Hannahs Geschichte Bentornata alla vita - Elternvereinigung für das ...
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dort lernen muss, <strong>das</strong>s Sport auch etwas<br />
Gutes sein kann, doch habe ich daraus<br />
meine Lehren gezogen und gehe nun<br />
regelmässig freiwillig ins Fitnessstudio.<br />
Mit der körperlichen Ertüchtigung kamen<br />
aber oft auch Schmerzen, die mir schlaflose<br />
Nächte bereiteten und mich einmal<br />
morgens um sechs ins Notfallzimmer<br />
brachten. Gefunden wurde jedoch nichts.<br />
Die dritte Woche brachte wieder eine<br />
Besserung und nur die eingeschränkte<br />
Bewegungsfreiheit störte mich. Ich konnte<br />
interessanterweise Billard spielen,<br />
doch Tischfussball funktionierte nicht<br />
und sogar <strong>das</strong> Schliessen von Türen hatte<br />
es in sich.<br />
Erstmals stand Schwimmen und Nordic<br />
Walking auf dem Programm. Ich begann<br />
wieder Fachliteratur zu lesen und mein<br />
Leben nach der Reha zu planen. Ganz alltägliche<br />
Tätigkeiten hatten jedoch noch<br />
ihre Tücken und der Bummel ins Dorf,<br />
10<br />
Rehabilitation<br />
ganz allein auf sich gestellt, war eine psychische<br />
Herausforderung. Am Wochenende<br />
bekam ich «Urlaub» und konnte<br />
meine Familie und Freunde besuchen.<br />
Die Klinik achtet sehr genau auf gesunde<br />
und angepasste Ernährung. Patienten<br />
müssen spezielle Diäten einhalten, sich<br />
bewusster ernähren oder umgekehrt,<br />
möglichst wieder zu Kräften kommen. So<br />
lernte ich, <strong>das</strong>s gesund nicht ungeniessbar<br />
impliziert. Das Essen war immer sehr<br />
gut und der Küche muss ich damit wirklich<br />
ein Lob aussprechen. Unterhaltsam<br />
waren auch immer die Tischgespräche<br />
und die Erfahrungen anderer. In der vierten<br />
und letzte Woche war jedoch die Motivation<br />
im Keller. Die Energie kam zurück<br />
und ich, als ungeduldiger und eher zappeliger<br />
Mensch, wurde zunehmend nervöser,<br />
weil mich der Klinikalltag langweilte.<br />
Entsprechend froh war ich, wieder<br />
nach Hause zu können und mich in Ruhe<br />
wieder in den Alltag einleben zu können.<br />
Zwei Monate nach der Operation arbeitete<br />
ich wieder fast zu 100 Prozent und<br />
noch einen Monat später fuhr ich zwei<br />
Wochen lang mit meiner Freundin kreuz<br />
und quer durch Frankreich. Ferien, die<br />
wir uns verdient hatten.<br />
Ich musste hören, <strong>das</strong>s die Rehabilitation<br />
seitens der Mediziner keine Selbstverständlichkeit<br />
ist und von vielen Patienten<br />
auch eher als Müssen empfunden wird.<br />
Ich kann jedoch <strong>für</strong> mich Folgendes sagen:<br />
Ohne diesen Monat in Gais hätte ich<br />
es nie so schnell geschafft, wieder auf die<br />
Beine zu kommen und <strong>das</strong> Selbstvertrauen<br />
zu finden. Die Rehabilitation empfand<br />
ich als sehr positiv und würde es wieder<br />
so machen.<br />
Markus Graf<br />
CUORE MATTO