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a) Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit (§ 19 EStG)

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Aufgabe 6:<br />

Tanzschule: <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> Gewerbebetrieb, <strong>§</strong> 15 <strong>EStG</strong><br />

- Nicht abzugsfähig ist die Erbschaftsteuer-Zahlung (<strong>§</strong> 12 Nr. 3 <strong>EStG</strong>)<br />

� Bereits verbuchte BA muss rückgängig gemacht werden.<br />

Betriebseinnahmen (BE): 150.000<br />

- Betriebs<strong>aus</strong>gaben (BA):<br />

Miete: - 12.000<br />

Gehälter: - 80.000<br />

= Gewinn: 58.000<br />

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Anwaltspraxis: <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> selbständiger Arbeit, <strong>§</strong> 18 <strong>EStG</strong><br />

nicht abzugsfähig:<br />

- Bußgeld, <strong>§</strong> 4 (5) Nr. 8 S. 1 <strong>EStG</strong><br />

- Forderungsverlust: Bei Überschussrechnung wäre der Eingang der Forderung BE.<br />

Hier bleibt die BE <strong>aus</strong>. Ein zusätzlicher Abzug kommt nicht in Frage, da dies zu einer<br />

Doppelzählung führen würde.<br />

- Geschenk, <strong>§</strong> 4 (5) Nr. 1 <strong>EStG</strong>: 35 €-Freigrenze<br />

- ESt-Vor<strong>aus</strong>zahlung, <strong>§</strong> 12 Nr. 3 <strong>EStG</strong><br />

Der Verspätungszuschlag ist hingegen abzugsfähig, da die USt keine Personen-,<br />

sondern eine Betriebssteuer ist und somit <strong>§</strong> 12 Nr. 3 <strong>EStG</strong> nicht angewandt werden kann.<br />

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Betriebseinnahmen: 110.000<br />

- Betriebs<strong>aus</strong>gaben:<br />

Miete: - 7.200<br />

Gehälter: - 30.000<br />

Sonstige: - 10.000<br />

Verspätungszuschlag - 200<br />

= Gewinn: 62.600<br />

Aufsichtsratsvergütung: <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> selbständiger Arbeit, <strong>§</strong> 18 (1) Nr. 3 <strong>EStG</strong><br />

<strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> Gewerbebetrieb: 58.000<br />

+ <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> selbständiger Arbeit: 88.600 (= 62.600 + 26.000)<br />

= Summe der <strong>Einkünfte</strong>: 146.600<br />

- Sonder<strong>aus</strong>gaben: 600<br />

= Einkommen: 146.000<br />

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Aufgabe 7:<br />

Katja und Jochen sind auf Grund ihres inländischen Wohnsitzes unbeschränkt<br />

einkommensteuerpflichtig.<br />

1. <strong>Einkünfte</strong> Katja:<br />

a) <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>nichtselbständiger</strong> <strong>Tätigkeit</strong> (<strong>§</strong> <strong>19</strong> <strong>EStG</strong>):<br />

Die <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>nichtselbständiger</strong> <strong>Tätigkeit</strong> ermitteln sich als Überschuss der<br />

Einnahmen über die Werbungskosten (<strong>§</strong> 2 Abs. 2 Nr. 2 <strong>EStG</strong>).<br />

Einnahmen:<br />

Bruttogehalt (12 · 2 000 =) 24 000 €<br />

Werbungskosten:<br />

Fahrtkosten sind begrenzt abzugsfähig nach <strong>§</strong> 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 <strong>EStG</strong>.<br />

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Die Entfernungsp<strong>aus</strong>chale ist für Katja wie folgt zu ermitteln:<br />

a) Fahrten, bei denen Katja mitgenommen wurde:<br />

160 Tage · (100 km · 0,30 €) = 4 800 €<br />

Der maximal abzugsfähige Höchstbetrag von 4 500 € wird überschritten, es können<br />

nur 4 500 € berücksichtigt werden.<br />

b) Fahrten, bei denen Katja selbst gefahren ist:<br />

Nach <strong>§</strong> 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 <strong>EStG</strong> ist ein über den Höchstbetrag hin<strong>aus</strong> gehender<br />

