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Forstschutz - Insekten - BFW

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<strong>Forstschutz</strong><br />

Schadursache: <strong>Insekten</strong><br />

1


Borkenkäfer<br />

2


Lebensprozesse im<br />

Ökosystem Wald<br />

3


Nahrungskette: Beute - Räuber<br />

4


Natürliches Gleichgewicht<br />

Im Wald finden natürliche Aufbau und<br />

Abbauprozesse statt<br />

Störungen führen zur Massenvermehrung<br />

(Sekundärschädlinge)<br />

5


1990 2002<br />

6


Borkenkäferbefall - NP Bayrischer Wald<br />

(Foto:Wohlmacher)<br />

7


Der Buchdrucker<br />

8


Der Kupferstecher<br />

9


Vorbeugungsmaßnahmen<br />

• Brutmaterial entnehmen,<br />

• auch kränkelnde, absterbende Bäume<br />

• Holz rasch entfernen<br />

• Ast und Wipfelstücke aufarbeiten<br />

10


Borkenkäferbekämpfung<br />

• rasches Entfernen<br />

befallener Bäume<br />

• Fangbaumvorlage<br />

• Prügelfallen<br />

• Pheromonfallen<br />

• Kombinierte Verfahren<br />

• Chemischer Stammschutz<br />

• Entrinden<br />

11


Erkennung des Befalles<br />

Bohrmehlsuche<br />

12


Wichtig!<br />

rechtzeitiges Erkennen und<br />

unverzügliches Entfernen von frisch<br />

befallenen Käferbäumen<br />

Flugverlauf mit Pheromonfallen ermitteln<br />

2 bis 3 Wochen nach dem<br />

Schwärmhöhepunkt im Nahbereich der<br />

alten Käferschadflächen nach<br />

Bohrmehlaustritt an den Stämmen suchen<br />

braunes Bohrmehl oder frischer Harzfluss<br />

sind typische Kennzeichen für<br />

Borkenkäferneubefall<br />

Bäume mit diesen Symptomen markieren,<br />

rasch fällen sowie aus dem<br />

Gefahrenbereich abtransportieren<br />

13


Fangbaumvorlage<br />

Wo ?<br />

im Bereich vorjähriger<br />

Käferschadensflächen<br />

Wann ?<br />

im Frühjahr - etwa drei bis vier<br />

Wochen vor Käferflug - gesunde Fichten<br />

geschlägert und möglichst an<br />

Bestandesrändern vorgelegt<br />

Wie viele ?<br />

etwa 1 Fangbaum je 3 Käferbäume<br />

„nachlegen“, wenn die ersten Bäume<br />

voll besiedelt sind (1 Brutsystem je 1dm²)<br />

14


Fangbaumvorlage<br />

Vorteile:<br />

gute Lockwirkung<br />

bei ausreichender Anzahl von vorgelegten<br />

Bäumen und bei rechtzeitiger Entrindung<br />

oder Abtransport wenig Gefahr für gesunde<br />

Nachbarbäume<br />

Förderungen<br />

Nachteile:<br />

arbeitsintensiv<br />

rechtzeitige Abfuhr oder Behandlung<br />

erforderlich<br />

unwirksam bei 2. und 3. Generation und<br />

Geschwisterbrut<br />

15


Pheromonfallen<br />

-Feststellen des Flugverlaufes und der<br />

Flugintensität<br />

- Bekämpfungsmethode (mit<br />

Vorbehalt)<br />

richtige Platzierung der Fallen<br />

- Sicherheitsabstand zu gesunden<br />

Fichten mindestens 1 Baumlänge<br />

- Aufstellung quer zur<br />

Hauptwindrichtung<br />

- Fallensterne besser als Einzelfallen<br />

- Pheromone kombinieren<br />

(Buchdrucker, Kupferstecher)<br />

- Aufstellung unmittelbar vor Käferflug<br />

16


Prügelfalle (Fangholzhaufen)<br />

Kombination von Pheromonanwendung und<br />

Begiftung<br />

