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reformiert. Mai 2012 - Kirchgemeinde Rüeggisberg

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6 | MAI <strong>2012</strong>MedientippsZeitschriften«Entschuldigung»Eine prominente Persönlichkeitwird einer Verfehlung bezichtigt –und schon wird eine öffentliche Entschuldigunggefordert. Dass die gezeigteReue dann hinterfragt wird,gehört mit zum Ritual, wie wir es inletzter Zeit hin und wieder erlebthaben. Es gibt auch die alltäglichenEntschuldigungsformeln: O Pardon!Verzeihung! Sorry! Floskeln, dieschnell gesagt sind, doch manchmalgrosse Überwindung kosten. DasMärz-Heft der Zeitschrift «frauen forum»erkundet die Welt der grossenund kleinen Entschuldigungen.«frauen forum» 3/<strong>2012</strong>, Fr. 6.-, Bezug:E-<strong>Mai</strong>l: frauenforum@solnet.ch;Tel.: 061 311 06 73«Aus der Wildnis wächst Neues»Wie irische Mönche das Christentumin den Bodenseeraum gebrachthaben, wie der Gottessucher Gallusden Impuls zur Entstehung desKlosters St. Gallen gab und wie unsdie Gründergestalt Gallus heute fürunser spirituelles Leben inspirierenkann. Die Zeitschrift «ferment» widmetein Heft dem irischen WandermönchGallus, der vor 1400 Jahrendie Stadt St. Gallen gegründet habensoll.«ferment» 2/<strong>2012</strong>, mit 25 Farbfotos,64 Seiten, Fr. 9.-. Bezug: Pallottiner-Verlag, Postfach, 9201 Gossau SG,Tel. : 071 388 53 30<strong>Mai</strong>l: pallottiner-verlag@bluewin.chBücher«Echtzeit»Ein Buch mit Gebeten in der Spracheder Jugend: Pfiffige Gebete zumWachwerden, zum Runterkommenoder zum Gas geben. Zum Beispielso: «Schon seit Stunden sitzen wirrum, zappen durch die Kanäle, antriebslos,ziellos, schlagen die Zeittot, dabei gäbe es so viel zu tun, zuverändern, zu verbessern. Erinnereuns, die Tage nicht zu verschleudern,sondern zu nutzen, was duuns geschenkt hast, etwas zu machenaus uns und unserer Welt!»Stephan Sigg: Echtzeit, Neue Gebetefür junge Leute, Tyrolia <strong>2012</strong>; 96 S.,Fr. 11.90«Canale Mussolini»Tausende von Bauern aus den ärmlichenRegionen Venetiens wurdenab 1928 in das malariaverseuchteNiemandsland südlich von Rom umgesiedelt,um den Canale Mussoliniauszuheben. Der provokante Romanerzählt den Faschismus aus der Perspektivereueloser Mitläufer. Ein literarischesDenkmal einer heute beliebtenBadeferiendestination.Antonio Pennacchi: Canale MussoliniHanser <strong>2012</strong>, 446 S., Fr. 34.90Zitat«Nimm das Wort ‹Ich›. Es scheint, alsgebe es kein einfacheres Wort als dieses,aber es birgt viele Gefahren. Das ‹Ich›liebt es, den Kopf hoch zu tragen. Einüberhebliches ‹Ich› ist ein grosser Fehler.Ein ‹Ich› ohne Bescheidenheit ist ein beschädigtes‹Ich›. Und noch schwieriger istdas Wort ‹Wir›. ‹Wir› ist ein anmassendesWort, man sollte sich vor ihm hüten. Ein‹Wir›, in dem kein ‹Ich› steckt, ist ein hohlesWort.»aharon appelfeldIsraelischer Schriftsteller. In: Der Mann, der nichtaufhörte zu schlafen. Roman, Berlin <strong>2012</strong>Von Männern,die Brücken schlugenDer Theologe Karl-Josef Kuschel hat ein Buch über Pionieredes interreligiösen Dialogs geschrieben – über christliche, jüdische,islamische und hinduistische Brückenbauer.«Leben ist Brückenschlagen» lautetder Titel des neuen Buches des katholischenTheologen Karl-Josef Kuschel.Der Professor für die Theologieder Kultur und des interreligiösenDialogs an der Universität Tübingenist berühmt für seine meistsehr umfangreichen Bücher überVerbindungen zwischen den Religionen.Auch sein jüngstes Werk istmit 608 Seiten ein dicker Schmöker,kommt aber allgemeinverständlicherdaher als frühere Bücher.Verschiedene «Gottgeheimnisse»Kuschel porträtiert elf Christen, Juden,Muslime und Hindus – leiderausschliesslich Männer –, die ebenBrücken zu anderen Religionenschlugen. Jedem der Pioniere ist eineigenes Kapitel gewidmet. Beim jüdischenReligionsphilosophen MartinBuber (1878–1965) zeichnet Kuschelauf spannende Weise dessendenkerischen Weg zu seiner berühmtenPhilosophie des Dialogsnach. Nach Ansicht Bubers gehören– sehr vereinfacht gesagt – Beziehungen(zu Gott und zu Mitmenschen)wesentlich zum Menschsein,ja, machen den Kern des Menschseinsaus.Das veränderte auch Bubers Verhältniszum Christentum. Zunächsthatte er sich nämlich eher dagegenabgegrenzt. Später aber betonte er,dass Judentum und Christentumzwei «grundverschiedene Gottgeheimnisse»hätten, die sie gegenseitiganerkennen müssten.