Professor Dr. Werner Flume - VICO Wissenschaftliches Antiquariat ...
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3. Privatrechtswissenschaft im 19. Jahrhundert<br />
71 ** GÖSCHEN, Johann Friedrich Ludwig (1778-<br />
1837), Vorlesungen über das gemeine Civilrecht. Aus<br />
dessen hinterlassenen Papieren hrsg. von Albrecht Erxleben.<br />
Zweite unveränderte Aufl. 3 Teile (in 5 Bdn). Göttingen,<br />
Vandenhoeck und<br />
Ruprecht, 1843. (I:) XXVI,<br />
645 S.; (II,1:) X, 426 S.; (II,2:)<br />
XVIII, 716 S.; (III,1:) X, 692 S.;<br />
(III,2:) XX, 692 S. Zeitgemäße<br />
Halbleinenbänden. 600,00<br />
Joh. Fr. L. Göschen studierte<br />
Rechtswissenschaft von 1794<br />
bis 1796 in Königsberg und<br />
dann zwei Jahre in Göttingen.<br />
Im Jahre 1806 nahm er die<br />
Rechtsstudien in Berlin wieder<br />
auf und wurde wenig später einer<br />
der ersten Schüler Savignys,<br />
der 31jährig nach Berlin kam.<br />
Im Jahre 1811 promovierte Göschen bei Savigny und<br />
wurde zwei Jahre später Ordinarius. Im Jahre 1822 wechselte<br />
Göschen nach Göttingen. Die erst postum edierten<br />
Vorlesungen von Göschen bestechen durch Quellenmäßigkeit<br />
und eine stark von Savigny beeinflußte reine römischrechtliche<br />
Lehre, die gleichwohl geltendes Recht<br />
darstellen sollte.<br />
72 ** EPITOME IULIANI - Gustavus HAENEL<br />
(1792-1878), Iuliani Epitome Latina Novellarum Iustiniani<br />
ad XX librorum Manuscriptorum et principalium<br />
Editionum fidem recognovit Prolegomenis adnotatione<br />
addendis quibus compendia epitomes a Boherio Sennetoniis<br />
Fratribus Pesnoto edita tabulae synopticae<br />
capituloreum omissorum et translatorum continentur.<br />
Leipzig, apud Hinrichisum, 1873. 4to. (Reprint Vico Verlag,<br />
Frankfurt am Main 2011) LIV, 226, 271 S. Hlwd.<br />
175,-<br />
G. Fr. HÄNEL studierte in Leipzig unter Haubold und<br />
in Göttingen bei Gustav Hugo, promovierte zu Leipzig<br />
am 18. April 1816, dort wurde er 1821 zum ao. <strong>Professor</strong><br />
ernannt. Danach folgte eine umfangreiche siebenjährige<br />
Forschungsreise durch: Schweiz, Frankreich, Spanien,<br />
Portugal, England und die Niederlanden. 1829 nahm er<br />
in Leipzig seine Vorlesungstätigkeit wieder auf und 1838<br />
zum Ordinarius ernannt. Er ist zu Leipzig am 18. Oktober<br />
1878 gestorben.<br />
Die älteste uns bekannte Novellensammlung wird auf einen<br />
Antecessor Julian in Konstantinopel zurückgeführt.<br />
Sie zählt 124 Konstitutionen, die in der Zeitfolge geordnet<br />
sind. Die älteste stammt aus dem Jahre 535, die jüngste<br />
von 555. Die Sammlung war bis zum 11. Jahrhundert<br />
durchgehend im Abendlande bekannt und wurde einfach<br />
Novella oder Novellae genannt. Heute wird diese Sammlung<br />
Iuliani epitome Novellarum bezeichnet, deren kritische<br />
Ausgabe Hänel bewerkstelligte.<br />
20<br />
73 ** HASSE, Johann Christian (1779-1830), Die<br />
Culpa des römischen Rechts. Eine civilistische Abhandlung.<br />
Kiel, In der Academischen Buchhandlung, 1815.<br />
Oktav. XVIII, 669, (4) S. Zeitgenössischer Pappband mit handgeschöpften<br />
Buntpapierüberzug. Sehr seltene, erste Ausgabe<br />
280,00<br />
J. Chr. HASSE nennt Savigny seinen „Lehrer und Freund“<br />
und war eifriger Schreiber für Savigny`s Zeitschrift für geschichtliche<br />
Rechtswissenschaft. Ein unbedingter Anhänger<br />
der historischen Schule war Hasse nicht, vielleicht<br />
deshalb sein kurzes Engagement in Berlin. Er lobte stets<br />
seinen Lehrer in Kiel Thibaut. Hasses Hauptwerk sit die<br />
„Culpa des römischen Rechts“, erstmals drei Jahre vor seinem<br />
Wirken in Berlin erschienen (1815).<br />
74 HELLFELD, Gustav von, Interessante Civilrechtliche<br />
Entscheidungen der höchsten deutschen<br />
und andern Spruchbehröden. Weimar, bei Wilhelm<br />
Hoffmann, 1843. 8vo. VI, 213 S. Zeitgenössischer<br />
Pappband mit grau-schwarzem Buntpapierüberzug und<br />
rotem Buchschnitt. 125,00<br />
75 ** HEUMANN, Hermann Gottlieb (1812-<br />
1866), Handlexikon zu den Quellen des römischen<br />
Rechts. In neunter Auflage neu bearbeitet von E.(mil)<br />
Seckel. Jena, Verlag von Gustav Fischer, 1907. 8vo. XVIII,<br />
643 S. Schöner originaler Verlags-Halblederband mit Lederecken<br />
und grünem Leinenüberzug auf den Buchdeckeln.<br />
150,00<br />
Letzte Auflage des klassischen Handbuches zum Studium<br />
und Erforschung des römischen Rechts!<br />
Hermann Gottlieb HEUMANN (1812-1866) studierte<br />
zunächst in Jena, bevor er zu F. C. von Savigny (1779-<br />
1861) nach Berlin wechselte. Im Jahre 1837 wurde er<br />
Privatdozent an der Universität Jena, wechselte dann in<br />
landesfürstliche Dienste und wurde schliesslich 1850<br />
Appellationsrat in Eisenach am dort ansässigen Gericht.<br />
Heumann verfasste das klassische Hilfsmittel eines jeden<br />
Rechtshistorikers, nämlich das berühmte, seit dieser Zeit<br />
unentbehrliche Handlexikon zum Corpus iuris civilis.<br />
Die Erstausgabe erschien in Jena 1846.<br />
76 HEUSLER, Andreas (1834-1921), Institutionen<br />
des Deutschen Privatrechts. Erster (...zweiter)<br />
Band. Leipzig, Verlag von Duncker & Humblot, 1885-<br />
1886. 8vo. (1:) XI, 396 S.; (2:) XII, 670 S. 2 späteren Halbleinenbände<br />
mit Buntpapierüberzug auf den Buchdeckeln.<br />
(Systematisches Handbuch der deutschen Rechtswissenschaft,<br />
II, 2) 280,00<br />
Heusler (1834-1921), <strong>Professor</strong> der Rechte an der Universität<br />
Basel und von 1891 bis 1907 Präsident des Baseler Appellationsgerichts,<br />
war einer der namhaftesten Vertreter<br />
der Lehre vom Deutschen Recht im 19. Jahrhundert. Sein<br />
Hauptwerk nahm grossen Einfluss auf die weitere Entwicklung.<br />
Sein Hauptwerk kann durchaus als ein germanistisches<br />
Gegenstück zu Jherings „Geist des römischen