Neues: Berliner Charity identifiziert Bakterien als ... - ORTHOpress
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Ganz in Weiß<br />
Vom strahlend<br />
gesunden lächeln<br />
8 | 2009<br />
Das Magazin für Zahnästhetik, Beauty und lifestyle<br />
Angst: Zahnarzt besonders gefürchtet, Wurzelbehandlung am schlimmsten | Nachgefragt ... bei Sarah Kuttner: „Das Buch ist irgendwie<br />
passiert“ | Special: Implantate | <strong>Neues</strong>: <strong>Berliner</strong> <strong>Charity</strong> identifi ziert <strong>Bakterien</strong> <strong>als</strong> Schmerzkiller | Mode oder Trend: Zahnschmuck –<br />
Verzierungen in aller Munde | Immer der Nase nach, Vom Duft des Erfolges | Vom Kauen zum Schmauen: Schnitzel joggen
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✃<br />
Y1210<br />
EDItorIal | Inhalt<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Strahlend und mit Biss zurück aus dem Urlaub?<br />
Der Gesundheitsmarkt verändert ganze Branchen, führt zu neuen<br />
allianzen und ist eines der wenigen themen, das in reifen Volkswirtschaften<br />
wie der unseren echte Wachstumsfantasien auslösen<br />
kann – so stand es unlängst im Wirtschaftsmagazin BrandEins.<br />
Und in der tat – auch wenn man es angesichts der herrschenden<br />
Finanzmarktkrise nicht glauben will – vor allem in Sachen<br />
Gesundheitsreisen boomt der Markt. So sagt z. B. der Marktforschungsleiter<br />
eines großen deutschen reiseveranstalters, dass die<br />
Kombination aus Urlaub und Gesundheit künftig für die Menschen<br />
ganz selbstverständlich werde. „Gut erholt kehren sie heim mit<br />
neuen Zähnen, haaren, nasen und Brüsten. nach drei Wochen<br />
Urlaub sieht ohnehin jeder gut erholt und anders aus. So fällt<br />
eine kleine oP kaum auf.“<br />
Klingt ja auch wirklich toll: Wir lassen uns runderneuern, kurieren,<br />
einrenken, restaurieren – wir Urlauben uns gesund – und müssen<br />
kaum selbst hand dafür anlegen. „Die leute“, so stellt Wellness-<br />
Papst lutz hertel dann auch fest, „kaufen lieber gelegentlich<br />
einen linksdrehenden Joghurt oder trinken Wellness-Bier, statt<br />
ihr eigener Gesundheitsmanager zu werden.“ Der trend geht hin<br />
zur Kurzzeit-Wellness, auch und gerade in Sachen Zähnen. Da<br />
lockt der trip nach Polen für die schnelle Veneers-nummer oder<br />
der Kurz-Urlaub in Bulgarien für die lückenfüllenden Implantate;<br />
auch polnische Zahnärzte versprechen die Komplett-Sanierung in<br />
rekord-Zeit (und zu rekord-niedrigpreisen). Das Ganze ist verlokkend<br />
– ich gebe es zu: Signalisieren schöne Zähne doch Gesundheit,<br />
Jugend und Selbstbewusstsein, sie gelten <strong>als</strong> Zeichen für<br />
gute Gene, machen uns damit zu besseren Partnern – Menschen<br />
mit strahlend weißen Zähnen machen schneller Karriere, verdienen<br />
besser <strong>als</strong> andere, kommen besser an, sind erfolgreicher;<br />
kurzum in der Sozialhierarchie stehen Menschen mit strahlend<br />
weißen Zähnen oben. Wie auch Sie das erreichen können, zeigen<br />
wir Ihnen – ab sofort alle zwei Monate.<br />
Vergessen Sie die zahntouristischen Sonderangebote – begeben<br />
Sie sich stattdessen an die Küsten des heimischen Badezimmers,<br />
sprich: Werden Sie Ihr eigener Gesundheitsmanager. Schon durch<br />
eine gute und regelmäßige Prophylaxe alle drei bis sechs Monate<br />
können Sie die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch dauerhaft<br />
erhalten und Ihren Urlaub so verbringen wie Sie es wollen.<br />
In diesem Sinne einen schönen Start in den Sommer.<br />
Ihr Stephan Mathes<br />
Inhalt<br />
3 Editorial<br />
Inhalt<br />
4 Titel<br />
Ganz in Weiß<br />
Vom strahlend gesunden lächeln<br />
7 angst: Zahnarzt besonders gefürchtet<br />
Wurzelbehandlung am schlimmsten<br />
8 Nachgefragt ...<br />
... bei Sarah Kuttner<br />
12 Stylisch<br />
Implantate – Back to the roots<br />
14 neues: <strong>Berliner</strong> <strong>Charity</strong> <strong>identifiziert</strong> <strong>Bakterien</strong> <strong>als</strong><br />
Schmerzkiller<br />
16 Wellness<br />
Vom Kauen zum Schmauen: Schnitzel joggen<br />
17 Beauty<br />
Du bist, was du isst: Schön!<br />
18 Fernweh<br />
aruba<br />
19 Das letzte ...<br />
3<br />
4 8
4 lorEM tItEl<br />
5<br />
IPSUM Dolor SIt aMEt, ConSEtEtUr SaDIPSCInG | GanZ In WEISS ElItr tItEl | GanZ In WEISS<br />
Ganz in Weiß<br />
Vom strahlend<br />
gesunden lächeln<br />
In Monty Pythons Mittelalterkomödie ‚Jabberwocky’ wird von einem Unglücklichen<br />
berichtet, dessen Zähne beim anblick eines Monsters vor Schreck „schlohweiß“<br />
geworden sein sollen. Und in Japan verlangte das Schönheitsideal des 17. Jahrhunderts<br />
von vornehmen Damen, sich die Schneidezähne zu schwärzen. Für unsere<br />
Generation eine horrorvorstellung. Setzen wir doch auf Zahträume à la Julia<br />
roberts. aber wie hellt man die Zähne am besten auf? Die Zahnbürste in Kombination<br />
mit zahnaufhellenden Pasten allein genügt hier nicht. Die lösung: PZr<br />
beim Zahnarzt unseres Vertrauens und die regelmäßige nachbehandlung vor dem<br />
heimischen Badezimmer-Spiegel.<br />
Ganz ehrlich, worauf schauen Sie, wenn<br />
Sie einem Menschen zum ersten Mal<br />
begegnen? Die Erkenntnisse des Forschungsinstituts<br />
tnS Emnid sind deutlich:<br />
nicht augen, Figur oder Kleiderstil<br />
machen einen Menschen besonders<br />
attraktiv, sondern – sein lächeln.<br />
Grund genug <strong>als</strong>o, das lachen viel öfter<br />
einzusetzen! Die hollywood-Stars machen<br />
es uns vor: Muffelige Gesichter? höchstens<br />
auf Paparazzi-Schnappschüssen.<br />
Dass es dabei nicht nur um charmante<br />
Grübchen am Mundwinkel, sondern auch<br />
um schöne Zähne geht, versteht sich von<br />
selbst. Schließlich ist das Gebiss seit<br />
Jahrtausenden unbewusst ein wichtiges<br />
Kriterium bei der Partnerwahl genauso<br />
wie im Kampf um die Vorherrschaft: Wer<br />
gute Zähne hat, ist gesund und verfügt<br />
über gute Erbanlagen. Er überzeugt mit<br />
einem gewinnenden lächeln – und hat<br />
folglich „den richtigen Biss“. Gerade<br />
wenn es darum geht, in kurzer Zeit einen<br />
besonders guten Eindruck zu hinterlassen<br />
– für uns <strong>als</strong>o beim Flirten, beim Bewerbungsgespräch<br />
oder wichtigen terminen<br />
im Beruf – kommt es darauf an, das lächeln<br />
auf hochglanz zu bringen.<br />
Der eine hat´s, der andere nicht<br />
Gerecht ist die natur leider nicht: Sie<br />
beschert dem einen ein strahlend weißes<br />
Gebiss und speist den nächsten mit ge-<br />
sunden, aber leider gelblich-beigefarbenen<br />
Zähnen ab. Wie auch die haar- und<br />
hautfarbe ist die dentale Grundausstattung<br />
genetisch bedingt. nicht der<br />
Zahnschmelz selbst ist es, der die Farbe<br />
bestimmt, sondern das darunter liegende<br />
Zahnbein (Dentin).<br />
Wer die Farbe der Zähne verändern will,<br />
wird daher mit mechanischen Mitteln<br />
nicht weit kommen. Ähnliches gilt für<br />
Verfärbungen durch Getränke und Speisen:<br />
obwohl er <strong>als</strong> härteste Substanz des<br />
Körpers gilt, ist der Zahnschmelz durchlässig.<br />
Kalzium, Phosphat und Fluoride<br />
können so ins Innere gelangen, aber auch<br />
Farbstoffe, wie z. B. Farbpigmente bestimmter<br />
lebensmittel, die sich unterhalb<br />
des Zahnschmelzes anlagern – „raucherfl<br />
ecken“ entstehen. rotwein, nikotin, tee<br />
und Kaffee, traubensaft, B<strong>als</strong>amico-Essig<br />
und dunkle Beeren hinterlassen dabei<br />
besonders deutliche Spuren. Um diese<br />
tief liegenden Verfärbungen unterhalb<br />
der Zahnoberfl äche zu erreichen, reicht<br />
gründliches Zähneputzen oder eine professionelle<br />
Zahnreinigung nicht aus.<br />
Experten empfehlen bei solchen Verfärbungen<br />
zunächst den Gang in die<br />
Zahnarztpraxis. hier werden Zähne und<br />
Zahnfl eisch auf Erkrankungen wie Karies<br />
und Parodontitis untersucht. anschließend<br />
sorgt eine professionelle Zahnreinigung<br />
(PZr) für Sauberkeit im Mund und<br />
bringt die natürliche Zahnfarbe wieder<br />
zum Vorschein. nur zahnmedizinisches<br />
Fachpersonal kann diese reinigung durchführen.<br />
nach einer einleitenden Erklärung umfasst<br />
die PZr im allgemeinen vier arbeitsschritte:<br />
Der erste arbeitsschritt ist eine gründliche<br />
reinigung. Zunächst entfernt ein<br />
spezielles Instrument (Scaler) die groben<br />
Zahnbeläge, dann werden die feineren Beläge<br />
mit einem Ultraschallgerät entfernt –<br />
nicht nur auf den sichtbaren Zahnfl ächen,<br />
sondern auch in den Zahnfl eischtaschen.
