März bis Juni 2007 - Evangelische Kirchengemeinde Meerbeck
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engruppe im Ruhrgebiet auf die Spuren<br />
Sarahs und Hagars begeben hat.<br />
Das Projekt Sarah-Hagar im Ruhrgebiet<br />
zielt darauf, die Bereiche Religion,<br />
Politik und Gender miteinander zu<br />
verknüpfen. Es wendet sich an Frauen,<br />
die sich in ihren jeweiligen Religionsgemeinschaften,<br />
in religi-onspolitischen<br />
und politischen Zusammenhängen<br />
engagieren. Im Fokus sind vor<br />
allem Judentum, Christentum<br />
und Islam, weil sie in unserem<br />
Kulturkreis traditionsprägend<br />
und gemeinschaftsbildend<br />
waren und sind. Zudem verlaufen<br />
heutige gesellschaftliche<br />
und politische Konflikte an der<br />
Grenze der Religionen entlang.<br />
Sarah und Hagar können uns heute daran<br />
erinnern, Unter-schiede zu thematisieren,<br />
Differenzen und Konflikte ernst<br />
zu nehmen, sie jedoch als Bereicherung<br />
und nicht als Bedrohung zu verstehen.<br />
Gerade die Unterschiedlichkeit der<br />
religiösen Überlieferung bietet einen<br />
Reichtum an Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
von Konflikt und Verschiedenheit<br />
und öffnet so Wege zum gemeinsamen<br />
Leben. Insofern kann das Projekt einen<br />
wertvollen Beitrag leisten zur Verständigung<br />
der Religionsgemeinschaften.<br />
Ziel ist es, ein Forum und Netzwerk<br />
für frauenpolitische Fragestellungen<br />
in Verbindung mit inter-religiöser und<br />
interkultureller Verständigung ins Leben<br />
zu rufen, um Teilhabe, Einfluss und<br />
Gestaltungsmacht von Frauen in ihren<br />
jeweiligen religiösen, kulturellen und po-<br />
48<br />
Über den Zaun geschaut<br />
Sarah und Hagar im Ruhrgebiet 1<br />
Dr. Britta Jüngst ist theologische Referentin im Frauenreferat der Ev. Kirche von<br />
litischen Umfeldern zu erweitern. Sarah<br />
und Hagar waren und bleiben zwei verschiedene<br />
Frauen, deren problematische<br />
Geschichte nicht ungeschehen gemacht<br />
werden kann. In dieser Geschichte stehen<br />
wir. Sich auf sie zu beziehen, bedeutet<br />
auch, dass es nicht einen einzigen Bezugspunkt<br />
in unseren Begegnungen gibt,<br />
dass nicht angestrebt ist, möglichst viele<br />
Gemeinsamkeiten zu finden,<br />
sondern dass es immer um die<br />
Würdigung gerade verschiedener<br />
Perspektiven geht.<br />
Am 18. <strong>März</strong> <strong>2007</strong> findet<br />
darum in Bochum eine erste<br />
große Veranstaltung unter<br />
dem Titel „Mütter - Töchter -<br />
Religionen“ statt. Dabei geht<br />
es zum einen darum, einen Blick auf die<br />
Mutter-Tochter-Konstellation in den<br />
drei Religionen zu werfen. Des Weiteren<br />
sollen in Workshops Themen bearbeitet<br />
werden, die für Mütter wie Töchter<br />
gesellschaftspolitisch relevant sind und<br />
unter interreligiöser und interkultureller<br />
Perspektive behandelt werden sollen, z.B.<br />
Mütter und Töchter vor der Problematik<br />
häuslicher Pflege, Umgang mit und<br />
Weitergabe von religiösen Traditionen,<br />
Bildung und För-derung als Erwartungen<br />
an Mütter und Töchter. Die<br />
Veranstalterinnen, zu denen auch zwei<br />
kreiskirchliche Frauenreferate sowie das<br />
landeskirchliche Frauenreferat gehören,<br />
legen großen Wert auf eine gleichmäßige<br />
Beteiligung von jüdischen, christlichen<br />
und muslimischen Frauen und<br />
hoffen darauf, dass ein lebendiges und<br />
1 Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus: LILA BLÄTTER. Magazin des<br />
Frauenreferates der <strong>Evangelische</strong>n Kirche von Westfalen, Nr 34/<strong>2007</strong>