1959 PDF - TSG 1885 Neu-Isenburg

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• TURN- UND SPORTGEMEINSCHAFT1885 EV NEU-ISENBURG • BEETHOVENSTR.53 . RUF 2487. SPORTPLATZANLAGEN AM SCHWIMMBAD Nummer 3 Juni 1959 5. Jahrgang Unsere Handballer auf Auslandsreise Auch ein kleinerer Verein sollte sich ruhig ab und zu einmal eine größere Reise leisten um freundschaftliche Bande im ferneren Inland oder gar im Ausland zu knüpfen. Nicht zuletzt unsere im nächsten Jahr stattf in- ule 75-Jahrfeier war der Grund, warum ...r als Handballer eines kleinen Vereins die Reise in die schöne Schweiz unternahmen. Bereits am 5. 12. 58 berief unser alter Abteilungsvorstand eine außerordentliche Spielerversammlung ein, die neben der Vorstands-Neuwahl als 2. Hauptpunkt eine mehrtägige Handballreise für 1959 vorsah. Da sich alle Handballer darin einig waren, einen solchen „Sprung ins Ungewisse" zu wagen, wählten wir aus 3 vorbereiteten Fahrten (DDR, Osterreich, Schweiz) die Fahrt in die Schweiz aus. Als Fahrtermin einigten wir uns auf die Zeit vom 28.-31. Mai 1959. Der schwierigste und zugleich wichtigste Teil einer solchen Fahrt ist und bleibt die Finanzierung. Wir richteten deshalb eine Fahrtcnkassc ein und unser Sportfreund Alfred Kronz sammelte jeden Freitag eifrig sein Schärflein ein. Es wurde außerdem beschlossen, daß derjenige, der ohne dringenden Grund zurücktritt, seinen eingezahlten Teil nicht zurückerhält. Nachdem dann alles soweit geklärt war, konnte unser kleines Gremium, das eigens hierfür gebildet wurde, seine Arbeit aufneh- ^n. Besonders schwierig war, erst einmal stakt mit Freunden in der Schweiz zu finden. Nicht weniger als 15 Briefe wären erforderlich, bis wir Mitte April unsere Fahrt bis auf wenige Informationen' klar hatten. Am 27. 5. war es dann endlich soweit. Unsere Ziele waren Burgdorf bei Bern und Horgen am Zürichsee. Da wir das erste Spiel bereits am 28. 5. in Burgdorf vereinbart hatten, mußten wir bereits mittwochs in der Nacht abfahren und schlafend im Bus verbringen. Durch eine kleine Verzögerung kamen wir erst kurz nach Mittag andern Tags in Burgdorf an und waren selbstverständlich recht abgespannt. Unsere Gastgeber hatten alle nur möglichen Vorbereitungen getroffen, und unser verspätetes Eintreffen warf sie etwas durcheinander. Wir wurden sogleich in Quartiere eingeteilt und hatten dann den Rest des Nachmittags zu unserer freien Verfügung. Die Meisten ruhten sich aus, andere sahen sich die Stadt an und einige ganz „Wilde" gingen zur vollautomatischen Kegelbahn. So versuchte jeder sich für das abendliche Spiel auf seine Weise zu entspannen. Um 18.45 Uhr standen sich dann die beiden Spielführer zum Wimpelaustausch gegenüber. Nach dem mit großer Fairneß ausgetragenen Spiel, das unsere Schweizer Freun- Bericht über die Schweiz-Fahrt 1959 de mit 21 : 13 für sich entscheiden konnten, fand im Vereinslokal ein gemeinschaftliches Abendessen mit anschl. Tanz; statt. Hierbei hatten wir reichlich Gelegenheit, uns näher kennenzulernen. Leider war viel zu früh Feierabend, obwohl unsere Gastgeber noch 3 Std. Verlängerung eingeholt hatten. (In der Schweiz ist normalerweise um 23 Uhr Schluß). Wie ein Schlag ins Gesicht traf uns am späten Abend die Meldung, daß wir auf den schönsten Teil unserer Fahrt, die Pässefahrt, verzichten mußten. Wegen Neuschneefälle