5 – 6 unbefallene frische<br />

Fichtenstangen, mind. 10cm<br />

Zopf, ca. 1,5m lang,<br />

Aststummel belassen<br />

Beködern mit Pheromon<br />

Flächendeckend begiften mit<br />

Kontaktgift unmittelbar vor<br />

Flugbeginn<br />

Aufstellung an gefährdeten<br />

Bestandesrändern<br />

Kontrolle der Bestände im<br />

Nahbereich auf Stehendbefall!<br />

17


Prügelfalle (Fangholzhaufen)<br />

Kombination von Pheromonanwendung und<br />

Begiftung - Effizienter als Fangbaum und Schlitzfalle<br />

+ Verwendung von Restholz<br />

+ gute Fangwirkung<br />

durch nat. Lockwirkung der Holzprügel, (Stock) und<br />

Pheromon<br />

Deutliche Silhouette u. große Oberfläche<br />

Keine Besiedlung des Holzes - Keine<br />

Antiaggregationshormone<br />

+ Abstand zum Bestandesrand von 7m genügt<br />

+ Auch bei zweitem Flug fängisch<br />

- Kosten für Begiftung und Lockstoff (alle 6-8 Wochen<br />

erneuern)<br />

18


Entrindung<br />

Vorbeugender Schutz,<br />

wenn Holz nicht<br />

rechtzeitig<br />

abtransportiert werden<br />

kann<br />

Manuell: Rindenschäler,<br />

Schöpser<br />

Motormanuell:<br />

Rindenfräse (Bild)<br />

Hochmechanisiert:<br />

Entrindungsmaschine<br />

19


Stammschutzmittel<br />

- Vorbeugender Schutz, wenn<br />

Holz nicht rechtzeitig<br />

abtransportiert werden kann<br />

- nur in Österreich zugelassene<br />

Stammschutzmittel verwenden:<br />

- nicht in Bereich von<br />

Oberflächengewässern und in<br />

Grundwasser- oder<br />

Quellschutzgebieten<br />

- gründliche allseitige Benetzung<br />

der Rindenoberfläche bei<br />

besonders grobrindigen<br />

Stämmen schwer erreichbar<br />

- Stämme müssen zum Zeitpunkt<br />

der Behandlung trocken und<br />

möglichst frei von Erde sein<br />

20


Folienverpackung von Rundholz<br />

Siloplanen: 200µ, 12<br />

x 35 m<br />

Schutz vor<br />

Nageschäden<br />

Sauerstoffentzug<br />

Idealgröße: 240 bis<br />

300 fm<br />

4 – 5 Jahre<br />

10 -15 € / fm<br />

21


Nasslager<br />

- Aufrechthaltung der<br />

Holzfeuchte über 120 %.<br />

- 4-5 m³ Wasser/1.000 fm<br />

Rundholz/Stunde<br />

- Wasserrechtliche<br />

Genehmigung<br />

- 2 bis max. 4 Jahre<br />

22


Verlassene Käferbäume stehen<br />

lassen?<br />

Das Fällen verlassener Käferfichten<br />

trägt nichts zur Bekämpfung bei.<br />

Die meisten natürlichen Feinde<br />

verlassen im Frühjahr die toten<br />

Käferbäume erst 1–2 Monate später als<br />

der Buchdrucker<br />

Neue Bestandesränder sind<br />

empfindlicher auf Wind und<br />

<strong>Insekten</strong>befall.<br />

Das Totholzangebot wird zu Gunsten<br />

der Fauna und Pilzflora gefördert.<br />

Quelle: Eidg.<br />

Forschungsanstalt<br />

23


Holzbrütende Borkenkäfer:<br />

Gestreifter Nutzholzbohrer<br />

Technischer Schädling<br />

Fi, Kie, Ta, Zi<br />

Leitergänge<br />

(Brutgänge,<br />

Larvengänge)<br />

Befallen wird<br />

mittelfeuchtes Holz<br />

(kränkelnd, gefällt)<br />

Frühschwärmer<br />

Weiße<br />

Bohrmehlhäufchen<br />

Rasche Abfuhr aus<br />

dem Wald<br />

24


Bockkäfer<br />