6<br />
Die reinigung der Zahnzwischenräume mit<br />
Zahnseide macht den ersten arbeitsschritt<br />
komplett.<br />
Im zweiten Schritt werden alle Zahnflächen<br />
mit einer speziellen Paste glänzend<br />
poliert. auf glatten oberflächen haften<br />
Beläge und Verfärbungen dann nicht so<br />
schnell wieder an.<br />
Der dritte Schritt schließlich ist eine<br />
Intensivfluoridierung mit einem Fluoridpräparat.<br />
Es wird von allen Seiten auf die<br />
Zähne aufgetragen und macht den Zahnschmelz<br />
widerstandsfähiger gegen Karies.<br />
Zu guter letzt informiert die Prophylaxeassistentin<br />
über die richtige<br />
Zahnputztechnik und ergänzende Mundhygienemaßnahmen.<br />
Sie motiviert die Patienten<br />
zur sachgerechten und effektiven<br />
Zahnpflege. Eine PZr sollte zwei Mal im<br />
Jahr durchgeführt werden.<br />
Heimarbeit<br />
Bereits kurz nach einer PZr können aber<br />
sichtbare Verfärbungen, z. B. durch<br />
regelmäßigen tee- oder nikotin-Konsum,<br />
wieder auftreten. Kein Wunder, dass seit<br />
einigen Jahren zahnaufhellende Produkte,<br />
die die Zähne wieder weiß wie die Milchzähne<br />
machen sollen, der große renner in<br />
apotheken und Drogerien sind.<br />
In der regel kann man mit folgenden Verfahren<br />
gute Erfolge erzielen:<br />
Home Bleaching<br />
Bei diesem Verfahren fertigt der Zahnarzt<br />
eine spezielle, individuell angepaßte<br />
Zahnschiene für den Patienten an. Die<br />
Kunststoffschiene, die überwiegend<br />
nachts getragen wird, wird mit Bleichmittel<br />
auf Carbamidperoxid oder Wasserstoffperoxidbasis<br />
befüllt. Über nacht kann das<br />
schwach dosierte Bleaching-Gel einwirken<br />
und die Zähne aufhellen. Der so erzielbare<br />
Farbton – zwei, drei Farbnuancen heller –<br />
hält ungefähr zwei Jahre, dann kann die<br />
Behandlung wiederholt werden.<br />
Power Bleaching/In-Office-Bleaching<br />
höher konzentrierte lösungen müssen –<br />
da sie <strong>als</strong> Medizinprodukte gelten – in der<br />
Zahnarztpraxis vom Experten aufgetragen<br />
werden. Beim Power Bleaching wird keine<br />
Schiene benutzt. Stattdessen trägt der<br />
Zahnarzt hochkonzentriertes Peroxid direkt<br />
auf die Zähne auf. Diese werden dann<br />
noch mit einem laser bestrahlt. Ist vorher<br />
noch nie eine Zahnaufhellung vorgenommen<br />
worden, schlägt die Behandlung erst<br />
nach einigen Wiederholungen an. Die Behandlung<br />
dauert dreimal 20 Minuten und<br />
kostet etwa 600 Euro.<br />
Walking-Bleaching<br />
Dieses Verfahren kommt nur für einzelne,<br />
abgestorbene Zähne in Frage, die sich<br />
zum Beispiel durch eine Wurzelbehandlung<br />
dunkel verfärbt haben. Dabei wird<br />
die Zahnkrone aufgebohrt, das Bleichmittel<br />
direkt in den Zahn gegeben. nach ca.<br />
3 tagen wird die provisorische abdeckung<br />
geöffnet und der Zahn endgültig versorgt.<br />
Do-It-Yourself<br />
In den letzten Jahren sind verschiedene<br />
frei verkäufliche Sets zur Do-It-Yourself<br />
Zahnaufhellung auf den Markt gekommen.<br />
aber auch hier gilt: Gute Ergebnisse erzielt<br />
nur, wer vorab eine professionelle<br />
Zahnreinigung hat vornehmen lassen.<br />
Wer sollte auf das Bleichen verzichten?<br />
Wenn Sie immer wieder mal unter stark<br />
entzündetem Zahnfleisch leiden, empfindliche<br />
Zahnhälse haben oder Ihr Zahnschmelz<br />
angegriffen ist, sollten Sie keine<br />
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tItEl | GanZ In WEISS<br />
Zahnaufhellung vornehmen lassen. Das<br />
Peroxid greift Zahnschmelz und Zahnfleisch<br />
an und erhöht zumindest zeitweise<br />
die Schmerzempfindlichkeit der Zähne.<br />
Und falls Ihre Zähne überkront sind, ist<br />
Bleaching vergebliche liebesmühe. Der<br />
Effekt zeigt sich nämlich nur bei natürlichen<br />
Zähnen.<br />
all in all gilt:<br />
Wer ganz in Weiß durch´s leben schreiten<br />
will, setzt auf die Kombination von professioneller<br />
Zahnreinigung und regelmäßiger<br />
heimarbeit.<br />
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4 197866 605404 01<br />
InSIGht: StUDIE<br />
Angst: Zahnarzt besonders gefürchtet<br />
Wurzelbehandlung am schlimmsten<br />
Um Schmerzen bei der Zahnbehandlung<br />
auszuschließen, stehen 90 Prozent der<br />
Befragten einer örtlichen Betäubung positiv<br />
gegenüber. Fast jeder zweite Deutsche<br />
(45 Prozent) zieht sogar hypnose zur<br />
Schmerzlinderung in Erwägung. Ganze 67<br />
Prozent wollen am liebsten gar nichts vom<br />
Eingriff mitbekommen und wünschen sich<br />
eine Behandlung unter teil- oder Vollnarkose.<br />
Doch ein Eingriff unter Vollnarkose,<br />
etwa bei einer Weisheitszahnbehandlung,<br />
kann trotzdem schmerzhaft sein – nämlich<br />
in finanzieller hinsicht. Denn die Zusatzkosten<br />
von mehreren hundert Euro übernimmt<br />
die Krankenkasse nur, wenn eine<br />
Vollnarkose <strong>als</strong> medizinisch notwendig<br />
erachtet wird. Meist ist dies jedoch nicht<br />
der Fall, sodass der Patient die Kosten<br />
allein tragen muss.<br />
(ots). Vor keinem Doktor fürchten sich die Deutschen mehr <strong>als</strong> vor dem<br />
Zahnarzt (44 Prozent). Behandlungen an der Zahnwurzel rufen die größten<br />
Ängste hervor: Zwei von drei Bundesbürgern bereitet ein solcher Eingriff<br />
bereits im Vorfeld Zahnschmerzen. Weitere Top-Ängste sind Zahnziehen<br />
(59 Prozent) und Bohren (50 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine<br />
bundesweite repräsentative Befragung im Auftrag der DEVK Versicherungen<br />
unter 1.000 Personen.<br />
Volles Geld für Vollnarkose – private<br />
Zahnversicherungen helfen<br />
auch die Kosten für Wurzelbehandlungen<br />
werden seit Januar 2004 nur noch von Fall<br />
zu Fall von den Krankenkassen übernommen.<br />
Gesetzlich Versicherte, die neben<br />
der angst vor einer Wurzelbehandlung<br />
auch das dazugehörige Kostenrisiko plagt,<br />
können sich über eine private Zusatzversicherung<br />
absichern. Die DEVK bietet<br />
beispielsweise ab sofort eine Krankenzusatzversicherung<br />
an, die sowohl für die<br />
Zahnbehandlung <strong>als</strong> auch für teil- oder<br />
Vollnarkosen aufkommt. Die Zahnversicherung<br />
wird abgeschlossen in Verbindung<br />
mit einem Grundtarif für Zahnersatz,<br />
Sehhilfen und Krankenversicherungsschutz<br />
für auslandsreisen. neu ist, dass<br />
7<br />
jetzt auch Behandlungen der Zahnwurzel<br />
mitversichert sind. Darüber hinaus zahlt<br />
die DEVK für die professionelle reinigung<br />
von Zähnen und Zahnersatz (bis 50 Euro<br />
je Kalenderjahr) und für Parodontosebehandlungen.<br />
Erstattet wird der komplette<br />
Betrag, der nach abzug einer eventuellen<br />
Vorleistung durch die gesetzliche Krankenversicherung<br />
noch übrig bleibt.