«Taufe ohne Wasser»Fast wie ein Krimi liest sich die Geschichtedes deutschen Theologenund Ostasienmissionars RichardWilhelm (1873–1930), der mit einerfür seine Zeit pionierhaften Auffassungvon Mission in die chinesischeProvinz Tsingtau reiste. Er wolltedie «Taufe ohne Wasser» praktizieren:Das bedeutete für ihn, die BotschaftJesu indirekt zu verkünden,indem er den Bedürftigen half undausdrücklich nicht versuchte, sie zuEhrung eines FluchthelfersEr hat unzähligen jüdischen Flüchtlingen das Leben gerettet:Paul Grüninger (1891-1972). Ende Februar jährte sich der Toddes St. Galler Polizeikommandanten zum vierzigsten Mal.Sie flüchteten 1938 in die Schweiz,nach dem so genannten AnschlussÖsterreichs an Hitler-Deutschland.Als der Bundesrat im August 1938die Grenze schloss, kamen die jüdischenFlüchtlinge über die grüneGrenze ins St. Galler Rheintal.Grenzbeamte, Wirte, Anwohner halfenihnen – und Paul Grüninger, derKommandant der St. Galler Kantonspolizei.Er fälschte Dokumente,missachtete Weisungen und retteteso das Leben von über dreitausendJüdinnen und Juden.Christen zu machen. Wilhelm lerntedie chinesische Kultur tiefgründigkennen und wurde nicht nur zu einem«Chinesen unter Chinesen»,sondern auch zu einem bedeutendenSinologen. Er übersetzte sogareinen zentralen Text des klassischenchinesischen Altertums, das «IGing», erstmals ins Deutsche.Jesus für BuddhistenErhellend sind auch Kuschels Passagenüber den vietnamesischenMönch Thich Nhat Hanh (geb.1926), dessen Bücher heute Beststellersind. Nhat Hanh gilt als einerder Begründer des engagiertenBuddhismus: eines Buddhismus,der auf Selbsterforschung wie auchauf soziales und politisches Engagementsetzt.Während des Vietnam-Kriegs gelanges dem Mönch, die zerstrittenenbuddhistischen Gruppen imLande zu einer friedlichen Protestbewegungzu einen. Nhat Hanh, derheute in Frankreich lebt, schriebauch Bücher über die Parallelenzwischen der Botschaft Jesu und derbuddhistischen Lehre.Von Hermann Hesse bis Hans KüngWeiter porträtiert Kuschel den HinduSvami Vivekanada, den DichterHermann Hesse, Mahatma Gandhi,den Jesuiten Hugo Enomiya-Lassalle,den christlichen Mystiker ThomasMerton, den Rabbiner AbrahamJoshua Heschel, den OrientalistenLouis Massignon und den katholischenTheologen Hans Küng.Den Porträts voran stellt Kuschel einKapitel zum Begriff des interreligiösenDialogs, das mit vielen Namenund Zahlen vor allem Fachleute inseinen Bann schlagen wird.Sabine Schüpbach ZieglerKarl-Josef Kuschel: Leben ist Brückenschlagen.Vordenker des interreligiösenDialogs. Patmos 2011,608 Seiten, Fr. 50.90Der CouragiertePaul Grüninger datierte etwa dieEinreisepapiere vor die Zeit derGrenzsperrung zurück. Die Gerettetenübergab er der IsraelitischenFlüchtlingshilfe. Manchmal holte erHäftlinge aus dem KonzentrationslagerDachau, indem er deutschenPolizeistellen schrieb, die Einreiseder Betreffenden in die Schweiz seigesichert – was meist nicht zutraf.Spätestens seit September 1938wusste Grüniger, was in Dachau geschah.Im April 1939 wurde PolizeikommandantGrüniger wegen seinesillegalen Einsatzes für die jüdischenFlüchtlinge fristlos entlassen.Der ProtestantPaul Grüniger fand, es sei Pflichtund Tradition der Schweiz, MenschenAsyl zu gewähren, die verfolgtund bedroht werden. «MeineHilfeleistung an die Juden war