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Dolmetschen bei Elternversammlungen im schulischen Bereich

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<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

von Karin Kaline und Elisabeth Görbert<br />

<strong>im</strong> Seminar „Einsatzgebiete eines Gebärdensprachdolmetschers“<br />

Dozentin Frau Köchy<br />

Wintersemester 2008/2009<br />

BA-Studiengang Gebärdensprachdolmetschen<br />

Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen<br />

an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />

Bild 1


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Inhaltsübersicht<br />

Einleitung<br />

Vorgehensweise<br />

Fragebogen<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Elternversammlung<br />

Häufigkeit<br />

Zielgruppe<br />

Auftraggeber / Auftragsannahme<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Abrechnung


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Inhaltsübersicht<br />

Ablauf Elternabend<br />

Besonderheiten / Herausforderungen<br />

Vorbereitung<br />

Briefing<br />

Nachbereitung<br />

Praktische Bear<strong>bei</strong>tung des Themas<br />

Diskussion – Sitzposition<br />

Zusammenfassung<br />

Quellen


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Einleitung<br />

● Eine Elternversammlung zu dolmetschen kann für den<br />

Dolmetscher eine große Herausforderung darstellen.<br />

● Interesse an diesem Einsatzgebiet aufgrund folgender<br />

Aspekte:<br />

– eigene Erfahrung aus Hospitationseinsätzen<br />

– Wunsch, eine Elternversammlung selber zu<br />

dolmetschen und da<strong>bei</strong> praktische Erfahrung<br />

sammeln<br />

– nach Besonderheiten/Schwierigkeiten recherchieren


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Vorgehensweise<br />

● Literatursuche<br />

● für eine intensive Auseinandersetzung mit dem<br />

Einsatzbereich, entschließen wir uns, eine<br />

Elternversammlung zu dolmetschen<br />

● der Kontakt zu einer Lehrerin wird hergestellt (Frau<br />

Lähnemann unterrichtet am Hubertusgymnasium in<br />

Magdeburg)


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Vorgehensweise<br />

● um nah an der Praxis zu recherchieren, wird ein<br />

Fragebogen zum Thema Elternversammlung erstellt.<br />

● 29 Fragebögen wurden beantwortet.<br />

● Diese wurden ausgewertet und in die Präsentation<br />

eingear<strong>bei</strong>tet.<br />

● Dolmetschvideos wurden ausgewertet.


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Fragebogen


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Fragebogen<br />

● Der Fragebogen wurde per E-Mail an alle<br />

Berufsverbände des Gebärdensprachdolmetschers<br />

verschickt.<br />

● Antworten erhielten wir per E-Mail oder per Post.<br />

● Wir erhielten 29 beantwortete Fragebögen zurück.<br />

● Aus 10 verschiedenen Bundesländern


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Art des Einsatzes<br />

● Elternversammlung<br />

● Elterngespräche<br />

● Projekttage<br />

● Stammtisch<br />

Ort des Einsatzes<br />

● Kindergarten<br />

● Grundschule<br />

● Hauptschule<br />

● Realschule<br />

● Gymnasium<br />

● Sonderschulen<br />

(Förderschulen,<br />

Gehörlosenschulen, u.ä.)<br />

● Private Schulen<br />

● Berufsschule<br />

Wir beziehen uns nur auf den <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong> und gehörlose Eltern<br />

mit hörenden Kindern.


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Elternversammlung<br />

● Die Elternversammlung (oder Elternabend) ist eine<br />

Versammlung von Eltern der Schüler einer Klasse.<br />

● „Die Elternversammlung dient der Unterrichtung der Eltern<br />

über die geplante Unterrichtsgestaltung, Schulbücher und<br />

andere Fragen von allgemeiner Bedeutung für die Klasse<br />

(den Schülerjahrgang). Die Eltern erörtern mit den<br />

Lehrkräften die Angelegenheiten der Erziehung und des<br />

Unterrichts“.<br />

[1]<br />

● Aufgaben und Ziele:<br />

– Informationen der Eltern in <strong>schulischen</strong> Anliegen<br />

– Kontakt mit Lehrern<br />

– Kennenlernen der Eltern untereinander Vgl.: [2]


