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[124] et d‘humeur“, soll aber laut einem Dictionnaire von 1869 auch einalter Schautanz sein. Robert Ballard ist nach eigener Aussage nur Sammler(und wohl Arrangeur) – nicht aber Komponist: „J’ay pris la hardieße defaire imprimer ce que j’ay recueilli de mon labeur…“. 81 Diese Courantekursierte offenbar bereits in Paris, als sie von ihm bearbeitet und im Druckherausgegeben wurde. Sie setzt jedoch von ihrer Kompositionsstruktur herein 10-chöriges Instrument voraus, das erst seit 1611 in Rom und 1612 Parisdurch Drucke als existierende Lautenform bestätigt wird. So<strong>mit</strong> kann gesagtwerden, dass bereits vor dem Druck von 1612 in Paris 10-chörige Instrumenteexistiert haben müssen.Die Instrumentenfrage stellt sich auch für CH-SO DA 111. Greuterschreibt, dass eine 7- bis 11-chörige Laute gefordert sei. 82 In CH-SO DA 111kommt nie eine Bezeichnung ////a oder 4 für einen 11. Chor vor. Aber in Stück41 „En ne revenant de St. Nicolas“ wird der 10. Chor ///a <strong>mit</strong> zwei Tönenbelegt: in g-Stimmung gedacht <strong>mit</strong> C und B. Die Chöre 7, 8 und 9 werdenallesamt ebenfalls verwendet. Gleiches gilt für Stück 62 „Est-ce Mars“, dasvom gleichen Schreiber eingetragen wurde. So<strong>mit</strong> bietet sich die Deutung<strong>mit</strong> einem 11-chörigen Instrument an. Ob sie zutrifft, kann beim jetzigenForschungsstand noch nicht schlüssig belegt werden. Doppelbelegungen vonBässen beim Zusammentragen von Repertoire kommen in jener Zeit häufigervor. Dies spricht dafür, dass die Quelle, aus der Stücke in CH-SO DA 111eingetragen wurden, eine 11-chörige Laute voraussetzte, der Schreiber und/oder der Empfänger aber nur ein 10-chöriges Instrument zur Verfügung hatten.Interessant in <strong>diesem</strong> Zusammenhang ist aber die Bemerkung, dassKapsberger in seinem Libro primo d’intavolature di lauto von 1611 in der[Corrente] 7 auf S. 28-29 ein 11-chöriges Instrument verlangt und dassim Den Haager Exemplar von Vallets Secret 1 auf S. 34 ein Stück „Garr“(?) handschriftlich notiert ist, das <strong>mit</strong> einer „4“ einen klaren 11. Chorbezeichnet! Schreiber A aus CZ-Pnm IV.G.18 (Rettenwert), der in italieischerTabulatur schreibt, notiert um 1623-1627 ebenfalls für ein 11-chörigesInstrument, wobei der notierte 11. Chor als Tiefstimmung des 10. Choresspielbar wäre. Dies wird bei der später besprochenen Courante „L’Adieu”(Beispiel 2 am Schluss des Artikels) besonders deutlich, die in Griffstellung334553 83 steht und demnach der Grundton bei diatonisch gestimmten Bässen81 Widmung zum Premier livre, erste erhaltene Seite des einzigen erhaltenen Buches, dem die Ttelseitefehlt, siehe das in Fussnote 21 erwähnte Faksimile.82 Greuter, op. cit., S. 4a deutsch, S. 8 englisch.83 Die Griffstellungen sind vom höchst klingenden 1. Chor (Saite resp. Saitenpaar) bis zum 6. Chor inGriffschrift notiert: Die Zahlen geben an, auf welchem Bund man greifen muss, wobei die 0 eine leereSaite und der Strich ein nicht zu spielender Chor bedeutet.Andreas Schlegel: Artikel für Festschrift Arthur Ness, Seite 34,englische Fassung publiziert im Journal of the Lute Society of America XLII-XLIII (2009-2010) © 2011

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