begründetin meiner christlichen Weltauffassung»,schrieb der Polizeikommandantund Protestant rückblickend.Der GerechteRichard Wilhelm (1873 – 1930):«Chinese unter Chinesen»Martin Buber (1878 – 1965):Philosoph des DialogsThich Nhat Hanh (geb. 1926):Buddhist und Jesus-ForscherPaul Grüniger war schon alt, als ihndie Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte«Yad Vashem» 1971 zum Gerechtenunter den Völkern erklärte.Es dauerte aber noch lange, bis er inder Schweiz rehabilitiert wurde. Vorallem der Rechtsanwalt und heutigeStänderat Paul Rechsteiner undGrüningers Biograph Stefan Kellerkämpften jahrelang dafür.Der GeehrteErst nach seinem Tod, 1993, rehabilitierteihn die St. Galler Regierung.Heute ist ein Platz in der St. GallerAltstadt nach ihm benannt. Ebensodas Stadion des SC Brühl, mit demder leidenschaftliche Fussballer1915 Schweizer Meister gewordenwar. Und zu seinem 40. Todestaghaben die St. Galler und die VoralbergerBehörden jetzt beschlossen,der Grenzbrücke zwischen Diepoldsauund Hohenems seinen Namenzu geben. Petra Mühlhauser/kipakurzmeldungen«40 Tage ohne»kipa/ Die St. Galler Kirchen ermunternjunge Erwachsene zum Verzichtwährend der vierzigtägigenFastenzeit. Gemeinsam lancierendas Netzwerk «Junge Erwachsene»der evangelisch-<strong>reformiert</strong>en Kirchedes Kantons St. Gallen sowiedas Bistum St. Gallen die Aktion «40Tage ohne». Die ökumenische Aktionermutigt 18- bis 35-Jährige selbstherauszufinden, worauf sie währendder vierzigtägigen Fastenzeit verzichtenkönnten (www.40-tage-ohne.ch).Ist es das Auto, das Handy,Schokolade oder die morgendlicheheisse Dusche? Wer mitmacht, bekommtdrei Mal Briefpost mit Gedankenanstössen.Ernst Sieber feiertref/ Der <strong>reformiert</strong>e Zürcher ObdachlosenpfarrerErnst Sieber istam 24. Februar 85 Jahre alt geworden.Zu diesem Anlass unterstütztder <strong>reformiert</strong>e Stadtverband Zürichdas Projekt «Brothuuse» mit75 000 Franken. Beim Projekt «Brothuuse»handelt es sich gemäss PfarrerSiebers Devise «Das Evangeliumführt uns in den Dienst an denSchwächsten» um eine mobile dörflicheStruktur für Obdachlose, dienicht nur Unterkunft, sondern auchGemeinschaft und praktische Hilfebietet. Die Stiftung SozialwerkePfarrer Sieber (SWS) plant dieseSiedlung für rund fünfzig Randständigein Zürich-Affoltern.Imame integrierenref/ Die albanischen Imame in derSchweiz haben eine Union gegründet.Sie wollen moderaten Muslimeneine Stimme geben. Unionspräsidentist der Imam der albanischenislamischen Gemeinschaft«Neumond» in Kreuzlingen, RejhanNeziri. Die Union wolle sich «ernsthaftmit islamischem Extremismusoder religiösem Fanatismus in derSchweiz, welcher Art er auch sei,befassen», sagte Neziri. Ein nicht zuunterschätzendes Problem sei diefehlende Unterscheidung sowohlvon Seiten der Muslime wie auchder Nichtmuslime zwischen Glaubenund kultureller Tradition, zwischenIslam und den verschiedenenTraditionen der Völker, die dem islamischenGlauben angehören, betonteNeziri.Freidenker klagenref/ Gegen den Entscheid der StadtGenf, die Renovation der BasilikaNotre-Dame mit 400 000 Franken zuunterstützen, regt sich Widerstand.Ein Kollektiv um die Freidenker-Bewegunghat eine Klage eingereichtund verlangt die Annullierung desEntscheids des Gemeinderates. Gesetzund Verfassung sollen respektiertwerden, forderte der linke GenferGemeinderat Pierre Gauthiervon der Freidenker-Vereinigung alsSprecher des Kollektivs. Baudenkmälermüssten durch die Besitzerunterhalten werden. In diesem Fallsei die katholische Kirche zuständig.Die Gegner der Zahlung sehenGenf als laizistischen Staat. Die Verfassunggestatte es nicht, Religionenzu unterstützen. Die Unterstützungder Renovation verstosse gegendas Prinzip der Gewaltentrennung,erklärte ein Vertreter der Freidenker-VereinigungGenf.

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