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TWO BROTHERS Zwei Brüder - Pathé Films AG Zürich

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Set, außerdem die Babys immer zusammen. Während einer Aufnahme kann der Tiger die<br />

anderen Tiere vergessen. Man muss also mit ihm reden, ihm keine Zeit geben nachzudenken.<br />

Handelt es sich um eine große Fläche, dann greife ich ständig seinen Handlungen vor. Ich<br />

weiß, wann das Risiko besteht, dass er wegläuft und beuge dann vor mit meiner Stimme.<br />

Meine Assistenten platziere ich an strategischen Orten. Macht der Tiger jedoch das, was er<br />

machen soll, sage ich kein Wort und gratuliere ihm erst am Ende. Jeden Abend schaute ich<br />

mir die Szenen des folgenden Drehtages an und suchte die Tiger nach ihren Fähigkeiten aus,<br />

um sie entsprechend zu spielen. Für jede Handlung entschied ich mich für ein Tier, das auf<br />

Grund seines Charakters problemlos die geforderten Schwierigkeiten meistern würde. Das<br />

Tier verhält sich immer so, wie auch im echten Leben. Ein Dickkopf bleibt ein Dickkopf.<br />

Mich zu irren, bedeutete das Risiko einzugehen, einen ganzen Drehtag zu verlieren und das<br />

bei diesem großen Team. Bei den fünfeinhalb Monate andauernden Dreharbeiten in<br />

Kambodscha gewannen wir jedoch eineinhalb Tage im Vergleich zu der für die Tiger<br />

vorgesehenen Zeit.<br />

Schauspieler stehen Raubkatzen gegenüber<br />

Um die Sicherheit aller zu garantieren, ist es notwendig, darauf zu pochen, dass in der Welt<br />

des Tigers der Schauspieler unsichtbar bleibt. In fast allen Szenen, in denen ausgewachsene<br />

Tiger in einer Einstellung mit Menschen zu sehen sind, gab es in Wirklichkeit - Dank der<br />

Magie der Special Effects - keinen Kontakt. Wir machten eine einzige Ausnahme für Guy<br />

Pearce, der eine Szene in der Anwesenheit eines Tigers wünschte. Wir drehten eine<br />

Einstellung, wo ihm das Tier sehr nahe kommt, während er mit dem Gewehr auf ein anderes<br />

zielt. Ich stand hinter seinem Rücken, um dem Tiger Respekt einzuflößen, und der<br />

Schauspieler hatte die Möglichkeit jederzeit in einen sicheren Käfig zu gelangen, den wir in<br />

seine Nähe stellten. Mit Guy Pearce lief alles gut, weil er mir zuhörte. Andere Schauspieler<br />

dagegen sind davon überzeugt, einen guten Draht zu den Tieren zu besitzen. Das sind die<br />

Gefährlichsten. Ich beruhige sie dann immer sehr schnell, wenn ich sie mitnehme zur<br />

Essenzeit, wenn die Raubkatzen gefüttert werden. Danach sind sie sich nicht mehr so sicher,<br />

über eine gemeinsame Wellenlänge zu verfügen.<br />

Ein realistischer Film<br />

Das Verhalten der Tiger im Film ähnelt dem in der Natur. Beispielsweise können ein Tiger<br />

und eine Tigerin mit ihren Kleinen zusammen bleiben, auch wenn das die Ausnahme darstellt.<br />

In einer anderen Szene „benutzt” einer unserer beiden Helden das, was er im Zirkus gelernt<br />

hat, um den Flammen zu entgehen. Das kann man auch in der Wirklichkeit wieder finden,<br />

weil der Tiger von Natur aus ein Raubtier ist, ausgestattet mit einem guten Gedächtnis. Wenn<br />

Sie einer Raubkatze etwas beibringen, wird sie es dann wieder gebrauchen, wenn es ihr nützt:<br />

also um Nahrung zu bekommen, zu flüchten oder im Falle eines männlichen Tigers, um zu<br />

einer Tigerin zu gelangen.<br />

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