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Ausgabe 2012-1 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH

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VerantwortungVerantwortung50 Jahre nachdem die ersten „Gastarbeiter“ hierher kamen,meistens wirtschaftlich abgesichert. Gesellschaftlich „ist dasum sich auszutauschen“, erzählt Pater Juan. Eine Frauengrup-Am Samstagnachmittag probt der Chor der erwachsenen Ge-hat die Frage der Integration viele Facetten. „Mittlerweile wer-aber eine Hölle. Sie sind alleine und von der deutschen Gesell-pe trifft sich einmal monatlich in den Räumen der Schwestern-meindemitglieder. Das Ziel, auf das die Männer und Frauenden schon die Kinder der vierten Generation geboren“, weißschaft isoliert.“ Betroffen seien vor allem Frauen mit schlech-kongregation zu diversen Aktivitäten und zum Austausch überhinarbeiten, ist die jährliche Misa del Rocio, die Flamencomes-Don Juan. „Ihre Eltern sind praktisch deutsch.“ Der Missionter Ausbildung und den meist damit einhergehenden Sprach-Themen aus Kultur, Religion und Erziehung. „Wir schaffen ei-se, die in diesem Jahr am 24. Juni gefeiert wird. Einmal im Mo-komme dabei die wichtige Aufgabe zu, die kulturelle Identitätschwierigkeiten.nen Raum für Gespräche“, betont Schwester Ana Maria.nat kommt zur gleichen Zeit eine weitere Gruppe zu „Exerziti-der Familien zu pflegen und zu erhalten. Etwa 10 bis 15 Prozentder ersten Generation der Zuwanderer von der Iberischen„Ich mache keinen Unterschied zwischen pastoralen und sozi-Das Wochenende steht ganz im Zeichen derHalbinsel leben noch in <strong>Gelsenkirchen</strong>, Bottrop und Gladbeck,alen Diensten“, betont Pater Juan. Während in früheren Jahrenpastoralen Angebote sowie der Pflege vonschätzt Martinez. Sprachschwierigkeiten seien in dieser Gene-ein Sozialarbeiter ein offenes Ohr für die Probleme der Men-Brauchtum und Kultur. „Am Samstagvormit-schen hatte, die der Aufenthalt intag sind alle Räume der Mission voll“, freutDeutschland mit sich brachte, küm-sich Schwester Rosario. Für die Kinder undmert sich heute die Spanische Missi-Jugendlichen gibt es Musikunterricht. Deron in der Wilhelm-Busch-<strong>St</strong>raße umNachwuchs lernt die traditionellen Instru-die Sorgen und Anliegen der Migran-mente – erst Flöte, später Mandoline, Gitarreten. Don Juan, die Sekretärin der Ge-und Akkordeon – zu spielen. 50 Kinder sindmeinde oder die Religiosas del amorbegeistert bei der Sache. Die Zwei- bis Sechs-de Dios, die spanischen Schwesternjährigen haben währenddessen ihren Spaßvon der Liebe Gottes, die an der Hus-im Miniclub, wo sie Lieder und Spiele aus deremannstraße leben, erklären amtli-Heimat ihrer Familien lernen.che Briefe, begleiten Ratsuchende zuBehörden, stellen Kontakte her.Das Büro der Mission ist an vier Tagenin der Woche auch Anlaufstati-en im Alltag“ – einem Bibelgespräch und gemeinsamenon, um Heiratsurkunden, Tauf- undGebeten – zusammen.<strong>St</strong>erbebescheinigungen und vielesmehr ausstellen zu lassen. „Das ist wieSonntags, um 13 Uhr trifft sich die Spanische Gemein-ration noch immer das größte Problem gesellschaftliche Isola-in jeder deutschen Gemeinde“, erklärt Schwester Rosario.de zum Gottesdienst. Für die musikalische Begleitungtion eine Folge. Aus der zweiten Generation würden viele Fa-sorgen die Jungen und Mädchen aus der Musikgruppe,milien in Deutschland bleiben, um den Kontakt zu den KindernIn den Räumen der Mission treffen sich werktags Gruppen derdie samstags probt. Am Vormittag ist Kommunionun-zu erhalten. „Viele haben aber auchunterschiedlichen Migranten-Generationen.terricht. Neun Kinder gehen in diesem Jahr zur Erstkom-richtig Glück gehabt: Durch ihr zwei-„Männer der ersten Generation kommen zummunion. „Das ist wie ein Wunder; letztes Jahr hatten wirsprachiges Aufwachsen, den Englisch-Beispiel einmal in der Woche zu traditionellenkein Kind“, freut sich Schwester Rosario. „Die Mehrheitunterricht in der Schule und eine gutespanischen Gesellschaftsspielen hierher undder Kinder aus spanischen Familien geht in den deut-Ausbildung konnten sie einen tollenschen Gemeinden zur Erstkommunion“, erklärt Pater Juan.Job in Spanien finden.“ Die Mehrheit„Später wechseln sie in die anderen Gruppen“, erzählt Schwes-dieser Generation lebe aber zufriedenter Rosario. An der Gemeinschaftsgrundschule an der Hohen-Nach den sonntäglichen Gottesdiensten bleibt ein Teil der Be-in Deutschland, die Eingliederung infriedberger <strong>St</strong>raße unterrichtet sie an den Werktagen nach-sucher zu Gesprächen oder einem Glas Wein noch beisammen.die deutsche Gesellschaft sei gelun-mittags die spanische Sprache, denn „viele Eltern der heutigenDie Gemeinschaft wird groß geschrieben. „Wir feiern gern ingen.Generation sprechen nicht mehr spanisch“. 100 Schülerinnender Gemeinde – runde Geburtstage oder den Patronatstag vonund Schüler besuchen den Unterricht. Sie kommen nicht nurDon Bosco zum Beispiel“, erzählt Schwester Rosario.Aufgrund der Muttersprache suchen immer wieder auch Men-aus dem Einzugsgebiet der Spanischen Mission in Gelsenkir-schen aus Latein-, vor allem aus Mittelamerika den Kontakt zurchen, sondern auch aus Wattenscheid, Hattingen, DorstenGemeinschaft, Anlaufstelle und Brücke zu den kulturellenMission. Pater Juan: „In der Mehrheit sind das Frauen, die ei-und Marl. Einige Mütter haben deutsche Männer geheiratet.Wurzeln. Pater Juan Martinez: „Eine unserer wichtigsten Auf-nen deutschen Mann geheiratet haben. Durch den engen Kon-Das Angebot der Mission sichert den Erhalt der muttersprach-gaben ist es, die Kultur der Eltern und Großeltern zu pflegentakt zur deutschen Familie gelingt die Integration schneller.“lichen Kulturen und Traditionen der Herkunftsländer.und zu fördern.“ [rp]Scheitere die Ehe, seien die Frauen zwar aufgrund der Kinder6 7

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