8 naChGEFraGt<br />
... BEI Sarah KUttnEr<br />
Sarah Kuttner, (*1979 in Ost-Berlin), sammelte ihre ersten Erfahrungen<br />
im Medienbereich beim „Spiegel“, nachdem sie in London <strong>als</strong> Au-pair<br />
gearbeitet hatte, absolvierte sie ein Praktikum in der dortigen Redaktion.<br />
Danach ging sie zum <strong>Berliner</strong> Radiosender Fritz! bevor sie 2001 <strong>als</strong><br />
TV-Moderatorin bei Viva einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde.<br />
Später hat sie mehrere TV-Formate moderiert die ihren Namen trugen,<br />
u. a. „Kuttners Kleinanzeigen“ (ARD) und „Slam Tour mit Kuttner“<br />
(Sat.1). Darüber hinaus hat sie zwei Kolumnenbücher veröffentlicht und<br />
Anfang 2009 den Roman „Mängelexemplar“.<br />
naChGEFraGt ... BEI Sarah KUttnEr<br />
nachgefragt ... bei Sarah Kuttner:<br />
„Das Buch ist irgendwie passiert“<br />
Sarah Kuttner über die Entstehung von „Mängelexemplar“, den Umgang mit<br />
Psychokrisen, Erfahrungen <strong>als</strong> „Fernsehmädchen“ und ein noch nicht entdecktes<br />
Talent.<br />
Frau Kuttner, wie kamen Sie auf die Idee, den Roman „Mängelexemplar“<br />
zu schreiben?<br />
Viele leute haben mir immer wieder nahegelegt, mal einen<br />
roman zu schreiben. Mein hauptproblem war, dass ich nicht wusste,<br />
worüber ich schreiben sollte. Dann gab es einen Zeitpunkt,<br />
an dem mir auffi el, dass viele Menschen in meinem Umfeld an<br />
psychischen Krankheiten leiden oder gelitten haben, an Depressionen<br />
oder angstanfällen. Völlig unerwartet, denn diese leute<br />
sind alle lustig, schlau und irgendwie ganz normal. Und dann<br />
dachte ich mir, dass das vielleicht eine schöne Geschichte wäre.<br />
Davon zu erzählen, wie so etwas jemandem passiert, von dem<br />
man es gar nicht erwartet.<br />
Wie viel erfährt der Leser über Sarah Kuttner, wenn er die<br />
Hauptfi gur Karo durch die Geschichte begleitet?<br />
Die Geschichte ist nicht mir passiert, das Buch ist nicht autobiographisch.<br />
Kleine Befi ndlichkeiten der hauptperson sind aber natürlich<br />
von mir, bestimmte Sachen, die Karo gerne mag, mag ich auch ...<br />
Doch das große Ganze hat nicht viel mit mir zu tun.<br />
Sarah Kuttner: Mängelexemplar, März 2009<br />
Karo lebt schnell und fl exibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit:<br />
intelligent, liebenswert und aggressiv, überdreht und traurig. Als sie ihren<br />
Job verliert, ein paar f<strong>als</strong>che Freunde aussortiert und mutig ihre feige<br />
Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen.<br />
Plötzlich ist die Angst da.<br />
9<br />
Dem Wahnwitz unserer Gegenwart zwischen Partylaune und Panikattacke<br />
gibt Sarah Kuttner eine Stimme: vom Augenzwinkern zum Ernstmachen, vom<br />
launigen Plaudern zur bitteren Selbstkritik. Lustig und tieftraurig, radikal<br />
und leidenschaftlich erzählt sie von dem Riss, der sich plötzlich durch das<br />
Leben ziehen kann.<br />
Aber wie schreibt man über die Einlieferung in eine<br />
psychologische Notaufnahme, Panikattacken und den Weg<br />
zur Therapeutin, ohne diese Erfahrungen selbst gemacht<br />
zu haben?<br />
Ich fand es nicht so schwierig, darüber zu schreiben, weil ich<br />
viel mit Menschen aus meinem Umfeld und auch mit Psychiatern<br />
geredet habe. Das Buch beschreibt sehr subjektiv eine psychische<br />
Krise, nicht aus einem objektiven, fachlichen Blickwinkel. Karo<br />
geht in die psychologische notaufnahme, ohne ahnung zu haben,<br />
was da passiert. Und ich hatte ja auch erstmal keine ahnung<br />
davon. <strong>als</strong> eine Ärztin Karo erklärt, was eine Depression ist,<br />
beschreibe ich hauptsächlich, was bei Karo hängen bleibt: nämlich,<br />
dass sie im Kopf verstopft ist. aus diesem sehr subjektiven<br />
Blickwinkel hat sich das verhältnismäßig leicht geschrieben.<br />
Wie viel erfährt der Leser über Sarah Kuttner, wenn er die<br />
Hauptfi gur Karo durch die Geschichte begleitet?<br />
Die Geschichte ist nicht mir passiert, das Buch ist nicht autobiographisch.<br />
Kleine Befi ndlichkeiten der hauptperson sind aber
10 11<br />
naChGEFraGt ... BEI Sarah KUttnEr naChGEFraGt ... BEI Sarah KUttnEr<br />
natürlich von mir, bestimmte Sachen, die Karo gerne mag, mag<br />
ich auch ... Doch das große Ganze hat nicht viel mit mir zu tun.<br />
Sollte man „Mängelexemplar“ lesen, wenn man sich selbst in<br />
einer psychischen Krise befi ndet?<br />
Ich tue mich schwer damit, zu sagen, wer das Buch lesen sollte<br />
und wer nicht. Ich glaube, dass es auch für leute interessant<br />
ist, die vom thema keine ahnung haben. Es ist ja nicht nur ein<br />
Psychobuch, es ist auch lustig und traurig und ein bisschen eine<br />
liebesgeschichte. Klar kann ich mir vorstellen, dass leute, die<br />
schon mal eine psychische Krise hatten, es besonders interessant<br />
fi nden, weil sie darin ihre Gefühle widergespiegelt sehen. Die<br />
Frage ist, ob man das unmittelbar in so einer Situation lesen<br />
möchte? Ich weiß es nicht. Vielleicht schon, weil ich ja auch anstöße<br />
gebe, wie man mit der Situation umgehen kann.<br />
Sie sagten, dass viele Leute in Ihrem Umfeld schon solche<br />
Krisen durchgemacht haben – ist Ihr Buch auch eine Bestandsaufnahme<br />
Ihrer Generation?<br />
Ich bin kein Fan davon, wenn leute etwas über eine Generation<br />
sagen wollen. Eine Generation sind doch immer hunderttausende<br />
Menschen. Die kann man nicht über einen Kamm scheren. Ich<br />
kann noch nicht mal meinen kleinen Freundeskreis über einen<br />
Kamm scheren: Einige haben schon mehrere Kinder oder Ehemänner<br />
und Ehefrauen und eigene häuser und eigene Wohnungen<br />
und ich zahle immer noch Miete und hab keine Kinder. Ich<br />
glaube, da sind wir alle sehr unterschiedlich.<br />
Aber betreffen psychische Krisen nicht vor allem Menschen<br />
zwischen Zwanzig und Dreißig?<br />
nein, Depressionen und angststörungen sind total generationsübergreifend.<br />
Es gibt so viele sehr junge und sehr alte Menschen,<br />
die darunter leiden. Ich glaube nicht daran, dass das ein Generations-<br />
oder neuzeitproblem ist.<br />
„Mängelexemplar“ ist <strong>als</strong>o kein Generationsbuch?<br />
Ich weiß nicht, ob sich 60-jährige Damen dafür interessieren,<br />
was einer Karo passiert, die auf Medienveranstaltungen rumturnt.<br />
lesen werden es wahrscheinlich schon Menschen, die irgendwie<br />
meiner Generation angehören. aber das hat nichts mit dem<br />
Inhalt des Buchs zu tun. Der ist durchaus generationsübergreifend.<br />
Der Roman ist in einer sehr rauen, direkten Sprache geschrieben.<br />
Passen sanfte, sensible Töne nicht zu heutigen Mittzwanzigern?<br />
<strong>als</strong>o, das stimmt nicht. Es gibt eine laute „Ihr könnt mir alle<br />
nichts“- Karostimme. aber wenn es ihr schlecht geht oder wenn<br />
sie mit jemandem im Bett ist, ist sie sehr leise und zart. nach<br />
außen ist Karo rau und direkt, aber wie jeder hat sie einen matschigen<br />
Kern. Emotionale Momente fi nden statt. Vielleicht auch<br />
oft zwischen den Zeilen. Ich hoffe, dass man <strong>als</strong> leser Karos<br />
Mauer durchschaut und sieht, was da für eine traurige arme Wurst<br />
hinter steckt.<br />
Ist das auch Ihr Weg, mit Emotionen umzugehen?<br />
nein, nicht so sehr. Bei Karo ist das schon recht überspitzt. Man<br />
