gegensatz<br />
zur Fachzeitschrift <strong>GIT</strong> ReinRaumTechnik möchte die Firmenzeitschrift nicht<br />
nur die Insider und Experten der Reinraumbranche ansprechen, sondern zielt<br />
auf ein breiteres Publikum ab. Das zweisprachige Cleanroom magazin erscheint<br />
vierteljährlich und ist über pamp international, Leipzig zu beziehen.<br />
highlights<br />
In unserer Sonder<strong>aus</strong>gabe zur Achema präsentieren wir Ihnen zum Branchentreffen<br />
einen Schwerpunkt Chemie und Biotechnologie. Unter <strong>dem</strong><br />
Titel „Produktion im Plastikbeutel“ gibt die Dechema einen Statusbericht<br />
zu Single-Use-Technologien in der Biotechnologie. Außer<strong>dem</strong> präsentieren<br />
wir einen Gewinner des ISPE “Facility of the Year Award 2012“.<br />
In einem vierteiligen Tutorial (1. Teil in dieser Ausgabe) präsentiert Prof.<br />
Gernod Dittel die Grundlagen zur Qualifizierung von Reinräumen. Und um<br />
auf den aktuellen Stand in Sachen Regularien zu sein, gibt Thomas Wollstein<br />
einen Überblick über die aktuellen Arbeiten im VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss<br />
Reinraumtechnik.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre unserer aktuellen Ausgabe<br />
und verbleibe mit sommerlichen Grüßen.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Roy T. Fox<br />
EDIToRIAl<br />
DER GEPRÜFTE UND<br />
ZERTIFIZIERTE REINRAUM-<br />
BODENBELAG für ein<br />
leistungsstarkes Kontaminations<br />
Management<br />
GERFLOR<br />
Kunden Abteilung<br />
Tel: 0 16 33-09 24-69<br />
industriekontakt@gerfl or.com<br />
gerfl or.de<br />
MIPOLAM BIOCONTROL<br />
ACHEMA<br />
18-22.06.2012<br />
Halle 3.1<br />
Stand D40<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 3
INhAlT<br />
REinRAuMTECHniK<br />
EDiTORiAL<br />
Eine Runde Monopoly 3<br />
Dr. Roy T. Fox<br />
ViP3000<br />
<strong>Bericht</strong>e <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Vorstand</strong> 6<br />
VERAnSTALTunGEn<br />
Achema 2012 8<br />
3. Reinraumforum Saar 10<br />
Das CleanRoomNet lädt am 21. Juni nach Spiesen-Elversberg ein<br />
P. Jochem<br />
21. ICCCS 2012 12<br />
International Symposium of Contamination Control<br />
Neuer Termin für die Branche 14<br />
Cleanzone am 24. und 25. Oktober<br />
SCHwERPunKT BiOTECHnOLOGiE<br />
Produktion im Plastikbeutel 16<br />
Statusbericht zu Single-Use-Technologien<br />
Dr. K. Rübberdt<br />
Facility of the Year 2012 20<br />
Neue Produktionsanlage erhält Award „Equipment Innovation“<br />
M. Dandl<br />
REinRAuMBAu<br />
Im Sinne der Gesundheit 21<br />
Zukunftsorientierter Neubau für die Pharmaproduktion<br />
Volle Kraft vor<strong>aus</strong> 22<br />
Danfoss Silicon Power zieht in neuen Reinraum ein<br />
S. Hild<br />
PARTiKELMOniTORinG<br />
Die aufstrebende Kontaminationsart 24<br />
molekulare Verunreinigungen in Reinräumen<br />
M. Keller<br />
TuTORiAL<br />
Die Qualifizierung von Reinräumen 27<br />
Ein ReinRaumTechnik-Tutorial in vier Teilen <strong>–</strong> Teil 1<br />
Prof. G. Dittel, C. Uhl<br />
REinRAuMREiniGunG<br />
Manuell oder maschinell? 30<br />
maschineneinsatz im Reinraum<br />
R. Mimmler<br />
4 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
STERiLTECHniK<br />
REGuLARiEn<br />
Nach wie vor aktuell 32<br />
Neues <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss Reinraumtechnik<br />
T. Wollstein<br />
VDI 2083, Blatt 3.1 36<br />
monitoring von Reinräumen und reinen Bereichen, aber wie?<br />
Dr.-Ing. J. Blattner<br />
HYGiEnE<br />
Multitalent Kupfer 38<br />
Ein wichtiger B<strong>aus</strong>tein in der Krankenh<strong>aus</strong>hygiene<br />
B. Schmitz<br />
QuALiTäTSSiCHERunG<br />
Mit System und detektivischem Gespür 40<br />
Abweichungsmanagement steigert Prozesssicherheit<br />
R. Lin<strong>dem</strong>ann<br />
Universitätslehrgang Reinraumtechnik an der TU Graz 42<br />
nEwS 5, 8, 9<br />
PRODuKTE 13, 29, 34, 35, 37, 39, 43, 45, 46<br />
TERMinE 44<br />
inDEx/iMPRESSuM 3. US<br />
© Titelbild: Sartorius | www.peterginter.com
Neuigkeiten im europäischen Reinraummarkt<br />
Der auf Reinraumbekleidung spezialisierte Textildienstleister decontam mit Sitz in<br />
Bad Windsheim ist seit April 2012 Teil der Berendsen Gruppe. Die Firma decontam ist<br />
seit mehr als 25 Jahren in diesem Bereich in Deutschland, Österreich und weiteren<br />
europäischen Ländern tätig und bietet Dienstleistungen rund um die Kontaminationskontrolle<br />
und Reinraumbekleidung in höchster Qualität an. Zu ihrem Kundenkreis<br />
zählen Unternehmen <strong>aus</strong> der Pharmaindustrie, Biotechnologie, medizintechnik,<br />
Halbleiter- und Elektronikindustrie. mit der marktabdeckung und <strong>dem</strong> Wissen von<br />
decontam, bietet Berendsen Cleanroom Service künftig allen Kunden noch mehr<br />
Service und Versorgungsqualität. Als ein Teil der Berendsen Gruppe wird decontam<br />
weiterhin als eigene marke für Reinraumdienstleistungen in Deutschland agieren.<br />
mit markus Schad als Geschäftsführer, wird auch die bestehende Geschäfts- und<br />
Servicestrategie von decontam fortgeführt.<br />
www.berendsen.com<br />
Großaufträge der lindner Reinraumtechnik in Bulgarien<br />
Die Lindner Reinraumtechnik<br />
hat mit der Sicherung<br />
von zwei Großaufträgen erfolgreich<br />
am bulgarischen<br />
Reinraummarkt Fuß gefasst.<br />
In Zusammenarbeit mit Lindner<br />
Bulgaria umfasst das<br />
Leistungsspektrum sowohl<br />
Planung als auch Fertigung,<br />
Lieferung und montage bei<br />
den beiden millionenprojekten<br />
Sopharma und Centillion. Sopharma, Bulgariens führendes Pharmaunternehmen,<br />
investiert dabei 37 mio. € in eine Bebauungsfläche von 20.000 m², wobei Lindner<br />
mit über 3.000 m² begehbaren Reinraumdecken und etwa 2.000m² Reinraumwänden<br />
inklusive Türen beteiligt ist. Der Auftragswert beträgt 1,1 mio. €. Centillion, einer<br />
der führenden Hersteller medizinischer Elektronik<strong>aus</strong>stattung, beauftragte Lindner<br />
mit Planungsleistungen im Wert von über 100.000 €, welche den Einsatz innovativer<br />
B<strong>aus</strong>toffe vorsehen. Die Bebauungsfläche beträgt dabei 7.400 m².<br />
© Sopharma<br />
NEwS<br />
www.lindner-reinraumtechnik.de<br />
Bester Service<br />
Bereits zum zweiten mal<br />
in Folge wurde Initial<br />
vom Handelsblatt und<br />
der Universität St. Gallen<br />
im Rahmen des Wettbewerbs<br />
„Deutschlands<br />
kundenorientierteste<br />
Dienstleister 2012“ <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />
Das Siegel,<br />
das seit 2006 jährlich<br />
vergeben wird, steht für<br />
unabhängig geprüfte<br />
Kundenorientierung. mit<br />
ihrem konsequent auf die Kundenbedürfnisse <strong>aus</strong>gerichteten Service und <strong>dem</strong> hohen<br />
Qualitätsanspruch platzierten sich Initial Hygieneservice und Initial Textilservice<br />
unter den Top 50 kundenorientiertesten Unternehmen Deutschlands. Holger may,<br />
Geschäftsführer Initial Central und Eastern Europe, freute sich über die Auszeichnung<br />
mit ihrer positiven Signalwirkung: „Ich bin wirklich stolz, dass wir uns erneut<br />
auf den vorderen Plätzen bei diesem Wettbewerber wiederfinden“, so may, „unsere<br />
Kundenorientierung hat ein hochwertiges Gütesiegel bekommen, das uns am markt<br />
unterscheidet!“<br />
www.initialservice.de<br />
24. + 25. Oktober 2012<br />
Frankfurt Messegelände/Halle 4.0<br />
Zukunftsmarkt<br />
Reinraum erleben<br />
Die Cleanzone ist der neue Branchentreff für<br />
Reinraumtechnologie. Die Fachmesse mit<br />
Kongress präsentiert erstmals Techno logien<br />
für reine Umgebungen in allen Anwendungsbereichen<br />
auf internationalem Niveau!<br />
Reinraumtechnologie von A <strong>–</strong> Z<br />
Branchenübergreifend<br />
International<br />
Überblick über alle Prozessstufen<br />
Top-Aussteller<br />
Umfangreiches Kongressprogramm<br />
Wissenschaftlich fundierte Vorträge<br />
Jetzt als Aussteller dabei sein!<br />
Informationen über das<br />
innovative Ausstellungskonzept<br />
erhalten Sie unter:<br />
www.cleanzone-frankfurt.de/12<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 5
RUBRIK<br />
<strong>VIP3000</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Bericht</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Vorstand</strong><br />
Am 22. und 23. märz fand die diesjährige erste offizielle mitgliederversammlung<br />
bei der Firma gempex GmbH in mannheim statt. Die Besonderheit<br />
dabei war, dass dieses Treffen nicht als übliche mitgliederversammlung,<br />
sondern als intensives Arbeitstreffen mit Präsentationen und<br />
Diskussionen zu den individuellen mitgliederpotentialen geplant und<br />
durchgeführt wurde. Und dass Arbeitstreffen nicht nur anstrengend, sondern<br />
auch durch<strong>aus</strong> spannend und motivierend sein können, das haben<br />
die hohe Teilnehmerzahl von 25 Firmenvertretern und auch die Ergebnisse<br />
des 1 ½ tägigen Workshops belegt.<br />
Wie können die <strong>VIP3000</strong> mitglieder ihre Qualität an den in Pharmaprojekten<br />
typischen und kritischen Schnittstellen verbessern? Wie kann<br />
man gegenseitig mehr von der Stärke des anderen mitglieds profitieren?<br />
Wie kann generell der Informations<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch zwischen den mitgliedern<br />
zu laufenden oder anstehenden Projekten verbessert werden? Welche<br />
Stärken können <strong>VIP3000</strong> mitglieder im Verbund <strong>dem</strong> Pharmakunden bieten?<br />
Wie kann man die Qualitätsmerkmale besser nach außen im Sinne<br />
einer verstärkten Werbung darstellen? Diese und noch viel mehr Fragen<br />
standen zur Diskussion, die neben einzelnen Fachbeiträgen auch heftig<br />
geführt wurde. Aber es wurde nicht nur diskutiert. Es wurden konkrete<br />
Ziele und Arbeitspakete definiert. Web basierte Informationsplattformen<br />
nur für die mitglieder, Ausarbeitung spezieller Werkzeuge wie z. B. ein<br />
idealisierter Projektablaufplan oder die Ausarbeitung eines Vereinskodex<br />
sind nur einige wenige Beispiele, die zeigen, dass es auch weiterhin<br />
spannend bleiben wird.<br />
Und damit neben aller Spannung und Arbeit auch der Unterhaltungswert<br />
und das direkte Networking nicht zu kurz kommen, wurden die<br />
mitglieder am Abend in eine „Produktion der besonderen Art“ entführt <strong>–</strong><br />
zum Essigdoktor nach Venningen in der Pfalz. Die dort gebotene Führung<br />
und Verköstigung hat manch einem die neue Erkenntnis vermittelt, das<br />
Essig durch<strong>aus</strong> etwas mit Pharmazie zu tun hat und auch nicht nur für<br />
den Salat verwendet werden muss.<br />
Zu guter Letzt wurden auch wieder neue mitglieder und Interessenten<br />
begrüßt.<br />
Für den <strong>Vorstand</strong><br />
Rino woyczyk und Ralf Gengenbach<br />
KoNTAKT<br />
<strong>VIP3000</strong>, wathlingen<br />
Tel.. +49 514492366<br />
info@vip3000.de www.vip3000.de<br />
www.vip3000.de<br />
Ganzheitliche lösung für labore<br />
Eine Innovation bindet Laborräume nahtlos ins Gebäu<strong>dem</strong>anagement<br />
ein und steigert deren Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort. Zu<strong>dem</strong><br />
reduziert das ganzheitliche und offene System den Planungs- und Koordinationsaufwand<br />
bei der Projekt<strong>aus</strong>führung.<br />
Die Regelung in Reinräumen, Laboratorien oder Krankenhäusern<br />
unterliegt strikten Vorgaben. Als Spezialist für Gebäu<strong>dem</strong>anagementsysteme<br />
und schnittstellenfreie Integration von Teilsystemen in gesamte<br />
Anlagen setzt Sauter schon seit vielen Jahren neue maßstäbe bei der<br />
Gebäudeautomation in «Critical Environments».<br />
Sicherheit an erster Stelle<br />
Eine ungenügende oder fehlerhafte Regelung der Zu- und Abluft kann zu<br />
empfindlichen Störungen im Laborbetrieb führen. Laborräumlichkeiten<br />
werden daher überwiegend im Unterdruck geregelt und gegen Nachbarbereiche<br />
abgegrenzt. Dennoch ist es unabdingbar, die Laborraumregelung<br />
vollständig und offen in ein Gebäu<strong>dem</strong>anagementsystem zu integrieren.<br />
Ein Laborraum-Controller, der zusätzlich zur Raumluftbilanzierung<br />
auch den Raumdruck, die Raumtemperatur, die Jalousien sowie das Licht<br />
regelt und überwacht, steigert nicht nur den Raumkomfort, sondern<br />
senkt auch den Energieverbrauch und die Betriebsaufwände nachhaltig.<br />
Sauter verfügt weltweit über ganzheitliches Know-how sowie leistungsstarke<br />
und zuverlässige Komponenten, um den spezifischen Bedingungen<br />
in Life Sciences und <strong>dem</strong> Gesundheitswesen gerecht zu werden.<br />
So bietet der Laborraum-Controller ecos500/502 zusammen mit <strong>dem</strong><br />
VAV Compact Regler ASV115 eine integrierte Lösung für optimale Sicherheit,<br />
Komfort und Effizienz in Laboren.<br />
Projektabwicklung<br />
Um die strengen Anforderungen der Betreiber und die gesetzlichen Bestimmungen<br />
zu erfüllen, ist eine schnelle Kommunikation zwischen den<br />
einzelnen Komponenten erforderlich. Sauter setzt deshalb auf das BACnet/IP<br />
Protokoll. Der offene Kommunikationsstandard macht es möglich,<br />
das gesamte System vom Laborabzug bis zur managementebene unkompliziert<br />
zu vernetzen und massgeschneidert zu optimieren. Dank des<br />
GmP-konformen und validierbaren novaPro Open wird das Betreiben der<br />
Anlagen übersichtlich, rückverfolgbar und manipulationssicher.<br />
KoNTAKT<br />
Sauter-Cumulus Gmbh, Freiburg<br />
Tel.: +49 761 5105 0<br />
www.sauter-cumulus.de
ViP3000 <strong>–</strong> <strong>aus</strong> der Praxis für die Praxis<br />
Neue Generation von hEPA-Filtern<br />
von AAF<br />
Das neu entwickelte Vitcacel-Filter mit „Helior-Filtrations-Technologie“<br />
von AAF war für viele Besucher eine der faszinierenden Produktinnovationen<br />
der diesjährigen Reinraum-Lounge in Karlsruhe. Die Besucher<br />
wurden eingeladen, das Filterpack mit einem Holzhammer zu traktieren.<br />
Alexander Fedotov, der Präsident der russischen Gesellschaft für Reinraumtechnik<br />
(ASENmCO) und Lothar Gail (VDI) versuchten das unter<br />
Assistenz von Frank Spehl (AAF), aber der Filter hielt <strong>dem</strong> offenbar stand<br />
(Foto).<br />
Beim Einbau traditioneller Glasfaser-Filter kommt es aufgrund der<br />
begrenzten mechanischen Festigkeit des Filtermaterials immer wieder<br />
zu kostentreibenden Defekten. Die neuen Vitcacel -Filter, <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> patentierten<br />
membran-medium von AAF, zeigen ein hervorragendes Rückhaltevermögen<br />
und eine um Größenordnungen verbesserte mechanische<br />
Stabilität.<br />
Ein weiterer Vorteil der neuen Filter ist ihr geringer Luftwiderstand<br />
der ihren Energieverbrauch um bis zu 50% vermindert. Am Stand wurde<br />
die Frage diskutiert, welche Anwender auf die neuen Filter keinesfalls<br />
verzichten würden und welche <strong>dem</strong> erst später folgen würden.<br />
man stimmte überein, dass die attraktiven Gesamtkosten sowie die verbesserte<br />
Sicherheit die Vitcacel -Filter mit Helior-Technologie zu einem<br />
muss für alle Premium-Anwender machen. Dazu zählen die Hersteller<br />
und Anwender von Barriere-Systemen, RABS und Isolatoren sowie die<br />
Herstellung von Sterilprodukten und hochwirksamen Arzneimitteln. Bald<br />
danach dürften allerdings auch die übrigen Reinraum-Anwender die<br />
Kosteneinsparungen aufgrund des verringerten Druckgefälles und der<br />
erhöhten mechanischen Festigkeit einzuschätzen wissen.<br />
Selbst, wenn man nicht vorhat, HEPA-Filter während des Einbaues mit<br />
einem Hammer zu traktieren, wird Helior-Filtrations-Technologie die richtige<br />
Wahl für kosten- und qualitätsoptimierte Reinraum-Planung sein!<br />
Alexander Fedotov, lothar Gail<br />
und Frank Spehl auf <strong>dem</strong> AAF-Stand<br />
KoNTAKT<br />
AAF-lufttechnik Gmbh, oberh<strong>aus</strong>en<br />
Tel.: +49 208 828423 0<br />
sales.germany@aafeurope.com · www.aafeurope.com<br />
Maultaschen-Produktion unter<br />
Reinraum-Bedingungen<br />
KoNTAKT<br />
weiss Klimatechnik Gmbh, Reiskirchen-lindenstruth<br />
Tel.: +49 6408 84 6500<br />
info@wkt.com · www.wkt.com<br />
RUBRIK<br />
Weiss Klimatechnik erhielt von <strong>dem</strong> maultaschenhersteller Bürger den<br />
Auftrag, einen kompletten Reinraum mit Klimaanlage für deren Produktionsstandort<br />
in Crailsheim zu bauen. Das bereits in der Umsetzung befindliche<br />
Projekt wird Ende 2011 abgeschlossen sein. Weiss Klimatechnik<br />
überzeugte den Auftraggeber durch seine umfassende Kompetenz in den<br />
Bereichen Hygieneklima und Reinraumklimatisierungen sowie durch seine<br />
langjährigen Erfahrungen im Lebensmittelsektor.<br />
Crailsheim ist neben Ditzingen einer von zwei Produktionsstandorten<br />
des maultaschen-Spezialisten. Die in einem durchgehenden Prozess<br />
zubereiteten und gekochten maultaschen gelangen über ein Transportsystem<br />
in den neuen Verpackungsraum, in <strong>dem</strong> die Anlage derzeit entsteht.<br />
Das eingesetzte System Laminar Flow Ultraclean von Weiss Klimatechnik<br />
arbeitet mit vertikaler, turbulenzarmer Verdrängungsströmung<br />
<strong>–</strong> das Produkt wird dadurch im Bearbeitungsprozess vor Keimbelastung<br />
geschützt. Zur Erzeugung des Reinraums wird gefilterte Zuluft konstant<br />
eingebracht. Die Filterung erfolgt mit Schwebstofffiltern hoher Güte, die<br />
kleinste Partikel einschließlich mikroorganismen zurückhalten. Die Gesamtkeimzahl<br />
(GKZ) wird signifikant reduziert, die Haltbarkeit der Produkte<br />
wird verlängert.<br />
Bürger investiert mit dieser maßnahme in eine Technologie, die noch<br />
mehr Frische für seine Produkte und zugleich einen wirtschaftlichen<br />
Herstellungsprozess garantiert <strong>–</strong> dabei erfüllt das Unternehmen die<br />
höchsten Hygienestandards der Branche. Hersteller <strong>aus</strong> der Lebensmittelindustrie<br />
zählen seit langem zum Kundenkreis der Weiss Klimatechnik<strong>–</strong><br />
darunter Produzenten von milchprodukten, Babynahrung und Fertiggerichten,<br />
aber auch Hersteller von Abfüllanlagen als Erst<strong>aus</strong>rüster.<br />
Die Anforderungen an Reinräume sind in diesem Sektor stetig gestiegen<br />
<strong>–</strong> da chemische Konservierungsstoffe immer häufiger durch natürliche<br />
Haltbarkeitsmaßnahmen ersetzt werden.<br />
© ExQuisine | Fotolia.com<br />
www.vip3000.de
VERANSTAlTUNGEN/NEwS<br />
Achema 2012<br />
Die Aussichten für die Achema<br />
2012 sind vor Beginn der weltweiten<br />
Leitmesse für chemische<br />
Technik und Biotechnologie außerordentlich<br />
positiv. Die Veranstalter<br />
gehen von einem leichten<br />
Wachstum gegenüber der letzten<br />
Veranstaltung im Jahr 2009 <strong>aus</strong>,<br />
bei der 3.767 Aussteller und über<br />
173.000 Teilnehmer gezählt wurden.<br />
Wachstumsstark zeigen sich<br />
vor allem die Ausstellungsgruppen<br />
mess- und Regeltechnik und Pharma-,<br />
Verpackungs- und Lagertechnik.<br />
mit rund 50 % ist die internationale<br />
Beteiligung außerordentlich<br />
stark, wobei China und Indien<br />
hohe Zuwachsraten verzeichnen,<br />
aber auch die Türkei, Südkorea und<br />
einige osteuropäische Länder.<br />
Die Achema findet alle drei<br />
Jahre statt und ist mit ihrer Kombination<br />
<strong>aus</strong> Ausstellung, einem<br />
Kongress mit rund 900 Vorträgen<br />
und zahlreichen Gast- und Partnerveranstaltungen<br />
weltweiter Gipfel<br />
für Wissenschaftler, Entwickler und<br />
Anwender <strong>aus</strong> allen Branchen der<br />
Prozesstechnik.<br />
Hintergrund für das Wachstum der<br />
Veranstaltung ist die positive Ent-<br />
wicklung in wichtigen Branchen<br />
wie der chemischen Industrie, der<br />
Automatisierungsindustrie, der Labor-<br />
und Analysentechnik und im<br />
maschinen- und Anlagenbau, wie<br />
Vertreter der Branchenverbände<br />
bei der Wirtschaftpressekonferenz<br />
zur Achema am 16. April in Frankfurt<br />
am main erläuterten. Einer<br />
der wesentlichen Treiber ist das<br />
Streben nach Energieeffizienz.<br />
Auf der Achema 2012 ist Energie<br />
eines der Schwerpunktthemen;<br />
neben der effizienten Nutzung<br />
steht auch die Energiegewinnung<br />
sowie die Entwicklung innovativer<br />
Energieträger und -speicher<br />
im mittelpunkt. Chemie und Verfahrenstechnik<br />
können hier wesentliche<br />
Beiträge leisten, unter<br />
anderem bei der Entwicklung von<br />
Batterie- und Brennstoffzellentechnik,<br />
aber auch durch neue Konzepte<br />
zur Wärmespeicherung.<br />
KoNTAKT<br />
Dr. Kathrin Rübberdt<br />
Dechema, Frankfurt<br />
Tel.: +49 69 75 64 277<br />
ruebberdt@dechema.de<br />
www.dechema.de<br />
Zehn Millionen für die Gesundheit<br />
Die Firma Trelleborg Sealing Solutions Silcotech investiert in Stein am Rhein 10 mio. CHF in die Herstellung von Life Science Produkten. Nach der Übernahme des Spezialisten<br />
für die Verarbeitung von Flüssigsilikon durch Trelleborg Sealing Solutions wird die Fertigungskapazität von Silcotech bei Reinraumprodukten verdreifacht. Damit wird der<br />
Standort für die weltweiten Vertriebsaktivitäten des Spezialisten für Dichtungslösungen vorbereitet. Außer<strong>dem</strong> reagiert das Unternehmen sowohl auf erhöhte Nachfrage nach<br />
laufenden Produkten als auch auf steigenden Bedarf an neuen Produkten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> medizin- und Pharmabereich. „mit den erweiterten Fertigungskapazitäten schaffen wir die<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen für vermehrte Aufträge, die uns durch die globalen Vertriebsaktivitäten von Trelleborg Sealing Solutions erreichen werden“, betont Geschäftsführer matthias<br />
Jakob. Er sieht das Unternehmen nach der Übernahme durch Trelleborg Sealing Solutions im letzten Jahr in der globalen markterschließung deutlich gestärkt. „Schließlich<br />
ist Trelleborg selbst ein Pionier der ersten Tage in der Verarbeitung von Silikon und kann für unseren Fertigungsstandort weltweit Kunden und Aufträge gewinnen.“ Die jetzt<br />
geplante Investition wird die Kapazität der Reinraumfertigung verdreifachen und die Produktionskapazität des Standorts 2013 insgesamt um über 30 % erhöhen. Auf <strong>dem</strong><br />
Betriebsgelände entsteht zwischen den beiden bisherigen Gebäuden ein neuer dreistöckiger Komplex. Dieser wird einen Reinraum der Klasse ISO 7 und einen Reinraum der<br />
Klasse ISO 8 nach ISO 13485 beherbergen. 2013 werden die baulichen maßnahmen abgeschlossen sein und anspruchsvollsten Produktionskriterien entsprechen.<br />
Neuer Vorsitzender<br />
Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie<br />
(DIB) im Verband der Chemischen Industrie (VCI)<br />
hat einen neuen Vorsitzenden: Dr. matthias Braun,<br />
mitglied der Geschäftsführung des Unternehmens<br />
Sanofi-Aventis Deutschland sowie Vicepresident<br />
Continous Improvement und Lean management<br />
auf der Konzernebene von Sanofi, hat den DIB-<br />
Vorsitz übernommen. Er folgt auf Dr. Stefan marcinowski,<br />
der dieses Ehrenamt als <strong>Vorstand</strong>smitglied<br />
der BASF seit Oktober 2008 <strong>aus</strong>geübt hatte. Um<br />
die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im<br />
internationalen Wettbewerb zu erhalten und zu<br />
stärken, müsse die Biotechnologie in ihrer gesamten Bandbreite angewendet werden<br />
können, so der neue DIB-Vorsitzende, „politische markteingriffe wie in der Pflanzenbiotechnologie<br />
oder bei Biopharmazeutika gefährden dagegen Investitionen in den<br />
Innovations- und Produktionsstandort Deutschland.“<br />
8 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
www.vci.de<br />
Zweiter wesentlicher Innovationstreiber<br />
ist der allmähliche<br />
Übergang von fossilen zu nachwachsenden<br />
Rohstoffen. mit der<br />
virtuellen Plattform „Biobased-<br />
World at Achema“ bietet die Veranstaltung<br />
ein weltweites Forum,<br />
bei <strong>dem</strong> neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse ebenso Thema sind<br />
wie die Entwicklung geeigneter<br />
Verarbeitungsprozesse, bei denen<br />
biotechnologische Verfahren eine<br />
besondere Rolle spielen.<br />
