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argumente - Jobcenter Dortmund

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aufbauen_Stufenqualifizierung<br />

Stufe für Stufe mehr Kompetenz<br />

› MODUlArE QUAlifiZiErUNG iN hANDwErKSBErUfEN<br />

Foto: fotolia<br />

Seit 1976 bündelt der Bildungskreis handwerk e. v. der Kreishandwerkerschaft <strong>Dortmund</strong> und lünen die weiterbildungsaktivitäten<br />

des heimischen handwerks. 45 Mitarbeiter konzeptionieren und betreuen Bildungslehrgänge<br />

im handwerklichen Bereich für durchschnittlich 350 jugendliche und Erwachsene. in modernen werkstätten,<br />

die ständig dem neuesten Stand der Technik angepasst werden, bereiten sich die Teilnehmer auf die Berufspraxis<br />

vor. Die Stufenqualifizierung im handwerk kombiniert eine klassische Umschulung, an deren Ende die Prüfung<br />

vor der handwerkskammer steht, mit einer Basisqualifikation. Der vorteil: Nur die Teilnehmer, die handwerklich<br />

und theoretisch wirklich geeignet sind, werden auf die Gesellen- bzw. facharbeiterprüfung vorbereitet.<br />

Gleichzeitig haben auch diejenigen, bei denen sich während der Grundstufe lern- oder Motivationsschwächen<br />

herausstellen, zumindest eine Basisqualifizierung auf helferniveau in der Tasche.<br />

20_ <strong>argumente</strong><br />

STUfENQUAlifiZiErUNG<br />

hANDwErK – DiE BErUfE:<br />

• ElEKTrONiKEr(iN) – fAchrichTUNG<br />

ENErGiE- UND GEBäUDETEchNiK<br />

• ANlAGENMEchANiKEr(-iN)<br />

• ZErSPANUNGSMEchANiKEr(-iN) –<br />

fAchrichTUNG DrEhEN/fräSEN<br />

• METAllBAUEr(iN) – fAchrichTUNG<br />

KONSTrUKTiONSTEchNiK<br />

• TEilEZUrichTEr(iN)<br />

• hOlZBAUfAchArBEiTEr(iN)<br />

• TiSchlEr(iN)<br />

• MAUrEr(iN)<br />

• MAlEr UND lAcKiErEr(iN) – fAchrichTUNG<br />

GESTAlTUNG UND iN-<br />

STANDhAlTUNG<br />

• BAUTEN- UND OBjEKT BESchich TEr (iN)<br />

• ZiMMErEr(iN)<br />

• GEBäUDErEiNiGEr(iN)<br />

lEhrGANGSAUfBAU<br />

• STUfE i = GrUNDBilDUNG<br />

6 MONATE PlUS 2 MONATE PrAKTiKUM<br />

• STUfE ii = UMSchUlUNG<br />

BEi EiGNUNG wEchSEl iN STUfE ii NAch<br />

MAx. 3 MONATEN<br />

vOrBErEiTUNG AUf DiE fAch-<br />

ArBEiTEr-/GESEllENPrüfUNG<br />

Der ersten Stufe vorgeschaltet ist zunächt jedoch die „Stufe 0“, die<br />

Eignungsfeststellung. Nach dem Gespräch mit den Kundenberatern<br />

der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>, die Motivation und Kenntnisnachweise<br />

abfragen, werden in einer Orientierungsphase beim Bildungskreis<br />

Handwerk Grundkenntnisse in Mathematik, Physik, Deutsch und Allgemeinwissen<br />

ermittelt. Außerdem achten die Ausbilder auch hier schon sehr<br />

darauf, mit wieviel Engagement die Teilnehmer bei der Sache sind. „Unsere<br />

Teilnehmer werden nicht nur fachlich gut betreut, alle Projekte werden<br />

auch von einem Sozialarbeiter begleitet, der bei Bedarf für Einzelgespräche<br />

zur Verfügung steht“, erläutert Geschäftsführer Helmut Klasen. Wer sich in<br />

dieser Phase bewährt und bei wem ausreichend Entwicklungspotenzial zu<br />

erkennen ist, der startet mit Stufe 1 die Qualifizierung. Maximal acht Monate<br />

