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AMTSBLATT - Rehau

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Der Skulpturenpark der Bezirksklinik<br />

<strong>Rehau</strong> wurde mit einer Weihe<br />

durch den katholischen Geistlichen<br />

des Hauses Ulrich Essler erweitert.<br />

Bei der vorausgehenden<br />

Feier waren mehr als 130 Gäste<br />

anwesend. Das Spektrum der Anwesenden<br />

reichte von den aktuellen<br />

Patienten des Hauses, Vertretern<br />

des öffentlichen Lebens, Ärzteschaft,<br />

Ämtern, Schulen, Vereinen,<br />

Selbsthilfegruppen und interessierten<br />

Bürgern bis zu den ehemaligen<br />

Patienten, die am Kunstprojekt<br />

mitgearbeitet hatten.<br />

Bei dem Projekt handelt sich um eine<br />

16 Meter lange Leitplanke, auf<br />

welcher 40 Reliefsteine und Skulpturen<br />

aus Sandstein aufgesetzt sind.<br />

Nachdem in den Vorjahren die Projektgruppen<br />

die Themenbereiche<br />

„Holz“, „Schiefer“ und „Ton“ angeboten<br />

haben, wurde diesmal mit<br />

dem Material „Stein“ gearbeitet.<br />

Die Erstellung wurde künstlerischhandwerklich<br />

von der Sozialpädagogin<br />

und künftigen Werk- bzw.<br />

Gestaltungstherapeutin Sabine<br />

Schlick betreut, die den 30 teilnehmenden<br />

Patienten der Klinik von<br />

April bis Anfang August 2012 als<br />

Ansprechpartnerin zur Verfügung<br />

stand. August Zeitler als Leiter der<br />

Ergotherapie führte nach der Eröffnung<br />

durch den Ärztlichen Leiter<br />

der Klinik Dr. med. Lothar Franz aus,<br />

auf was es konkret ankam. Jeder<br />

der Teilnehmer war zu Beginn der<br />

therapeutischen Maßnahme gefordert,<br />

individuelle Überlegungen<br />

anzustellen, was in seinem Leben<br />

wichtig sei und was es bereichert.<br />

Auf dieser Grundlage sollten dann<br />

rechteckige Sandsteinplatten bearbeitet<br />

werden. Dazu kam der Umgang<br />

mit Hammer, Holzklüpfel,<br />

Meißel, Zahneisen oder Schleifstein.<br />

Werkzeuge, deren Handhabung<br />

erst erlernt werden musste.<br />

Das Material Stein bot durch<br />

28<br />

Amtsblatt der Stadt <strong>Rehau</strong><br />

Einweihung des Kunstprojekts „Lebenslinien /Lebenswege“<br />

Spuren im Sandstein<br />

Härte und Konsistenz Widerstand,<br />

wobei Materialbeschaffenheiten<br />

und Bruchlinien beachtet<br />

werden sollten. Jede ungeschickte<br />

Werkzeugführung konnte zu Materialabsprengungen<br />

oder den Verlust<br />

von bereits fertig bearbeiten<br />

Teilbereichen führen, die ein Umdenken<br />

oder gar eine Neuorientierung<br />

nötig machten. Dabei bleiben<br />

verständlicherweise auch Enttäuschungen<br />

nicht aus.<br />

Hier kam dann die Erfahrung von<br />

Sabine Schlick zum Tragen. Sie ver-<br />

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Steuerkanzlei Schwertfeger<br />

Schildstr. 16 ������������������ | 95111 <strong>Rehau</strong> ����� | Tel. ����� 0 92����������� 83/8 62 17 ���� | Fax ����������������������������������<br />

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stand es in ruhiger Weise jeden einzelnen<br />

zu beraten, Vorschläge zu<br />

machen oder Problemlösungen zu<br />

überdenken. Dann wurden eben<br />

Reliefteile höher oder tiefer gesetzt,<br />

Durchbrüche geschaffen oder<br />

Kanten gebrochen. Jeder Patient erhielt<br />

eine individuelle Einführung in<br />

die Materie, in den Umgang mit<br />

dem Werkzeug und in die Feinheiten<br />

der Steinmetzkunst.<br />

Sabine Schlick stellte an den Anfang<br />

ihrer Würdigung ein Zitat von<br />

Pablo Picasso: „Kunst wäscht den<br />

Staub des Alltags von der Seele“<br />

und ging auf die unterschiedlichen<br />

Motive ein, die durch die Patienten<br />

entstanden:<br />

•Linien und Strukturen mit sich entwickelnden<br />

Höhen und Tiefen<br />

•Symbole mit Assoziationen wie<br />

ein Kleeblatt für Glück oder ein Herz<br />

für die Liebe<br />

• Tiere mit bestimmten Eigenschaften<br />

wie die Eule für Weisheit<br />

oder Hunde für Treue<br />

•Konkrete Bilddarstellungen von<br />

bestimmten Situationen<br />

Viele Patienten mussten sich überwinden,<br />

um sich auf etwas Neues<br />

einzulassen, zumal es sich dabei<br />

um harten Stein handelte. Viele erkannten<br />

dann aber, dass es vor allem<br />

mit der eigenen Willenskraft<br />

möglich ist, Spuren im Sandstein<br />

zu hinterlassen, was ja auch das<br />

Thema der Vernissage war. Ideen<br />

und Vorstellungen wurden geboren,<br />

weiterentwickelt und wieder<br />

verändert. Steinbildhauen bedeute:<br />

Abtragen, weil die fertige Skulptur<br />

bereits im Stein vorhanden sei.<br />

Was zu viel ist, müsse nur weggearbeitet<br />

werden. Dabei haben<br />

sich ungewollte Ausbruchsstellen im<br />

Nachhinein jedoch als notwendig<br />

erwiesen, um gerade deshalb der<br />

Arbeit eine andere Qualität zu geben.<br />

Jede Situation hat neue Möglichkeiten<br />

geschaffen.<br />

Spuren im Sandstein war auch eines<br />

der Lieder, die vom Konzertchor<br />

<strong>Rehau</strong> unter der Leitung von<br />

Hermann Engel gespielt wurden.<br />

Die Gäste zeigten sich von den in<br />

den Steinen herausgearbeiteten<br />

Bildern sehr beeindruckt und diskutierten<br />

beim anschließenden Beisammensein<br />

noch lange über deren<br />

Inhalte.<br />

Griechisches Restaurant<br />

Schützenhaus „bei Elena“<br />

Weinfest<br />

mit griechischer Live-Musik<br />

Samstag, 10. November 2012<br />

ab 19:30 Uhr<br />

Reservierung erbeten<br />

Schützenstraße 24, 95111 <strong>Rehau</strong><br />

Tel.: 0 92 83/89 83 600, Fax: 0 92 83/89 83 601

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