www.trelleborg.com<br />
Übernahme<br />
Vor Kurzem ist es zu einer Einigung über die Übernahme des Unternehmens basan<br />
durch VWR International gekommen. Dies betrifft auch basans Niederlassungen und<br />
Geschäftsstellen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Italien, Singapur, malaysia<br />
und Vietnam. Durch die Übernahme werden die Vertriebs- und Dienstleistungsmöglichkeiten<br />
beider Gesellschaften im Bereich Reinraum weiter <strong>aus</strong>gebaut und den<br />
bestehenden Kunden von basan und VWR International verbesserte Dienstleistungen<br />
und eine breitere Produkt- und Servicepalette geboten. Diese Transaktion wird<br />
es basan und VWR ermöglichen, ihr enormes Branchenwissen, ihr Produkt- und Serviceangebot<br />
sowie ihr vertriebliches Fachwissen zu bündeln. Die Produktlinie von<br />
basan ergänzt das Produktangebot von VWR außerordentlich gut und wird zu<strong>dem</strong><br />
beiden Parteien die möglichkeit eröffnen, noch bessere Serviceleistungen zu bieten<br />
und damit eine Wertsteigerung für alle unsere Kunden zu erreichen.<br />
www.basan.de
NEwS<br />
Firmenübernahme<br />
Die Norma Group, ein internationaler markt- und Technologieführer für hoch entwickelte<br />
Verbindungstechnik, hat zum 19. April 2012 die Firma Connectors Verbindungstechnik<br />
erworben. Über die Details der Transaktion wurde zwischen den Parteien<br />
Stillschweigen vereinbart. Connectors, mit Sitz in Tagelswangen in der Schweiz, ist<br />
spezialisiert auf Verbindungssysteme für die Pharmazeutik und Biotechnologie. Das<br />
Unternehmen produziert und vertreibt seit über 25 Jahren Verbindungselemente, die<br />
den höchsten Reinheitsanforderungen der Steriltechnik im medizinbereich entsprechen.<br />
Werner Deggim, CEO der Norma Group, sagt: „Der Erwerb eines Anbieters für<br />
spezialisierte Verbindungstechnik im medizinisch-technischen Bereich ermöglicht Norma<br />
Group den Zugang zu Kunden in der Pharmaindustrie und Biotechnologie. Die Expertise<br />
von Connectors werden wir nutzen, um unser Produktportfolio und unsere globale<br />
marktpositionierung in der Verbindungstechnologie noch weiter <strong>aus</strong>zubauen.“<br />
www.normagroup.com<br />
Schwieriges Marktumfeld für 2012<br />
Die Auftragssituation der Hersteller von Komponenten, maschinen und Anlagen für<br />
die Photovoltaik in Deutschland hat sich zum Ende des ersten Quartals 2012 erheblich<br />
abgekühlt. In der aktuellen Geschäftsklimaumfrage des Verbandes Deutscher<br />
maschinen- und Anlagenbau (VDmA) melden 83 % der Unternehmen eine Verschlechterung<br />
der Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr. Die teilnehmenden Branchenvertreter<br />
bewerten die wirtschaftliche Entwicklung für das laufende Jahr deutlich<br />
kritischer als es noch im Herbst 2011 der Fall war. „Die Photovoltaik-Zulieferer<br />
in Deutschland gehen von einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von 21,5 % im<br />
Jahr 2012 <strong>aus</strong>. Gründe für die nachlassende Investitionsbereitschaft sind die von den<br />
Zell- und modulherstellern aufgebauten Überkapazitäten sowie die unsichere Entwicklung<br />
der PV-Installationsmärkte“, erklärt Dr. Peter Fath, Technologievorstand der<br />
Firma centrotherm photovoltaics und Vorsitzender von VDmA Photovoltaik-Produktionsmittel.<br />
In der Umfrage geben aktuell 58 % der Unternehmen an, aufgrund der<br />
schwierigen marktlage Kurzarbeit zu nutzen. Gut 62 % der melder planen darüber<br />
hin<strong>aus</strong> sich von einem Teil der Belegschaft zu trennen. „Wir sind trotz<strong>dem</strong> zuversichtlich,<br />
dass der deutsche Photovoltaik-maschinenbau seine Schlüssel stellung in der<br />
Photovoltaikproduktion behaupten wird“, betont Dr. Florian Wessendorf, Projektleiter<br />
bei VDmA Photovoltaik-Produktionsmittel. „Um die straffen Her<strong>aus</strong>forderungen für<br />
die PV-Produktion <strong>–</strong> weitere Kostensenkung bei gleichzeitiger Effizienz-Steigerung <strong>–</strong><br />
zu bewältigen, werden unsere Kunden auch in Zukunft auf die marke „made in Germany“<br />
setzen und in neueste Produktionsanlagen investieren“, ergänzt Fath.<br />
www.vdma.org<br />
Übernahme abgeschlossen<br />
Die GEA hat die Übernahme der Aseptomag mit Hauptsitz in Kirchberg, Schweiz,<br />
mit Wirkung zum 24. April 2012 vollzogen. mit Aseptomag hat GEA einen weltweit<br />
führenden Anbieter von aseptischen und hygienischen Ventilen, Ventilmodulen und<br />
Systemlösungen erworben, dessen Kunden hauptsächlich molkerei-, Getränke- und<br />
Nahrungsmittelbetriebe, aber auch die Pharma-, Chemie- und Kosmetikindustrie<br />
sind. Das Unternehmen wird im zweiten Quartal in das Segment GEA mechanical<br />
Equipment integriert.<br />
www.gea.com<br />
Kampf gegen den Krebs<br />
German Science Day (GSD) - Fight Cancer! gibt Fakten zum deutschen Biotechnologie-<br />
Sektor im Bereich der Onkologie bekannt. Seit <strong>dem</strong> Jahr 2000 haben europäische Biotechnologie-Unternehmen<br />
mit <strong>dem</strong> Fokus auf die Entwicklung onkologischer medikamente<br />
Finanzmittel in Höhe von mehr als 10,5 mrd. US-$ eingeworben. Ein Anteil von<br />
über 2,4 mrd. US-$ wurde allein von deutschen Biotechnologie-Unternehmen eingeworben,<br />
was 23 % dieser mittelzuflüsse <strong>aus</strong>macht. Die durchgeführte Studie evaluierte<br />
die neun Nationen, die auf <strong>dem</strong> Gebiet der Entwicklung neuer medikamentöser Krebstherapien<br />
am aktivsten tätig sind: Österreich, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien,<br />
Norwegen, Schweden, Schweiz und Großbritannien. Innerhalb der Studie wurden<br />
im Bereich der Onkologie 109 Biotechunternehmen erfasst. Davon befinden sich mit<br />
29 Unternehmen 27 % <strong>–</strong> und damit der größte Teil dieser Firmen <strong>–</strong> in Deutschland.<br />
www.german-science-day.de<br />
Wir sind Europas einziger Hersteller von<br />
Verbrauchsmaterial der Reinraumtechnik<br />
mit über 30 Jahren Produktionserfahrung.<br />
Präzisions- und Fein-<br />
Reinigungstücher<br />
<strong>aus</strong> Gestricken und <strong>aus</strong> Vliesstoffen<br />
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Internet cleanboss.de<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 9
© Henry Czauderna | Fotolia.com<br />
VERANSTAlTUNGEN<br />
3. Reinraumforum Saar<br />
Das CleanRoomNet lädt am 21. Juni nach Spiesen-Elversberg ein<br />
Paul Jochem,<br />
Reinraumtechnik Jochem<br />
10 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
Diese Veranstaltung ist ein muss für Partner der<br />
Pharmaindustrie, für Hersteller von medizinprodukten,<br />
Apotheken, Labors/mikrobiologische Labors<br />
(Klasse D), Krankenhäuser, Universitäten<br />
sowie Kunststoffverarbeiter im Bereich medizinprodukte.<br />
Erwartet werden Interessenten <strong>aus</strong><br />
<strong>dem</strong> Vierländereck.<br />
Die Healthcare-Branche im Saarland ist ein dynamisches<br />
Umfeld, was nicht zuletzt durch die<br />
Vernetzung der Unternehmen innerhalb der<br />
Cluster „Healthcare“ und „medizintechnik“<br />
rührt. Diese wird durch die Zentrale für Produktivität<br />
und Technologie (ZPT) der IHK des Saarlandes<br />
gefördert und war Grundstein des Reinraumforums.<br />
Auch bei dieser Veranstaltung wollen die<br />
macher des mittlerweile traditionellen Reinraumforums,<br />
Technologien aufzeigen, die im<br />
Bereich der Reinraumtechnik, insbesondere der<br />
Pharmaindustrie und der medizinprodukteherstellung<br />
unverzichtbar sind.<br />
Durch die immer steigenden technischen<br />
Anforderungen, Änderungen des medizinproduktegesetzes,<br />
Produkt-Erweiterung, Produktions-Kosten<br />
usw. ist es überlebenswert und<br />
unverzichtbar sich solcher Foren zu bedienen.<br />
Das Reinraumforum greift diese Themen auf und<br />
informiert über aktuelle Trends und Entwicklun-<br />
nach<strong>dem</strong> die beiden ersten Reinraumforen<br />
ein überraschend großes<br />
Teilnehmerfeld (je ca. 70 Teilnehmer<br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> gesamten Bundesgebiet)<br />
erzielt hatten, startet das Clean-<br />
Roomnet-netzwerk am 21. Juni 2012<br />
im CFK Zentrum für Freizeit und<br />
Kommunikation, im nassenwald 1,<br />
66538 Spiesen-Elversberg, sein<br />
3. saarländisches Reinraumforum.<br />
gen, gleichzeitig dient es auch <strong>dem</strong> Gedanken<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />
zwischen den Teilnehmern.<br />
Zu Beginn der diesjährigen Veranstaltung haben<br />
die Teilnehmer die möglichkeit, sich Einblicke<br />
in die Reinräume- und Sterilisations-Bereiche<br />
des Netzwerkpartners WZB zu verschaffen. mit<br />
einem Rundgang durch die vielfältige Reinraumraumlandschaft<br />
von WZB beginnt am frühen<br />
Nachmittag das Reinraumforum. Der Rundgang<br />
wird durch das Fachpersonal der Firma begleitet.<br />
Programm<br />
Rechtsanwalt Philipp Reusch<br />
Herr Reusch betreut nationale und internationale<br />
Unternehmen in allen haftungsrechtlichen Angelegenheiten.<br />
Herr Reusch beschäftigt sich mit <strong>dem</strong> Thema:<br />
Rückruf von Herzklappen <strong>–</strong> Ein Erfahrungsbericht<br />
Organisatorische Anforderungen und Ablauf-<br />
Lessons learned „medizintechnik <strong>–</strong> rechtliche Aspekte,<br />
aktuelle Fallbeispiele“. Herr Reusch sagt:<br />
„Unsere Kunden erhalten eine praxisorientierte<br />
Branchenlösung, um Risiken des operativen<br />
Geschäfts präventiv zu begegnen.“ Wir unterstützen<br />
sowohl die Rechtsabteilung als auch die<br />
jeweiligen Fachabteilungen bei der Erkennung
von Risiken und deren Vermeidung. Selbstverständlich<br />
stehen wir unseren Kunden auch bei<br />
gerichtlichen Verfahren zur Verfügung.<br />
Dr. Rudi herterich, Geschäftsführer DhC Business<br />
Solutions Gmbh & Co. KG<br />
Herr Dr. Herterich beschäftigt sich mit <strong>dem</strong> Thema:<br />
Lösungswege zur Compliance <strong>–</strong> Ein Erfahrungsbericht.<br />
Die DHC ist einer der führenden Lösungsanbieter<br />
für die Gestaltung von Geschäftsprozessen<br />
und deren Umsetzung in der Life Science- und<br />
Fertigungsindustrie. Herr Dr. Herterich sagt: „Als<br />
international tätiger Lösungsanbieter mit Sitz in<br />
Saarbrücken sowie Niederlassungen in Zürich und<br />
London bieten wir Unterstützung bei der Gestaltung<br />
von Geschäftsprozessen und deren Umsetzung<br />
mit IT-Systemen in der Life Science- und Fertigungsindustrie“.<br />
Die DHC bietet unter anderem<br />
spezielle Branchenlösungen für Life Science Industrie<br />
(insbesondere Pharma, Chemie, Kosmetik und<br />
Nahrungsmittelindustrie) sowie medizintechnik.<br />
Prof. heiko Zimmermann, Fraunhofer IBMT,<br />
St. Ingbert<br />
Herr Prof. Zimmermann wird Ihnen „Das Labor<br />
der Zukunft“ näher bringen. Bei der Entwicklung<br />
des Labors der Zukunft wird die Kooperation zwischen<br />
Wirtschaft und Wissenschaft die tragenden<br />
Säulen in diesem Projekt bilden. Das Fraunhofer-<br />
Institut für Biomedizinische Technik (IBmT) führt<br />
dieses Know-how branchen-, fach-, und <strong>aus</strong>bildungsübergreifend<br />
zusammen. Wirtschaftsminister<br />
Christoph Hartmann stärkt den Technologiestandort<br />
durch neue Förderschwerpunkte. „Künftig<br />
sollen saarländische Unternehmen wie z. B. Labordienstleister,<br />
Klimatechnikhersteller, Pharmazie-<br />
und maschinenbauunternehmen verstärkt von<br />
Beginn an in die Entwicklung neuer Technologien<br />
eingebunden werden“. Ein Ziel ist zum Beispiel,<br />
ein mobiles, multifunktionales Labor in einem<br />
LKW zu entwickeln, das überall eingesetzt werden<br />
kann. Darüber hin<strong>aus</strong> werden speziell <strong>aus</strong>gebaute<br />
Forschungsräume, sogenannte Andockstellen,<br />
eingerichtet, die es weiteren Partnerunternehmen<br />
ermöglichen, später in die gemeinsame Entwicklungsarbeit<br />
einzusteigen.<br />
Dirk Steil, Geschäftsführer Becker Reinraumtechnik,<br />
Saarbrücken<br />
Wirtschaftsminister Christoph Hartmann stärkt<br />
den Technologiestandort durch neue Förderschwerpunkte.<br />
„Künftig sollen saarländische<br />
Unternehmen wie z. B. Labordienstleister, Klimatechnikhersteller,<br />
Pharmazie- und maschinenbauunternehmen<br />
verstärkt von Beginn an in die<br />
Entwicklung neuer Technologien eingebunden<br />
werden“. Anhand von Fallbeispielen wird Herr<br />
Steil die wesentlichen merkmale her<strong>aus</strong>stellen,<br />
Der Vollversorger<br />
für den Reinraum<br />
Versorgungssicherheit <strong>aus</strong> einer Hand<br />
die bei der Planung und <strong>dem</strong> Bau von Reinräumen,<br />
aber auch beim laufenden Betrieb ein optimales<br />
Kosten/Nutzenverhältnis generieren. Im<br />
Anschluss an die Veranstaltung wird den Veranstaltungsteilnehmern<br />
ein: Fingerfood-Buffet in<br />
der CFK-Sportsbar gereicht, sowie die möglichkeit<br />
eines aktiven meinungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ches angeboten.<br />
Rückfragen sowie Dialog-Gespräche sind<br />
in diesem Kreise <strong>aus</strong>drücklich erwünscht.<br />
Anmeldung<br />
Interessenten können sich unter der Website:<br />
www.becker-reinraumtechnik.de die Anmeldeformulare<br />
sowie die Tagesordnung downloaden. Die<br />
Anmeldefrist ist der 18. Juni 2012. Wir würden<br />
uns freuen, Sie an diesem Tag begrüßen zu dürfen.<br />
Die Veranstaltung ist für alle Teilnehmer kostenlos.<br />
KoNTAKT<br />
VERANSTAlTUNGEN<br />
Paul Jochem<br />
Reinraumtechnik Jochem, Neunkirchen<br />
Tel.: +49 172 6185324<br />
info@reinraumtechnik-jochem.de<br />
www.reinraumtechnik-jochem.de<br />
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65451 Kelsterbach<br />
Tel. +49 6107 9008-500<br />
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Neue Adresse!<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 11
© swisshippo/Fotolia<br />
VERANSTAlTUNGEN<br />
21. iCCCS 2012<br />
Das 21. Symposium der ICCCS (International<br />
Confederation of Contamination Control Societies)<br />
findet am 3.<strong>–</strong> 7. September 2012 an der<br />
ETH Zürich statt. Erstmals wurde das Symposium<br />
in 1972 in Zürich <strong>aus</strong>gerichtet. Die ICCCS<br />
ist eine non-profit Föderation von 17 nationalen<br />
Reinraum-Verbänden.<br />
Die Kontaminationskontrolle ist essentiell für<br />
alle High-Tech Industrien und Forschung, bei denen<br />
die Reinheit die Vor<strong>aus</strong>setzung für die Produkte-Qualität,<br />
die Umwelt, die Sicherheit und<br />
die Gesundheit der mitarbeiter und Verbraucher<br />
ist. Solche Prozesse werden in der Regel in sogenannten<br />
„Reinen Räumen“ durchgeführt, in<br />
denen die Reinheit der Luft und der Oberflächen,<br />
also der maximal erlaubte Grad der Kontamination<br />
mit physikalischen (hauptsächlich Partikel),<br />
12 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
chemischen und biologischen Kontaminationen<br />
vorgeschrieben und unter Kontrolle ist. Auch<br />
andere physikalische Parameter wie die Temperatur,<br />
Feuchtigkeit, Luftdruck und Vibrationen<br />
werden in der Regel kontrolliert und dokumentiert.<br />
Neue Forschungen und Applikationen<br />
in aufkommenden Technologien haben in der<br />
letzten Zeit das Reinraum-management und die<br />
Kontaminationskontrolle revolutioniert. Für die<br />
neuen Her<strong>aus</strong>forderungen in den Lebenswissenschaften<br />
und der Nanotechnologie werden<br />
neue Konzepte mit System-Ansatz eingesetzt.<br />
Das Symposium, welches jedes zweite Jahr in<br />
einem anderen Land veranstaltet wird, ist der<br />
Treffpunkt für alle, die in Industrien wie auch in<br />
den Lebenswissenschaften und in der Forschung<br />
tätig sind, in denen die Reinheit in allen ihren<br />
Wir sind auf der<br />
Internationale Fachmesse und Kongress<br />
für Reinraumtechnologie<br />
24.-25.10. 2012 in Frankfurt/M.<br />
Aspekten von hoher Wichtigkeit ist. Das Symposium<br />
wird von der SwissCCS (SRRT) Schweizerische<br />
Gesellschaft für Reinraumtechnik, Swiss<br />
Contamination Control Society organisiert, unter<br />
<strong>dem</strong> Patronat des Instituts für Quantenelektronik<br />
der ETH Zürich.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />
www.icccs2012.ethz.ch<br />
KoNTAKT<br />
Dr. Alfred Moser<br />
ICCCS 2012<br />
ETH Zurich, Switzerland<br />
Tel.: +41 76 345 6444<br />
moser@scienceservices.ch<br />
www.icccs2012.ethz.ch<br />
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Training ▪ Schulungen ▪ Seminare<br />
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PRoDUKTE<br />
Neu auf <strong>dem</strong> Parkett<br />
Der markt für Reinraum-Produkte ist in Bewegung. Gefragt sind hohe Verfügbarkeit<br />
und individuelle Beratung. Genau das hat sich die im Januar gestartete Firma pure11<br />
<strong>aus</strong> münchen auf die Fahne geschrieben. Um schnell und gezielt auf Kundenwünsche<br />
reagieren zu können, reicht heute der klassische Vertrieb nicht mehr <strong>aus</strong>. Neben einem<br />
stationären Office und einem Katalog gewinnt das Internet auch in der Branche<br />
immer mehr an Stellenwert. Der Kunde will online stöbern, eine große Auswahl an<br />
qualitativ hochwertigen Produkten vorfinden und einen fairen Preis bekommen. Das<br />
alles am besten mit kompetenter Beratung und termingerechter Lieferung. Anforderungen,<br />
auf die sich die vertriebserfahrene Geschäftsführerin Gitte Hansen und ihr<br />
Team bestens eingestellt haben. Natürlich gibt es einen Katalog zum Blättern. Doch<br />
diese möglichkeit haben pure11-Kunden auch online. Tag und Nacht kann man so<br />
nach Artikeln suchen und dann eine konkrete Informations- oder Bestellanfrage senden.<br />
Überraschend ist, wenn dann nicht nur nach Schema F gehandelt wird, sondern<br />
von den Beratern Vorschläge kommen, die <strong>dem</strong> Kunden klare Vorteile bringen. Etwa<br />
durch die Empfehlung besser geeigneter Produkte oder auch durch eine günstigere<br />
Alternative. moderne Unternehmen können das, denn sie sind nicht an Großhersteller<br />
gebunden. Die Experten suchen stets die am besten zu den Kundenwünschen<br />
passenden Optionen <strong>aus</strong>. mittels intelligenter Logistiklösungen werden schließlich<br />
auch die Lieferzeiten knapp gehalten. Im Falle von pure11 ermöglicht das die enge<br />
Zusammenarbeit mit renommierten, ISO-zertifizierten Partnern im Bereich Einkauf<br />
und Logistik. pure11 will mittelfristig zu den führenden Anbietern von Reinraumzubehör<br />
und -bekleidung gehören. Damit sind die Vor<strong>aus</strong>setzungen bestens erfüllt.<br />
Pure11 Gmbh<br />
Tel.: +49 89 64993940 · info@pure11.de · www.pure11.de<br />
Neuer Katalog<br />
Von Reinräumen schon sehnsüchtig erwartet: der neue<br />
Hydroflex Katalog Reinigung & Hygiene-Lösungen<br />
für Reinräume. Darin finden sich innovative<br />
Produkte, mit denen Hygienestandards<br />
optimiert und die Sicherheit nachhaltig<br />
erhöht werden kann. Kunden, für die<br />
nur höchste Qualitätsstandards und<br />
eine perfekte Reinraumhygiene zählen<br />
und die maßgeschneiderte Lösungen<br />
rund um Reinigungs-Systeme und Einweg-<br />
Bekleidung suchen, finden in <strong>dem</strong> neuen Katalog<br />
schnell das geeignete Produkt. Weiterhin enthält der druckfrische Katalog auch Neuheiten<br />
wie z. B. Vorpräparationssysteme für Reinraum mopps.<br />
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Messtechnik und -service<br />
<strong>–</strong> Reinraumqualifizierung<br />
<strong>–</strong> Filtersystem-Integritätstest<br />
<strong>–</strong> Instandhaltung und Sanierung<br />
<strong>–</strong> Strömungsvisualisierung<br />
Prozessvalidierung<br />
<strong>–</strong> Qualifizierung von thermischen<br />
Prozessen<br />
Dienstleistungen<br />
<strong>–</strong> Qualitätssicherungsmassnahmen<br />
<strong>–</strong> Validierungsvorschriften<br />
<strong>–</strong> Arbeitsvorschriften<br />
<strong>–</strong> Kundenseminare und Workshops<br />
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<strong>–</strong> Vertrieb von CLiMET-Partikelzähler<br />
und deren Kalibrierung<br />
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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 13
VERANSTAlTUNGEN<br />
neuer Termin für die Branche<br />
Cleanzone am 24. und 25. oktober<br />
Die Besucher der Cleanzone sind Entscheider<br />
<strong>aus</strong> den Bereichen Chemie, medizin, Pharma,<br />
Lebensmittel, Nano-, Optik- und Lasertechnologie,<br />
mikroelektronik, Automobil, Luft- und<br />
Raumfahrttechnik. Ihnen bietet der deutsch- und<br />
englischsprachige Cleanzone Congress einen<br />
umfassenden Überblick über alle wesentlichen<br />
Themengebiete für den Betrieb von Reinräumen.<br />
Auf der Agenda stehen dabei die gesetzlichen<br />
und formellen Grundlagen bis hin zu neuen möglichkeiten<br />
und Grenzen der Reinraumtechnik.<br />
Auch die zum optimalen Betrieb von Reinräumen<br />
nicht-technischen Komponenten wie Reinraumkleidung<br />
oder Personalschulungen fließen als<br />
spezialisierte Vorträge in das Programm ein.<br />
Themen 2012 in der Übersicht<br />
Grundlagen<br />
◾ Quo vadis Cleanroom Technology?<br />
◾ Richtlinien & Regularien<br />
◾ Reinraumtauglichkeit<br />
◾ Zonenkonzepte<br />
Reinraumtechnik<br />
◾ Planung & Bau von Reinräumen<br />
◾ Ausstattung von Reinräumen<br />
14 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
◾ Luft- und Filtertechnik<br />
◾ Effizienter Einsatz von Reinstmedien<br />
und Energie<br />
◾ messtechnik & monitoring<br />
◾ Acceptance & Compliance (GmP & Technical)<br />
Betrieb von Reinräumen<br />
◾ Schleusensysteme<br />
◾ Reinraumreinigung<br />
◾ Bekleidungssysteme<br />
◾ Personalschulung<br />
Die Kongressmesse Cleanzone wird von der<br />
messe Frankfurt veranstaltet. Für die inhaltliche<br />
Ausrichtung des Kongresses zeichnet der<br />
Content-Partner Reinraum Aka<strong>dem</strong>ie/Leipzig<br />
verantwortlich. Der Anspruch an das Programm<br />
ist hoch: Alle Vorträge beruhen auf wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und sind vollkommen<br />
produkt- und unternehmensunabhängig. Dazu<br />
werden international anerkannte Experten geladen,<br />
um den Wissens<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch auch über die<br />
Ländergrenzen hin<strong>aus</strong> zu fördern.<br />
Die mitglieder des hochkarätigen Fachbeirates<br />
des Cleanzone Congress sind:<br />
◾ Prof. Gernod Dittel, CEO, Dittel Engineering<br />
Die Cleanzone am 24. und 25. Oktober<br />
2012 in Frankfurt am Main geht als<br />
eigenständige, branchenübergreifende<br />
Veranstaltung für das Thema<br />
Reinraumtechnologie an den Start.<br />
neben der Fachmesse bietet der<br />
neue Pflichttermin einen hochkarätigen<br />
Kongress. Schon jetzt stehen die<br />
Themen fest.<br />
◾ Koos Agricola, medewerker R&D,<br />
Océ-Technologies B.V.<br />
◾ Dipl.-Phys. Thomas Wollstein,<br />
Technisch-Wissenschaftlicher mitarbeiter,<br />
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.<br />
◾ Dr.-Ing. Udo Gommel, Abteilungsleiter<br />
Reinst- u. mikroproduktion, Fraunhofer-<br />
Institut für Produktionstechnik und<br />
Auto matisierung IPA<br />
◾ Frank Duvernell, Geschäftsinhaber,<br />
Reinraum Aka<strong>dem</strong>ie<br />
Ruf <strong>aus</strong> der Branche<br />
Hintergrund für die Implementierung dieser<br />
neuen Kongressmesse für Reinraumtechnologie<br />
ist die positive Verbreitung der Technologie. So<br />
wurde der Wunsch nach einer eigenständigen<br />
Plattform direkt an die messe Frankfurt herangetragen.<br />
Sie verfügt durch internationale Leitmessen<br />
wie die Light&Building oder Automechanika<br />
bereits über langjährige Erfahrung im Bereich<br />
technologiegetriebener Veranstaltungen. Die<br />
neue Fachmesse präsentiert Hersteller <strong>aus</strong> den<br />
Bereichen Reinraumanlagen, -technik und -baukomponenten<br />
sowie die hierfür notwendigen Verbrauchsmaterialien.<br />
Ebenfalls dabei sind Universitäten<br />
und Hochschulen, die mit ihren Leistungen
„Die messe Frankfurt veranstaltet im Bereich „Das Wachstum in den reinraumtechnischen<br />
