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Gemeinsam viel geleistet<br />
Havelland (mel). Das Jahr 2007<br />
neigt sich dem Ende. <strong>Der</strong><br />
„PreußenSpiegel“ ermöglicht<br />
anlässlich des bevorstehenden<br />
Jahreswechsels den westhavelländischenStadtoberhäupten<br />
sowie Gemeinde- und<br />
Amtsvorstehern, die vergange-<br />
Zum Weihnachtsfest<br />
4 MILOWER LAND DER PREUßENSPIEGEL – SONNTAG, 9.12.07<br />
Interview mit Peter Wittstock, Bürgermeister der Gemeinde Milower Land<br />
nen 12 Monate Revue passieren<br />
zu lassen. Lesen Sie heute den<br />
Jahresrückblick 2007 und Jahresausblick<br />
2008 von: Peter<br />
Wittstock, Bürgermeister der<br />
Gemeinde Milower Land.<br />
Was bedeutete das Jahr 2007<br />
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ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr!<br />
für die Gemeinde Milower<br />
Land?<br />
P. W.: Das Jahr 2007 brachte für<br />
die Gemeinde einen Fortschritt<br />
in Bezug auf die touristische<br />
Entwicklung. Es wurden zahlreiche<br />
Beschlüsse gefasst, dass<br />
diese Entwicklung gefördert<br />
wird. In diesem Zusammenhang<br />
freuen wir uns auch über<br />
den BUGA-Zuschlag für unsere<br />
Nachbarkommunen.<br />
Über den Zuschlag für die<br />
Bundesgartenschau 2<strong>01</strong>5<br />
freuen sich in der havelländischen<br />
Region die Städte<br />
Rathenow, Premnitz sowie<br />
das Amt Rhinow. Warum beteiligte<br />
sich die Gemeinde<br />
Milower Land nicht an der<br />
BUGA-Bewerbung bzw. der<br />
BUGA-Konzeption?<br />
P. W.: Diese Frage kann ich<br />
nicht umfassend beantworten.<br />
Neben dem Amt Beetzsee waren<br />
auch wir nicht zur Auftaktrunde<br />
bezüglich der BUGA geladen.<br />
Die Gründe dafür sind<br />
mir nicht bekannt. Als die Bewerbung<br />
offiziell war, hätten<br />
wir als Verwaltung sowie die<br />
Gemeindevertreter, Ortsbeiräte,<br />
Parteien und Verbände<br />
nachhaken können. Das geschah<br />
nicht. Momentan über Gesamtkonzepte<br />
zu reden, deren<br />
Inhalt wir nicht kennen, ebensowenig<br />
wie die finanziellen<br />
Auswirkungen mit ihren Vorund<br />
Nachteilen halte ich für<br />
sehr vakant. Um noch ins Boot<br />
der BUGA hereinzukommen<br />
benötige ich die Legitimation<br />
der Gemeindevertreter bzw.<br />
den guten Willen der anderen<br />
Bewerber, noch eine weitere<br />
Kommune zu integrieren.<br />
Die wichtigsten Projekte der<br />
Gemeinde in diesem Jahr<br />
waren...?<br />
P. W.: ...unter anderem die<br />
Eröffnung der Gaststätte auf<br />
dem Gutskomplex in Milow sowie<br />
die baldige Fertigstellung<br />
des Mehrzweckgebäudes in<br />
Nitzahn. Im Rahmen der Dorferneuerung<br />
erhielt z. B. die Ortschaft<br />
Jerchel ein neues Gesicht.<br />
Des Weiteren konnten einige<br />
Rechtsstreitigkeiten aus dem<br />
Vorjahr einvernehmlich gelöst<br />
werden, was für die Gemeinde<br />
finanziell von Vorteil war.<br />
Gab es nennenswerte Entwicklungen<br />
in den einzelnen<br />
Ortschaften?<br />
P. W.: Ja. Neben den sichtbaren<br />
Ergebnissen wie z.B. der Ausbau<br />
von Herrenhäusern, Jugendclubs<br />
und Gemeindezentren<br />
sowie die Errichtung eines<br />
Kneipp-Pfades hat sich vor allem<br />
auch das gesellschaftliche<br />
Leben in den einzelnen Ortsteilen<br />
positiv weiterentwickelt. Erwähnenswert<br />
für das Jahr 2007<br />
sind hier u. a. der „Tag des offenen<br />
Ateliers“ in Bahnitz, der<br />
„Nachtlauf der Feuerwehren“<br />
in Möthlitz, das Treckertreffen<br />
in Knoblauch, das erste „Bollefest“<br />
sowie der Kunst- und Bauernmarkt<br />
in Milow, die Feuerwehrpokalläufe<br />
in Nitzahn, der<br />
Gemeinde-Feuerwehrausscheid<br />
in Jerchel sowie das „Rockfestival“<br />
in Vieritz, das durch den<br />
Wirtschaftsförderverein mit<br />
dem 1. Platz des Innovations-<br />
wettbewerbes ausgezeichnet<br />
wurde. Weiterhin zu erwähnen<br />
sind die Volksfeste in Zollchow,<br />
das bundesdeutsche Bogenschießen<br />
in Schmetzdorf, die<br />
