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TWO BROTHERS Zwei Brüder - Pathé Films AG Zürich

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wurden strikt eingehalten. In jedem Käfig hatte ein Assistent die Aufgabe, sicher zu stellen,<br />

dass alles geschlossen war und sich jeder Mitarbeiter innerhalb eines Käfigs befand. Erst<br />

danach wurden die Tiger frei gelassen. So sympathisch und liebevoll Tiger auch sein mögen,<br />

man darf dabei nie vergessen, dass sie gefährliche Raubtiere bleiben. Sobald sie eine<br />

potentielle Beute erspähen, die sich in Schwierigkeiten befindet, greifen sie an. Wer vor<br />

einem Tiger hinfällt, ist tot.<br />

___________________________________________________________________________<br />

Ein Einzelgänger, der in der Familie leben kann<br />

Bei den Tigern bildet die Mutter mit ihren Jungen den sozialen Kern. Die männlichen Tiger<br />

sind eher Einzelgänger. Im Naturreservat von Ranthambhore in Rajasthan konnte man<br />

dennoch richtige, dauerhafte Familienstrukturen entdecken: Die Männchen besuchten die<br />

Weibchen, jagten mit ihnen gemeinsam, spielten mit den Jungen, teilten eine Beute und<br />

beschützten die Familie vor potentiellen Gefahren. Dieser wenig bekannte Aspekt des<br />

Sozialverhaltens der Tiger inspirierte einige Szenen in ZWEI BRÜDER.<br />

Der Mensch: ein unerbittliches Raubtier<br />

Er wurde als Trophäe gejagt. Er war das Opfer von Wilddieben und wegen seiner Organe<br />

auch ein Opfer der Medizin. Sein natürliches Umfeld wurde zerstört, um Wälder abzuholzen.<br />

Seit zwei Jahrhunderten zahlt der Tiger einen teuren Preis für die imperialistischen Instinkte<br />

der zerstörerischen und profitgierigen Menschen der Neuzeit. Wir wissen heute, dass kein<br />

Programm zur Rettung der Tiger helfen kann, solange die wirtschaftlichen, sozialen und<br />

politischen Probleme der lokalen Bevölkerung nicht mit bedacht werden. Dem Tiger zu helfen<br />

heißt, damit zu beginnen, auch den Menschen zu helfen.<br />

Zahlen, Fakten, traurige Wahrheiten<br />

Die Experten sind sich einig, dass es zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit mehr als<br />

100.000 Tiger gab. Heute leben noch 6.000 Tiger auf der Welt, die Hälfte davon in Indien.<br />

Drei von acht Tigergattungen sind bereits verschwunden. In Bali ist die kleinste Tigerrasse in<br />

den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Den kaspischen Tiger, der von Russland<br />

bis in die Türkei verbreitet war, gibt es seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht<br />

mehr. Vor 30 Jahren verschwand auch der Java Tiger. Die nächste Tigerrasse wird<br />

wahrscheinlich im südlichen China aussterben.<br />

Rettet den Tiger<br />

Mehrere Organisationen setzen sich dafür ein, den Tiger in seiner natürlichen Umgebung zu<br />

erhalten und ihm Raum für ein Leben in der Wildnis zu schaffen. WWF und WildAid bilden<br />

Polizisten gegen Wilddiebe aus; WCS (Wildlife Conservation Society) greift ein, um<br />

geschützte Zonen zu schaffen. Weitere Organisationen sind „Save the Tiger Fund” und „21st<br />

Century Tiger”. Es gibt Programme der Vereinten Nationen, die darauf abzielen die Wälder<br />

zu schützen. Aber trotz eines Gesetzes aus dem Jahr 1995 geht in Kambodscha das „wilde”<br />

Abholzen weiter. Die Weltbank schätzte 1999, dass innerhalb von fünf Jahren alles kostbare<br />

Holz abgeschlagen sein könnte. Nur in Vietnam verfolgt man eine Politik der Aufforstung.<br />

Eine unmögliche Rückkehr<br />

Man weiß, dass man den Tiger in den Regionen der Erde schützen muss, in denen er überlebt<br />

hat. Versuche mit Zootigern, die wieder in die Natur zurückgeführt wurden, scheiterten. Ein<br />

Tiger, der in der Gefangenschaft geboren wurde, kann niemals in die Wildnis zurückkehren:<br />

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