Ausgabe 1 - Lebenshilfe für geistig und körperlich Behinderte ...

Im Fokus: politikPolitiker stellen sich Fragen derLebenshilfe Donau-IllerIm September gibt es Wahlen.Wir wählen die Politiker. Politikerkönnen etwas ändern, wenn siegewählt werden. Wir fragen nach,was sie für Menschen mitBehinderungen tun möchten.Am 15. September werden in Bayern der Landtag und dieBezirkstage neu gewählt. Am 22. September geht es fürden Bundestag um Mandate und Mehrheiten.Die Lebenshilfe Donau-Iller nimmt das zum Anlass,Politiker der unterschiedlichen Fraktionen zu drei Diskussionsveranstaltungenzu bitten. Diese finden statt jeweilsam Donnerstag 4., 11. und 18. Juli in den Einrichtungen inSenden, Neu-Ulm und Jungingen. Beginn ist um 16 Uhr.Die Themenpalette reicht vom Betreuungs- und Pflegebedarfüber das Bundesleistungsgesetz bis hin zurdemografischen Entwicklung und der Finanzierung sowiezur aktuellen Umsetzung der UN-Konvention für Menschenmit Behinderungen.Im Vorfeld der Veranstaltungen hat „mittendrin“ sechskommunale und regionale Politiker befragt. Es ging umihre Erfahrungen und Erlebnisse mit der Lebenshilfe undden von ihr Betreuten und ihr politisches Engagementfür deren Belange. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, dieAufmerksamkeit auf aktuelle Probleme von Menschen mitBehinderung zu richten und Antworten auf bestehendeFragen zu bekommen. Gleichzeitig möchte die LebenshilfeDonau-Iller e. V. alle Zuhörer, Angehörige, und wahlberechtigteMenschen mit Behinderungen ermuntern, von ihremWahlrecht Gebrauch zu machen.Das sagen die Politiker aufunsere FragenHerbert Pressl (CSU) aus Vöhringen ist Bezirksrat im BezirkSchwaben und somit beruflich für die verschiedenenWohlfahrtsverbände zuständig.„Bei auftretenden Problemen, beispielsweise Anerkennungvon Plätzen oder auch bei Förderfragen von Bauvorhaben,hat mich die Lebenshilfe kontaktiert, wobei ich in derRegel helfen konnte“, berichtet er. Somit kennt er aktuelleProblemstellungen. „Ich hoffe, dass ich noch öfter zu Gesprächengebeten werde. Mehr Wissen versetzt mich in dieLage, andere, wichtige Themen in die konkrete Bezirkspolitikeinzubringen.“ Die Inklusion beschäftigt ihn und denBezirkstag nicht erst, seit sie Gesetz wurde. „Es ist Aufgabeder Politik, aber auch der Gesellschaft, unseren behindertenMitmenschen Teilhabe am Leben zu ermöglichen.“Karl-Martin Wöhner (SPD) aus Neu-Ulm fühlt sich eng verbundenmit benachteiligten Menschen.„Als VdK-Mitglied sind mir Menschen mit Behinderungenstets ein Anliegen. Immer wieder besuche ich die Werkstattder Lebenshilfe Donau-Iller in der Finninger Straße.“ BeiBetriebsbesichtigungen und Feiern sei er stets dabei. DenKommunalpolitiker ärgert, dass sich die Landkreise gegenhohe Bezirksumlagen wehren, denn so sei der für die Versorgungzuständige Bezirk finanziell „stets unter Druckund so letztlich auch die Lebenshilfe“. Während Wöhnerfür den Landtag kandidiert, wird die Nersingerin SabineKrätschmer für den Bezirkstag kandidieren. Eine gute Wahl,wie er meint. Inklusion ist für den HochschulangestelltenWöhner ein ganz konkretes Thema: „Ich beschäftige michmit der Inklusion an der Erich-Kästner-Schule in meinemStadtteil Ludwigsfeld. Dabei unterstütze ich den Rektormit dem Wunsch, Integrationsmodellschule zu werden.“Maximilian Deisenhofer (GRÜNE) aus Niederraunau beiGünzburg hat als angehender Lehrer schon lange regelmäßigKontakt mit Menschen mit Behinderungen.„Durch meinen Kontakt mit dem Dominikus-Ringeisenwerkim nahen Ursberg bin ich seit Jahren mit dem Thema Inklusionim Bildungs- und Berufsbereich vertraut“, sagt er. AlsLandtagskandidat „möchte ich mich dafür einsetzen, dassder Staat seiner besonderen Verantwortung für Menschenmit Behinderungen gerecht wird.“ Über eine enge Kooperationmit der Lebenshilfe Donau-Iller würde er sich freuen.„Inklusion ist ein wichtiges Thema, weil wir hieran den Fortschrittunserer Gesellschaft ablesen können.“4