Reiterfeste und das Jubiläum<br />
„50 Jahre Waldstadion“ in<br />
Großwudicke. In Bützer gab es<br />
eine große Elterninitiative, die<br />
sich für die Errichtung eines<br />
neuen Spielplatzes einsetzte.<br />
<strong>Der</strong> größte Erfolg für die Gemeinde<br />
im Jahr 2007 war...?<br />
P. W.: ...sicherlich die Entscheidungen<br />
zum Ausbau der Milower<br />
Jugendherberge als Kernpunkt<br />
der touristischen Entwicklung.<br />
Gab es in diesem Jahr neben<br />
den Erfolgen auch Probleme<br />
in der Gemeinde?<br />
P. W.: Sicher, vor allem bei der<br />
Erfüllung wichtiger Verwaltungsaufgaben.<br />
Hier erwies es<br />
sich erneut, dass wir mit 4,5<br />
Vollbeschäftigten-Stellen wichtige<br />
Tätigkeiten wie z. B. Friedhofspflege,Straßenbeleuchtung,<br />
Grünflächenpflege, Spielplatzinstandsetzung,<br />
Pflege des<br />
Baumbestandes, Hausmeisterdienste<br />
an Schulen und Kitas<br />
sowie Kurier- und Transportdienste<br />
nur teilweise erledigen<br />
konnten. Wenn wir alternative<br />
Hilfen nicht gehabt hätten, für<br />
die ich mich an dieser Stelle<br />
noch einmal bedanke, wären<br />
zahlreiche Aufgaben nicht zu<br />
schaffen gewesen.<br />
Die größte Herausforderung<br />
für Sie als Bürgermeister im<br />
Jahr 2007 lag darin...<br />
P. W.: ...Wege zu finden, um einerseits<br />
die eben genannten<br />
Pflichtaufgaben zu erfüllen und<br />
andererseits auch nach vorn zu<br />
schauen - z. B. bezüglich der Investitionen<br />
in den Tourismus,<br />
in die Jugend und in die Bildung.<br />
Wie steht es derzeit um die<br />
Schul- und Bildungssituation<br />
in der Gemeinde Milower<br />
Land?<br />
P. W.: Wir können diesbezüglich<br />
sehr zufrieden sein, vor allem<br />
über die positive Entwicklung<br />
unserer beiden Schulen.<br />
Sowohl die Kleine Grundschule<br />
in Großwudicke als auch die<br />
„Inge Sielmann“- Grundschule<br />
in Milow haben ihr eigenes Profil.<br />
Insofern finden die Kinder<br />
und deren Eltern das, was<br />
pädagogisch für sie wichtig und<br />
richtig ist. Wir haben an beiden<br />
Schulen sehr initiativreiche Direktoren<br />
und Lehrerteams, die<br />
viele Projekte ins Leben rufen<br />
bzw. realisieren. Damit sind die<br />
besten Voraussetzungen geschaffen,<br />
auch in zukünftigen<br />
Jahren an diesen Schulen unterrichten<br />
zu können.<br />
Wie steht es um die Kindertagesstätten?<br />
P. W.: Zu den Kitas ist zu sagen,<br />
dass wir ebenfalls in allen Einrichtungen<br />
über hervorragende<br />
Teams verfügen, die alle Arbeiten<br />
bewältigen. Die Milower Kita<br />
hat zwar die besten räumlichen<br />
Voraussetzungen, da diese<br />
neu gestaltet wurden, aber wir<br />
sind auch bemüht, beispielsweise<br />
die Kita in Großwudicke<br />
weiterhin zu unterstützen. Dort<br />
wollen wir in den nächsten Jahren<br />
das realisieren, was für die<br />
pädagogische und betreuerische<br />
<strong>Seite</strong> notwendig ist. Und<br />
auch die freie Kindertagesstätte<br />
in Bahnitz, wo der Förderverein<br />
sehr initiativ arbeitet, versuchen<br />
wir von seitens der Gemeinde<br />
aus zu unterstützen.<br />
Leider ist es uns noch nicht gelungen,<br />
die Schließzeiten in den<br />
Sommerzeiten völlig zu verhindern.<br />
Aber wir haben sie in Milow<br />
und Großwudicke von drei<br />
auf zwei Wochen verkürzt.<br />
Wie hat sich die Wirtschaft<br />
in der Gemeinde im Jahr<br />
2007 entwickelt?<br />
P. W.: Dieser Bereich ist differenziert<br />
zu betrachten. Die<br />
Landwirtschaft hat sich insbesondere<br />
in Bahnitz weiterentwickelt.<br />
Dort tätigte das Milchgut<br />
zur baulichen Erweiterung<br />
eine Großinvestition. Die neue<br />
hochmoderne Anlage wird den<br />
Betrieb in die Lage versetzen,<br />
im nationalen Rahmen mitzuhalten.<br />
Ein anderes Beispiel für<br />
die gute wirtschaftliche Entwicklung<br />
ist das Stahlbauunternehmen<br />
Bessert in Schmetzdorf,<br />
das mit fast 30 Beschäftigten<br />
über die Region hinaus bekannt<br />