dauert diese Phase, in der alle Grundkenntnisse für einen Handwerksberuf<br />

vermittelt werden und die nach zwei Monaten das erste Praktikum<br />

beinhaltet. Teilnehmer, die in Stufe 1 signalisieren, dass sie auf jeden Fall<br />

den Anforderungen einer Umschulung gewachsen sind, können bereits<br />

nach der ersten Praktikumsphase in Stufe 2 wechseln und die gezielte Vorbereitung<br />

auf die Gesellen- oder Facharbeiterprüfung in Angriff nehmen.<br />

Spätestens nach drei Monaten entscheidet sich, ob ein Teilnehmer in Stufe<br />

1 verbleibt und lediglich die achtmonatige Grundqualifizierung absolviert<br />

oder in Stufe 2 wechseln kann.<br />

Frank Nüst ist 45 Jahre alt und sieht in der Umschulung zum Elektroniker<br />

der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik für sein berufliches<br />

Fortkommen „die letzte Chance“. Nach Hauptschulabschluss und<br />

Lehre zum Gas- und Wasserinstallateur hatte er eine gute Anstellung. „Und<br />

dann habe ich Mist gebaut und den Job verloren“, erinnert er sich zerknirscht.<br />

Arbeitslosigkeit und Gelegenheitsjobs wechselten sich ab. „Aber<br />

das ist auf Dauer kein Zustand, mit dem ich zufrieden sein kann“, sagt<br />

Nüst. Er will unbedingt wieder arbeiten, im Beruf gefordert werden und<br />

auch einmal wieder Anerkennung erfahren. „Schulisch hatte ich eigentlich<br />

nie Probleme. Also, warum nicht noch einmal im Leben etwas ganz Neues<br />

lernen?“ Voller Begeisterung saugt er die Lehrinhalte der ersten Tage auf.<br />

In der Elektrowerkstatt führt Ausbilder Werner Janson in die Werkstoffkunde<br />

ein, erläutert Sicherheitsvorschriften und macht mit den Teilnehmern<br />

handwerkliche Übungen wie das Biegen und Abisolieren von Kabeln<br />

und Leitungen. Das Aufgabenfeld des Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik<br />

ist vielfältig. Immer, wenn die elektrische Energieversorgung<br />

und andere elektrotechnische Anlagen in Gebäuden geplant, installiert,<br />

überprüft, gewartet und repariert werden müssen, kommt ein Elektroniker<br />

für Energie- und Gebäudetechnik zum Einsatz. EDV-Kenntnisse sind<br />

bei diesem Berufsbild ebenso gefragt wie ein tiefes elektrophysikalisches<br />

Verständnis. Auch der direkte Kundenkontakt gewinnt zunehmend an<br />

Bedeutung. Denn Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik beseitigen<br />

nicht nur Störungen, sie beraten ihre Kunden auch über technische<br />

Varianten, Service und Kosten.<br />

Mit dem Bildungsgutschein der JobCenterARGE für die Stufenqualifizierung<br />

im Handwerk ist auch die Teilnahme an der Facharbeiterprüfung<br />

möglich. Im Rahmen der zweiten Stufe werden die Teilnehmer in<br />

den letzten sechs Monaten ihrer Qualifizierung intensiv auf die Prüfung<br />

vorbereitet. Werner Janson: „Diese Chance nehmen fast alle wahr und die<br />

Prüfungsergebnisse sprechen für sich. Bei unseren Lehrgängen mit etwa<br />

zwölf Teilnehmern ist bisher immer höchstens einer durchgefallen, der es<br />

dann aber auch im zweiten Anlauf geschafft hat.“ Und auch die Arbeitsmarktchancen<br />

nach erfolgreicher Prüfung sind sehr gut – nicht zuletzt<br />

durch den engen Kontakt des Bildungskreises Handwerk zu circa 2.800<br />

Betrieben in der Region.<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich<br />

an michael.weiher@arge-sgb2.de oder an<br />

Helmut Klasen (info@bildungskreis-handwerk.de)!<br />

Frank Nüst (r.) mit Kollegen und Ausbildungsleiter Werner Janson (2. v. l.)<br />

Lernen – ein Leben lang<br />

aufbauen_Stufenqualifizierung<br />

Praktische Übungen ergänzen die Theorie. Fotos (3): Joe Kramer<br />

<strong>argumente</strong> _21

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