Betrag anzusetzen, soweit der Arbeitnehmer ein eigenes oder zur Nutzung<br />

überlassenes Kraftfahrzeug benutzt. Dar<strong>aus</strong> folgt, dass der Aufwand für die<br />

selbst gefahrenen Strecken zusätzlich berücksichtigt werden kann.<br />

80 Tage · (100 km · 0,30 €) = 2 400 €<br />

Werbungskosten: (4 500 € + 2 400 € =) 6 900 €<br />

<strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>§</strong> <strong>19</strong> <strong>EStG</strong>: (24 000 € - 6 900 € =) 17 100 €<br />

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) <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> Kapitalvermögen (<strong>§</strong> 20 <strong>EStG</strong>):<br />

Auch die <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> Kapitalvermögen ermitteln sich als Überschuss der Einnahmen<br />

über die Werbungskosten (<strong>§</strong> 2 Abs. 2 Nr. 2 <strong>EStG</strong>).<br />

Einnahmen:<br />

Zinseinnahmen (<strong>§</strong> 20 Abs. 1 Nr. 7 <strong>EStG</strong>):<br />

2 100 € zzgl. 30% KapESt (2 100/0,7) = 3 000 €<br />

davon 50 % (auf Grund separater Ermittlung<br />

bei Ehegatten) 1 500 €<br />

Werbungskosten:<br />

P<strong>aus</strong>chbetrag (<strong>§</strong> 9a Nr. 2 <strong>EStG</strong>) ./. 51 €<br />

verbleiben 1 449 €<br />

Sparerfreibetrag:<br />

Sparerfreibetrag für Ehegatten<br />

(<strong>§</strong> 20 Abs. 4 <strong>EStG</strong>) ./. 1 370 €<br />

<strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>§</strong> 20 <strong>EStG</strong>: 79 €<br />

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2. <strong>Einkünfte</strong> Jochen:<br />

a) <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>nichtselbständiger</strong> <strong>Tätigkeit</strong> (<strong>§</strong> <strong>19</strong> <strong>EStG</strong>):<br />

Die <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>nichtselbständiger</strong> <strong>Tätigkeit</strong> ermitteln sich als Überschuss der<br />

Einnahmen über die Werbungskosten (<strong>§</strong> 2 Abs. 2 Nr. 2 <strong>EStG</strong>).<br />

Einnahmen:<br />

Bruttolohn (12 · 2 300 =) 27 600 €<br />

Werbungskosten:<br />

Fahrtkosten sind begrenzt abzugsfähig nach <strong>§</strong> 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 <strong>EStG</strong><br />

240 Tage · (6 km · 0,30 €) = 432 €<br />

Von Amts wegen wird der Werbungskosten-P<strong>aus</strong>chbetrag<br />

i.H.v. 920 € abgezogen, da keine höheren Werbungskosten<br />

nachgewiesen werden (<strong>§</strong> 9a Satz 1 Nr. 1 <strong>EStG</strong>).<br />

<strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>§</strong> <strong>19</strong> <strong>EStG</strong>: (27 600 € - 920 € =) 26 680 €<br />

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) <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> Kapitalvermögen (<strong>§</strong> 20 <strong>EStG</strong>):<br />

(wie Katja)<br />

<strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>§</strong> 20 <strong>EStG</strong>: 79 €<br />

3. Rechnung Steuerberater:<br />

� Keine Werbungskosten, da private Einkommensteuererklärung und keine<br />

betriebliche Gewinnermittlung<br />

� <strong>§</strong> 10d Abs. 1 Nr. 6 <strong>EStG</strong> ließ den Abzug von Steuerberatungskosten als<br />

Sonder<strong>aus</strong>gaben zu. Diese Vorschrift ist jedoch ab dem VZ 2006 weggefallen.<br />

4. Summe der <strong>Einkünfte</strong><br />

Katja Jochen<br />

<strong>§</strong> <strong>19</strong> Abs. 1 <strong>EStG</strong> 17 100 € 26 680 € 43 740 €<br />

