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Von der linguistisch bezogenen ... - Linguistik online

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Waldemar Pfeiffer: Interkulturelle Fremdsprachenpädagogik 271selbst nachkommen, irgendetwas Fremdsprachendidaktisches in Angriff zunehmen.2.4 Interkulturelle KommunikationSeit einem guten Jahrzehnt dauert nun <strong>der</strong> interkulturelle Trend an. Nicht nurneue Themen, wie beispielsweise Vorurteile und Stereotype, Tabus und Körpersprache,son<strong>der</strong>n neue Ziele und Prinzipien werden diskutiert. Die rein sprachlicheKommunikation wird durch die interkulturelle Kommunikation, die Landeskundedurch integrierte, interkulturelle o<strong>der</strong> erlebte Landeskunde ersetzt o<strong>der</strong>zumindest ergänzt. Als Lehrziel und Lehrprinzip gilt nun die interkulturelleSpracherziehung. Die Fremdsprachendidaktik entwickelte sich zu einer interkulturellenFremdsprachenpädagogik. Eine neue Generation von Fremdsprachenlehrernwird ausgebildet. Da geht es jetzt nicht mehr so sehr um die Beherrschungpraktischer Techniken, wie man etwa die deutschen Präpositionenmit dem 3. o<strong>der</strong> 4. Fall unterrichtet, son<strong>der</strong>n vielmehr um die Erkennung undBehandlung von Vorurteilen und Stereotypen o<strong>der</strong> die Erkenntnis, was eigentlichunter Ambiguitätstoleranz und Konfliktfähigkeit zu verstehen ist u.v.a.m.Da stellt sich die Frage, inwieweit alle wichtigen Kenntnisse und Kompetenzen– neben <strong>der</strong> immer wichtigen didaktisch-methodischen Ausbildung natürlich –beherrscht werden können und müssen. Vielleicht genügt zunächst die Einsicht,dass das Eigene nicht zur "Leitkultur" erklärt, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Ethnozentrismusdurch Respekt und Akzeptanz des Fremden ersetzt wird. Das ist nun aber dieAufgabe des gesamten Schulsystems schlechthin, und nicht ausschließlich desFremdsprachenunterrichts, auch wenn Fremdsprachenlehrer hierbei eine beson<strong>der</strong>eRolle spielen könnten. Wäre es nicht besser auch, mit <strong>der</strong> interkulturellenSpracherziehung bereits im Kindesalter zu beginnen? Damit wirft die Fremdsprachenpädagogikneue Fragen auf und <strong>der</strong> Kreis schließt sich. Vorurteile, Voreingenommenheit,Fremdenhass und egozentrische Interessen werden schließlicherst im 'politischen' Alter bewusst. Kleine Kin<strong>der</strong> haben keine kultur<strong>bezogenen</strong>egozentrischen Interessen, sie haben an<strong>der</strong>e Bedürfnisse und ein an<strong>der</strong>esWeltbild.3 AusblickDas Thema verlangt natürlich eine breitere und tiefere systematische Behandlung,bedarf genauer Namen-, Quellen- und Titelangaben. Dies war an dieserStelle nicht möglich. Hier sollte nur ein Impuls für weiteres Nachdenken gegebenwerden. Es ging mir dabei nicht so sehr um den Paradigmenwechsel in <strong>der</strong>Methodik, son<strong>der</strong>n um den wissenschaftlichen Werdegang und disziplinäreEmanzipation <strong>der</strong> Fremdsprachendidaktik und ihren gesellschaftlichen Bezug.Die erweiterten gesellschaftlichen Aufgaben kann die selbstbewusste interkulturelleFremdsprachenpädagogik nur in einer engen Zusammenarbeit zwischen

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