muss unterscheiden zwischen meinem berufl ichem und dem privatem<br />
leben. In Interviews rede ich nicht sehr emotional über mein<br />
leben und meine Gefühle, privat bin ich hingegen relativ straight<br />
und verstecke meine Gefühle nicht. Ich fange auch relativ schnell<br />
an zu heulen, wenn es einen Grund gibt. Davon kriegt die Öffentlichkeit<br />
nichts mit, weil es sie eigentlich auch nichts angeht. Im<br />
Privaten kann ich durchaus ein bekennendes Weichei sein.<br />
Frauen stehen einer psychotherapeutischen Behandlung meist<br />
aufgeschlossener gegenüber <strong>als</strong> Männer. Warum ist das so?<br />
Ich weiß nicht, ob Männer tatsächlich vor einer Psychotherapie<br />
zurückschrecken. Ich kenne welche, die mal eine Zeitlang eine<br />
therapie gemacht oder antidepressiva genommen haben. natürlich<br />
kann man auf die klassischen Klischees zurückgreifen, dass<br />
Frauen generell mehr dazu bereit sind, sich mit ihren Emotionen<br />
auseinandersetzen und die zu teilen. Jungs reden untereinander<br />
schon eher weniger über Gefühle, das ist noch nicht mal ein<br />
Klischee. Vielleicht haben Männer weniger Interesse daran, sich<br />
mitzuteilen. aber wenn der leidensdruck hoch genug ist, geht<br />
jeder hin. Es geht ja nicht darum, beim Käffchen ein bisschen zu<br />
quatschen, sondern ein Problem herauszufi nden und die lösung<br />
anzugehen.<br />
Der Roman ist zumindest zu Beginn sehr problembelastet.<br />
Gibt es Hoffnung auf bessere Zeiten?<br />
Es gibt hoffnung, kein klassisches happy End, weil es im leben<br />
auch kein happy End gibt, aber es gibt hoffnung. Ich wollte kein<br />
Märchen erzählen, sondern so realistisch wie möglich bleiben.<br />
Das Buch endet so happy, wie es unter den gegebenen Umständen<br />
eben kann.<br />
Wo haben Sie den Roman geschrieben? Zu Hause oder in<br />
einem Café?<br />
Ich habe nicht eine Seite im Café geschrieben. Ich habe bei mir<br />
zu hause, im Büro meines Managers und bei meinem Freund gearbeitet.<br />
So mit hinsetzen, Computeraufmachen und „Jetzt wird<br />
geschrieben egal ob du willst oder nicht“. Einmal habe ich im<br />
häuschen meines Papas in Brandenburg geschrieben. Zwei Seiten.<br />
Ich dachte, das würde ganz romantisch werden. Wir machen da<br />
Urlaub und ich nehme meinen Computer mit und ich würde wie<br />
Carrie in „Sex and the City“ mit ’ner Zigarette da rumsitzen und<br />
total gutaussehen beim Schreiben. Und das war alles total doof.<br />
Ich saß auf der Veranda und überall waren Mücken, mir war kalt<br />
und eigentlich wollte ich mit den anderen fernsehen. Das funktionierte<br />
nicht.<br />
Was macht Ihnen mehr Spaß: Die Arbeit fürs Fernsehen oder<br />
das Schreiben?<br />
Das sind zwei komplett unterschiedliche Sachen. Ich empfi nde<br />
mich mehr <strong>als</strong> Fernsehmädchen. Das ist mein Beruf, den mache<br />
ich schon länger und da kenne ich mich genau aus. Das Buch<br />
ist irgendwie passiert. Ich habe das gerne gemacht, aber jetzt,<br />
da das Projekt abgeschlossen ist, wundere ich mich schon:<br />
„Mein Gott, wie habe ich es geschafft ein ganzes Buch zu schreiben?“<br />
Ist das Fernsehgeschäft aber nicht mitunter frustrierend? Sie<br />
haben ja auch Sendungen (z. B. „Frag die Kuttner“) für die<br />
Schublade produziert.<br />
Das macht man so. Das ist der Sinn von Pilotsendungen. Man<br />
testet, ob eine Sendung funktioniert. Jeder Moderator macht<br />
vermutlich mindestens zwei Pilotsendungen im Jahr. Und ganz<br />
selten wird was draus. Insofern setze ich selber keine großen<br />
hoffnungen hinein und bin auch nicht frustriert, wenn es nicht<br />
klappt. Unangenehm ist es, wenn ein Idiot das nach draußen<br />
schreit, bevor man selbst irgendetwas unterschrieben hat, so wie<br />
es bei MtV passiert ist. Wenn der Sender protzen will und sagt:<br />
„hier, neue Show mit Sarah Kuttner. Wird richtig geil“ dann denken<br />
alle, eine neue Show kommt. Und dann läuft sie doch nicht,<br />
weil die keine Kohle haben. aber das ist halt immer das risiko.<br />
Wenn man Ihr Buch verfi lmen würde. Würden Sie selbst die<br />
Hauptrolle übernehmen?<br />
nein, ich kann ziemlich sicher nicht schauspielern. außerdem bin<br />
ich ja nicht die hauptfi gur. Das wär auch merkwürdig, würde ich<br />
mitspielen. Benjamin von Stuckrad-Barre hat ja auch nicht bei<br />
„Soloalbum“ mitgemacht.<br />
Wer wäre Ihre Wunschbesetzung?<br />
Vielleicht fände ich Julia hummer <strong>als</strong> hauptfi gur gut, obwohl sie<br />
ein bisschen zu abgerockt ist. aber eine adrette Julia hummer,<br />
das könnte passen. normalerweise spielt sie ja eher kaputte rollen<br />
und so kaputt ist Karo nicht. aber ich würde auch nicht so<br />
jemand Bezauberndes wie nora tschirner wollen, es muss schon<br />
jemand sein, der ein bisschen mehr Kaputtness ausstrahlt.<br />
Und welche Musik wäre der passende Soundtrack zu „Mängelexemplar“?<br />
Das weiß ich nicht. Es gibt ja ganz verschiedene Stimmungen im<br />
roman. Manchmal wird liebe gemacht, manchmal wird gefi ckt,<br />
manchmal ist es laut und lustig, manchmal hysterisch, manchmal<br />
furchtbar und manchmal kitschig. Da gibt es nicht einen Song,<br />
der alle Stimmungen gut treffen würde. Vielleicht könnte man<br />
die tolle, holperige „My Way“-Version der „Sex Pistols“ nehmen –<br />
aber die passt auch nicht auf alles.<br />
TV-Shows, jetzt ein Buch – von welchen verborgenen Talenten<br />
der Sarah Kuttner weiß die Öffentlichkeit noch nichts?<br />
Wahrscheinlich weiß die Öffentlichkeit zu recht nichts von<br />
ihnen. (kurze Denkpause) Ich kann gut Senfeier kochen. Und ich<br />
kann sehr gut Geschenke einpacken. Ich mache das sehr hübsch<br />
und dann fragen mich die leute immer, ob ich das habe einpakken<br />
lassen und ich antworte dann ganz stolz: „nein, das habe ich<br />
alles ganz allein gemacht.“<br />
Interview: Paulina henkel
12<br />
Special:<br />
Implantate<br />
Back to the roots<br />
Stammzellen für die Kieferchirurgie<br />
SPECIal: IMPlantatE<br />
Für künstliche Zähne, Implantate,<br />
braucht man kräftige Kiefer. Den<br />
aber verliert man schnell, wenn der<br />
eigene Zahn erst einmal gezogen<br />
ist. Kommt zur schmerzlich bewussten<br />
Zahnlücke doch schnell der<br />
schwindende Kieferknochen – an<br />
eine Basis für die neuen Kunstzähne<br />
ist dann erst einmal nicht mehr zu<br />
denken. Bislang half der eigene<br />
Hüftknochen, jetzt kommt eine<br />
brandneue Methode, die mit Stammzellen<br />
für neuen Biss sorgt.<br />
Eva-Maria M. sitzt in der Düsseldorfer Praxis<br />
für Kiefer- und Gesichtschirurgie. Ihr<br />
erster durch ihren Zahnarzt vermittelten<br />
termin bei Dr. Dr. Stroink. Der Fachmann<br />
soll operativ richten, wo ihrem Zahnarzt<br />
Grenzen gesetzt sind: beim Knochenaufbau.<br />
Knochen nämlich hat die 51jährige<br />
nach dem Verlust zweier Backenzähne im<br />
oberkiefer verloren und damit auch die<br />
Basis für Implantate, für künstliche Zähne<br />
<strong>als</strong>o. hat man bislang aus der hüfte des<br />
Patienten Knochenmaterial für den Kiefer<br />
entnommen, setzt Stroink heute auf eine<br />
in Deutschland bislang nur von wenigen<br />
Ärzten angewandte Praxis, die Stammzellentherapie.<br />
anders <strong>als</strong> bei der herkömmlichen<br />
Methode entnimmt man hier nur ein<br />
wenig körpereigenes Knochenmark, reichert<br />