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Häufigkeit<br />

● In einem Schuljahr gibt es meist zwei Elternabende<br />

● Zusätzliche Elternabende<br />

→ bspw. Entscheidung ob Gymnasium oder Regelschule<br />

● Dolmetscheinsätze <strong>bei</strong> Elternabenden:<br />

durchschnittlich 10 mal <strong>im</strong> Jahr<br />

(aus Fragebögen)


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Zielgruppe<br />

● Gehörlose Eltern mit hörenden Kindern<br />

● die anwesenden hörenden Eltern und LehrerInnen<br />

Bild 2


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Auftraggeber / Auftragsannahme<br />

● Häufig direkte Anfrage von den Eltern (50%)<br />

→ per Fax, Bildtelefon, E-Mail oder SMS<br />

● Am zweit häufigsten wurde die Dolmetschervermittlung<br />

angegeben (43%)<br />

→ meist per Telefon<br />

● Nur selten kommt der Auftrag direkt von der Schule (7%)<br />

→ meist per Telefon<br />

● In einer Dolmetschfirma kann der Auftrag über den<br />

Einsatzplan vergeben werden


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Rechtliche Grundlagen<br />

● keine bundeseinheitliche Regelung für<br />

Kostenübernahme der Dolmetscheinsätze in Schulen<br />

● Regelungen für Dolmetscheinsätze:<br />

<strong>im</strong> Landesgleichstellungsgesetz des jeweiligen<br />

Bundeslandes<br />

● Es gibt unterschiedliche Finanzierungsmodelle:<br />

● Finanzierung aus dem „Dolmetschertopf“ des<br />

Bundeslandes<br />

● Kostenübernahme aus eigener Tasche (gehörlose Eltern<br />

tragen Kosten)<br />

● Kostenübernahme durch Schulträger / Schulamt<br />

● Finanzierung durch den Förderverein der Schule


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Bild 3<br />

Bildung ist Ländersache!


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Rechtliche Grundlagen<br />

● Baden-Württemberg = DVZ<br />

● Bayern = h. Kind = BayKHV / gl. Kind = Eingliederungshilfe<br />

● Berlin = nach LGBG<br />

● Brandenburg = nach BbgKHV<br />

● Bremen = nach BrBGG<br />

● Hamburg = nach HmbKHVO<br />

● Hessen = nach HessKHV<br />

● Mecklenburg-Vorpommern = nach KHVO-M-V


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Rechtliche Grundlagen<br />

● Niedersachsen = nach NBGG<br />

● Nordrhein-Westfalen = nach KHV-NRW<br />

● Rheinland-Pfalz = nach zusätzlicher Regelung (zu<br />

LGGBehM)<br />

● Saarland = nach SBGVO<br />

● Sachsen = DVZ<br />

● Sachsen-Anhalt = DVZ<br />

● Schleswig-Holstein = bisher Gesetzesentwurf<br />

● Thüringen = nach ThürGIGAVO


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Abrechnung<br />

● Unterscheidet sich je nach Kostenträger<br />

● Kostenträger = Schulamt<br />

→ Rechnung wird direkt an die Schule geschickt<br />

● Negativ-Beispiel aus Nord-Rhein-Westfalen (2006)<br />

Eltern bestellen den Dolmetscher<br />

Auftrag wird gedolmetscht<br />

Dolmetscher schickt die Rechnung an die Schule<br />

Schule leitet sie ans Schulamt weiter<br />

Schulamt will die Rechnung nicht übernehmen<br />

Vgl. [3]<br />

Die<br />

Rechnung<br />

wird zurück<br />

an die Eltern<br />

geschickt.


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Abrechnung<br />

● Kostenträger = Dolmetschvermittlungszentrale<br />

● Beispiel aus Sachsen-Anhalt:<br />

→ Abrechnungsbogen


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Ablauf einer Elternversammlung<br />

● Begrüßung<br />

● evt. Vorstellungsrunde<br />

● Klassenkl<strong>im</strong>a<br />

● Leistungsstand<br />

● Lerninhalte<br />

● Organisatorisches<br />

● Fragen<br />

● evt. Wahl der Elternvertretung<br />

Vgl. [4]


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Ablauf einer Elternversammlung<br />