Technologie und Produktion seit vielen Jah- Anwendungen zeigt sich in einer immer stärren<br />
innovative und international erfolgreiche ker werdenden Wirtschaftskraft der aufstre-<br />
messen. mit der Cleanzone gehen wir auf benden märkte, sowie durch eine kontinuier-<br />
den steigenden Bedarf an Reinraumtechnoliche Weiterentwicklung und Innovation der<br />
logie ein. Diesem zukunftsweisenden Thema involvierten Technologiebereiche. Als interdis-<br />
stellen wir eine eigene Plattform zur Verfüziplinäre Kommunikations- und Informationsgung:<br />
einen Treffpunkt für alle Anwender, plattform wird der Kongress der Cleanzone<br />
Lieferanten und Spezialisten von Reinräu- mit seinen drei Sektionen <strong>–</strong> Basics, Technomen,<br />
branchenübergreifend und unabhängig logies, Operations <strong>–</strong> einen wesentlichen Bei-<br />
von den Reinraumklassen.“<br />
trag zu der Dynamik und <strong>dem</strong> weiteren Erfolg<br />
der Branche beitragen.“<br />
Kl<strong>aus</strong> Reinke, mitglied der Geschäftsleitung<br />
der messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />
Professionelle<br />
Reinraum-Kompetenz<br />
Prof. Gernod Dittel,<br />
CEO, Dittel Engineering in Kochel am See/Ried<br />
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die zukünftige Entwicklung der Reinraumtechnik<br />
mitbestimmen. Der Kongress ergänzt die messe<br />
um eine hochkarätige Wissensplattform.<br />
Unterstützung erhält die messe Frankfurt<br />
von renommierten Branchenexperten: Neben<br />
der Reinraum Aka<strong>dem</strong>ie wirken die VDI-Gesellschaft<br />
Bauen und Gebäudetechnik, die International<br />
Confederation of Contamination Control<br />
Societies (ICCCS) sowie das Deutsche Reinrauminstitut<br />
e.V. (DRRI) mit. Und auch die ReinRaum-<br />
Technik ist als medienpartner mit an Bord.<br />
KoNTAKT<br />
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Weitere Informationen unter<br />
cleanzone.messefrankfurt.com<br />
Anja Diete<br />
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Tel.: +49 69 7575 6290<br />
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Telefon +49 (0) 72 22 - 96 96-60<br />
Telefax +49 (0) 72 22 - 96 96-88<br />
Email info@dastex.com<br />
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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 15
© Gina Sanders | Fotolia.com<br />
SChwERPUNKT BIoTEChNoloGIE<br />
Produktion im Platikbeutel<br />
Statusbericht zu Single-Use-Technologien<br />
In den vergangenen zehn Jahren hat die Vielfalt<br />
und Anzahl der auf <strong>dem</strong> markt erhältlichen<br />
Single-Use-Systeme in biopharmazeutischen<br />
Entwicklungs- wie auch Produktionsprozessen<br />
stetig zugenommen. Im Jahr 2009 wurde eine<br />
jährliche Wachstumsrate von 35 % erreicht, die<br />
vor allem Produkten für das Upstream Processing<br />
zuzuschreiben war.<br />
Single-Use- oder Disposable-Technologien<br />
basieren auf Komponenten, die in der Regel <strong>aus</strong><br />
Kunststoffmaterial bestehen und für den einmaligen<br />
Gebrauch bestimmt sind. Der Grundstein<br />
dafür wurde mit <strong>dem</strong> ersten Kunststoffblutbeutel<br />
durch die Firma Fenwal Laboratories (heute<br />
Fenwal Blood Techniques, Illinois) im Jahre 1953<br />
gelegt. In den 1960er Jahren kamen Kunststoffflaschen,<br />
-kolben, -petrischalen und 96-Wellplatten<br />
auf den markt, die für Routinearbeiten<br />
im Zellkulturlabor zunehmend ihre Gegenspieler<br />
<strong>aus</strong> Glas ersetzten. In den frühen 1970er Jahren<br />
entwickelten Knazek und sein Team den ersten<br />
Hohlfaserbioreaktor und zeigten, dass Säugerzellen<br />
unter in vivo-ähnlichen Bedingungen zu<br />
Hochzelldichten wachsen können. Das bildete<br />
die Vor<strong>aus</strong>setzung für die in den 1980er Jahren<br />
populäre in vitro-Produktion diagnostischer und<br />
therapeutischer Antikörper im mg-Bereich. Ebenfalls<br />
mitte der 1970er Jahre begannen Nunc und<br />
16 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
Bioferon (heute Rentschler) mit der Produktion<br />
von Wannenstapeln <strong>aus</strong> Polystyren. Diese auch<br />
als CellFactories bekannten Systeme wurden<br />
überwiegend zur Kultivierung adhärenter Säugerzellen<br />
genutzt und lösten in den 1990er Jahren<br />
die bis dahin zum Beispiel in der Impfstoffproduktion<br />
verwendeten Rollerflaschen in Good<br />
manufacturing Practice (GmP)-Produktionen ab.<br />
Breites Produktspektrum für das<br />
Upstream Processing<br />
Heute kann der Anwender auf eine Vielzahl von<br />
Produkten unterschiedlichster Anbieter zurückgreifen.<br />
Die Single-Use-Systeme werden dabei<br />
mehrheitlich in Prozessen genutzt, in denen<br />
proteinbasierte Biotherapeutika <strong>aus</strong> Säugerzellen<br />
das Zielprodukt sind. Die Verfügbarkeit eines<br />
weiten Spektrums an Komponenten, geeigneten<br />
Sensoren und Single-Use-Pumpen erlaubt heute<br />
die Realisierung eines kompletten Single-Use-<br />
Upstream-Processing bis 2 m 3 Kulturvolumen.<br />
Wellendurchmischte Bioreaktoren (Wave Bioreactor<br />
von GE Healthcare und Biostat CultiBag<br />
Rm von Sartorius Stedim Biotech) sind ebenso erhältlich<br />
wie gerührte Single-Use-Bioreaktoren in<br />
verschiedenen Ausführungen (z. B. rigide Kunststoffkessel<br />
von mobius CellReady, UniVessel SU,<br />
Modularisierung, Flexibilität, geringe<br />
umrüstzeiten, Minimierung von<br />
Kontaminationsrisiken <strong>–</strong> wer die<br />
Ansprüche an Produktionsprozesse<br />
in kleinem Maßstab konsequent zu<br />
Ende denkt, landet fast zwangsläufig<br />
beim Konzept der Single-use-Technologien.<br />
So verwundert es kaum, dass<br />
diese in den letzten Jahren den weg<br />
<strong>aus</strong> der nische in breite Anwendungen<br />
gefunden haben.<br />
CelliGEN BLU oder flexible Beutel-(Bag) Systeme<br />
von S.U.B., Biostat CultiBag STR, XDR Bioreactor).<br />
Sie unterscheiden sich hinsichtlich Größe, Wirk-<br />
und mischprinzip sowie Instrumentierung und<br />
zeichnen sich durch eine definierte Fluiddynamik<br />
<strong>aus</strong>. Für die Realisierung sich ständig wiederholender<br />
Teilaufgaben (mischen, Lagern und Transportieren,<br />
Inokulumproduktion und Fermentation<br />
sowie Biomasseabtrennung) hat sich außer<strong>dem</strong><br />
die Zusammenfassung verfahrenstechnischer<br />
Grundoperationen zu Prozessplattformen bewährt.<br />
Prozessplattformen sind technisch umgesetzte,<br />
gut definierte Abläufe von Prozessen<br />
oder Prozessschritten. Es gibt sie bereits in unterschiedlicher<br />
Größe sowie Anzahl und Reihenfolge<br />
der Prozessschritte für die medienherstellung, die<br />
Fermentation und die Biomasseabtrennung.<br />
Technische Grenzen für den Einsatz der Single-Use-Technologien<br />
im Upstream Processing<br />
ergeben sich <strong>aus</strong> den eingesetzten Kunststoffen.<br />
Ihnen sind hinsichtlich Stabilität, Einsatzbereich,<br />
maßstabvergrößerung und Handling Grenzen<br />
gesetzt. Gegenwärtig liegt die Größengrenze<br />
anwenderseitig bei 1.000 <strong>–</strong> 2.000 l Bagvolumen<br />
und 30 Zoll Filterkartuschen, auch wenn herstellerseitig<br />
größere Bagsysteme (bis 5.000 l)<br />
offeriert werden. Anlagenkapazitäten oberhalb<br />
dieser Größenordnung werden durch die An-
wender aktuell durch Parallelisierung<br />
bewerkstelligt. Nach jüngsten<br />
Umfragen der Aspen Brook Consulting<br />
scheint das für über 80 % der<br />
Anwender <strong>aus</strong>reichend.<br />
Nachholbedarf im<br />
Downstream-Bereich<br />
Obwohl der zunehmende Einsatz<br />
von Single-Use-Technologien für<br />
das Upstream-Processing auch<br />
die Entwicklung von Systemen<br />
für das Downstream Processing<br />
nach sich zog, haben sie dort noch<br />
nicht die Bedeutung erlangt wie<br />
im Upstream-Bereich. Die zur Herstellung<br />
biopharmazeutischer Produkte<br />
angewendeten, verfahrenstechnischen<br />
Grundoperationen im<br />
Downstream-Bereich beinhalten<br />
klassische Filtrationsverfahren und<br />
chromatographische Schritte, aber<br />
auch neuartige Technologien wie<br />
funktionelle Filtrations-/ Absorptionsverfahren<br />
und „mixed-mode“-<br />
Technologien. Der Begriff „mixedmode“<br />
steht dabei für einen<br />
multiplen Retentionsmechanismus<br />
als Grundlage der Wechselwirkungen<br />
zwischen Probe und Sorbens.<br />
Der Abfüllprozess des formulierten<br />
Endproduktes ist in der biopharmazeutischen<br />
Produktion dagegen in<br />
den meisten Fällen ein klassischer<br />
Flüssigtransfer mit oder ohne finale<br />
Gefriertrocknung. Aus den<br />
Grundoperationen werden die zur<br />
Isolierung und Aufreinigung des<br />
Produktes geeigneten methoden<br />
<strong>aus</strong>gewählt und zu einer Sequenz<br />
zusammengefügt. Die Reihenfolge<br />
und Qualität der verwendeten<br />
methoden variiert dabei in Abhängigkeit<br />
der Eigenschaften und Anforderungen<br />
an die Qualität des zu<br />
reinigenden Produktes.<br />
Wie im Upstream-Processing<br />
kommen auch im Downstream-<br />
Processing die Hauptvorteile beim<br />
Einsatz von Single-Use-Technologien<br />
gegenüber klassischen, wiederverwendbaren<br />
Systemen zum<br />
Tragen: (1) niedrigere Investitionskosten,<br />
(2) verkürzte Entwicklungs-<br />
und Implementierungszeiten, (3)<br />
reduzierter Qualifizierungs- und<br />
Instandhaltungsaufwand und (4)<br />
erhöhte Flexibilität. Dennoch besteht<br />
im Downstream-Bereich noch<br />
Nachholbedarf. Schon etabliert sind<br />
Einwegmischer bis 1.000 l sowie<br />
die Einwegversionen klassischer<br />
mikrofiltrations- (0,1/0,2 µm) und<br />
Tiefenfiltrationssysteme, während<br />
die Ultrafiltration nach wie vor<br />
ein Flaschenhals ist. Ganz anders<br />
verhält sich die Situation bei den<br />
chromatographischen Systemen.<br />
Den Vorteilen Flexibilität und reduzierter<br />
Zeit- und Kostenaufwand<br />
durch vorgepackte, sofort nutzbare<br />
(„ready-to-use“) Säulen stehen die<br />
Kosten für die eingesetzten chromatographischen<br />
Gele als Nachteil<br />
gegenüber. Für Prozesse mit häufigen<br />
Ernten und Aufreinigungen in<br />
Säulen mit hoher Lebensdauer sind<br />
chromatographische Einwegsysteme<br />
momentan keine attraktive Lösung.<br />
Es laufen Neuentwicklungen,<br />
die auf die Leistungssteigerung bei<br />
gleichzeitiger Kostenreduktion im<br />
Prozess in Verbindung mit Single-<br />
Use-Technologien abzielen. Dazu<br />
gehören der Einsatz von „mixedmode“-Sorbentien<br />
sowie sequentiellen<br />
Chromatographien, die durch<br />
neue Selektivitäten im Proteincapture<br />
und die effizientere Ausnutzung<br />
eine signifikante Reduktion<br />
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für den Reinraum.<br />
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des benötigten Chromatographiemediums<br />
ermöglichen.<br />
Die eher zögerliche Entwicklung<br />
im Bereich der Chromatographie<br />
hat jedoch zur Entwicklung von alternativen<br />
Aufreinigungstechniken<br />
geführt. Funktionelle Filtrationen<br />
mit mem branadsorbern kombinieren<br />
die Vorteile der Einwegfiltration<br />
mit funktionellen Oberflächen, vor<br />
allem mit Ionen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>cher- und<br />
Affinitätseigenschaften. Sie werden<br />
von vornherein als Single-<br />
Use-Systeme konzipiert. Dennoch<br />
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sehen Experten wie Detlef Eisenkrätzer, Roche<br />
GmbH, im Fehlen von preiswerten Alternativen<br />
zu „mehrweg“-Affinitäts-Chromatografiesäulen<br />
eines der größten Hindernisse für den Einsatz von<br />
Single-Use-Technologie.<br />
Monitoring und Automatisierung<br />
Hinsichtlich Prozessmonitoring und Automatisierungstechnik<br />
verfügen Single-Use-Systeme bis<br />
jetzt nicht über den vollen Funktionsumfang wie<br />
ihre traditionellen Gegenspieler. Sie sind sowohl<br />
mit in situ- als auch ex situ-Sensoren <strong>aus</strong>gerüstet.<br />
In situ-Sensoren, welche im Kontakt mit<br />
<strong>dem</strong> Kulturmedium stehen, müssen sterilisierbar<br />
sein. Ex situ-Sensoren, welche entweder eine<br />
nicht-invasive Überwachung mittels optischer<br />
Sensoren durch ein transparentes Fenster oder<br />
klassischer Sensoren innerhalb eines Probenahmestromes<br />
außerhalb der Sterilbarriere ermöglichen,<br />
brauchen das nicht.<br />
Für die messung von Standard-Prozessparametern<br />
wie Druck, Temperatur, und zum Teil auch<br />
pH und pO2 gibt es mehrere Systeme, so dass die<br />
messbarkeit dieser Größen gewährleistet ist. Für<br />
weitere Prozessparameter ist die Auswahl der<br />
zur Verfügung stehenden Analytik jedoch eingeschränkt<br />
auf die Systeme, für die ein Hersteller<br />
eine Integrationsmöglichkeit in sein Produkt anbietet.<br />
Konkret bedeutet das, dass die verwendbare<br />
Analytik in der Regel durch die Auswahl des<br />
Anbieters des Single-Use-Systems vorgegeben ist.<br />
hürden beim Einsatz von Single-Use-<br />
Technologien<br />
Sowohl im Upstream- als auch auch im<br />
Downstream-Processing sind die verfahrenstechnische<br />
Charakterisierung der Single-Use-Systeme<br />
und ihre Standardisierung noch unzureichend.<br />
Limitationen von Single-Use-Systemen umfassen<br />
aber auch die Begrenzung bezüglich Druck,<br />
Durchflussraten, Zentrifugalkräften, der Tempe-<br />
18 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
ratur und der O 2- bzw. CO 2-Strippingraten. Als<br />
weitere Beschränkungen sind mögliche Leachables<br />
und Extractables, die Größenbegrenzung, die<br />
erhöhten Kosten für das Verbrauchsmaterial, die<br />
Lieferantensicherheit und die noch mangelnde<br />
Sensortechnik in Verbindung mit der Automatisierung<br />
zu nennen. Schließlich erfordert die erfolgreiche<br />
Implementierung von Single-Use-Technologien<br />
auch Veränderungen und neue Ansätze bei<br />
der Anlagenrealisierung, der mitarbeiterschulung,<br />
der Qualitätssicherung und Abläufen der Produktion,<br />
die bereits in der Planungsphase beginnen.<br />
Nichtsdestotrotz erlauben die auf <strong>dem</strong> markt<br />
verfügbaren Produkte bei richtigem Einsatz und<br />
richtiger Handhabung kleinere, billigere, grünere,<br />
sicherere und schnellere Entwicklungen<br />
sowie Produktionen. Das erklärt wohl auch die<br />
Tatsache, dass sie inzwischen <strong>aus</strong> klein- sowie<br />
mittelvolumigen Verfahren für Biopharmazeutika<br />
und Biosimilars in allen Hauptprozessschritten,<br />
vor allem aber <strong>dem</strong> Upstream-Processing-<br />
Bereich, nicht mehr wegzudenken sind. Das<br />
betrifft die schnelle Entwicklung sowie das „auf<br />
den markt bringen“ neuer Biotherapeutika wie<br />
zum Beispiel von Antikörpern und Veterinär- sowie<br />
humanen Impfstoffen. „Wir sehen vor allem<br />
im Bereich der Impfstoffe vielversprechende<br />
Anwendungsfelder: kleine Volumen, kampagnenweise<br />
Produktion, flexible Produktionsanforderungen,<br />
Risiko von Crosskontamination, hier<br />
können Single-Use-Technologien ihre Vorteile<br />
<strong>aus</strong>spielen“, meint Dr. Karsten Behrend, m+W<br />
Process Industries GmbH. Die mehrheit der<br />
Biotherapeutikaproduzenten (vor allem Lohnhersteller)<br />
nutzt wo immer möglich Single-Use-<br />
Systeme. Im deutschsprachigen Raum sind das<br />
u. a. Baxter Österreich, Boehringer Ingelheim,<br />
Hoffmann La-Roche Deutschland und Schweiz,<br />
merck Serono Deutschland und Schweiz, Novartis<br />
Schweiz und Österreich, Rentschler und<br />
Werthenstein BioPharma.<br />
Noch dominieren in solchen Firmen hybride<br />
Produktionsanlagen, in denen Single-Use- und<br />
traditionelle Systeme <strong>aus</strong> Glas oder Edelstahl<br />
kombiniert werden. Doch werden erste Produktionsanlagen,<br />
die durchgängig mit Single-Use-<br />
Systemen arbeiten, geplant. Dem generellen<br />
Trend hin zu Single-Use-Systemen tragen auch<br />
die global operierenden Entwickler und Hersteller<br />
Rechnung. Von ihnen haben GE Healthcare,<br />
merck millipore und Sartorius Stedim Biotech<br />
gegenwärtig das größte Portfolio. Innerhalb der<br />
Entwickler und Hersteller ist jedoch sehr viel<br />
Bewegung. Vereinzelt kommen neue Akteure<br />
auf den markt, doch rechnen Experten mit einer<br />
Konsolidierung des marktes in den nächsten<br />
Jahren. Im Vorteil sind diejenigen Firmen, die<br />
eine breite Produktpalette haben und <strong>dem</strong> Anwender<br />
im Rahmen des Gesamtprozesses vielseitige<br />
Unterstützung garantieren können.<br />
her<strong>aus</strong>forderungen<br />
Her<strong>aus</strong>forderungen bei der Umstellung auf<br />
Single-Use-Systeme liegen vor allem im Facility<br />
Layout, in der Handhabung und in der Entsorgung.<br />
Das Facility Layout wird neben den betrieblichen<br />
Auflagen vor allem durch die behördlichen<br />
getrieben und hat das potenzielle Risiko<br />
der Verunreinigung des Wirkstoffes im Fokus. So<br />
resultieren hohe Anforderungen an die Qualität<br />
der Reinraum<strong>aus</strong>führung sowie der zugehörigen<br />
Lüftungs- und Klimatechnik. Neben den<br />
erforderlichen Investitionskosten stellen hierbei<br />
insbesondere die Betriebskosten einen nicht unerheblichen<br />
Anteil dar.<br />
Der Einsatz von Einwegsystemen ist meist mit<br />
der Durchführung vieler manueller Schritte bei<br />
der Anwendung verbunden; generell ist der Automatisierungsgrad<br />
der Systeme geringer als der<br />
vergleichbarer klassischer Systeme. Oft wird ein<br />
Gesamtsystem zur Durchführung eines Prozessschrittes<br />
<strong>aus</strong> Einzelkomponenten zusammengesetzt.<br />
In einigen Anwendungsfällen (z. B. Verwendung<br />
von Gefahrstoffen oder Organismen mit<br />
Gefährdungspotenzial) sollte vor Einsatz des Sys-
tems die Integrität des Gesamtsystems geprüft<br />
werden. „Einweg-Systeme sind überwiegend<br />
manuell gefertigt, lassen sich aber nur schwer<br />
oder gar nicht auf Integrität beim Endanwender<br />
prüfen. Dieser hat daher nicht die möglichkeit<br />
festzustellen, ob ein Einweg-System z. B. durch<br />
den Transport oder die Handhabung vor Ort beschädigt<br />
wurde, was letztlich zu Undichtigkeiten<br />
im System führen würde, und gleichzeitig eine<br />
Kontamination bzw. einen effektiven Produktverlust<br />
erzeugt. Dadurch entstehen <strong>dem</strong> Anwender<br />
erhebliche Verluste, die ihn schon im Vorfeld<br />
dazu bewegen, von einer technischen Einweg-<br />
System-Lösung Abstand zu nehmen“, erläutert<br />
Jens Kubischik, Pall GmbH Life Sciences. „Aus<br />
diesem Grund ist ein vertrauensvolles Verhältnis<br />
zwischen Lieferant und Anwender unabdingbar,<br />
und wird durch einen transparenten Herstellungsprozess,<br />
der z. B. im Rahmen eines Audits<br />
inspiziert werden kann, gestärkt.“<br />
Zu einer erfolgreichen Implementierung von<br />
Single-Use-Technologien in einen biopharmazeutischen<br />
Herstellungsprozess gehört schließlich<br />
auch die Sicherstellung der Entsorgung. Da<br />
es sich bei den Single-Use-Systemen häufig um<br />
Verbundwerkstoffe handelt, liegt die Her<strong>aus</strong>forderung<br />
in der Trennung der materialien. Neben<br />
unterschiedlichen Kunststoffen werden teilweise<br />
auch metalle als Einbauten verwendet.<br />
Da heute schon in <strong>aus</strong>gewählten Applikationen<br />
sämtliche Prozessschritte <strong>aus</strong> Single-Use-<br />
Systemen realisiert werden, ist das Abfallvolumen<br />
entsprechend groß. Die dabei anfallenden<br />
Beutel, Schläuche, Filter etc. sind unter Umständen<br />
mit Organismen und/oder mit umweltgefährdenden<br />
Chemikalien belastet und müssen<br />
vor der Entsorgung entsprechend behandelt<br />
werden. Die Entsorgung der Kunststoffe erfolgt<br />
üblicherweise durch Verbrennung oder manchmal<br />
auch durch Deponierung.<br />
Gegenwärtig sind nur bedingt Systeme am<br />
markt erhältlich, die die großen Abfallmengen zerkleinern<br />
oder kompaktieren können. Insbesondere<br />
im Zusammenhang mit der Inaktivierung/Dekontamination<br />
gibt es so gut wie keine Lösung auf<br />
<strong>dem</strong> markt. Außer<strong>dem</strong> gibt es keine möglichkeit,<br />
die Verbundstoffe vor Ort zu trennen, um sie gegebenenfalls<br />
einer Wiederverwertung zuzuführen.<br />
Das bedeutet, dass eine aufwendige und kostenintensive<br />
Logistik erforderlich ist, die den Vorteil der<br />
Single-Use-Technologie im Prozesseinsatz schmälern<br />
kann. Hier besteht ein großer Bedarf, der<br />
durch innovative Lösungen gedeckt werden muss;<br />
Konzepte für den materialfluss müssen schon in<br />
der Planungsphase berücksichtigt werden. Da es<br />
in anderen Industriezweigen, wie z. B. der Lebensmittelindustrie,<br />
bereits ähnliche Fragestellungen,<br />
aber auch Lösungsansätze gibt, sollte eine Adaption<br />
auf den Biotechnologiesektor möglich sein.<br />
Neue Anwendungsfelder für Single-<br />
Use-Technologien<br />
Es ist anzunehmen, dass der markt für Single-<br />
Use-Technologien für die Herstellung der proteinbasierten<br />
Therapeutika nicht in <strong>dem</strong> maße<br />
weiterwachsen wird, wie das bisher der Fall<br />
war. Gelingt die notwendige Weiterentwicklung,<br />
kommen wir der kompletten Single-Use-Produktionsanlage<br />
und damit der „Single-Use Factory<br />
in der Box“ aber immer näher. „Eine Vision ist<br />
die in einem Container integrierte Impfstofffabrik<br />
<strong>aus</strong> SUS, die es binnen kürzester Zeit an<br />
einem beliebigen Ort in der Welt (das Personal<br />
mit <strong>dem</strong> Fachwissen natürlich vor<strong>aus</strong>gesetzt) erlaubt,<br />
den Impfstoff herzustellen“, sagt Prof. Dr.<br />
Regine Eibl, Zürcher Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> scheinen neue Applikationen<br />
für die Single-Use-Bioreaktoren wahrscheinlich,<br />
die (1) die Herstellung mikrobieller Nischenprodukte,<br />
(2) Produktionsverfahren mit Algen<br />
sowie auf (3) pflanzlichen Suspensionszellen,<br />
Wurzelkulturen und mesenchymalen Geweben<br />
basierende Produkte für den Pharma-, Food- und<br />
Kosmetikbereich zum Ziel haben. „Es gibt bereits<br />
SChwERPUNKT BIoTEChNoloGIE<br />
zahlreiche zu 100 % in SUS etablierte Fermentationsprozesse<br />
mit tierischen Zellkulturen. Ihre Zahl<br />
wird wachsen“, sagt Detlef Eisenkrätzer, Roche<br />
GmbH. Entscheidend werden die Biotherapeutika<br />
der jüngsten Generation jedoch die Weiterentwicklung<br />
der Single-Use-Technologie prägen.<br />
„Eines der vielversprechendsten zukünftigen Anwendungsfelder<br />
für die Single-Use-Technologie<br />
ist die personalisierte medizin und hier vor allem<br />
die Produktion von Zelltherapeutika mit Stamm-<br />
und T-Zellen“, meint Regine Eibl. Zelltherapeutika<br />
gelten als wichtiges Produktsegment der<br />
personenspezifischen medizin und umfassen<br />
die seit Anfang der 1990er Jahre auf den markt<br />
drängenden Produkte für die regenerative medizin<br />
(Haut, Knorpel und Knochen) sowie das erste<br />
personenspezifische Vakzin, das im April 2010<br />
die FDA-Zulassung zur Therapie von Prostatakrebs<br />
erhielt. Um die Zelltherapie, die verglichen<br />
mit <strong>dem</strong> etablierten manufacturing von Proteintherapeutika<br />
noch in den Kinderschuhen steckt,<br />
zum kommerziellen Erfolg zu führen, sind innovatives<br />
Equipment und neue Technologien zwingend<br />
notwendig. Single-Use-Systeme werden<br />
hier bedingt durch die Produktanforderungen<br />
und -verwendung zum „muss“. mehr als 200<br />
Zelltherapeutika für die Transplantationsmedizin,<br />
Krebs- und Aids-Therapien befinden sich derzeit<br />
im Stadium der klinischen Erprobung <strong>–</strong> eine gewaltige<br />
Chance nicht nur für die medizin, sondern<br />
auch für die Single-Use-Technologien.<br />
KoNTAKT<br />
Dr. Kathrin Rübberdt<br />
Dechema Gesellschaft für Chemische Technik<br />
und Biotechnologie e.V., Frankfurt<br />
Tel.: +49 69 75 64 2 77<br />
presse@dechema.de<br />
www.dechema.de<br />
© Sartorius AG<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 19
