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Ganz gleich, ob Sie neu-, aus - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt

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Prof. Dr. Peter Struck (Uni Hamburg)<br />

»Chancen auf Schulerfolg - Schulversagen vermeiden,<br />

Lebensperspektive für junge Menschen sichern«<br />

Ein erfolgreicher Schulabschluss ist heute mehr denn je<br />

Grundvor<strong>aus</strong>setzung für das Überwinden der sog. »Ersten<br />

Schwelle« in Ausbildung und Beruf. Unter dem Motto<br />

»Schulversagen vermeiden, Lebensperspektiven für junge<br />

Menschen sichern!« diskutierten am 12. November auf einer<br />

bundesweiten Fachtagung des <strong>PARITÄTISCHE</strong>N über 70 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer, wie »Schule« zu einem attraktiven<br />

Lern- und Lebensort gestaltet werden kann.<br />

Dieses Anliegen verbindet nicht nur Lehrkräfte von Sekundar-,<br />

Förder- und Berufsschulen, sondern auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

<strong>aus</strong> Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe<br />

und Bildungspolitiker, die sich rege an der Diskussion um Chancen<strong>gleich</strong>heit<br />

im Bildungssystem und notwendige Veränderungen<br />

einbrachten.<br />

Ein Schwerpunkt der Tagung war die Vorstellung des ESF- Programms<br />

des Landes zur »Vermeidung von Schulversagen und zur<br />

Senkung des vorzeitigen Schulabbruchs« durch den zuständigen<br />

Referenten im Sozialministerium, Herrn Andreas Heft. Das Programm<br />

soll nun in absehbarer Zeit starten, nachdem es bereits<br />

2007 verabschiedet wurde und sowohl Schulen als auch freie Träger<br />

in den »Startlöchern« stehen. <strong>Der</strong> Umfang des Programms<br />

umfasst bis 2013 fast 59,1 Mio €, damit sollen über 48.000 Schülerinnen<br />

und Schüler im Land erreicht werden.<br />

Im Rahmen des Programms wird eine Koordinierungsstelle<br />

»Schulerfolg« für Programmentwicklung, Prozessmanagement,<br />

Vernetzung sowie Qualifi zierung und Beratung. Träger der Koordinierungsstelle<br />

ist die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.<br />

Das Konzept wurde durch die zuständige Mitarbeiterin, Frau<br />

Sylvia Ruge vorgestellt.<br />

Den Hauptvortrag zum Thema »Richtig lernen – Benachteiligung<br />

verhindern« hielt Herr Prof. Dr. Peter Struck von der Uni<br />

Hamburg. Er stellte eindrücklich die Lebens- und Lernsituation<br />

von Kindern im deutschen Schulsystem dar und machte deutlich,<br />

dass Ergebnisse der Hirnforschung und Lerntheorien viel stärker<br />

Positionen<br />

in die Gestaltung der Lernprozesse einbezogen werden müssen.<br />

Damit könnten deutlich bessere Lerneff ekte erreicht werden<br />

und die Schule zu einem Ort »positiver Erfahrung« für alle Kinder<br />

werden. Er wies anhand der »Gebote des Lernens« auf den<br />

dringenden Veränderungsbedarf im Schulsystem aufmerksam<br />

z.B. »Kinder nicht beschämen! Lernen mit Respekt«.<br />

Unter dem Aspekt »Wege zum Schulerfolg« wurde das Bundesprogramm<br />

»2. Chance für Schulverweigerer« durch Frau Kerstin<br />

Kruse (ESF- Servicestelle) vorgestellt. Ergänzend dazu hat Fr.<br />

Petra Richter (DGB) die Vielfältigkeit des Pr<strong>ob</strong>lems der »Ausbildungsreife«<br />

erläutert und die Erwartungen der Unternehmen<br />

an Auszubildende. Hier gibt es Verantwortung sowohl auf Seiten<br />

der Eltern und Schulen, als auch bei Ausbildungsbetrieben<br />

hinsichtlich der Qualität der Ausbildung.<br />

Ein abschließender Blick über den Tellerrand war der Beitrag<br />

des Leiters der Willy-Hellpach-Schule Heidelberg, Herrn Fritz-<br />

Schubert zum »Schulfach Glück«. Hauptschulklassen erfahren<br />

Lebens- und Leistungsfreude, Vertrauen und Verantwortung als<br />

Lernziele, damit »Glück« Schule macht. Das Buch dazu ist gerade<br />

beim Herder-Verlag erschienen.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Das Thema »Schulerfolg und Vermeidung von Schulversagen«<br />

ist vielfältig und bedarf langfristiger Konzepte. Seitens des<br />

Gesetzgebers werden umfangreiche fi nanzielle Mittel in verschiedensten<br />

Programmen, Initiativen und Gesetz bereitgestellt,<br />

um jungen Menschen einen erfolgreichen Schulabschluss und<br />

Lebensperspektiven durch Ausbildung zu gewährleisten. Dazu<br />

gehören Projekte wie Kompetenzagenturen, 2. Chance, frühzeitige<br />

Berufsorientierung, Ausbildungsbegleitung und diverse<br />

Landesprogramme. Leider sind diese regional nicht <strong>aus</strong>reichend<br />

aufeinander abgestimmt und vernetzt. Dies hat Auswirkungen<br />

auf Wirksamkeit und langfristige Eff ekte.<br />

<strong>Der</strong> <strong>PARITÄTISCHE</strong> hat mit der Veranstaltung einen Auftakt für die<br />

Diskussion um die Neugestaltung des Lernorts »Schule« gestartet,<br />

die in 2009 mit Workshops und weiteren Fachtagungen vertiefend<br />

fortgesetzt wird. Darüber hin<strong>aus</strong> wird sich der PARITÄ-<br />

TISCHE zukünftig stärker in die bildungspolitische Debatte im<br />

Sinne von Chancen<strong>gleich</strong>heit und Bildungsgerechtigkeit mit<br />

konkreten Vorschlägen einbringen.<br />

Die Ergebnisse der Fachtagung und die Beiträge der Referenten<br />

sind zum download auf der Homepage www.paritaet-lsa.de /<br />

Fachinfo/ Bildung und Ausbildung eingestellt.<br />

Gefördert <strong>aus</strong> Mitteln der Lotterie Glücksspirale 25

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