• einheitliche Familie<br />

• mittelgroß bis groß<br />

schwarz od. bunt<br />

• lange Fühler<br />

• kräftige Beine<br />

• flugfähig<br />

• Larve frißt unter der<br />

Rinde und im Holz<br />

•Meist<br />

Sekundärschädling<br />

25


Erkennen von Bockkäferfraß<br />

• Larvengänge – ovaler Querschnitt<br />

• Puppenwiege mit Spänen ausgepolster<br />

• Puppenwiege unter der Rinde oder Hakengang ins Holz<br />

26


Fichtenbock<br />

9 – 18 mmm braun bis<br />

schwarz<br />

Fichtenaltbestände<br />

(Kiefer)<br />

Unregelmäßige<br />

gewundene Fraßgänge<br />

Puppenwiege in den<br />

Hakengängen<br />

Ausbohrlöcher queroval<br />

Kann auch gesunde<br />

Stämme befallen<br />

Massenvermehrung<br />

möglich<br />

Befallene Bäume<br />

entfernen<br />

27


Bäckerbock<br />

(Kiefernbock)<br />

15 – 25 mm<br />

28


Rüsselkäfer<br />

• Kopf rüsselartig<br />

verlängert<br />

• 8 -14 mm<br />

• Käfer haben lange<br />

Lebensdauer (überwintern i.<br />

Boden)<br />

• Eiablage an Wurzelanläufen von<br />

Stöcken<br />

• Larven fressen Gänge unter der<br />

Rinde<br />

• Verpuppung in<br />

Puppenwiegen<br />

• Käfer frisst an Trieben<br />

29


Rüsselkäfer als Forstschädlinge<br />

• Schaden entsteht<br />

durch Käferfraß<br />

• Plätzefraß an<br />

Jungpflanzen<br />

• Kahlschlag begünstigt<br />

Massenauftreten<br />

• Schlagruhe<br />

• Insektizide<br />

• Fallen<br />

• Fangrinden<br />

30


Schmetterlinge<br />

31


Motten (10 – 20 mm)<br />

Lärchenminiermotte:<br />

Spannweite 9 mm<br />

Miniert in der Lä-Nadel<br />

Verlust der Kurztriebnadeln<br />

Schwächung<br />

Periodisches Auftreten<br />

Eschenzwieselmotte:<br />

Löcherfraß am Blatt<br />

Überwintern in den<br />

Terminalknospen<br />

Zwieselbildung<br />

Kastanienminiermotte<br />

32


Wickler (10 – 20 mm)<br />

Triebwickler – Eiablage<br />

in Gruppen, Raupen<br />

häuten sich, verspinnen<br />

Nadeln zu Büscheln<br />

(Gespinströhre)<br />

Zuwachsverluste<br />

Kiefernknospentriebwickler<br />

Fichtennestwickler<br />

33


Kieferspanner<br />

• Bedeutender<br />

Kiefernschädling<br />

• 30 – 38 mm Flügelspannung<br />

• Massenvermehrung auf<br />

schlechten Standorten<br />

• Raupenstadium 4 Monate<br />

• Schartenfraß an Nadeln<br />

• 2,5 g Nadeln pro Raupe<br />

• Verpuppung im Boden<br />

34


Frostspanner<br />

• 25 mm<br />

Flügelspannung<br />

• Flügel gelbgrau<br />

• Eiablage auf<br />

Laubbäumen<br />

• Kronenfraß der<br />

Raupen<br />

• Zur Verpuppung –<br />

Abspinnen<br />

• bleibt 10 cm tief<br />

im Boden<br />

35


Kieferneule - Forleule<br />

• Bedeutender<br />

Kiefernschädling<br />

• neigt zur Massenvermehrung<br />

• Nadeln an gestreckten<br />

Maitrieben werden<br />

befressen<br />

• Nahrungsbedarf 8 g<br />

Nadeln in 5 – 6 Wo.<br />

• Verpuppung in Streu+Boden<br />

36


Nonne<br />

• Überaus wichtiger<br />

Schädling an Fi, Ki<br />

(aber alle Pflanzen möglich)<br />

• Gefahr der Massenvermehrung<br />

• Raupe schmutzig<br />

schwarz/weiss, brauner Kopf<br />