© i+o<br />
SChwERPUNKT BIoTEChNoloGIE<br />
Facility of the Year 2012<br />
Neue Produktionsanlage erhält Award für „Equipment Innovation“<br />
Die Facility of the Year Awards sind ein weltweit<br />
anerkanntes, erstklassiges Auszeichnungsprogramm,<br />
welches von der International Society<br />
for Pharmaceutical Engineering (ISPE), Interphex<br />
und <strong>dem</strong> Pharmaceutical Processing magazin<br />
gesponsert und jährlich verliehen wird. Es prämiert<br />
Projekte, bei denen hochmoderne und<br />
innovative Technologien zum Einsatz kommen,<br />
um die Kosten zur Herstellung von medikamenten<br />
zu senken und die Qualität der Wirkstoffe zu<br />
verbessern.<br />
Verantwortlich für die Planung und Realisierung<br />
der prämierten Anlage waren die auf<br />
die Pharmabranche spezialisierte PhC Pharma-<br />
Consult, ein Tochterunternehmen der i+o, zusammen<br />
mit PHA <strong>–</strong> Philipp Hess Associates. Die<br />
langjährigen Planungspartner haben von der<br />
Konzeptionierung des Projektes bis hin zur Qualifizierung<br />
ihren Kunden Rentschler durch die<br />
Designphase, Prozessgestaltung sowie IT Integration<br />
begleitet und die Anlage erfolgreich durch<br />
die Inbetriebnahme geführt.<br />
„Die neue Produktionsanlage weist der<br />
Pharmabranche die Richtung, wie die Fabrik der<br />
Zukunft zur erfolgreichen Herstellung von biopharmazeutischen<br />
Wirkstoffen <strong>aus</strong>zusehen hat“,<br />
so Dr. Philipp N. Hess, managing Partner PHA <strong>–</strong><br />
Philipp Hess Associates und Partner der i+o.<br />
20 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
Die neue 1.000 l Multi-Produkt Disposable-<br />
Anlage zeichnet sich durch ihr flexibles Raumkonzept<br />
<strong>aus</strong>. Dieses umfasst vier unabhängige<br />
Allzweck-Reinraumanlagen für den Betrieb der zu<br />
100 % mobilen Einweg-Produktions<strong>aus</strong>stattung<br />
für Upstream Processing (USP) und Downstream<br />
Processing (DSP) sowie eine Inoculum Suite.<br />
Der durchgängige Einsatz von single-use Produktionsanlagen<br />
macht Steam-in-Place (SIP)<br />
und Clean-in-Place (CIP) überflüssig. Sämtliche<br />
Reinraum-Suiten sind an das anlagenweite Data<br />
Logging System (DLS) angeschlossen, welches für<br />
„plug and play“ der mobilen Produktions<strong>aus</strong>stattung<br />
vorkonfiguriert ist. Eine weitere Optimierung<br />
wurde durch die Umsetzung von „lean“ Logistik-<br />
und Herstellungsprinzipien erreicht sowie<br />
durch das Konzept der „Visual Factory“.<br />
Das modulare Konzept der Produktionsanlagen<br />
erlaubt eine schnelle Implementierung<br />
alternativer Produktions <strong>aus</strong> rüstungen gemäß den<br />
jeweiligen Kundenwünschen. “mit dieser neuen<br />
Produktionsanlage können wir unseren Kunden<br />
deutliche Kosteneinsparungen bei der Herstellung<br />
von Wirkstoffen für ihre klinischen Studien bieten“,<br />
sagte Thomas Siklosi, Senior Vice President<br />
GmP Operations bei Rentschler Biotechnologie<br />
„Wir dürfen sagen, dass wir sehr stolz sind, dass<br />
Rentschler diese hohe Auszeichnung erhalten<br />
Rentschler Biotechnologie, ein<br />
Full-Service Lohnhersteller von Biopharmazeutika,<br />
erhält den Facility<br />
of the Year Award 2012 (FOYA) in der<br />
Kategorie „Equipment innovation“.<br />
Den Preis erhält Rentschler für sein<br />
flexibles Anlagen-Konzept, das die<br />
Reduzierung von Herstellkosten und<br />
Produktzykluszeiten ermöglicht.<br />
hat. Es bestätigt unsere Überzeugung, dass die<br />
Kombination <strong>aus</strong> interdisziplinarisch eingesetzten<br />
Teams und Pharma spezifischen Know-how-<br />
Trägern ein optimales Ergebnis und Benchmark<br />
setzende Projekte hervorbringt“, erläutert Ernst<br />
Sander, managing Director der PhC PharmaConsult<br />
und Partner i+o.<br />
KoNTAKT<br />
Martina Dandl<br />
i+o Industrieplanung + Organisation GmbH & Co. KG,<br />
Heidelberg<br />
Tel.: +49 6221 379 204<br />
m.dandl@io-consultants.com<br />
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im Sinne der Gesundheit<br />
Zukunftsorientierter Neubau für die Pharmaproduktion<br />
Um den ständig steigenden hygienischen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, verlässt man<br />
das in die Jahre gekommene Apothekengebäude.<br />
Im GmP-gerechten Neubau ist der gesamte<br />
Betriebsablauf optimal für die Zukunft gerüstet.<br />
Realisiert wurde das Gebäude von den Architekten<br />
Bayer&Strobel <strong>aus</strong> Kaiserslautern. Die Christoffel<br />
Labor Experten, Tochterunternehmen von<br />
Carpus+Partner, übernahmen die Planung der<br />
Good-manufacturing-Practice(GmP)-Bereiche,<br />
medizintechnik, Reinstwasser-Anlage, Apotheken<strong>aus</strong>stattung<br />
für Herstell- und Logistikbereiche<br />
sowie das GmP-monitoring.<br />
höchste hygienestandards<br />
„Die räumliche und <strong>aus</strong>stattungstechnische Organisation<br />
einer GmP-gerechten Umgebung ist<br />
in der Pharmaproduktion zwar alltäglich, für eine<br />
Krankenh<strong>aus</strong>apotheke aber dennoch anspruchsvoll“,<br />
erklärt Armin Wentzler, Bereichsleiter Klinik-<br />
und medizintechnikplanung bei den Christoffel<br />
Labor Experten. „Um Kontaminationen zuverlässig<br />
zu verhindern, sind alle Reinräume nur über<br />
mehrstufige Schleusensysteme zu betreten.“<br />
Der Reinraumbereich umfasst eine Zone mit<br />
drei Reinräumen der Luftqualifizierung B. Zwei<br />
davon für die GmP-gerechte Zytostatikaherstel-<br />
lung und ein Raum für die aseptische Zubereitung<br />
von Lösungen zur parenteralen Ernährung<br />
(TPE). Damit diese beiden Produktgruppen auch<br />
an externe Patienten gegeben werden dürfen, ist<br />
eine formale Herstellungserlaubnis zu erlangen.<br />
Dabei kommt <strong>dem</strong> GmP-monitoring große Wichtigkeit<br />
zu. Die Zytostatika- bzw. TPE-Werkbänke<br />
sind im Arbeitsbereich <strong>aus</strong> fugenlosem Edelstahl<br />
gefertigt und werden über geräteinterne Filtertechnik<br />
und mittels Laminarflow mit Luft höchster<br />
Güte nach Reinraumklasse A beaufschlagt.<br />
Alle Einrichtungen der Reinräume sind auf<br />
die Anforderungen der Klinikapotheke <strong>aus</strong>gerichtet:<br />
So verfügt sie z. B. auch über einen<br />
Durchlade-Pharmareinigungsautomaten und einen<br />
Durchlade-Sterilisator.<br />
Betriebsabläufe optimiert<br />
Bei der Begleitung der Grundriss- und Layoutplanung<br />
legten die Experten besonderen Wert auf<br />
die effiziente Organisation der Betriebsabläufe<br />
innerhalb des Gebäudes. Rohstoff- und Arzneimittelbelieferung<br />
sowie Arzneimittellogistik und -herstellung<br />
sind daher im Erdgeschoss angesiedelt. Ergänzend<br />
finden sich hier ein Primärlager, Lager für<br />
Rohstoffe und Packmaterial sowie das Rückstelllager.<br />
Räumlich getrennt lagern Säuren und Lau-<br />
neben der Ausgabe von handelsüblichen<br />
Medikamenten ist die<br />
Apotheke der universitätsmedizin<br />
Mannheim auch für die Produktion<br />
maßgeschneiderter Präparate für<br />
bestimmte Patientengruppen verantwortlich. <br />
gen sowie brennbare Flüssigkeiten in speziellen<br />
Räumen mit entsprechenden Sicherheitsstandards.<br />
Zusätzlich wurden ein 50 m 2 großer Kühl- und ein,<br />
besonders gegen unbefugten Zutritt und Einbruch<br />
geschützter, Betäubungsmittelraum eingerichtet.<br />
Herzstück der Logistik sind eine Kommissionieranlage<br />
und das Hochregallager, in <strong>dem</strong> die<br />
Produktpaletten in zwei Ebenen abgestellt sind.<br />
In der halbautomatischen Kommissionieranlage<br />
werden die medikamente <strong>aus</strong> den Regalen entnommen,<br />
gescannt und auf ein Transportband<br />
gelegt. Eine Kombinationsanlage <strong>aus</strong> Scanner<br />
und Sorter gleicht die über das Transportband<br />
ankommenden Produkte mit den Bestelllisten<br />
ab und fügt sie den stationsbezogenen medikamenten-Transportboxen<br />
zu. Die verplombten<br />
Behälter erreichen über ein automatisches Warentransportsystem<br />
unterirdisch ihre Zielorte innerhalb<br />
des Klinikgeländes.<br />
Aus der Klinikapotheke der Universitätsmedizin<br />
mannheim ist eine kleine Pharmaproduktion<br />
geworden, die alle GmP-Regularien erfüllt.<br />
KoNTAKT<br />
Carpus+Partner AG, Aachen<br />
Tel.: +49 241 88 75 0<br />
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REINRAUMBAU<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 21
REINRAUMBAU<br />
Abb. 1: Einer der neuen Reinräume bei Danfoss Silicon Power in Flensburg<br />
Volle Kraft vor<strong>aus</strong><br />
Danfoss Silicon Power zieht in neuen Reinraum ein<br />
Abb. 2: Reinraumwand zwischen Endtest und Verpackung:<br />
Die oberen Wandöffnungen sind Sichtfenster<br />
mit Verglasung für den Sichtkontakt des Personals, die<br />
unteren Wandöffnungen dienen als Wanddurchführung<br />
für Rollbahnen zum materialtransport<br />
Flensburg, Werksgelände von Danfoss Silicon<br />
Power an der Husumer Straße: Von außen<br />
deutet nichts darauf hin, dass sich in <strong>dem</strong> von<br />
Danfoss im November 2010 gekauften ehemaligen<br />
motorola-Gebäude einer der momentan<br />
größten Reinräume für Leistungselektronikbauteile<br />
in Europa befindet. Die millionenschwere<br />
Investition war gleich <strong>aus</strong> zwei Gründen erfor-<br />
22 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
derlich geworden: Zum einen, um die hohen<br />
TS-16949-Qualitätsstandards für die Produktion<br />
von Power-modulen zu erfüllen; zum anderen,<br />
weil die Danfoss-Räumlichkeiten am Standort in<br />
Schleswig aufgrund des starken Wachstums ihre<br />
Kapazitätsgrenzen sprengten. Zur Information:<br />
Danfoss Silicon Power gehört zur Danfoss Power<br />
Electronics Division mit Sitz in Dänemark, die<br />
Produktpalette umfasst vor allem Frequenzumrichter<br />
und Solar-Wechselrichter.<br />
Als Dienstleister rund um die Reinraumtechnik<br />
in Flensburg mit an Bord: die CAT Clean Air<br />
Technology GmbH <strong>aus</strong> Stuttgart. Das von Steffen<br />
Hild 1995 gegründete und geführte Unternehmen<br />
bietet seinen Kunden Abnahmemessungen<br />
im Reinraum ebenso wie die Qualifizierung und<br />
Validierung reinraumtechnischer Produktionsstätten.<br />
Zum Dienstleistungs-Portfolio gehören<br />
außer<strong>dem</strong> Strömungsvisualisierungen, Kalibrierungen,<br />
monitoringsysteme sowie Inbetriebnahmen<br />
und Optimierungen von Lüftungsanlagen.<br />
Ehrgeiziger Zeitplan<br />
Beim Projekt von Danfoss in Flensburg übernahm<br />
die CAT nicht nur den Part des Qualifizierers,<br />
sondern auch die Rolle des Fachplaners<br />
für Reinraumtechnik und die des Bauherrenver-<br />
in gerade mal neun Monaten hat die<br />
CAT Clean Air Technology GmbH <strong>aus</strong><br />
Stuttgart für Danfoss Silicon Power<br />
in Flensburg einen 4.000 m2 großen<br />
Reinraum realisiert. Entwickelt und<br />
produziert werden hier Leistungsmodule<br />
für die Bereiche industrie,<br />
Automotive und erneuerbarer Energie<br />
unter anderem für Frequenzumrichter,<br />
Stromversorgung, Hybridfahrzeuge,<br />
Lenkungssysteme sowie<br />
für Solarstrom und windturbinen.<br />
Die mit <strong>dem</strong> Reinraum einhergehende<br />
Gebäu<strong>dem</strong>odernisierung<br />
ermöglicht es Danfoss zugleich, die<br />
Energiekosten ebenso wie die CO2- Emissionen für den Reinraumbetrieb<br />
um bis zu 24 % zu senken.<br />
Abb. 3: Detailfoto vom Kugeldüsen<strong>aus</strong>lass: mit dieser<br />
Art von Zuluft<strong>aus</strong>lass wird eine Durchmischung des<br />
Luftvolumens im Plenum erreicht<br />
treters, der die beteiligten Gewerke koordinierte<br />
und überwachte. Die gesamte Reinraumtechnik<br />
inklusive medienver- und -entsorgung mitsamt<br />
Stickstoff-, Formiergas-, Druckluft- und Vakuumstation<br />
sowie Reinstwasseranlage lag in Händen<br />
von Imtech Deutschland als <strong>aus</strong>führende Firma.<br />
Die Wahl von Danfoss fiel nicht zufällig auf<br />
die CAT. Schon in Schleswig hatte die rund 35<br />
mitarbeiter starke Stuttgarter Firma ab Frühjahr<br />
2010 die bestehende Reinraumfläche in<br />
nur vier monaten unter laufender Produktion
Abb. 4: CAT-Geschäftsführer<br />
Steffen Hild (li.) zusammen mit Holger<br />
Ulrich, Geschäftsführer von Danfoss<br />
Silicon Power<br />
um 600 m 2 erweitert. „Das war<br />
sozusagen die Eintrittskarte für<br />
größere Projekte bei uns im Unternehmen“,<br />
erklärt Holger Ulrich,<br />
Geschäftsführer von Danfoss Silicon<br />
Power.<br />
Über<strong>aus</strong> ehrgeizig war dabei<br />
auch der Zeitplan für die 4.000 m 2<br />
großen Reinräume in Flensburg:<br />
Ende 2010 begann die CAT mit der<br />
machbarkeitsstudie, wenig später<br />
dann auch mit den Planungsarbeiten,<br />
das Ausschreibungs- und<br />
Angebotsprozedere war bis Ende<br />
April 2011 abgeschlossen, mitte<br />
mai starteten die Umbauarbeiten,<br />
Ende Oktober war der Reinraum<br />
einrichtungsfertig. Nach den Qualifizierungs-<br />
und Leistungsmessungen<br />
aller Versorgungssysteme<br />
erfolgt im Dezember 2011 die<br />
reinraumtechnische Abnahme und<br />
Übergabe an den Kunden. „Erfreulich<br />
ist für uns neben der technisch<br />
<strong>aus</strong>gereiften Ausführung vor allem<br />
auch die Tatsache, dass die Umsetzung<br />
ohne Termin- und Kostenabweichung<br />
über die Bühne ging“,<br />
betont Holger Ulrich.<br />
Kräftige Energieeinsparung<br />
Bei der Realisierung des Reinraums<br />
hatte eine hohe Energieeffizienz<br />
oberste Priorität. Teilweise konnte<br />
dabei sogar auf den Bestand<br />
zurückgegriffen werden. So zum<br />
Beispiel auf die vorhandene Umluftanlage,<br />
die mit einer jährlichen<br />
Kühllast von 301.800 kW/h um<br />
185.000 kW/h unter einer neuen<br />
Lüftungsanlage mit hocheffizienter<br />
Wärmerückgewinnung liegt. Zwar<br />
verbraucht die „alte“ Umluftanlage<br />
aufgrund ihrer Betriebsweise<br />
mehr Wärme, dafür beträgt die<br />
Befeuchtungseinsparung jährlich<br />
über mehr als eine million Kilogramm.<br />
Unterm Strich spart Danfoss<br />
durch den Betrieb der bisherigen<br />
Umluftanlage Energiekosten in<br />
Höhe von ca. 40.000 € pro Jahr ein.<br />
Neu hinzugekommen ist ein<br />
Hybridkühlturm, wodurch Außenlufttemperaturen<br />
bis +14°C als<br />
einzige Kühlquelle für die benötigte<br />
Kälteleistung genutzt werden<br />
können. Insgesamt reduziert<br />
Danfoss damit die CO 2-Emissionen<br />
um 560 t /Jahr. Darüber hin<strong>aus</strong><br />
entschied man sich in Flensburg<br />
für den Einsatz von LED-Leuchten,<br />
wodurch jährlich weitere 110 t CO 2<br />
eingespart werden.<br />
Ein weiteres technisches Feature<br />
ist unter anderem eine Hochdrucksprinkleranlage,<br />
die deutlich weniger<br />
Löschwasser benötigt als viele<br />
vergleichbare Anlagen und dadurch<br />
auch zur Reduzierung indirekter<br />
Brandschäden wie zum Beispiel<br />
durch Löschwasser oder Stillstandzeiten<br />
von Anlagen beiträgt. Die<br />
elektrisch betriebene Pumpeneinheit<br />
und die Hochdruck-Wassernebeldüsen<br />
stammen übrigens <strong>–</strong> von<br />
Danfoss / Semco.<br />
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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 23
PARTIKElMoNIToRING<br />
Die aufstrebende Kontaminationsart<br />
Molekulare Verunreinigungen in Reinräumen<br />
Dipl.-Biol. (t.o.) Markus Keller,<br />
Fraunhofer IPA<br />
Durch die genannten Transportvorgänge können<br />
Partikel an prozesskritische Stellen gelangen<br />
und dort erheblichen Schaden verursachen. Falsche<br />
Belichtung bei Lithographieprozessen in<br />
der Halbleiterei oder ein heiß laufendes Lager<br />
durch ein kleines Korund-Partikel in der Lagerschale,<br />
die Liste der Schadensszenarien lässt<br />
sich beliebig fortsetzen. Durch entsprechende<br />
Luftfiltration und Luftführung kann eine extrem<br />
partikelreduzierte Umgebung geschaffen werden.<br />
Die <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> partikulären Reduktionsgrad<br />
resultierenden Reinraumklassen sind allseits<br />
bekannt in der Richtlinie ISO 14644-1 international<br />
definiert (1).<br />
24 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
Eine weitere luftgetragene Kontaminationsquelle,<br />
welche als Konsequenz eine reine Umgebung<br />
fordert, sind Bakterien und Pilzsporen. Pilze<br />
nutzen das medium Luft direkt als Verbreitungsmedium<br />
ihrer Sporen. Bakterien, in der Luft meist<br />
an Partikel angelagert (2), können sich bei Kontakt<br />
mit einer Oberfläche mit den notwendigen<br />
Bedingungen für eine Keimvermehrung (Wunden,<br />
Lebensmittel, Atemwege,…) rasch vermehren<br />
und beträchtlichen gesundheitlichen und wirtschaftlichen<br />
Schaden verursachen. Im modernen<br />
Krankenh<strong>aus</strong> ähnelt deswegen der Operationssaal<br />
lüftungstechnisch einem Reinraum. Die verschiedenen<br />
Klassen werden in der Richtlinie DIN<br />
1946-4 definiert (3). Auch die Sterilproduktion in<br />
der Pharmatechnik wird in reinen Produktionsumgebungen<br />
vorgenommen. Im EU-GmP Leitfaden<br />
Annex 1 werden die Grenzwerte für Partikel<br />
und mikroorganismen für die verschiedenen<br />
GmP-Bereiche festgeschrieben (4).<br />
Molekulare Kontaminationen<br />
Wie sieht es jedoch mit <strong>dem</strong> medium Luft an<br />
sich <strong>aus</strong>? Normale Umgebungsluft besteht <strong>aus</strong><br />
78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 0,9 % Argon<br />
und 0,035 % des treibh<strong>aus</strong>aktiven Gases Kohlendioxid.<br />
Ebenfalls treibh<strong>aus</strong>aktiv ist Wasser-<br />
Abb. 1: Verschiedene Boden- und Wandmaterialproben<br />
für die Bestimmung der materialspezifischen Ausgasungsrate<br />
durch Beprobung mittels mikrokammer<br />
Spricht man über Reinräume und<br />
reine Produktionsumgebungen,<br />
denkt man zu allererst an Partikel.<br />
Partikel stellen historisch das erste<br />
zu kontrollierende luftgetragene<br />
Kontaminationsrisiko dar. Vor allem<br />
durch Reibung und Verbrennungsprozesse<br />
werden Partikel generiert,<br />
welche an das umgebungsmedium<br />
Luft abgegeben werden. Durch Luftkonvektion,<br />
Sedimentation, elektrostatische<br />
oder magnetische Effekte<br />
und Thermophorese werden die Partikel<br />
mit und durch das Medium Luft<br />
transportiert.<br />
Abb. 2: ISO-AmC Klassifizierung<br />
nach ISO 14644-8<br />
dampf, was in wechselnden mengen vorliegt,<br />
im mittel 0,4 % (5). Zusätzlich befinden sich in<br />
der Luft die Edelgase und weitere Spurengase,<br />
wie methan, Wasserstoff, Stickoxide, Ozon,<br />
flüchtige organische Verbindungen (VOC) und<br />
viele weitere Substanzklassen. Aufgrund des<br />
Konzentrationsbereichs der Spurengase werden<br />
diese nicht in Prozent angegeben, sondern in<br />
ppbV (parts per billion by volume) oder pptV
Abb. 3: Tragbare VOC-Probenahmeeinheit<br />
(parts per trillion by volume). In urbaner Umgebungsluft<br />
sind beispielsweise durchschnittlich<br />
10 <strong>–</strong>100 ppbV VOC enthalten. Je nach Anforderung<br />
und Prozess sind entsprechende Teile der<br />
Spurengase unerwünscht und werden deshalb<br />
als Kontaminationsquelle definiert. Diese immer<br />
wichtiger werdende Kontaminationsquelle<br />
sind die nach ISO 14644-8 sogenannten<br />
luftgetragenen molekularen Kontaminationen<br />
(airborne molecular contaminations, AmC).<br />
Warum? Zum einen wird das stetige Zunehmen<br />
des „Sick building syndroms“ von Personen in<br />
öffentlichen wie auch privaten Gebäuden diskutiert.<br />
Betroffene menschen zeigen klinisch<br />
manifeste Krankheitsmuster wie migräne oder<br />
Asthma, welche auf eine Umgebung, in der sich<br />
der Patient aufhält, jedoch anfänglich keiner<br />
definierten Ursache zurückzuführen ist. Diese<br />
Abb. 4: Thermodesorptions-Gaschromatograph-massenspektrometer (TD-GC/MS)<br />
kann nach messungen unter anderem an stark<br />
erhöhten Anteil an flüchtigen organischen Verunreinigungen<br />
(VOC) der Umgebungsluft festgemacht<br />
werden (6).<br />
Zum anderen steigen in der Halbleiterindustrie<br />
aufgrund stetig kleiner werdender Strukturbreiten<br />
auf den Wafern die Reinheitsanforderungen<br />
an die Produktionsumgebung stetig an. In<br />
Lithographieprozessen ist ein wachsendes Kontaminationsproblem<br />
das sogenannte „time dependent<br />
haze“. Dabei bilden sich <strong>aus</strong> auf einem<br />
Wafer kondensierten molekularen Verbindungen<br />
<strong>aus</strong> der Luft Kristalle, welche wiederum in ihrer<br />
Form als Partikel Fehler während der Chipherstellung<br />
verursachen (7). Um schädliche Effekte<br />
durch AmC während des Produktionsprozesses<br />
unter Reinraumbedingungen <strong>aus</strong>zuschließen,<br />
werden firmeninterne Grenzwerte definiert. Da-<br />
für bedarf es entsprechender AmC-kontrollierter<br />
Produktionsumgebungen. Die Richtlinie ISO<br />
14644-8 definiert Reinraumklassen hinsichtlich<br />
der Belastung durch luftgetragene molekulare<br />
Verunreinigungen AmC (8). Die Klassen werden<br />
hierbei als dekadischer Logarithmus der Konzentration<br />
in Gramm pro Kubikmeter der betrachteten<br />
Kontaminantengruppe angegeben, beispielsweise<br />
als ISO-AmC = <strong>–</strong>7,8 (VOC).<br />
Kontrollierte Umgebungsbedingungen<br />
Die meisten sich aktuell in Betrieb befindlichen<br />
Reinräume reduzieren <strong>aus</strong>schließlich partikuläre<br />
Kontaminationen nach den entsprechenden Vorgaben.<br />
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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 25
PARTIKElMoNIToRING<br />
können Reinraumklassen von ISO 1 oder besser<br />
erreicht werden. Eine laminare Strömungsführung<br />
verhindert eine Querkontamination<br />
durch aufgewirbelte Partikel oder Keime. Diese<br />
hochreinen Räume haben jedoch ein oft nicht<br />
beachtetes manko: Sie reduzieren <strong>aus</strong>schließlich<br />
Partikel, jedoch nicht gasförmige Verbindungen,<br />
welche die Luft als medium kontaminieren. Anders<br />
gesprochen: Wenn der neu gebaute Reinraum<br />
mit hervorragender Partikelfiltrationstechnik<br />
in der Zuluftfahne einer Kompostieranlage<br />
steht, braucht man sich nicht wundern, dass es<br />
innen gen<strong>aus</strong>o riecht wie außen. Der Raum ist ja<br />
„nur“ partikulär rein!<br />
AMC-reduzierte Reinräume<br />
Gegenüber klassischen Reinraumlösungen mit<br />
<strong>aus</strong>schließlicher Partikelfiltration ist ein Reinraumkonzept<br />
mit reduzierter Belastung an luftgetragenen<br />
molekularen Verunreinigungen weit<strong>aus</strong><br />
komplexer in der Planung und Ausführung.<br />
Zuerst gilt es, die zu kontrollierenden Kontaminationen<br />
festzulegen und zu klassifizieren. Handelt<br />
es sich bei den zu kontrollierenden AmC um<br />
flüchtige organische Verunreinigungen, die sogenannten<br />
VOC? Handelt es sich um Chlorwasserstoff?<br />
Handelt es sich um Schwefelwasserstoff?<br />
Jede AmC-Stoffklasse bedarf einer gesonderten<br />
Filtrationstechnik, welche in den Zuluft- und<br />
Umluftkanal eingesetzt werden kann.<br />
Filtrationstechniken für VoC<br />
Aktivkohlefilter filtrieren effektiv flüchtige organische<br />
Verbindungen. Eine Filtereffizienz von<br />
90 % ist hierbei ein realistischer Anhaltspunkt<br />
für die Filtereffizienz von Aktivkohlefiltern bezüglich<br />
VOC. Wenn man diesen Wert der partikulären<br />
Filtereffizienz von 99,9995% eines HEPA<br />
U15 Filter gegenüberstellt, sieht man deutlich<br />
das Problem: mit einer <strong>aus</strong>geklügelten Filtrationstechnik<br />
alleine kann man einen sehr guten<br />
VOC-reduzierten Reinraum nicht realisieren. Eine<br />
saubere Zuluft ist immens wichtig als gute Ausgangsbasis<br />
für einen VOC-reduzierten Reinraum.<br />
Deshalb muss schon in der Konzeptionsphase<br />
der spätere Standort genauestens unter die Lupe<br />
genommen werden: was ist die vorherrschende<br />
Frischluftrichtung? Gibt es eventuelle problematische<br />
Abluftfahnen <strong>aus</strong> Verkehr und Industrie?<br />