es an und lässt den Knochen machen.<br />
Meist unter Vollnarkose wird das Mark entnommen<br />
und kommt dann in eine eigens<br />
dafür entwickelte Zentrifuge. nach etwa<br />
15 Minuten setzt sich das Zellkonzentrat<br />
in dem Behälter ab; die so gewonnenen<br />
körpereigenen Stammzellen werden dann<br />
mit einem Granulat aus speziell dafür<br />
gezüchteten rinderknochen vermischt.<br />
Die Masse bringt der Kieferorthopäde<br />
eine halbe Stunde später direkt auf den<br />
rest-Kieferknochen der Patientin auf.<br />
Daraus wird, wenn dann alles problemlos<br />
verläuft, innerhalb weniger Monate neuer<br />
Knochen wachsen. Bisher wurden für solche<br />
operationen Knochenteile vor allem<br />
aus der hüfte der Patienten entnommen.<br />
Stammzellen sind quasi „reservezellen“<br />
des Körpers. aus Ihnen können praktisch<br />
alle arten von Zellen entstehen, je nach<br />
dem, in welcher Umgebung sie sich befinden.<br />
Das Stammzellengemisch, das Eva-<br />
Maria M. jetzt im oberkiefer hat, macht<br />
den „neuen“ Knochen schneller stabil und<br />
ergibt mehr Volumen; es kann schneller<br />
implantiert werden. Die lange „bisslose“<br />
Zeit ohne eigene Zähne verkürzt sich<br />
damit drastisch.<br />
SPECIal: IMPlantatE<br />
Die relativ neue Methode wird erst seit<br />
etwa vier Jahren in der Kieferchirurgie<br />
ausprobiert; Stroink ist einer der wenigen<br />
Spezialisten in Deutschland. Etwa vier<br />
Kliniken und fünf Praxen in Deutschland<br />
wenden sie an. Vor allem in Freiburg<br />
sitzen die Fachleute, rund 100 Patienten<br />
wurden bisher mit hilfe ihrer eigenen<br />
Stammzellen behandelt. Der so gewachsene<br />
Knochen soll sogar haltbarer sein <strong>als</strong><br />
der eigene, vermuten die Experten. langzeitstudien<br />
stehen allerdings noch aus,<br />
so dass man hier noch nichts endgültiges<br />
sagen kann. Eva-Maria M. jedenfalls ist<br />
glücklich: Die oP und der damit verbundene<br />
Kurz-Klinik-aufenthalt verhilft ihr<br />
wieder zu einem gesunden und vor allem<br />
vollständigen Kiefer.<br />
Wissen rund um Implantate<br />
Was ist ein Zahnimplantat?<br />
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln<br />
aus reinem bzw. hochreinem titan, das<br />
wie körpereigenes Gewebe angenommen<br />
wird. allergische reaktionen sind nicht<br />
bekannt. Seit über 35 Jahren liegen<br />
fundierte, weltweite Erkenntnisse und<br />
Erfahrungen mit titanimplantaten in der<br />
Zahnheilkunde vor. Implantate haben<br />
in den meisten Fällen die Form einer<br />
Schraube – länge und Durchmesser eines<br />
Implantates variieren je nach geplantem<br />
Einsatz und der klinischen Situation des<br />
Patienten.<br />
Implantate werden meist ambulant, unter<br />
lokaler Betäubung oder Sedierung (Dämmerschlaf)<br />
in den ober- oder Unterkiefer<br />
gesetzt. auf Wunsch kann der Eingriff<br />
auch unter Vollnarkose erfolgen. Während<br />
der Einheilzeit verwächst das Knochengewebe<br />
fest mit dem Implantat. anschließend<br />
werden auf dieser stabilen Basis<br />
Kronen, Brücken oder Prothesen befestigt<br />
werden.<br />
Der mit dem Implantat verbundene Zahnaufbau<br />
(Zahnkrone oder Brücke) besteht<br />
in der regel aus einem Metallgerüst, auf<br />
das der Zahntechniker die neuen Zähne<br />
aufbaut. alternativ können auch metallfreie,<br />
vollkeramische aufbauten angefertigt<br />
werden.<br />
Implantatgetragene Prothesen, Zahnreihen<br />
oder Einzelzähne sitzen fest. Die nachteile<br />
der klassischen Prothese (schlechter Sitz)<br />
oder der Befestigung des Zahnersatzes mit<br />
halteklammern (langfristige Schädigung<br />
der rest-Zähne) bleiben Patienten erspart.<br />
2009 werden Zahnärzte in Deutschland aller Voraussicht<br />
nach mehr <strong>als</strong> eine Million Zahnimplantate<br />
einpflanzen. noch 2008 implantieren Zahnärzte<br />
in Deutschland ca. 950.000 künstliche Zahnwurzeln,<br />
350.000 mehr <strong>als</strong> noch vor zwei Jahren.<br />
Warum wird implantiert?<br />
Zahnimplantate sind in der regel eine<br />
gute lösung, wenn es darum geht, einen<br />
ästhetisch und funktionell hochwertigen<br />
Zahnersatz aufzubauen. Klassischen Behandlungsmethoden<br />
sind häufig mit unangenehmen<br />
nachteilen verbunden. So<br />
kann z. B. mit konventionellen, schleimhautgetragenen<br />
Prothesen die Kaufunktion<br />
oft nur eingeschränkt wiederhergestellt<br />
werden. oft bilden sich nach längerem<br />
tragen Druckstellen, die beim Kauen<br />
Schmerzen verursachen können. Bei Zahnverlust<br />
bildet sich Knochen bei fehlender<br />
Belastung (wie ein Muskel) zurück. Zahnimplantate<br />
belasten den Knochen natürlich,<br />
geben Prothesen wieder halt und<br />
beugen schmerzhaften Druckstelle vor. Sie<br />
ersetzen fehlende Zähne, sorgen für eine<br />
Belastung des Knochens und regen damit<br />
dessen natürlichen Stoffwechsel an. Der<br />
gefürchtete Knochenschwund (atrophie)<br />
mangels Belastung wird so verhindert.<br />
Sind Zahnimplantate sicher?<br />
nach klinischen Studien beträgt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ein Implantat nach<br />
zehn Jahren noch voll funktionstüchtig<br />
ist, über 90 Prozent. Dabei spielt das alter<br />
des Patienten eine eher untergeordnete<br />
rolle – entscheidend für eine positive<br />
Prognose ist vor allem die Knochenqualität.<br />
Für wen eignen sich Implantate?<br />
Im Prinzip können Zahnimplantate fast<br />
in jedem alter eingesetzt werden. aus-<br />
13<br />
nahmen sind Kinder und Jugendliche in<br />
der Wachstumsphase. Für eine Implantatbehandlung<br />
muss das Wachstum abgeschlossen<br />
sein. nach „oben“ besteht keine<br />
altersgrenze.<br />
Grundlegende Voraussetzungen für die<br />
Implantation sind neben normaler Wundheilungskapazität<br />
und allgemeiner Gesundheit<br />
ein nach Qualität und Volumen<br />
ausreichendes Knochenangebot. reicht<br />
das Knochenvolumen für das Setzen eines<br />
Implantates nicht aus, kann die neuanlage<br />
von Knochen – wie in unserer Geschichte<br />
z. B. mit Stammzellen – angeregt<br />
bzw. mit entnommenem Eigenknochen das<br />
Defizit ausgeglichen werden.<br />
nicht implantieren sollte man bei vorliegenden<br />
Krankheitsbildern, wie zum<br />
Beispiel ausgeprägten Stoffwechselerkrankungen,<br />
leber-, nieren-, Blut und<br />
Knochenleiden. auch ein erhöhter<br />
nikotin- und alkoholkonsum gefährden<br />
einen Implantationserfolg.<br />
Gute Mundhygiene ist eine Grundvoraussetzung<br />
für den Erfolg der Implantologie.<br />
Parodonatale Erkrankungen müssen<br />
vor der Implantatbehandlung behoben<br />
und das Zahnfleisch entzündungsfrei sein.<br />
Professionelle Zahnreinigungen in der<br />
Zahnarztpraxis hilft, eine Erfolg versprechende<br />
ausgangssituation für die Implantation<br />
zu schaffen. Vor und nach der<br />
Behandlung muss der Patient zur regelmäßigen<br />
Prophylaxebetreuung bereit<br />
sein.<br />
ob Zahnimplantate für Sie in Frage kommen,<br />
kann nur Ihr arzt nach ausführlicher<br />
Untersuchung mit Ihnen gemeinsam<br />
entscheiden. Entweder setzt er die Implantate<br />
selbst oder überweist Sie für die<br />
Implantatchirurgie an einen Kollegen.<br />
Die Prothetik, <strong>als</strong>o die Eingliederung der<br />
neuen Zähne übernimmt in der regel wieder<br />
Ihr Zahnarzt.