• Eiablage in Spiegeln<br />

• 4 Wo Ei, 10 Wo Raupe<br />

(bis nächstes Frühjahr)<br />

• 1 Raupe 800 Nadeln<br />

• Fichte stirbt (Kahlfraß)<br />

Kiefer kann überleben<br />

37


Hautflügler<br />

• Kieferngespinstblattwespe<br />

• Fichtengespinstblattwespe<br />

• Buschhornblattwespe<br />

• Keine Fichtenblattwespe<br />

• Gebirgsfichtenblattwespe<br />

Wespen schlüpfen aus den überwinterten<br />

Kokons, Eiablage an frischen Trieben<br />

Larvenentwicklung ca. 28 Tage, Nadelfraß<br />

38


Fichtengespinstblattwespe<br />

• 10 -14mm<br />

• Eiablage an Nadeln<br />

• Gespinst in<br />

Zweiggabelungen<br />

• fresse ältere Nadeln<br />

• selten Kahlfraß<br />

• Verpuppung im<br />

Boden<br />

39


Blattwespen<br />

9 -13 mm<br />

Flügelspannweite<br />

Raupen hellgrün (13 mm)<br />

Raupenfraß an<br />

Maitriebnadeln<br />

Verpuppung und<br />

Überwinterung im Boden<br />

Zuwachsverluste,<br />

Kronenmissbildung<br />

Baumartenwahl<br />

Biolog. Bekämpfung<br />

40


Kleine<br />

Fichtenblattwespe<br />

41


Holzwespen<br />

• groß, langgestreckt<br />

Körper drehrund<br />

• Legbohrer des<br />

Weibchens<br />

• Eiablage im Splint<br />

250 – 300 Eier<br />

• Larvenfraß im Holz<br />

20 cm lang<br />

• Entwicklung 1- 4 Jahre<br />

42


Rossameise (Riesenameise)<br />

• groß bis 14 mm lang (Arbeiterin)<br />

• befallen Fi, Ta, Kie<br />

• Nesterbau im Kern durch Herausnagen<br />

des weichen Frühjahrsholzes<br />

• Schaden gering da gesunde Bäume kaum<br />

befallen werden<br />

43


Erdmaus<br />

Mäuse als Schädlinge<br />

• Rötelmaus<br />

• Feldmaus<br />

• Erdmaus<br />

• Schermaus<br />

• Waldmaus<br />

• Gelbhalsmaus<br />

Rötelmaus<br />

44


Siebenschläfer<br />

Eichhörnchen<br />

45


Nützlinge<br />

46


Ameisen<br />

Hügelbauende<br />

Arten<br />

47


Laufkäfer<br />

• unterschiedliche Größe<br />

• Larven leben räuberisch von<br />

<strong>Insekten</strong> – sehr nützlich<br />

• Puppenräuber herzförmiges<br />

Halsschild, grün-rot-gold<br />

od. schwarz glänzende<br />

Flügeldecke, 25 – 30 mm<br />

• Eiablage in Boden/Streu<br />

48


Marienkäfer, Siebenpunkt, -<br />

Zweipunktkäfer, Ameisenbuntkäfer<br />

• Buntkäfer: Nützlinge; jagen<br />

nach Borkenkäfern<br />

• Marienkäfer: Blattlausvertilger<br />

49


Schlupfwespen<br />

• große Familie<br />

• legen Ei mit<br />

Legestachel auf<br />

Wirtstier<br />

• biologische<br />

Bekämfungsmaßnahme<br />

50


Zweiflügler<br />

• forstlich bedeutungsvoll bei der<br />

Erhaltung des biol. Gleichgewichtes<br />

• Parasitische + räuberische Arten<br />

• Raupenfliegen<br />

• aber auch Gallmücken<br />

(Weidengallmücke)<br />

51


Singvögel<br />

• <strong>Insekten</strong>fresser<br />

• Regulator des Gleichgewichtes<br />

• Lebensbedingungen können<br />

gefördert werden<br />

52


Spechte<br />

- Schwarzspecht<br />

- Grünspecht<br />

- Buntspecht<br />

53


Habicht<br />

54


Bussard<br />

55


Fledermäuse<br />

56


Danke für die Aufmerksamkeit<br />

57

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