Wo installiert man am besten den Zuluftkanal im<br />
Gebäude? Als weiterführende Literatur ist hier<br />
auf die grundlegend überarbeitete Neuauflage<br />
des Buches „Reinraumtechnik“ des Springer<br />
<strong>Verlag</strong>s, insbesondere das Kapitel über spezielle<br />
Kontaminationsquellen verwiesen (9).<br />
Material<strong>aus</strong>wahl<br />
Aufgrund energetischer Einsparmaßnahmen<br />
wird der Anteil der zu temperierenden und be-/<br />
entfeuchtenden Zuluft generell so gering als<br />
26 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
möglich gehalten. Somit stammen die meisten<br />
AmC/VOC, welche es zu kontrollieren gilt, <strong>aus</strong><br />
<strong>dem</strong> betrachteten System Umluftklimatechnik/<br />
Reinraum. Folgende Komponenten sind dabei<br />
unter anderem zu betrachten:<br />
◾ Baumaterialen (Böden, Wände, Dichtungsstoffe,<br />
Filtermedien, Lüftungskanäle,…)<br />
◾ Bekleidung (Handschuhe, Anzüge, mundschutz,<br />
Schuhe,…)<br />
◾ Faktor mensch<br />
◾ Verpackungsmaterialien (Folien, Transportboxen,…)<br />
◾ maschinenkomponenten (Gehäuse, Schmiermittel,<br />
Dichtungen,…)<br />
◾ Reinigungsmedien (Detergenzien, Reinigungstücher,…)<br />
Diese Komponenten sind dabei meist auf wenige<br />
materialklassen zurückzuführen. Beispielhaft<br />
sind wenige Vertreter aufgeführt:<br />
◾ Kunststoffe (Polypropylen, Teflon, Polycarbonat,…)<br />
◾ Elastomere (Silikone, Kautschuk,…)<br />
◾ metalle (Edelstahl, Aluminium, Buntmetalle,…)<br />
◾ Flüssigkeiten (Isopropanol, Aceton,…)<br />
◾ Anorganische nichtmetallische Werkstoffe<br />
(Keramik, Glas,…)<br />
Wird schon bei der material<strong>aus</strong>wahl darauf<br />
geachtet, <strong>aus</strong>schließlich wenig VOC-emittierende<br />
Produkte zu verwenden, wird die spätere<br />
Reinraumbelastung an VOC deutlich geringer<br />
<strong>aus</strong>fallen. Auch erhöht sich die Standzeit der<br />
Aktivkohlefilter, welche nur eine begrenzte Kapazität<br />
besitzen. Ob die Filter schon nach einem<br />
halben Jahr oder erst nach zwei Jahren <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht<br />
werden müssen, ist ein deutlicher monetärer<br />
Faktor! Langfristig günstiger ist es, die<br />
gesamten materialemissionen im Vergleich zu<br />
herkömmlichen materialien zu reduzieren, anstatt<br />
kostspielige VOC-Filtrationstechniken einzusetzen.<br />
Ausgasung <strong>aus</strong> Materialien <strong>–</strong><br />
Mess- und Klassifizierungsverfahren<br />
In vor<strong>aus</strong>gehender Literatur und der neuen<br />
Richtlinie VDI 2083 Blatt 17 wird ein einheitliches<br />
Verfahren zur messung und anschließenden<br />
vergleichbaren Klassifizierung von materialien<br />
hinsichtlich deren VOC-Ausgasungseigenschaften<br />
beschreiben (10) (11) (7) (12) (13). Dabei<br />
wird eine repräsentative materialprobe nach<br />
definierter Ablagerung mittels mikrokammer<br />
beprobt, die Ausgasungsprodukte gesammelt<br />
und qualitativ-quantitativ bestimmt (14) (15).<br />
Nach der Ermittlung der oberflächenspezifischen<br />
Emissionsrate des materials SER wird diese in<br />
eine einheitliche material-Klassifizierungszahl<br />
überführt. Diese Zahl ermögliche eine vergleichende<br />
material<strong>aus</strong>wahl hinsichtlich der Ausgasung<br />
an VOC. Ein Überblick über durchgeführte<br />
materialklassifizierungen ist unter der Rubrik<br />
„Ausgasung“ in der Datenbank www.cleanmanufacturing.fraunhofer.de<br />
öffentlich einsehbar.<br />
Neben der meist durchgeführten Bestimmung<br />
an Ausgasung von VOC können auch Ausgasungen<br />
von in wässriger Lösung ionisch reagierender<br />
Verbindungen (bspw. Chlorwasserstoff oder<br />
Ammoniak) und vielen weiteren Verbindungen<br />
und Verbindungsklassen vorgenommen werden.<br />
Grundlage dabei ist immer die mikrokammermessung<br />
und Sammlung der Ausgasungsprodukte<br />
auf einen spezifischen Adsorber.<br />
ISo-AMC-Klassifizierung<br />
von Rein räumen<br />
Die Klassifizierung eines Reinraums nach ISO<br />
14644-8 wird zweistufig vorgenommen. Zuerst<br />
werden die zu messende Verbindung oder<br />
Verbindungsklasse bestimmt. Diese wird auf<br />
einem geeigneten Adsorber gesammelt. Danach<br />
wird die gesammelte masse der gesuchten<br />
Verbindungs(-klasse) analytisch quantifiziert.<br />
Die bestimmte masse wird in Relation des analysierten<br />
Luftvolumens gesetzt, was wiederum<br />
direkt den Klassifizierungswert ergibt. Wird beispielsweise<br />
die Klassifizierung an VOC nach ISO<br />
14644-8 gefordert, eignet sich als Adsorbens<br />
Tenax TA in passivierten Edelstahlröhrchen. mit<br />
Hilfe einer tragbaren Probenahmepumpe wird<br />
ein bestimmtes Volumen der zu vermessenden-<br />
Reinraumluft über den Adsorber gezogen. Die<br />
anschließende Analyse mittels Thermodesorptions-Gaschromatographie/massenspektroskopie<br />
(TD-GC/mS) ergibt eine Gesamtmasse an<br />
VOC von beispielsweise 10 µg. Wurden 10 Liter<br />
Reinraumluft analysiert, resultiert dar<strong>aus</strong> eine<br />
ISO-AmC-Klasse (VOC)<br />
= <strong>–</strong> 3 als eine realistische Klassifizierung nach<br />
ISO 14644-8 für einen Reinraum in urbaner industrieller<br />
Umgebung. Diese messungen wie<br />
auch die Bestimmung der Ausgasungs-materialklasse<br />
werden vom Fraunhofer IPA angeboten.<br />
Literatur auf Anfrage beim Autor erhältlich.<br />
KoNTAKT<br />
Dipl.-Biol. Markus Keller<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA, Stuttgart<br />
Tel.: +49 711 970 1560<br />
markus.keller@ipa.fraunhofer.de<br />
www.ipa.fraunhofer.de
© Gina Sanders/Fotolia.com<br />
Die Qualifizierung von Reinräumen<br />
Ein ReinRaumTechnik-Tutorial in vier Teilen <strong>–</strong> Teil 1<br />
Prof. Gernod Dittel,<br />
Dittel Engineering<br />
Christian Uhl,<br />
Dittel Engineering<br />
In der Pharmabranche ist die Qualifizierung die<br />
Vor<strong>aus</strong>setzung dafür, dass überhaupt produziert<br />
werden darf. mit <strong>dem</strong> regulären Betrieb darf<br />
nämlich erst begonnen werden, nach<strong>dem</strong> die<br />
Geeignetheit der Räume festgestellt wurde. mit<br />
anderen Worten: nach der „Qualifizierung“. Im<br />
ReinRaum Tutorial „Qualifizierung von Reinräumen“<br />
erläutert Prof. Gernod Dittel die Richtlinien<br />
und maßnahmen zur Qualifizierung. Teil 1<br />
beschäftigt sich mit der Erstqualifizierung und<br />
den Formen der Qualifizierung. In den kommenden<br />
Ausgaben der ReinRaumTechnik erfahren<br />
Sie mehr über die Erstellung des masterplans<br />
und des Lastenhefts (Teil 2), die Qualifizierungsphasen<br />
DQ, IQ, OQ, PQ (Teil 3) und die Themen<br />
Änderungskontrolle, Requalifizierung und Abnahmeinspektion<br />
(Teil 4).<br />
Teil 1:<br />
Maßnahmen zur Erstqualifizierung<br />
In der maßgeblichen EG-Richtlinie 2003/94 zur<br />
Herstellungspraxis für Humanarzneimittel heißt<br />
es: „Der Hersteller stellt sicher, dass die Herstellungsvorgänge<br />
in Übereinstimmung mit der<br />
Guten Herstellungspraxis und der Herstellungsgenehmigung<br />
durchgeführt werden.“ Dazu gehört,<br />
dass „Räumlichkeiten und Ausrüstungen<br />
TUToRIAl<br />
Die Qualifizierung von Anlagen der<br />
Reinraumtechnik ist eine aufwändige<br />
nagelprobe, bei der es für die<br />
Betriebe um alles geht. Für viele<br />
von ihnen ist der nachweis der<br />
Fähigkeit, die saubere Produktion<br />
im Reinraum tatsächlich zu beherrschen,<br />
keine freiwillige Kür, sondern<br />
notwendige Pflicht.<br />
zur Verwendung für hinsichtlich der Produktqualität<br />
kritische Herstellungsvorgänge ... auf ihre<br />
Eignung hin überprüft (Qualifizierung) und validiert“<br />
werden. Die EG-Richtlinie wurde zusammen<br />
mit weiteren europäischen Richtlinien in<br />
deutsches Recht umgesetzt, und zwar in Form<br />
der Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung<br />
(AmWHV).<br />
Für die Details der Qualifizierung ist der auf<br />
der EG-Richtlinie aufbauende Leitfaden für die<br />
Gute Herstellungspraxis (EU-GmP-Leitfaden)<br />
entscheidend. Dieser wird regelmäßig von der<br />
EU-Kommission aktualisiert. Ebenfalls sind zu beachten:<br />
◾ Normen wie die „EN ISO 14644 Reinräume<br />
und zugehörige Reinraumbereiche“, vor<br />
allem bezüglich der messtechnischen Abnahmemessungen,<br />
◾ Richtlinien wie die „VDI 2083 Reinraumtechnik“,<br />
die ebenfalls detailliert auf die messtechnik<br />
eingeht,<br />
◾ Empfehlungen wie der Aide-mémoire, der<br />
den Inspektoren der Bundesländer als Anhaltspunkt<br />
für die Durchführung eines Audits<br />
dient , und<br />
◾ Leitlinien der International Society for<br />
Pharma ceutical Engineering (ISPE).<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 27
TUToRIAl<br />
Ziel der Qualifizierung einer Reinraumtechnischen<br />
Anlage ist der Nachweis, dass diese den<br />
normativen und benutzerspezifischen Anforderungen<br />
entsprechend geplant, gebaut und in<br />
Betrieb genommen wurde. Unter Reinraumtechnische<br />
Anlage ist die Reinraumhülle mit Einbauten,<br />
die Lüftungsgeräte samt Kanalsystem und<br />
Einbauten sowie die mess-, Steuer- und Regelungstechnik<br />
zu verstehen.<br />
Inwiefern neben der Reinraumtechnischen<br />
Anlage weitere Anlagen, Systeme und Komponenten<br />
qualifiziert werden sollten, oder ob diese<br />
nur gemäß der GEP (Good Engineering Practice)<br />
und nach Stand der Technik geplant, erstellt<br />
und abgenommen werden, wird im „ISPE<br />
Baseline Guide Volume 5“ erläutert. Dort wird<br />
zwischen Systemen mit drei Wirkungsstufen auf<br />
die Produktqualität („Direct Impact“, „Indirect<br />
Impact“, „No Impact“) unterschieden (Impact<br />
Assessment). Dadurch können die kritischen<br />
Komponenten erkannt und der Qualifizierungsumfang<br />
frühzeitig festgelegt werden.<br />
Es gibt zwei möglichkeiten, eine Qualifizierung<br />
durchzuführen. Die erste ist eine prospektive<br />
Qualifizierung. Diese folgt im Wesentlichen<br />
28 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
<strong>dem</strong> in Abbildung 1 dargestellten Verlauf und<br />
wird parallel zur Planung, Realisierung und Abnahme<br />
durchgeführt. Die zweite möglichkeit, die<br />
retrospektive Qualifizierung, ist nur für bereits in<br />
Betrieb befindliche, bisher nicht qualifizierte Anlagen<br />
anwendbar. Dabei sollen die Dokumentation<br />
der Anlagen aktualisiert und der Nachweis<br />
erbracht werden, dass die geforderten Spezifikationen<br />
erfüllt werden. Hierbei ist eine Risikoanalyse<br />
sehr nützlich, um kritische Punkte und<br />
Problemstellungen zu erkennen. Häufig werden<br />
zur retrospektiven Qualifizierung von Reinraumtechnischen<br />
Anlagen bereits erhobene historische<br />
Daten wie Herstellungsprotokolle oder<br />
messtechnische Aufzeichnungen verwendet.<br />
Für beide Qualifizierungsarten, prospektiv und<br />
retrospektiv, ist der erste Schritt immer die Erstellung<br />
eines Qualifizierungsmasterplans. Lesen<br />
Sie hierzu mehr in Folge 2 des ReinRaumTechnik<br />
Tutorials in der kommenden Ausgabe.<br />
Kosten einer Qualifizierung<br />
Viele Firmen verfügen nicht über die nötigen<br />
Ressourcen oder die nötigen Kompetenzen, um<br />
die Qualifizierung einer Reinraumtechnischen<br />
Anlage durchzuführen. Darum werden häufig<br />
externe Dienstleister herangezogen. Oft wird<br />
auch der zeitliche Aufwand für eine <strong>aus</strong>führliche<br />
Qualifizierung unterschätzt: Erfahrungsgemäß<br />
muss mit einigen 100 Stunden Arbeit gerechnet<br />
werden. Wird die Durchführung durch einen<br />
externen Dienstleister übernommen, kann der<br />
Bauherr durch den möglichen Know-how-Transfer<br />
sehr profitieren.<br />
Der hohe Arbeitsaufwand und der Knowhow-Transfer<br />
haben aber auch ihren Preis. In<br />
Abbildung 2 ist dargestellt, wie sich der Preis für<br />
die Qualifizierung pro Quadratmeter Reinraum<br />
mit zunehmender Reinraumgröße verändert.<br />
Die einzelnen Punkte um den Graph stehen für<br />
höhere Kosten oder niedrigere Kosten bei einem<br />
Reinraum gegebener Größe. Diese Schwankungen<br />
hängen zusammen mit der Komplexität der<br />
Anlage, der Art der Qualifizierung (retrospektiv<br />
oder prospektiv) sowie der Anzahl der Qualifizierungsstufen<br />
und der zu qualifizierenden Räume<br />
und Klimageräte.<br />
Dieser Graph ist eine Erkenntnis <strong>aus</strong> einigen<br />
in der Vergangenheit durchgeführten Projekten<br />
Abb. 1: Schematische Darstellung der Qualifizierung<br />
einer Reinraumtechnischen Anlage
Abb. 2: Qualifizierungskosten je Quadratmeter Reinraum<br />
eines Anbieters von Qualifizierungstätigkeiten.<br />
Wie sich zeigt, steigen die Kosten pro Quadratmeter<br />
an, je kleiner der Reinraum ist. Dies liegt<br />
daran, dass ein gewisser Grundaufwand immer<br />
gegeben ist, unabhängig von der Größe des<br />
Reinraums. mit zunehmender Reinraumgröße<br />
fällt der Preis für die Qualifizierung pro Quadratmeter<br />
Reinraum.<br />
Unterm Strich lässt sich dar<strong>aus</strong> folgendes<br />
Fazit ziehen <strong>–</strong> gerade für kleine und mittelständische<br />
Anwender der Reinraumtechnik:<br />
Der Prozess der Qualifizierung insgesamt ist<br />
sicherheitskritisch, sehr zeitaufwändig und zu<strong>dem</strong><br />
kostenintensiv. Firmen ohne <strong>aus</strong>reichende<br />
Ressourcen sind darum gut beraten, einen ex-<br />
ternen Dienstleister mit der Qualifizierung zu<br />
beauftragen.<br />
Teil 2 von „Die Qualifizierung von Reinräumen“<br />
lesen Sie in der kommenden Ausgabe<br />
ReinRaumTechnik 03/2012 mit Erscheinungstermin<br />
am 04. September 2012.<br />
Literaturverzeichnis: 1<strong>–</strong> 9<br />
KoNTAKT<br />
Prof. Gernod Dittel<br />
Dittel Engineering, Ried / Kochel am See<br />
Tel.: +49 8857 8990 0<br />
info@dittel-ce.de<br />
www.dittel-ce.de<br />
TUToRIAl<br />
hochgenaue Messung der luftfeuchte<br />
Der neue digitale Psychrometergeber FPA 836-3P3<br />
von Ahlborn ist mit zwei hochgenauen Pt 100 Temperaturfühlern<br />
<strong>aus</strong>gestattet. Die Fühler bieten am<br />
messgerät eine Auflösung von 0,001 K ohne jeden<br />
Linearisierungsfehler. Damit werden die Trocken- und<br />
Feuchttemperaturwerte präzise erfasst. Auf Basis der<br />
Formeln von Dr. Sonntag und unter Berücksichtigung<br />
des Enhancementfaktors nach W. Bögel werden alle<br />
Feuchtemessgrößen exakt berechnet. Außer<strong>dem</strong> sind<br />
die Fühler ab Werk in mehreren Punkten justierbar, dabei<br />
wird die Fehlerkurve im Stecker abgelegt. Über zwei<br />
galvanisch getrennte messeingänge wird der Psychrometergeber<br />
an das Präzisionsmessgerät Almemo 1036-<br />
2 angeschlossen. Im messgerät ist ein Luftdrucksensor<br />
eingebaut. Der gemessene Luftdruck wird in die Berechnungen<br />
mit einbezogen. messbereichsumfang und<br />
Genauigkeit werden so gegenüber älteren Systemen<br />
deutlich erhöht. Gemessen werden können relative<br />
Luftfeuchte, Taupunkttemperatur, mischung, absolute<br />
Feuchte, Dampfdruck und Enthalpie.<br />
Ahlborn Mess- und Regelungstechnik Gmbh<br />
Tel.: +49 8024 3007 0<br />
dieter.ahlborn@ahlborn.com · www.ahlborn.com<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 29
© max Krasnov/fotolia.com<br />
REINRAUMREINIGUNG<br />
Manuell oder maschinell?<br />
Maschineneinsatz im Reinraum<br />
Reinräume dienen der Herstellung und Verpackung<br />
sehr sensibler Produkte, die schon bei<br />
kleinsten Verunreinigungen durch Schwebstoffe<br />
in deren Umgebung unbrauchbar würden. Wegen<br />
der sehr unterschiedlichen Anforderungen<br />
der Tätigkeiten oder Herstellungsprozesse wird<br />
nach DIN ISO 14644 in die Reinraumklassen ISO<br />
1 bis ISO 9 unterschieden: Je kleiner die Zahl,<br />
desto größer der geforderte Reinheitsgrad.<br />
Die Einteilung der Retinraumklassen wird<br />
u. a. in der Norm DIN ISO 14644 geregelt. Der<br />
Begriff „Reinstraum“ kommt in der Norm nicht<br />
vor, man spricht hier <strong>aus</strong>schließlich von Reinräumen.<br />
In der Literatur wird jedoch der Begriff<br />
„Reinstraum“ für Reinräume mit <strong>dem</strong> Reinheitsgrad<br />
ISO 1 bis ISO 3 verwendet.<br />
Die in Reinräumen vorherrschenden Verschmutzungen,<br />
besser gesagt Kontaminationen,<br />
unterscheiden sich nicht wesentlich von<br />
denen in anderen Bereichen. Sie liegen aber<br />
in wesentlich geringeren Konzentrationen vor<br />
und werden als Partikel bezeichnet. Für jede<br />
Reinraumklasse sind maximalwerte für die<br />
Partikelkonzentration in Partikel/μm³ vorgegeben.<br />
Die maximalwerte der Konzentrationen<br />
sind jedoch für die einzelnen Partikelgrößen<br />
unterschiedlich. Zum besseren Verständnis<br />
zwei Beispiele:<br />
30 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
◾ Die maximalkonzentrationen in Reinraumklasse<br />
ISO 2 betragen: Für Partikel der Größe<br />
bis 0,1 μm (1 μm = 1 t<strong>aus</strong>endstel mm):<br />
max. 10 Partikel/μm³; für Partikel der Größe<br />
bis 0,2 μm: max. 2 Partikel/μm³.<br />
Größere Partikel dürfen nicht vorhanden<br />
sein. Dies ist eigentlich unvorstellbar rein.<br />
◾ Für die Reinraumklasse ISO 8 gilt:<br />
Partikelgröße bis 0,5 μm: max. 3.520.000<br />
Partikel/μm³; Größe bis 5,0 μm: max.<br />
29.300 Partikel/μm³.<br />
Die Quellen dieser Verschmutzungen liegen in<br />
erster Linie bei den menschen, die sich in den<br />
Reinräumen bewegen und dort arbeiten, aber<br />
auch <strong>–</strong> und die Betonung liegt hier wirklich<br />
bei auch <strong>–</strong> bei maschinen, Anlagen und Transportmitteln.<br />
Der größte Schmutzverursacher<br />
ist aber eindeutig der mensch <strong>–</strong> durch Haare,<br />
Hautschuppenteilchen und Abrieb von Arbeitskleidung.<br />
Spezielles Maschinenkonzept<br />
Betrachtet man Publikationen und Foren zur<br />
Reinigung von Reinräumen, stellt man fest, dass<br />
in diesen Fällen <strong>aus</strong>schließlich über die Reinigung<br />
in sogenannten Reinsträumen geschrieben<br />
wenn man von Rein- oder Reinsträumen<br />
spricht, denken viele<br />
zuerst an Hochtechnologie wie<br />
beispielsweise Computerchipherstellung<br />
und Mikroelektronik.<br />
und an manuelle Reinigung. nun<br />
gibt es auch spezielle Reinigungsautomaten<br />
für diese Aufgaben.<br />
wurde. Hier ist die Sensibilität natürlich sehr<br />
groß, das heißt: Die Partikelkonzentrationen und<br />
Partikelgrößen sind äußerst gering und die zu<br />
reinigenden Flächen besonders klein. Aus diesen<br />
Gründen wurde richtigerweise nur über die manuelle<br />
Reinigung unter schwierigsten Bedingungen<br />
berichtet.<br />
Die Firma IP Gansow beschäftigt sich seit<br />
mehr als 20 Jahren mit <strong>dem</strong> Thema Fußbodenreinigung<br />
in Reinräumen und ESD-geschützten Bereichen<br />
<strong>–</strong> beides darf man bei Anwendungen wie<br />
zum Beispiel Chipherstellung beziehungsweise<br />
mikroelektronik nicht trennen. Beschäftigen<br />
heißt, solche maschinen auch zu fertigen, obwohl<br />
die benötigten Stückzahlen relativ klein sind. Diese<br />
Art von Sondermaschinenbau zeichnet das Unternehmen<br />
seit vielen Jahrzehnten <strong>aus</strong>.<br />
hohe Anforderungen an den Einsatz<br />
von Reinigungsmaschinen<br />
Die Anforderungen an eine Scheuersaugmaschine<br />
für die Reinraumreinigung sind sehr hoch.<br />
Die modulare Bauweise der „green line“-Scheuersaugmaschinen<br />
bietet die Vor<strong>aus</strong>setzung, mit<br />
speziellen B<strong>aus</strong>ätzen im laufenden Fertigungsprozess<br />
<strong>aus</strong> einer Standardmaschine eine Spezialmaschine<br />
für den Einsatz in Reinräumen und/
oder ESD-geschützten Bereichen<br />
oder auch für andere Sonderanwendungen<br />
bauen zu können.<br />
Für den Einsatz in Reinräumen<br />
muss eine solche maschine bestimmte<br />
Anforderungen erfüllen.<br />
Dabei spielt das Antriebskonzept<br />
(batterie- oder netzbetrieben) keine<br />
Rolle. Neben vielen anderen Besonderheiten<br />
muss die maschine in<br />
je<strong>dem</strong> Fall mit einem Schwebstofffilter<br />
für die Turbinenabluft <strong>aus</strong>gestattet<br />
werden.<br />
Materialien<br />
Die materialien für Tank, Verkleidungen<br />
usw. müssen über eine<br />
sehr gut zu reinigende Oberfläche<br />
verfügen und im besten Fall auch<br />
noch antistatisch wirken. Sie müssen<br />
also entweder <strong>aus</strong> elektrisch<br />
leitfähigen Kunststoffen oder metallischen<br />
materialien gefertigt<br />
sein. Ist dies nicht der Fall, kann<br />
die maschine Schwebstoffe in der<br />
Umgebung elektrostatisch anziehen<br />
und bei einer unkontrollierten<br />
Entladung wieder abwerfen, womit<br />
die Partikelkonzentrationen sich<br />
ungewollt schlagartig erhöhen<br />
können.<br />
Theoretisch ist auch eine Nachrüstung<br />
von maschinen möglich,<br />
was aber aufgrund des enormen<br />
technischen und zeitlichen Aufwands<br />
wirtschaftlich nicht zu vertreten<br />
ist. Weitere Details zum Bau<br />
von maschinen für die Reinraumreinigung<br />
können an dieser Stelle<br />
verständlicherweise nicht preisgeben<br />
werden.<br />
In je<strong>dem</strong> Fall muss die Reinigungsmaschine<br />
alle Forderungen<br />
für den Einsatz in sensiblen Bereichen<br />
erfüllen, das heißt: die<br />
maximal zulässigen Partikelkonzentrationen<br />
nicht negativ beeinflussen<br />
<strong>–</strong> weder durch Aufwirbeln<br />
von Partikeln noch durch Kontamination<br />
durch sich selbst. Auch<br />
muss gewährleistet sein, dass nach<br />
notwen digen Reparaturen, natürlich<br />
außerhalb der Reinraumzonen,<br />
die maschine vor Wie der eintritt in<br />
die Reinräume gründlich dekontaminiert<br />
wird. Dies gilt übrigens für<br />
alle Produktions- und Transportmittel,<br />
die <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Reinraumbereich<br />
entfernt wurden.<br />
Ob eine solche Reinigungsmaschine<br />
in Reinräumen eingesetzt<br />
werden darf, entscheidet immer<br />
und <strong>aus</strong>schließlich der Betreiber.<br />
Die Feststellung erfolgt in der Regel<br />
durch die Bewertung der in die<br />
maschine implantierten Schutzeinrichtungen<br />
und durch messungen<br />
der Partikelkonzentrationen vor,<br />
während und nach <strong>dem</strong> Einsatz der<br />
Reinigungsmaschine im betroffenen<br />
Reinraum.<br />
Betätigungsfeld mit<br />
großem Potenzial<br />
Die geschätzte zu reinigende Fläche<br />
in <strong>aus</strong>gewiesenen Reinräumen<br />
und grenznahen Flächen zu<br />
Reinräumen ist unserer An sicht<br />
nach viel größer als man an nimmt.<br />
Zählt man die Produktionsflächen<br />
der Pharma-, Getränke-, Lebensmittelindustrie,<br />
der Käsereien und<br />
molkereien zusammen, kommt<br />
man allein in Deutschland auf eine<br />
gigantische Fläche, die nach hygienischen<br />
Aspekten gereinigt werden<br />
muss, um so den vorliegenden Forderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
REINRAUMREINIGUNG<br />
Abb. 1: Premium line ESD: Eine Scheuersaugmaschine, die speziell für die<br />
maschinelle Reinigung von Reinräumen entwickelt wurde.<br />
Der Anteil der Eigenreinigung ist<br />
gerade bei den sensiblen Flächen<br />
noch relativ hoch. Allein in explosionsgeschützten<br />
Bereichen<br />
ist davon <strong>aus</strong>zugehen, dass mehr<br />
als 90 % der Fläche eigengereinigt<br />
werden. Hier öffnet sich ein<br />
großes Feld für Dienstleister der<br />
Reinigungsbranche, die ihr Knowhow<br />
ergebnisorientiert einbringen<br />
können.<br />
Erstveröffentlichung: rationell reinigen,<br />
Ausgabe 02/2012.<br />
KoNTAKT<br />
Roland Mimmler<br />
IP Gansow GmbH, Unna<br />
Tel.: +49 2303 2580 0<br />
r.mimmler@gansow.de<br />
www.gansow.de<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 31
REGUlARIEN<br />
nach wie vor aktuell<br />
Neues <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> VDI-Fach<strong>aus</strong>schuss Reinraumtechnik<br />
Thomas wollstein, VDI<br />
32 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
Bevor die erste VDI 2083 Blatt 1 erscheinen<br />
konnte, wurden Diskussionen geführt, ob sich<br />
das Thema überhaupt für Regelsetzungsarbeit<br />
