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Sportgeschichte in Bildern - Sport Geschichte Jena

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Methodik des Faustballs zwei Stunden vorgesehen waren. Spartenleiter für Faustball und<br />

Tennis war bei der Gründung der HSG Re<strong>in</strong>hold Weider. Faustball verlor <strong>in</strong> dem Maße an der<br />

Universität an Bedeutung, wie Basketball und Volleyball an Anhängern gewann. Lediglich <strong>in</strong><br />

<strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaften, wo alte Turner ihre Heimstadt gefunden hatten, wurde noch eifrig<br />

Faustball gespielt. Für 1958 ist im Rahmen der Feierlichkeiten zum Universitätsjubiläum e<strong>in</strong><br />

Vergleichswettkampf der <strong>Sport</strong>studenten gegen die BSG‘n Motor Schott und Chemie im<br />

Faustball überliefert. Im zunehmenden Maße spielten im Faustball nur noch ältere <strong>Sport</strong>ler.<br />

Typisch dafür war e<strong>in</strong>e Aussage des bekannten <strong>Jena</strong>er Turners Eduard Malcolm im Jahre<br />

1975, als er mit 81 Jahren sich beim Rennsteiglauf anmeldete: „Eigentlich spiele er ja aktiv<br />

Faustball, aber se<strong>in</strong>e Mannschaft bei der BSG Carl Zeiss hatte <strong>in</strong> der Altersklasse über 80<br />

ke<strong>in</strong>e Gegner mehr.“<br />

Das älteste Foto von Faustballern <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> stammt aus dem Jahre 1910 und zeigt die<br />

Faustballmannschaft des ATV Gothania auf dem Faustballplatz <strong>in</strong> der Oberaue.<br />

1910 Im schmalen Kahne<br />

Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben Studenten <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> das Rudern als <strong>Sport</strong>art<br />

e<strong>in</strong>geführt. Anfangs wurde dies von den Ordnungshütern sehr kritisch beobachtet. 1844 heißt<br />

es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Polizeibericht: „Es ist zu unserer Kenntnis gekommen, daß häufig Studierende <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em von dem Fischer Münster ihnen überlassenen kle<strong>in</strong>en und schmalen Kahne und ohne<br />

Leitung des Fischers auf der Saale spazieren fahren und daß vor e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong> Student durch<br />

Umschlagen dieses Kahnes <strong>in</strong> Gefahr geraten ist. Wir können e<strong>in</strong>em solchen gefahrvollen<br />

Treiben nicht gleichgültig zusehen.“<br />

Nach dem Erwerb der Wiesen <strong>in</strong> der Oberaue durch den Spielplatzvere<strong>in</strong> entstand auch e<strong>in</strong><br />

Bootsschuppen, <strong>in</strong> dem sieben Boote gelagert werden konnten. Vor allem akademische<br />

Turnvere<strong>in</strong>e wie die Salia und die Gothania pflegten das Rudern und nutzten diesen<br />

Bootsschuppen. 1912 unternahmen die Ruderer von der Turnerschaft Salia ihre erste<br />

Bootstour bis nach Kahla. Nach dem ersten Weltkrieg fand der Rudersport weitere Anhänger,<br />

und der Bootsschuppen wurde zu eng. 1920 erhielt die Universität die Bauerlaubnis für e<strong>in</strong><br />

neues Bootshaus an den Spielplätzen auf den Wöllnitzer Wiesen. Damals wie heute war das<br />

Geld für die „Infrastruktur“ des <strong>Sport</strong>s <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> knapp, weswegen e<strong>in</strong>e abrissreife<br />

„Brikettfabrik“ <strong>in</strong> Göschwitz erworben und an der Saale als Universitätsbootshaus wieder<br />

aufgebaut wurde. Bis zu 80 Boote wurden zeitweilig hier e<strong>in</strong>gelagert und Anfang der<br />

dreißiger Jahre zog sogar noch die akademische Fliegergruppe mit ihrer Werkstatt e<strong>in</strong>. In<br />

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