<strong>§</strong> 20 Abs. 1 Nr. 7 <strong>EStG</strong> 79 € 79 € 158 €<br />

Summe der <strong>Einkünfte</strong> 43 938 €<br />

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Aufgabe 8:<br />

a) Berechnung der Einkommensteuer (Erwin 55 Jahre)<br />

Erwin ist auf Grund seines inländischen Wohnsitzes in Deutschland unbeschränkt<br />

einkommensteuerpflichtig (<strong>§</strong> 1 Abs. 1 <strong>EStG</strong>).<br />

Er erzielt <strong>Einkünfte</strong> <strong>aus</strong> <strong>nichtselbständiger</strong> <strong>Tätigkeit</strong> (<strong>§</strong> <strong>19</strong> <strong>EStG</strong>), welche sich als<br />

Überschuss der Einnahmen über die Werbungskosten berechnen (<strong>§</strong> 2 Abs. 2 Nr. 2<br />

<strong>EStG</strong>).<br />

Einnahmen:<br />

Lohn/Gehalt (10 · 2 500 €) =<br />

Werbungskosten:<br />

25 000 €<br />

./. WK-P<strong>aus</strong>chbetrag (<strong>§</strong> 9a Abs. 1 Satz 1 <strong>EStG</strong>) ./. 920 €<br />

= <strong>Einkünfte</strong> (gleichzeitig Gesamtbetrag der <strong>Einkünfte</strong>): 24 080 €<br />

./. Sonder<strong>aus</strong>gaben (<strong>§</strong><strong>§</strong> 10, 10a, 10b, 10c <strong>EStG</strong>) ./. 3 000 €<br />

= Einkommen (<strong>§</strong> 2 Abs. 4 <strong>EStG</strong>): 21 080 €<br />

= Zu versteuerndes Einkommen <strong>§</strong> 2 Abs. 5 <strong>EStG</strong>: 21 080 €<br />

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Das bezogene Krankengeld ist steuerfrei (<strong>§</strong> 3 Nr. 1 Buchst. a <strong>EStG</strong>), jedoch ist der<br />

Progressionsvorbehalt gem. <strong>§</strong> 32b <strong>EStG</strong> zu berücksichtigen.<br />

In die Steuersatzbemessungsgrundlage ist das Krankengeld (<strong>§</strong> 32b Abs. 1 Nr. 1 Buchst.<br />

b <strong>EStG</strong>) i.H.v. 4 000 € einzubeziehen.<br />

Steuersatzbemessungsgrundlage: 21 080 € + 4 000 € = 25 080 €<br />

Einkommensteuer nach <strong>§</strong> 32a Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 <strong>EStG</strong> : 4 295 €<br />

Ermittlung des Steuersatzes: 4 295 € / 25 080 € = 17,125 %<br />

21 080 € · 17,125 % = 3 609 €<br />

Erwin hat eine Einkommensteuer i.H.v. 3 609 € zu entrichten.<br />

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) Berechnung der Einkommensteuer (Erwin 65 Jahre)<br />

<strong>Einkünfte</strong> (wie unter Lösung a): 24 080 €<br />

./. Altersentlastungsbetrag <strong>§</strong> 24a <strong>EStG</strong><br />

(40% von 25 000 € = 10 000 €, max. 1 900 €) ./. 1 900 €<br />

= Gesamtbetrag der <strong>Einkünfte</strong> <strong>§</strong> 2 Abs. 3 Satz 1 <strong>EStG</strong>: 22 180 €<br />

./. Sonder<strong>aus</strong>gaben ./. 3 000 €<br />

= Einkommen <strong>§</strong> 2 Abs. 4 <strong>EStG</strong>: <strong>19</strong> 180 €<br />

= Zu versteuerndes Einkommen <strong>§</strong> 2 Abs. 5 <strong>EStG</strong>: <strong>19</strong> 180 €<br />

Progressionsvorbehalt gem. <strong>§</strong> 32b <strong>EStG</strong> zu berücksichtigen:<br />

<strong>19</strong> 180 € + 4 000 € = 23 180 € (Steuersatzbemessungsgrundlage)<br />

⇒ ESt.: = 3 741 €<br />

3 741 € / 23 180 € = 16,139 %<br />

<strong>19</strong> 180 € · 16,139 % = 3 095 €<br />

Erwin hat eine Einkommensteuer i.H.v. 3 095 € zu entrichten.<br />

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