eigne. Das Vorhaben gelang, nicht zuletzt dank<br />
der Beharrlichkeit von engagierten Fachleuten<br />
wie Dr. Hans Schicht und Dr. Lothar Gail. Nächster<br />
Schritt war die Internationalisierung: Als erst<br />
die europäischen Normen der Reihe EN 1631<br />
und EN 1632 und etwas später die ISO 14644<br />
erschien, war in diesen Normen deutlich der<br />
Fußabdruck der VDI 2083 zu sehen. Es ist kaum<br />
zu bestreiten, dass dies der Branche im Ausland<br />
nicht nur Ansehen, sondern auch Vorsprung gegenüber<br />
der Konkurrenz verschaffte.<br />
Unterdessen haben die Fachleute im Fach<strong>aus</strong>schuss<br />
Reinraumtechnik sich auf diesen<br />
Lorbeeren nicht <strong>aus</strong>geruht: Die VDI 2083 wurde<br />
stetig weiterentwickelt und umfasst mittlerweile<br />
20 Richtlinien.<br />
Jede einzelne dieser Richtlinien stellt das Ergebnis<br />
eines Prozesses der Konsensfindung zunächst<br />
im Richtlinien<strong>aus</strong>schuss, danach <strong>–</strong> über<br />
das Einspruchsverfahren <strong>–</strong> zwischen Richtlinien<strong>aus</strong>schuss<br />
und Fachöffentlichkeit dar. Aus diesem<br />
Grund gelten die endgültigen Fassungen der<br />
VDI-Richtlinien als anerkannte Regeln der Technik,<br />
die maßgeblich das geschuldete Niveau von<br />
Leistungen definieren.<br />
„wer nicht normt, wird genormt.“<br />
Dieses Motto eines Vorsitzenden<br />
der ehemaligen VDi-Gesellschaft<br />
Technische Gebäude<strong>aus</strong>rüstung<br />
(heute: VDi-Gesellschaft Bauen und<br />
Gebäudetechnik, darin Fachbereich<br />
Technische Gebäude<strong>aus</strong>rüstung)<br />
prägt schon seit den 1970er Jahren<br />
die Arbeit des Fach<strong>aus</strong>schusses Reinraumtechnik.<br />
Dieses Richtlinienwerk ständig auf Ballhöhe<br />
zu halten ist Aufgabe des Fach<strong>aus</strong>schusses Reinraumtechnik.<br />
Alle bestehenden Richtlinien werden<br />
spätestens fünf Jahre nach ihrem Erscheinen<br />
auf Aktualität geprüft.<br />
Nach wie vor aktuell<br />
In diesem Jahr wurden die beiden Richtlinien<br />
VDI 2083 Blatt 4.1 „Planung, Bau und Erst-Inbetriebnahme“<br />
und VDI 2083 Blatt 5.1 „Betrieb“<br />
überprüft und bestätigt.<br />
Überarbeitungen<br />
Richtlinien, deren Inhalte als nicht mehr aktuell<br />
gesehen werden, sind zu überarbeiten. Aktuell<br />
sind das die Richtlinien<br />
◾ VDI 2083 Blatt 7 „Reinstmedien“,<br />
◾ VDI 2083 Blatt 9.1 „Oberflächenreinheit und<br />
Reinheitstauglichkeit“,<br />
◾ VDI 2083 Blatt 10 „Reinstmedienversorgungssysteme“<br />
◾ VDI 2083 Blatt 12 „Sicherheit und Umweltschutz“<br />
und<br />
◾ VDI 2083 Blatt 15 „Personal und Schulung“<br />
Die Überarbeitung läuft im Fall der VDI 2083<br />
Blatt 7 und Blatt 10 bereits. Diese beiden Richtli
nien sollen im Rahmen der Aktualisierung<br />
zusammengeführt werden.<br />
Die Gründung der Ausschüsse zur<br />
Überarbeitung der Richtlinien VDI<br />
2083 Blatt 9.1, Blatt 12 und Blatt<br />
15 steht <strong>aus</strong>.<br />
Zu neuen Ufern<br />
Die Zeit steht nicht still: Nach<strong>dem</strong><br />
Anfang der 1970er Jahre allen Bedenken<br />
zum Trotz die partikuläre<br />
Luftreinheit doch klassifiziert wurde,<br />
wurde Anfang des 21. Jahrhunderts<br />
mit zunächst ähnlicher Skepsis<br />
die chemische Kontamination<br />
(im Fachslang auch AmC genannt)<br />
aufs Korn genommen. VDI 2083<br />
Blatt 8.1 erschien 2009 als Weißdruck.<br />
Anders als die Internationale<br />
Norm ISO 14644-8, die letztendlich<br />
eine Klassifizierung von AmC<br />
erlaubte, aber nichts zur messung<br />
und minderung sagte, lag der Fokus<br />
bei VDI 2083 Blatt 8.1 auf der<br />
Praxis, d. h. auf messung, Interpretation<br />
von messergebnissen und<br />
minderung von AmC.<br />
Vorläufig letztes „unmögliches“<br />
Thema ist Biokontamination. Der<br />
Entwurf VDI 2083 Blatt 18 liegt seit<br />
Anfang 2011 vor und wird in diesem<br />
Jahr als Weißdruck erscheinen.<br />
Und auch danach wird es weitergehen.<br />
Aktuelle Entwicklungen,<br />
neue Themen<br />
Verbrauchsmaterialien<br />
Bei kaum einem Thema herrschen<br />
so viele fälschliche Ansichten vor<br />
wie bei diesem. Da wird im Vertrieb<br />
bei einem Tuch „fusselfrei“<br />
mit „reinraumtauglich“ gleichgesetzt<br />
oder es werden Produktarten<br />
und die Eignung für bestimmte<br />
ISO-Luftreinheitsklassen korreliert.<br />
man kann das alles ungestraft tun,<br />
da es keine Festlegungen gibt.<br />
Inzwischen <strong>–</strong> nach langen, kontroversen<br />
Diskussionen im Ausschuss<br />
und umfangreichen Untersuchungen<br />
und H<strong>aus</strong>aufgaben zwischen<br />
den Sitzungen <strong>–</strong> ist der Ausschuss<br />
zu der Ansicht gekommen, dass es<br />
nicht möglich sein wird, eine einfache<br />
Klassifizierung von Produkten<br />
zu finden.<br />
Der Ausschuss hofft, Ende 2012<br />
oder Anfang 2013 den Entwurf<br />
einer Richtlinie VDI 2083 Blatt<br />
9.2 vorlegen zu können, die <strong>dem</strong><br />
Nutzer trotz<strong>dem</strong> bei der Auswahl<br />
helfen soll.<br />
Minienvironments<br />
Nach<strong>dem</strong> VDI 2083 Blatt 16.1 zu<br />
abgetrennten reinen Umgebungen,<br />
sprich: Isolatoren usw., erschien,<br />
soll mit Blatt 16.2 das Thema der<br />
minienvironments vertieft werden.<br />
Die Arbeit in diesem Ausschuss<br />
schreitet voran.<br />
Reinheitstauglichkeit von Materialien<br />
Der Entwurf VDI 2083 Blatt 17<br />
wurde Anfang 2011 her<strong>aus</strong>gegeben.<br />
Nach Abarbeiten der Einsprüche<br />
ist die endgültige Fassung in<br />
Vorbereitung.<br />
10 Ångström<br />
Der Trend geht zu „10 Ångström“,<br />
oder, modern <strong>aus</strong>gedrückt, zu den<br />
Nano-Partikeln. Der Fach<strong>aus</strong>schuss<br />
Reinraumtechnik hat eine kleine<br />
Gruppe von Fachleuten beauftragt,<br />
sich diesem Thema zu widmen.<br />
Eine Erweiterung der Luftreinheitsklassen<br />
zu kleineren Partikelgrößen<br />
hin erscheint angesichts der zunehmenden<br />
Anwendung der Nanotechnik<br />
sinnvoll.<br />
Monitoring und Fortlaufende<br />
Übereinstimmung<br />
VDI 2083 Blatt 3 „messtechnik“<br />
hat gegenüber der ISO 14644-3<br />
schon den Vorzug, <strong>dem</strong> Anwender<br />
Hinweise zu geben, welche messung<br />
für welchen Zweck sinnvoll<br />
ist. Die aktuelle Ergänzung VDI<br />
2083 Blatt 3.1 „monitoring“ befasst<br />
sich spezifisch mit den Anforderungen<br />
an das monitoring<br />
und eine geplante VDI 2083 Blatt 2<br />
„Fortlaufende Übereinstimmung“<br />
soll Hilfestellung dabei geben,<br />
geeignete Parameter und messintervalle<br />
zum Nachweis der fortlaufenden<br />
Übereinstimmung zu identifizieren.<br />
Themen an der „Peripherie“<br />
der Reinraumtechnik<br />
luftfiltersyssteme<br />
Die Richtlinie VDI 3803 Blatt 4,<br />
eine der VDI-Lüftungsregeln, befasst<br />
sich mit der Filteranwendung<br />
für RLT-Anlagen, z. B. im Wohn- und<br />
Bürobereich, im Gesundheitswe-<br />
sen, im Pharma-, Labor- und Lebensmittelbereich<br />
sowie für öffentliche<br />
Bauten, Dienstleistungs- und<br />
Gewerbebetriebe, Schulen, Sportanlagen.<br />
Sie befasst sich mit der<br />
praktischen Anwendung der technischen<br />
Regeln EN 779, EN 1822<br />
sowie VDI 2083 Blatt 3 und gilt für<br />
alle RLT-Anlagen für Aufenthaltsbereiche,<br />
in denen sich bestimmungsgemäß<br />
Personen mehr als 30 Tage<br />
pro Jahr oder regelmäßig länger<br />
als zwei Stunden je Tag aufhalten.<br />
Sie basiert auf der hervorragenden<br />
Schweizerischen „Filterrichtlinie“<br />
SWKI VA101-01:2007-11.<br />
Betrieb und Instandhaltung<br />
RLT-Anlagen müssen bestimmungsgemäß<br />
betrieben und instandgehalten<br />
werden. Dies ist<br />
Gegenstand der aktuell als Entwurf<br />
vorliegenden Richtlinie VDI 3810<br />
Blatt 4. Die Richtlinie entstand im<br />
Fachbereich Facility-management<br />
der VDI-Gesellschaft Bauen und<br />
Gebäudetechnik; folglich wird das<br />
Thema durch die Brille des Betreibers<br />
betrachtet. Es werden Fragen<br />
der Betreiberverantwortung ange-<br />
sprochen und Grundlagen für eigene<br />
Checklisten bereitgestellt.<br />
Technical Good Manufacturing<br />
Practice (tGMP)<br />
Böse Zungen sagen mitunter, GmP<br />
und Technik seien zwei Welten, die<br />
aufeinander treffen. Die Brücke<br />
zwischen diesen beiden Welten zu<br />
schlagen und <strong>dem</strong> Anwender, der<br />
ein GmP-Projekt plant, schon frühzeitig<br />
Hilfestellung zu geben, ist Ziel<br />
des Richtlinienprojekts VDI 6305.<br />
was treibt Fachleute zur<br />
technischen Regelsetzung?<br />
Die Regelsetzungsarbeit ist eine<br />
ehrenamtliche. Sie steht damit in<br />
Konkurrenz zum Broterwerb. Was<br />
motiviert also menschen, ihr Fachwissen<br />
in die technische Regelsetzung<br />
einzubringen, obwohl sie kein<br />
Geld dafür bekommen?<br />
Wer seinen Lebensunterhalt mit<br />
seinen Fachkenntnissen erwirbt,<br />
ist nach gelten<strong>dem</strong> Recht (u. a.<br />
§242 BGB „Leistung nach Treu und<br />
Glauben“) dazu verpflichtet, diese<br />
Fachkenntnisse aktuell zu halten.<br />
» Das Vorpräparations-System für Reinraum Mopps <strong>–</strong><br />
für Fortschritt in der Reinraumreinigung.<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand,<br />
bzw. auf <strong>dem</strong> Mopp:<br />
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REGUlARIEN<br />
PurQuip ® Prepare <strong>–</strong><br />
und pressen können Sie vergessen.<br />
Der Spezialist für Reinraum Reinigungssysteme<br />
und Einwegbekleidung.<br />
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Neu
REGUlARIEN<br />
Tab. 1: Aktueller Stand der Richtlinienreihe VDI 2083 (siehe auch www.vdi.de/2083).<br />
= Entwurf = zurückgezogen = überprüft<br />
Name Titel Ausgabedatum Status<br />
VDI 2083 Blatt 1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Partikelreinheitsklassen der Luft 2005-05<br />
VDI 2083 Blatt 3 Reinraumtechnik <strong>–</strong> messtechnik in der Reinraumluft 2005-07<br />
VDI 2083 Blatt 3.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> messtechnik in der Reinraumluft <strong>–</strong> monitoring 2011-05<br />
VDI 2083 Blatt 4.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Planung, Bau und Erst-Inbetriebnahme von Reinräumen 2006-10<br />
VDI 2083 Blatt 4.2 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Energieeffizienz 2011-04<br />
VDI 2083 Blatt 5.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Betrieb von Reinräumen 2007-09<br />
VDI 2083 Blatt 5.2 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Betrieb von Reinräumen <strong>–</strong> Dekontamination von mehrweg-Reinraumbekleidung 2008-10<br />
VDI 2083 Blatt 7 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinheit von Prozessmedien 2006-11<br />
VDI 2083 Blatt 8.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> molekulare Verunreinigung der Reinraumluft (AmC) 2009-07<br />
VDI 2083 Blatt 9.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinheitstauglichkeit und Oberflächenreinheit 2006-12<br />
VDI 2083 Blatt 10 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinstmedien-Versorgungssysteme 1998-02<br />
VDI 2083 Blatt 11 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualitätssicherung 2008-01<br />
VDI 2083 Blatt 12 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Sicherheits- und Umweltschutzaspekte 2000-01<br />
VDI 2083 Blatt 13.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser <strong>–</strong> Grundlagen 2009-01<br />
VDI 2083 Blatt 13.2 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser <strong>–</strong> mikroelektronik und andere techn. Anwendungen 2009-01<br />
VDI 2083 Blatt 13.3 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser <strong>–</strong> Pharmazie und andere Life-Science-Anwendungen 2010-10<br />
VDI 2083 Blatt 15 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Personal am Reinen Arbeitsplatz 2007-04<br />
VDI 2083 Blatt 16.1 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Barrieresysteme (Isolatoren, mini-Environments, Reinraummodule) <strong>–</strong> Wirksamkeit und Zertifizierung 2010-08<br />
VDI 2083 Blatt 17 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Reinheitstauglichkeit von Werkstoffen 2011-02<br />
VDI 2083 Blatt 18 Reinraumtechnik <strong>–</strong> Biokontaminationskontrolle 2012-01<br />
Das bedeutet, sich hinsichtlich der<br />
anerkannten Regeln der Technik,<br />
des Stands der Technik und des<br />
Stands von Wissenschaft und Technik<br />
laufend fortzubilden, um in der<br />
Lage zu sein, eine „Leistung so zu<br />
bewirken, wie Treu und Glauben<br />
mit Rücksicht auf die Verkehrssitte<br />
es erfordern“. Besser als im ständigen<br />
lebhaften Dialog mit anderen<br />
Fachleuten und als dadurch, dass<br />
man selber mit daran arbeitet, die<br />
Nive<strong>aus</strong> zu definieren, geht das<br />
gar nicht. Und hier schließt sich<br />
der Kreis zu <strong>dem</strong> anfangs zitierten<br />
Ausspruch: Wer in der technischen<br />
Regelsetzung aktiv gestaltend mitarbeitet,<br />
der normt und kennt die<br />
Spielregeln. Wer sie nur fallweise<br />
als Nachschlagewerk nutzt, mag<br />
sie auch kennen, aber er wird halt<br />
genormt.<br />
In diesem Sinne sind Sie als Leser<br />
natürlich eingeladen, darüber<br />
nachzudenken, ob Sie nicht auch<br />
aktiv gestaltend tätig werden können<br />
und wollen. Sind bei den oben<br />
34 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
beschriebenen Projekten welche,<br />
bei denen Sie Ihr Fachwissen einbringen<br />
können, kontaktieren Sie<br />
die VDI-Geschäftsstelle. Und fehlt<br />
Ihnen im vorhandenen Regelwerk<br />
eine Richtlinie, warum nicht mit<br />
uns darüber reden und prüfen, ob<br />
wir nicht Fachleute finden, die bereit<br />
sind, diese mit Ihnen zusammen<br />
zu erarbeiten?<br />
KoNTAKT<br />
Dipl.-Phys. Thomas wollstein<br />
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.,<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: +49 211 6214 500<br />
wollstein@vdi.de<br />
www.vdi.de/gbg<br />
Temperaturstabile Druckmittler<br />
Hygienische Druckmittler für eine Vielzahl von Anwendungen im erweiterten Temperaturbereich<br />
präsentiert der deutsche messgerätehersteller Labom. Die Druckmittler<br />
sind auf die eigenen Druckmessgeräte abgestimmt, aber auch an messgeräten<br />
anderer Hersteller einsetzbar. mit seinem modular abgestimmten Systembaukasten<br />
ermöglicht Labom Anwendern <strong>aus</strong> den Bereichen Food, Pharma, Chemie und Biotechnologie<br />
individuelle Lösungen ihrer messprobleme. Um eine optimale Reinigbarkeit<br />
zu ermöglichen, werden die Oberflächen der Geräte in hygienischer Ausführung<br />
standardmäßig mit Rauwerten von Ra ≤ 0,8 µm für Drehteile und Ra ≥ 0,4 µm für<br />
Folien geliefert. Druckmessgeräte und Druckmittler für hygienische<br />
Anwendungen müssen den Regeln des Hygienic<br />
Design entsprechen. Oberflächenqualität,<br />
Beständigkeit und Verträglichkeit der Werkstoffe<br />
müssen kontaminationsgefährdete Anordnungen<br />
<strong>aus</strong>schließen und eine einwandfreie Reinigbarkeit<br />
im Rahmen von CIP/SIP-Prozessen<br />
gewährleisten. Alle hygienischen Druckmittler<br />
von Labom sind nach den einschlägigen<br />
Hygienestandards der FDA und der EHEDG<br />
zertifiziert. Um für jeden Anwendungsbereich<br />
eine optimale Temperaturkompensation zu erreichen,<br />
bietet Labom in Abhängigkeit von der Prozessanforderung<br />
drei unterschiedliche membrantypen an.<br />
labom Mess- und Regeltechnik Gmbh<br />
Tel.: +49 4408 804 0<br />
info@labom.com · www.labom.com
Ableitfähiges Bodensystem<br />
Schutz elektronischer Bauteile, Explosions- und Personenschutz:<br />
Der neue Leitlack StoPox WL 118 schützt in Verbindung<br />
mit <strong>aus</strong>gewählten Deckbeschichtungen vor Schäden<br />
durch elektrische Entladungen. Erstmalig wird der Personenschutz<br />
auch mit einem diffusionsoffenen Gesamtsystem<br />
erreicht. Elektrostatische Entladung (ESD) ist ein durch<br />
große Potenzialdifferenz in einem elektrisch isolierenden<br />
material entstehender Funke oder Durchschlag, der einen<br />
kurzen hohen elektrischen Stromimpuls verursacht. Die<br />
Potentialdifferenz entsteht dabei meist durch Reibungselektrizität.<br />
Die elektrostatische Entladung liegt in einem sehr<br />
kurzen Zeitfenster sowie in einem geringen Einschlagsbereich<br />
und verursacht eine hohe elektrische Leistung und<br />
hohe elektrische Leistungsdichte im Bauelement. In der<br />
Industrie-Elektronik können hochsensible Elektronikteile<br />
schon bei minimalen elektrostatischen Entladungen von<br />
unter 10 V beschädigt werden, deshalb ist es erforderlich,<br />
diese hochsensiblen ESD-gefährdeten Bauteile zu schützen.<br />
Um elektrostatische Entladungen zu verhindern, sollten<br />
daher nur ableitfähige materialien und Ausrüstungen in<br />
ESD-sensiblen Bereichen verwendet werden. Ableitfähige<br />
Bodensysteme leiten Ladungen kontrolliert in die Erde ab.<br />
ESD-Beschichtungen besitzen meistens einen sehr niedrigen Widerstand, der für Personen gefährlich wird, sobald diese an offenen Spannungen arbeiten. Dies bedroht in erheblichem<br />
maße die Gesundheit. mit <strong>dem</strong> Leitlack WL 118 wird der Personenschutz nach DIN VDE 0100-410 gewährt. Ein relativ hoch eingestellter Erdableitwiderstand sorgt<br />
für den notwendigen Schutzmechanismus und erfüllt dabei die technischen Anforderungen der gängigen ESD-Normen. Die Leitschicht StoPox WL 118 ist mit vielen StoCretec<br />
Deckbeschichtungen kombinierbar. In Zusammenstellung mit der Deckschicht StoPox WB 110 ist erstmalig der Personenschutz mit einem diffusionsoffenen System möglich.<br />
StoCretec Gmbh<br />
Tel.: +49 6192 401 104<br />
info.stocretec.de@stoeu.com · www.stocretec.de<br />
Achema Reporter<br />
in diesem Jahr werden erstmals<br />
die Achema-Reporter von wiley-<br />
VCH vom Frankfurter Messegelände<br />
berichten.<br />
Studenten verfahrenstechnischer,<br />
chemischer oder biotechnischer<br />
Studiengänge erfragen<br />
im Auftrag von CiTplus und<br />
CHEManager bei den Ausstellern<br />
die interessantesten neuheiten.<br />
ihre <strong>Bericht</strong>e erscheinen <strong>–</strong> von<br />
unseren Fachredakteuren behutsam<br />
überarbeitet <strong>–</strong> tagesaktuell<br />
auf den Zielgruppenportalen<br />
www.chemanager-online.com<br />
und www.git-labor.de.<br />
mehrere Hochschulen begleiten aktiv das Achema-<br />
Reporter-Projekt. Die Studenten kommen unter anderem<br />
von den Hochschulen Albstadt-Sigmaringen (Prof. Ingrid<br />
müller), merseburg (Prof. Ulf Schubert) und münster<br />
(Prof. Horst Altenburg), sowie <strong>aus</strong> Krakau und Kattowitz<br />
und von den GDCh-Jungchemikerforen (JCF) der Universität<br />
münster und der FH Steinfurt. Betreut werden<br />
die Studenten in der Regel von fachkundigen Scouts der<br />
Hochschulen, von Doktoren, Diplomingenieuren/-chemikern<br />
und masterabsolventen.<br />
Neben <strong>dem</strong> Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn, sowie<br />
der möglichkeit, sich einem künftigen Arbeitgeber im<br />
besten Licht zu präsentieren, winken den teilnehmenden<br />
Studenten auch viele wertvolle Sachpreise.<br />
Die Leser von www.chemanager-online.com und<br />
www.git-labor.de bestimmen durch ihre Clicks, welche<br />
Nachrichten Ihnen am interessantesten erscheinen.<br />
REGUlARIEN<br />
Diese werden dann in den messe-Nachlese-<br />
Ausgaben von CITplus und CHEmanager, sowie<br />
weiteren Zeitschriften wie der <strong>GIT</strong> Laborfachzeitschrift,<br />
der LVT Lebensmittel Industrie oder der<br />
ReinRaumTechnik im geeigneten Umfeld veröffentlicht.<br />
Interessierte Studenten können sich auch noch<br />
an den messetagen während der Achema am<br />
Stand von Wiley-VCH anmelden.<br />
Weitere Informationen sind ab Anfang Juni unter<br />
www.chemanager-online.de/Achema-Reporter<br />
verfügbar.<br />
Wiley-VCH auf der<br />
Achema<br />
Halle 5.1/6.1<br />
Stand B 2/B6<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 35
REGUlARIEN<br />
VDi 2083, Blatt 3.1<br />
Monitoring von Reinräumen und reinen Bereichen, aber wie?<br />
Für grundsätzliche Überlegungen und zur Auswahl<br />
der zu überwachenden Parameter ist die<br />
neu veröffentlichte Richtlinie: VDI 2083, Blatt 3.1<br />
„Reinraumtechnik <strong>–</strong> messtechnik in der Reinraumluft<br />
<strong>–</strong> monitoring“ ein hilfreiches Nachschlagewerk.<br />
Reinräume und zugehörige Reinraum-Bereiche<br />
bieten die möglichkeit, Kontamination<br />
durch luftgetragene Partikel bis zu einem gewissen,<br />
angemessenen Grad zu überwachen, und<br />
die Tätigkeiten in kontaminationsempfindlichen<br />
Bereichen sicherstellen. Zu den Produkten und<br />
Prozessen, die von beherrschter luftgetragener<br />
Kontamination profitieren, zählen u. a. jene, die<br />
in der pharmazeutischen und Nahrungsmittelindustrie<br />
sowie in der Raumfahrt-, mikroelektronik-,<br />
und medizintechnik zur Anwendung<br />
kommen. Neben der Partikelreinheit der Luft sind<br />
viele zusätzliche Parameter zur Kontrolle von<br />
Reinräumen und anderen zugehörigen Bereichen<br />
zu berücksichtigen. Ein Teil dieser zu überwachenden<br />
Parameter sind normativ vorgegeben,<br />
aber es können auch vom Betreiber weitere Parameter,<br />
die durch eine Risikobetrachtung als kritisch<br />
erachtet werden, festgelegt werden.<br />
36 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
qualifizierung<br />
Periodisch oder ständig?<br />
Die neu veröffentlichte Richtlinie VDI 2083, Blatt<br />
3.1 beschreibt die dauernde anlagenbezogene<br />
messtechnische Überwachung einzelner Parameter<br />
von reinraumtechnischen Anlagen. Die Überwachung<br />
kann kontinuierlich (z. B. Druck, Temperatur,<br />
Feuchte, Partikel und Luftgeschwindigkeit)<br />
oder sequenziell (z. B. mikrobiologie) erfolgen.<br />
Desweiteren werden in dieser Richtline Verfahren<br />
zur Durchführung von messungen an reinraumtechnischen<br />
Anlagen spezifiziert und die<br />
dafür geeigneten messgeräte beschrieben, um<br />
diese als Standard für die Überwachung festzulegen.<br />
Desweiteren unterscheidet die neue Richtline<br />
klar zwischen den periodischen messungen<br />
zur Qualifizierung, bzw. Re-Qualifizierung und<br />
den überwiegend permanent durchzuführenden<br />
messungen für das „monitoring“.<br />
Die periodischen messungen (jährlich oder<br />
halbjährlich durchgeführt) in Reinräumen zur<br />
Qualifizierung sind in der Reihe DIN EN ISO<br />
14644 beschrieben, sowie in den entsprechenden<br />
Blättern der VDI 2083 anwendungsbezogen<br />
erläutert und ergänzt. Diese periodischen mes-<br />
Die VDi-Richtlinie 2083 Reinraumtechnik,<br />
Blatt 3.1 „Reinraumtechnik<br />
<strong>–</strong> Messtechnik in der Reinraumluft <strong>–</strong><br />
Monitoring“ ist neu erstellt worden.<br />
Herr Dr.-ing. Jürgen Blattner stellt<br />
die Richtlinie kurz vor.<br />
sungen dienen zum Nachweis der fortlaufenden<br />
Übereinstimmung der Forderungen an den<br />
Betrieb der Reinraum-Anlage oder des Reinen<br />
Bereiches. Ebenso sind die mindestanforderungen<br />
für die Prüfung und Überwachung festgelegt.<br />
Diese mindestanforderungen müssen in<br />
einem Prüfplan vom Betreiber festgeschrieben<br />
werden. In je<strong>dem</strong> Prüfplan sollten auch die<br />
besonderen Betriebsanforderungen, die Risikobewertung<br />
der Anlage und ihre Verwendung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Neben den periodischen messungen zur<br />
Klassifizierung oder Qualifizierung von Räumen<br />
auf der einen Seite ist auch die messtechnische<br />
Überwachung bestimmter Parameter, entweder<br />
regelmäßig oder ständig gefordert. Nur für letztere,<br />
das klassische „monitoring“, gilt die neue<br />
Richtlinie VDI2083, Blatt 3.1.<br />
Die Vorgaben zu den permanenten Überwachungsmessungen<br />
(monitoring) haben zum Ziel,<br />
den Anwender bei der Auswahl von methoden<br />
zu unterstützen, die es ermöglichen, anlagen-<br />
und prozessbedingte Abweichungen von den<br />
Anforderungen im Betrieb (z. B. Druckkaskade,<br />
Partikelkonzentrationen) zu ermitteln.