Mögliche Themen:<br />

Bildungs- und Erziehungsziele<br />

Lehr- und Lernmethoden<br />

Leistungsbewertung<br />

Hausaufgaben<br />

Förderung best<strong>im</strong>mter Schüler<br />

Vorstellung des Schulkonzepts<br />

Lehrplan<br />

Exkursionen / Klassenfahrten<br />

Feiern / Projektwochen<br />

Schulessen<br />

Belehrung<br />

Nachmittagsangebote<br />

Sanktionsmaßnahmen<br />

Spezial Themen:<br />

Drogen, Alkohol<br />

Sekten<br />

Gewalt an Schulen<br />

Sexualunterricht<br />

Religionsunterricht<br />

Schulwechsel<br />

Berufs- /Studienwahl<br />

schulärztliche Untersuchung<br />

Rechtschreibreform


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Besonderheiten/Herausforderungen<br />

Worauf sich ein Dolmetscher einstellen sollte:<br />

● oft Einzelbesetzung<br />

→ aus Fragebögen:<br />

● Einzelbesetzung (48 %)<br />

● selten mit Doppelbesetzung (36%)<br />

● Doppelbesetzung (16 %)<br />

„Ausnahme ist, wenn die Elternabende, die ja <strong>im</strong>mer saisonal geballt stattfinden,<br />

aufgrund Masse nicht durchgängig doppelbesetzt werden können: in diesen Fällen<br />

habe ich schon nach Absprache mit hörgeschädigten Kunden/innen, Lehrer/in und<br />

Dolmi-Vermittlung allein gear<strong>bei</strong>tet und bin nach Ablauf einer Stunde gegangen –<br />

leider kommt das vor, aber glücklicherweise bislang nur selten und nach dem Motto<br />

„eine Stunde ist besser als nichts“ stößt es aufgrund unserer Aufklärungsar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong><br />

den hörgeschädigten Kunden/innen auf Verständnis.“<br />

Zitat aus einem Fragebogen


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Besonderheiten/Herausforderungen<br />

Örtlichkeiten / Zeitliche Besonderheiten:<br />

● Schulmobiliar<br />

„Nicht zu verachtendes Problem: In Kindergärten und Grundschulen sitzt man – auch<br />

2 Std – auf den Mini-Stühlen und verkrampft nach kürzester Zeit.<br />

Auch schon erlebt: Wir sitzen entspannt auf dem Fußboden auf Decken. Die Füße<br />

schlafen ein, wieder aufstehen unmöglich etc.“<br />

„(...) klitzekleiner fieser Holzstuhl mit einem Hauch von Rückenlehne (...)“<br />

● Späte Einsatzzeit<br />

● Einsatzdauer ist schwer abzuschätzen<br />

(Zitate aus den Fragbögen)


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Besonderheiten/Herausforderungen<br />

Das Setting:<br />

● Die Gruppe:<br />

● Heterogen<br />

● starke Gruppendynamik<br />

● evt. Zeitdruck der Eltern<br />

● Register:<br />

● informell bis formell


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Besonderheiten/Herausforderungen<br />

Das Setting:<br />

● Dynamik:<br />

● monologischer Vortragsstil bis zu schneller<br />

Sprecherwechsel<br />

● hohes Redetempo<br />

● Gesprächskoordination schwierig<br />

● Informationsgehalt:<br />

● einfache bis komplexe Sachverhalte<br />

● viele organisatorische Informationen<br />

● wenig Fachvokabular (nur <strong>bei</strong> speziellen Themen)<br />

● viele Namen


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Besonderheiten/Herausforderungen<br />

Anwendbare Strategien:<br />

● Mit der Lag T<strong>im</strong>e ar<strong>bei</strong>ten:<br />

– Verkürzung der Lag t<strong>im</strong>e <strong>bei</strong> Vorstellungs- und Fragerunden<br />

– auch <strong>bei</strong> der Wahl der Elternvertretung<br />

– Verlängerung der Lag t<strong>im</strong>e <strong>bei</strong> monologischen Phasen<br />

● Aufschreiben:<br />

– Es ist besser, wenn man viele Daten, Termine o.ä. direkt aufschreibt.<br />

– Wenn die Eltern selber mitschreiben, schafft man es selten, die Lag T<strong>im</strong>e einfach<br />

zu verlängern. So gehen schnell Informationen verloren.


