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TWO BROTHERS Zwei Brüder - Pathé Films AG Zürich

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Es fehlen ihm viele wichtige Monate im Beisein der Mutter, die ihm das Jagen beibringt. Der<br />

Tiger ist nicht das einzige Tier in dieser Lage. Man hat z.B. Millionen von Dollars dafür<br />

ausgegeben, dem Wal aus FREE WILLY wieder ein natürliches Leben im Ozean zu<br />

ermöglichen. Aber bis zu seinem kürzlichen Tod in einem norwegischen Fjord musste man<br />

ihm Nahrung zuführen.<br />

IM INDOCHINA DER ZWANZIGER JAHRE<br />

Eine Leidenschaft für die Kolonialzeit<br />

Die Kolonialzeit fasziniert mich. Ich habe das Ende dieser Epoche im Kamerun selber erlebt.<br />

Diese Welt irritiert und fasziniert mich zugleich. Ich finde aber auch diese ulkige<br />

Durchgeknalltheit, diese zeitverschobenen Individuen, sehr amüsant. Im Laufe der Jahre habe<br />

ich fast alle ehemaligen französischen Kolonien besucht: die frankophonen Länder Afrikas,<br />

die Départements und Territorien in Übersee, das ehemalige Französisch-Asien. Ich habe eine<br />

reichhaltige Bibliothek zu diesem Thema und besitze einige Monographien von<br />

Raubtierjägern in Indochina und viele Romane und Abenteuergeschichten, darunter auch ein<br />

Originalbuch von Mouhot, dem Entdecker von Angkor. Das Zusammenstellen dieser<br />

Dokumentation bereitete mir eines der größten Vergnügen meines Lebens.<br />

Asien, nach Afrika<br />

15 Jahre nach SEHNSUCHT NACH AFRIKA kam AM ANFANG WAR DAS FEUER und<br />

ich hatte Afrika mit zwei Filmen „bedient”. Ich wagte nicht, nach Asien zu fahren und wollte<br />

diesen Kontinent nicht nur oberflächlich bereisen. Ich wartete auf ein Filmprojekt. DER<br />

LIEBHABER verschaffte mir die Gelegenheit, die ich erhoffte. Der Text von Marguerite<br />

Duras gab mir die Möglichkeit, Indochina durch etwas aufzugreifen, das ich gut kannte: Die<br />

Welt der „Weißen” und ihre Gegensätze. Nach dieser ersten Erfahrung bekam ich schnell<br />

wieder dieses „Bedürfnis nach Asien”. So kehrte ich mit dem Film SIEBEN JAHRE IN<br />

TIBET dorthin zurück.<br />

Die Entdeckung von Angkor<br />

Ich hatte das Glück zu Beginn der 90er Jahre eine Reiseerlaubnis für Angkor zu erhalten. Es<br />

war genau an dem Wochenende, an dem man diesen Ort zum ersten mal aus Anlass der Tet-<br />

Feierlichkeiten für die kambodschanische Bevölkerung öffnete. Ich hatte oft von diesen<br />

mythischen Denkmälern geträumt. Was ich dann sah, übertraf alle meine Erwartungen. Einer<br />

meiner Kindheitsfreunde war ein kambodschanischer Prinz, dessen Vater von politischen<br />

Gegnern ermordet wurde. Ich hatte ihn zufällig während der Winterferien kennen gelernt. Er<br />

sprach voll Leidenschaft und Intelligenz von seinem Land und seiner Kultur. Er war sehr<br />

wichtig für mich. Die Hauptfigur in DER LIEBHABER ähnelt ihm physisch. Ich hatte bereits<br />

so viele Bilder seines Landes gesehen, dass die Emotion beim Anblick von Angkor in mir<br />

ganz anders widerhallte. Kambodscha hatte sich in mir - Dank meines Freundes Samyl<br />

Sisowath - tief eingegraben.<br />

Ein „intakter” Ort<br />

Bevor ich mit den Vorbereitungen für ZWEI BRÜDER begann, fragte ich mich plötzlich, was<br />

wohl aus Angkor geworden ist, ob dieser wunderbare Ort immer noch so war, wie ich ihn in<br />

Erinnerung hatte? Ich reiste also noch einmal dahin um mich zu vergewissern, dass man trotz<br />

eines explosionsartigen Tourismus nicht alles zubetoniert hatte. Der Ort war intakt geblieben.<br />

Die großen Arbeiten stehen noch aus. In einigen Jahren wenn man die Vegetation aus den<br />

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