Die Richtlinie<br />
Die neue Richtlinie ist wie folgt aufgebaut:<br />
◾ Anwendungsbereich<br />
Abgrenzung zwischen monitoring<br />
und Klassifizierungsmessungen<br />
◾ Normative Verweise<br />
◾ Begriffe<br />
Aktionsgrenze, Alarmgrenze<br />
◾ messgrößen<br />
messunsicherheit, Kalibrierung,<br />
Anforder ungen an messgeräte,<br />
◾ Raumbezogene messgrößen<br />
Druck, Temperatur, rel. Feuchte,<br />
Luft geschwindigkeit, Partikel,<br />
Luftkeime<br />
◾ Partikelmonitoring<br />
Probenahme, messstellen,<br />
Probenluft transport<br />
◾ mikrobiologisches monitoring<br />
Probenahme, Probenahmeplan,<br />
mess verfahren<br />
◾ Schnittstellen<br />
◾ Software<br />
◾ Alarmierung<br />
◾ Dokumentation<br />
Datenarchivierung, Alarmprotokoll,<br />
Audit Trail, Datensicherung<br />
◾ Checkliste für die Auslegung<br />
eines monitoring-Systems<br />
Ganzheitliches Konzept<br />
Das Konzept cleanroomconcept.com ist ein Zusammenschluss von Partnern, die ihr „Handwerk“ seit Jahren perfekt verstehen. So konnten <strong>aus</strong> Praxiserfahrung innovative Ideen<br />
entstehen und erfolgreich zum Nutzen der Betreiber umgesetzt werden. Von Anfang an bestimmt ein ganzheitliches Konzept jeden Schritt, von der Idee über das umgesetzte<br />
Projekt, bis hin zur dauerhaften Aufrechterhaltung. Erlebnisschulungen runden das Ganze noch ab. Das Produkt und/oder der Prozess definiert die Anforderungen. Die Partner<br />
nehmen jedes noch so kleine Detail gemeinsam unter die Lupe und beurteilen die Relevanz. Nichts wird zum Selbstzweck! Nur wer beispielsweise das Bekleidungskonzept<br />
und das sich dar<strong>aus</strong> ergebende Prozedere kennt, ist auch in der Lage eine Personalschleuse nebst Einrichtung erfolgreich zu planen und umzusetzen. Diese Vorgehensweise<br />
spart dauerhaft enorme Kosten und es erspart <strong>dem</strong> Betreiber jeglichen Ärger und Folgekosten bei der Implementierung. Kompetente Kundenberatung und Betreuung die auf<br />
Praxiserfahrung basiert, ist unverzichtbar. Ein wesentlicher Punkt ist auch die Berücksichtigung<br />
der Normen und Regelwerke. Konsequent wird untersucht in welcher<br />
Form Interpretationen möglich sind, um Aufwand und Kosten im Griff zu behalten.<br />
Ein weiteres merkmal ist das Reinheitskonzept. Es berücksichtigt einfach alles, was<br />
mit Reinheit zu tun hat. An richtiger Stelle gesetzte Barrieremaßnahmen verhindern<br />
die Verschleppung von Schmutz und Kontaminationen in die nächst reineren Zonen.<br />
Die präventive Betrachtungsweise liefert das gewünschte Ergebnis. Wer bereits Reinraumbetreiber<br />
ist, profitiert von innovativen maßnahmen, die zur Prozessoptimie-<br />
rung und Produktqualitätssteigerung beitragen.<br />
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Fazit<br />
Die neue Richtlinie VDI 2083, Blatt<br />
3.1 ist ein gutes Hilfsmittel um<br />
eine permanente Überwachung<br />
von Reinräumen und Reinen Bereichen<br />
zu planen und umzusetzen.<br />
Die Richtlinie listet die meisten<br />
Parameter auf, die betrachten werden<br />
müssen um einen kontrollierten<br />
Produktionsprozess zu überwachen<br />
und zu dokumentieren.<br />
Natürlich sind nicht alle möglichen<br />
Parameter aufgeführt, sondern der<br />
Betreiber eines Reinraumes ist angehalten<br />
nach einer Risikobetrachtung,<br />
alle Parameter für seinen<br />
Produktionsprozess festzulegen.<br />
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Partikelmonitoring Grundlagen zusammengefasst<br />
die in diversen Regularien<br />
bereits gefordert waren.<br />
Vor allem aber sind die Checklisten<br />
im Anhang ein gutes Hilfsmittel um<br />
ein monitoring vernünftig aufzubauen<br />
und zu betreiben.<br />
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ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 37
hYGIENE<br />
Multitalent Kupfer<br />
Ein wichtiger B<strong>aus</strong>tein in der Krankenh<strong>aus</strong>hygiene<br />
Der Druck auf Krankenhäuser steigt: Ab April<br />
sollen auf Landesebene neue Verordnungen<br />
zur Infektionshygiene in Kraft treten. Alarmiert<br />
von aktuellen mRSA-Todesfällen fordert die Öffentlichkeit<br />
mehr Sicherheit. Ärzte und Kliniken<br />
werden zunehmend zur Verantwortung gezogen.<br />
Doch bringen neue Gesetze und Verhaltensregeln<br />
die gewünschte Infektionsprophylaxe in<br />
Krankenhäusern?<br />
Beispielsweise sieht die Verordnung eine<br />
Hygienefachkraft an Kliniken mit mehr als 400<br />
Betten vor. Doch nur 19 % der insgesamt 2.064<br />
Krankenhäuser in Deutschland betrifft diese<br />
Größenangabe überhaupt (Quelle: Statistisches<br />
Bundesamt). Experten fordern jetzt einen multidimensionalen<br />
Ansatz. „Klassische Hygienestrategien<br />
wie verstärktes Händewaschen reichen<br />
zukünftig nicht mehr alleine <strong>aus</strong>, sondern<br />
müssen durch weitere Strategien ergänzt werden.<br />
Auch die potenziellen Übertragungswege<br />
für nosokomiale Infektionen im Patienten-nahen<br />
Umfeld müssen unter Kontrolle gehalten werden.<br />
Kupfer kann hierbei eine wichtige ergänzende<br />
Funktion haben“, erklärt Prof. Dr. martin<br />
Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche<br />
Gesundheit der Universität Bonn und<br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenh<strong>aus</strong>hygiene.<br />
Jetzt setzen immer mehr deut-<br />
38 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
sche Kliniken auf Türklinken oder Lichtschalter<br />
<strong>aus</strong> Kupfer <strong>–</strong> wie beispielsweise in Berlin, Hagen<br />
oder Hamburg.<br />
Das Problem ist bekannt: In Deutschland erkranken<br />
jedes Jahr bis zu 600.000 Patienten an<br />
Infektionen, die in Zusammenhang mit einem<br />
medizinischen Eingriff stehen. Trotz der bisher<br />
ergriffenen maßnahmen sterben jährlich zwischen<br />
7.500 und 15.000 menschen daran. So<br />
die aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums.<br />
Besonders Patienten mit einem<br />
geschwächten Immunsystem wie Neugeborene,<br />
Intensivpatienten, chronisch Kranke oder alte<br />
menschen sind gefährdet. „Unsere Waffen gegen<br />
nosokomiale Infektionen werden aufgrund<br />
der zunehmenden Antibiotika-Resistenzen immer<br />
stumpfer“, warnt Prof. Exner. „Nosokomiale<br />
Infektionen sind daher in ganz Europa eine der<br />
größten medizinischen Her<strong>aus</strong>forderungen der<br />
Zukunft.“<br />
Türklinken und lichtschalter<br />
sind hotspots<br />
Kliniken zählen zu den Brennpunkten für nosokomiale<br />
Infektionen, weil hier auf engem<br />
Raum viele anfällige Personen zusammenkommen.<br />
Bakterien können so leicht von Zimmer<br />
Kliniken erweitern ihre Strategien<br />
im Kampf gegen Antibiotikaresistente<br />
Bakterien (MRSA).<br />
Viele Ex perten fordern einen<br />
multidimens ionalen Ansatz.<br />
zu Zimmer wandern. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />
haben ergeben, dass es Hotspots<br />
für gefährliche Bakterien gibt: In der Regel<br />
sind Lichtschalter, Türklinken oder auch die<br />
Kugelschreiber des Personals sowie weitere<br />
stark frequentierte Oberflächen hoch verkeimt.<br />
Standardmäßig bestehen diese <strong>aus</strong> Edelstahl,<br />
Plastik oder Aluminium. Doch diese Risikoquellen<br />
lassen sich ganz einfach reduzieren: „Auf<br />
Kupferoberflächen verschwinden innerhalb von<br />
zwei Stunden 99,9 Prozent aller Bakterien. Auf<br />
anderen Oberflächen wurden dagegen Überlebensraten<br />
derselben mikroben von bis zu drei<br />
Tagen gemessen“, erklärt Dr. Anton Klassert,<br />
Geschäftsführer des Deutschen Kupferinstituts.<br />
„Durch die Abgabe von Kupferionen werden die<br />
mikrozellen geschädigt und eliminiert.“<br />
Kupfer-Türklinken in Berlin<br />
Diese aktuellen wissenschaftlichen Ergebnisse<br />
haben auch Dr. Thomas Krössin überzeugt. Als<br />
Geschäftsführer des neuen Evangelischen Geriatriezentrums<br />
Berlin (EGZB) entschied er sich<br />
daher dafür, auf einer neu eröffneten Station<br />
des EGZB, der mit rund 200 Betten größten Einrichtung<br />
für Altersmedizin in Deutschland, <strong>aus</strong>schließlich<br />
Kupfer-Türklinken einzusetzen. „Na-
türlich werden die mitarbeiter, Bewohner und<br />
auch Angehörigen über das neue rötliche material<br />
informiert“, so Dr. Krössin. Dabei wird nicht<br />
nur die Wirkungsweise erläutert, sondern auch<br />
noch mal das Bewusstsein dafür geschärft, dass<br />
in den Stationen eine besondere Hygienesituation<br />
herrscht, die ebenso besondere hygienische<br />
Verhaltensregeln erfordert. „Kupfer kann sich zu<br />
einem wichtigen B<strong>aus</strong>tein der Krankenh<strong>aus</strong>hygiene<br />
entwickeln und bei Bestätigung der aktuellen<br />
Studien die bisherigen metalllegierungen<br />
von Kontaktflächen ergänzen oder gar ersetzen“,<br />
erklärt Dr. Krössin. „Dabei ist kontrovers<br />
zu diskutieren, ob der Einsatz auf freiwilliger<br />
Basis oder durch gesetzliche Auflage erfolgen<br />
sollte.“ Der erfahrene Krankenh<strong>aus</strong>manager<br />
wechselte im April an das Evangelische Krankenh<strong>aus</strong><br />
Bielefeld und will auch hier den Einsatz<br />
von Kupferlegierungen prüfen. „Eben weil der<br />
Kampf gegen multiresistente Stämme niemals<br />
zu gewinnen ist, müssen die Strategien ständig<br />
neu überdacht werden. Kupferlegierungen sind<br />
da eine interessante Innovation und ergänzen<br />
die Standard-Hygienestrategien.“<br />
Experten sind sich einig: Eine effektive Hygienestrategie<br />
setzt sich <strong>aus</strong> verschiedenen<br />
B<strong>aus</strong>teinen zusammen <strong>–</strong> <strong>aus</strong> einem verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit Antibiotika, Verhaltensregeln,<br />
einer maßvollen Arbeitsbelastung,<br />
neuen materialien sowie strukturellen und gesetzlichen<br />
Veränderungen. „mit <strong>dem</strong> neuen Infektionsgesetz<br />
müssen alle Krankenhäuser Hygienefachkräfte<br />
einsetzen“, verdeutlicht Dr. Krössin.<br />
„Zukünftig müssen Fachleute für Hygiene enger<br />
als bisher mit <strong>dem</strong> management zusammenarbeiten<br />
<strong>–</strong> insbesondere weil es um die Gesundheit<br />
der Patienten geht.“ Zu<strong>dem</strong> fehle es häufig<br />
an <strong>dem</strong> wissenschaftlichen Background oder Interesse,<br />
um neue Studien erfassen und umsetzen<br />
zu können.<br />
Erfolgreicher Feldversuch in hamburg<br />
Auch an der Asklepios Klinik in Hamburg-<br />
Wandsbek wurde die antimikrobielle Wirkung<br />
von Kupfer in einem Feldversuch bestätigt. Über<br />
mehrere monate hinweg wurde eine Krankenh<strong>aus</strong>station,<br />
die mit speziellen Kupferlegierun-<br />
gen <strong>aus</strong>gestattet war, mit einer herkömmlichen<br />
Station verglichen. Das Ergebnis: Auch unter Alltagsbedingungen<br />
wurde die Zahl der Antiobiotika-resistenten<br />
Bakterien (mRSA) um ein Drittel<br />
reduziert, die Infektionsraten sanken.<br />
„Alle diese Studien sind ein Anfang. Die Ergebnisse<br />
geben wichtige Hinweise und müssen<br />
in weiteren Studien und Publikationen belegt<br />
werden“, so Prof. Exner. Auch Wissenschaftler<br />
in England, Japan, Südafrika, Chile und den USA<br />
erproben aktuell Kupferlegierungen. Eine US-<br />
Studie auf Intensivstationen hat 2011 erstmalig<br />
wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kupfer das<br />
Infektionsrisiko um mehr als 40 % senken kann.<br />
KoNTAKT<br />
Birgit Schmitz<br />
Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e. V.,<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: +49 211 4796 328<br />
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Kautschuk-Bodenbeläge für Reinräume<br />
Globale Konkurrenz und steigende Qualitätsanforderungen<br />
erfordern eine stetige Verbesserung der Reinheitsbedingungen<br />
von Produktionsanlagen, -prozessen und<br />
-umgebungen. Um diese Anforderungen zu erfüllen,<br />
werden modernste Reinraumtechnik und für Reinräume<br />
zertifizierte Werkstoffe eingesetzt. Je nach Branche, Reinraumklasse<br />
und der dort hergestellten Produkte werden<br />
auch an Bodenbeläge höchste Anforderungen bezüglich<br />
Partikelemissionsverhalten, Ausgasungsverhalten, chemischer<br />
und biologischer Beständigkeit, Reinigbarkeit und<br />
ESD-Schutz gestellt. Ausgewählte nora Bodenbeläge <strong>aus</strong><br />
Kautschuk sind auf ihre Reinraum- und Reinheitstauglichkeit<br />
getestet und als geeignet bis ISO Klasse 2 / GmP-<br />
Klasse A eingestuft beziehungsweise bis ISO-AmC Klasse-6.3<br />
zertifiziert worden. Zu<strong>dem</strong> sind die Bodenbeläge<br />
der Firma nora systems sehr gut beständig gegenüber<br />
biologischen Kontaminationen, Chemikalien und Desinfektionsmitteln.<br />
Für die geringe Aufladungsneigung von<br />
weniger als 10 V, die Leit- und Ableitfähigkeit gegen EPA<br />
Erde und im System Fußboden / leitfähiges Schuhwerk gibt der Hersteller eine 10-jährige Garantie. In Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort können Planer und<br />
Nutzer <strong>aus</strong> einer Reihe von Bodenbelägen in verschiedenen Designs, Abmessungen und technischen Eigenschaften <strong>aus</strong>wählen: norament 928 grano ed <strong>–</strong> der Spezialist für besondere<br />
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hYGIENE<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 39
© unpict | Fotolia.com<br />
QUAlITäTSSIChERUNG<br />
Mit System und detektivischem Gespür<br />
Abweichungsmanagement steigert Prozesssicherheit<br />
Ralph lin<strong>dem</strong>ann,<br />
Chemgineering Technology Gmbh<br />
Im GmP-Umfeld lassen sich Abweichungen<br />
wie folgt definieren: Abweichungen sind ungeplante<br />
und/oder unvorhergesehene Ereignisse,<br />
welche nicht <strong>dem</strong> validierten Standardprozess<br />
oder einer genehmigten Arbeitsanweisung entsprechen.<br />
Hierbei ist darauf zu achten, dass<br />
Vorgaben <strong>aus</strong> herstellerspezifischen SOPs (Standard<br />
Operating Procedures) Vorrang haben vor<br />
geltenden Normen und Richtlinien, solange die<br />
Normen durch diese erfüllt werden. Bekannte<br />
Beispiele für Abweichungen in der GmP-Produktion<br />
sind Partikel im Gutprodukt (Spritze, Vial,<br />
Ampulle), das Überschreiten von Grenzwerten<br />
bei mikrobiologischem monitoring und das Abweichen<br />
von SOPs.<br />
40 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
Der typische Ablauf eines Abweichungsereignisses<br />
vom Auftreten bis zum Abschluss der<br />
Untersuchung lässt sich in den nachfolgenden<br />
Schritten zusammenfassen.<br />
◾ Abweichung: Verursacht durch ein unerwartetes<br />
oder ungeplantes Ereignis.<br />
◾ Entdecken: Stößt ein mitarbeiter auf eine<br />
Abweichung, ist er in der Pflicht, die nächsten<br />
Schritte einzuleiten. Je nach Position<br />
bzw. Verantwortlichkeit heißt dies mindestens,<br />
dass er seinen nächsten Vorgesetzten<br />
informieren muss. Spätestens dieser hat<br />
wiederum die Pflicht, das Ereignis zu dokumentieren<br />
und die Qualitätssicherung zu<br />
informieren.<br />
◾ Erfassen und Bewerten: Die entdeckte<br />
Abweichung ist nach einem in einer Arbeitsanweisung<br />
festgelegten Verfahren zu<br />
dokumentieren. mit der Dokumentation der<br />
Abweichung sollte auch eine Erstbewertung<br />
ihrer Kritikalität, also ihrem nach aktuellem<br />
Kenntnisstand vorliegenden Einfluss auf die<br />
Faktoren Qualität, Reinheit, Sicherheit oder<br />
Identität des Produktes, erfolgen. Je nach<br />
Kritikalitätsstufe können unterschiedliche<br />
maßnahmen notwendig sein bzw. kann<br />
der Umfang der durchzuführenden Untersuchung<br />
variieren. Sollte die im Weiteren<br />
Für jeden Hersteller pharmazeutischer<br />
Produkte hat der Personen-<br />
und Patientenschutz oberste<br />
Priorität. neben der Qualifizierung<br />
und Validierung von Anlagen und<br />
Prozessen wird dies durch Arbeitsanweisungen<br />
sowie festgelegte<br />
Prozesse bei Abweichungen erreicht.<br />
Seit einigen Jahren richten Behörden<br />
ihr Augenmerk verstärkt auf Abweichungen<br />
und korrigierende bzw.<br />
vorbeugende Maßnahmen. Damit<br />
sind alle Hersteller gefordert, ein<br />
entsprechendes System zu etablieren,<br />
um Abweichungen zu erfassen<br />
und zu bearbeiten.<br />
durchgeführte Abweichungsuntersuchung<br />
Fakten ergeben, welche zur Erhöhung oder<br />
Senkung der Kritikalität führen, ist eine<br />
Neubewertung dieser im Laufe des Abweichungsmanagementprozesses<br />
nötig.<br />
◾ Untersuchen: Das Vorgehen zur Erfassung<br />
und anschließenden Untersuchung einer Abweichung<br />
sollte einem in einer SOP festgelegten<br />
Verfahren folgen. Somit lässt sich eine<br />
einheitliche Qualität bei der Bearbeitung von<br />
Abweichungen gewährleisten. Die Untersuchung<br />
einer Abweichung sollte folgende<br />
Punkte enthalten:<br />
◾ Aus der Beschreibung einer erkannten<br />
Abweichung sollen die Umstände, unter welchen<br />
sie aufgetreten ist, klar hervorgehen.<br />
Keinesfalls ist schon in der Beschreibung der<br />
Abweichung eine Annahme über das dar<strong>aus</strong><br />
resultierende Risiko für das Produkt zu treffen,<br />
da die Gründe für die Abweichung noch<br />
nicht <strong>aus</strong>reichend ermittelt sind. Vielmehr<br />
sollte die Beschreibung Ansatzpunkte für die<br />
nachfolgende Ursachenanalyse liefern.<br />
◾ Alle unmittelbar nach Erkennen einer Abweichung<br />
getroffenen Sofortmaßnahmen<br />
sollten genannt werden. Als Sofortmaßnahme<br />
gelten nur solche maßnahmen, die<br />
kurzfristig nach Entdecken der Abweichung
Abb. 1: Regulatorische Anforderungen.<br />
Abb. 2: Schematischer Ablauf einer Abweichung.<br />
Abb. 3: Vorgehen für einen Abweichungsbericht.<br />
getroffen und umgesetzt<br />
wurden. Dazu gehört es, den<br />
Vorgesetzten (z. B. Schichtleiter<br />
oder Herstellungsleitung) und<br />
die Qualitätssicherung zu informieren.<br />
Diese können dann<br />
über das weitere Vorgehen,<br />
z. B. einen Produktionsabbruch<br />
oder das Fortführen einer<br />
Charge, entscheiden. Ebenso<br />
sollte jede Charge, die potenziell<br />
von einer Abweichung<br />
betroffen ist, zunächst unter<br />
Quarantäne stehen. Somit kann<br />
der Hersteller verhindern, dass<br />
eventuell betroffene Produkte<br />
vor Abschluss der vollständigen<br />
Abweichungsuntersuchung zur<br />
Auslieferung kommen.<br />
◾ Zur Untersuchung einer<br />
Abweichung sollte stets ein<br />
Untersuchungsteam (Deviation<br />
Investigation Team) gebildet<br />
werden. Da eine Abweichung<br />
bzw. die möglichen Ursachen<br />
in den seltensten Fällen unmittelbar<br />
auf einen Themenbereich<br />
beschränkt sind, ist ein <strong>aus</strong><br />
unterschiedlichen (möglicherweise<br />
betroffenen) Fachbereichen<br />
zusammengesetztes Team<br />
empfehlenswert. Z. B. sind an<br />
der Untersuchung einer Abweichung<br />
an einer Abfülllinie idealerweise<br />
sowohl mindestens ein<br />
mitarbeiter <strong>aus</strong> der Abteilung<br />
Technik sowie ein mitarbeiter<br />
<strong>aus</strong> der Abteilung Produktion/<br />
Herstellung beteiligt. Immer<br />
involviert in die Abweichungsuntersuchung<br />
ist die Qualitätssicherung.<br />
Denn sie entscheidet<br />
letztlich über die Kritikalität<br />
einer Abweichung und in der<br />
Regel gemeinsam mit der Herstellungsleitung<br />
über ggf. notwendige<br />
weitere maßnahmen,<br />
die <strong>dem</strong> aktuellen Kenntnisstand<br />
der Abweichungsuntersuchung<br />
entsprechen.<br />
◾ Wesentlicher Bestandteil einer<br />
Abweichungsuntersuchung<br />
ist die Ursachenanalyse (Root<br />
C<strong>aus</strong>e Analyse). Dabei wird<br />
durch Verwendung bestimmter<br />
Hilfsmittel und Vorgehensweisen<br />
die Ursache für das<br />
Auftreten einer Abweichung<br />
möglichst gezielt nachgewiesen.<br />
Ist ein eindeutiger Nachweis<br />
nicht möglich, so kann der<br />
Ausschluss möglicher Ursachen<br />
dabei helfen, eine spätere<br />
Risikoabschätzung zu treffen.<br />
Einige Beispiele für typische<br />
Hilfsmittel zur Ursachenermittlung<br />
sind: Fishbone- oder<br />
Prozessflussdiagramme sowie<br />
Entscheidungsbäume. Die<br />
Verwendung solcher Hilfsmittel<br />
sollte in der Ursachenanalyse<br />
immer dokumentiert sein. So<br />
ist auch später noch nachvollziehbar,<br />
wie das Untersuchungsteam<br />
zum abschließenden<br />
Ergebnis gekommen ist.<br />
◾ Im Idealfall führt die Ursachenanalyse<br />
zu einem definitiven<br />
„Root C<strong>aus</strong>e.“ Sollte dieser<br />
nicht nachweisbar sein, so<br />
lassen sich über ein Ausschlussverfahren<br />
auch ein oder<br />
mehrere potenziell mögliche<br />
Ursachen betrachten. Es kann<br />
auch passieren, dass man keine<br />
Ursache nachweisen kann. In<br />
diesem Fall wird es schwierig,<br />
konkrete maßnahmen zu definieren,<br />
die ein erneutes Auftreten<br />
derselben Abweichung<br />
verhindern sollen.<br />
◾ Beurteilen: Der nächste<br />
Schritt in der Abweichungsuntersuchung<br />
ist die Beurteilung<br />
des Produkteinflusses. Sind die<br />
Ursachen für das Auftreten der<br />
Abweichung hinreichend bekannt,<br />
besteht die möglichkeit<br />
den Einfluss auf die während<br />
und gegebenenfalls auch vor<br />
Auftreten des Ereignisses produzierten<br />
Chargen zu bewerten.<br />
Auf Basis dieser Bewertung<br />
wird dann über die weitere Verwendung<br />
der entsprechenden<br />
Chargen entschieden.<br />
◾ Maßnahmendefini-<br />
tion: Bei der Festlegung von<br />
maßnahmen zur Reaktion auf<br />
bzw. Behebung der Abweichung<br />
ist zu unterscheiden<br />
zwischen: Sofortmaßnahmen<br />
unmittelbar nach Auftreten<br />
der Abweichung, wie z. B. ein<br />
Chargenabbruch. mittelfristigen<br />
maßnahmen während der<br />
laufenden Abweichungsunter-<br />
QUAlITäTSSIChERUNG<br />
suchung, wie z. B. die erneute<br />
Inspektion einer gesamten<br />
Charge. Langfristigen maßnahmen<br />
CAPA (Corrective Action<br />
/ Preventive Action), die ein<br />
erneutes Auftreten derselben<br />
Abweichung verhindern sollen<br />
wie etwa der Umbau einer<br />
maschine. Alle getroffenen oder<br />
geplanten maßnahmen und <strong>–</strong><br />
soweit schon vorliegend, deren<br />
Ergebnisse <strong>–</strong> sollten Hersteller<br />
im Zuge der Abweichungsuntersuchung<br />
dokumentieren.<br />
◾ Die gesamte Abweichungsuntersuchung<br />
sollte in einem<br />
Abweichungsbericht festgehalten<br />
werden. Dabei ist auf eine<br />
chronologische Reihenfolge zu<br />
achten. So wird am Anfang des<br />
Abweichungsberichts die eigentliche<br />
Abweichung beschrieben,<br />
anschließend das geplante<br />
Vorgehen erfasst und dann die<br />
Untersuchung entsprechend<br />
dokumentiert. Z. B. sollte der<br />
Produkteinfluss erst nach der<br />
vollständigen Ursachenanalyse<br />
dokumentiert sein, da sich<br />
dieser erst zu diesem Zeitpunkt<br />
eindeutig bewerten lässt.<br />
langfristig denken<br />
Bei den nachhaltigen maßnahmen<br />
(CAPA) zur Behebung der Ursache<br />
einer aufgetretenen Abweichung<br />
bzw. eines aufgetretenen Fehlers<br />
ist klar zwischen korrigierenden<br />
und vorbeugenden maßnahmen<br />
zu unterscheiden. Durch korrigierende<br />
maßnahmen lassen sich die<br />
Ursachen und Folgen einer aufgetreten<br />
Abweichung kurzfristig<br />
beheben. Im Idealfall sollten sie<br />
vor Abschluss der Abweichungsbearbeitung<br />
umgesetzt sein. Können<br />
also mit den mittelfristigen maßnahmen<br />
der Abweichungsuntersuchung<br />
gleichgestellt werden. Vorbeugende<br />
maßnahmen haben das<br />
Ziel, ein erneutes Auftreten derselben<br />
Abweichung oder desselben<br />
Fehlers zu vermeiden. Diese maßnahmen<br />
können durch<strong>aus</strong> über einen<br />
Zeitraum von mehreren monaten<br />
angesetzt sein, z. B. wenn der<br />
Umbau einer maschine ansteht.<br />
Oft werden CAPA analog den<br />
Abweichungen in einem ähnlichen<br />
oder sogar identischen System<br />
erfasst und nachverfolgt. Zur sinnvollen<br />
Definition muss die Ursache<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 41
QUAlITäTSSIChERUNG<br />
der Abweichung bekannt sein. Je<br />
genauer eine Ursache ermittelt ist,<br />
desto präziser lassen sich CAPA<br />
definieren. Besonders wichtig ist<br />
es, zielgerichtet maßnahmen zu<br />
definieren, um die Fehlerursachen<br />
abzustellen. Gegebenenfalls ist ein<br />
Effektivitätscheck angebracht. Dies<br />
bedeutet, dass nach einem geeigneten,<br />
zu definierenden Zeitraum<br />
nach Abschluss einer CAPA geprüft<br />
