Zukunftsfeld Elektromobilität - Roland Berger
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13 | <strong>Zukunftsfeld</strong> <strong>Elektromobilität</strong> – Chancen und Herausforderungen für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau<br />
Dazu gehören zum Beispiel Qualitäts-/Technologieunterschiede bei den<br />
Komponenten, die in den jeweiligen Märkten eingesetzt werden. Die Lohnkosten<br />
spielen in der Gesamtkostenbetrachtung sowohl bei Batterien als<br />
auch E-Motoren nur eine geringe Rolle. Der Aufbau von Produktionskapazitäten<br />
in Niedriglohnländern hat deshalb nur geringe Vorteile. Durch eine<br />
intelligente Produktionsstruktur nah an den Fahrzeugwerken können Kosten<br />
für Logistik und Zoll reduziert werden. Auch Sicherheitsbestimmungen für<br />
den Transport von Lithium-Ionen Batterien sind relevant für die Standortwahl<br />
(Klassifizierung als Gefahrgut auf Grund leichter Entzündlichkeit/<br />
Explosionsgefahr). Insbesondere bei Batterien spielt die Finanzierung des<br />
Umlaufvermögens ebenfalls eine Rolle. Da die Batterien auf absehbare Zeit<br />
eine der wertvollsten Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs bleiben<br />
werden, würde ihr mehrwöchiger Transport per Schiff von Asien z.B. nach<br />
Europa in erheblichem Umfang Kapital binden. Sowohl für Batterieproduzenten<br />
als auch für Automobilhersteller kann dieses Investment durch<br />
Produktion nah an den Fahrzeugwerken vermieden werden.<br />
Für Maschinen- und Anlagenbauer ergeben sich aus diesen Entwicklungen<br />
Herausforderungen, auf die sie reagieren müssen: Zum einen verändert<br />
sich die Kundenstruktur, zum anderen verändert sich die Bedeutung der<br />
regionalen Märkte. In Zukunft wird Bedarf für Maschinen und Anlagen<br />
zur Produktion von Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs in allen<br />
Weltregionen entstehen. Maschinenbauer, die in diesem Umfeld erfolgreich<br />
sein möchten, müssen in der Lage sein, global Kunden zu betreuen.