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SONDERDRUCK - ROYAL CANIN Tiernahrung GmbH & Co. KG

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katze.ernährungDiätetik bei herzkranken Katzen –Gibt es einen „katzenspezifischen“ Ansatz?Claudia Rade und Ralf TobiasEiner Untersuchung von Torin 2007zufolge wird nur in ca. 20 % der tierärztlichenBeratungsgespräche mit Halternherzkranker Katzen die Ernährungthematisiert. Der vorliegende Artikelgibt einen Überblick über die diätetischenMöglichkeiten.Katzen mit Herzerkrankungen stellenandere Anforderungen an die Ernährungals humane Herzpatienten. Obwohl Fleischfresserbei arttypischer Ernährung einehohe Cholesterinaufnahme realisieren,kommen atherosklerotische Herzerkrankungennur sehr selten vor.Eine Spezialität der Felidae ist hin gegendie dilatative Kardiomyopathie infolgeeines Taurinmangels. Bei der HypertrophenKardiomyopathie (HKM), der häufigstenHerzerkrankung der Katze, wird zwischeneiner genetisch bedingten, primären Formund einer sekundären z. B. infolge Hyperthyreose,Niereninsuffizienz oder Hypertonieunterschieden. Bei der sekundärenHKM sind daher therapiebegleitende, spezifischediätetische Maßnahmen erforderlich.Basics der ErnährungTorin et al. [15] benennen in ihrer Arbeit5 Schlüsselnährstoffe für herzkranke Katzen:Protein und Fett (Energie)NatriumKaliumMagnesiumEnergieAbweichungen vom Normalgewicht stellen fürherzkranke Katzen einen prognostisch ungünstigenFaktor dar.Fett und Protein sind Energie- und Geschmacksträgerim Katzenfutter; von ihnenhängen Akzeptanz und Energiedichte einesFutters ab:Proteingehalt und -qualität entschei-den bei marginaler Versorgung darü -ber, ob die Katze Muskulatur abbauenmuss, um ihren Bedarf zu decken.Ein Futter mit einer hohen Energiedichte(hoher Fettgehalt) ist imfortgeschrittenen Stadium einerHerzerkrankung sinnvoll, weil dasVolumen der Mahlzeiten begrenztwerden kann. Eine starke Füllung desMagens, die den Brustraum einengenwürde, kann so vermieden werden,aber inappetente Katzen könnentrotzdem ihren Energiebedarfdecken.Adipositas Diese birgt in mehrfacher Hinsichtein Risiko: Die chronische Überlastungdes Herz-Kreislauf-Systems beschleunigtdas Fortschreiten einer bestehendenKardiopathie, begrenzt die kompensatorischenMöglichkeiten in einer kardialenKrise und mindert die Lebensqualität –oberstes Gebot bei übergewichtigen Katzenist daher Gewicht abnehmen.Die Gewichtsreduktion sollte jedochlangsam und unter Schonung der körpereigenenProteinreserven erfolgen(1–2 % Gewichtsabnahme pro Woche).Die Ausprägung abdominaler Fettdepotsspielt eine besondere Rolle: AbdominalesFett steigert die Insulinresistenz bzw. kannvia Kompression von außen die Nierenfunktionbeeinträchtigen.In Verbindung mit hochgradiger Adipositaskann als Folge eines Pickwick-Syndroms(Hypoventilation aufgrund einerKompression der Atemwege durch Körperfett)ein <strong>Co</strong>r pulmonale entstehen: DieseRechtsherzhypertrophie beruht auf einerHypertonie im Lungenkreislauf, da sich beiHypoventilation die Lungengefäße verengen(erhöhter Gefäßwiderstand).Untergewicht Auch das spielt bei herzkrankenKatzen eine große, wenn nichtsogar wichtigere Rolle als beim Hund. NachTorin et al. [15] wiegen Katzen mit angeborenenHerzerkrankungen und solche mitStauungsymptomen einer Herzinsuffi zienzsignifikant weniger als der Rest der herzkrankenKatzen. Des Weiteren ergab diegenannte Studie, dass etwa ¾ aller herzkrankenKatzen inappetent sind.Die kardiale Kachexie verhält sich proportionalzur Dauer der Herzerkrankungund stellt einen prognostisch ungünstigenFaktor für das Überleben des Patienten dar.Sie entsteht nicht allein infolge der Anorexie,sondern auch aufgrund eines für dasEndstadium schwerer Erkrankungen typischenHypermetabolismus; z. B. steigernTachykardie und Tachypnoe den Energiebedarfdeutlich ( Tab. 1).Kennzeichnend ist ein beschleunigterMuskelabbau (im Unterschied zu einerschnellen Gewichtsabnahme beim gesundenTier, die auch die Fettdepots mit einbezieht).Zu achten ist auf erste Anzeichen einesmassiven Muskelabbaus an Skapula, imBereich der Gluteal-Muskulatur oderdes Kopfes.Solche Veränderungen können parallel zuÜbergewicht oder Aszites auftreten undwerden dann leicht übersehen, weil dieKatze ja „dick“ erscheint ( Abb. 1).Die Einschmelzung von magerer Körpermasse(Muskulatur) kann bei der Katzeschneller als beim Hund lebensbedroh licheAusmaße annehmen (hoher Eiweißbedarfim Vergleich zum Hund, Nutzung vonAminosäuren zur Energiegewinnung bereitsunter physiologischen Bedingungen).Der Muskelabbau betrifft auch dasMyokard: Bei kardial kachektischen Hundenkonnte gezeigt werden, dass die verminderteKontraktionskraft des linken Ventrikelseher auf einer quantitativen Abnahmeder Zellzahl im Myokard als auf einemfunktionellen Defizit der einzelnen Herzmuskelzelleberuht.24Rade et al., Diätetik bei herzkranken Katzen – Gibt es einen „katzenspezifischen“ Ansatz?Enke Verlag | kleintier.konkret, 2010; 6: 24 – 30

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