14 15<br />
Welche Risiken können bei Zahnimplantation<br />
entstehen?<br />
Medizinische Eingriffe sind immer mit<br />
risiken verbunden. Das gilt auch für die<br />
Implantologie. Vor dem Eingriff informiert<br />
Ihr arzt Sie ausführlich über die möglichen<br />
risiken der Behandlung.<br />
nachfolgend ein kleiner risiko-Überblick:<br />
| allgemeine Unverträglichkeitsreaktionen<br />
auf das anästhetikum<br />
| Schädigung von nerven, insbesondere in<br />
der Unterkiefer-region der nervus Mandibularis.<br />
allerdings: Eine entsprechende<br />
Implantatdiagnostik und die intraoperative<br />
abbildung des nervs sorgen dafür,<br />
dass der nerv nicht verletzt wird.<br />
| Verletzungen von Blutgefäßen können zu<br />
Blutergüssen und nachblutungen führen.<br />
| Periimplantitis, oft hervorgerufen durch<br />
mangelnde Mundhygiene, kann zu Implantatverlust<br />
führen.<br />
Übrigens sind reaktionen auf das<br />
Implantatmaterial titan bislang nicht<br />
bekannt.<br />
Welche Vorteile bieten Implantate?<br />
Unter ästhetischen Gesichtspunkten<br />
bieten implantatgetragene Zähne die<br />
<strong>Neues</strong>: <strong>Berliner</strong> <strong>Charity</strong><br />
<strong>identifiziert</strong> <strong>Bakterien</strong> <strong>als</strong><br />
Schmerzkiller<br />
Forscher der Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin haben jetzt erst m<strong>als</strong> nachgewiesen,<br />
dass bestimmte Bestandteile<br />
von <strong>Bakterien</strong> im entzündeten Gewebe<br />
schmerzlindernd wirken. Bislang war<br />
man davon ausgegangen, dass bakterielle<br />
Entzündungen generell Schmerz verstärken.<br />
Die Forscher um Prof. Christoph<br />
Stein und Privatdozent Dr. Alexander<br />
Brack von der Klinik für Anästhesiologie<br />
und operative Intensivmedizin am<br />
Campus Benjamin Franklin berichten<br />
darüber in der April-Ausgabe des<br />
Online-Journ<strong>als</strong> PLoS Pathogens.<br />
anspruchsvollste lösung: sie fügen sich<br />
harmonisch in die restbezahnung ein<br />
und fühlen sich nicht nur an wie die eigenen,<br />
sondern sehen auch so aus.<br />
Im Vergleich zur klassischen Brücke,<br />
müssen nachbarzähne nicht beschliffen<br />
werden, um die neuen Zähne zu tragen<br />
und eine lücke zu schließen. Gesunde<br />
Zahnsubstanz bleibt erhalten. Ein aus<br />
zahnmedizinischer Sicht wichtiger Vorteil:<br />
Implantate bieten Schutz vor Knochenverlust.<br />
Wie natürliche Zahnwurzeln leiten<br />
Implantate die beim Kauen entstehenden<br />
Kräfte gleichmäßig in den Kieferknochen.<br />
Dieser wird – ähnlich wie bei natürlichen<br />
Zähnen – belastet und bleibt vital. Durch<br />
die natürliche Belastung des Knochens<br />
behält das Gesicht sein Profil und seine<br />
natürlichen Mimik.<br />
Der sichere halt der „Dritten“ ist ein<br />
weiterer Vorteil der Implantologie. auf<br />
Implantaten lassen sich Prothesen fest<br />
verankern. Sie ersparen Patienten die<br />
nachteile des konventionellen Zahnersatzes,<br />
wie z. B. schmerzhafte Druckstellen.<br />
Patienten, die eine totale, schleimhautgetragene<br />
Prothese behindert, bietet<br />
implantatgetragener Zahnersatz mehr<br />
<strong>Bakterien</strong> stimulieren im entzündeten<br />
Gewebe die Einwanderung weißer Blutkörperchen.<br />
Zusammen mit Botenstoffen<br />
aus dem Blutkreislauf und aus nervenfasern<br />
können diese Zellen Entzündungsschmerz<br />
verursachen. Untergruppen der<br />
weißen Blutkörperchen, unter anderem<br />
die so genannten neutrophilen, können<br />
jedoch auch schmerzlindernd wirken. Sie<br />
setzen opioidpeptide frei, die sich an<br />
die sogenannten opioidrezeptoren auf<br />
den schmerzleitenden nervenfasern im<br />
entzündeten Gewebe binden und so den<br />
Entzündungsschmerz hemmen.<br />
SPECIal: IMPlantatE<br />
Komfort. Und: neben positiven auswirkungen<br />
auf die aussprache erhält der Patient<br />
wieder sein natürliches Geschmacksgefühl<br />
zurück. Ein guter rotwein schmeckt wieder<br />
nach rotwein und das Filet nach Filet.<br />
Was kostet ein Implantat?<br />
Die Behandlung und die damit verbundenen<br />
Kosten unterscheiden sich natürlich<br />
von Patient zu Patient und sind abhängig<br />
vom aufwand, der Schwierigkeit der<br />
operation, der Diagnostik, der anzahl zu<br />
setzender Implantate, dem jeweiligen<br />
Material aus dem die neuen Zähne gefertigt<br />
werden und der hierfür erforderlichen<br />
zahntechnischen leistung. Eventuell notwendige<br />
Knochen aufbauende Maßnahmen<br />
(augmentation) beeinflussen die Kosten<br />
ebenfalls. In der regel enthält ein individueller<br />
heil- und Kostenplan einzelne<br />
Positionen zu Chirurgie (Einsetzen der<br />
Im plantate, Knochenaufbau), Prothetik<br />
(Eingliedern der Zähne) und labor (aufbau<br />
der neuen Zähne in zahntechnischen<br />
labor).<br />
Wenn Sie ein angebot prüfen, müssen folgende<br />
Kriterien/Kosten beachtet werden:<br />
| Welche zusätzlichen Kosten fallen vor dem<br />
Setzten der Implantate in der Implantat-<br />
Die Forscher fanden heraus, dass bei<br />
diesem Vorgang die <strong>Bakterien</strong> im Entzündungsherd<br />
ebenfalls eine entscheidende<br />
rolle spielen. „auch sie enthalten<br />
schmerzlindernde Bestandteile“, erklären<br />
die Forscher. Dies sind die so genannten<br />
Formylpeptide. Sie binden an die weißen<br />
Blutkörperchen und animieren so die neutrophilen,<br />
opioidpeptide frei zu setzen.<br />
Dies findet nicht nur im reagenzglas<br />
statt. Bei ratten, die eine durch <strong>Bakterien</strong><br />
ausgelöste Pfotenentzündung<br />
haben, wirken die freigesetzten opio-<br />
SPECIal: IMPlantatE<br />
diagnostik (röntgendiagnostik / virtuelle<br />
3-dimensionale Planung) an?<br />
| Wie werden Kosten für eine aufstellung<br />
(auch Wax-up oder Preview genannt) der<br />
Zähne, ein in Wachs hergestelltes Modell,<br />
auf dessen Grundlage die Planung der<br />
arbeit erfolgt, berechnet. Gerade im ästhetisch<br />
wichtigen Frontzahnbereich kann<br />
das Ergebnis der Behandlung am Modell<br />
visualisiert werden. Zur Planung und herstellung<br />
von Zahnersatz sind diagnostisch<br />
präzise Werte über die lage des Kiefers im<br />
Schädel, die Bewegung der Kiefergelenke<br />
und die Stellung Ihrer Zähne zueinander<br />
notwendig.<br />
| Welche funktionsanalytische Maßnahmen<br />
werden vorgenommen und welche Kosten<br />
entstehen?<br />
| Muss ein Knochendefizit ausgeglichen<br />
werden. Wenn ja, mit Knochenersatzmaterialien<br />
oder mit Eigenkochen? aus welcher<br />
Körperregion soll der Knochen entnommen<br />
werden?<br />
| Kosten für das Implantieren/Setzen des<br />
Implantates in den Knochen. hierin enthalten<br />
die chirurgische leistung und die<br />
Materialkosten des Implantates. Die reinen<br />
Materialkosten betragen in der regel<br />
nicht mehr <strong>als</strong> 20% der Gesamtkosten des<br />
Eingriffs. Grundsätzlich sollten für ein Im-<br />
idpeptide schmerzlindernd. hingegen<br />
haben ratten, bei denen Formyl- oder<br />
