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[114] Dies trifft insbesondere auf Anthologien zu wie die Drucke von Ballardin <strong>Accords</strong> <strong>nouveaux</strong>. Laurent Guillo weist in seinem Standardwerk über dieDruckerei Ballard darauf hin, dass jedes Jahr eine Sammlung erschienen seindürfte. 43Schauen wir die drei Konkordanzen zwischen CH-BEa HA Spiez 123und US-Cn 7.Q.5 an, die grössere Abweichungen aufweisen:1. Nummer 3 „Le Pont Breton“ (PAN 13.034) ist interessant,weil es sich bei den frühen Varianten in CH-BEa und US-Cnum zwei völlig unterschiedliche Bearbeitungen des gleichenLiedes im gleichen Accord fdeff handelt. Die Fassungen in denzwei anderen, späteren Lautenquellen stehen in der Stimmungedeff und bewegen sich untereinander weitgehend innerhalb desFormulierungsspielraumes, stellen aber eine dritte Bearbeitungdes Lieds dar. 442. Die Oberstimme der Courante PAN 4.006 (Nr. 4) ist in US-Cn7.Q.5 eine Oktave tiefer notiert; CH-Bu F.IX.53 vereinigt beideVarianten in einem einzigen Stück, wobei die tiefe Fassung alsveränderte Wiederholung dient.3. Das Thema von „Robin et Margot“ 45 (PAN 13.036, Nr. 11) istin beiden Handschriften identisch, aber die erste Variation weistviele Unterschiede auf und die zweite Variation findet sich nur imManuskript US-Cn.Obwohl die Quellen CH-BEa HA Spiez 123 und US-Cn 7.Q.5repertoiremässig sehr nahe verwandt sind und 6 Konkordanzen innerhalbdes Formulierungsspielraumes aufweisen, weisen die 3 deutlichabweichenden Konkordanzen darauf hin, dass jeweils selbständigeSammlertätigkeiten hinter den Schreibern beider Handschriften standen.Wie weit sie auf dieselben Quellen zurückgegriffen haben, können wiraufgrund des unbekannten Ausmasses der persönlichen Adaption innerhalbdes Formulierungsspielraumes nicht näher bestimmen.43 Guillo, Laurent: Pierre I Ballard et Robert III Ballard. Imprimeurs du roy pour la musique (1599-1673), Mardaga (Sprimont / CMBV) 2003, Vol. I, S. 129. Hier zitiert Guillo Mersenne, Harmonieuniverselle, Livre second des instruments, S. 85: „Ceux qui désideront une plus grande multitude depieces de tablature sur le luth, peuvent voir celles qu’imprime tous les ans Monsieur Ballard…“.44 D-DI 1214.1, S. 25.2 „Chançon Francese“, Stimmung edeff; D-Mbs 21646 (Ms. Werl), Fol. 3v.4„Chanzon Francese“, Stimmung edeff.45 Der Titel ist gemäss den Holländischen Quellen rekonstruiert, die in der Nederlandse liederenbankaufgeführt sind (vgl. die Konkordanzenliste). Diese zwei Namen – Robin et Marion sind seit demMittelalter als Paar in der Literatur existent – sind <strong>mit</strong>einander verbunden im Epigramm von ClémentMarot „Ung jour Robin vint Margot empoigner”, vertont von Clément Janequin. Der Titel „Lobonet Margot” des Arrangements für Mandore kann nur eine Verballhornung sein, zumal der Vorname„Lobon” im Französischen nicht existiert. Beim Incipit „Je sers une dame” des Tanzliedes von Boyerhandelt es sich um eine Kontrafaktur.Andreas Schlegel: Artikel für Festschrift Arthur Ness, Seite 24,englische Fassung publiziert im Journal of the Lute Society of America XLII-XLIII (2009-2010) © 2011

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