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KIRCHEN NACHRICHTEN - Machern

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Ge l e i t − Die h e i l i G e Familie<br />

Haben Sie eine unter Ihren Krippenfiguren?<br />

Jesus hat sie erlebt, Frau Kupke-Meyer<br />

auch. Wer keine hat, sehnt sich manchmal<br />

nach einer und wer eine hat, sehnt<br />

sich manchmal nach keiner: Familie.<br />

Jeder kommt daraus her, auch wenn<br />

man sie lieber vergisst oder ohne weiterzuleben<br />

versucht. Und was mit der<br />

eigenen Frau oder dem Mann gelingt<br />

oder mit den Kindern schief geht, hat oft<br />

seine Wurzeln in dem, was wir selber zu<br />

Hause erlebt haben. Damals.<br />

Und jetzt bauen wir sie wieder auf: auf<br />

Fensterbänken, dem Adventstisch oder<br />

schön dekoriert am Baum: Maria, Josef,<br />

das Jesuskind. Sehr harmonisch, sehr<br />

friedlich, „traut und hochheilig“ eben.<br />

Doch so hat es nicht angefangen, sondern<br />

völlig verquer: Vater unbekannt,<br />

Geburtsumstände hygienisch und sozial<br />

eine Zumutung, Flüchtlingsschicksal.<br />

Und keiner rebelliert dagegen. Die gehen<br />

einfach weiter und tun, was dran<br />

ist.<br />

Siehe: Es wird gut! Das Kind wird groß.<br />

Er wird uns erzählen von Gottes grundgütiger<br />

Liebe, er wird sie leben. Es wird<br />

gut, was einen so holperigen Anfang genommen<br />

hat.<br />

Verquere Starte kennen wir zur Genüge<br />

– eigene und fremde. Wir kennen auch<br />

verdrehte Verhältnisse in der Familie,<br />

all die Brüche, Zufälligkeiten und Verletzungen.<br />

Ich träume: Wie wäre das<br />

denn, wenn sie sich als Anfang von etwas<br />

letztlich Gutem erweisen würden,<br />

wenn sie sich fügen würden zu einem<br />

guten Sinn - wenigstens im Rückblick?<br />

Was wollte man mehr? Wie viele warten<br />

darauf ein Leben lang!<br />

Maria und Josef mit ihrem mühsamen<br />

Beginn erzählen davon, was geschehen<br />

kann, wenn wir einfach vertrauend weiter<br />

gehen und abwarten, bis endlich die<br />

Engel singen und sagen, wofür all die<br />

Mühe gut war.<br />

Ja, der Punkt kommt, wo uns hier ein<br />

Licht aufgeht - vorausgesetzt, wir vertrauen<br />

hinter dem Hin und Her unseres<br />

Lebens einer guten göttlichen Hand.<br />

Deshalb können wir zur Krippe kommen<br />

mit all den anderen ge- und angebrochenen<br />

Menschen und unser Leben in dieses<br />

Licht halten. Wir kommen mit den<br />

abgestempelten Hirten, den wissensversessenen<br />

Klugen. Die unsicheren und<br />

müden Eltern sitzen schon da.<br />

Familie S. kommt auch. Sie ist gerade<br />

mit dem dritten schwanger, jedes Kind<br />

hat einen Extra-Vater, aber keiner ist geblieben<br />

(anders als Josef). Dafür Oma<br />

und Opa.<br />

Frau Kupke-Mayer ist da und ihre verwöhnte<br />

Enkelin, der sie durch Fürsorge<br />

erstatten will, was sie ihrer Tochter<br />

schuldig blieb.<br />

Dann steht dort das kinderlose Ehepaar<br />

A., das immer Kinder wollte und bis<br />

heute keinen Kinderwagen ohne diesen<br />

Schmerz ansehen kann.<br />

Familie P. kommt auch, wo er schielt<br />

und sie schielt, und man denkt, die beiden<br />

hätten einander im Leben nie gesehen,<br />

aber sie sind zusammengeblieben<br />

und bei den Kindern, und es ist gut geworden.<br />

Gehen wir also hin, mindestens zu Heilig<br />

Abend und sehen, wie das wahre Leben<br />

seinen Anfang nimmt. Gott ist auch da.<br />

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihre Pfarrerin Barbara Lötzsch<br />

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