opioidpeptide blockiert sind, stärkere<br />
Entzündungsschmerzen. „Es gibt <strong>als</strong>o ein<br />
körpereigenes System, das entzündliche<br />
Schmerzen erträglich machen kann“, folgert<br />
Prof. Stein. „Wenn es uns gelingt,<br />
dieses System gezielt zu verstärken, werden<br />
entzündliche Erkrankungen in Zukunft<br />
schmerzfreier für die Patienten sein.“<br />
plantat repräsentative, klinische Studien<br />
verfügbar sein.<br />
| achtung: Bei navigierter bzw. computerunterstützter<br />
Implantation fallen weitere<br />
Kosten an.<br />
Zusätzlich zu diesen diagnostisch/chirurgischen<br />
leistungen kommen Kosten<br />
für den Implantataufbau und die Krone/<br />
Brücke (Prothetik). Diese Kosten werden<br />
vom gewählten Material (zum Beispiel<br />
hochgoldhaltiges Metall mit Keramik oder<br />
reine Keramik/Zirkonoxid) für den sichtbaren<br />
teil der Krone und dem Fertigungsprozess<br />
im labor beeinflusst.<br />
Ist der individuelle heil- und Kostenplan<br />
vom arzt aufgestellt, hängen die tatsächlich<br />
anfallenden Kosten für den Patienten<br />
außerdem von seinem Versicherungsstatus<br />
ab: gesetzlicher Krankenversicherung,<br />
Beihilfe oder Privatversicherung. neu bei<br />
gesetzlich Krankenversicherten ist seit<br />
2005 die Bezuschussung von Kronen,<br />
Brücken und herausnehmbarem Zahnersatz<br />
durch die so genannten Fallpauschalen,<br />
die auch einen teil der Kosten für die Implantatbehandlung<br />
übernehmen.<br />
Der zahnlose Patient hat in der regel<br />
die Wahl zwischen einer einfachen,<br />
preiswerteren lösung mit einer implantatfixierten<br />
Prothese oder einer aufwändigeren<br />
und damit auch teureren Variante,<br />
bei der ganze festsitzende Zahnreihen auf<br />
den Implantaten befestigt werden.<br />
Vorsicht bei Billiganbietern:<br />
Billigsysteme und Kleinstanbieter sind<br />
schnell auf dem Markt und noch schneller<br />
wieder fort. tritt nach der heilung wider<br />
Erwarten doch eine Komplikation auf, wird<br />
es mit der nachbehandlung oder einer<br />
Ersatz-Versorgung schwierig.<br />
außerdem gilt: Feste niedrigpreiszusagen/Gesamtpreise<br />
aus dem Internet<br />
ohne vorherige Diagnose und Kenntnis<br />
der individuellen Situation des Patienten<br />
sollten nachdenklich machen. Zu einer<br />
Implantatbehandlung gehört auch ein<br />
ausführliches Beratungsgespräch, eine<br />
detaillierte Diagnose, Modellanalysen, ein<br />
medizinisch sinnvoller Behandlungsplanung<br />
und schließlich dessen Umsetzung.<br />
Verlockende Pauschal-angebote führen<br />
dagegen schnell in die Kostenfalle.<br />
Weitere Informationen:<br />
| www.implantate.com
16 17<br />
WEllnESS<br />
BEaUtY<br />
Vom Kauen zum Schmauen:<br />
Schnitzel joggen<br />
„Schmauen“ soll <strong>als</strong> neue Form der Esskultur mit Genuss zur traumfigur führen und<br />
dabei auch noch gesund sein.<br />
Dass Entschleunigung den Stress in unserer<br />
schneller-höher-weiter Konkurrenzwelt<br />
reduziert, hat sich mittlerweile herumgesprochen.<br />
Dass Stress dick macht, ebenfalls.<br />
Und dass hastiges Schlingen nicht<br />
gut ist für den Körper, das wussten schon<br />
unsere Vorfahren.<br />
Diese drei Erkenntnisse hat der Schauspieler<br />
Jürgen Schilling zu einem einfachen<br />
System kombiniert, das er ‚Kau-Jogging’<br />
oder ‚Schmauen’ nennt. Schmauen – ein<br />
Kunstwort, das aus Schmecken und Kauen<br />
zusammengesetzt ist – bringt das Prinzip<br />
auf den Punkt: Gründliches Kauen von<br />
getrockneten Brotscheiben, die man nach<br />
und nach im Mund verflüssigt, ist lektion<br />
eins des Schmauens.<br />
In seinem Buch „Kau Dich gesund!<br />
Schlank und vital ohne Diät“ breitet der<br />
autor auf 168 Seiten seinen Erfahrungsweg<br />
„Vom Kauer zum Schmauer“ aus – ein<br />
wenig langatmig, aber sehr begeistert<br />
stellt er dar, wie er bei seinem hund<br />
feststellte, dass das langsame Zernagen<br />
steinhart getrockneter Brotkrusten offenbar<br />
nicht nur Fressgelüste befriedigte,<br />
sondern auch der Gesundheit diente.<br />
nun ist die Weisheit, dass gründliches<br />
Kauen gesund ist, ja nicht unbekannt.<br />
Doch, wie Jürgen Schilling zu recht feststellt,<br />
neigen wir dank Fast Food, hektik<br />
und Stress dazu, schön weiche nahrung zu<br />
schlingen und nachzustopfen anstatt sie<br />
zu erkauen und nachzuschmecken.<br />
Schmauen lernen<br />
Wie aber lernt man denn nun das gesunde<br />
Kau-Jogging? Den anfang macht man am<br />
besten mit einem guten Brot, das man<br />
in dünne Scheiben schneidet und trocknen<br />
läßt – je härter das Brot ist, desto<br />
besser. Gut geeignet ist beispielsweise<br />
roggen-Vollkornbrot. Ist das Brot schön<br />
trocken, geht´s ans Eingemachte: allein<br />
und ohne ablenkung sollten einzelne<br />
Bissen des durchgetrockneten Brotes im<br />
Mund erforscht werden. Mit der Zunge das<br />
Brotstück im Mund bewegen, anbeißen,<br />
dann schließlich mindestens 40 bis 50<br />
Mal kauen, bis man eine süßlich schmekkende<br />
Flüssigkeit im Mund hat. Dann erst<br />
schlucken.<br />
Was sagt die Wissenschaft zum<br />
Schmauen?<br />
neben begeisterten Zuschriften von<br />
Schmauern hat der autor auch Briefe<br />
eines Wissenschaftlers auf seiner Webseite<br />
veröffentlicht. Der Münchner Stoffwechsel-Forscher<br />
Dr. Wilfried P. Bieger hat sich<br />
mittlerweile wissenschaftlich mit den auswirkungen<br />
des Schmauens beschäftigt und<br />
attestiert der technik positive Wirkungen:<br />
<strong>als</strong> Ergebnis seiner Diabetes-Studie stellt<br />
er fest, dass „bei einer Kohlenhydratmahlzeit<br />
der Blutzucker nicht oder nur<br />
minimal ansteigt und infolgedessen die<br />
Insulinausschüttung stark reduziert ist“.<br />
Das wird nicht nur jeden Diabetes-Kranken<br />
freuen.<br />
außerdem bremse das Schmauen den<br />
aufbau von Bauchfett, das für die Produktion<br />
bestimmter Stoffe zuständig ist, die<br />
„Insulinresistenz erzeugen und indirekt<br />
Insulin-erhöhend wirken“, so Privatdozent<br />
Bieger. „Durch intensives Schmauen wird<br />
die reinigende Kraft des Speichels enorm<br />
erhöht“, stellte der Wissenschaftler fest.<br />
Du bist, was du isst:<br />
Schön!<br />
„Das Auge isst mit“, sagt der Volksmund – und diese Weisheit gilt auch in punkto Essen und Schönheit. Je bunter<br />
der Teller, desto anregender wirkt die Mahlzeit auf die Psyche und desto mehr profitieren Haut und Haare von dem<br />
Farbenspiel. Voraussetzung: Die kulinarische Coloration ist natürlicher Herkunft und wird nicht durch aggressive<br />
Farbstoffe erzeugt.<br />
Bunte Beeren<br />
Vergessen Sie dicke rezeptbücher oder umständliche Ernährungspläne<br />
und setzen Sie stattdessen auf Farbe – Farbe, wie die natur<br />
sie zaubert. Was leuchtet und gute laune macht, ist meistens<br />
auch für den Körper segensreich. Prominentes Beispiel: rubinrote<br />
himbeeren und Erdbeeren. Die kleinen Vitaminbomben tragen<br />
den Sommer in sich und versorgen den organismus mit lebenswichtigen<br />
