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Temporale Aspekte des Data Mining - diko-project.de

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Zur Darstellung <strong>de</strong>r Zeit gibt es drei gängige mathematische Mo<strong>de</strong>lle. Das stetigeMo<strong>de</strong>ll ist isomorph zum Bereich <strong>de</strong>r reelen Zahlen und wird mit diesen gleichgesetzt.Das dichte Mo<strong>de</strong>ll basiert auf <strong>de</strong>n rationalen Zahlen. Je genauer ein Mo<strong>de</strong>ll,<strong><strong>de</strong>s</strong>to feinere Zeiteinheiten gibt es. So bietet das stetige Mo<strong>de</strong>ll eine <strong>de</strong>tailliertereEinteilung als das dichte Mo<strong>de</strong>ll. Ein Mo<strong>de</strong>ll , dass ”nur“ mit natürlichen Zahlenauskommt, ist das diskrete Mo<strong>de</strong>ll. Üblicherweise verwen<strong>de</strong>t man bei temporalenDaten das diskrete Mo<strong>de</strong>ll. Die kleinste Zeiteinheit wird hier als ”Chronon“ bezeichnetund wird dabei als das kleinste mögliche Zeitsegment verstan<strong>de</strong>n, z.B. einAugenblick. In allen drei Mo<strong>de</strong>llen wird von einem linearen Zeitverlauf ausgegangen.Darüberhinaus gibt es aber auch Mo<strong>de</strong>lle mit an<strong>de</strong>ren Zeitverläufe, die in dieserAusarbeitung unberücksichtigt bleiben sollen. Hier sei das Zeitmo<strong>de</strong>ll von Minkowskigenannt, dass sich einer kegelförmigen Darstellung bedient [Mar99].3 RepräsentationsformenEs gibt unterschiedliche Repräsentationsformen für temporale Daten, von <strong>de</strong>nenim Folgen<strong>de</strong>n zwei vorgestellt wer<strong>de</strong>n sollen. Einerseits gibt es temporale Datenbankmanagementsysteme(DBMS), die eine Erweiterung <strong>de</strong>r relationalen DBMSdarstellen und an<strong>de</strong>rerseits gibt es Zeitreihen (auch Sequenzen genannt).3.1 <strong>Temporale</strong> DatenbankenBei <strong>de</strong>r Erklärung temporaler Datenbanken wird wie folgt vorgegangen. Im erstenSchritt wer<strong>de</strong>n temporale Datenbanken mit konventionellen Datenbanken verglichenund ihre Beson<strong>de</strong>rheiten, wie unter an<strong>de</strong>rem die verwen<strong>de</strong>ten Zeittypen aufgezeigt.Daraufhin wird erläutert wie Daten auf zwei verschie<strong>de</strong>ne Arten mit Zeitstempelnversehen wer<strong>de</strong>n können. Den Abschluss bil<strong>de</strong>t das bitemporale Datenmo<strong>de</strong>ll, dasalle zuvor genannten Grundlagen in sich vereint.<strong>Temporale</strong> DBMS verwalten zeitbezogene Daten. Sie unterschei<strong>de</strong>n sich damit von<strong>de</strong>n so genannten Schnappschuss-Datenbanken [Kai00]: Im Normalfall wird in einerDatenbank <strong>de</strong>r aktuelle Zustand <strong>de</strong>r in ihr enthaltenen Objekte gespeichert.Das heißt auch, dass nach einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Attribute eines Objektes <strong>de</strong>r Ursprungszustandüberschrieben ist und nicht wie<strong>de</strong>r hergestellt wer<strong>de</strong>n kann. Zwarbieten mo<strong>de</strong>rne DBMS die Möglichkeit eines ”Undo“mit <strong>de</strong>m zwischen zwei unterschiedlichealten Sichten (engl. view) gewechselt wer<strong>de</strong>n kann, doch können nichtmehrere Sichten zeitgleich angezeigt wer<strong>de</strong>n. Dies kann in bestimmten Anwendungenvon großem Nachteil sein, da in vielen Fällen noch auf ältere Daten zurückgegriffenwer<strong>de</strong>n muss. In Oracle wer<strong>de</strong>n diese Ansichten als ”materialized views“bezeichnet. Man bezeichnet diesen Typ auch als Rollback-DMBS.Es gibt Attribute, die von vornherein nur eine begrenzte Gültigkeit aufweisen.So sind Vertragsdaten beispielsweise mit unter durch Start- und Enddatum gekennzeichnet.An diesem Punkt kommen temporale DBMS ins Spiel. Stahlknecht[SH02] beschreibt sie wie folgt: ”Zeitorientierte (temporale) Datenbanken verwalten<strong>de</strong>n Datenbestand als Folge zeitlich aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>r Zustän<strong>de</strong> einschließlich<strong>de</strong>r Zeitpunkte <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen (Historisierung).“ Bei zeitbezogenen Daten ist<strong>de</strong>mzufolge nicht erlaubt, Daten zu löschen o<strong>de</strong>r zu überschreiben[KM96]. Nur sokönnen zeitabhängige Versionen festgehalten wer<strong>de</strong>n, die wie<strong>de</strong>rum eine Historisierungermöglichen. Ein Löschvorgang wäre dann also nur logisch als Statusverän<strong>de</strong>rungin <strong>de</strong>r Datenbank zu verstehen, nicht aber physikalisch.Um unterschiedliche Versionen von einan<strong>de</strong>r abgrenzen zu können, wer<strong>de</strong>n temporaleAttribute benötigt, die die einzelnen Versionen beschreiben. Wie diese Attributeaussehen, wird im folgen<strong>de</strong>n Abschnitt ”Zeittypen“ behan<strong>de</strong>lt. Insgesamt gibt es5

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