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Besonderheiten/Herausforderungen<br />

Anwendbare Strategien:<br />

● Beschreibung der Personen:<br />

– Es ist zeitsparend die Personen anhand von best<strong>im</strong>mten äußerlichen Merkmalen<br />

zu best<strong>im</strong>men.<br />

– Meist sind die Namen auch den gehörlosen Eltern nicht geläufig.<br />

● Zusammenfassen<br />

● Unterbrechen


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Besonderheiten/Herausforderungen<br />

● Was tun wenn die Eltern abgelenkt sind?<br />

→ angewendete Strategie = verlängern der Lag T<strong>im</strong>e und<br />

zusammenfassen


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Vorbereitung<br />

● Ergebnisse aus Fragebogen:<br />

Frage: Bei 10 <strong>Elternversammlungen</strong> erhalten Sie zu<br />

wievielen Vorbereitungsmaterial?<br />

● kein Vorbereitungsmaterial (62 %)<br />

● zu einer Elternversammlung (21%)<br />

● zu zwei, drei oder vier <strong>Elternversammlungen</strong> (10 %)<br />

● zu fünf <strong>Elternversammlungen</strong> (7 %)<br />

Frage: Wenn Sie Vorbereitungsmaterial erhalten, ist es ...<br />

● viel Vorbereitungsmaterial (7%)<br />

● ausreichend Vorbereitungsmaterial (29%)<br />

● zu wenig Vorbereitungsmaterial (64%)


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Vorbereitung<br />

● Information über pädagogisches Konzept der Schule<br />

● Bei speziellen Themen: Fachvokabular nachschlagen<br />

● nach Vorbereitungsmaterial fragen<br />

● Gespräch mit Lehrer, gehörlosen Eltern<br />

● Ergebnisse aus Fragebogen:<br />

Frage: weitere Vorbereitung auf den Einsatz?<br />

● Erkundigungen zur Schule (13 %),<br />

● Gespräch mit gehörlosen Eltern (31 %)<br />

● Gespräch mit dem Lehrer (19 %)<br />

● Internetrecherche (19 %)<br />

● gar nicht (9 %)<br />

● Sonstiges: Heraussuchen der opt<strong>im</strong>alen Fahrtroute


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Briefing<br />

Vorgespräch mit den Eltern:<br />

● Informationen über das Kind (Name, Alter, Klasse)<br />

● Namensgebärden erfragen<br />

● Nach Inhalten des Elternabends erkundigen<br />

● Namen der anwesenden Lehrer<br />

● Erwartungen der Eltern erfragen. Was sind ihre<br />

Anliegen?<br />

● Absprachen bezüglich der Positionierung


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Briefing<br />

Vorgespräch mit dem Lehrer:<br />

● Zeitrahmen und Inhalte erfragen<br />

● Abklärung von Pausen<br />

● Lehrer darauf hinweisen, wenn möglich, auf die<br />

Gesprächsführung zu achten<br />

● Soll der Dolmetscher vorgestellt werden? Wenn ja von<br />

wem?<br />

● Abklärung von Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen (Sitzposition,<br />

Licht...)


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Nachbereitung<br />

● Gespräch mit Lehrer<br />

– zufrieden mit Situation?<br />

– Anmerkungen?<br />

● Gespräch mit gehörlosen Eltern<br />

– alles verstanden?<br />

– weitere Fragen an Lehrer?<br />

● Selbstreflexion<br />

– zufrieden mit Leistung?<br />

– Wissenslücken <strong>bei</strong> Vokabeln?


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Praktische Bear<strong>bei</strong>tung des Themas<br />

● Ziele:<br />

– eigene praktische Erfahrungen <strong>bei</strong>m <strong>Dolmetschen</strong> einer<br />

Elternversammlung sammeln<br />

– Vergleich von Vor- und Nachteilen unterschiedlicher<br />

Sitzpositionen des Dolmetschers (direkt neben dem<br />

Lehrer, entfernt vom Lehrer)<br />

– Welche Schwierigkeiten ergeben sich? / Wie geht der<br />

Dolmetscher damit um?