Vitaminen. nebenbei kann das Essen farbtherapeutisch<br />
die Stimmung aufhellen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die<br />
kalte Jahreszeit naht und Welt da draußen immer grauer wird.<br />
Peppige Paprika & Co.<br />
Eine knackige, gelbe Paprika zum Beispiel motzt optisch jeden Salat<br />
auf und deckt in ungekochter Form den tagesbedarf an Vitamin<br />
C. orangen sind ebenfalls saftige, wohl schmeckende Vitamin-C-<br />
Speicher und haben einen appetitsteigernden, anregenden Effekt.<br />
Karotten, tomaten, Pfirsiche und Spinat sind reich an wertvollen<br />
Karotinoiden: Sie verpassen der haut einen Schutzmantel, der<br />
schädliche Umwelteinflüsse abprallen lässt und damit eine vorzeitige<br />
alterung verhindert.<br />
Sanftes Braun<br />
Eine eher beruhigende ausstrahlung ist dem sanften Braun von<br />
Schokolade, Vollkornbrot oder Datteln eigen. Wegen des hohen<br />
Fett- und Zuckergehalts sollte Schokolade nur <strong>als</strong> Betthupferl und<br />
nach besonders stressigen tagen genossen werden.<br />
Vollkornbrot, ein gesundes Müsli oder nüsse hingegen dürfen täglich<br />
auf den tisch kommen: Sie sind wahre Vitamin E-Depots und<br />
bewahren die haut vor den negativen Einflüssen durch<br />
Zigarettenqualm oder UV-licht. Die in Vollkornprodukten, Fleisch<br />
und Gemüse enthaltenen B-Vitamine schenken dem haar Glanz<br />
und der haut Feuchtigkeit. nüsse bergen darüber hinaus Zink<br />
unter ihrer harten Schale, welches das Immunsystem stärkt und<br />
die regeneration der haut bei Verletzungen und Irritationen<br />
fördert.<br />
Sattes Grün<br />
Vitamin a steckt in dem optimistisch stimmenden, satten Grün<br />
von Blattsalaten und Gemüse; die haut braucht es, um ihre Zellen<br />
regelmäßig erneuern zu können und elastisch zu bleiben.<br />
Pickel lieben Fettiges<br />
Kontraproduktiv für die Schönheit ist hingegen ein Übermaß<br />
an Fett. Zu viel fettes Essen – etwa in Form von Pommes frites,<br />
sahnigen torten und Schokoriegeln – kann Pickel und Mitesser<br />
hervorrufen und lässt die Pfunde nach oben schnellen.<br />
Wasser des Lebens<br />
Wie belebend und zugleich entspannend Wasser sein kann, weiß<br />
jeder, der schon einmal einen Urlaub am Meer verbracht hat. Dass<br />
das tiefe Blau eine ganz spezielle Wirkung auf den Menschen hat,<br />
ist kein Wunder: Unser Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser.<br />
Wer zu wenig Wasser trinkt, ermüdet rasch und reagiert mit Kopfschmerzen<br />
auf den Flüssigkeitsmangel; die haut wird trocken und<br />
die augen neigen zu reizungen. Zwei bis drei liter Wasser am tag<br />
sind eine gute Basis für eine lebendige, gesunde ausstrahlung<br />
und ein ausgewogenes Wohlbefinden.<br />
Bettina Belitz
18 FErnWEh<br />
österr.<br />
aruba: Fernweh garantiert<br />
Psychologe<br />
† 1939<br />
Das Paradies hat einen Namen: Aruba. Dieses Juwel ist die kleinste der drei ABC-Inseln vogelund<br />
liegt fischWelt-<br />
in der südlichen<br />
Karibik, rund 25 Kilometer nördlich von Venezuela. In der Hauptstadt „Oranjestad“ leben rund 30.000 Einwohner.<br />
Die unter niederländischer Herrschaft stehende Insel ist bei Touristen besonders wegen der Bilderbuchstrände, den<br />
zahlreichen Wassersportmöglichkeiten und dem holländisch-karibischem Charme ein absolutes Highlight.<br />
„Bon Bini“ – Herzlich Willkommen<br />
aruba hat alles zu bieten, was das herz<br />
eines Urlaubers begehrt. Schönheit,<br />
Einzigartigkeit, Erholung, ganzjährig<br />
wundervolles Schönwetter und kühlende<br />
Passatwinde – was will man mehr? Besonders<br />
erwähnenswert ist die natürliche<br />
Vegetation mit üppigen Kakteen und aloepflanzen.<br />
Die überwiegend flache Insel<br />
ist in ihrer größten ausdehnung 30 km<br />
lang und 9 km breit und liegt außerhalb<br />
der orkanzone. Der höchste Berg in die-<br />
sem Paradies misst 188 Meter und heißt<br />
Jamanota. Im Westen der Insel finden Sie<br />
kilometerlange, weiße Strände, der osten<br />
zeichnet sich vor allem durch die teilweise<br />
bizarren Felsküsten aus.<br />
Ein besonders originelles Fleckchen ist<br />
die Inselhauptstadt, oranjestad. hier<br />
vereint sich die holländische lebensart<br />
mit karibischem Flair. Die architektur der<br />
altstadt setzt sich aus farbenprächtigen,<br />
im holländischen Stil erbauten häusern<br />
zusammen, kombiniert mit dem offenen,<br />
geschwungenen arubanischen Stil.<br />
Das 1796 erbaute Fort Zoutman ist das<br />
älteste Gebäude der Insel, hier sind<br />
heute das archäologische und historische<br />
Museum arubas untergebracht. Ein<br />
malerischer Blickpunkt ist der Schoonerhafen<br />
von oranjestad. Zahlreiche Duty-<br />
Free-Shops und ein schwimmender Markt<br />
– Boote transportieren lebensmittel aus<br />
dem rund 32 km entfernten Venezuela an<br />
– sind hier zu finden. Der Markt bietet frischen<br />
Fisch und Meeresfrüchte direkt von<br />
den Booten zum Verkauf an.<br />
Wunderschöne Strände und sportliche<br />
Highlights<br />
Die durchschnittliche Jahrestemperatur<br />
arubas liegt bei 28 Grad Celsius. Freuen<br />
Sie sich auf die schönsten Strände, welche<br />
stark<br />
anregen<br />
Raub-<br />
altröm.<br />
Kalendertage<br />
antiker<br />
die Karibik Tempel zu bieten hat, wie z. B. Palm<br />
für alle<br />
Beach Götter und Eagle Beach. Größtmöglichen 9<br />
Komfort finden Sie in modernen, mehrstöckigen<br />
hotels bzw. Bungalowanlagen.<br />
außerhalb der hotelanlagen einge- sorgen zahlreiche<br />
anmutig<br />
legte<br />
(Cocktail-) Bars und Blüten restaurants<br />
für kulinarischen höchstgenuss (Gewürz) – lassen<br />
Halb-<br />
Sie sich von der einheimischen und exotiedel<br />
Mulde<br />
schenstein Küche verwöhnen.<br />
42 ausgewiesene tauchstellen und ein<br />
erstklassiger 18-loch-Golfplatz erfreuen<br />
feuerunterschirmBil- das sportliche festesstützen,<br />
Publikum. lose Erleben Sie dungs die<br />
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Unterwasserwelt von staltung einem<br />
Unterseeboot aus oder nutzen Sie die<br />
kühlenden Passatwinde zum Surfen – langeweile<br />
Spiel kommt hier mit Sicherheit nicht<br />
im auf. Wanderbegeisterte finden viele in-<br />
Sport<br />
5<br />
teressante Wege, die es zu erkunden mechani- gilt.<br />
Beschilderungen gibt es keine, die sches Insel<br />
Ge-<br />
ist aber nicht so groß bzw. einsam, räusch dass<br />
man sich ernsthaft verlaufen Verwal- könnte.<br />
Samenform<br />
aruba altgrie- muss man einfach entdecken und<br />
chische<br />
erleben. Grab- ob mit dem Mountainbike, einem<br />
säule<br />
Jeep bzw. leihwagen oder mit den Wanderschuhen<br />
– hier ist (fast) Flächen- alles möglich.<br />
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Sie selbst bestimmen hier Ihren tagesabweinlauf<br />
– genießen Sie zu<br />
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Psychologe<br />
† 1939<br />
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Impressum<br />
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