ist und qualitativ hochwertig<br />
arbeitet. Sehr erfreut bin<br />
ich auch über die Anstrengungen<br />
des Wirtschaftsfördervereins<br />
der Gemeinde, der sich um<br />
die Belange der Firmen kümmert<br />
und sich auch sozial engagiert.<br />
Und wie steht es um die touristische<br />
Entwicklung?<br />
P. W.: Wir als Gemeinde versuchen<br />
gemeinsam mit dem Wirtschaftsförderverein<br />
die touristische<br />
Entwicklung der Region<br />
anzukurbeln. Dabei arbeiten<br />
wird besonders mit den Dienstleistern<br />
aus dem Hotel- und<br />
Gaststättengewerbe sowie auch<br />
mit vielen andern zusammen.<br />
Dabei wird sicherlich die neu<br />
gegründete Initiative „FUN“<br />
helfen, die die Kommunen von<br />
Plaue bis Havelberg vereint.<br />
Wie sieht die finanzielle Lage<br />
der Gemeinde Milower Land<br />
aus?<br />
P. W.: Wir haben auch in diesem<br />
Jahr solide gearbeitet und<br />
konnten den Haushalt ausgleichen.<br />
Natürlich müssen wir,<br />
wenn im Verwaltungshaushalt<br />
Lücken sind, diese mit Mitteln<br />
aus dem Vermögenshaushalt<br />
füllen. Aber wir verfahren nach<br />
dem Grundsatz, dass wir keine<br />
Schulden machen, sondern<br />
auch für die nachfolgenden Generationen<br />
das vertreten können,<br />
was wir heute finanziell<br />
entscheiden. Unsere finanzielle<br />
Lage wäre sicherlich besser,<br />
wenn die Fördermittel, insbesondere<br />
die von der Europäischen<br />
Union, gerechter verteilt<br />
würden. Und zwar konkret gemessen<br />
an der Anzahl der Bürger.<br />
Ich habe die Befürchtung,<br />
dass der Slogan der Landesregierung<br />
„Stärken stärken“<br />
falsch ist. Wenn dieser zutreffen<br />
würde, dann müssten Baden-<br />
Württemberg und Bayern im<br />
Landesmaßstab mehr gefördert<br />
werden als Brandenburg. Wir<br />
Bürgermeister Peter Wittstock mit dem Planungsentwurf<br />
des Gutskomplexes Milow. Foto: mel<br />
kommen uns hier in der Gemeinde<br />
Milower Land vernachlässigt<br />
vor. Hier erwarte ich<br />
auch den Einsatz der Bundesund<br />
Landespolitiker dafür, dass<br />
die EU-Mittel pro Kopf verteilt<br />
werden und nicht nach dem eigenen<br />
Ermessen mancher Ministerien.<br />
Wie sehen die Finanzprognosen<br />
für das kommende<br />
Jahr aus?<br />
P. W.: Nach dem vorliegenden<br />
Haushaltsentwurf werden wir<br />
auch im kommenden Jahr einen<br />
ausgeglichenen Haushalt<br />
haben. Aber wir werden uns<br />
nur auf wenige Projekte konzentrieren<br />
können, weil die<br />
Mittel für die Erfüllung aller<br />
Wünsche fehlen.<br />
Zu diesen wenigen Projekten<br />
gehören...?<br />
P. W.: ...unter anderem die Jugendherberge<br />
Milow und der<br />
Radwegbau Bahnitz-Jerchel.<br />
Im Hinblick auf das neue<br />
Jahr wünschen Sie sich als<br />
Gemeindechef...?<br />
P. W.: ...zunächst einmal, dass<br />
meine Mitarbeiter der Verwaltung,<br />
die im Moment nicht arbeiten<br />
können, wieder gesund<br />
werden. Zum Zweiten wünsche<br />
ich mir, dass wir in der Gemeindevertretung<br />
- wie in diesem<br />
Jahr schon praktiziert - immer<br />
mehr zur Sacharbeit übergehen,<br />
auch wenn im nächsten<br />
Jahr Kommunalwahlen anstehen.<br />
Und als Drittes wünsche<br />
ich mir, dass sich die Bürger in<br />
den Ortsteilen in unserer Gemeinde<br />
wohlfühlen.<br />
... und als Privatmann?<br />
P. W.: Nach meinem Unfall will<br />
ich schnellstmöglich genesen,<br />
damit ich die Pflichten in meiner<br />
Familie und andere Dinge,<br />
die mir nahe liegen, erfüllen<br />
kann.<br />
Das Interview führte<br />
Melanie Billerbeck<br />
Kürzlich übergab der Künstler Enrico Schönfeld der Milower<br />
Kita „Zwergenburg“ den neu gestalteten Eingang der<br />
Betreuungseinrichtung, der die „Kneipp-Zwerge“ zeigt.<br />
Die Kinder und Undine Bley (r.),Leiterin der Einrichtung,<br />
freuten sich über das schöne Geschenk der Erzieherinnen,<br />
das rechtzeitig zur Adventszeit fertig gestellt wurde.<br />
Text/Foto: mko<br />
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