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Der Einbaum aus dem Arendsee

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NAU 13 2006aAbb. 7: Fotomosaik des vollständig freigelegten <strong>Einbaum</strong>s.Abb. 8: <strong>Einbaum</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Arendsee</strong> (Montage und Umzeichnungnach 3-D-scan).cim skandinavischen Sprachraum verwendetenBegriff auch die Bezeichnung Stammboot vor(Hirte 1989, 111 Anm. 1). Aus Frankreich undden Niederlanden stammen die ältesten, insMesolithikum datierenden Exemplare wie z. B.der <strong>Einbaum</strong> von Pesse (Niederlanden), der aufca. 6300 v. Chr. datiert wird (v. Zeist 1957).Jedoch wurden diese Boote bis in die Neuzeitverwendet, wie die Dokumentation des B<strong>aus</strong>von Einbäumen 1965/66 vom Mondsee <strong>aus</strong> Österreichzeigt (Ellmers 1983, 481).<strong>Einbaum</strong>funde sind relativ häufig. <strong>Der</strong> ältestedeutsche Bootfund wurde bereits 1785 im Teufelsmoorin Niedersachsen <strong>aus</strong>gegraben (Ellmers1989, 292). Jedoch sind nur einige Stückeerhalten geblieben. Nur eine kleine Anzahl istsicher datiert.Die Verwendung unterschiedlicher Holzartenwie Waldkiefer, Erle, Pappel, Weide, Eiche,Esche, Buche oder Weißtanne über die Jahrt<strong>aus</strong>endehinweg erklärt Billamboz (2000, 41–43)mit <strong>dem</strong> technologischen Stand, der Verfügbarkeitgeeigneter Stammgrößen, den vorhandenenErfahrungen bezüglich Gewicht, Holzdichte,Festigkeit, Feuchtgrad, Schwimmfähigkeit undSchiffsführung sowie <strong>dem</strong> Aufwand der Holzbearbeitung.Einbäume fanden Verwendung als Transportmittelfür Menschen, Tiere und Lasten, alsFischfangfahrzeug oder in Kombination mitanderen Einbäumen als Katamaran bzw. Floßfähremit Schwimmkörpern <strong>aus</strong> zwei und mehrRümpfen. Unterschiedliche Gewässerarten (offenesMeer, Fluss oder See), Uferformen undEinsatzmöglichkeiten wirkten sich variierendauf die Bootsgestalt und innere Aufteilung <strong>aus</strong>wie auch regionale Eigenheiten und eine Optimierungder Bootsbautechnik über die Jahrt<strong>aus</strong>ende(Ellmers 1983, 483 ff.). Dies wird auchanhand der nachfolgend erwähnten Einbäumedeutlich (Abb. 10 u. 11).Weitere <strong>Einbaum</strong>funde in Sachsen-Anhaltund im Hannoverschen WendlandbAbb. 9: Detailaufnahmen. a Heck (Unterseite), b Fischkasten, c Querschnittan der Bruchkante des Hecks, d Dechselspuren, aufgenommen in der Holzkonservierungdes LKD M-V in Schwerin.dDie bisherigen <strong>Einbaum</strong>funde Sachsen-Anhaltsund des Hannoverschen Wendlands sollen ohneAnspruch auf Vollständigkeit kurz vorgestelltwerden. Alle hier erwähnten Stücke wurden derFachliteratur entnommen oder sind durch Museumsbesuchebekannt. Eine Fundaufnahme inden Museen der Region, wo weitere Einbäumevermutet werden, bzw. eine Durchsicht allerOrtsakten im Landesfundarchiv des LDA fandnicht statt. Bis auf das <strong>Arendsee</strong>r Stück wurden38

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