21.08.2012 Aufrufe

So machen Sie Ihrem Vermieter Beine

So machen Sie Ihrem Vermieter Beine

So machen Sie Ihrem Vermieter Beine

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Panorama<br />

Vattenfalls Strompreiserhöhung<br />

zum 1. Januar ist<br />

unangemessen,<br />

sagt Berlins Verbraucherschutzsenatorin<br />

Katrin<br />

Lompscher<br />

<strong>So</strong>zIalEr WohNuNGSbau<br />

Kostenmiete erhöht<br />

Seit dem 1. Januar 2011 gelten im<br />

<strong>So</strong>zialen Wohnungsbau höhere<br />

Kostenmieten. Die Verwaltungs-<br />

und Instandhaltungskosten wurden<br />

den gestiegenen Verbraucherpreisen<br />

angepasst.<br />

Die Verwaltungs­ und Instandhaltungskosten<br />

werden alle drei Jahre<br />

mit dem bundesweiten Verbraucherpreisindex<br />

verglichen und entsprechend<br />

erhöht. Von 2007 bis 2010<br />

stiegen die Preise um 3,732 Prozent.<br />

Um diesen Satz wurden nun auch<br />

die Verwaltungskosten erhöht, nämlich<br />

von jährlich 254,80 Euro pro<br />

Wohnung auf 264,31 Euro. Auch<br />

die Instandhaltungspauschale steigt<br />

im gleichen Maße, und zwar je nach<br />

Strom<br />

Neuer Dreh an der Preisschraube<br />

Das neue Jahr beginnt für viele<br />

Stromkunden mit einer saftigen<br />

Preiserhöhung: Vattenfall Europe<br />

schlägt Privatkunden satte 9,9 Prozent<br />

auf den Grundversorgungstarif<br />

auf und befindet sich damit in<br />

schlechter Gesellschaft mit vielen<br />

anderen Stromanbietern.<br />

Foto: Christian Muhrbeck<br />

Mindestens jeder zweite Haushalt in<br />

Deutschland muss seit Januar mehr<br />

für Strom bezahlen. 500 Stromanbieter<br />

haben zum Jahreswechsel Preiserhöhungen<br />

von durchschnittlich 7<br />

Prozent angekündigt, weitere 41 ziehen<br />

am 1. Februar nach.<br />

Die meisten begründen dies mit der<br />

gestiegenen Umlage zur Förderung<br />

Baualter um 0,29 Euro bis 0,48 Euro<br />

pro Quadratmeter im Jahr.<br />

Diese Zahlen fließen nach der Zweiten<br />

Berechnungsverordnung in die<br />

Ermittlung der Kostenmiete ein. Für<br />

eine 80 Quadratmeter große <strong>So</strong>zialwohnung,<br />

die vor 25 Jahren bezugsfertig<br />

wurde, erhöht sich die Kostenmiete<br />

beispielsweise um rund 3,25<br />

Euro im Monat.<br />

Die Kostenmiete ist der Höchstbetrag,<br />

der im <strong>So</strong>zialen Wohnungsbau<br />

verlangt werden darf. In Berlin liegt<br />

sie je nach Gebäude meist zwischen<br />

12 und 18 Euro. In der Praxis zahlen<br />

die Mieter aber eine deutlich niedrigere,<br />

politisch festgelegte <strong>So</strong>zialmiete.<br />

Die Differenz zur Kostenmiete<br />

gleicht die öffentliche Hand aus.<br />

von Ökostrom nach dem Erneuerbare­Energien­Gesetz<br />

(EEG). Tatsächlich<br />

ist die EEG­Umlage zum 1. Januar<br />

2011 um rund 1,5 Cent auf nun 3,53<br />

Cent pro Kilowattstunde gestiegen.<br />

Hintergrund ist, dass 2010 insgesamt<br />

mehr Einspeisevergütung für den zunehmenden<br />

Anteil von Strom aus<br />

regenerativen Quellen gezahlt wurde.<br />

Denn viele Hausbesitzer hatten<br />

sich noch schnell eine Photovoltaikanlage<br />

aufs Dach montieren lassen,<br />

bevor die <strong>So</strong>larstromvergütung zum<br />

1. Juli und nochmals zum 1. Oktober<br />

2010 gekürzt wurde. Das löste einen<br />

regelrechten <strong>So</strong>larboom aus und entsprechend<br />

mehr <strong>So</strong>nnenstrom musste<br />

vergütet werden.<br />

Allerdings: Die Preiserhöhung von<br />

Vattenfall falle höher aus als die<br />

Öko stromumlage und sei nicht angemessen,<br />

kritisiert Berlins Verbraucherschutzsenatorin<br />

Katrin Lompscher.<br />

Zudem führt laut Bundesnetzagentur<br />

die steigende Menge erneuerbarer<br />

Energie auf der anderen<br />

Seite zu sin kenden Großhandelspreisen,<br />

weil sukzessive teure Kraftwerke<br />

aus dem Markt gedrängt würden.<br />

„Verbraucher soll ten nicht in vollem<br />

Nach der verweigerten Anschlussförderung<br />

haben jedoch manche<br />

Eigentümer den <strong>So</strong>zialmietern tatsächlich<br />

die volle Kostenmiete abverlangt<br />

– ganz offensichtlich, um<br />

sie zum Auszug zu zwingen.<br />

Jens Sethmann<br />

Umfang mit der erhöhten EEG­Umlage<br />

belastet wer den“, schlussfolgert<br />

deshalb Matt hias Kurth, Präsident<br />

der Bundesnetzagentur. Das<br />

Verbraucherportal Verivox hat auf<br />

Grundlage des Er zeugerpreisindex<br />

Strom des Statistischen Bundesamtes<br />

ausgerechnet, dass die Einkaufspreise<br />

für Stromanbieter zwischen<br />

Oktober 2008 und Oktober 2010<br />

um rund 20 Prozent gefallen sind.<br />

Im gleichen Zeitraum seien die Preise<br />

für den Ver braucher jedoch um acht<br />

Prozent er höht worden.<br />

Die Preispolitik insbesondere der großen<br />

Stromkonzerne steht schon seit<br />

Jahren in der Kritik. Umgehen lassen<br />

sich überhöhte Strompreise am einfachsten,<br />

indem man verschiedene<br />

Anbieter miteinander vergleicht und<br />

gegebenenfalls wechselt.<br />

Kristina Simons<br />

Tarifrechner im Internet:<br />

www.verivox.de, www.tarifvergleich.de,<br />

www.toptarif.de, www.wer-ist-billiger.de<br />

Informationen<br />

zum Stromanbieterwechsel:<br />

www.verbraucherzentrale.de/stromwechsel<br />

Die Anhebung der<br />

Verwaltungs- und<br />

Instandhaltungspauschalen<br />

führte<br />

am 1. Januar zu<br />

Mieterhöhungen<br />

im <strong>So</strong>zialen<br />

Wohnungsbau<br />

12 MieterMagazin 1+2/2011<br />

Foto: Christian Muhrbeck

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!