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Von der linguistisch bezogenen ... - Linguistik online

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Waldemar Pfeiffer: Interkulturelle Fremdsprachenpädagogik 267Pozna_ die in Polen erste Abteilung für angewandte <strong>Linguistik</strong>. 2 Ihre Aufgabebestand darin, sich den wissenschaftlichen Grundlagen <strong>der</strong> Sprachvermittlung zuwidmen und diese in angewandte Theorien umzusetzen. Mit seinem Interesse fürkybernetische Grundlagen <strong>der</strong> sprachlichen Kommunikation und für die sog.konfrontative <strong>Linguistik</strong> und <strong>der</strong>en Beziehungen zu <strong>der</strong> Fremdsprachendidaktikschlug Zabrocki neue Wege in <strong>der</strong> Wissenschaft ein. Mit <strong>der</strong> zusätzlichen Gründung<strong>der</strong> ersten Abteilung für Methodik des Deutschen als Fremdsprache 1967an seinem zweiten Lehrstuhl (er hatte damals zwei Lehrstühle inne) 3 für germanischeSprachen <strong>der</strong> Posener Universität wurden institutionelle Formen geschaffen,die neue Disziplin – Glottodidaktik – wissenschaftstheoretisch zu begründenund weiter zu entwickeln. Auf <strong>der</strong> Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnissesollten Deutschlehrer ausgebildet werden. Bis dahin wurden sie nämlich vonerfahrenen Lehrern aus <strong>der</strong> Praxis in die methodischen Fragen und Probleme <strong>der</strong>Sprachunterweisung an <strong>der</strong> Universität eingeweiht. Diesem neuen Beispielfolgten Institute und Lehrstühle an an<strong>der</strong>en Neuphilologien polnischer Universitätenund Pädagogischen Hochschulen. 4Die Last <strong>der</strong> Neugründungen und <strong>der</strong> wissenschaftlichen Fundierung <strong>der</strong> neuenDisziplin nahmen Sprachwissenschaftler auf sich. Zabrocki selbst und seinezahlreichen Mitarbeiter waren vorwiegend Linguisten. Es ist deshalb nicht verwun<strong>der</strong>lich,dass in dieser Zeit vor allem <strong>linguistisch</strong>e Grundlagen <strong>der</strong> Fremdsprachendidaktikerforscht wurden. Mit <strong>der</strong> Betonung <strong>der</strong> Spezifik des Fremdsprachenunterrichts– die Begründung lautete etwa: die Fremdsprache ist gleichzeitigZiel, Gegenstand und Mittel des Unterrichts, und ihre Unterweisung unterscheidetsich deshalb wesentlich von den Methodiken <strong>der</strong> außersprachlichen Fächer– hat man die Relevanz <strong>der</strong> allgemeinen Didaktik negiert o<strong>der</strong> zumindestübersehen. Fremdsprachendidaktik und -methodik wurden in <strong>der</strong> Regel als angewandte<strong>Linguistik</strong> an sprachwissenschaftlichen Instituten verankert.Mit den Beziehungen zwischen <strong>Linguistik</strong> und Fremdsprachendidaktik habensich damals recht viele polnische Sprachwissenschaftler auseinan<strong>der</strong>gesetzt. Genanntseien hier Aleksan<strong>der</strong> Szulc, <strong>der</strong> zunächst in Pozna tätig war und Mitte <strong>der</strong>60-er Jahre den Lehrstuhl für Germanistik 5 an <strong>der</strong> Jagiellonen-Universität in2 Die von Zabrocki gegründete Disziplin, wie auch die Fachzeitschrift, die bis heute erscheint,wurde unter dem Namen Glottodidaktik bekannt.3 Zu beachten ist, dass ein Lehrstuhl in Polen einige habilitierte, selbstständige Wissenschaftlerzählen kann. Das gleiche betrifft eine Abteilung, die in <strong>der</strong> Regel an einemgrößeren Institut mit mindestens sechs habilitierten und vielen weiteren Beschäftigenverankert ist.4 An die Stelle Pädagogischer Hochschulen traten seit den 90-er Jahren 3-jährige Kollegs,u. a. sehr zahlreiche Fremdsprachenlehrerkollegs, die mit einem Lizenziat (entsprichtdem B.A.) enden.5 Später wurde <strong>der</strong> Lehrstuhl in ein Institut umgewandelt.

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