TWO BROTHERS Zwei Brüder - Pathé Films AG Zürich
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Tiger sind die Lieblingsbegleiter von Thierry Le Portier. Seit 35 Jahren lebt er mit ihnen<br />
zusammen und ist zweifellos einer der besten Tiertrainer unserer Zeit. Seine Arbeit ist im<br />
Kino, Fernsehen und in der Werbung sehr gefragt. Seit 1998 gibt es keine Folge von „Fort<br />
Boyard” ohne seine Tiger. Und wenn es um die Raubkatzen aus GLADIATOR geht, wird<br />
Russel Crowe sie nicht so schnell vergessen. Aber das Tiergehege von Thierry Le Portier ist<br />
umfangreich. Man kann sich also denken, wer 1989 die Tiere in ROSELYNE ET LES LIONS<br />
(Regie: Jean-Jacques Beineix) anleitete. 1995 war es in LE CRI DU COEUR (Regie: Idrissa<br />
Ouedraogo) eine Hyäne und im gleichen Jahr in LE MAÎTRE DES ÉLÉPHANTS (Regie:<br />
Patrick Grandperret) ein Panther; nicht zu vergessen DER PAKT DER WÖLFE (Regie:<br />
Christophe Gans).<br />
THIERRY LE PORTIER, DRESSEUR<br />
REDET ÜBER ZWEI BRÜDER<br />
Eine Ansammlung von Problemen<br />
Als das Drehbuch geschrieben und das Storyboard fertig war, begann ich damit, mir<br />
Gedanken zu machen, wie sich die von Jean-Jacques Annaud gewünschten Bilder realisieren<br />
ließen. Wir hatten sehr lange Arbeitsbesprechungen miteinander, in denen wir jede Szene bis<br />
ins kleinste Detail besprachen. So ein Projekt wirft natürlich von meinem Standpunkt aus eine<br />
Menge Probleme auf: erwachsene Tiere, Babys, verschiedene Rollen, die Hitze, der<br />
Dschungel, dazu noch ein Kind und Hunderte von Personen ... aber ich liebe es zu träumen.<br />
Im Kino, wo es viel Bewegung von Menschen am Set gibt, viele Ortswechsel und keine<br />
regelmäßigen Tagesabläufe, ist es wünschenswert mit Raubkatzen zu arbeiten, die sehr ruhig<br />
und selbstbewusst sind.<br />
Eine wirkliche Lehre<br />
Meine Tiger erhalten ihre Ausbildung zwischen ihrem ersten und dritten Lebensjahr. Reglos<br />
bleiben, springen, von einem Ort zum anderen gehen, laufen und rennen sind die<br />
Grundvoraussetzungen. Eine sorgfältige Lehre bei einem Tiger bedeutet einige seiner<br />
Qualitäten zu fördern und seine Schwachpunkte zu reduzieren. Man kann jedoch ein Tier<br />
nicht ändern. Es ist immer der Dresseur, der sich dem Verhalten des Tieres anpassen muss<br />
und nicht umgekehrt. Dabei darf er natürlich nicht die Autorität über das Tier verlieren. Das<br />
Prinzip der Dressur besteht aus zwei Dingen: was erlaubt ist und was nicht. Einem Tiger<br />
etwas beizubringen ist, wie eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, die sich im Laufe der<br />
Zeit immer weiter entwickelt. In 95% der Fällen ist eine materielle Belohnung unnötig, eine<br />
positive und freundliche Art reicht völlig aus. Sie wird durch die Stimme ausgedrückt. Lässt<br />
man nur einmal in der Intensität nach, versucht das Tier sofort wieder die Macht zu ergreifen.<br />
Wie sich das ausdrückt, hängt jeweils vom Charakter des Tigers ab. Er kann einfach nur<br />
stehen bleiben und sich nicht mehr bewegen, davonlaufen oder angreifen. Arbeitet man mit<br />
Tieren, sagen die Angelsachsen oft man müsse sie „lesen” um sie zu verstehen. Lesen d.h.<br />
voraussehen, eine Situation beobachten, um der Handlung vorzugreifen. Es heißt immer so<br />
allgemein „Tiere spüren die Angst” oder „mit ihnen weiß man nie”. Das ist falsch. Tiere<br />
sehen und hören den Menschen, der plötzlich an Sicherheit einbüßt und dann nicht mehr als<br />
ihr Beherrscher wahrgenommen wird. Eine harmlose Handlung, wie das sich bücken um<br />
etwas aufzuheben, kann im Tiger den Instinkt wecken eine Beute anzugreifen.<br />
Sorgfältig ausgesuchte Raubkatzen in den Rollen<br />
Bei den Dreharbeiten folgten kleinere Szenen sehr schnell aufeinander. Die Tiger arbeiteten<br />
nie länger als 45 Minuten am Stück. Wir hatten immer fünf oder sechs erwachsene Tiere am<br />
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