mußten sowohl der Susten- als auch Grimsel- und Furka-Paß gesperrt werden. über Pfingsten waren schon einmal alle Pässe offen. Es stand uns praktisch nur noch der schneefreie Brünig-Paß zur Verfügung. Dadurch mußten wir ganz um den Vierwaldstätter See fahren und kamen dadurch auch nicht mehr nach Göschenen, wo wir in der Jugendherberge Nachtquartiere bestellt hatten. Dafür wollten wir dann wenigstens einmal nach Grindelwald fahren. Aber auch dieser Abstecher war uns nicht vergönnt und fiel regelrecht „ins Wasser". Nach einem schönen sonnigen Morgen überzog sich am Thunersee der Himmel zusehens und schon in Interlaken begann es zu regnen. So wurde der 2. Tag unserer Reise, der eigentlich das Glanzstück werden sollte, eine ziemlich trostlose Etappe. Es war bereits 19 Uhr vorbei, als wir bei strömendem Regen in. Brunnen anhielten und in der dortigen Jugendherberge um Unterkunft nachfragten, die uns auch gewährt wurde. Am Sonnabend hatte sich die Schlechtwetterfront gottlob verzogen, doch die Bergspitzen waren immer noch wolkenverhangen. Von Brunnen. aus machten wir noch einen kleinen Seitensprung über die herrliche Axenstraße bis zur Tell's-Platte, konn- Am Samstag, dem 27. Juni 1959, 20 Uhr, im Vereinshaus, Beethovenstraße 53 Außerordentliche Hauptversammlung Tagesordnung : 1. Begrüßung 2. Protokoll 3. Gauturnfest 1960 ten aber nur eine kurze Pause machen, weil wir bereits um 11 Uhr in Horgen erwartet wurden. Es war doch fast Mittag, als wir von unseren Sportkameraden des Sportklub's Horgen in Empfang genommen wurden. Auch hier wurden wir sehr herzlich empfangen und bei einem kleinen Imbiß unseren Quartierleuten vorgestellt. Nach dem Essen ruhten wir uns aus, und um 16.15 Uhr fand dann das Freundschaftstreffen der beiden Handballmannschaften statt. Auch hier mußten wir uns den Platzherren mit 18 : 14 beugen, doch wenn es auch hier wiederum nicht zu einem Erfolg auf dem Spielfeld gereicht hatte, so darf man doch sagen, daß die guten und freundschaftlichen Bindungen mit unseren Schweizer Freunden einen sportlichen Erfolg um Vieles vorzuziehen waren. Am Abend trafen wir uns dann alle in einem etwas abseits gelegenen Restaurant zum gemeinschaftlichen Abendessen mit anschließendem gemütlichen Beisammensein. Hierbei konnten wir auch unsere Heimatstadt als die „Stadt der tausend Sänger" würdig vertreten, durch den Vortrag von 4 Volkslieder. Wie schon in Burgdorf so wurden auch hier in Horgen immer wieder die guten Beziehungen zwischen den Sportlern beider Nationen herausgestellt und wir freuen uns schon heute sehr, wenn wir unsere neuen Sportfreunde aus Burgdorf und Horgen im nächsten Jahre anläßlich eines Jubiläumsturniers im Rahmen unserer 75-Jahrfeier in Neu-Isenburg begrüßen dürfen. Als Andenken an unseren Besuch in der Schweiz erhielten wir je einen wunderbaren Wandteller. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, daß es nicht das letzte Mal war, mit den Handballern eine größere Reise gemacht zu haben. Glücklich und doch recht abgespannt kamen wir am späten Abend des Sonntags wieder in Neu-Isenburg an. hm. 4. 75jähriges Vereinsjubiläum 1960 5. Beitragsregelung 6. Verschiedenes In Anbetracht der Wichtigkeit bitten wir unsere Mitglieder um regen Besuch • Siehe auch Bericht auf der nächsten Seite
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