wird, ob diese maßnahme gegriffen<br />
hat. Ist dies nicht der Fall, muss<br />
man sie ggf. anpassen oder sogar<br />
komplett neu definieren. Sowohl<br />
CAPA als auch eine Notwendigkeit<br />
eines Effektivitätschecks sollten<br />
bereits im Abweichungsbericht<br />
festgehalten werden.<br />
Konsequenz zahlt sich <strong>aus</strong><br />
Die Bearbeitung und Behebung<br />
von Abweichungen bindet Zeit<br />
und Ressourcen. Je nach Kritikalität<br />
und der dar<strong>aus</strong> resultierenden<br />
Tiefe kann eine Abweichungsuntersuchung<br />
leicht mehrere Wochen<br />
dauern. Ein stabiler Prozess<br />
generiert weniger Abweichungen.<br />
Je besser ein Prozess <strong>–</strong> technisch<br />
oder organisatorisch <strong>–</strong> bekannt ist<br />
und gesteuert wird, desto geringer<br />
ist das Risiko von Abweichungen.<br />
Aus technischer Sicht bedeutet<br />
ein konsequentes Abweichungsmanagement<br />
eine kontinuierliche<br />
Prozessoptimierung. Denn jede<br />
erkannte Abweichung und die<br />
dar<strong>aus</strong> resultierenden und umgesetzten<br />
maßnahmen erhöhen die<br />
Prozesssicherheit.<br />
KoNTAKT<br />
Ralph lin<strong>dem</strong>ann<br />
Chemgineering Technology GmbH,<br />
Heidelberg<br />
Tel.: +49 62 21 58 99 771<br />
ralph.lin<strong>dem</strong>ann@chemgineering.com<br />
www.chemgineering.com<br />
42 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
Universitätslehrgang Reinraumtechnik der TU Graz<br />
© Ortner Reinraumtechnik<br />
Wurde der Universitätslehrgang<br />
der Technischen Universität Graz<br />
ursprünglich als 5-semestriges ma -<br />
sterprogramm konzipiert, gibt es<br />
ab November 2012 nun auch die<br />
möglichkeit, eine 4-semestrige Ausbildung<br />
zum/zur „Aka<strong>dem</strong>ischen Experten/Expertin<br />
in Reinraumtechnik“<br />
zu absolvieren. Diese Ausbildung<br />
eignet sich vor allem für Personen<br />
mit matura-Abschluss und zusätzlicher<br />
Berufserfahrung im Bereich der<br />
Reinraumtechnik (min. fünf Jahre).<br />
Angesprochen werden dabei Personen<br />
<strong>aus</strong> den Bereichen mikroelektronik,<br />
Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
sowie Anlagenplanung und -bau.<br />
Produkte, die unter Reinraumbedingungen<br />
hergestellt werden,<br />
unterliegen einer besonderen Erwartungshaltung<br />
in Bezug auf ihre<br />
außergewöhnlich verlässliche Qualität.<br />
Sowohl in der Planungs- und<br />
Errichtungsphase als auch in der<br />
Betriebsphase ist die hohe Kompetenz<br />
der handelnden Personen von<br />
Start des lehrgangs: 8. November 2012<br />
Ende der Bewerbungsfrist: 29. Juni 2012<br />
lehrgangsoptionen:<br />
4 Semester: Aka<strong>dem</strong>ische/r Experte/Expertin<br />
5 Semester: Master of Engineering<br />
Teilnahmegebühren: 13.900,- €* für 4 Semester<br />
18.900,- €* für 5 Semester<br />
(*es fällt keine USt. an, exklusive Reise-, Aufenthalts-<br />
und Verpflegungskosten)<br />
Die TU Graz bemüht sich für diese Ausbildung<br />
um Fördermittel!<br />
Detaillierte Zulassungsvor<strong>aus</strong>setzungen unter:<br />
www.LifeLongLearning.tugraz.at<br />
weitere Informationen und Anmeldung:<br />
TU Graz Life Long Learning, Frau Mag. Lucia Huemer,<br />
Tel.: +43 (0)316 873 4934, lucia.huemer@tugraz.at,<br />
www.LifeLongLearning.tugraz.at<br />
großer Wichtigkeit. Daher ist es unerlässlich,<br />
im gesamten Bereich der<br />
Leistungskette auf Experten und<br />
Expertinnen vertrauen zu können,<br />
die diese vernetzten Querschnittstechnologien<br />
beherrschen.<br />
Der Anspruch dieser Ausbildung<br />
liegt deshalb nicht im absoluten<br />
Fachwissen in allen Gewerken,<br />
sondern in der guten Grundkenntnis<br />
der Querschnittstechnologien.<br />
Die Inhalte erstrecken sich somit<br />
von der mikrobiologie und Hygiene<br />
über Strömungslehre, materialwissenschaften,<br />
mess-, Regel- und<br />
Elektrotechnik, Partikel- und Filtertechnik<br />
bis hin zum Projekt- und<br />
Risikomanagement.<br />
Erfolgreiche Absolventen und<br />
Absolventinnen verfügen<br />
◾ über ein breites Fachwissen<br />
quer durch alle technischen Gewerke<br />
und können Zusammenhänge<br />
erkennen und bewerten<br />
◾ über ein breites Fachwissen<br />
im Bereich der Planung, Inbetriebnahme,<br />
Qualifizierung und<br />
Abnahme von Reinräumen und<br />
Reinraumanlagen<br />
◾ über die Fähigkeit, Produktions-<br />
und Arbeitsprozesse zu analysieren,<br />
den Einfluss „mensch und<br />
maschine“ zu bewerten und<br />
dafür Lösungen zu erarbeiten<br />
◾ über die Fähigkeit, Risiken und<br />
Gefahren zu erkennen und<br />
entsprechende maßnahmen zu<br />
setzen<br />
Um die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit<br />
und Studium zu erleichtern,<br />
finden die Unterrichtseinheiten<br />
in Blöcken von donnerstagnachmittags<br />
bis samstagabends statt.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> werden Präsenzlehrveranstaltungen<br />
mit Online-<br />
Lehre verknüpft, um verpflichtende<br />
Anwesenheitszeiten so gering wie<br />
möglich zu halten.<br />
Kooperationspartner in der Entwicklung:<br />
ATP Architekten und Ingenieure, Baxter Innovations,<br />
CAS Clean-Air-Service, Fresenius Kabi, Hämosan Life<br />
Science Services, Human.technology Styria, Infineon<br />
Technologies Austria, Kraft Foods R&D, M+W Process<br />
Industries, Ortner Reinraumtechnik, PEA-CEE, Rupp,<br />
Schirnhofer<br />
wissenschaftliche lehrgangsleitung:<br />
TU Graz, Institut für Prozess- und Partikeltechnik<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Johannes Khinast,<br />
Tel.: +43 316 873 7978 oder 9708,<br />
khinast@tugraz.at<br />
Dr.med.univ. Christoph Kutschera,<br />
Tel.: +43 316 873 4885,<br />
christoph.kutschera@tugraz.at
hohe Belastbarkeit und gute Beständigkeit<br />
Der bewährte Semperguard Nitrile „Classic“ wird durch das zusätzliche merkmal<br />
„ohne Silikon“ aufgewertet und reiht sich mit seinem neuen Namen Semperguard<br />
Xpert in die Semperguard Nitrile X-Serie ein. Semperguard Xpert bietet durch seine<br />
höhere Wandstärke den besten Schutz im Semperguard-Einmalhandschuh-Portfolio<br />
und wird besonders gern von Experten im Arbeitsschutz und Pharmabereich eingesetzt.<br />
Im Bereich Arbeitsschutz punktet er bei den professionellen Anwendern durch<br />
seine hohe Belastbarkeit und der guten Beständigkeit gegen Öle und Fette. Im Bereich<br />
Pharma & Labor bietet Semperguard Xpert eine sehr gute Beständigkeit gegen eine<br />
Vielzahl von Chemikalien. Durch die Signalfarbe blau und seiner erhöhten Wandstärke<br />
ist er auch für den Lebensmittelbereich geeignet und wird gern bei mechanischer<br />
Beanspruchung eingesetzt. Da im Produktionsprozess kein Silikon verwendet wird,<br />
findet der Semperguard Xpert nun zusätzliche Anwendungsgebiete in der Beschichtungsindustrie<br />
als auch in den sensiblen Bereichen<br />
der Feinmechanik und Optik.<br />
Das hautfreundliche Nitril -<br />
material ist sehr belastbar<br />
und ist zu<strong>dem</strong> frei von<br />
Phthalaten/Weichmachern<br />
und allergenen Latexproteinen.<br />
Semperit AG holding<br />
Tel.: +43 1 79777 0<br />
semperguard@semperit.at · www.sempermed.com<br />
PRoDUKTE<br />
Erweitertes Angebot<br />
Ihr erweitertes Angebot im Bereich Reinraum hat die Firma Alsco Berufskleidungs-Service auf der Reinraum-Lounge 2012 in Karlsruhe präsentiert. Das weltweit führende<br />
Familienunternehmen wartet gleich mit drei Neuheiten auf: Als einziger deutscher text iler Dienstleister bietet Alsco Beta-Sterilisation für Reinraum-Kleidung an. Außer<strong>dem</strong><br />
verfügt das Unternehmen über den deutschlandweit ersten Reinraum der ISO Klasse 3 nach END ISO 14644-1. Daneben positioniert Alsco eigene Reinraumkleidung am markt,<br />
die den hohen Ansprüchen der Branche Rechnung trägt. „Die Resonanz der Besucher auf unser umfassendes Angebot war <strong>aus</strong>gesprochen positiv“, äußert sich Thorsten<br />
Forkel, Vertriebsleiter Reinraum bei Alsco begeistert über den großen Unternehmenserfolg auf der Reinraum-Lounge. „Wir konnten uns endgültig als einer der marktführer<br />
in der Branche etablieren.“ Alsco Deutschland macht sich die langjährigen Erfahrungen der Kollegen <strong>aus</strong> Italien zunutze und bietet ab sofort eine Beta-Sterilisation der Reinraumkleidung<br />
an. Der Vorteil bei diesem Verfahren liegt in der gewebe- und materialschonenden Behandlung, einer Just-in-Time Bearbeitung und der Einsparung von Energiekosten.<br />
In Italien ist Alsco mit diesem Verfahren seit Jahren marktführer<br />
und betreut renommierte Unternehmen <strong>aus</strong> der Pharma-Branche. In enger<br />
Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> Konfektionär Alsco Hightech hat der Textilleaser<br />
Alsco eine eigene Reinraum-Linie entworfen, die für die Beta-Sterilisation<br />
geeignet ist. Die Firma reagiert mit dieser neuen Linie und der zukunftsweisenden<br />
Sterilisationsmethode auf die gestiegene Nachfrage <strong>aus</strong> der Pharma-<br />
und Chemiebranche nach einer keimfreien Sterilisation von Reinraumkleidung.<br />
In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen im Bereich<br />
Reinraum bereits durch ein bundesweites Logistiknetz, umfassende Betreuung<br />
und kundenspezifische Komplettlösungen überzeugen. Alle Informationen<br />
zur Reinraum-Branche, den umfassenden Serviceleistungen oder zu den<br />
bestehenden bzw. neu lancierten Produkten können Interessierte übrigens<br />
branchenspezifisch zugeschnitten unter einem neu gestalteten menüpunkt<br />
auf der Homepage des Unternehmens einsehen.<br />
Alsco Berufskleidungs-Service Gmbh<br />
Tel.: +49 221 98605 0<br />
hv@alsco.de · www.alsco.de<br />
Reinraum Moppbezüge mit Farbkodierung<br />
Die Farbkodierung unterschiedlicher Einsatzbereiche ist im Reinraum ein effektiver<br />
Weg, Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Hydroflex bietet die Farbkodierung von<br />
wiederverwendbaren Reinraum moppbezügen an. Das speziell entwickelte Druckverfahren<br />
garantiert eine langlebige, reinraumgerechte Kennzeichnung. Diese ist<br />
dauerhaft autoklavierbar, desinfektionsmittelbeständig und abriebfrei. Der Aufdruck<br />
ist völlig individuell wählbar, und kann auch in Form von Firmenlogo, Bereichs-Bezeichnung<br />
oder Symbolen für die Anwenderhilfe gestaltet werden.<br />
Die farbliche Kennzeichnung ermöglicht eine<br />
sofortige und einfache Zuordnung<br />
der mopps zum jeweiligen Einsatzbereich.<br />
Somit werden Verschleppungen<br />
von Kontaminationen<br />
wirkungsvoll vermieden,<br />
und Anwendern wird die Reinigungsaufgabe<br />
vereinfacht.<br />
Diese innovative Kennzeichnung<br />
ist für alle (wasch- & autoklavierbaren)<br />
Reinraum mikrofaser mopps<br />
der Purmop Reihe erhältlich. muster<br />
und weitere Informationen fragen Sie<br />
bitte jederzeit an.<br />
hydroflex ohG<br />
Tel.: +49 6462 91598 0<br />
t.becker@hydroflex-solutions.de · www.hydroflex-solutions.de<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 43
TERMINE<br />
Juni<br />
44 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012<br />
2012<br />
Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />
Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />
Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />
Woche mo Di mi Do Fr Sa So<br />
22 1 2 3 26 1 31 1 2 3 4 5 35 1 2<br />
23 4 5 6 7 8 9 10 27 2 3 4 5 6 7 8 32 6 7 8 9 10 11 12 36 3 4 5 6 7 8 9<br />
24 11 12 13 14 15 16 17 28 9 10 11 12 13 14 15 33 13 14 15 16 17 18 19 37 10 11 12 13 14 15 16<br />
25 18 19 20 21 22 23 24 29 16 17 18 19 20 21 22 34 20 21 22 23 24 25 26 38 17 18 19 20 21 22 23<br />
26 25 26 27 28 29 30 30 23 24 25 26 27 28 29 35 27 28 29 30 31 39 24 25 26 27 28 29 30<br />
31 30 31<br />
Juli<br />
Juni<br />
18.<strong>–</strong> 22. Achema Frankfurt/Main www.messe-frankfurt.de<br />
21. 3. Reinraum Forum Saar Spiesen www.cleanroomnet.de<br />
21. Verhalten in reinen Räumen Aschaffenburg www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
26.<strong>–</strong> 27. Reinraumtechnik und Reinraumpraxis München www.vdi-wissensforum.de<br />
26.<strong>–</strong> 28. Der GMP-Beauftragte in der Biotechnologie heidelberg www.concept-heidelberg.de<br />
26.<strong>–</strong> 27. 6. Cleanroom Expert Days, hygienemanagement im Reinraum leipzig www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
28. 7. Cleanroom Expert Days, Reinraum und Krankenh<strong>aus</strong> leipzig www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
Juli<br />
04. her<strong>aus</strong>forderungen und Chancen der neuen ApBetro leipzig www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
September<br />
03.<strong>–</strong> 07. 21. Symposium der ICCCS Zürich www.icccs2012.ethz.ch<br />
05.<strong>–</strong> 06. hygiene im pharmazeutischen Betrieb (h1) heidelberg www.concept-heidelberg.de<br />
11. Verhalten in reinen Räumen wattwil (Ch) www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
12. 6. Symposium “Die Apotheke von Morgen” Steinbach (Ts) www.Becker-Reinraumtechnik.de<br />
12.<strong>–</strong> 13. Reinraumtechnik und Reinraumpraxis offenburg www.vdi-wissensforum.de<br />
12.<strong>–</strong> 13. Grundlagen und handhabung der professionellen Reinraumreinigung wattwil (Ch) www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
14. Verhalten in reinen Räumen Aschaffenburg www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
19. Reinraummesstechnik wattwil (Ch) www.swisscleanroomconcept.ch<br />
20. Druck- und Prozessluft messen wattwil (Ch) www.swisscleanroomconcept.ch<br />
26. Reinräume in der Automobilindustrie Aschaffenburg www.reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
27. hygieneanforderungen an reinlufttechnische Anlagen und Geräte Berlin www.pcs-gmp.com<br />
CLEANROOM<br />
EXPERIENCE<br />
www.CL-EX.com<br />
Ein Projekt der<br />
reinraum-aka<strong>dem</strong>ie<br />
CLEANROOM<br />
EXPERTS DAYS<br />
Die Tagungsreihe<br />
CLEANROOM EXPERIENCE<br />
WISSENSPORTAL<br />
www.CL-EX.com<br />
CLEANROOM EXPERIENCE<br />
SHOWROOM<br />
Die Reinraum<strong>aus</strong>stellung<br />
August<br />
Ein reiner Raum entsteht im Kopf<br />
Seminare<br />
Trainings<br />
Schulungen<br />
Workshops<br />
Fachveranstaltungen<br />
Kontakt: Rosa-Luxemburg-Str. 12-14 • 04103 Leipzig • Tel.: +49(0)341-98989-303 • Mail: info@reinraum-aka<strong>dem</strong>ie.de<br />
September<br />
Kompetenz rund um den Reinraum<br />
Wir sind auf der<br />
Internationale Fachmesse und Kongress<br />
für Reinraumtechnologie<br />
24.-25.10. 2012 in Frankfurt/M.
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PRoDUKTE<br />
Komplettlösungen für die Getränkeindustrie<br />
Die Firma Wilhelm Werner hat für einen internationalen<br />
Spirituosenhersteller eine umfassende Lösung für die Herstellung<br />
von Prozesswasser für drei Standorte entwickelt.<br />
Das Prozesswasser dient an allen drei Standorten als Rohstoff<br />
des Produktes im Prozess der mazeration. Damit realisiert<br />
der Hersteller einen einheitlichen Reinwasser-Standard<br />
und somit höchste, wiedererkennbare Produktqualität und<br />
Prozesssicherheit. Grund genug für das Unternehmen Wilhelm<br />
Werner das Produktportfolio um das Segment „food & beverage“<br />
zu erweitern: Dies beinhaltet die Vorbehandlung des<br />
Trinkwassers (Filtration, Enthärtung, ggf. Entgasung), ein- oder<br />
zweistufige Umkehrosmose, Filtration sowie das Lager <strong>–</strong> und<br />
Verteilsystem in einer Größenordnung von 1 <strong>–</strong> 25 m3 � �<br />
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/h. Anlagen<br />
dieser Art werden von Getränke-Herstellungsbetrieben und Lohnfertigern nachgefragt. Aber auch im kleinen maßstab bietet Wer-<br />
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ner kundenspezifische Lösungen im Segment Rein- und Reinstwasser an: Kleine Anlagen zur Herstellung von Laborwasser sowie �������������������������<br />
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Reinstwassersysteme für die hochkritische Analytik in der Qualitätskontrolle.<br />
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wilhelm werner Gmbh<br />
Tel.: +49 2171 7675 0<br />
info@werner-gmbh.com · www.werner-gmbh.com<br />
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Portfolio erweitert<br />
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Vier Rohrzellenelektrolyse-Anlagen erweitern das Portfolio der Siemens-Division Industry Automation im Bereich der Wasserdesinfektion.<br />
Die Anlagen der Produktreihe Osec B-Pak verfügen über einen verbesserten Aufbau und über eine neu konstruierte<br />
Elektrolysezelle. Die Rohrzellenelektrolyse-Anlagen erzeugen <strong>aus</strong> Wasser und Salz eine Natriumhypochlorit-Lösung für die Desinfektion<br />
von Trink-, Prozess- und Schwimmbeckenwasser. Durch die bedarfsgerechte Vor-Ort-Herstellung von Natriumhypochlorit<br />
werden Gefahren der Lagerung und des Transports von Chlorgas oder handelsüblicher Natriumhypochlorit-Lösung vermieden.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> liegen die Betriebskosten niedriger als der Einkauf<br />
von fertigem Natriumypochlorit, sodass sich die Anschaffungskosten<br />
schnell amortisieren. Die Anlagen sind kompakt und platzsparend<br />
auf einem Rahmen aufgebaut, einfach zu bedienen und auf<br />
eine lange Lebensdauer <strong>aus</strong>gelegt. Herzstück ist eine neu konstruierte<br />
und robuste Elektrolysezelle mit Plexiglasgehäuse, die Desinfektionslösung<br />
von hoher Stabilität erzeugt. Die Anlagen werden<br />
komplett vormontiert, elektrisch verdrahtet und getestet <strong>aus</strong>gelie-<br />
� fert. Sie lassen sich am Einsatzort � schnell installieren und in Betrieb<br />
nehmen.<br />
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Siemens Industry Automation<br />
infoservice@siemens.com · www.siemens.com �<br />
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Achsroboter für extreme Arbeitsbedingungen � �<br />
Produktionsprozesse in septischen und aseptischen Umgebungen gelten als Königsklasse der<br />
Automation. Der Einsatz aggressiver Reinigungsmittel und Atmosphären kennzeichnen<br />
diese Anwendungen in der medizintechnik, Pharmazie oder der Lebensmittelverarbeitung.<br />
Speziell für sie hat Epson seinen bewährten C3 6-Achsroboter weiterentwickelt.<br />
Dank einer besonderen Kapselung aller beweglichen Teile, einem neuen Gerätedesign<br />
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nach speziellen hygienischen Gesichtspunkten sowie einer besonderen Oberflächenbeschichtung<br />
erfüllt der Epson C3 nunmehr alle Anforderungen für den Einsatz in IP67- und IP67/<br />
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VHP-Umgebungen (Vaporized Hydrogen Peroxide). Volker Spanier, Leiter Factory Automation bei<br />
Epson Deutschland, erläutert: „mit <strong>dem</strong> diesem 6-Achsroboter betreten wir einen neuen markt.<br />
Die medizin- und Pharmatechnik bedeutet für uns als Hersteller von Automatisierungslösungen<br />
sowohl eine Her<strong>aus</strong>forderung als auch eine Chance. Die Her<strong>aus</strong>forderung rührt <strong>aus</strong> den besonderen<br />
Ansprüchen der Branche hinsichtlich Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Umgebungsbedingungen.<br />
Chancen bieten viele, zum Teil noch brachliegende Segmente wie Assistenz- und Diagnostiksysteme,<br />
Produktion und Verarbeitung von medizin- und labortechnischen Produkten.“<br />
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Epson Deutschland Gmbh<br />
Tel.: +49 2159 538 0<br />
info@epson.de · www.epson.de<br />
ReinRaumTechnik 3/2012 ◾ 45<br />
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PRoDUKTE<br />
Verlässliche lösung für hohe wasserqualität<br />
Reinstwasser auf Basis höchster Qualitätsstandards <strong>–</strong> dies ist<br />
das grundlegende Ziel einer jeden Wasseraufbereitungsanlage<br />
in der Pharmaindustrie. Eine weit verbreitete Verfahrenskombination<br />
zur Herstellung von Pharmawasser <strong>aus</strong> Trinkwasser ist die<br />
Enthärtung mittels Ionen<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch, gefolgt von einer Umkehrosmose<br />
sowie einer nachgeschalteten elektrochemischen Deionisation<br />
(EDI) zur Restentsalzung. Zum Anschluss an EDI-module<br />
hat Hager + Elsässer, einer der führenden Hersteller von Anlagen<br />
für die Prozess- und Reinstwasseraufbereitung in Deutschland,<br />
jetzt ein neues steuerbares Gleichstromnetzteil entwickelt. Der<br />
Ceditrol verfügt über eine Reihe an Vorteilen im Vergleich zu<br />
herkömmlichen modellen. Das EDI-Verfahren wird eingesetzt,<br />
um salzhaltige Komponenten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> vorbehandelten Reinstwasser<br />
zu entfernen. Die treibende Kraft ist ein elektrisches<br />
Feld, das sich aufgrund einer angelegten elektrischen Spannung<br />
aufbaut. Hierfür ist der Ceditrol zuständig, der für die benötigte<br />
gleich bleibende Spannung und Strom in der Anlage sorgt. Das<br />
Gerät verbessert die Gesamtleistung des EDI-moduls und erhöht<br />
die Produktqualität im Reinstwasser. Die Netzspannung des Ceditrol<br />
ist extrem stabil. Jede Überlastung, die die Anlage beschädigen<br />
könnte, wird automatisch vermieden. Die Abgabe von Spannung und Stromstärke wird auf einer „Pulse-by-Pulse“-Basis<br />
kontrolliert. Durch ihre kompakte Bauart lässt sich die Neuentwicklung mit einem äußerst geringen Aufwand im Schaltschrank<br />
montieren bzw. in vorhandene Systeme integrieren. Alle benötigten Komponenten <strong>–</strong> Trafos, Platine und Signaltrenner <strong>–</strong> sind in<br />
einem Gerät vereint, was Platz spart. Erste Betriebserfahrungen zeigen eine um ca. 10 % verringerte Leistungsaufnahme bei um<br />
ca. 15 % verbesserter Leitfähigkeit im Permeat. Des Weiteren verkürzen sich die Regenerationszeiten gegenüber den bisherigen<br />
Systemen von über sechs Stunden auf weniger als 30 minuten.<br />
hager + Elsässer Gmbh<br />
Tel.: +49 711 7866 0<br />
info@he-water.com · www.hager-elsaesser.com<br />
Neuentwicklungen für Pharmazeutika<br />
Bosch Packaging Technology feiert den Verkauf<br />
seines 100. Isolators sowie die Einführung<br />
der Schleuse Fast Air Lock ISS 1000 für<br />
den schnellen Transfer pharmazeutischen Zubehörs<br />
in und <strong>aus</strong> Isolatoren. Ein effizientes<br />
Verdampfungsverfahren und eine optimierte<br />
Ladeeinheit sorgen für erheblich reduzierte<br />
Transferzeiten von lediglich ca. 20 minuten.<br />
Die ISS 1000 ist in integrierter und freistehender<br />
Ausführung erhältlich und läuft unabhängig<br />
vom Betrieb des Hauptfüllisolators. Der<br />
Bereich Inspektionstechnologie präsentiert<br />
die neue KKX 3900 für X-Ray-basierte Inspektion<br />
gefüllter Kapseln sowie manuelle, halb-<br />
und vollautomatische Inspektionsmaschinen<br />
von Eisai machinery. Das System beruht auf<br />
der Soft X-Ray Technologie und wird für gefüllte Kapseln eingesetzt. Die KKX 3900 inspiziert qualitative Prozessparameter<br />
wie Gewicht, Länge und Zustand der Kapseln mit hoher Genauigkeit. Außer<strong>dem</strong> erkennt sie alle Arten von<br />
Fremdkörpern, wie zum Beispiel metall. Die modulare und eigenständige Inspektionseinheit ist mit jeder Kapselfüllmaschine<br />
kompatibel. Sie ist unempfindlich gegen Umwelteinflüsse wie Vibration, Luftströme und Feuchtigkeit und<br />
erreicht eine Produktions<strong>aus</strong>bringung von 220.000 Kapseln pro Stunde. Überdies präsentiert Bosch eine komplette Prozesskette für trockene Pharmazeutika, bei welcher<br />
unterschiedliche Anlagen sämtliche Prozessschritte abbilden. Dazu zählen mischen, Granulieren und Beschichten sowie das Pressen von Tabletten und das Befüllen von Kapseln.<br />
Damit bietet Bosch <strong>aus</strong> einer Hand eine Komplettlösung für die Herstellung trockener Pharmazeutika, die sowohl für kleine Chargen und Laboranwendungen als auch für<br />
große Chargen in Produktionsumgebung eingesetzt werden kann. Weitere Neuentwicklungen und ein umfassendes Serviceangebot unterstreichen die Position von Bosch als<br />
Anbieter von Komplettlösungen. Ein innovatives Füllsystem, neues Track & Trace Equipment und neuartige Kolbenstangenmontage- und Etikettiersysteme für Spritzen werden<br />
durch weitere Entwicklungen für CIP (cleaning in place), Sterilisation, Abfüllen und Verpackung ergänzt.<br />
Robert Bosch Gmbh, Packaging Technology<br />
Tel.: +49 711 811 0<br />
packaging@bosch.com · www.boschpackaging.de<br />
46 ◾ ReinRaumTechnik 3/2012