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Praktische Bear<strong>bei</strong>tung des Themas<br />

● Merkmale der <strong>bei</strong>den Videos:<br />

– es wird in Einzelbesetzung gedolmetscht<br />

– der Dolmetscher erhält Vorbereitungsmaterial<br />

– der Dolmetscher kennt die Namen der Eltern


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Praktische Bear<strong>bei</strong>tung des Themas<br />

● Sitzposition:<br />

Lehrerin Frau Riedinger Lehrerin Frau Lähnemann


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Diskussion – Sitzposition<br />

Ergebnis aus Fragebogen:<br />

Wer entscheidet wo Sie sitzen?<br />

● Dolmetscher (51 %)<br />

● gehörlose Eltern (43 %)<br />

● Lehrer (6 %)<br />

→ meist in Absprache mit den Kunden<br />

Angegebene Sitzposition:<br />

● Sitzposition neben Lehrer (93 %)<br />

● Sitzposition vom Lehrer entfernt (7 %)


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Diskussion – Sitzposition<br />

Vorteile:<br />

Be<strong>im</strong> Lehrer<br />

● Lehrer achtet mehr auf den<br />

Dolmetscher<br />

● besserer Überblick über die<br />

Situation (Personen, Tafel, usw.)<br />

● in Gruppe integriert<br />

● bessere Akustik<br />

● besseres anzeigen wer spricht<br />

Nachteil:<br />

● weniger Rückmeldung vom gl.<br />

Eltern<br />

● gl. Eltern trauen sich weniger zu<br />

fragen<br />

Vorteile:<br />

vom Lehrer entfernt<br />

● Dolmetscher und gl. Eltern stehen<br />

nicht <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

● mehr Rückmeldung, evt. auch<br />

offeneres Fragenstellen<br />

● die Eltern können so auf dem Platz<br />

der Kinder sitzen<br />

● man kann besser andere Strategien<br />

verwenden (z.B. Aufschreiben)<br />

Nachteil:<br />

● schlechterer Überblick über die<br />

Situation<br />

● Gefühl der Ausgrenzung<br />

● Lehrer n<strong>im</strong>mt gl. Eltern weniger wahr


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Diskussion – Sitzposition<br />

Ergebnis der Diskussion:<br />

● Bevorzugung der Sitzposition <strong>bei</strong>m Lehrer<br />

Begründung:<br />

● Besserer Überblick über die Situation (anzeigen wer<br />

spricht, Einsatz von Medien, u.a.)<br />

● Bessere Akustik<br />

● gl. Eltern können auch das Geschehen beobachten


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Zusammenfassung<br />

● oft keine Doppelbesetzung<br />

● Kostenübernahme sollte vorher geklärt sein<br />

● selten Vorbereitungsmaterial<br />

● die meisten Dolmetscher bevorzugen die Sitzposition neben<br />

dem Lehrer<br />

● an Dolmetscher werden besondere Herausforderungen<br />

gestellt (aufgrund Gruppendynamik, etc.)


<strong>Dolmetschen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Elternversammlungen</strong> <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong><br />

Quellen<br />

● Bücher / Zeitschriften:<br />

– Eikenbusch, Gerhard: Von der stillen Partnerschaft zum aktiven Dialog. Wege zur Elternar<strong>bei</strong>t<br />

in der Schule. In: Pädagogik. Weinhe<strong>im</strong>: Beltz, Bd. 58, 2006<br />

– Seal, Brenda Chafin: Best practices in educational interpreting. Boston: Allyn, Bacon 1998<br />

● Internetquellen (Stand: 27.01.2009):<br />

[1] http://www.schulrecht-sh.de/schulgesetz/gesetze/098_elternversammlung.htm<br />

[2] http://www.rin.wn.schule-bw.de/Dateien/Vorbereitung_Elternabend.pdf<br />

[3] http://www.lsjv.de/soziales/hilfe_fuer_hoer_und_sprachbehinderte_eltern/index.html<br />

[4] http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/elternabend-durchfuehrung-vorbereitung/<br />

http://www.deutsche-gesellschaft.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=5<br />

http://www.dgsd.de/info/geld_und_gesetz/gleichstellung.html<br />

● Bilder:<br />

1 - http://www.schule-management.de/eltern/zusammenar<strong>bei</strong>t/fuer-lehrer-und-schulleitervorbereitung-auf-den-elternabend/<br />

(Stand: 07.02.2009)<br />

2 - http://www.dianakohne.de/portfolio.php (Stand: 07.02.2009)<br />

3 - http://www.gemeinsam-fuer-afrika.de/gifs/bundeslaender.gif (Stand: 07.02.2009)<br />

Wappen der Bundesländer - http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesland_(Deutschland)(Stand:<br />

11.02.2009)<br />

● Sonstiges:<br />

Umfrage unter Dolmetschern mittels Fragebögen

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